Bernhard
Peter
Das
Haus Anhalt und seine Wappen
(Fürsten
und Herzöge von Anhalt und ihre verschiedenen Linien)
1. Wappen
des Fürstentums Anhalt
Das anhaltinische Wappen ist
eine Mischung aus dem brandenburgischen und dem sächsischen, und
das hat folgende historische Gründe: Graf Esiko von Ballenstedt
ist der Ahnherr des Hauses Anhalt. Otto der Reiche, Markgraf von
Soltwedel (-1123), nannte sich Graf von Askanien. Albrecht der
Bär (1123-1170), des Letztgenannten Sohn, bekam 1134 die
Nordmark von König Lothar als Lehen, und 1144 kamen noch ein
paar Gebiete aus einer Erbschaft hinzu. Die Nordmark umfaßte
Gebiete der Brandenburger Gegend, weshalb Albrecht der Bär nun
den Titel "Markgraf von Brandenburg" annahm. Das
erklärt die Aufnahme des geminderten, halbierten Brandenburger
Adlers im Wappen.
Bernhard (-1212), Albrechts Sohn, hatte
beim Tode des Vaters die anhaltinischen Länder geerbt, dazu
profitierte er 1180 von der gegen Heinrich den Löwen verhängten
Reichsacht, denn er bekam einen Teil der damals eingezogenen
Reichslehen zugesprochen. Heinrich der Löwe war vor seiner
Ächtung Herzog von Sachsen und Bayern. Deshalb nannte sich
Bernhard nun Herzog von Sachsen und Fürst von Anhalt. Das
erklärt das stete spätere Auftreten der sächsischen Felder im
anhaltinischen Wappen. Nach Bernhards Tod teilten sich seine
beiden Söhne das Gebiet: Albrecht bekam Sachsen und wurde dort
Herzog, Heinrich I. wurde Fürst von Anhalt.
Beide führten das gleiche Wappen:
gespalten:
- rechts: in Silber ein halber, roter,
goldbewehrter Adler am Spalt, Brandenburg
- links: von Gold und Schwarz neunmal
geteilt, Ballenstedt (eigentliches
Stammwappen)
Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei
sich überkreuzende Pfauenwedel.
Das Wappen ist in der Manessischen
Liederhandschrift auf Folio 17r für Heinrich I. Graf von
Askanien und Fürst von Anhalt (um 1170-1252) abgebildet. Dabei
sind im zweimal auf dem Waffenrock dargestellten Schild die
Teilungen der Ballenstedter Hälfte auf fünf reduziert, und die
Helmzier zeigt deutlich die beiden schräggekreuzten Pfauenwedeln
an silbern-rot umwundenen Schäften, und die Decken sind außen
rot, innen vermutlich auch silbern.
Das ins Feld geführte Argument, es handele
sich bei dem Adler nicht um den brandenburgischen, weil Krone und
Kleestengel fehlten, verfängt nicht, weil 1.) Albrecht der Bär
selbst den Titel "Markgraf von Brandenburg" annahm und
weil 2.) auch der brandenburgische Adler der Frühzeit noch nicht
die genannten Merkmale aufwies. Und 3.) gibt es eine Darstellung
im Bruderschaftsbuch vom Arlberg vom Anfang des 15. Jh., auf der
der anhaltinische halbe Adler auch mit Krone und Kleestengeln
dargestellt wird, eine "kollegiale Anpassung", die zwar
die Nähe und identische zeitgenössische Wahrnehmung zeigt, sich
aber nicht durchgesetzt hat.
Abb.: Wappen der Askanier,
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1895
2. Wappen
des Fürstentums Anhalt
Das beschriebene Stammwappen
machte ohne Hinzunahme weiterer Felder zwei sekundäre
Veränderungen durch: Die linke Schildhälfte wird nun
zusätzlich mit dem grünen, schrägrechten Rautenkranz belegt,
der ursprünglich keinesfalls Bestandteil des anhaltinischen
Wappens war. Die linke Spalthälfte des Schildes war in ihrer
ursprünglichen Bedeutung auch nicht Sachsen, sondern
Ballenstedt.
Ein Rautenkranz ist eine sich horizontal
oder diagonal (auch gebogen, das macht keinen Unterschied) durch
das Wappen ziehende Zierleiste in einer speziellen Form,
bestehend aus einem "tragenden Balken" mit daran
sitzenden kleeblattförmigen Blättchen, die durch geschwungene
Bögen miteinander verbunden sind und evtl. noch Zwischenzacken
haben können, einer Girlande oder einem langen Kronreifsegment
oder einer balkenförmig in die Länge gezogenen Krone sehr
ähnlich. Die Formen sind vielfältig, immer jedoch ist der Bezug
zu einer Blattform gegeben.
Das eigentliche Geschlechtswappen der
Askanier waren die schwarz-goldenen Teilungen ohne Rautenkranz,
das Wappen von Ballenstedt. In der zweiten Hälfte des 13. Jh.
(1261) erscheint der Rautenkranz zur Differenzierung der
sächsischen Askanier. Ein Zweig mit Blättern wurde schräg
über den Schild gelegt. Der Rautenkranz war also ursprünglich
eine Wappendifferenzierung des alten Askanierwappens durch den
jüngeren Bruder Albrecht von Sachsen, während Heinrich von
Aschersleben das Askanierwappen unverändert (von Schwarz und
Gold neunmal geteilt) führte. Dieser ursprüngliche Sinn geriet
aus dem Blickfeld, und in Angleichung an das sächsische Wappen
fand nun auch der Rautenkranz Eingang in das anhaltinische
Wappen. In dieser Form wird das anhaltinische Wappen alle
nachfolgenden Wappen begleiten, als Feld oder als Herzschild. Es
ist nun gespalten:
- rechts in Silber ein halber, roter,
goldbewehrter Adler am Spalt, Brandenburg
- links von Gold und Schwarz neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz,
Sachsen
Die Helmzier machte im Laufe der Geschichte
eine Wandlung durch. Erst waren es die genannten Stäbe,
rot-silbern schräg umwickelt wie in der Manessischen
Liederhandschrift, oder auch einfach golden. Die beiden Stäbe
wurden seitlich am Helm befestigt und knickten dann an der
Helmkante schräg nach innen ab, um sich zu kreuzen. Das ist gut
zu sehen bei Siegeln aus der Zeit. Das Bruderschaftsbuch vom
Arlberg setzt zwei kurzgestielte Pfauenwedel in die Helmkrone und
verzichtet auf die seitliche Anbringung am Helm. Die Herzöge von
Sachsen aus askanischem Haus verwendeten übrigens die gleiche
Helmzier.
Dann wurden die Stangen dicker und
schwarz-golden geviert dargestellt, und im Laufe des 15. Jh.
wurden daraus die Arme, und die Größe der Arme nahm zu,
während die Pfauenwedel proportional kleiner wurden, bis sie zu
kleinen Büscheln in den Händen der neuen Interpretation des
Helmschmucks wurden.
Wie wir sehen, hat das anhaltinische
"Stammwappen", wie es in nachfolgenden Jahrhunderten
geführt wurde, nicht mehr viel mit dem eigentlichen Stammwappen
zu tun: Das Feld Ballenstedt wurde verändert und zu einem
Anspruchswappen Sachsen, die Helmzier wurde verändert, und der
Adler ist eigentlich auch nur ein Anspruchswappen.
3. Wappen
des Fürstentums Anhalt von 1458: der Bernburger Bär kommt rein
Ein Siegel des Fürsten Adolph
von Anhalt aus dem Jahre 1458 zeigt folgende Konstruktion: Zwei
separate Schilde werden zusammengestellt, der rechte Schild zeigt
in Silber einen gekrönten schwarzen Bären mit Halsband, der auf
den Zinnen einer schrägrechten Mauer emporsteigt (Bernburg), der
linke Schild zeigt das anhaltinische Wappen, und der einzige Helm
trägt die beiden schräggekreuzten anhaltinischen Pfauenwedel.
4. Wappen
des Fürstentums Anhalt von 1468: das "askanische
Schachspiel" kommt rein
In dieser Entwicklungsstufe
findet auch ein viertes Feld Eingang, das "askanische
Schachspiel", ein schwarz-silbern geschachtes Feld, wobei
die Felderzahl früher noch von 9 bis 12 variierte, später auf 9
festgelegt wurde. Eine Darstellung von 1468 zeigt folgenden
Aufbau:
geviert:
- Feld 1 und 4: gespalten
- rechts: Markgrafschaft Brandenburg,
in Silber ein halber, roter,
goldbewehrter Adler am Spalt
- links: Herzogtum
Sachsen, von Gold und Schwarz neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz
- Feld 2: Grafschaft Askanien
(Aschersleben): schwarz-silbern mit 9 Feldern geschacht
- Feld 3: Herrschaft Bernburg:
in Silber ein schwarzer, gekrönter Bär mit Halsband,
der auf den Zinnen einer schrägrechten roten, mit einem
offenen Tore versehenen Mauer emporsteigt
Zwei Helme:
- Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der Helmkrone
wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an den
Unterarmen überkreuzende Arme, in den Händen
Pfauenwedel haltend, Fürstentum Anhalt
- Helm 2 (links): auf dem gekrönten
Helm mit rot-silbernen Decken wachsend ein rotgezungter,
golden gekrönter und golden behalsbandeter schwarzer
Bär, Herrschaft Bernburg
5. Wappen
des Fürstentums Anhalt von 1520: das Stammwappen wird Herzschild
Das Wappen beginnt sich bei
gleichen Inhalten auf zwei Ebenen zu differenzieren, wobei das
Stammwappen zum Herzschild wird. Eine Darstellung von 1520 zeigt
folgenden Aufbau:
- Hauptschild: geviert:
- Feld 1 und 4: Grafschaft Askanien
(Aschersleben): schwarz-silbern zu 12 Plätzen
geschacht
- Feld 2 und 3: Herrschaft Bernburg:
in Silber einwärts ein schwarzer, gekrönter
Bär mit silbernem Halsband, der auf den Zinnen
einer in Feld 2 schrägrechten und in Feld 3
schräglinken roten, mit einem Tore versehenen
Mauer emporsteigt
- Herzschild: gespalten
- rechts: Markgrafschaft Brandenburg,
in Silber ein halber, roter,
goldbewehrter Adler am Spalt
- links: Herzogtum
Sachsen, von Gold und Schwarz neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz
Drei Helme:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der Helmkrone
wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an den
Unterarmen überkreuzende, schwarz-golden gevierte Arme,
in den Händen Pfauenwedel haltend, Fürstentum
Anhalt
- Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit rot-silbernen Decken zwölf aus der Helmkrone
sich erhebende, schwarz-silbern geschachte Fähnchen an
goldenen Lanzen, Grafschaft Askanien
- Helm 3 (links): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken wachsend ein
rotgezungter, golden gekrönter und golden behalsbandeter
schwarzer Bär, Herrschaft Bernburg
Beim Vergleich der beiden letzten Wappen
fällt auf, daß die Helmdecken nach den Angaben im Siebmacher
nicht logisch tingiert sind. Beim Wappen von 1468 gibt der
Siebmacher lapidar an: rechts schwarz-golden, links rot-silbern,
und beim Wappen von 1520: rechts rot-silbern, links
schwarz-golden. Beides ist schon mal in sich nicht logisch und
ergibt sich außerdem nicht aus den zugehörigen Feldfarben.
Angemessener wären rechts schwarz-silbern, mittig schwarz-golden
und links schwarz-silbern, und so wird es später auch im
Staatswappen des Herzogtums Anhalt verwirklicht. Die
Darstellungen im Siebmacher orientieren sich dabei
ausschließlich am Herzschild mit dem Stammwappen, und dort sind
die Felder rechts rot-silbern und links schwarz-golden tingiert.
Es ist aber nicht einzusehen, warum die Farben rot-silbern, aus
dem brandenburgischen Adler abgeleitet, nun auf einmal in den
Helmdecken auftauchen, obwohl wir gar kein Kleinod Brandenburg
haben, vielmehr einmal (1468) dem Bären und einmal (1520) den
Fähnchen zugeordnet werden, obwohl zu diesen Helmen
schwarz-silberne Decken passen. Und auch die Farben
schwarz-golden gehören nur zu dem zu der linken Spalthälfte des
Herzschildes passenden Kleinod in der Mitte (Version von 1520),
weder zum Bernburger Bär noch zu den Fähnchen.
Das Feld mit dem Bären taucht nun zum
ersten Mal zweimal im Wappen auf. In späteren Wappen, auch mit
mehr Feldern und von geringerer Symmetrie, wird das beibehalten.
Inhaltlich ist es eigentlich das Gleiche, die Unterschiede wirken
konstruiert. Einmal wird er als Wappenbild des Beringerschen
Geschlechtes interpretiert und einmal als Wappen von Bernburg.
Viel wahrscheinlicher ist es, daß das auf ein geviertes Wappen
der Bernburger Linie der Fürsten von Anhalt zurückgeht, und man
in Verkennung genau dieser Tatsache beide Felder mit übernommen
hat und nachträglich eine künstliche Differenzierung
konstruierte. Die marginalen Unterschiede haben zudem keinerlei
historische Begründung oder heraldische Signifikanz. Hier wurde
der selbe Bär in Unverständnis des Vierungsprinzips mit zwei
Bedeutungen nachträglich ausgestattet und durch an den Haaren
herbeigezogene Unterschiede künstlich differenziert. Beide
Bären stehen in Wirklichkeit für die Herrschaft Bernburg, auch
wenn es heutzutage differenziert zugeordnet wird.
Wappen
des Fürstentums Anhalt ab dem 16. Jh.:
Das Wappen der Herzöge von
Anhalt wird im 16. Jh. um mehrere Felder vermehrt und hat nun
einen gespaltenen Herzschild und einen zweimal gespaltenen und
zweimal geteilten Hauptschild. Im einzelnen sind das die Felder:
- Hauptschild: zweimal gespalten und
zweimal geteilt
- Feld 1: Beringer,
in Silber ein nach einwärts gekehrter,
gekrönter schwarzer Bär mit goldenem Halsband,
der auf den Zinnen einer schrägen, roten, mit
einer geschlossenen goldenen Tür versehenen
Mauer emporsteigt
- Feld 2: Herrschaft
Ballenstedt, von Schwarz und Gold
neunmal geteilt
- Feld 3: Grafschaft
Askanien (Aschersleben), schwarz-silbern
mit 12 Feldern geschacht
- Feld 4: Grafschaft
Waldersee, golden-rot geviert
- Feld 6: Gaugrafschaft
Warmsdorf, in Blau zwei goldene
Schräglinksbalken (kommen auch schrägrechts
vor)
- Feld 7: Grafschaft
Mühlingen, in Blau ein einwärts
blickender silberner Adler, golden bewehrt
- Feld 8: Regalien,
ein lediges rotes Feld
- Feld 9: Herrschaft
Bernburg, in Silber ein schwarzer Bär
mit silbernem Halsband, der auf den Zinnen einer
schrägrechten roten, mit einem offenen Tore
versehenen Mauer emporsteigt (Achtung -
Verwechslungsgefahr Felder 4 und 12. Einmal ist
das Halsband golden, einmal silbern. Einmal ist
das Tor geschlossen, einmal offen)
- Herzschild: Anhalt,
gespalten
- rechts: Mark
Brandenburg (ohne Kleestengel und ohne
Krone), in Silber ein an die Spaltlinie
gestellter halber roter, goldbewehrter Adler
- links: Sachsen,
von Schwarz und Gold neunmal geteilt, darüber
ein grüner schrägrechter Rautenkranz
Bildbeispiel: Leonberg,
Schloß, Wappen für Sibylla von Anhalt, Ehefrau von Herzog
Friedrich I. von Württemberg; Schrägbalken in Feld 6 hier
schrägrechts
Dazu werden drei Helme geführt:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der Helmkrone
wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an den
Unterarmen überkreuzende Arme mit schwarz-golden
gevierten Ärmeln, in den Händen Pfauenwedel haltend, Herzogtum
Anhalt
- Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-silbernen Decken wachsend ein
rotgezungter, golden gekrönter und golden behalsbandeter
schwarzer Bär, Herrschaft Bernburg, Beringersches
Geschlecht
- Helm 3 (links): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-silbernen Decken zwölf aus der
Helmkrone sich erhebende, schwarz-silbern geschachte
Fähnchen an goldenen Lanzen, Grafschaft Askanien
Im Siebmacher werden für diese
Entwicklungsstufe rechts schwarz-goldene, links rot-silberne
Decken angegeben, doch das ergibt sich nicht logisch aus den
Feldfarben, sondern bezieht sich alleine auf die Tinkturvorgaben
des Herzschildes mit dem Stammwappen. Richtiger müssen wir
berücksichtigen, wofür jede einzelne Helmzier steht, und die
dafür zutreffende Decke individuell wählen. Angemessen wären
daher rechts schwarz-silberne, mittig schwarz-goldene und links
schwarz-silberne Decken, und diese Farbzuordnung wird auch
später im Großes Staatswappen des Herzogtums getroffen.
Abb. links: Leonberg, Schloß,
Wappen für Sibylla von Anhalt, Ehefrau von Herzog Friedrich I.
von Württemberg, Abb. rechts: Rheda, ev. Stadtkirche, Teil einer
Ahnenprobe, Wappen für Johann Georg I. Fürst v. Anhalt-Dessau
(9.5.1567-24.5.1618).
Fürstentum
bzw. Herzogtum Anhalt-Bernburg
Das Wappen der Herzöge von
Anhalt-Bernburg hat nach Siebmacher einen gespaltenen Herzschild
und einen zweimal gespaltenen und dreimal geteilten Hauptschild.
Gegenüber dem davor geführten Wappen wurde die gesamte obere
Reihe Felder neu hinzugefügt, die unteren drei Zeilen sind
identisch mit dem vorher geführten Wappen. Nur durch die
Verschiebung des Herzschildes auf die neue Position eine Reihe
höher kommt es zu einem Nachrutschen der Felder. Im einzelnen
sind das die Felder:
- Hauptschild: zweimal gespalten und
dreimal geteilt
- Feld 1: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz.
- Feld 2: Pfalzgrafschaft
Sachsen, in Blau ein golden gekrönter
goldener Adler
- Feld 3: Herzogtum
Engern, in Silber drei (2:1)
dreipaßförmig ausgeschlagene rote Seeblätter
- Feld 4: Beringer,
in Silber ein nach einwärts gekehrter,
gekrönter schwarzer Bär mit goldenem Halsband,
der auf den Zinnen einer schrägen, roten, mit
einer geschlossenen goldenen Tür versehenen
Mauer emporsteigt
- Feld 6: Herrschaft
Ballenstedt, von Schwarz und Gold
neunmal geteilt
- Feld 7: Grafschaft
Askanien (Aschersleben), schwarz-silbern
mit 12 Feldern geschacht
- Feld 8: Grafschaft
Waldersee, golden-rot geviert
- Feld 9: Gaugrafschaft
Warmsdorf, in Blau zwei goldene
Schräglinksbalken
- Feld 10: Grafschaft
Mühlingen, in Blau ein einwärts
blickender silberner Adler, golden bewehrt
- Feld 11: Regalien,
ein lediges rotes Feld
- Feld 12: Herrschaft
Bernburg, in Silber ein schwarzer Bär
mit silbernem Halsband, der auf den Zinnen einer
schrägrechten roten, mit einem offenen Tore
versehenen Mauer emporsteigt (Achtung -
Verwechslungsgefahr Felder 4 und 12. Einmal ist
das Halsband golden, einmal silbern. Einmal ist
das Tor geschlossen, einmal offen)
- mit Fürstenhut gekrönter Herzschild:
Anhalt, gespalten
- rechts: Markgrafschaft
Brandenburg (ohne Kleestengel und ohne
Krone), in Silber ein an die Spaltlinie
gestellter halber roter, goldbewehrter Adler
- links: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz
Abb.: Schloß Bernburg,
barocke Portalanlage im Süden, hofseitiges Portal
Dazu werden sechs Helme geführt:
- Helm 1 (Mitte rechts): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein
gekrönter Spitzhut, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz,
in der Hutkrone ein natürlicher Pfauenstoß, Herzogtum
Sachsen
- Helm 2 (Mitte links): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der
Helmkrone wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an
den Unterarmen überkreuzende Arme mit schwarz-golden
gevierten Ärmeln, in den Händen Pfauenwedel haltend, Herzogtum
Anhalt
- Helm 3 (rechts innen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken wachsend ein
rotgezungter, golden gekrönter und golden behalsbandeter
schwarzer Bär, Herrschaft Bernburg, Beringersches
Geschlecht
- Helm 4 (links innen): auf dem
gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein goldener,
golden gekrönter Adler, Pfalzgrafschaft Sachsen
- Helm 5 (rechts außen): auf dem
ungekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein roter,
hermelingestulpter Turnierhut, in dessen Stulp zwei
grüne Pfauenwedel an silbernen Schäften stecken, Herzogtum
Engern
- Helm 6 (links außen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken zwölf aus
der Helmkrone sich erhebende, schwarz-silbern geschachte
Fähnchen an goldenen Lanzen, Grafschaft Askanien
Abb.: Schloß Bernburg,
barocke Portalanlage im Süden, hofseitiges Portal
Im Siebmacher werden pauschal rechts
rot-silberne, links schwarz-goldene Decken angegeben, was eine
unrichtige Übertragung der Feldfarben des Herzschildes auf die
Kleinode darstellt unter Hinwegsetzung über ein Grundpostulat,
daß jeder Helm die ihm angemessenen Decken führen soll. Oben
ist daher die korrekte Abfolge der Helmdecken angegeben. Es ist
nicht zu akzeptieren, daß Helmdecken, zu denen gar kein Kleinod
existiert, wie bei Brandenburg, irgendeinem anderen Helm
aufgedrückt werden. Es ist genausowenig zu akzeptieren, daß
individuell gestaltete Helme auf diese Weise falsche Decken
zugeordnet bekommen.
Prunkstücke:
- Schildhalter: Zwei widersehende,
rotgezungte, golden gekrönte und golden behalsbandete
schwarze Bären
- Purpurnes, hermelingefüttertes
Wappenzelt mit Herzogskrone
Genealogie
der Linie Anhalt-Bernburg
Fett sind
regierende Fürsten und Herzöge der Linie angegeben.
- Johann II. Fürst von Anhalt-Zerbst
(4.9.1504-4.2.1551), vermählt am 15.2.1534 in Dessau mit
Markgräfin Margarete von Brandenburg (29.9.1511-1577)
- Carl Fürst von Anhalt
(1534-1561), 1551 gemeinschaftlich mit den
Brüdern, 1556 zu Zerbst, vermählt am 6.5.1557
in Zerbst mit Anna von Pommern-Stettin
(5.2.1531-13.10.1592), keine Kinder
- Bernhard VII. Fürst von
Anhalt (17.3.1540-1.3.1570), 1565 zu Dessau,
vermählt am 28.5.1565 in Dessau mit Clara von
Braunschweig-Gifhorn (1.1.1550-26.1.1598), 1 als
Kleinkind verstorbener Sohn
- Joachim Ernst Fürst
von Anhalt (1536-1586), regierte ab 1551
gemeinschaftlich mit den Brüdern, 1561 zu
Roßlau, dann zu Zerbst, Bernburg und Köthen,
1570 Herr aller anhaltinischen Lande, vermählt
in erster Ehe am 3.3.1560 in Barby mit Agnes von
Barby und Mühlingen (23.6.1540-27.11.1569),
Thronfolger aus erster Ehe, vermählt in zweiter
Ehe am 8.1.1571 in Stuttgart mit Eleonore von
Württemberg (22.3.1552-12.1.1618)
- Johann Georg
I. Fürst von Anhalt-Dessau
(9.5.1567-24.5.1618), aus erster Ehe,
regierte 1586-30.6.1603 gemeinsam mit den
Brüdern, dann ab 1603 in Dessau,
vermählt in erster Ehe mit Dorothea von
Mansfeld-Arnstein (23.3.1561-23.2.1594)
und in zweiter Ehe mit Dorothea
Pfalzgräfin bei Rhein zu Simmern
(6.1.1581-18.9.1631), zahlreiche
Nachkommen, Linie zu Dessau
- Christian I.
Fürst von Anhalt-Bernburg
(11.5.1568-17.4.1630), aus erster Ehe,
regierte 1586-30.6.1603 gemeinsam mit den
Brüdern, 1603 in Bernburg, 30.6.1603
Fürst von Bernburg, vermählt am
2.7.1595 in Lorbach mit Anna von Bentheim
(4.1.1579-9.12.1624)
- Christian
II. Fürst von Anhalt-Bernburg
(11.8.1599-22.9.1656), 1635
Teilung mit dem Bruder, erhält
Bernburg, vermählt am 28.2.1625
in Ahrensbök mit Eleonore Sophie
von Schleswig-Holstein-Sonderburg
(24.2.1603-5.1.1675)
- Victor
Amadeus Fürst von
Anhalt-Bernburg
(6.10.1634-14.2.1718),
1656 Fürst, 1709
Ererbung von Harzgerode,
Gernrode und Plötzkau,
1685 Erwerb von Zeitz und
Belleben, vermählt mit
Elisabetha Pfalzgräfin
bei Rhein zu Zweibrücken
(1.4.1642-18.4.1677)
- Carl
Friedrich Fürst von
Anhalt-Bernburg
(13.7.1668-22.4.1721) und
Sophia Albertina Gräfin
zu Solms-Sonnenwalde
(2.10.1672-12.6.1708)
- Victor
Friedrich Fürst von
Anhalt-Bernburg
(21.9.1700-18.5.1765),
vermählt in erster Ehe
am 15.11.1724 in
Dessau mit Louise
Prinzessin von
Anhalt-Dessau
(21.8.1709-29.7.1732) und
in zweiter Ehe am
22.5.1733 in Potsdam mit
Markgräfin Sophie
Friederike Albertine von
Brandenburg-Sonnenburg
(21.4.1712-7.9.1750),
letzter anhaltinischer
Fürst mit Hauptresidenz
in Bernburg
- Friedrich
Albrecht Fürst von
Anhalt-Bernburg
(15.8.1735-9.4.1796),
preußischer
General-Lieutenant, 1765
Fürst, 1793 Regent von
Zerbst, verlegte
die Residenz nach
Ballenstedt,
vermählt am 4.6.1763 in
Augustenburg mit Louise
Albertine Prinzessin von
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön
(21.7.1748-2.3.1769)
- Alexius
Friedrich Christian
Herzog zu Anhalt-Bernburg
(12.6.1767-24.3.1834),
1796 Fürst, 1797 zu
Coswig und Mühlingen,
18.4.1806 Erhebung in den
Herzogsstand, 1812 zu
Zeitz, vermählt am
29.11.1794 in Kassel mit
Marie Friederike
Prinzessin von
Hessen-Kassel
(14.9.1768-17.4.1839)
- Catharina
Wilhelmine Prinzessin von
Anhalt-Bernburg
(1.1.1796-24.2.1796)
- Wilhelmine
Louise Prinzessin von
Anhalt-Bernburg
(30.10.1799-9.12.1882)
- Friedrich
Amadeus Erbprinz von
Anhalt-Bernburg
(19.4.1801-24.5.1801)
- Alexander
Karl Herzog zu
Anhalt-Bernburg (2.3.1805-19.8.1863),
1834 Herzog, Letzter
der Linie Anhalt-Bernburg,
vermählt am 30.10.1834
in Gottorp mit Friederike
Karoline Juliane
Prinzessin von
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
(9.10.1811-10.7.1902),
kinderlos
- Pauline
Christine Wilhelmine
Prinzessin v.
Anhalt-Bernburg
(23.2.1769-29.12.1820)
- Charlotte
Wilhelmina Prinzessin von
Anhalt-Bernburg
(25.8.1737-26.4.1777)
- Maria
Caroline Prinzessin von
Anhalt-Bernburg
(9.6.1739-11.6.1739)
- Friederike
Augusta Sophia Prinzessin
von Anhalt-Bernburg
(28.8.1744-12.4.1827)
- Christina
Elisabeth Albertina
Prinzessin von
Anhalt-Bernburg
(14.11.1746-18.5.1823)
Herzogtum
Anhalt-Zerbst nach 1667
Das Wappen der Herzöge von
Anhalt-Zerbst hat nach dem Siebmacher ein paar kleine
Eigentümlichkeiten, so wird der Herzschild wieder zurück in die
Fläche projiziert, die drei Felder mehr hat, außerdem wird ein
weiterer Helm in die Helmgalerie auf dem Schild aufgenommen. Die
neuen Felder kamen daher, daß Graf Anton Günther von Oldenburg
und Delmenhorst, der keine legitimen männlichen Erben hatte,
testamentarisch festgelegt hatte, daß nach seinem Tode (1667)
die Herrschaft Jever an seinen Neffen, den Fürsten Johann von
Anhalt-Zerbst fallen sollte. Die Herrschaft Kniphausen sollte
sein unehelicher Sohn erhalten, gleichwie fand es Eingang in das
neue Wappen von Anhalt-Zerbst. Anhalt hatte nicht viel von Jever,
denn der Haupterbe von Oldenburg, der dänische König, schuf
Tatsachen und ließ 1675 die Herrschaft Jever besetzen.
- Hauptschild: dreimal gespalten und
dreimal geteilt
- 1. Reihe:
- Feld 1: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold
neunmal geteilt, darüber ein grüner
schrägrechter Rautenkranz.
- Feld 2: Pfalzgrafschaft
Sachsen, in Blau ein golden
gekrönter goldener Adler
- Feld 3: Herzogtum
Engern, in Silber drei (2:1)
dreipaßförmig ausgeschlagene rote
Seeblätter
- Feld 4: Herrschaft
Ballenstedt, von Schwarz und
Gold neunmal geteilt
- zweite Reihe:
- Feld 5: Beringer,
in Silber ein nach einwärts gekehrter,
gekrönter schwarzer Bär mit goldenem
Halsband, der auf den Zinnen einer
schrägen, roten, mit einer geschlossenen
goldenen Tür versehenen Mauer
emporsteigt
- Feld 6: Markgrafschaft
Brandenburg (ohne Kleestengel
und ohne Krone), in Silber ein an die
Spaltlinie gestellter halber roter,
goldbewehrter Adler, zusammen mit Feld 7 Anhalt
- Feld 7: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold
neunmal geteilt, darüber ein grüner
schrägrechter Rautenkranz, zusammen mit
Feld 6 Anhalt
- Feld 8: Herrschaft
Jever, in Blau ein gekrönter
goldener Löwe
- dritte Reihe:
- Feld 9: Grafschaft
Askanien (Aschersleben),
schwarz-silbern mit 12 Feldern geschacht
- Feld 10: Grafschaft
Waldersee, golden-rot geviert
- Feld 11:
Gaugrafschaft Warmsdorf, in Blau
zwei goldene Schräglinksbalken
- Feld 12: Herrschaft
Kniphausen, Inn- und
Knyphausen, in Gold ein
gekrönter schwarzer Löwe
- vierte Reihe:
- Feld 13: Grafschaft
Mühlingen, in Blau ein
einwärts blickender silberner Adler,
golden bewehrt
- Feld 14: Regalien,
ein lediges rotes Feld
- Feld 15: Herrschaft
Bernburg, in Silber ein
schwarzer Bär mit silbernem Halsband,
der auf den Zinnen einer schrägrechten
roten, mit einem offenen Tore versehenen
Mauer emporsteigt (Achtung -
Verwechslungsgefahr Felder 4 und 12.
Einmal ist das Halsband golden, einmal
silbern. Einmal ist das Tor geschlossen,
einmal offen)
- Feld 16: Walther-Nienburg,
in Rot über zwei schräggekreuzten
silbernen Palmzweigen ein silberner
Brackenkopf mit goldenem Halsband
Dazu werden sieben Helme geführt:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der Helmkrone
wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an den
Unterarmen überkreuzende Arme mit schwarz-golden
gevierten Ärmeln, in den Händen Pfauenwedel haltend, Herzogtum
Anhalt
- Helm 2 (Mitte rechts): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein
gekrönter Spitzhut, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz,
in der Hutkrone ein natürlicher Pfauenstoß, Herzogtum
Sachsen
- Helm 3 (Mitte links): auf dem
gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein goldener,
golden gekrönter Adler, Pfalzgrafschaft Sachsen
- Helm 4 (rechts innen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken wachsend ein
rotgezungter, golden gekrönter und golden behalsbandeter
schwarzer Bär, Herrschaft Bernburg, Beringersches
Geschlecht
- Helm 5 (links innen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken zwölf aus
der Helmkrone sich erhebende, schwarz-silbern geschachte
Fähnchen an goldenen Lanzen, Grafschaft Askanien
- Helm 6 (rechts außen): auf dem
ungekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein roter,
hermelingestulpter Turnierhut, in dessen Stulp zwei
grüne Pfauenwedel an silbernen Schäften stecken, Herzogtum
Engern
- Helm 7 (links außen): Herrschaft
Jever, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken
drei silberne Straußenfedern
Schildhalter: Zwei widersehende,
rotgezungte, golden gekrönte und golden behalsbandete schwarze
Bären
Fürstentum
Anhalt-Dessau (bis 1863)
Das Wappen der Herzöge von
Anhalt-Dessau ist das gleiche wie das nachfolgend beschriebene.
Anstelle der vielen Helme wird auch einfach eine Krone auf den
Schild gesetzt.
Bildbeispiel: Bad Homburg
vor der Höhe, Schloß, Wappen für Louise Friederike von
Anhalt-Dessau, Ehefrau von Landgraf Gustav Adolf Friedrich von
Hessen-Homburg (17.2.1781-8.9.1848)
Herzogtum
Anhalt, Großes Staatswappen 1863-1918
Das neue Wappen der Herzöge
von Anhalt hat einen gespaltenen Herzschild und einen zweimal
gespaltenen und dreimal geteilten Hauptschild. Im einzelnen sind
das die Felder:
- Hauptschild: zweimal gespalten und
dreimal geteilt
- Feld 1: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz.
- Feld 2: Pfalzgrafschaft
Sachsen, in Blau ein golden gekrönter
goldener Adler
- Feld 3: Herzogtum
Engern, in Silber drei (2:1)
dreipaßförmig ausgeschlagene rote Seeblätter
- Feld 4: Beringer,
in Silber ein nach einwärts gekehrter,
gekrönter schwarzer Bär mit goldenem Halsband,
der auf den Zinnen einer schrägen, roten, mit
einer geschlossenen goldenen Tür versehenen
Mauer emporsteigt
- Feld 6: Herrschaft
Ballenstedt, von Schwarz und Gold
neunmal geteilt
- Feld 7: Grafschaft
Askanien (Aschersleben), schwarz-silbern
mit 12 Feldern geschacht
- Feld 8: Grafschaft
Waldersee, golden-rot geviert
- Feld 9: Gaugrafschaft
Warmsdorf, in Blau zwei goldene
Schräglinksbalken
- Feld 10: Grafschaft
Mühlingen, in Blau ein einwärts
blickender silberner Adler, golden bewehrt
- Feld 11: Regalien,
ein lediges rotes Feld
- Feld 12: Herrschaft
Bernburg, in Silber ein schwarzer Bär
mit silbernem Halsband, der auf den Zinnen einer
schrägrechten roten, mit einem offenen Tore
versehenen Mauer emporsteigt (Achtung -
Verwechslungsgefahr Felder 4 und 12. Einmal ist
das Halsband golden, einmal silbern. Einmal ist
das Tor geschlossen, einmal offen)
- Herzschild: Anhalt,
gespalten
- rechts: Markgrafschaft
Brandenburg (ohne Kleestengel und ohne
Krone), in Silber ein an die Spaltlinie
gestellter halber roter, goldbewehrter Adler
- links: Herzogtum
Sachsen, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter
Rautenkranz
Bildbeispiel:
Hoflieferantenwappen am ehem. Liebhardt-Palais in Bayreuth,
Klavierbauer Steingraeber
Dazu werden sieben Helme geführt:
- Helm 1 (Mitte): auf dem gekrönten
Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei aus der Helmkrone
wachsende, im Ellenbogen gekrümmte und sich an den
Unterarmen überkreuzende Arme mit schwarz-golden
gevierten Ärmeln, in den Händen Pfauenwedel haltend, Herzogtum
Anhalt
- Helm 2 (Mitte rechts): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken wachsend ein
rotgezungter, golden gekrönter und golden behalsbandeter
schwarzer Bär, Herrschaft Bernburg, Beringersches
Geschlecht
- Helm 3 (Mitte links): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein
gekrönter Spitzhut, von Schwarz und Gold neunmal
geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz,
in der Hutkrone ein natürlicher Pfauenstoß, Herzogtum
Sachsen
- Helm 4 (rechts innen): auf dem
ungekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein roter,
hermelingestulpter Turnierhut, in dessen Stulp zwei
grüne Pfauenwedel an silbernen Schäften stecken, Herzogtum
Engern
- Helm 5 (links innen): auf dem
gekrönten Helm mit blau-goldenen Decken ein goldener,
golden gekrönter Adler, Pfalzgrafschaft Sachsen
- Helm 6 (rechts außen): auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein silberner,
golden bewehrter Adler, Grafschaft Mühlingen
- Helm 7 (links außen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken zwölf aus
der Helmkrone sich erhebende, schwarz-silbern geschachte
Fähnchen an goldenen Lanzen, Grafschaft Askanien
Abb.: Zeichnung des Wappens
des Herzogtums Anhalt von Otto Hupp für den Münchener Kalender
1912, die rechten vier Helme.
Abb.: Zeichnung des Wappens
des Herzogtums Anhalt von Otto Hupp für den Münchener Kalender
1912, die linken vier Helme.
Prunkstücke:
- Schildhalter: Zwei widersehende,
rotgezungte, golden gekrönte und golden behalsbandete
schwarze Bären
- Purpurnes, hermelingefüttertes
Wappenzelt mit Herzogskrone
- Postament
Um den Schild die Kette des Hausordens
Albrecht des Bären (gestiftet am 18.11.1836):
- Kleinod: ein durchbrochenes, goldenes
Medaillon mit dem Wappen des Beringerschen Geschlechtes,
in Silber ein nach links gekehrter, gekrönter schwarzer
Bär mit goldenem Halsband, der auf den Zinnen einer
schrägen, roten, mit einer geschlossenen goldenen Tür
versehenen Mauer emporsteigt, von einem Devisenband mit
den Worten "FUERCHTE GOTT UND BEFOLGE SEINE
BEFEHLE" umgeben wird.
- Ansatzstelle des Kettenringes mit dem
Anhalter Schild belegt, gespalten, rechts in Silber ein
an die Spaltlinie gestellter halber roter, goldbewehrter
Adler, links von Schwarz und Gold neunmal geteilt,
darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz
- Kette zeigt in ihren Gliedern die
Wappen Anhalt und Beringer und die Monogramme der
Stifter, die Herzöge Heinrich, Leopold Friedrich und
Alexander Karl von Anhalt
Abb.: Zeichnung des Wappens
des Herzogtums Anhalt von Otto Hupp für den Münchener Kalender
1912.
Herzogtum
Anhalt, Kleines Staatswappen 1863-1918
Das Kleine Staatswappen Wappen
der Herzöge von Anhalt entspricht dem Herzschild des Großen
Staatswappens, mit einer Herzogskrone über dem Schild.
Gespalten:
- rechts: Mark Brandenburg
(ohne Kleestengel und ohne Krone), in Silber ein an die
Spaltlinie gestellter halber roter, goldbewehrter Adler
- links: Sachsen, von
Schwarz und Gold neunmal geteilt, darüber ein grüner
schrägrechter Rautenkranz
Bildbeispiel: Luxemburg, großherzoglicher
Palast, Ehewappen für Adelheid Maria Prinzessin v. Anhalt-Dessau
(25.12.1833 - 24.11.1946), vermählt mit Adolph Wilhelm Karl
August Friedrich Großherzog v. Luxemburg (24.7.1817 -
17.11.1905).
Literatur,
Links und Quellen:
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche
Wappenrolle, Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN
3-89836-545-X
Herzog von Anhalt in der Manessischen Handschrift: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0029?sid=33bafae3307229aa49288bd9ea5aaffa
Anhalt: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt
Anhalt-Aschersleben: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt-Aschersleben
Anhalt-Bernburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt-Bernburg
Anhalt-Dessau: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt-Dessau
Anhalt-Köthen: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt-K%C3%B6then
Anhalt-Zerbst: http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstentum_Anhalt-Zerbst
Anhalt-Plötzkau: http://de.wikipedia.org/wiki/Anhalt-Pl%C3%B6tzkau
Anhalter Linien: http://www.andat.de/anhalt/anhalt_hau.htm - http://www.andat.de/anhalt/anhalt_lin.htm
Askanier mit Stammliste: http://de.wikipedia.org/wiki/Askanier#Anhalt-Dessau
Geschichte der Region Anhalt: http://www.anhalt-geschichte.de/
Familienseite: http://www.anhalt-askanien.de/ - Wappen: http://www.anhalt-askanien.de/wappen/
Anhalt: http://www.andat.de/anhalt/anhalt_frame.htm
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere die Bände Fürsten und
Landesfürsten
Der askanische Wappenbär: http://www.val-anhalt.de/miszellen/wappenbaer.html
Thomas Gehrlein, Das Haus Anhalt, über 900 Jahre
Gesamtgeschichte mit Stammfolgen, Schriftenreihe Deutsche
Fürstenhäuser im Börde-Verlag Theresia Platte, Werl, 1.
Auflage 2011, ISBN 978-3-9814458-1-7
Otto Hupp, Münchener Kalender 1912, Verlagsanstalt München und
Regensburg 1912
Otto Hupp, Münchener Kalender, Jahrgang 1895, Verlagsanstalt,
München und Regensburg, 1895
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