Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 12
Wappen
an Schloß Weilburg, 1. Teil
Weilburg - eine entzückende Residenz fernab der Aufmerksamkeit
Weilburg war einst eine Vogtei des Hochstiftes Worms, zu dem es im frühen 10. Jh. durch kaiserliche Schenkung kam. Als deren Vögte wurden die Grafen von Laurenburg-Nassau eingesetzt, welche sich später nur noch von Nassau nannten. Walram I, Graf von Laurenburg, war ab 1167 auch Graf von Nassau. Der Besitz des Grafenhauses wurde 1255 unter den Enkeln Walrams I aufgeteilt:
Bei der Teilung fiel Weilburg an Graf Walram II von Nassau. Ort und Herrschaft Weilburg wurden 1294 käuflich erworben, 1295 wurde dem Ort Weilburg das Stadtrecht verliehen, welches 1302 von König Albrecht I bestätigt wurde. Einst stand hier an dieser Stelle nur eine mittelalterliche Burg, die im 16. Jh. den gehobenen Ansprüchen eines Renaissance-Herrschers bei weitem nicht mehr genügte. Graf Philipp III von Nassau-Weilburg ließ im 16. Jh. großartig bauen, fortgesetzt von Graf Albrecht zu Nassau-Ottweiler. Nassau wurde repräsentative Residenzstadt. Die gesamte Schloßanlage liegt am Rande der Altstadt über einem zum Fluß hin abfallenden Steilhang und erstreckt sich in mehreren Ebenen über insgesamt fast 400 m Länge. Graf Ludwig II vereinigte schließlich 1605 alle walramschen Territorien und gründete das Grafenhaus Nassau-Saarbrücken. Danach wurde der Besitz wiederum unter drei Söhnen aufgeteilt. Dabei unterteilte sich die Walramsche Linie derer von Nassau weiter in:
Aus der Linie Nassau-Weilburg gingen schließlich die Großherzöge von Luxemburg hervor. 1890 tritt Adolph von Nassau die Erbfolge in Luxemburg an, was 1814 in einem zwischen beiden Hauptlinien geschlossenen Hausvertrag geregelt worden war, dabei wird Weilburg luxemburgische Enklave und Nebenresidenz. Erst 45 Jahre später, 1935 verkauft Luxemburg Weilburg an das Deutsche Reich, nach dessen unrühmlichen Ende ging das Schloß Weilburg an das Land Hessen über. Die Fürstengruft der Schloßkirche aber ist immer noch rechtlich eine luxemburgische Enklave.
Drei Großphasen kennzeichnen die Baugeschichte der Weilburger Residenz:
Baumeister sind u. a. Niklas Schickedanz (1538), Balthasar Wolff (zwischen 1539 und 1548), Ludwig Kempff(1560 bis 1573) und Georg Robin (ca.1572 bis 1578).
Baugeschichte unter Philipp III zu Nassau-Weilburg:
Wappen am Uhrturm von 1548
Zu den Repräsentations- und Wohnräumen gelangte man über einen über Treppen zu erreichenden Altan vor der eigentlichen höher gelegenen Haupttür im sog Uhrturm. Hier befindet sich über dem Eingang das Allianzwappen von Graf Philipp III zu Nassau-Weilburg (1504-1559) und seiner Frau Amalie von Isenburg-Büdingen (1522-1579) mit der Jahreszahl 1548.
Das Nassauer Wappen: Merenberg fand erst im 16. Jh. tatsächliche Aufnahme, und zwar als Herzschild über dem von Nassau und Saarbrücken gevierten Hauptschild. Das ist eigentlich nicht korrekt, denn der Herzschild wäre eigentlich der Platz für das Stammwappen, und der Hauptschild müßte von Saarbrücken und Merenberg geviert sein. Wie auch immer, das Wappen ist wie folgt aufgebaut:
Dazu drei Helme:
Das Isenburg-Büdinger Wappen zeigt in Silber zwei schwarze Balken. Helmzier ein mit goldenen Lindenblättern bestreuter schwarzer Flug. Helmdecken schwarz-silbern.
Auf der Innenseite der Türöffung ist ein anderes Wappen zu sehen (hier ohne Abb.), das ältere Wappen Philipps III. und seiner ersten Gemahlin Anna von Mansfeld. Diese ehelichte er 1536, sie starb 1537, seine zweite Heirat erfolgte 1541.
Wappen von Graf Johann Ernst an der Balustrade des Uhrturms von 1702
Im Jahre 1700 erhält der Sockel des Treppenturmes am Lahnflügel seine heutige Gestalt. Das Wappen am Geländer ist das von Graf Johann Ernst zu Nassau-Weilburg, 1702 angefertigt und hier angebracht.
Dieses Wappen stellt einen gegenüber dem ersten hier besprochenen viel weiter entwickelten Zustand dar. Ab 1660 wird das Wappen der Nassauer Hauptlinie weiter um das Element Weilnau vermehrt. Das trägt der Tatsache Rechnung, daß man jetzt Weilnau ganz an sich gebracht hatte, auch den an Nassau-Dillenburg gekommenen Anteil durch Tausch. Seit 1631 war man Besitzer von ganz Weilnau. Weiterhin kommt jetzt wieder Merenberg, das ca. 80 Jahre nicht mehr im Wappen war, erneut hinein, aber diesmal nicht als Kleeblätter, sondern als Kreuzchen. Es ist jetzt wie folgt aufgebaut:
Dieses Wappen wurde von allen übriggebliebenen Linien des Walramschen Stammes bis 1805 in dieser Form geführt. Zu diesem Wappen gehören 7 Helme:
Literatur
und Quellen:
Eckhard Olschewski, Schloß
und Schloßgarten Weilburg/Lahn, Edition der Verwaltung der
Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg vor der
Höhe, ISBN 3-7954-1286-2, 1. Auflage 2001
Pierre Even, Die Fürsten zu Nassau-Weilburg. Politische
Herrschaft im 18. Jh., Bad Emser Hefte 110, 1993, S. 3-30
Barbara Purbs, Schloß Weilburg und die Schlösser der
Renaissance in Nassau-Saarbrücken, Saarheimat 17, 1973, S. 48-54
Wolfgang Einsingbach, Weilburg, Schloß und Garten, Bad Homburg
vor der Höhe, 1994
Bauaufnahme und Baugeschichte: http://forschung.gnm.de/ressourcen/schloesser/XML/153_Weilburg_Schloss.xml
Hessische Kunstdenkmäler: http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?obj=52318&session=913&event=Query.Details - http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?gg=167850311&obj=52319&session=913&event=Query.Details - http://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/cgi-bin/mapwalk.pl?obj=52314&session=913&event=Query.Details
Weilburg (Westerwald): Schloß Weilburg 1 - Schloß Weilburg 2 - Schloß Weilburg 3
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Haus Isenburg und Isenburg-Büdingen
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