Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2798
Sterzing (Vipiteno, Südtirol)

Die Deutschordenskommende Sterzing

Der Baubestand und seine Beschreibung
Die ehemalige Sterzinger Deutschordenskommende (antica Commenda dell'Ordine teutonico) liegt ganz im Süden der Altstadt, in der Deutschhausstraße 11 (Via della Commenda 11, Vipiteno), neben der Kirche Unserer Lieben Frau im Moos und dem großen Friedhof und 650 m genau südlich des Untertorplatzes, dem südlichen Ende der historischen Altstadt. Die historischen Gebäude bilden mit drei baulichen Strukturen ein Rechteck von ca. 30 m x 55 m mit einem nach Nordwesten offenen Hof von ca. 31 m x 22 m. Das mächtigste und größte Gebäude ist der ca. 17 m breite und 30 m tiefe, dreigeschossige Nordostflügel mit drei wuchtigen, ca. 4 m tiefen und unten mit einer bogigen Öffnung durchbrochenen Strebepfeilern zum Hof hin und mit einem Krüppelwalmdach. Die beiden anderen, niedrigeren Flügel sind schmal; das Südeck zwischen ihnen bildet ein rechteckiger Turm, der die Dächer der angrenzenden Trakte überragt. Der Südwesttrakt endet an der freien Schmalseite mit einem Treppengiebel. An der Nordecke des Kommendengebäudes (sog. Grafenhaus) führt ein schräg angesetzter Gang nach Norden zur 15 m abgesetzten Kirche St. Elisabeth (Chiesa di S. Elisabetta), die durch ihren achteckigen Grundriß mit entsprechendem Zeltdach auffällt. Auf dem rechteckigen Anbau im Norden erhebt sich ein zierliches Türmchen mit quadratischem Unterbau und oktogonalem Aufsatz und mit Zwiebelhaube, nicht wesentlich höher als das Zeltdach. Nordwärts wird das Geländer durch eine 70 m breite Mauer abgeschlossen. Der Bereich zwischen Tor, Kirche und Kommendegebäude wird von einem hinter einer im Westen abschließenden, ca. 34 m langen Hecke angelegten formalen Garten eingenommen. Ein moderner Anbau ist an die Westecke des Südwestflügels angesetzt.

Geschichte der Kommende Sterzing
In Sterzing kreuzten sich zwei wichtige Straßen, einerseits die Brenner-Route rechtsseitig im Tal nach Stilfes und weiter nach Süden und andererseits der Jaufenweg. Bei Sterzing bestand bereits um 1234 ein Marienhospiz in der Nähe der Marienpfarrkirche. Im genannten Jahr tritt es urkundlich in Erscheinung, weil es da einen päpstlichen Schutzbrief bekommen hatte. Es mußte bald darauf wieder schließen. 1241 wurde ein neues Hospital an der alten Stelle gegründet, zu Ehren des Heiligen Geistes. Die Betreiber und Betreiberinnen lebten nach der Augustinerregel. Die Kontinuität von Ort und Anlage darf als gegeben betrachtet werden, weil alle vorherigen Urkunden von 1234 ff. gleichfalls im Deutschordensarchiv gelandet sind. Entweder ist das zweite Hospital direkt aus dem ersten hervorgegangen, oder beide wurden vereinigt.

Dieses zweite Hospital in Sterzing kam 1254 an den Deutschen Orden; am 27.11.1254 übertrug Adelhaid von Taufers, die Stifterin des Hospitals, dieses an den Orden. Schwester Adelhaid ("soror Alhaidis"), eine geborene Gräfin von Eppan, war die Witwe von Hugo von Taufers, der vor dem Oktober 1253 verstorben sein muß. Beide hatten 1241 das Hospital mit Eigenmitteln wieder hochgezogen. Für diese Schenkung gab es die Zustimmung der Erbherren des Landes Tirol, Graf Meinhard von Görz und Graf Gebhard von Hirschberg. An dem Schenkungsbeschluß waren auch ihre Schwestern Juta, Adelhaid und Maria beteiligt. Ziel war, das Hospital durch Rückendeckung einer größeren Organisation zu erhalten, damit es nicht Opfer weltlicher Interessen irgendeines Mächtigen würde. Es war die vierte Niederlassung des Deutschen Ordens in Tirol. Die originale Schenkungsurkunde befindet sich im Deutschordens-Zentralarchiv in Wien. Gleichzeitig kam die Pfarrkirche in den Ordensbesitz. Spätestens 1263 wurden Spital und Pfarrkirche institutionell miteinander verbunden; die Verbindung blieb bis 1809 bestehen. Die Stifterin und die im Hospital engagierten Brüder und Schwestern traten dem Orden bei, korrekt, auch die Frauen. Das heißt, daß es hier erstmals, wenn auch nur kurz, Deutschordensschwestern gegeben hat. Einschränkend kann man anmerken, daß sie ja nur übernommen worden waren, "nostrifiziert", aber nicht ab initio als Novizen dem Orden beigetreten waren. Eine bemerkenswerte Besonderheit bleibt es trotzdem. Der Papst Alexander IV. bestätigte am 5.11.1257 in Viterbo dem Bozener Deutschordenskomtur die Schenkung.

In der ersten Zeit unterstand das Spital in Sterzing dem Ordenssitz in Bozen, doch bald entwickelte sich Sterzing zur selbständigen Kommende mit eigenem Komtur vor Ort; davor wird 1263 und 1271 ein "Praeceptor" urkundlich erwähnt. Da die Kommende außerhalb der Stadt lag, wurde sie bereits im Mittelalter landständig, unterstand also territorial dem Inhaber der Grafschaft Tirol und mußte entsprechende Steuern zahlen.

Sterzing war im Mittelalter eine wichtige Station für Ordensritter auf der Hauptroute über den Brenner und weiter über den Ritten und an der Kommende Lengmoos vorbei nach Bozen und nach Italien und von da aus weiter ins Heilige Land, doch mit dem Verlust von Akkon sank die Bedeutung der Südtiroler Kommenden. Ganz in der Nähe, 1,6 km Luftlinie nach Südosten, gehörte dem Deutschen Orden auch die Burg Reifenstein, die wurde dem Orden 1470 von Herzog Sigmund übertragen, gehörte aber nicht zur Kommende Sterzing, sondern unterstand direkt dem Landkomtur bzw. der Landkommende. Der Großteil der Güter und grundherrlichen Rechte lag rund um Sterzing mit Schwerpunkt im Norden und im Westen der Stadt, eine zweite Gruppe lag bei Eppan und St. Pauls, was daran lag, daß die Stifterin eine geborene Gräfin von Eppan war, die Tochter von Ulrich III. Graf von Eppan, und eigene Güter einbrachte. Im 13. und 14. Jh. waren die wirtschaftlichen Verhältnisse solide und geprägt von Besitzerweiterungen. Der Umfang des Besitzes und der Einnahmen war so konsolidiert, daß Sterzing als erstes Haus der Ballei um 1271 einen eigenen Komtur bekam.

Sterzing blieb dennoch innerhalb einer armen Ballei eine arme Kommende mit wenig Personal und kleinteiligem Streubesitz, deren Einnahmensituation im 15. und 16. Jh. zusehends schlechter wurde. Diese wirtschaftliche Krise betraf übrigens die gesamte Ballei. Das Problem lag daran, daß die Zinsen von den Höfen nicht mehr zu erwirtschaften waren und daß beträchtliche Zinsnachlässe gewährt werden mußten. Wo Zinsen in Naturalien ausfielen und ersatzweise durch Geldzinsen kompensiert wurden, handelte es sich keinesfalls um äquivalente Beträge - es war einfach nicht mehr drin, ohne die Höfe zu ruinieren. Alles in allem war das Teil der spätmittelalterlichen Agrardepression, die den gesamten Orden und insbesondere die Ballei Bozen nachhaltig belastete. Schulden waren für die Sterzinger Kommende in dieser Zeit ein Dauerthema.

Die Kommende wird 1420 als baufällig und ohne Dach beschrieben. 1423 wurde ein Inventar angelegt, das die Ausstattung als im Vergleich zu anderen Kommenden sehr dürftig ausweist. Anschließend gab es eine nächste Bauphase: Im 15. Jh. entstand der Südwestflügel. 1525 wurde die Kommende durch aufständische Bauern geplündert. Zwischen 1526 und 1564 unterstand die Kommende Sterzing als sogenanntes Kammerhaus direkt dem Landkomtur. Erst 1564 konnte sich die Kommende wieder unter einem eigenen Komtur selbständig machen.

1566 wurde die Kommende bei einem Brand zerstört und war unbewohnbar; die Bewohner mußten zeitweise in ein angemietetes Stadthaus ziehen. Im 16. Jh. entstand der Nordostflügel, also das Hauptgebäude, neu, doch der Landkomtur mußte 1568 ein Darlehen zum Bau gewähren, weil die Kommende die Finanzierung nicht aus eigener Kraft schaffte. Erst danach war man zu Baumaßnahmen in der Lage, und die Rechnungen belegen eine intensive Bautätigkeit 1576-1579. Der Komtur der Wiederaufbauphase war Maximilian Fugger, Freiherr zu Kirchberg und Weißenhorn (21.1.1550-9.2.1588, Portrait in der Kommende Lengmoos). Zwischen ihm und dem Landkomtur gab es Differenzen wegen der Ausgaben, ersterer stellte hohe Ansprüche und Geldforderungen, letzterer warf ihm zu hohe Ausgaben vor. 1579 konnte das Haus wieder bezogen werden. Kaspar Matthäus Freiherr von Wolkenstein-Trostburg (-6.3.1626), welcher 1579-1626 Komtur in Sterzing war, machte sich um den weiteren Wiederaufbau verdient, denn schon 1586 wurde die Kommende erneut als dringend reparaturbedürftig bezeichnet. Da ein baulicher Verfall in so kurzer Zeit eher unwahrscheinlich war, dürfte es daher wohl eher so gewesen sein, daß man bis 1579 das Notwendigste zur Bewohnbarkeit erledigt hatte, 1586 der Komtur aber wie schon sein Vorgänger feststellte, daß der Zustand des Hauses keinesfalls seinen Ansprüchen genügte.

Im 17. Jh. war durch wirtschaftliche Regenerierung etwas mehr Geld da. Ein Grund für die bessere Finanzlage war auch, daß man die Bewirtschaftung der Eigengüter auslagerte: Die bisher selbst bewirtschafteten Güter wurden mit kurzer Laufzeit verpachtet, "in Bestand gegeben". Solche Verträge liefen mit jährlicher oder halbjährlicher Kündigungsfrist. So konnte man die unwirtschaftliche Eigenbewirtschaftung durch personalschwache Kommenden durch bequeme Pachtverträge ersetzen, und große Höfe konnten mit geringeren Personalkosten diese Flächen in ihre eigene Bewirtschaftungsplanung hinzunehmen. Seit der Mitte des 17. Jh. kann man das Schuldenproblem als nachhaltig gelöst betrachten.

So konnte man die Gebäude innen im Stil des Barock ausstatten. Hier lief die Entwicklung anders als z. B. in den deutschen Kommenden, weil Tirol kaum unter den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden hatte. Komtur Georg Nikolaus Vintler von Platsch (seit dem 9.11.1615 Ordensmitglied, Komtur in Sterzing 1626-1638, danach Statthalter und Landkomtur) ließ in den 1630er Jahren eine erste Barockisierung der Innenräume vornehmen. Der Ausbau wurde in den frühen 1660er Jahren unter Virgil Vintler von Platsch, seit dem 14.11.1639 Ordensmitglied und ca. 1644-1662 in Sterzing Komtur, fortgesetzt, ebenso unter seinem Nachfolger, Georg Balthasar Vintler von Platsch, Ordensmitglied seit dem 18.3.1652 und Sterzinger Komtur 1662-1669. Man konnte ständisch leben, dennoch ließen die Finanzen keinerlei Luxus zu. Und die wenigen repräsentativen Verbesserungen kamen eigentlich nur den Ordensherren zugute, während die Geistlichen, die in der Landwirtschaft tätigen Personen und das Dienstpersonal bezüglich ihrer Lebensumstände im Substandard verharrten. Im 18. Jh. wurde die Kommende noch einmal baulich erweitert. Um 1718 wurden etliche Reparaturen durchgeführt. Anstelle einer älteren Kapelle, einem Rundbau, wurde 1729-1733 die spätbarocke St.-Elisabeth-Kirche nach Plänen von Giuseppe Delai errichtet. Die Deckengemälde und das Altarblatt sind Arbeiten des Malers Matthäus Günther aus Augsburg. Den Stuck fertigte der Innsbrucker Künstler Anton Gigl an. Die neue Kirche konnte 1739 geweiht werden. 1752 wurde das Haus um einen Neubau mit Komturwohnung erweitert.

Das Engagement in der Spitalsbetreuung ging im Laufe der Geschichte immer mehr zurück, was auch daran lag, daß die Stadt Sterzing 1399 ein eigenes Spital errichtet hatte. Dennoch betrieb die Kommende ihr eigenes Spital noch im ganzen 15. Jh.; erst mit dem Bauernaufstand dürfte damit Schluß gewesen sein. Karitativ tätig blieb der Orden weiterhin, verlagerte den Schwerpunkt aber mehr auf die Seelsorge. Für die Stadt spielte die Kommende außerhalb nur eine Rolle als sozialer Ort und Seelsorgestation und als Betreuungsstation für die Pfarrei. Seit dem 16. Jh. bestand die Geistlichkeit der Kommende aus Weltpriestern. Die Pfarrer, die bis dahin in der Kommende gewohnt hatten, bekamen 1795 ein Widum nahe der Pfarrkirche zum Wohnen. Zur Kommende gehörte seit dem 15. Jh. auch eine Schule, wobei zuerst der Orden, dann ab dem 16. Jh. die Stadt den Lehrer stellte. Hier wurden Latein, Kirchengesang, Theologie, Scholastik und die Freien Künste gelehrt.

 

Beschreibung der Wappen im Außenbereich
Zahlreiche Wappendarstellungen schmücken die Kommende und erzählen ihre Geschichte. Ganz oben im Bereich des unteren Dachgeschosses sind beiderseits des mit einem Deutschordenskreuz belegten Fensters zwei Wappen auf die Fassade gemalt, das linke mit dem Hochmeisterkreuz (in Silber ein schwarzes, mit einem goldenen Lilienkreuz belegtes Tatzenkreuz, in der Mitte ein goldener Herzschild mit einem schwarzen Adler), das rechte mit dem einfachen Deutschordenskreuz. Beide Kartuschen sind im Stil des Rokoko ausgeführt, die mit dem Hochmeisterkreuz trägt einen Fürstenhut, die andere eine goldene Laubkrone.

 

Der älteste Wappenstein befindet sich am mittleren Stützpfeiler des Grafenhauses auf dessen zum Hof hin gerichteten Schmalseite. Es gehört zu Landkomtur Wolfgang von Neuhaus, der 1495-1504 amtierte. Sein Familienwappen zeigt in Silber einen rot-schwarz gerauteten Schrägrechtsbalken, als Kleinod einen wie der Schild bezeichneten Flügel. Vgl. Siebmacher Band: ÖSchl Seite: 50 Tafel: 27. Der Deutschordensschild ist hier klein und separat optisch rechts neben der Helmzier angebracht. Das Wappen dieses Landkomturs kommt auch in der nahen Burg Reifenberg vor, auf einer Supraporte im Kapitelzimmer; das Familien-Vollwappen mit zwei separaten Deutschordens-Schilden ist dort in polychromiertem Holz ausgeführt.

Das Wappen gehört somit zum älteren Typ der Landkomturswappen, mit großem Familien-Vollwappen und kleinem, separatem Ordensschild (oder auch zweien). Es wurde anläßlich der baulichen Sicherung und des Umbaus des Grafenhauses im Stil der Spätgotik angebracht. Die auf mehreren Teilstücken eines Bandes angebrachte Inschrift lautet, unten am Teilstück optisch links neben dem Helmwulst beginnend, nach oben gehend und auf der anderen Seite in mehreren Teilstücken wieder nach unten verlaufend: "wolfgang vo(n) n(e)uhaus landcomat(ur) der ..wallei an /(der) etsch ..."

 

Dieser auf das Jahr 1678 datierte Wappenstein gehört zum Landkomtur Johann Jakob Graf von Thun (1640-2.9.1701), welcher 1662-1701 amtierte. Er war ein Vetter des Salzburger Erzbischofs Guidobald Graf von Thun. Seine Ordensaufnahme erfolgte am 17.4.1657, er wurde Statthalter am 11.2.1662 und Landkomtur am 31.5.1662. Außerdem war er salzburgischer Geheimer Rat und Oberst-Hofmarschall. Sein landkomturliches Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz (Deutscher Orden), Feld 2 und 3: geviert mit Herzschild, Feld a und d: in Blau ein goldener Schrägbalken (Stammwappen Thun), Feld b und c: gespalten, rechts in Silber ein halber roter Adler am Spalt, links in Schwarz ein silberner Balken (Königsberg a. d. Etsch, Monreale), Herzschild: in Rot ein silberner Balken (Caldes). Nachweise: Siebmacher Band: Bö Seite: 177 Tafel: 77, Band: Bö Seite: 264 Tafel: 121, Band: OÖ Seite: 458 Tafel: 112, Band: Salz Seite: 67 Tafel: 27 etc. Weitere Wappen dieses Landkomturs sind zu finden in Bozen, Weggenstein, Deutschhauskirche St. Georg, auf seinem Aufschwörschild von 1657, Öl auf Holz; ebendort auf seinem Grabstein (geviertes Wappen wie hier); ebendort eine mit seinem Wappen bestickte Kasel (Allianzwappen aus DO-Schild und Familienschild); auf einem Portrait (Öl auf Holz) in Privatbesitz; weiterhin auf seinem Wappen-Exlibris. In Lana gibt es im Priesterkonvent des Deutschen Ordens ein holzgeschnitztes Wappen. Weitere Vorkommen sind ein Wappenstein über dem Portal der St. Antonius-Kirche in Siebeneich aus der Zeit 1789/1799, gespalten aus Ordenskreuz und dem Familienwappen; in Siebeneich an der St. Antonius-Kirche ein Stifterwappen über der Empore, geviert aus Ordenskreuz und Familienwappen; ebenfalls in Siebeneich über dem äußeren Hoftor ein Wappenstein, gespalten aus Ordenskreuz und Familienwappen, dann in Mareit an der Pfarrkirche ein Wappen an der Seitenempore, geviert aus Ordenskreuz und Familienwappen, letzteres in Schildform in die Felder eingesetzt. Ein letzter Wappenfund ist noch in St. Leonhard in Passeier, als Teil der Wappensuite von 1719 im ehemaligen "Langen Saal" des Pfarrhauses.

Die St. Elisabeth-Kirche wurde 1729-1733 errichtet und ersetzte die bisherige Heilig-Geist-Kirche. Der Wechsel des Patroziniums ist interessant, denn das Patrozinium des Heiligen Geistes hatte man von der 1241 erfolgten Hospitalgründung einfach mit übernommen, es war eine typische, fast als synonym anzusehene Widmung einer mittelalterlichen Hospitalkirche. Das Patrozinium der hl. Elisabeth ist jedoch ganz typisch für den Deutschen Orden, weil sie die besonders verehrte Schutzpatronin desselben war. Außerdem hatte Sterzing ja schon längst sein eigenes städtisches Spital, und dessen Kirche an der Nordseite des Stadtplatzes hieß - nach dem zuvor Geschriebenen nicht anders zu erwarten - Spitalkirche zum Heiligen Geist.

Die üppigste Wappendekoration ist als Supraporte außen über dem Eingang der St. Elisabeth-Kirche angebracht. Ein Konsolstein trägt einen gesprengten Giebel mit S-förmig gebogenen Seitenteilen, die an der Öffnung wieder S-förmig nach unten schwingen. Dazwischen ist auf einem Inschriftensockel das wichtigste und höchstrangige Wappen angebracht, das des 1732-1761 amtierenden Deutschordens-Hochmeisters Clemens August Ferdinand Maria Hyazinth Herzog von Bayern (16.8.1700-6.2.1791). Dieser war ein Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern und einer der größten Sammler höchster kirchlicher Ämter seiner Zeit: Er wurde am 19.12.1715 Koadjutor in Regensburg, war 1716-1719 Fürstbischof von Regensburg, mußte dieses Bistum dann aber aufgeben, als sich Besseres bot: Er wurde Fürstbischof in Köln 1723, in Münster am 26.3.1719, in Osnabrück 1728, in Paderborn am 26.3.1719 und in Hildesheim 1724. Seine Priesterweihe bekam er 1725, die Bischofsweihe 1727. Er war somit Herr über ganz katholisch Norddeutschland und Fürstbischof von fünf Bistümern und Landesherr in fünf Hochstiften. Er starb in Ehrenbreitstein und liegt begraben im Kölner Dom.

Die Inschrift auf dem Sockel unter seinem Wappen lautet: "SERENISSIMVS ET EMINENTISSIMVS / PRINCEPS AC DOMINVS DOMINVS / CLEMENS AVGVSTVS / VTRIVSQ(VE) BAVARIAE SVPERIORRIS PALATINATVS DVX / ARCHIEPISCOPVS COLONIENSIS S(ACRI) R(OMANI) I(MPERII) / PER ITALIAM ARCHICANCELLARIVS ELECTOR / M(AGNVS) ADMINISTRATOR PRVSSIAE ORDI(NIS) TEV / TONICI PER GERMANIAM ET ITALIAM MAGISTER / EPISCOPVS HILDESIENSIS PADERBORN MONASTERI / OSNABRVG DOMINVS IN FREIDENTHALL & EVLENBERG". Bei der Auflistung seiner weltlichen und geistlichen Titel sind drei Dinge hervorhebenswert: Zum einen wird er als "per Italiam archicancellarius" bezeichnet, Erzkanzler von Italien. Alle drei geistliche Kurfürsten waren Erzkanzler für einen Teil des Heiligen Römischen Reiches, der Erzbischof von Mainz war Erzkanzler für Deutschland (Archicancellarius per Germaniam), der Erzbischof von Köln war Erzkanzler für Reichsitalien (Archicancellarius per Italiam) und der Erzbischof von Trier war Erzkanzler für Burgund, d.h. für das ehem. Königreich Arelat (Archicancellarius per Galliam). Für die Reichspolitik tatsächlich von Bedeutung war nur der Mainzer Titel. Zum zweiten wird hier unterschieden zwischen Administrator des Hochmeistertums in Preußen (MAGNVS ADMINISTRATOR PRVSSIAE) und dem Amt des Deutschmeisters (PER GERMANIAM ET ITALIAM MAGISTER).

Zum dritten wird der Kurfürst als "Dominus in Freidenthall & Eulenberg" bezeichnet. Der Deutsche Orden hatte einst reichen Besitz in Mähren, bis zur Auflösung am 22.10.1938 und Beschlagnahmung des Vermögens war der Deutsche Orden einer der größten Grundbesitzer in Nordmähren, unter anderem besaß er auch die Burgen Busau und Eulenburg sowie Schloß Freudenthal - einst Sitz des Hochmeistertums, bevor es nach Wien verlegt wurde, und Karlsbrünn. Die Burg Eulenberg oder die Eulenburg liegt in Tschechien auf dem Gebiet von Olmütz in Nordmähren. Die Eulenburg heißt heute Burg Sovinec. Erst war sie Besitz der Herren von Sovinec, bis sie 1623 von Erzherzog Karl von Österreich zu Gunsten des Deutschen Ordens gekauft wurde und in den Jahren von 1627 bis 1643 zur bedeutenden Ordensfestung und zum Verwaltungssitz ausgebaut wurde. Doch sie war nicht stark genug, um den Schwedensturm im 30jährigen Krieg auszuhalten, 1643 mußte sie nach der Belagerung durch schwedische Truppen kapitulieren, wurde aber 1650 vom Orden zurückübernommen. Im 19. Jh. verlor der Orden zeitweise das Interesse an der Burg, Stückweise wurde sie ab 1810 ff. verkauft, aber unter Hochmeister Maximilian III. Josef d'Este ab 1836 zurückgekauft. Nach der Auflösung des Ordens 1938 wurde die Burg 1939 vom Deutschen Reich konfisziert und 1945 Eigentum der Tschechoslowakischen Republik, heute Tschechischen Republik. Eine zweite Inschrift ist beiderseits der tragenden Konsole angebracht, mit dem Wortlaut: "DEO OPTIMO MAXIMO / DEIPARAE VIRGINI ET / SANCTAE ELISABETHAE / EXSTRVXIT DICAVITQVE / AN(NO) D(OMI)NI MDCCXXXIII / LOCI COM(M)ENDATOR" - dem größten und besten Gott, der gottesgebärenden Jungfrau und der heiligen Elisabeth hat (dieses Gebäude) erbauen lassen und gewidmet im Jahre des Herrn 1733 der Komtur des Ortes.

 

Das Wappen des Hochmeisters Clemens August von Bayern ist geviert durch ein schwarzes Balkenkreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz und einem goldenen Herzschild mit schwarzem, rotbewehrtem Adler (Hochmeisterkreuz), Feld 1: geviert, Feld a: in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz (Erzstift Köln), Feld b: in Rot ein silbernes aufspringendes Pferd (Herzogtum Westfalen), Feld c: in Rot drei goldene Herzen (Herzogtum Engern), Feld d: in Blau ein silberner Adler (Grafschaft Arnsberg), alles zusammen Hochstift Köln, Feld 2: golden-rot gespalten (Hochstift Hildesheim), Feld 3, geteilt, oben geviert: Feld a und d: in Rot ein goldenes durchgehendes Kreuz (neue Tingierungsvariante, früher war das ein rotes Kreuz in Silber, Hochstift Paderborn), Feld b und c: in Silber ein rotes Ankerkreuz (Grafschaft Pyrmont), alles zusammen Fürstbistum Paderborn, unten in Silber ein rotes sechsspeichiges Wagenrad (Hochstift Osnabrück), Feld 4: geviert, Feld a: in Gold ein roter Balken (Hochstift Münster), Feld b: silbern-rot geteilt, oben hintereinander drei schwarze Krähen oder Raben (Burggrafschaft Stromberg), Feld c: in Rot drei (2:1) goldene Kugeln (Herrschaft Borckelo), Feld d: in Silber drei (2:1) eigentlich schwarze Lilien, Maueranker oder Schloßblätter, ein oft mißverstandenes Motiv (Herrschaft Werth), alles zusammen Fürstbistum Münster, auf dem Adlerschild des Hochmeisterkreuzes noch ein genealogisches Schildchen, geviert, Feld 1 und 4: von Silber und Blau schräg gerautet (Wittelsbach, Herzogtum Bayern), Feld 2 und 3: in Schwarz ein goldener, rot gekrönter Löwe (Pfalzgrafschaft bei Rhein). Der Hauptschild ist mit einem Kurfürstenhut besetzt, weitere Prunkstücke sind Wappenmantel, Bischofsstab links und gestürztes Schwert rechts.

 

Das zentrale Hochmeisterwappen wird flankiert von zwei weiteren Wappen, deren gekrönte und mit Volutenwangen versehene Kartuschen sich an die aufsteigenden Seitenteile des Giebels lehnen. Sie werden nicht namentlich identifiziert, doch die Zuordnung ist aufgrund der Inhalte und des Kontextes eindeutig. Die Anordnung folgt der üblichen Hierarchie, nach dem Hochmeisterwappen auf dem besten Platz folgt auf dem heraldisch hochwertigeren Platz der Landkomtur der Ballei an der Etsch und im Gebirge, das ist Johann Heinrich Hermann Freiherr von Kageneck, was man daran erkennt, daß er sein Familienwappen nicht nur mit dem Ordenskreuz unterlegt, sondern es mit ihm zusätzlich quadriert. Auf dem letztrangigen Platz heraldisch links folgt das Wappen des örtlichen Komturs, Anton Ingenuin Graf von Recordin. Er hat als einfacher Komtur keinen Anspruch auf Quadrierung mit dem Ordenskreuz, was aber nicht weiter auffällt, weil sein Familienwappen an sich bereits geviert ist. Er unterlegt letzteres mit einem Rückschild mit dem Deutschordenskreuz, wie das jeder Deutschordensritter handhaben darf.

Ein weiteres Mal ist das Wappen des Landkomturs Johann Heinrich Hermann Freiherr von Kageneck (1668-1743) zwischen den Fenstern des zweiten Obergeschosses des Südostflügels angebracht. Von Kageneck leitete die Ballei an der Etsch und im Gebirge 1709-1743; der Wappenstein ist auf 1720 datiert. Er trat 1688 in der Ballei Franken in den Orden ein; 1702 erfolgte der Transfer in die Ballei Bozen, nachdem er dort schon Verwaltungsaufgaben wahrgenommen hatte. Er wurde 1709 Statthalter und 1710 Landkomtur der Ballei an der Etsch und im Gebirge. Außerdem war er Hauskomtur zu Lengmoos und verwaltete die Kommende, in der er rege Bautätigkeit entfaltete (siehe dort) selbst. Er war außerdem fürstbischöflich-augsburgischer Obersthofmeister und Erster Minister 1717, kaiserlicher Geheimrat Statthalter des Herzogtums Neuburg, geheimer Konferenzminister und zuletzt Obersthofkammerpräsident. Sein landkomturliches Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein schwarzes Kreuz (Deutscher Orden), Feld 2 und 3: in Rot ein silberner Schrägbalken (Kageneck). Siebmacher Band: Els Seite: 12 Tafel: 14, Band: Bad Seite: 57 Tafel: 35, Band: Bad Seite: 10 Tafel: 8. Hier in Sterzing ist er im Außenbereich mit zwei Wappensteinen vertreten. In der Kommende Lengmoos auf dem Ritten finden wir ungleich mehr Wappen von ihm, als Teil eines Wappensteines über dem Hauptportal des Kommendegebäudes im Innenhof, mehrfach in den Tapeten in den Prunkräumen, als Stuckarbeit im Roten Zimmer. Außerdem ist sein Wappen am Gasthof Amtmann (ehem. Hospiz der Kommende) in Lengmoos zu finden. Aber auch in Deutschland begegnen wir seinen heraldischen Hinterlassenschaften, so auf einem Gemälde auf dem Marienaltar in der ehemaligen Klosterkirche St. Bernhard in Wald (Landkreis Sigmaringen). Ein gemaltes Portrait befindet sich im Pfarramt Siebeneich. Weitere Wappen findet man in Bozen über dem Hauptportal von Schloß Weggenstein, ebenfalls als Stuck-Kartusche im Inneren, außerdem in St. Leonhard in Passeier im Pfarrwidum als Teil der Deckenstuckaturen im Hochmeisterzimmer und in Tarsch, St. Karpophorus, als Malerei im Chorgewölbe.

Das Wappen des örtlichen Komturs Anton Ingenuin Graf von Recordin taucht noch einmal als Malerei am rechteckigen Unterbau des kleinen Türmchens der St. Elisabeth-Kirche auf. Die Malerei sieht man auf der Nordseite der Kirche. Das Familienwappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber hier vier blaue Schrägbalken (auch drei oder mehrere Schrägteilungen, Gentili von Denno), Feld 2 und 3: in rot-schwarz geteiltem Feld ein silbernes sechsspeichiges Wagenrad (Matzner). Nicht im neuen Siebmacher, im Rietstap falsch. Dieses Familienwappen wird mit einem einfachen Deutschordensschild unterlegt. Sein Wappen ist auch im Inneren der Kirche zu sehen, aufgeteilt auf zwei Wappenkartuschen am Hochaltar von Matthäus Günther von 1734/1735.

Das Wappen von Anton Ingenuin Graf von Recordin zu Neun und Radegg (1690-31.7.1762) begegnet uns erneut über dem Haupteingang zum Nordostflügel (sog. Grafenhaus). Der rundbogige Eingang wird von einer gemalten Scheinarchitektur mit Pfeilern, Gebälk, geschwungenem Giebel und zwei Vasenaufsätzen mit immer frischem Blumengesteck verziert. In diese Freskomalerei integriert ist die auf das Jahr 1754 datierte weiße Reliefplatte mit dem Wappen. Wir sehen gleich am Aufbau, daß der Betreffende zwischen der vorigen und dieser Wappendarstellung vom Komtur zum Landkomtur aufgestiegen ist, denn sein Wappen ist nun geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz (Deutscher Orden), Feld 2 und 3: Familienwappen Recordin wie oben beschrieben, alles noch einmal mit einem Deutschordensschild unterlegt, der typische Aufbau eines Landkomturwappens. Er leitete die Ballei an der Etsch und im Gebirge 1744-1762.

 

Anton Ingenuin von Recordin wurde am 24.4.1716 in den Orden aufgenommen. Er vollzog einen mehrfachen Balleiwechsel, von der Etsch in die Ballei Franken, dann in die Ballei Alden-Biesen, zuletzt zurück in die Ballei an der Etsch und im Gebirge. Daneben war er noch Intendant der kurpfälzischen Hofmusik in Mannheim. Er war 1728-1744 einfacher Komtur in Sterzing, dann ab 1739 Koadjutor des Landkomturs von Kageneck, der sowieso wenig anwesend war aufgrund seiner Verpflichtungen am pfälzischen Hof, und dann wurde er 1741 Komtur in Bozen und Komtur in Lengmoos, 1744 Statthalter und schließlich 1745 Landkomtur. Im Jahre 1748 wurde er zusammen mit seinen Brüdern in den österreichischen Grafenstand erhoben. 1748 wurde er Geheimer Rat in Innsbruck. Die meisten Wappenfundstellen befinden sich in Lengmoos auf dem Ritten in der dortigen Deutschordenskommende, als Stuckarbeit und auf den gemalten Supraporten in den Prunkräumen; sowie am Widum (Organistenhaus, Pfarrhaus), wobei der dortige Wappenstein ein Jahr vor diesem entstanden ist, außerdem auf einem Fayenceofen von 1759/1761 im Gasthof Amtmann. Mehrere Wappen befinden sich auch in Siebeneich, auf einem Portrait von 1741 in der Deutschordenspfarre, in der St. Antonius-Kirche unter den beiden Statuen der hl. Elisabeth und des hl. Georg, und auf einer aus Gargazon stammende Spolie aus weißem Marmor im Innenhof des Deutschordensansitzes. In St. Leonhard in Passeier taucht er in seiner Funktion als Ballei-Koadjutor im Pfarrwidum in den Deckenstuckaturen im Hochmeisterzimmer auf. In Tarsch, St. Karpophorus, gibt es ein Barock-Diptychon mit zwei Wappen, weiterhin Malerei im Chorgewölbe, jeweils in seiner Funktion als Komtur von Schlanders. In Lana gibt es in der St. Anna-Kirche ein Rokoko-Stuck-Wappen. In Wien wird in der Schatzkammer des Deutschen Ordens eine Kristallglasflasche mit eingraviertem Wappen aufbewahrt.

 

Sein landkomturliches Wappen gibt es auch noch als Gemälde an der Außenwand (Abb. oben links). Ein auf 1770 datierter Wappenstein (Abb. oben rechts) zwischen den Fenstern des zweiten Obergeschosses des Südostflügels verweist auf Ferdinand Maria Graf von Arzt (31.7.1707-). Er wurde am 15.2.1751 im Alter von fast 44 Jahren in Mergentheim in den Orden aufgenommen und eingekleidet, wie ein Aufschwör-Erinnerungsschild in der St. Georgs-Deutschauskirche in Bozen-Weggenstein in seiner Umschrift beschreibt. Danach ließ er sich wieder in die Ballei an der Etsch inkorporieren. Im Priesterkonvent des Deutschen Ordens in Lana gibt es ein gemaltes Portrait des Wappenbesitzers. Er war außerdem kurkölnischer und kurpfälzischer Kammerherr (d. h. er stand in den Diensten von Deutschordens-Hochmeister Clemens August von Bayern) und Obrist über ein Regiment zu Fuß des Fürsten von Nassau-Weilburg. Aus der Familie stammten noch andere Deutschordensritter, so z. B. Graf Felix Ferdinand von Arzt, der 1703 in Neuß investiert wurde, und Johann Graf von Arzt zu Vassegg, der am 23.4.1805 eingekleidet wurde. Das Wappen zeigt über einer silbern-rot mehrfach im Wellenschnitt geteilten unteren Hälfte in Rot zwei halbe silberne Löwen wachsend Rücken an Rücken. Hier wird der Schild von einem Ordenskreuz unterlegt und von einer Krone überhöht, die zugehörige Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein golden gekrönter silberner Löwe wachsend, die Krone mit drei Straußenfedern besteckt, einer silbernen zwischen zwei roten (oder einer roten zwischen zwei silbernen). Das Wappen wird etwas anders beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 30 Tafel: 19, mit nur einem silbernen Wellenbalken unten und rotem Löwen als Helmzier und anderen Federn, doch zum Glück haben wir in den Aufschwörschilden in St. Georg in Weggenstein authentisches Vergleichsmaterial für diesen Komtur und andere der Familie, so daß wir es besser wissen als es im Siebmacher steht.

Abb.: Blick in den Kommende-Hof, links Grafenhaus, rechts schmaler Mitteltrakt mit Erdgeschoß-Arkaden, oben zwei Wappensteine.

Beschreibung der Innenräume und der Wappen im Innenbereich
In den zum Museum gehörenden historischen Räumen sind etliche Gemälde zu sehen. Grisaille-Bilder des Mannheimer Malers Josef Anton Baumann (-1758) zieren die Decke des Panoramazimmers und stellen unter anderem die Kommenden Lengmoos und Sterzing dar. Bemerkenswert ist in diesem Raum eine umlaufende Freskenserie von Baumann, die das von Vorhängen und Draperien eingefaßte Landschaftspanorama rings um Sterzing zum Thema hat, das älteste Tiroler Landschaftspanorama. Im einzelnen werden der Talhang zwischen Thuins und Tschöfs, der Blick zur Stadt nordwärts, der Geländerücken zwischen dem Eisack- und dem Ridnauntal, der Ausblick auf das Thuiner Waldele, das Pfitscher Tal und das Wipptal dargestellt. Mehrere Bilder sind wegen der Türen und Fenster zweigeteilt. An den Wänden des Rittersaales ist ein schwarz-weißer, fünfteiliger Freskenzyklus zur Legende der Entstehung des Hochmeisterkreuzes zu sehen, eine typische Thematik, die auch in der Kirche (s. u.) zu finden ist. Auch in Lengmoos, in St. Leonhard und in Lana gibt es jeweils einen solchen Zyklus. Hier werden die klassischen vier Szenen dargestellt, aber die vierte Szene ist wegen der Zimmertür zweigeteilt, daher fünf Teile insgesamt. Ein Gemälde von Kaspar Matthäus Freiherr von Wolkenstein-Trostburg (-6.3.1626) in den Museumsräumen trägt sein Wappen (ohne Abb.). Er trat am 6.4.1579 in Bozen dem Orden bei und war 1579-1626 Komtur in Sterzing; er leitete den Wiederaufbau nach dem Brand 1566. Weitere Gemälde, mehrere Komtur-Portraits, wurden wegen des Krankenhausbetriebes aus Sicherheitsgründen zeitweise in die Burg Reifenstein ausgelagert und dort 1978 gestohlen; sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.

 

Abb. links: Hauptgebäude der Kommende (Grafenhaus), nordwestliche Stirnseite. Abb. rechts: St. Elisabeth-Kirche.

St. Elisabeth-Kirche
Die Kirche ist innen in der Kuppel mit einem Deckengemälde des Malers Matthäus Günther aus Augsburg ausgestattet. Das Fresko stellt in der Mitte dar, wie die Heiligste Dreifaltigkeit und die Personifikation der Ecclesia von den Deutschordensrittern angebetet werden. Der marianische Charakter des Ordens wird dadurch deutlich, daß einer der Ritter eine Ordensfahne mit dem Marienbild hält. Am unteren Bildrand gibt es insgesamt vier Darstellungen der hl. Elisabeth, wie sie jeweils Hungernden, Pilgern, Kranken und Armen hilft. Die acht Gewölbezwickel sind mit kleineren Gemälden geschmückt, ebenfalls von Matthäus Günther. In vier Bildern dieser Serie wird die Legende von der Entwicklung des Hochmeisterwappens dargestellt, 1.) das einfache schwarze Ordenskreuz, Bestätigung des Ordens durch Papst Coelestin III. im Jahre 1196, 2.) Hinzunahme des Jerusalemkreuzes, angebliche Verleihung durch den Jerusalemer König, 3.) Hinzunahme des Reichsadlers, eine Anspielung auf die Goldene Bulle von Rimini 1226, in der Kaiser Friedrich II. dem Orden Souveränitätsrechte im Range eines Reichsfürsten gab, und 4.) die Hinzufügung der Lilienenden, angeblich durch Ludwig den Heiligen, König von Frankreich. Die Legende wird im Kapitel über Lengmoos weiter kommentiert. Die anderen vier Gemälde in den Zwickeln stellen die Attribute der Ordensritter dar, Helm und Schwert, weißer Mantel mit schwarzem Ordenskreuz, Ordenskreuz an schwarzem Halsband und Reitersporen. Alle Attribute in den acht Feldern werden jeweils von einem Engel präsentiert.

Von Kaspar Matthäus Freiherr von Wolkenstein-Trostburg wurde ein Seitenaltar in der St. Elisabeth-Kirche gestiftet, der vier Wappen trägt, eines mit Hochmeisterkreuz, eines mit Deutschordenskreuz, eines mit dem Wolkenstein-Wappen und eines mit dem Wappen der Lang von Wellenburg (mütterliche Abstammung). Komtur von Wolkenstein hatte den Marien-Altar für die Heilig-Geist-Kirche gestiftet, der Vorläuferin der St.-Elisabeth-Kirche.

In der Kirche gibt es insgesamt 13 Konsolen für Christus und die 12 Apostel, holzgeschnitzte Figuren. Die Konsolen sind jeweils mit einem Wappenschild verziert. Am Sockel der Christusstatue finden wir das Wappen des Komturs Kaspar Matthäus Freiherr von Wolkenstein-Trostburg. An den Apostelkonsolen sind die Wappen des Deutschen Ordens (an der Figur von Jacobus d. Ä.) und der Familien Fuchs, Kofler, Jöchl, Lang von Wellenburg, Vintler von Platsch, Laubenberg, Tänzl und Botsch angebracht.

Der Hochaltar stellt im von Matthäus Günther gemalten Altarblatt die Verehrung der Gottesmutter Maria durch die hl. Elisabeth und den hl. Georg dar. Interessanterweise findet man in der rechten unteren Ecke eine zeitgenössische Darstellung des Grafenhauses und der nagelneuen Kirche. Am Aufsatz sind rechts und links außen zwei Wappenkartuschen mit dem Deutschordenskreuz und dem Familienwappen von Recordin angebracht; besagter Landkomtur hatte den Altar gestiftet.

Geschichte der Kommende Sterzing von der Auflösung bis heute
Die Ballei an der Etsch und im Gebirge, zu der die Kommende Sterzing gehörte, wurde 1810 aufgelöst, aber 1835 rekonstituiert. 1811 wurde die Kommende in Sterzing aufgelöst. Im Gegensatz zu anderen Häusern der Ballei konnte die Kommende Sterzing nach 1815 nicht wiedererrichtet werden. Die Sterzinger Kommende wurde zusammen mit der Burg Reifenstein von der bayerischen Regierung 1813 den Grafen Thurn und Taxis übertragen, als Entschädigung für die Abtretung des Postregals in Tirol. Die begünstigte Linie war die gräfliche Innsbrucker Linie des Hauses. Die wiederhergestellte Ballei mit den anderen Kommenden bestand bis 1929, dann enteignete Mussolini den Deutschen Orden in Italien.

1884 kaufte eine seit Jahrhunderten bestehende wohltätige Stiftung der Sterzinger Bürgerschaft, der Spitalfonds, das Deutschordenshaus von Graf Ferdinand von Thurn und Taxis und eröffnete dort in Erneuerung der Tradition ein neues Spital zur Versorgung von Pfründnern, Kranken und Armen. Erst 1977 wurde dieses Spital aufgelassen. 1969 war in Sterzing ein neues Bezirkskrankenhaus eröffnet worden, das das Spital überflüssig machte, und 1977 wurden die verbliebenen 70 Patienten bzw. Bewohner in den Neubau verlegt. Die Stiftung beschränkte sich zunächst auf Vermögensverwaltung und firmiert seit 2001 nach Satzungsänderung und inhaltlicher Neuorientierung unter dem Namen "Stiftung Deutschhaus Sterzing". Seit 2009 handelt es sich um eine privatrechtliche Stiftung.

Sie sorgte vor allem für die Renovierung der Gebäude, die sich zeitweise in prekärem Zustand befanden. Die Kirche St. Elisabeth konnte dank einer Zuwendung der Messerschmitt-Stiftung außen wie innen einer vollständigen Restaurierung unterzogen werden. In der Mitte der 80er Jahre konnten die Räume in den Obergeschossen des Nordostflügels renoviert werden. Bis 2006 wurden auch die beiden anderen Flügel renoviert.

Heute sind in den historischen Gebäuden im Südwestflügel die Musikschule Sterzing (Istituto per l'Educazione Musicale) und im Nordostflügel zwei Museen untergebracht, seit 1994 das Museo Civico (Stadtmuseum) in den barock ausgestatteten Sälen und seit 1986 das Museo Multscher (Multschermuseum), benannt nach dem Ulmer Bildhauer und Maler Hans Multscher (-1467), der einen berühmten Altar für die Pfarrkirche geschaffen hatte, dessen erhaltene Teile hier ausgestellt werden. Der Museumsbesuch bietet Zugang zur Elisabethkirche. Im Stadtmuseum werden historische Darstellungen der Stadt und Objekte sowie Dokumente der Zünfte und Bruderschaften von Sterzing gezeigt.

Übrigens wurde 1813 auch die zwar nicht zur Kommende, aber zur Ballei gehörende Burg Reifenstein der gräflichen Familie Thurn und Taxis übergeben, und sie ist bis heute in deren Privatbesitz.

 

Abb. links: St. Elisabeth-Kirche. Abb. rechts: nicht zugeordnetes Wappenfresko am Verbindungsgang zwischen Kirche und Grafenhaus.

Spuren des Deutschen Ordens in der Sterzinger Pfarrkirche
Im Nordwesten der Kommende liegt die Pfarrkirche Unserer Lieben Frau im Moos. Wie eingangs beschrieben, bildeten die Kommende und die Pfarrei eine bis 1809 bestehende historische Einheit, was die Lage der Pfarrkirche an der südlichen Peripherie weit außerhalb der Altstadt erklärt. Der Chor wurde 1417-1456 errichtet, das Langhaus der spätgotischen Hallenkirche 1496-1524. Später wurde die Kirche barockisiert. Von den ursprünglichen Deutschordenswappen am Triumphbogen haben sich nur drei erhalten, sie sind als Relief ausgeführt und stammen alle aus dem Jahr 1514. Alle drei stehen nebeneinander in der linken Hälfte des Triumphbogens. Die anderen neun Wappen stammen aus späterer Zeit und wurden teilweise erst bei der Barockisierung angebracht, und sie sind nur aufgemalt, nicht reliefiert.

Das oberste dieser drei Wappen ist dasjenige für Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Deutschordens-Hochmeister von 1511-1525, das Wappen ist geviert durch ein schwarzes durchgehendes Kreuz, belegt mit einem goldenen Glevenkreuz (Lilienkreuz), das Ganze in der Mitte belegt mit einem Herzschild, der in Gold den schwarzen Reichsadler zeigt (Hochmeisterkreuz), Feld 1: in Silber ein roter Adler mit Kleestengeln (Markgrafschaft Brandenburg), Feld 2: in Silber ein roter Greif (Herzogtum Pommern), Feld 3: innerhalb eines silbern-rot gestückten Bordes in Gold ein schwarzer Löwe (Burggrafschaft Nürnberg), Feld 4: silbern-schwarz geviert (Stammwappen der Hohenzollern). Es gibt bei manchen seiner Wappen eine Eigenart, die auch in der Kirche von Lengmoos zu beobachten ist, nämlich daß die Felder des gevierten Schildes nicht komplett mit dem jeweiligen Bild belegt sind, sondern daß separate kleine Halbrundschilde in den vier Feldern positioniert wurden. In Lengmoos sind die Inhalte jedoch in der gegenwärtigen Fassung ohne Farbe. Er war der letzte Hochmeister in Preußen. Hier sind alle drei Helme ausgeführt, heraldisch rechts ein schwarzer, beiderseits eines Kleestengels mit Lindenblättchen bestreuter Flug (Markgrafschaft Brandenburg), in der Mitte als Helmzier des Hochmeistertums mit einem silbernen, mit dem Hochmeisterkreuz belegten Flügel und links ein naturfarbener Pfauenstoß (Herzogtum Pommern). Ungewöhnlich und nicht korrekt ist hier die Kombination des Hochmeisterkreuzes mit einem Flügel, denn üblicherweise wurde das Hochmeisterkreuz einem achteckigen Schirmbrett aufgelegt, während der Flug für das einfache Ordenskreuz reserviert war. Die gleiche Besonderheit ist in Lengmoos zu sehen. Alle drei Helme sind gekrönt. Albrecht von Brandenburg wurde 1510 zum Hochmeister gewählt und am 13.2.1511 in der Deutschordens-Propstei Zschillen (bei Chemnitz) installiert. Seine Amtszeit wurde für den Orden zum Fiasko, weil Albrecht 1522 während der Religionskämpfe in Nürnberg protestantisch wurde und 1525 den preußischen Ordensstaat zum erblichen weltlichen Herzogtum Preußen säkularisierte. Er legte die Hochmeisterwürde ab und unterstellte sich am 8.4.1525 lehensrechtlich dem König von Polen und wurde somit erster Herzog von Preußen. Dadurch verlor der Orden seine Ostgebiete, und das war letztlich der Anlaß für die Verlegung der Ordenszentrale nach Mergentheim. Sein Nachfolger als Administrator des Hochmeistertums erwirkte zwar 1531 eine am 18.1.1532 verhängte Reichsacht über Albrecht, doch die war wirkungslos. 

Das mittlere Wappen ist dasjenige des Deutschen Ordens, in Silber ein schwarzes Kreuz, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein eigentlich silberner, beiderseits mit einem schwarzen Kreuz belegter Flug. Das unterste der drei Wappen gehört zu Heinrich von Knöringen (-1534), Landkomtur der Ballei an der Etsch und im Gebirge. Sein Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz (Deutscher Orden), Feld 2 und 3: in Schwarz ein silberner Ring (von Knöringen). Dazu werden zwei Helme verwendet, Helm 1 (rechts): Deutschordens-Kleinod wie beschrieben, Helm 2 (links): zu schwarz-silbernen Decken ein oben gekrönter und mit einem schwarzen Federbusch besteckter silberner Ring (von Knöringen). Heinrich von Knöringen war seit 1495 Komtur in Sterzing, seit 1504 Landkomtur, kaiserlicher Rat und Statthalter zu Innsbruck. Er blieb Landkomtur bis zu seinem Tod 1534. Auch in Burg Reifenstein bei Sterzing ist sein Wappen zu finden, an der nördlichen Außenseite der Ringmauer, datiert auf 1511, und ein weiterer Fundort für sein Wappen ist das Deutschordenshaus (Gebhard-Haus) in Innsbruck, dort auf 1532 datiert. Genau diese Dreierkombination Albrecht von Brandenburg, Deutschem Orden und Heinrich von Knöringen, taucht auch in Lengmoos in der Pfarrkirche auf, auch deren Gewölbeschlußsteine wurden im gleichen Jahr eingebaut.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@46.8903573,11.4322703,19z - https://www.google.de/maps/@46.8903573,11.4322703,177m/data=!3m1!1e3
Ballei an der Etsch und im Gebirge auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschordensballei_An_der_Etsch_und_im_Gebirge
Stadt Sterzing:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sterzing - https://it.wikipedia.org/wiki/Vipiteno
Franz-Heinz von Hye: Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Tirol, eine Bild- und Textdokumentation aus Anlaß des Ordensjubiläums 1190-1990, Bozen 1991, ISBN-10: 8870146219, ISBN-13: 978-8870146219
Der Deutsche Orden in Tirol, hrsg. von Heinz Noflatscher, Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Bd. 43, hrsg. von Udo Arnold unter der Patronanz des Deutschen Ordens, Verlagsanstalt Athesia, Bozen, N. G. Elwert Verlag Marburg, 1991, ISBN 88-7014-592-1 (Athesia) und 3-7708-0951-3 (Elwert), insbesondere darin Erika Kustatscher: Sterzing, Hospital und Adelssitz, S. 359-388
Justinian P. Ladurner (1861): Beiträge zur specielen Geschichte der Deutsch-Ordens-Comende Sterzing vom 14. Jahrhundert angefangen, Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 3_10: 233 - 272
https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_3_10_0001-0232.pdf
Justinian P. Ladurner (1861): Urkundliche Beiträge zur Geschichte des deutschen Ordens in Tirol, Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 3_10: 1 - 232 
https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_3_10_0233-0272.pdf
Damian Hungs: Ballei Etsch und im Gebirge:
http://www.damian-hungs.de/geschichte/kommenden-des-deutschen-ordens/ballei-der-etsch-und-im-gebirge/
Damian Hungs: Kommende Sterzing:
http://www.damian-hungs.de/geschichte/kommenden-des-deutschen-ordens/kommende-sterzing/
Stiftung Deutschhaus (Hrsg.): Das Deutschhaus in Sterzing - Hospiz - Kommende - Spital - Museum - Musikschule. Festschrift zum Abschluß der Restaurierungsarbeiten 2001-2006, Bressanone, Weger, 2006
Albrecht von Brandenburg:
https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_(Preußen)
Familie von Knöringen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Knöringen_(Adelsgeschlecht)
Familie von Kageneck:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kageneck_(Adelsgeschlecht)
Clemens August von Bayern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_August_von_Bayern
Stiftung Deutschhaus:
https://stiftung-deutschhaus.it/, Deutschhaus: https://stiftung-deutschhaus.it/index.php?id=20&L=1%27, Stiftungsgeschichte: https://stiftung-deutschhaus.it/index.php?id=16, Geschichte: https://stiftung-deutschhaus.it/index.php?id=20&L=%271, Baugeschichte: https://stiftung-deutschhaus.it/index.php?id=21, Restaurierung: https://stiftung-deutschhaus.it/index.php?id=22, virtueller Rundgang: https://www.39049.it/360/deutschhaus/

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