Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1760
Boppard
(Rhein-Hunsrück-Kreis)
Boppard,
Karmeliterkirche unserer lieben Frau
landgräflicher Wappenstein
Verwitterung pur - im
Halbdunkel des westlichen Bereiches der Karmeliterkirche fristet
ein vom Zahn der Zeit arg mitgenommener Wappenstein der
Landgrafen von Hessen sein Schattendasein im wahrsten Sinne des
Wortes. Die Inschrift ist so verwittert, daß man quasi bis auf
Fragmente wie "Landg..." oder "conjux" nichts
mehr lesen kann. Entsprechend müssen namentliche Zuweisung und
Datierung vorerst offen bleiben (Hinweise willkommen):
Vom Typus her entspricht das
Wappen dem seit dem Westfälischen Frieden bis 1736 von
Hessen-Kassel und seinen diversen Linien, zu denen u. a. auch
Hessen-Rheinfels gehörte, geführten Wappen. Wichtig für die
Zuordnung ist, daß die Felder für die Abtei Hersfeld und die
Grafschaft Schaumburg enthalten sind, aber keine für
Isenburg-Büdingen. Das Wappen ist wie folgt aufgebaut:
- Hauptschild:
gespalten und zweimal geteilt (hier mit gegeneinander in
der Höhe verschobenen Feldergrenzen)
- Feld
1: Fürsten von Hersfeld, Abtei Hersfeld,
in Silber ein rotes Patriarchenkreuz.
- Feld
2: Grafen von Ziegenhain, schwarz-golden
geteilt, oben ein silberner sechsstrahliger
Stern.
- Feld
3: Grafen von Katzenelnbogen, in
Gold ein roter Löwe, blau bewehrt und blau
bekrönt.
- Feld
4: Grafen von Diez (Dietz), in
Rot zwei goldene, blau bewehrte schreitende
Löwen übereinander.
- Feld
5: Grafen von Nidda, schwarz-golden
geteilt, oben zwei eigentlich achtstrahlige, hier
sechszackige silberne Sterne.
- Feld
6: Grafen von
Schaumburg, in Rot ein silbernes
genageltes Nesselblatt, belegt mit einem
silbern-rot geteilten Schildchen.
- Herzschild: Landgrafen
von Hessen (Stammwappen), in Blau ein
silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe, golden
gekrönt und golden bewehrt.
Dazu gehören folgende 5 Helme (in der
obigen Abb. Ausschnitt mit den Helmen 1, 3 und 5):
- Helm 1 (Mitte): gekrönt, zwei
Büffelhörner, außen besteckt mit mehreren
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet),
Helmdecken rot-silber, Landgrafen
von Hessen.
- Helm 2 (optisch links von der Mitte):
gekrönt, ein Pfauenfederstoß, Abtei Hersfeld.
- Helm 3 (optisch rechts von der Mitte):ein springender
Ziegenrumpf zwischen einem wie der Schild tingierten und
mit je einem silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug
(auch als ein geflügelter schwarz-gold geteilter
Ziegenbock beschrieben), Helmdecken schwarz-golden, Grafen
von Ziegenhain.
- Helm 4 (optisch ganz links): Helmzier ein
schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie Feld 3
tingierten Scheibe, Helmdecken rot-golden, Grafen
von Katzenelnbogen.
- Helm 5 (optisch ganz rechts): auf
rot-silbernem Wulst hier vier goldene Lanzen mit roten
Fähnlein. Jedes Fähnlein trägt das Schildbild, das
Nesselblatt. Auf beiden Seiten der Fähnlein wächst ein
roter Schaft hervor, oben mit einem Pfauenwedel verziert,
Grafschaft Schaumburg.
Literatur,
Links und Quellen:
Publikation der
Photos aus dem Innenraum der Karmeliterkirche mit freundlicher
Erlaubnis von Herrn Pfarrer Hermann-Josef Ludwig vom 1.8.2007,
wofür ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei.
Siebmachers Wappenbücher
Karmeliterkirche,
Johann von Eltz - Karmeliterkirche, Margarethe von Eltz - Karmeliterkirche, Sifrit von Schwalbach - Karmeliterkirche, Wilhelm von Schwalbach - Karmeliterkirche:
Conrad Kolb von Boppard
- Karmeliterkirche: Johannes Philipp Anton
von Eltz
Die Entwicklung des Hessischen Wappens
Ortsregister Photos von Wappen - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik
Home
©
Copyright / Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard
Peter 2012
Impressum