Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1079
Ronneburg
(Main-Kinzig-Kreis, Hessen)
Die
Ronneburg - Teil (4)
Ronneburg
- Wappen im und am Erker des Saalbaues (Wappen 8)
Ein besonderes
Kleinod der Architektur der Ronneburg ist der südwärts dem die
westliche Schmalseite des Burghofes einnehmenden und im Kern
spätmittelalterlichen Saalbau 1546 während der vierten Bauphase
angebaute Renaissance-Erker, der weit aus der Südfassade
vorspringt und über die Zwingermauer aus dem 14./15. Jh. gesetzt
ist. Der Erker ist also erst entstanden, als durch die
Fortentwicklung der Militärtechnik der Zwinger eigentlich
fortifikatorisch überholt war. Hinter diesem Erker liegt die
sog. Hofstube, ein gewölbter Saal mit
Mittelstütze.
Am kräftig
restaurierten Erker befindet sich außen ein Allianzwappen
Isenburg / Wied. Zur Linken auf dem auf 1546 datierten Stein der
Wappenschild des Anton Graf v. Isenburg-Kelsterbach (2.8.1501 -
25.10.1560), in Silber zwei schwarze
Balken. Die hier fehlende Helmzier wäre auf ungekröntem Helm
ein mit goldenen gestürzten Lindenblättern (Herzchen)
bestreuter schwarzer Flug. Die Helmdecken wären schwarz-silbern.
Man beachte, daß hier 1546 noch der Stammschild geführt wird,
1555 aber bereits mit Herzschild, vgl. am Kellerhals im inneren
Burghof.
Zur Rechten der Wappenschild
der Elisabeth v. Wied-Runkel
(nach 1505 - 24.7.1542), in mehrfach
gold-rot schräg geteiltem Feld ein natürlicher Pfau (der Pfau
und die Teilungen waren früher wie hier rechtsgerichtet und
wurden später gewendet). Die hier fehlende Helmzier wäre der
natürliche Pfau; die Helmdecken wären rot-golden.
Ein besonderes Kleinod ist
aber die Decke des Erkers, ein Netzrippengewölbe mit 16
wappenschildgeschmückten Schlußsteinen, die zusammen eine 2x
8er-Ahnenprobe des Bauherrenpaares bilden. Die Schilde wurden bei
der Restaurierung angebracht. Über dem Fenster ist die
Jahreszahl aufgemalt: Der 21. Mai 1546.
Wir erkennen in dem obigen Bild
von links nach rechts, von oben nach unten, folgende
Wappenschilde:
- evtl. eine fehlerbehaftete Darstellung
des Schildes der Grafen von Oettingen
- Isenburg-Braunsberg:
In Silber zwei rote Balken
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- Grafen von
Nassau-Dillenburg: Der
Schild ist geviert, Feld 1: Grafen von Nassau, in blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt, ungekrönt und rot bewehrt, Feld 2: Grafen von Katzenelnbogen, in Gold
ein roter, hersehender (leopardisierter) Löwe, blau
bewehrt und blau bekrönt, Feld
3: Grafschaft Vianden, in Rot ein silberner Balken, Feld
4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene, blau bewehrte
Leoparden (hersehende, schreitende Löwen) übereinander.
- Grafen von Isenburg
(2): In Silber zwei schwarze
Balken, in blauem Herzschild ein goldener, rot gezungter
und ebenso bewehrter doppelschwänziger Löwe.
- Edle Herren von Saffenberg:
In Schwarz ein goldener Adler
- Grafen von Wied:
In mehrfach gold-rot schräg
geteiltem Feld ein natürlicher Pfau
- Grafen von Rieneck:
7-9x von Gold und Rot geteilt,
hier 9x
- Grafen von Hanau:
In Gold drei rote Sparren
- Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter Löwe,
blau bewehrt und blau bekrönt, hersehend.
- Grafen von Virneburg:
In Gold sieben (4:3) zu zwei Balken aneinandergereihte
rote Rauten
- Grafen von Solms: In
Gold ein blauer Löwe
- Landgrafen von Hessen:
In
Blau ein silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe,
golden gekrönt und golden bewehrt
Genealogie
(4a): Die Vorfahren des Grafen Anton
Eltern des Grafen
Anton v. Isenburg-Kelsterbach (2.8.1501 - 25.10.1560), dritter
Besitzer der Ronneburg aus der Familie Isenburg, vermählt am
19.10.1523 in Wied mit Elisabeth v. Wied-Runkel (nach 1505 -
24.7.1542):
- Philipp Graf v.
Isenburg-Ronneburg (Kelsterbach) (20.3.1467 - 22.2.1526)
- Amalia v. Rieneck (29.11.1478
- 1543)
Großeltern:
- Ludwig II. Graf v. Isenburg
Herr v. Büdingen (1422 - 4.6.1511)
- Maria v.
Nassau-Wiesbaden-Idstein (1438 - 10.1.1480)
- Philipp II. Graf v. Rieneck
- Anna v. Wertheim (- 1497)
Urgroßeltern:
- Diether I. Graf v.
Isenburg-Büdingen (- 1461)
- Elisabeth v. Solms-Braunfels
- Johann Graf v.
Nassau-Wiesbaden (1419 - 9.5.1480)
- Maria v. Nassau-Dillenburg
(2.2.1418 - 11.10.1472)
- Thomas III. Graf v. Rieneck
(- 8.2.1431)
- Katharina v. Hanau (21.1.1408
- 25.(9/11).1460)
- Georg I. Graf v. Wertheim
- Anna v. Oettingen (-
3.12.1461)
Wir erkennen in dem obigen Bild
von links nach rechts, von oben nach unten, folgende
Wappenschilde:
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- evtl. eine fehlerbehaftete Darstellung
des Schildes der Grafen von Oettingen
- Isenburg-Braunsberg:
In Silber zwei rote Balken
- Grafen von Isenburg
(1): In Silber zwei schwarze
Balken
- Grafen von
Nassau-Dillenburg: Der
Schild ist geviert, Feld 1: Grafen von Nassau, in blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt, ungekrönt und rot bewehrt, Feld 2: Grafen von Katzenelnbogen, in Gold
ein roter, hersehender (leopardisierter) Löwe, blau
bewehrt und blau bekrönt, Feld
3: Grafschaft Vianden, in Rot ein silberner Balken, Feld
4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene, blau bewehrte
Leoparden (hersehende, schreitende Löwen) übereinander.
- Grafen von Isenburg
(2): In Silber zwei schwarze
Balken, in blauem Herzschild ein goldener, rot gezungter
und ebenso bewehrter doppelschwänziger Löwe.
- Edle Herren von Saffenberg:
In Schwarz ein goldener Adler
Wir erkennen in dem obigen Bild
von links nach rechts, von oben nach unten, folgende
Wappenschilde:
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- Isenburg-Braunsberg:
In Silber zwei rote Balken
- evtl. eine fehlerbehaftete Darstellung
des Schildes der Grafen von Oettingen
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- Grafen von Wertheim:
Geteilt, oben in Gold ein
schwarzer aus der Teilung hervorkommender Adler, unten in
Blau 3 (2:1) silberne Rosen mit goldenem Butzen.
Genealogie
(5c): Die Vorfahren der Gräfin Elisabeth
Eltern der Gräfin
Elisabeth v. Wied-Runkel (nach 1505 - 24.7.1542), vermählt am
19.10.1523 in Wied dem Grafen Anton v. Isenburg-Kelsterbach
(2.8.1501 - 25.10.1560):
- Johann III. Graf v. Wied (-
1533)
- Elisabeth Gräfin v.
Nassau-Dillenburg (1488 - 3.6.1559)
Großeltern:
- Friedrich IV. Graf v. Wied (-
31.8.1487)
- Agnes v. Virneburg (-
12.3.1478)
- Johann V. Graf v.
Nassau-Dillenburg (9.11.1455 - 30.7.1516)
- Elisabeth v. Hessen (1466 -
17.1.1523)
Urgroßeltern:
- Dietrich IV. Herr v. Runkel
- Anastasia Gräfin v.
Isenburg-Braunsberg (ca. 1412 - 1460)
- Philipp I. Graf v. Virneburg
(- 1443)
- Katharina (1) v. Saffenberg
- Johann IV. Graf v.
Nassau-Dillenburg (1.8.1410 - 3.2.1475)
- Maria v. Loen-Heinsberg (1424
- 20.4.1502)
- Heinrich III. Landgraf v.
Hessen (15.10.1440 - 13.1.1483)
- Anna v. Katzenelnbogen
(5.9.1443 - 16.2.1494)
Wir erkennen in dem obigen Bild
von links nach rechts, von oben nach unten, folgende
Wappenschilde:
- Grafen von
Nassau-Wiesbaden: In blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt und rot bewehrt.
- Grafen von Virneburg:
In Gold sieben (4:3) zu zwei Balken aneinandergereihte
rote Rauten
- Edle Herren von Saffenberg:
In Schwarz ein goldener Adler
- Isenburg-Braunsberg:
In Silber zwei rote Balken
- Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter Löwe,
blau bewehrt und blau bekrönt, hersehend.
- Grafen von Isenburg
(2): In Silber zwei schwarze
Balken, in blauem Herzschild ein goldener, rot gezungter
und ebenso bewehrter doppelschwänziger Löwe.
Wir erkennen in dem obigen Bild
von links nach rechts, von oben nach unten, folgende
Wappenschilde:
- Grafen von Virneburg:
In Gold sieben (4:3) zu zwei Balken aneinandergereihte
rote Rauten
- Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter Löwe,
blau bewehrt und blau bekrönt, hersehend.
- Grafen von Hanau:
In Gold drei rote Sparren
- Grafen von Wied:
In mehrfach gold-rot schräg
geteiltem Feld ein natürlicher Pfau
- Edle Herren von Saffenberg:
In Schwarz ein goldener Adler
- Grafen von Isenburg
(2): In Silber zwei schwarze
Balken, in blauem Herzschild ein goldener, rot gezungter
und ebenso bewehrter doppelschwänziger Löwe.
- Grafen von
Nassau-Dillenburg: Der
Schild ist geviert, Feld 1: Grafen von Nassau, in blauem und mit goldenen
aufrechten Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe,
rot gezungt, ungekrönt und rot bewehrt, Feld 2: Grafen von Katzenelnbogen, in Gold
ein roter, hersehender (leopardisierter) Löwe, blau
bewehrt und blau bekrönt, Feld
3: Grafschaft Vianden, in Rot ein silberner Balken, Feld
4: Grafen
von Diez (Dietz): In Rot zwei goldene, blau bewehrte
Leoparden (hersehende, schreitende Löwen) übereinander.
Fazit: Die
Ahnenprobe wird zum Großteil durch die vorhandenen Schilde
erfüllt, mit ein paar Ausnahmen: Runkel fehlt, Heinsberg-Loen
fehlt, Nassau-Wiesbaden ist zuviel da und Oettingen ist
unvollständig tingiert.
Position
der auf dieser Seite besprochenen Wappenauswahl:
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Klaus-Peter Decker, G. Ulrich Großmann: Die Ronneburg, 2.
Auflage 2006, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, ISBN
978-3-7954-1879-3
Klaus-Peter Decker: Die Burgen der Grafschaft Ysenburg-Büdingen
im Spätmittelalter, in: Die Burg - ein kulturgeschichtliches
Phänomen, hrsg. von H. Hofrichter, Stuttgart 1994, S. 86-96
Hans Philippi: Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen,
Marburg 1954
Peter Niess: 700 Jahre Ronneburg, Sonderdruck aus den Büdinger
Geschichtsblättern, Band III, Jahrgang 1959, Nachdruck 1987,
hrsg. von der Fürstl. Ysenburg-Büdingischen Burg- und
Museumsverwaltung Ronneburg
Burkhard Kling: Die Ronneburg. Große Baudenkmäler 471,
München/Berlin 1993
Peter Niess: Die Ronneburg, eine fürstlich Ysenburgische Burg
und ihre Baugeschichte, Braubach 1936
Hessische Residenzen: http://forschung.gnm.de/ressourcen/schloesser/XML/119_Ronneburg_Schloss.xml
Burg Ronneburg, Geschichte und
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