Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1142
Dresden
(Sachsen)
Der Zwinger (Teil 3)
Mathematisch-physikalischer
Pavillon
In diesem Pavillon an der
Nordwestecke ist die mathematisch-physikalische Sammlung
untergebracht. Schon früh änderte sich die Funktion des
Zwingers, als der Rausch höfischer Inszenierungen dem Bedürfnis
nach Ausstellung und Aufbewahrung der kurfürstlichen Sammlungen
wich. Die kurfürstliche Kunstkammer, deren Teil die
Instrumentensammlung war, wurde 1560 gegründet, und 1587
umfaßte sie bereits knapp 1000 mathematisch-technische
Instrumente. 1728 hielt die Kurfürstliche Kunst- und
Naturalienkammer im Zwinger Einzug, im selben Jahr kam die
Sammlung der Instrumentenkunst (das "Königliche Cabinet der
mathematischen und physikalischen Instrumente") in den hier
besprochenen Pavillon, wobei der Name
"Mathematisch-Physikalischer Salon" seit 1746 üblich
wurde, bis 1782 war im Zwinger die Kurfürstliche Bibliothek
untergebracht und bis 1945 auch das Kupferstich-Kabinett. Heute
werden in diesem Pavillon ca. 2000 physikalische, mathematische,
geodätische, astronomische, optische, chronometrische und
artilleristische Objekte der Technikgeschichte gezeigt. Derzeit
(Frühjahr 2009) wird das Museum renoviert.
Abb.: Mathematisch-physikalischer Pavillon, von Osten gesehen. Im unteren Geschoß besitzt der Bau elf Fensterachsen, im Obergeschoß deren neun. Die "mittlere" Achse wird durch einen gesprengten Giebel im Untergeschoß mit Monogramm-Kartusche und dem kurfürstlichen Wappen über dem zweiten Geschoß akzentuiert.
Das Wappen
am Pavillon
Das Wappen an der Kante
zwischen Obergeschoß und Dach ist wie folgt aufgebaut:
Über dem Herzschild ein Kurhut, über dem Hauptschild die polnische Königskrone.
Die
Initialen am Pavillon
Während im Obergeschoß das
kurfürstliche Wappen die mittlere Achse betont, sind es im
unteren Geschoß die Initialen in Form eines verschlungenen
Monogramms, in einer barocken Kartusche unter einer königlichen
Krone untergebracht. Das Ganze ist eingebracht in einen
gesprengten Giebel, dessen seitliche Teile spitz nach oben
schwingen und dort kauernde Putten tragen. Hinter der polnischen
Krone ist ein Tuch drapiert. Der Aufbau ist gänzlich analog zum
nordöstlichen Pendant.
Verschlungene Initialen des Bauherrn: Links ein F, mittig ein A, rechts ein R/P, dazu können zwei Bestandteile als S gelesen werden: F A S R P - Friedrich August von Sachsen, Rex Poloniae.
Abb.: Position des besprochenen Wappens und Monogramms an der Hauptfassade des mathematisch-physikalischen Pavillons.
Das Wappen
am Obergeschoß des Pavillons
Das oben beschriebene Wappen
ist nicht das einzige am mathematisch-physikalischen Salon. Ein
weiteres sieht man, wenn man die Treppenanlage im Wallpavillon
hochschreitet und die figurengeschmückte Balustrade der
Dachterrasse über den Bogengalerien bis zur Stirnseite des
math.-phys. Pavillons entlanggeht:
Das Wappen an der Stirnseite des zurückspringenden Obergeschosses ist eine inhaltlich reduzierte Version des üblichen Wappens und wie folgt aufgebaut:
Litauen und Sachsen entfallen bei dieser Darstellung.
Abb.: Position des besprochenen Wappens an der Stirnseite des mathematisch-physikalischen Pavillons.
Abb.: Blick auf die Nordwesthälfte des Zwingers, ganz links angeschnitten die Langgalerien, links der mathematisch-physikalische Pavillon, in der Mitte der Wallpavillon, rechts der Französische Pavillon, ganz rechts angeschnitten die Galerie Alter Meister.
Literatur,
Links und Quellen
Siebmachers Wappenbücher
Matthias Donath, Jörg Blobelt: Altes und Neues Dresden, 100
Bauwerke erzählen Geschichten einer Stadt, edition Sächsische
Zeitung, SAXO'Phon GmbH, Dresden 2007, ISBN 978-3-938325-41-4
Heinz Quinger: Dresden und Umgebung, Geschichte, Kunst und Kultur
der sächsischen Hauptstadt, DuMont Kunstreiseführer, 5. Auflage
2007, ISBN 978-3-7701-4028-2
Geschichte des Zwingers: http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/zwinger_geschichte.htm
Zwinger: http://www.besuchen-sie-dresden.de/de/sehenswuerdigkeiten/zwinger.php - http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/zwinger.htm
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