Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2264
Neubrunn (Landkreis Würzburg, Unterfranken)
Pfarrkirche St. Georg
Die katholische Pfarrkirche Sankt Georg befindet sich in der Hauptstraße 29. Die älteste Partie ist der Unterbau des Turmes, der noch aus dem 14. Jh. stammt. Der obere Teil mit dem Spitzhelm entstand 1580, wie ein datierter Eckstein mit dem Wappenschild von Kurfürst Daniel Brendel von Homburg (regierte 1555-1582) zeigt. Das Langhaus mit Satteldach und eingezogenem Rundchor wurde erst 1712-1717 in der Barockzeit erbaut, nachdem die Vorgängerkirche abgebrannt war. Diesem Ausbau ist der Wappenstein von Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (regierte 1699-1719) in der Westfassade zuzuordnen. Der Chor blieb gotisch. Beide Steine zusammen illustrieren die wechselvolle Geschichte der Stadt Neubrunn, denn der erste Wappenstein bzw. Fürstbischof gehört zu Kurmainz, der zweite jedoch zum Fürstbistum Würzburg. Der Besitzübergang fand 1655 statt. Die Kirche wurde 1909-1910 rückwärtig erweitert (Abb.: Blick von Süden).
Das mit der Datierung 1580 und der Zuweisung "DANIEL ERCZBISCH: ZV MEINCZ VND CHVRFÜRSCHT" bezeichnete Wappen des Mainzer Fürstbischofs Daniel Brendel von Homburg (Abb. unten links) ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein silbernes, achtspeichiges Rad, Erzstift Mainz, Feld 2 und 3: in Gold ein roter Zickzackbalken (Sparrenbalken), Stammwappen der Brendel von Homburg. Hinter dem Schild ragt senkrecht ein Vortragekreuz auf; hinter dem Wappenschild sind das gestürzte Schwert und der Krummstab schräggekreuzt.
Das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau-Vollraths (Abb. oben rechts) ist geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: Familienwappen, erneut geviert: Feld a und d: silbern-blau geteilt, darüber ein goldenes Glevenrad, Stammwappen von Greiffenclau-Vollraths, Feld b und c: in Schwarz ein silberner Schräglinksbalken, Ippelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine (von der Stange aus gesehen) rot-silbern gevierte, schräglinksgestellte und an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Auf der ovalen Kartusche ruht der Fürstenhut, schrägrechts dahinter ist das gestürzte Schwert zu sehen, schräglinks der Krummstab.
Literatur,
Quellen und Links:
Siebmachers
Wappenbücher, insbesondere Band Bistümer
Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und Diözesanbischöfe im
Heiligen Römischen Reich 1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz,
erstellt von Clemens Brodkorb, Reinhard Heydenreuter und Heribert
Staufer, Schnell & Steiner Verlag 2007, ISBN
978-3-7954-1637-9
Neubrunn: https://de.wikipedia.org/wiki/Neubrunn_(Unterfranken)
Baudenkmäler in Neubrunn: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkmäler_in_Neubrunn
Geschichte von Neubrunn: http://www.1200jahre-neubrunn.de/GeschichteZehnder.html
August Gehrsitz und Johannes Schreiber: 1150 Jahre Neubrunn - ein
Heimatbuch, 1965
Torhaus der Stadtbefestigung - Schloß
Die Wappen der Erzbischöfe und
Kurfürsten von Mainz - Teil (1) - Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Die Wappen der Fürstbischöfe von
Würzburg - Teil (1)
- Teil (2) - Teil (3) - Teil (4)
Greiffenclau zu Vollraths - eine
rheinische Familie im Dienste der Hochstifte
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