Bernhard
Peter
Wappen
der Grafen und Fürsten von Solms
Wappen
1:
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Das Stammwappen der Grafen von Solms
zeigt in Gold einen blauen Löwen, von blauen Schindeln
begleitet. In sehr alten Wappen des 13. und 14. Jh. wird
der Löwe noch von Schindeln begleitet, die fielen
später ab dem ausgehenden 14. Jh. weg. Erst in neuerer
Zeit besinnt man sich bei den Darstellungen wieder auf
die alten Schindeln.
Kleinod Solms: Sitzend
ein blauer Löwe. Helmdecken blau-golden. Das Kleinod
Solms hat eine lange Entwicklung hinter sich. Es sind
frühe Darstellungen bekannt, da wurden von Reinbold Graf
von Solms-Königsberg zwei mit je drei
"Kleestengeln" besteckte Büffelhörner
geführt (13. Jh.). Im 14. Jh. findet man einen
wachsenden Löwen bei Johann Graf zu Solms, einen
wachsenden Löwen mit Fisch im Maul und erstmalig 1398
den sitzenden blauen Löwen zwischen einem goldenem Flug,
der sich dann als spätere Familienhelmzier durchsetzte.
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Bildbeispiel: Klosterkirche
des Klosters Altenberg, Grabdenkmal
des Grafen Heinrich IV von Solms (gest. 1314). Heinrich IV von Solms-Burgsolms (gest. 1314) war der
Sohn von Marquard II. Graf v. Solms-Burgsolms und Agnes v.
Sponheim. Er war mit Lisa v. Virneburg verheiratet. Seine Kinder
waren Johannes I. Graf v. Solms-Burg-Solms, Dietrich I. v. Solms,
Adelheid v. Solms, Benetzetlin v. Solms, Agnes v. Solms, Aleydis
v. Solms und Katharina v. Solms.
Abb.: Zeichnung von Otto
Hupp für den Münchener Kalender 1897. Hier sind die Schindeln
weggelassen worden.
Wappen
2a:
Das erste vermehrte,
vierfeldrige Wappen der Grafen von Solms ist
geviert:
- Feld 1 und 4: In Gold ein blauer Löwe
(Stammwappen Solms). Die Schindeln
fallen meistens weg.
- Feld 2 und 3: Erst ein goldenes Feld
mit rotem Schildhaupt. Mit der Zeit (insbesondere in
vermehrten Wappen) rutschte die Trennlinie immer tiefer
und wurde zur rot-goldenen Teilung. Hierbei handelt es
sich um das Wappen von Falkenstein, das geführt wurde,
seit Graf Otto von Solms (gest. 27.10.1409) Agnes, die
Tochter von Philipp VIII von Falkenstein und
Münzenberg und Erbin beider Herrschaften
geheiratet hatte.
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Variante mit
ungewendeten Löwen |
Variante mit
einwärtsgekehrten Löwen. |
Das Wappen kann mit einen
einzigen Helm dargestellt werden:
- Kleinod Solms:
Zwischen einem goldenen Flug sitzend ein blauer Löwe.
Helmdecken blau-golden.
Bildbeispiel: Klosterkirche
des Klosters Altenberg, Grabdenkmal
des Grafen Bernhard II von Solms (gest. 6.8.1459). Bernhard II. Graf v. Solms-Braunfels (-6.8.1459) war
der Sohn von Otto I. v. Solms-Braunfels und Agnes v. Falkenstein
und Münzenberg, entsprang also jener Schlüsselheirat, die die
Solmser reich an Gebiet werden ließ. Bernhard erbte am 28.5.1420
Lich, Laubach und Hungen mit Anteil Münzenberg (gemeinsam mit
dem Bruder Joann), 1420-1436 teilte er mit den Brüdern, am
16.11.1436 war er Herr zu Braunfels und auch zu Greifenstein,
22.3.1436 auch Herr zu Hungen, wo er 1454-1456 den Neubau der
Burg Hungen vollziehen ließ. Er war vermählt mit Elisabeth v.
Isenburg-Büdingen (-1.8.1451). Beide hatten folgende Kinder:
Rupert v. Solms-Braunfels (1424 - 8.6.1499), Otto II. Graf v.
Solms-Braunfels (22.11.1426 - 1504), Philipp v. Solms-Braunfels
(18.5.1431 - 1500), Agnes v. Solms (23.2.1435 - 17.11.1490),
Bernhard Graf v. Solms-Braunfels (25.9.1438-4.4.1503), Margaretha
v. Solms, Elisabeth v. Solms-Braunfels (-1.6.14869) und Burkhard
v. Solms-Braunfels.
Wappen
2b:
Dazu ist noch ein zweiter Helm
möglich, der in anderen Darstellungen auch abgebildet wird. Es
ist der Helm für Falkenstein-Münzenberg: ein
roter flacher Turnierhut mit Hermelinaufschlag, oben mit einer
goldenen Kugel und einem Pfauenstoß besteckt (Variante 1,
klassisch), im Stulp zwei rot-golden geteilte Fähnchen an
goldenem Schaft steckend (Variante 2, erweitert). Helmdecken
rot-golden.
Bildbeispiel: Evangelische Marienstiftskirche zu Lich, das Wappen von Philipp Graf zu Solms-Hohensolms-Lich
(geb. 15.8.1468, gestorben am 3.10.1544), mit beiden möglichen
Helmen dargestellt.
Wappen
3a:
Das Solmser Wappen in seiner
zweiten vermehrten Form - das achtfeldrige Wappen der Grafen von Solms
ist wie folgt aufgebaut: Gespalten:
- Heraldisch rechts: Die heraldisch
rechte Spalthälfte ist komplett gewendet, also sind auch
die Positionen 1, 2, 3, 4 gewendet. Es ist geviert:
- Feld 1 und 4: in Gold ein
blauer Löwe (Stammwappen Solms).
- Feld 2 und 3: rot-goldene
Teilung (Falkenstein und Münzenberg)
- Heraldisch links: geviert:
- Feld 1 und 4: in Schwarz ein
silberner Löwe, golden gekrönt (Herrschaft Sonnewalde).
Sonne(n)walde liegt südlich von Luckau in der
Niederlausitz. Erst war es eine Herrschaft der
Eilenburger, dann kam die Herrschaft 1447 durch
Verkauf an die Herzöge von Sachsen. Ab 1486
waren die Minckwitz Lehensnehmer, bis die Familie
aufgrund von Konflikten mit den sächsischen und
böhmischen Herrschern das Lehen verlor. Durch
Verkauf gelangte die Herrschaft an die Grafen von
Solms. 1537 -1945 war die Herrschaft Sonnewalde
in Besitz der Grafen von Solms.
- Feld 2 und 3: in Gold eine
schwarze Rose mit goldenem Butzen oder auch ganz
schwarz (Herrschaft Wildenfels).
Wildenfels war eine reichsunmittelbare
Herrschaft, einst der edelfreien Herren von
Wildenfels, die 1602 ausstarben. Nach ihrem
Erlöschen fiel Wildenfels an die Grafen von
Solms, die 1706 nach langjährigem
juristischen Ringen die Landeshoheit Sachsens
über die Herrschaft anerkennen mußten. Nach
Wildenfels nannte sich eine eigene Linie der
Grafen von Solms, die sich von Solms-Lich bzw.
Solms-Laubach abspaltete.
In dieser Form wird mit
kleineren Variationen seit ca. 1700 das Wappen von allen Linien
geführt. Mit größerer Variabilität werden die Helmzieren
gehandhabt.
Das Wappen trägt hier drei
Helme:
- Helm 1 (Mitte): Kleinod Solms:
Zwischen einem goldenen Flug sitzend ein blauer Löwe.
Helmdecken blau-golden.
- Helm 2 (vorne): Falkenstein-Münzenberg:
ein roter flacher Turnierhut mit Hermelinaufschlag, oben
mit einer goldenen Kugel und einem Pfauenstoß besteckt,
im Stulp zwei rot-golden geteilte Fähnchen an goldenem
Schaft steckend. Helmdecken rot-golden.
- Helm 3 (links): Auf dem gekrönten
Helm ein silberner Löwe wachsend, golden gekrönt
(Herrschaft Sonnewalde). Helmdecken
schwarz-silbern.
Bildbeispiel: Klosterkirche
des Klosters Altenberg, Grabdenkmal
des Grafen Johann Heinrich Christian von Solms (gest. 1668). Johann Heinrich Christian Graf zu Solms-Hohensolms
(20.7.1644 - 7.11.1668) war der Sohn von Philipp Reinhard II.
Graf zu Solms-Hohensolms (18.6.1615 - 20.7.1665) und Katharina
Eleonore Freiin v. Tschernembl (1622 - 1675). Seine Großeltern
väterlicherseits waren Philipp Reinhard I. Graf zu
Solms-Hohensolms (24.7.1593 - 1636) und Elisabeth Philippina zu
Wied (24.8.1593 - ?). Er war kaiserlicher Kämmerer
("Leopold des Ersten Gros Cammer Herr"). 1668 wurde er
Graf zu Hohensolms. 24 Jahre wurde er nur alt, der "in
Sitten, Sprachen, Fechten, Reiten war auserlesen", doch
"in erster Blüte der Jugend verwelkt dies edle Blut".
Er war nicht vermählt und hatte keine Kinder. Seine Geschwister
waren Maria Sabina Elisabeth zu Solms-Hohensolms (29.7.1638 -
19.1.1685), Carl Ludwig Graf zu Solms-Hohensolms (30.7.1639 -
1668) sowie Johann Ludwig Graf zu Solms-Hohensolms (1646 -
24.8.1707). Das auf der Platte abgebildete Allianzwappen ist also
das seiner Eltern. Die Platte selbst ist datiert auf den
31.12.1668. Der Falkensteiner Helm ist hier gekrönt, ein
Pfauenstoß zwischen zwei rot-golden geteilten Fähnchen an
goldenem Schaft. Helmdecken rot-golden. Dies ist eine
Modifikation der eigentlichen Helmzier, die Krone ersetzt den
Turnierhut in der Darstellung.
Wappen
3b:
Dazu ist noch ein vierter Helm
möglich, der in anderen Darstellungen (z. B. Burgkirche
Greifenstein) auch abgbildet wird. Es ist ein hoher, golden-schwarz
gemusterter Hut, oben mit einer schwarzen Rose besteckt
(Herrschaft Wildenfels). Statt des Hutes in
anderen Darstellungen auch ein Turm. Helmdecken schwarz-golden.
Es sei angemerkt, daß das Wappen für Wildenfels in einigen
Quellen auch mit Silber statt Gold angegeben wird, z. B. nach
Grünenberg.
Bildbeispiel: Schloß Laubach,
Eingangsbogen zwischen Stadt und Schloßhof. Darstellung des
vermehrten Solmser Wappens mit vier Helmen.
Wappen
3c:
Es gibt noch eine weitere,
seltene Variante des Solmser Wappens mit drei Helmen, wobei beim
dritten Helm zwei Helmkleinode zusammengefaßt werden. Ein Wappen
in dieser Form taucht auf als Intarsienarbeit auf der Tür eines
aus dem Schloß Laubach stammenden Kabinettschrankes aus der Zeit
zwischen 1685 und 1720. Während der Schild das oben beschriebene
achtfeldrige Wappen zeigt, sind die Helme wie folgt aufgebaut
(frdl. Hinweis von Prof. Jochen Voigt):
- Helm 1 (Mitte): Kleinod Solms:
zwischen einem goldenen Flug sitzend ein blauer Löwe,
Helmdecken blau-golden.
- Helm 2 (rechts): Kleinod
Falkenstein-Münzenberg: ein roter flacher
Turnierhut mit Hermelinaufschlag, oben mit einem
Pfauenstoß zwischen zwei rot-golden geteilten Fähnchen
an goldenem Schaft besteckt, Helmdecken rot-golden.
- Helm 3 (links): Kombinationskleinod
Herrschaft Wildenfels und Herrschaft Sonnewalde,
ein spitzer Hut, oben mit einer schwarzen Rose besteckt,
daraus wachsend ein silberner, golden gekrönter Löwe,
Helmdecken schwarz-silbern.
Die beiden Helmkleinode für
Sonnewalde und für Wildenfels werden also quasi übereinander
gestellt, wobei der Übergang zwischen Hut und Löwe mit der Rose
verbrämt wird. Vermutlich ist diese Anordnung ein Kompromiß
zwischen dem Bedürfnis des Zeigens aller vier Kleinode
einerseits und der Platzoptimierung andererseits, denn bei nur
drei Helmen kann der einzelne Helm mit seiner Zier größer und
repräsentativer dargestellt werden. Und hier taucht die Farbe
Gold nicht auf für Wildenfels.
Erben der Schenken von Limpurg, Linie
Gaildorf: die Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim und die
Fürsten von Solms-Braunfels
Zwei unterschiedliche Linien
des Hauses Solms waren Nutznießer der hochkomplizierten
Limpurger Erbschaft. Die Linie zu Solms-Rödelheim und Assenheim
war von Anfang an dabei, denn der Stifter dieser Linie, Ludwig
Heinrich Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(25.8.1667-1.5.1728), hatte eine der beiden relevanten Limpurger
Erbtöchter geheiratet, Wilhelmina Christiana Gräfin von
Limpurg-Gaildorf (24.9.1679--15.12.1757). Deshalb nannte man
diese ganze Hälfte (24/48) auch den Solms-Assenheimer Anteil.
Und die Linie Solms-Rödelheim und Assenheim konnte sogar noch
mehr ergattern, weil der Sohn aus dieser Ehe Maria Margaretha
Leopoldina Gräfin von Wurmbrand-Stuppach (2.7.1701-14.12.1756)
heiratete, die ihrerseits ebenfalls Erbin war. So konnte diese
Solmser Linie noch 12/48 kassieren, hatte also insgesamt 36/48
von Limpurg-Gaildorf, freilich unter mehrere Erben aufgesplittet.
Die einzelnen Anteile gingen unterschiedliche Wege: 6 Teile
wurden 1790 an Württemberg verkauft, 12 Teile gingen über
Umwege an die Fürsten von Solms-Braunfels, 6 Teile gingen an die
von Waldeck-Bergheim, 6 Teile an die von Ysenburg-Meerholz, 6
Teile 1801 an den Grafen Lynar, dann an den Grafen Pückler, 1813
zurück an Solms, 1819 an die Grafen von Waldeck. Das heißt,
daß die Assenheimer Linie maximal 36/48 besessen hatte, also den
überwiegenden Teil, die Braunfelser Linie aber nur 12/48. Die
Assenheimer Linie waren unter den ersten Erben und hatte ihren
Anteil aus erster bzw. zweiter Hand, die Braunfelser Linie aus
vierter Hand. Die Assenheimer Linie hatte einen Mischbesitz aus
überwiegend Solms-Assenheimer Anteil und etwas Wurmbrandschem
Anteil; die Braunfelser Linie hatte ausschließlich
Wurmbrandschen Anteil. Beide Linien gingen der gesamten Anteil
wieder durch Verkauf oder Erbheirat verlustig.
- Wilhelm Heinrich Schenk und
Graf von Limpurg-Gaildorf (27.6.1652-12.5.1690),
1676 Herr von Limpurg-Gaildorf, 1682 Herr zu
Schmiedelfeld, Letzter der Gaildorfer Linie, besaß Limpurg-Gaildorf
komplett, vermählt mit
Elisabetha Dorothea von Limpurg-Gaildorf
(13.11.1656-29.1.1712)
- Juliana Dorothea Louise
Gräfin zu Limpurg-Gaildorf (8.5.1677-4.10.1734),
vermählt in erster Ehe am 30.4.1693 in Gaildorf
mit Eucharius Kasimir Graf zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(22.3.1668-1.1.1698) und danach in zweiter Ehe
Johann Josef Wilhelm Graf von Wurmbrand und
Stuppach (18.2.1670-7.12.1750), dadurch entstand Limpurg-Gaildorf-Wurmbrand
mit der Hälfte (24/48) von Limpurg-Gaildorf
(Wurmbrandscher Anteil)
- Juliana Dorothea
Louise Gräfin zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(8.7.1694-15.2.1734), aus erster Ehe,
bekam ein Viertel (12/48) von
Limpurg-Gaildorf und heiratete Heinrich I.
Graf Reuss von Schleiz
(10.3.1695-6.12.1744)
- Louise Gräfin
Reuss zu Schleiz
(3.7.1726-28.5.1773) bekam dann das
Viertel (12/48), heiratete in
zweiter Ehe am 6.1.1752 in Roda
Johann August Herzog von
Sachsen-Gotha-Altenburg
(17.2.1704-8.5.1767)
- Augusta
Louise Friderica Herzogin
von
Sachsen-Gotha-Altenburg
(30.11.1752-28.5.1805),
bekam ein Achtel
(6/48), verkaufte 1780
ihren Anteil an Herzog
Karl von Württemberg, heiratete
am 28.11.1780 in Roda
Friedrich Carl Fürst von
Schwarzburg-Rudolstadt
(7.6.1736-13.4.1793),
kinderlos
- Louise
Herzogin von
Sachsen-Gotha
(9.3.1756-1.1.1808),
bekam ein Achtel
(6/48), verkaufte 1780
ihren Anteil an Herzog
Karl von Württemberg, heiratete
am 1.6.1775 in Gotha
Friedrich Franz I.
Großherzog von
Mecklenburg-Schwerin
(10.12.1756-1.2.1837)
geheiratet, Nachkommen
- Maria Margaretha
Leopoldina Gräfin von Wurmbrand-Stuppach
(2.7.1701-14.12.1756) aus zweiter Ehe,
bekam ebenfalls ein
Viertel (12/48) von Limpurg-Gaildorf, vermählt am 5.10.1722 in
Gaildorf mit Wilhelm Carl Ludwig
Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(3.2.1699-27.8.1778), der seinerseits auf
anderem Erbwege ein Achtel (6/48) von
Limpurg-Gaildorf bekommen hatte, dadurch
addierte sich der gemeinsame
Anteil auf 18/48.
- Christiana
Wilhelmina Louise Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(24.4.1736-6.1.1803), erbte
die vollen 18/48 und heiratete am
24.6.1749 in Rödelheim Carl
Friedrich Wilhelm Fürst zu
Leiningen-Dagsburg-Hardenberg
Pfalzgraf zu Mosbach Graf zu
Düren (14.8.1724-9.1.1807)
- Charlotte
Louise Polyxena
Prinzessin zu Leiningen
und Dagsburg Frau zu
Aspremont
(27.5.1755-1785), bekam ein Achtel
(6/48), vermählt
1776 mit Franz II. Graf
zu Erbach-Erbach Herr zu
Breuberg
(29.10.1754-8.3.1823), verkaufte
1790 ihren Anteil an
Württemberg.
- Elisabeth
Christiane Marianne
Prinzessin zu Leiningen
(27.10.1753-16.2.1792),
bekam ein Viertel
(12/48) und
heiratete 1768 Carl
Ludwig Wilhelm Theodor
Wild- und Rheingraf zu
Salm-Grumbach
(14.7.1720-23.9.1799)
- Auguste
Franziska von
Salm-Grumbach
(7.7.1771-19.7.1810), bekam
die 12/48 von
Limpurg-Gaildorf. Sie
heiratete 1792 in
Braunfels Wilhelm
Christian Carl Fürst zu
Solms-Braunfels
(9.1.1759-20.3.1837)
- Wilhelmine
Caroline Friederike Marie
Prinzessin zu
Solms-Braunfels
(20.9.1793-12.11.1865),
brachte ihr
ererbtes Viertel (12/48) an das
fürstliche Haus
Bentheim-Steinfurt, denn sie
hatte Alexius Friedrich
Fürst zu Bentheim und
Steinfurt
(20.1.1781-3.11.1866)
geheiratet
- Ludwig
Wilhelm Fürst zu
Bentheim und Steinfurt
(1.8.1812-1890), zu
Burgsteinfurt 1873, kam
im Erbgang an den
Solms-Braunfelsischen
Anteil, ein Viertel
(12/48) der ehemaligen
Herrschaft
Limpurg-Gaildorf
- Karl Friedrich von
Limpurg-Gaildorf (16.3.1678-10.4.1678), starb als
Baby
- Wilhelmina Christiana
Gräfin von Limpurg-Gaildorf (24.9.1679--15.12.1757),
vermählt am 27.6.1695 in Gaildorf mit Ludwig
Heinrich Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(25.8.1667-1.5.1728), Stifter der Linie zu
Rödelheim und Assenheim, mit der
Hälfte (24/48) von Limpurg-Gaildorf
(Solms-Assenheimer Anteil)
- Dorothea Charlotte
Sophie Gräfin zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (12.12.1696-23.8.1697), starb
als Kleinkind
- Dorothea
Sophia Wilhelmina Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(1698-6.2.1774), Miterbin
von Limpurg-Gaildorf, erbte
ein Achtel (6/48), heiratete am 27.1.1725 in
Assenheim Josias Graf von
Waldeck-Bergheim (20.8.1696-2.2.1763),
Nachkommen, Übergang des Erbteils
(6/48) an Waldeck-Bergheim
- Josias Wilhelm
Leopold Graf von Waldeck-Bergheim
(16.10.1733-4.6.1788),
Miterbe von Limpurg-Gaildorf,
erbte den mütterlichen Erbteil
ganz (6/48), verkaufte 1801 an
von Lynar, Verkauf 1802 an von
Pückler, Wiedererwerb 1813, vermählt am
5.3.1772 in Büdingen mit
Christina Wilhelmine Gräfin zu
Ysenburg und Büdingen in
Büdingen (24.6.1756-13.11.1826)
- Wilhelm Carl
Ludwig Graf zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (3.2.1699-27.8.1778), erbte
ein Achtel (6/48) von Limpurg-Gaildorf, vermählt am 5.10.1722 in
Gaildorf mit Maria Margaretha Leopoldina
Gräfin von Wurmbrand-Stuppach
(2.7.1701-14.12.1756), diese war Erbin
von einem Viertel (12/48) von
Limpurg-Gaildorf,
dadurch addierte sich der gemeinsame
Anteil auf 18/48.
Weiterer Erbgang dieser Anteile siehe
oben.
- Marie Eleonore
Elisabeth Gräfin zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (11.10.1701-3.3.1720), starb
jung
- Eleonora
(Elisabeth) Friderica Juliana Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(23.9.1703-1762), Miterbin
von Limpurg-Gaildorf, erbte
ein Achtel (6/48), vermählt am 24.2.1725 in
Assenheim mit Karl Heinrich Friedrich
Graf zu Ysenburg und Büdingen in
Meerholz (27.11.1700-14.3.1774), Übergang
des Erbteils an Ysenburg-Meerholz,
Enkel verkaufen untereinander Anteile
- Ernst Karl Graf zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(22.4.1705-10.8.1705), starb als Baby
- Eberhard Ludwig
Friedrich Graf zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (13.5.1707-26.5.1718), starb
jung
- Dorothea Sophie
Eleonore Gräfin zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (8.7.1708-29.11.1708), starb
als Baby
- Sophia Louise
Christiana Gräfin zu Solms-Rödelheim
und Assenheim (31.12.1709-12.1.1773),
vermählt am 13.6.1743 in Assenheim mit
Friedrich Ludwig Graf zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(14.3.1706-2.1.1796), kinderlos
- Sophie Charlotte
Gräfin zu Solms-Rödelheim und Assenheim
(10.9.1711-1.2.1712), starb jung
- Sophie Elisabeth
Henriette Charlotte Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(5.2.1713-28.3.1734), starb unverheiratet
- Johann Carl
Ernst Graf zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (8.5.1714-15.1.1790),
1778 zu Rödelheim und Assenheim, k.k.
Kämmerer, Miterbe von
Limpurg-Gaildorf, erbte
ein Achtel (6/48), vermählt in erster Ehe
mit Henriette Charlotte Albertina von
Terzi zu Cronenthal (1717-30.3.1760),
ohne Nachkommen, und in zweiter Ehe am
10.9.1761 in Wertheim mit Amöna
Charlotte Eleonora Gräfin zu
Löwenstein-Wertheim-Virneburg
(14.2.1743-1.6.1800)
- Volrath
Friedrich Carl Ludwig Graf zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(6.12.1762-5.2.1818), 1790 zu
Rödelheim und Assenheim, Miterbe
von Limpurg-Gaildorf (6/48),
vermählt in erster Ehe am
29.8.1789 in Laubach mit
Philippine Charlotte Sophie
Gräfin zu Solms-Laubach
(19.12.1771-6.7.1807), 7 Kinder,
und in zweiter Ehe am 2.11.1811
in Rödelheim mit Marie
Christiane Friederike Hoffmann
(20.2.1783-10.2.1843), 1 Kind
- Carl
Friedrich Ludwig
Christian Ferdinand Graf
zu Solms-Rödelheim und
Assenheim
(15.5.1790-18.3.1844),
aus erster Ehe, 1818 zu
Rödelheim und Assenheim,
Miterbe
von Limpurg-Gaildorf
(6/48), 1801
Verkauf an den Grafen
Lynar, dann kam es durch
Verkauf an den Grafen
Pückler, 1813
Rückerwerb von Pückler,
1819 endgültiger
Verkauf des
Limpurgischen Anteils an
Georg Friedrich Karl Graf
von Waldeck-Landau (31.5.1785-18.6.1826),
großherzoglich-hessischer
Generalleutnant,
erbliches Mitglied der 1.
Kammer im Großherzogtum
Hessen, vermählt am
1.1.1824 in Schönberg
mit Louise Amalie Gräfin
zu Erbach-Schönberg
(9.8.1795-1875),
Nachkommen
- Friedrich
Ludewig Heinrich Adolf
Graf zu Solms-Rödelheim
und Assenheim
(18.8.1797-22.12.1859),
aus erster Ehe,
preussischer
Generalmajor, unvermählt
und kinderlos
- Ferdinande
Sophie Charlotte
Friederike Gräfin zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim
(23.2.1793-31.3.1859),
aus erster Ehe,
vermählt, 1 Tochter
- Franz
Friedrich Karl Graf zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim
(27.4.1796-10.11.1852),
aus erster Ehe,
unvermählt und kinderlos
- Henriette
Amöne Luise Gräfin zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim
(13.7.1800-2.8.1804), aus
erster Ehe, starb jung
- Eduard
Friedrich Heinrich Graf
zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (-1860), aus
erster Ehe, unvermählt
und kinderlos
- Elisabeth
Anna Caroline Julie
Amalie Gräfin zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim
(9.6.1806-5.2.1886), aus
erster Ehe, vermählt, 5
Kinder
- Mathilde
Gräfin zu
Solms-Rödelheim und
Assenheim
(9.2.1813-11.11.1860),
aus zweiter Ehe,
unvermählt und kinderlos
- Karl Christian
Graf zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (22.1.1764-25.2.1764),
starb jung
- Friederike
Luise Gräfin zu Solms-Rödelheim
und Assenheim
(25.4.1766-29.4.1766), starb jung
- Karl Christian
Heinrich Graf zu Solms-Rödelheim und
Assenheim (6.8.1716-26.4.1745), starb
jung und unvermählt
- Charlotte Christine
Friederike Gräfin zu Solms-Rödelheim
und Assenheim (22.12.1717-21.6.1722),
starb jung
- Wilhelmine Dorothea
Luise Christine Gräfin zu
Solms-Rödelheim und Assenheim
(1723-12.11.1723), starb als Kleinkind
Wappen 4:
Das Wappen der Grafen
von Solms-Rödelheim und Assenheim als Miterben von
Limpurg-Gaildorf ist wie folgt aufgebaut (Siebmacher Band: FstM
Seite: 61 Tafel: 131):
- Hauptschild: gespalten
- rechts geviert,
- Feld 1 und 4: in
goldenem Feld ein blauer Löwe
(Grafschaft Solms)
- Feld 2 und 3:
rot-golden geteilt (Herrschaft
Falkenstein und Münzenberg)
- links geviert,
- Feld 1 und 4: in Gold
eine schwarze Rose mit goldenem Butzen
oder auch ganz schwarz (Herrschaft Wildenfels)
- Feld 2 und 3: in
Schwarz ein silberner Löwe, golden
gekrönt (Herrschaft Sonnewalde)
- Herzschild für Limpurg-Gaildorf,
geviert,
- Feld 1 und 4: in Rot vier
aufsteigende silberne Spitzen
- Feld 2 und 3: in Blau 5 (3:2)
aufrechte silberne Heerkolben
Innerhalb der Spalthälften
gibt es beim Haus Solms viele unterschiedliche Variationen, was
jeweils in den Feldern 1 und 4 bzw. 2 und 3 steht; die Motive
kommen auch jeweils ausgetauscht vor. Eine weitere Variante
betrifft das Wenden der rechten Spalthälfte, so daß die Löwen
einwärts blicken. Hier wurde die Anordnung gemäß der im
Siebmacher abgebildeten Variante nach einem Siegel des Johann
Carl Ernst Graf zu Solms-Rödelheim und Assenheim (8.5.1714-15.1.1790)
aus dem Jahr 1780 gewählt. Dazu werden vier Helme geführt:
- Helm 1 (rechts innen): auf dem Helm
mit blau-goldenen Decken zwischen einem rot-golden
geteilten Flug sitzend ein blauer Löwe (Grafschaft
Solms)
- Helm 2 (links innen): auf dem
gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein
silberner Löwe wachsend (Herrschaft Sonnewalde)
- Helm 3 (rechts außen): auf dem Helm
mit rot-goldenen Decken ein roter flacher Turnierhut mit
silbernem Aufschlag, oben mit einem naturfarbenen
Pfauenstoß besteckt, im Stulp zwei rot-golden geteilte
Fähnchen an goldenem Schaft steckend (Herrschaft
Falkenstein und Münzenberg)
- Helm 4 (links außen): auf dem Helm
mit schwarz-goldenen Decken ein hoher, golden-schwarz
geschachter Hut, oben mit einer schwarzen Rose besteckt
(Herrschaft Wildenfels)
Wappen 5:
Das Wappen der seit 1742
reichsfürstlichen Fürsten von Solms-Braunfels
als Miterben von Limpurg-Gaildorf ist wie folgt aufgebaut:
- Hauptschild: geviert,
- Feld 1: für Greifenstein,
gespalten,
- rechts: in Gold vier
diagonal aus den Ecken wachsende grüne
Eichenblätter (Wappen der Dynasten von Greifenstein)
- links: in Silber drei
blaue Pfähle (angeblich Wappen der
Dynasten von Lichtenstein)
- Feld 2: rot-golden geteilt
(Herrschaft Falkenstein und Münzenberg)
- Feld 3: Schenken von Limpurg,
für Limpurg-Gaildorf,
gespalten,
- rechts: in Rot vier
aufsteigende silberne Spitzen
- links: in Blau 5 (3:2)
aufrechte silberne Heerkolben
- Feld 4: gespalten
- rechts: in Gold eine
schwarze Rose mit goldenem Butzen oder
auch ganz schwarz (Herrschaft Wildenfels)
- links: in Schwarz ein
silberner Löwe, golden gekrönt
(Herrschaft Sonnewalde)
- Herzschild: in goldenem, mit blauen
Schindeln bestreutem Feld ein blauer Löwe (Grafschaft
Solms)
Dazu wird wieder die Variante
mit drei Helmen geführt, wobei beim dritten Helm zwei
Helmkleinode zusammengefaßt werden. Die beiden Helmkleinode für
Sonnewalde und für Wildenfels werden hier übereinander
gestellt, wobei der Übergang zwischen Hut und Löwe mit der Rose
verbrämt wird.
- Helm 1 (Mitte): Grafschaft Solms:
zwischen einem goldenen Flug sitzend ein blauer Löwe,
Helmdecken blau-golden
- Helm 2 (rechts): Herrschaft
Falkenstein-Münzenberg: ein roter flacher
Turnierhut mit Hermelinaufschlag, oben mit einem
Pfauenstoß zwischen zwei rot-golden geteilten Fähnchen
an goldenem Schaft besteckt, Helmdecken rot-golden
- Helm 3 (links): Kombinationskleinod
Herrschaft Wildenfels und Herrschaft Sonnewalde,
ein spitzer Hut, oben mit einer schwarzen Rose besteckt,
daraus wachsend ein silberner, golden gekrönter Löwe,
Helmdecken schwarz-silbern.
Einen solchen Aufbau des Wappens sehen wir
in einer Abschrift des Fürsten-Diploms von Kaiser Karl VII. vom
22.5.1742 im Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv
Stuttgart, wobei dort allerdings die logischen Feldergrenzen, wie
sie oben heraldisch korrekt wiedergegeben sind, stark verschoben
sind: Alle drei Spaltungen in den Feldern 1, 3 und 4 und die
Teilung in Feld 2 sind zur Schildmitte hin verschoben, was die
Darstellung insgesamt unangemessen verzerrt. Ebenso zeitbedingt
unangemessen ist der Verzicht auf die Darstellung von Helmdecken.
Die drei Helme werden extrem mickrig wiedergegeben und nutzen in
keiner Weise den durch das Zusammenlegen von zwei Motiven
eingesparten Platz, vielmehr sind sie zudem aufgrund der
Darstellungsfehler kaum zu identifieren, wenn man nicht weiß,
was es sein muß.
Als Prunkstücke werden verwendet:
Schildhalter: zwei nackte wilde Männer, um Stirn und Hüften mit
grünem Laub umkränzt, mit der äußeren Hand jeweils eine
naturfarbene (braune) Keule auf den Boden stützend, auf einer
schmucklosen rechteckigen Konsole stehend, aus einem Fürstenhut
herabfallender, pupurner, golden befranster und innen mit
Hermelin gefütterter Wappenmantel.
Wappen
6a:
Das noch weiter vermehrte
Wappen Solms-Braunfels hat einen Herzschild auf einem zweimal
gespaltenen und zweimal geteilten Hauptschild. Im einzelnen
enthält das Wappen folgende Komponenten:
- Herzschild: In Gold ein blauer Löwe,
rotgezungt (Stammwappen Solms).
- Hauptschild:
- Feld 1: In Silber drei (2:1)
rote Seeblätter, es handelt sich um das Wappen
der Grafen von Tecklenburg. Die
eigentlichen Grafen von Tecklenburg waren schon
1262 ausgestorben. Danach kam die Grafschaft an
die Grafen von Bentheim, 1329 an die Grafen von
Tecklenburg-Schwerin. Graf Philipp zu
Solms-Braunfels hatte diese Grafschaft im Jahre
1554 durch Heirat mit der Erbtochter des letzten
Grafen von Tecklenburg bekommen. Aber erst nach
langwierigem Prozeß und komplizierten
Verwicklungen kam das Haus Solms tatsächlich an
seinen Besitz, 1699 übernahm Graf Wilhelm Moritz
von Solms-Braunfels die Grafschaft, die das Haus
Solms 1706 an Preußen abtrat, weshalb er zum
preußischen Geheimrat ernannt wurde und in den
Schwarzen Adlerorden aufgenommen wurde.
- Feld 2: In Blau ein goldener
aufrechter Stockanker (Herrschaft Lingen).
Die Grafschaft Lingen wurde 1493 von der
Grafschaft Tecklenburg abgespalten. Graf Nikolaus
IV. von Tecklenburg-Schwerin (1498-1541), Graf
von Lingen, blieb unverheiratet. Als er starb,
war Graf Konrad von Tecklenburg-Schwerin
(1541-1547), sein Neffe und Graf von Tecklenburg,
der nächste Verwandte und übernahm die
Grafschaft Lingen mit. Damit waren die Gebiete
der Grafschaften Tecklenburg und Lingen wieder
vereint.
- Feld 3: In Silber ein
schwarzer Löwe, mit drei goldenen Ringen um den
Leib oder auch auf dem Leib (Herrschaft
Rheda, gehörte zur Grafschaft
Tecklenburg). Rheda kam wie Lingen als Anspruch
mit Tecklenburg an das Haus Solms. Besessen haben
sie beide de facto nie, das ist wie Lingen ein
reines Anspruchswappen.
- Feld 4: gespalten, Feld 4 wird
insgesamt Greifenstein
zugeordnet
- vorne: In Gold vier
diagonal aus den Ecken wachsende grüne
Eichenblätter (Wappen der Dynasten von Greifenstein.
Graf Heinrich von Solms-Braunfels griff
um 1280 die Dynasten von Greifenstein und
Lichtenstein in ihren Burgen an und
brachte deren Besitzungen an sich)
- hinten: In Silber drei
blaue Pfähle (angeblich Wappen der
Dynasten von Lichtenstein,
welche aber mit den Dynasten von
Greifenstein eines Stammes sind und auch
die Eichenblätter führen, es könnte
auch das Wappen von Lich
sein, hier herrscht in der Lit. keine
Klarheit)
- Feld 6: rot-golden geteilt
(Herrschaft Falkenstein-Münzenberg,
eigentlich altes Wappen der Dynasten von
Falkenstein, die die Herrschaft von Münzenberg
(Minzenberg) besaßen und deren Erbtochter sie an
Graf Otto und die Familie Solms brachte). Das
Wappen wird auch als rotes Schildhaupt
dargestellt. 1418 stirbt der letzte Graf von
Falkenstein, aus dessen Erbschaft Solms-Braunfels
Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen,
Laubach und Butzbach erhält.
- Feld 7: In Silber ein roter
Balken. Edle Herren und Grafen von
Criechingen (Stammwappen. Erloschen
1697). Die letzten drei Felder sind
linksrheinische Besitzungen der ehemaligen Grafen
von Criechingen-Pittingen, die später im Frieden
von Lunéville an Frankreich abgetreten wurden,
als Anspruchswappen aber noch geführt wurden)
- Feld 8: In Rot ein goldenes
Ankerkreuz (von Pittingen,
ausgestorben 1. Hälfte 15. Jh., kam durch Heirat
zu den Herren von Criechingen.
- Feld 9: In Silber ein roter
Löwe (gewöhnlich aber abgewandt, hier
abweichend, Herrschaft Erchingen)
Bildbeispiel: Schloß Hungen,
Wappen für Wilhelm Moritz Graf v. Solms-Braunfels (4.4.1651 -
9.2.1724), 1678 zu 1/2 Hungen, erbt 1684 von seiner Tante Anna
Maria deren Anteil an der Grafschaft Criechingen, erbt 1693
Braunfels, 1/2 Hungen und Gambach, erbt 1699 Tecklenburg,
verkauft 1706 Tecklenburg an Preussen, preußischer Geheimrat,
vermählt mit Magdalena Sophia Landgräfin v. Hessen-Homburg
(24.4.1660 - 22.3.1720). Die einst sechs Helme sind alle bis zur
Unkenntlichkeit zerstört. Wir würden Münzenberg, Lingen,
Solms, Tecklenburg, Beaucourt, Pittingen erwarten. Ein ähnliches
Wappen befindet sich an der Pfarrkirche Tiefenbach (zu
Braunfels).
Wappen
6b:
Die Reihenfolge der unteren
drei Felder kann auch eine andere sein.
Bildbeispiel: Schloß Bad
Homburg vor der Höhe, Wappen am Hirschgangflügel.
Literatur
und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk
Dieter Großmann, Ehem.
Prämonstratenserinnenstift St. Maria und Michael Altenberg a. d.
Lahn, Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg, 2. Auflage
2007, ISBN 978-3-7954-5189-9
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der
deutschen Länder - die deutschen Territorien vom Mittelalter bis
zur Gegenwart. C. H. Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN
978-3-406-54986-1
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage
2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Herrn Prof. Jochen Voigt ein herzliches Dankeschön für
wertvolle Hinweise zu einer besonderen Darstellung auf einem
Kabinettschrank.
Veröffentlichung der
Innenaufnahmen aus der Kirche in Lich mit freundlicher Erlaubnis
der Evangelischen Marienstiftsgemeinde Lich (www.marienstiftsgemeinde-lich.de) und Herrn Pfarrer Lutz Neumeier vom
10.12.2007, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
Verwendung der Innenaufnahmen aus der Klosterkirche Altenberg mit
freundlicher Erlaubnis vom Königsberger Diakonissen Mutterhaus,
Kloster Altenberg / Königsberger Diakonie, Wetzlar - ein
herzliches Dankeschön an dieser Stelle.
Otto Hupp, Münchener Kalender 1897,
Verlagsanstalt München und Regensburg 1897
farbige Darstellung des Wappens gemäß Diplom für
Solms-Braunfels mit den Feldern für Limpurg-Gaildorf im
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-358217-1
Das Feld für
Münzenberg und seine Verbreitung in deutschen Adelswappen
Ein Erbstreit und
die heraldischen Folgen: das Schicksal des Limpurger Territoriums
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