Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2926
Krautheim (zu
Volkach, Landkreis Kitzingen)
Evangelische Kirche Krautheim, Epitaph für Alexander von Giech
Die vierte hier vorgestellte Grabplatte ist für Alexander von Giech (-25.1.1625). Die großflächig beschädigte, rechteckige Platte ist aufgeteilt in ein Zentralfeld mit Ehewappen zwischen zwei Inschriftenbereichen und den breiten seitlichen Rändern mit der Ahnenprobe. Die obere Inschrift lautet: "Leich Spruch / Des weilandt wohledlen / junckern Alexander von / Giech der den 25 Jan in / Christo Gott selig endschlafen / seines alters 36 Ja(h)r den .../... Adelich hier zur Erde(n) / bestattet / worde(n)". Die Jahreszahl 1625 steht im unteren Teil des Zentralfeldes unter dem Bibelzitat aus Jesaja 56. In der Mitte zwischen beiden Inschriften bilden zwei Vollwappen das Ehewappen von Alexander von Giech und seiner Frau, Amalia Katharina von Burdian, der Tochter von Johann Christoph von Burdian und Anna Wolfskeel von Reichenberg.
Das Wappen der Herren von Giech ist geviert, Feld 1 und 4: in Silber zwei aufrecht gestellte rote Schafscheren nebeneinander (Stammwappen Giech), Feld 2 und 3: in Rot ein silberner Schwan (Vermehrung 1482). Dazu werden zwei Helme geführt, Helm 1 (rechts): auf dem ungekrönten Helm mit rot-silbernen Decken zwischen zwei rot-silbern übereck geteilten Büffelhörnern ein rot gewandeter, gekrönter Frauenrumpf wachsend, mit langem, manchmal wehenden Haar, Helm 2 (links): auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein auffliegender silberner Schwan, die Flügel oft noch mit einer roten Schafschere belegt (hier nicht dargestellt). Das selten anzutreffende Wappen der von Burdian zeigt in Rot eine silberne Meerjungfrau ohne Arme (Siebmacher Band: BayA2 Seite: 17 Tafel: 11: "armloses Meerweib") mit nach hinten hochgebogenem Fischschwanz, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken die silberne Meerjungfrau ohne Arme mit nach hinten hochgebogenem Fischschwanz.
Die Ahnenprobe besteht aus insgesamt 16 Einzelwappenschilden, die einmal alle namentlich beschriftet waren. Vielfach ist die Beschriftung jedoch verwittert. Zur Übersicht werden im folgenden die Schilde von oben nach unten durchnumeriert, auf der Schwertseite von oben nach unten die ungeraden Zahlen, auf der Spindelseite die geraden Zahlen. Die nachfolgenden Angaben beruhen in Ermangelung besserer Unterlagen auf Biedermann und Salver. Die Eltern des Probanden waren Achaz (Achatius) von Giech (1.3.1540-1603) zu Kröttendorf (= Giechkröttendorf bei Weismain) und Grünwehr, hochfürstlich-bambergischer Amtmann zu Burgkunstadt und Arnstein, und Agatha von Stein zum Altenstein. Wappen Nr. 1 ist eine Wiederholung des Wappens der von Giech wie oben beschrieben, Wappen Nr. 2 ist das der Stein vom Altenstein (in Rot drei (2:1) silberne Hämmer); letzteres ist bis zur Unkenntlichkeit zerstört.
Die Großeltern väterlicherseits waren Achaz (Achatius) von Giech (1494-31.3.1562) zu Wiesentfels und Gregolstein (Wappen Nr. 1) und dessen zweite Ehefrau Anna von Streitberg (-23.8.1553) zu Greifenstein (Wappen Nr. 3). Die Großeltern mütterlicherseits waren Andreas von Stein zum Altenstein (Wappen Nr. 2) und dessen erste Frau Sabina von Hutten (Wappen Nr. 4). Neu kommen also in der zweiten Zeile hinzu die Wappen der von Streitberg (geviert, Feld 1 und 4: in Gold eine schräggestellte silberne Sichel mit rotem Griff, Stammwappen, Feld 2 und 3: in Gold ein blauer Löwe) und der von Hutten (in Rot zwei goldene Schrägbalken). Von der Beschriftung des letzteren Schildes ist nur noch das "H" zu erkennen.
Die Urgroßeltern des Probanden waren väterlicherseits Dietz (Dietrich) von Giech (-1516) zu Kröttendorf und Wiesentfels, hochfürstlich-sächsischer Vogt zu Heldburg (Wappen Nr. 1) und seine zweite Ehefrau, Cunegunda von Lichtenstein (nicht Katharina Schultheiß!) (Wappen Nr. 5), sowie ein Herr von Streitberg (nach Salver: Joachim, nach Biedermann: Erasmus) (Wappen Nr. 3) und eine Frau von Deuchern (nach Salver: Maria, nach Biedermann: Margaretha) (Wappen Nr. 7). Mütterlicherseits waren die Urgroßeltern Claus von Stein zum Altenstein (Wappen Nr. 2) und seine Frau Agnes von Wallenrode (Wappen Nr. 6) sowie Ludwig von Hutten zu Frankenberg (Wappen Nr. 4) und seine Frau Agatha von Liebenstein (Wappen Nr. 8).
In der dritten Reihe kommen neu hinzu die Wappen der von Lichtenstein (rot-silbern im Zackenschnitt geviert) und der von Wallenrode (in Rot eine silberne, kleeblattartig verzierte, viereckige, auf die Ecke gestellte Gürtelschnalle mit durchgezogenem bzw. durchgestecktem Dorn), in der vierten Reihe sind neu die Wappen der von Deuchern (in Blau ein silberner Schrägbalken mit drei roten Kugeln) und der von Liebenstein (dreimal silbern-schwarz geteilt).
Die unteren acht Schilde, also die gesamte untere Hälfte der Ahnenprobe, kommen neu hinzu auf der Ebene der Ururgroßeltern des Probanden. Väterlicherseits sind die Ururgroßeltern Nikolaus von Giech zu Kröttendorf und Wiesentfels (Wappen Nr. 1) und dessen Frau Barbara von Neustetter gen. Stürmer (Wappen Nr. 9), ein Herr von Lichtenstein (Biedermann: Apelius von Lichtenstein) (Wappen Nr. 5) und eine Frau von Schaumberg (unpassend Biedermann: Margaretha Zollner) (Wappen Nr. 13), ein Herr von Streitberg (Biedermann: Moritz von Streitberg) (Wappen Nr. 3) und eine Frau von Be...dorff (unleserlich, unpassend Biedermann: Margaretha von Lichtenstein) (Wappen Nr. 11), und schließlich Friedrich von Deuchern (Wappen Nr. 7) und Catharina von Windeck (Wappen Nr. 15).
In der fünften Reihe kommen neu hinzu die Wappen der von Neustetter gen. Stürmer (in Silber ein schwarzer Schach-Roch) und der von Grumbach (in Gold ein schreitender nackter schwarzer Mohr, in der ausgestreckten Rechten drei gestielte rote Rosen haltend). In der sechsten Reihe sind neu die Wappen der von Be...dorff (ein aufspringender Löwe, gewendet, Tinkturen unbekannt, Hinweise zur Identifizierung willkommen) und der Speth von Zwiefalten (in Rot schräg übereinandergelegt drei silberne Schlüssel mit gezähntem Bart). Die Wappen Neustetter und von Be..dorff gehören zu den Urgroßeltern väterlicherseits, die Wappen Grumbach und Speth zu den Urgroßeltern mütterlicherseits.
Mütterlicherseits sind die Ururgroßeltern Peter von Stein zum Altenstein (Wappen Nr. 2) und seine Frau Margaretha von Grumbach (Wappen Nr. 10), Veit von Wallenrode (Wappen Nr. 6) und seine Frau Betze Stein vom Altenstein (Wappen Nr. 14), Ludwig von Hutten zu Frankenberg (Wappen Nr. 4) und seine Frau Margaretha Speth von Zwiefalten (Wappen Nr. 12) sowie Peter von Liebenstein (Wappen Nr. 8) und seine Frau Appolonia von Wernau (Wappen Nr. 16).
In der siebten Reihe kommen neu hinzu die Wappen der von Schaumberg (geviert, Feld 1 und 4: gespalten, rechts in Gold eine schwarze Schafschere, links in Rot ein silberner Sparren, Feld 2 und 3: von Silber, Rot und Blau halbgespalten und geteilt, oder eine alternative Farbverteilung, sehr variabel) und der von Stein zum Altenstein (in Rot drei (2:1) silberne Hämmer). In der achten und letzten Reihe sind neu die Wappen der von Windeck (in Silber oder Gold ein aufspringender, schwarzer Windhund mit Halsband) und der von Wernau (in Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Kugeln). Die Wappen Schaumberg und von Windeck gehören zu den Urgroßeltern väterlicherseits, die Wappen Stein vom Altenstein und Wernau zu den Urgroßeltern mütterlicherseits.
Insgesamt ergibt sich also folgende Abfolge der Schilde auf der Schwertseite: von Giech (Nr. 1), von Streitberg (Nr. 3), von Lichtenstein (Nr. 5), von Deucher(n) (Nr. 7), von Neustetter gen. Stürmer (Nr. 9), von Be...dorff (Nr. 11), von Schaumberg (Nr. 13) und von Windeck (Nr. 15). Und auf der Spindelseite folgen aufeinander die Schilde der von Stein zum Altenstein (Nr. 2), von Hutten (Nr. 4), von Wallenrode (Nr. 6), von Liebenstein (Nr. 8), von Grumbach (Nr. 10), Speth von Zwiefalten (Nr. 12), von Stein zum Altenstein (Nr. 14), von Wernau (Nr. 16).
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.8853197,10.2875448,20z - https://www.google.de/maps/@49.8853197,10.2875448,81m/data=!3m1!1e3
Evangelische Kirche Krautheim: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Evangelische_Kirche_(Krautheim)
Evangelische Kirchengemeinde Krautheim und Zeilitzheim: https://zeilitzheim.de/
Johann Gottfried Biedermann: Genealogie der hohen Grafen-Häuser
im fränkischen Crayse.- Erlangen, J. Fr. Becker 1745-1771 http://books.google.de/books?id=3CVRAAAAcAAJ Tafel 110 ff., insbes. Tafel 119 und 122
Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister Der Reichsfrey
unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts
Baunach http://books.google.de/books?id=ayZRAAAAcAAJ Tafel 1 ff
von Streitberg: https://de.wikipedia.org/wiki/Streitberg_(Adelsgeschlecht)
von Lichtenstein: https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtenstein_(Adelsgeschlecht)
von Giech https://de.wikipedia.org/wiki/Giech_(Adelsgeschlecht)
von Neustetter gen. Stürmer https://de.wikipedia.org/wiki/Neustädter_genannt_Stürmer
von Schaumberg https://de.wikipedia.org/wiki/Schaumberg_(Adelsgeschlecht)
von Stein zum Altenstein https://de.wikipedia.org/wiki/Altenstein_(Adelsgeschlecht)
von Hutten https://de.wikipedia.org/wiki/Hutten_(Adelsgeschlecht)
von Wallenrode https://de.wikipedia.org/wiki/Wallenrode_(Adelsgeschlecht)
von Liebenstein https://de.wikipedia.org/wiki/Liebenstein_(Adelsgeschlecht)
von Grumbach https://de.wikipedia.org/wiki/Grumbach_(Ministeriale)
Speth von Zwiefalten https://de.wikipedia.org/wiki/Speth_(Adelsgeschlecht)
von Wernau https://de.wikipedia.org/wiki/Wernau_(Adelsgeschlecht)
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