Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 437
Bad Homburg vor der Höhe - Hessische Residenz

Das Schloß in Bad Homburg vor der Höhe
Königsflügel, Fassade zum oberen Schloßhof, Ostecke

Geschichte der Landgrafen, Teil 6:
11. Landgraf Gustav Adolf Friedrich von Hessen-Homburg, geb. am 17.2.1781 in Homburg v. d. Höhe, gest. am 8.9.1848 in Homburg v. d. Höhe, regierte 1846 – 1848. Sohn des 7. Landgrafen und Bruder des 8., 9. und 10. Landgrafen.

Ebenfalls Militärkarriere, erst in schwedischen Diensten, dann in österreichischen. 1801 Major, 1805 Oberstleutnant, Träger des militärischen Maria-Theresia-Ordens, General der Kavallerie (Österreich). Er führte nach Ausscheiden aus der österreichischen Armee schon vor der Regierungsübernahme die Amtsgeschäfte für seinen Bruder in Homburg, während der als Gouverneur der Bundesfestung Mainz beschäftigt war.

Das Wappen des Landgrafen Gustav Adolf Friedrich von Hessen-Homburg
Im einzelnen ist das Wappen von Hessen-Homburg aus neun Komponenten zusammengesetzt: Herzschild, Hauptschild gespalten und dreimal geteilt. Es ist das gleiche Wappen wie an der Gartenfront des Königsflügels.

Das Wappen seiner Frau, Louise Friederike von Anhalt-Dessau
Das Wappen der Herzöge von Anhalt hat einen gespaltenen Herzschild und einen zweimal gespaltenen und dreimal geteilten Hauptschild. Im einzelnen sind das die Felder:

Die Orden am landgräflichen Wappen:

Position des beschriebenen Wappens:

Der Weiße Turm
Der weiße Turm, Wahrzeichen von Bad Homburg, letztes sichtbares Überbleibsel der Brendelburg, 48.11 m hoch, typische Butterfaß-Form. Bundsandsteinsockel, oben in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt und verputzt. Die beiden Zylinder haben jeweils Durchmesser von 10 m und 5,95 m, beide schließen mit einem zinnenbekrönten Wehrgang ab. Die nicht ganz passende sog. welsche Haube mit vergoldetem Kupferknauf wurde erst 1630 aufgesetzt. Wie bei solchen Bergfrieden üblich, befand sich der frühere Eingang hoch oben und war nur über Leitern zugänglich. 1704 wurde ein großer tiefliegender Eingang gebrochen, der 1841/42 in Sandstein gefaßt wurde. Unter Friedrich V. baute man 1790 die Turmstube ein. 1849 stellte man an der Ostseite in einer Nische eine Statue des Landgrafen Friedrich VI als Ritter auf, gefertigt von Johann Baptist Scholl, völlig unzeitgemäß, aber verständlich vor dem Hintergrund der Romantik und des Historismus.

Geschichte der Landgrafen, Teil 7:
12. Landgraf Ferdinand Heinrich Friedrich von Hessen-Homburg, geb. am 26.4.1783 in Homburg v. d. Höhe, gest. am 24.3.1866 in Homburg v. d. Höhe, regierte 1848 – 1866 und war damit der letzte Landgraf von Hessen-Homburg. Er war der 5. Sohn des 7. Landgrafen und Bruder des 8., 9., 10. und 11. Landgrafen. Alle 5 Brüder kamen in der Abfolge ihrer Geburt an die Regierung.

Auch er machte der militärischen Familientradition Ehre, 1800 sah man ihn mit 17 Jahren in das österreichische Kürassierregiment „Karl von Lothringen“ eintreten. Es war die Zeit der napoleonischen Kriege, in denen sich alle fünf Brüder mächtig auf Seiten der Österreicher engagierten. Er nahm an der Völkerschlacht von Leipzig teil und erhielt danach den militärischen Maria-Theresia-Orden, die höchste Auszeichnung der österreichischen Armee. Nach 22 Jahren Armee schied er im Rang eines Generals der Kavallerie aus dem Militärdienst aus. 1848 übernahm er nach dem Tod seines Bruders die Regierungsgeschäfte. Seine wirklichen Leidenschaften waren Jagd und römisch-germanische Archäologie im Taunus. Er heiratete nie. Als er im Alter von 83 Jahren im Jahre 1866 starb, fiel Hessen-Homburg gemäß Erbvertrag wieder zurück an Hessen-Darmstadt, ein kurzes Intermezzo nur, denn schon bald ging alles an Preußen über.

Literatur:
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Olaf Vieweg, Die Entwicklung des hessischen Wappens bis zur französischen Revolution, Karfunkel 40, ISSN 0944-2677, Juni/Juli 2002, S. 61-62
Siebmacher's Wappenbücher, Fürsten M 1.3.1. 1. Band, 3. Abt. Hoher Adel, 1. Reihe, die mediatisierten Fürstengeschlechter in Deutschland
Siebmacher's Wappenbücher, Souveräne 1.1.1. Hessen
Christian Metz: Schloß Homburg vor der Höhe, Staatliche Schlösser und Gärten Hessens, Broschüre 23, 1. Auflage 2006, ISBN 3-7954-1702-3
Hessische Kunstdenkmäler:
http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?gg=167954303&obj=8328&session=913&event=Query.Details

Homburg, Bad Homburg vor der Höhe: Schloß, oberes Tor innen - Schloß, unteres Tor - Oberes Tor außen - Hirschgangflügel, NW-Ecke - Königsflügel, Mitte NW-Seite - Königsflügel, Mitte SO-Seite - Königsflügel, Ecke NW-Seite

Die Entwicklung des Hessischen Wappens
Wappen der Fürsten und Herzöge von Anhalt

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