Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2079
Würzburg (Unterfranken)
Das Franziskaner-Kloster in Würzburg
Das Würzburger Franziskanerkloster ist eine nach außen eher unscheinbare Klosteranlage zwischen Franziskanerplatz, Neubaustraße und Franziskanergasse, wobei der Zugang auf der Westseite des Ensembles in letzterer liegt. Der Norden des damals vor der Erweiterung am südlichen Rand der mittelalterlichen Stadt gelegenen Ensembles wird durch die Klosterkirche gebildet, die drei anderen Flügel schließen das Geviert um den Kreuzgang. Das Kloster kann auf eine lange Tradition zurückblicken, denn es wurde 1221 noch zu Lebzeiten des Ordensstifters Franz von Assisi (-1226) unter Führung von Caesar von Speyer mit Unterstützung des Würzburger Fürstbischofs Otto von Lobdeburg (regierte 1207-1223) als eines der ersten deutschen Franziskanerklöster gegründet, und eigentlich nie formal aufgehoben, auch wenn durch die Säkularisierung 1803 ein faktisches Aussterben vorgesehen war. Die berühmte Bibliothek wurde zugunsten der Universitätsbibliothek geplündert, wertvolle Bilder nach München verschafft. Die Neuaufnahme von Novizen war verboten worden, und der Konvent dünnte infolgedessen bis auf zwei Patres aus, der Ordenseintritt wurde aber 1839 vom bayerischen König Ludwig I. wieder erlaubt, so daß die franziskanische Tradition an diesem Ort eine ungebrochene, fast 800jährige ist. Die erste Bleibe wurde schnell zu klein. Das erste Kloster an dieser neuen Stelle wurde 1249 bezogen;, der Bau der zugehörigen, groß dimensionierten Kirche wurde 1250 päpstlich genehmigt und sogar 1257 durch einen entsprechenden Ablaß mitfinanziert, wodurch sie bis 1280 fertiggestellt werden konnte. Sie war für damalige Verhältnisse, insbesondere in Relation zum nie besonders mitgliedsstarken Konvent, riesig und konnte geschätzt ein Sechstel der damaligen Würzburger Bevölkerung aufnehmen.
1574 kümmerte sich Julius Echter um die Renovierung und ließ einen Kostenvoranschlag für die Reparatur des Kirchendaches erstellen. Bis 1576 war der Schaden behoben. Es war eine erste, aber bei weitem nicht die letzte Baumaßnahme dieses Fürstbischofs an Kloster und Kirche. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (reg. 1573-1617) förderte die Franziskaner, deren Kirche Ort der Gründungsfeierlichkeiten für die Würzburger Universität am 2.1.1582 war. Einige Räume wie der Valentinussaal dienten auch zeitweise als Hörsaal. Er ließ auch die baufällige Anlage erneuern, wobei 1614-1646 das gotische Kirchenschiff neu eingewölbt und gedeckt wurde, desgleichen wurde der frühgotische Kreuzgang 1611-1612 nun eingewölbt und mit Konventsgebäuden überbaut, außerdem entstand die Valentinskapelle 1612-1613 neu, und auch die Konventsgebäude wurden ausgebaut, wobei auch der östliche Flügel verlängert wurde und einen Saal erhielt. Im Zuge dieser umfangreichen Baumaßnahmen entstand auch 1613 dieses Portal mit einem Sandsteinrelief mit der Darstellung der Stigmatisation des hl. Franz von Assisi (Auftreten der Wundmale Christi am 17.9.1224), angefertigt von Michael Kern d. J. in Dettelbach und dann per Schiff auf dem Main nach Würzburg verbracht. Hoch über dem Portal ist eine Statue des Hl. Kilian. Kloster und Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg schwerst beschädigt und nach fast vollständiger Zerstörung vereinfachend bis 1950/52 wieder aufgebaut. Zum Altbestand gehört neben diesem Portal von 1612 (zwar nur in rudimentärem Zustand und stark erneuert) der gerade abgeschlossene, kreuzrippengewölbte Chor von vier Jochen Tiefe.
Das Wappen des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn (regierte 1573-1617) über dem Mauerportal zwischen Kirche und Konvent ist geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Das Wappen wird vollständig mit drei Helmen geführt: Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein Paar blauer Büffelhörner, jeweils belegt mit einem silbernen Schrägbalken, der wiederum mit drei blauen Ringen belegt ist, rechts schräglinks, links schrägrechts, Stammkleinod der Echter von Mespelbrunn, Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern geteilt, Herzogtum zu Franken, Helm 3 (links): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken auf einem Fürstenhut drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und Blau (Reihenfolge kann variieren) zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Hinter dem Schild sind außen schrägrechts das gestürzte Schwert und schräglinks der Krummstab zu sehen.
Kreuzgang
Die oben gezeigte Pforte führt zum Kreuzgang des Franziskanerklosters. Der Nordteil des Kreuzgangs ist schlicht mit einer Holzdecke versehen, aber der Ostteil des Kreuzgangs besitzt noch originale Kreuzrippengewölbe aus der Echter-Zeit. Die anderen Gewölbe wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wiederhergestellt. Zum Hof hin öffnen sich durch einen Rundbogen in Dreiergruppen zusammengefaßte frühgotische Spitzbogenfenster.
Das Gewölbe des Kreuzgangs ist Echter-zeitlich und trägt zahlreiche Wappen des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn. Das oben gezeigte Wappen befindet sich an der hofseitigen Wand des Ostflügels; das Echterwappen wie oben beschrieben ist von Renaissance-Ornamentik umgeben. Die Feldfarbe des Feldes 4 ist falsch und muß blau sein.
Auch die Schlußsteine des Ostflügels sind mit Echter-Wappenschilden versehen.
ein weiterer Schlußstein des Kreuzgangs im Ostflügel
ein weiterer Schlußstein des Kreuzgangs im Ostflügel
Valentinuskapelle
Die Valentinuskapelle liegt südlich des Kirchenchores parallel zu diesem. Der Zugang liegt im Nordosteck des Kreuzgangs. Früher hat bereits eine Valentinuskapelle an anderer Stelle bestanden, dieser Neubau entstand unter Julius Echter 1612-1613. Das Gewölbe ist relativ flach, weil sich darüber noch ein Saal befindet, in dem später Vorlesungen der Universität stattfanden. Im hinteren linken Eck gibt es einen vermauerten Bogen, das war früher der Zugang zu einer Wendeltreppe nach oben. Von den ganzen neuen Einwölbungen der Echterzeit blieben nach den Kriegszerstörungen nur dieses und das des Kreuzgang-Ostflügels erhalten.
Im vorletzten Gewölbefeld in der Mittelachse ist flach an der Decke dieses Prunkwappen von Julius Echter von Mespelbrunn angebracht.
Detailausschnitt mit den drei Kleinoden (Beschreibung siehe Wappen an der Klosterpforte). Die Farbfassung ist vorbildlich.
Spolie in der Franziskanergasse
In der Franziskanergasse befindet sich ein weiterer, nicht farbig gefaßter Wappenstein desselben Fürstbischofs, als Spolie eingemauert in der die Gasse östlich begrenzenden Bruchsteinmauer, zu finden nahe der Einmündung in die Neubaustraße, gegenüber dem Parkhaus.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Michael Truchseß von Wetzhausen
1.) Dieses 2,47 m hohe und 98 cm breite Epitaph aus grüngrauem Sandstein steht im Langhaus der Franziskaner-Kirche an der Südwand; es ist der dritte Stein von Osten. Das Grabdenkmal ist für den am 29.1.1513 verstorbenen Michael Truchseß von Wetzhausen aus der Linie Großlangheim. Dieser wird in Ritterrüstung im Mittelfeld fast vollplastisch dargestellt, auf einem rechtsgewendeten Löwen stehend. Seine Linke hat er am Schwert, während er in der Rechten eine Streitaxt hält. Die umlaufende Inschrift ist in gotischen Minuskeln ausgeführt und lautet: "Anno d(omi)ni M cccc / Und xiii auff Sa(m)stag Nach pauli beke(h)ru(n)g Starb der E(h)ber un(d) / vest Mich(a)el Truchses(s) vo(n) Wetzhawssen dem Got(t) genad(e) A(men)". Dieses Grabdenkmal hat die Zerstörung der Kirche am 16.3.1945 unbeschädigt überstanden. Beim Wiederaufbau hat es einen neuen Aufstellungsort bekommen.
In den vier Ecken befinden sich vier Wappen der Ahnenprobe: Heraldisch oben rechts befindet sich der Schild der Truchseß von Wetzhausen, in Gold zwei in zwei Reihen rot-silbern geschachte Balken. Die hier nicht verwendete Helmzier wäre auf dem Helm mit rot-silbernen oder rot-goldenen Decken zwei goldene, mit je zwei in zwei Reihen rot-silbern geschachten Balken belegte Büffelhörner, dazwischen ein wachsender Jungfrauenrumpf in roter Gewandung mit goldenen Zöpfen und ebensolcher Krone. Gegenüber sieht man den Schild der von Bibra, in Gold ein aufspringender schwarzer Biber mit roter Zunge und mit silbern geschupptem Schwanz. Die hier nicht verwendete Helmzier wäre auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein goldener, beiderseits einwärts mit dem schwarzen Biber belegter Flug.
Unten rechts erkennt man den Schild der von Ehenheim, in Schwarz ein silberner Balken. Die hier nicht verwendete Helmzier wäre auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein schwarzer Schaft, aus dem oben aus einem silbernen Ring oder Knauf ein schwarzer Hahnenfederbusch ragt. Das letzte Wappen für die Großmutter mütterlicherseits unten links gehört zu den von Grumbach, in Gold ein schwarzer Mohr, der in seiner ausgestreckten rechten Hand drei rote Blumen hält, die Linke eingestemmt. Die hier nicht verwendete Helmzier wäre auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarz-silbern geteilter Flügel (halber Flug).
Abb.: Details, die beiden unteren Wappenschilde aus seitlicher Perspektive
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Balthasar Zingel d. Ä.
2.) Dieses Epitaph aus graugrünem Sandstein mißt 205 cm in der Höhe und 95 cm in der Breite und steht an der Nordwand, als zweiter Stein von Westen. Es ist für den am 12.4.1496 verstorbenen Balthasar Zingel d. Ä. Der Verstorbene wird im Zentralfeld auf einem Hund stehend in Rüstung dargestellt. Seine Linke liegt am Schwert. Vor 1945 befand sich dieser Stein im Eck hinter der Orgelbühne, erst beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Kirche wurde der Stein zur Gänze sichtbar an einem neuen Ort in die Wand eingelassen. Die umlaufende Inschrift ist in gotischen Minuskeln ausgeführt und lautet: "(A)nno D(omi)ni / M cccc lxxxxvi am czwoelfften tag appril(is) uff Di(e)nstag starb Der / e(h)rber unnd veste / balthazar zindel der alt dem got(t) gnade". In den vier Ecken sind vier Ahnenwappenschilde angebracht, heraldisch oben rechts ehemals Zingel (fehlt komplett, das wäre ein geflügelter Pfeil), gegenüber gut erhalten Zobel von Giebelstadt (in Silber ein schwarz gezäumter roter Pferdekopf), unten rechts ein beschädigter Doppeladler unklarer Zuordnung (Hauber?), unten links ein Hirschhorn unklarer Zuordnung.
Abb.: Details, die beiden unteren Wappenschilde aus seitlicher Perspektive
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Anna Zingel
3.) Links neben Balthasar Zingel befindet sich das Grabdenkmal der 1407 verstorbenen Frau Anna Zingel; es ist der erste Stein von Westen auf der Nordwand des Langhauses. Die Platte aus graugrünem Sandstein ist 205 cm hoch und 100 cm breit. Anna steht mit zum Gebet zusammengelegten Händen auf einer dreiseitigen Konsole, auf der die beiden einzigen Wappendarstellungen dieser Platte zu sehen sind. Vom Unterarm hängt ein Rosenkranz herab. Vor 1945 befand sich dieser Stein im Eck hinter der Orgelbühne, erst beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Kirche wurde der Stein zur Gänze sichtbar an einem neuen Ort in die Wand eingelassen. Obwohl beide Platten in Kontext gestellt sind, handelt es sich nicht um Ehepartner. Vielmehr war Anna die Ehefrau von Urban Zingel, Hofschultheiß in Würzburg. Die umlaufende Inschrift in gotischen Minuskeln lautet: "anno d(omi)ni M cccc vi(i ../...) fr(e)itag nach san(k)t burckarcs tage starb fraw / Anna urban zingels h(a)usfraw der gnadde got(t) amen". Das rechte Wappen zeigt einen Doppeladler unklarer Zuordnung (Hauber?), das andere Wappen ist das der Familie Zingel mit einem silbernen geflügelten Pfeil in rotem Feld.
Abb.: die beiden unteren Wappenschilde
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Peter von Randersacker
4.) Das Grabmal des am 4.9.1540 verstorbenen Peter von Randersacker ist ungewöhnlich, weil die rechteckige Platte noch einen dreieckigen Aufsatz hat, der den Hintergrund bildet für die Helmzier, die der Ritter selber trägt. Mit diesem Familienmitglied erlosch die Familie, ein niederadeliges Ministerialengeschlecht im Dienst der Würzburger Fürstbischöfe. Oben rechts sieht man den Wappenschild der Herren von Randersacker, in Gold das obere Viertel (Bruchstück) eines schwarzen Wagenrades (Radfelge mit zwei Speichen). Auf dem hier vom Ritter selbst getragenen schwarzen Turnierhut werden zwei Flügel geführt, rechts schwarz-silbern schräglinksgeteilt, links ebenso schrägrechtsgeteilt. Die Helmdecken wären schwarz-golden. Peter von Randersacker war jahrelang ein Gegner des oben genannten Patriziers Balthasar Zingel; es ging um die Dorfherrschaft in Eßfeld, heute ein Ortsteil von Giebelstadt. Erst 1486 konnte der gewaltsam ausgetragene Streit durch den Mainzer Erzbischof geschlichtet werden. Nach Biedermann war Peter von Randersacker vermählt mit Ottilia von Vellberg, der Witwe des Walther Zobel von Giebelstadt zu Guttenberg. Seine Eltern waren Cuntz von Randersacker und Amalia Zobel von Giebelstadt (in Silber ein schwarz gezäumter roter Pferdekopf). Biedermann gibt als Großeltern an: Peter von Randersacker, Anna Zobel von Giebelstadt, Hans Zobel von Giebelstadt und Elisabeth von Crailsheim (in Schwarz ein goldener Balken). Alle vier Wappen können durch das Epitaph verifiziert werden. Übrigens machte man 1840 eine interessante Entdeckung: Damals brach der Boden vor dem Denkmal ein, und im Grab des Ritters fand man eine vollständige Rüstung. Wenn der letzte im Mannesstamm verstarb, entsprach es dem damaligen Usus, ihm seine Rüstung, die er nicht mehr an Söhne weitergeben konnte, mit ins Grab zu geben, und genau das wurde so vorgefunden.
Abb.: Wappen heraldisch rechts unten: Wappen Zobel von Giebelstadt, Großmutter mütterlicherseits.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Heinrich Zobel von Giebelstadt
Abb. links: Totale. Abb. rechts: Zentralfeld.
Abb. links: Männerseite. Abb. rechts: Frauenseite.
Abb.: zentrales Ehewappen oben.
5.) Das größte, das figurenreichste und künstlerisch bedeutendste Epitaph ist dasjenige für Heinrich Zobel von Giebelstadt, das um 1589 entstanden ist und wahrscheinlich von Bildhauer und Baumeister Johann Robyn aus Ypern angefertigt wurde oder zumindest aus dessen Werkstatt stammt. Von allen fränkischen Renaissance-Grabdenkmälern ist es eines der größten und schönsten. Heinrich Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Friesenhausen (1534-16.5.1589) war würzburgischer Rat und Amtmann, und er war der Begründer der älteren Linie zu Giebelstadt. Er war der Sohn von Hans Zobel von Giebelstadt (1515-17.4.1581), würzburgischer Rat, Hofmeister und Oberamtmann zu Röttingen, und dessen Frau, Apollonia von Bibra. Er heiratete 1568 Amalie Truchseß von Wetzhausen (1549-1606), die Tochter von Christoph Truchseß von und zu Wetzhausen und Friesenhausen, würzburgischer Amtmann zu Haßfurt und Bischofsheim vor der Rhön, und dessen Frau Dorothea von Maßbach. Zusammen hatten sie 12 Kinder. Das gleiche Ehewappen wie hier im Aufsatz, die Kombination Zobel von Giebelstadt (in Silber ein schwarz gezäumter roter Pferdekopf, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der Pferdekopf wachsend) und Truchseß von Wetzhausen (in Gold zwei in zwei Reihen rot-silbern geschachte Balken, auf dem Helm mit rot-silbernen oder rot-goldenen Decken zwei goldene, mit je zwei in zwei Reihen rot-silbern geschachten Balken belegte Büffelhörner, dazwischen ein wachsender Jungfrauenrumpf in roter Gewandung mit goldenen Zöpfen und ebensolcher Krone), sehen wir am Tor des Zobelschlosses in Giebelstadt, dem er 1581-1585 seine endgültige Gestalt verlieh. Die Helmzier der Ehefrau ist hier stark beschädigt. Im unteren Bereich des Epitaphs hat jeder der beiden Ehepartner noch eine 8er-Ahnenprobe, wobei das Hauptwappen oben mitgerechnet werden, also nur je sieben neue Wappenschilde präsentiert werden. Als die Franziskanerkirche 1945 von Bomben getroffen wurde, ist dieses Kunstwerk in viele Einzelteile zerschmettert worden. Nach alten Bildern ist alles wieder bei der Restaurierung zusammengefügt worden.
Abb.: Inschrift für den Ehemann: "Anno 1589 den 16 mey ist in Gott / Cristelich und fr(ö)lich entschlaffen der edel / und Ernvest Heinrich Zobel von und zu / Giebelstat fürstelicher wirtzb(urg)ischer ratt / und amptma(nn) (a)uf trimperg dessen sel Gott gne/dich sei"
Abb.: zu mehr als der Hälfte zerstörte Inschrift für die Ehefrau: "(Anno 1606....den ....ist in Gott / .....(en)tschlaffen die edle und / (tugendhafte frau Ama)lie Zobelin von Gie/(belstadt eine geborene Truchsessin) von Wetzhause(n) dese / (Seele Gott der Allmä)chtige gnedich sei am(en)".
Die erheblich schlechter erhaltene Ahnenprobe auf der Spindelseite besteht von oben nach unten aus folgenden Wappen: Truchseß von Wetzhausen (s. o., eingerechnet), Maßbach (gespalten von Silber und Rot mit einer Spitze in verwechselten Farben), Münster (in Blau ein rot-silbern übereck geteilter Flug, unkenntlich), Rosenberg (von Rot und Silber geteilt und 5x gespalten), Giech (geviert, Feld 1 und 4: in Silber zwei aufrecht gestellte rote Schafscheren nebeneinander, Stammwappen Giech, Feld 2 und 3: in Rot ein silberner Schwan), von der Kere (von Silber und Schwarz geteilt mit einem Vogelbein in verwechselten Farben), Marschalk von Ostheim (in Silber ein schwarzes Tischgestell in altmodischer Form) und ein letztes, verdecktes Wappen (unbekannt).
Die besser erhaltene Ahnenprobe auf der Schwertseite besteht von oben nach unten aus folgenden Wappen: Zobel von Giebelstadt (s. o., eingerechnet), Bibra (in Gold ein aufspringender, schwarzer Biber mit geschupptem Schwanz), Vinsterlohe/Finsterlohe (von Rot und Silber mit einer Stufe geteilt), Schweigern/Schwaigern (in Blau ein silberner Schwanenhals mit Rückenkamm), Lichtenstein (von Silber und Rot im Zackenschnitt geviert), Seckendorff (in Silber zwei zu einer Doppelacht verschlungene, sich dreimal überkreuzende rote Lindenzweige mit nach außen gekehrten Blättern, vier auf jeder Seite), Thüngen (in Silber ein 5x mit ausgebogenen Linien golden-rot gespaltener Balken) und Wenkheim (in Gold oder Silber ein schwarzer und ein roter Adlerflügel, Feldfarbe je nach Linie).
zugehörige
Genealogie: Generation 1:
Generation 2:
Generation 3 (bis hierhin 100%ig nachvollziehbar am Epitaph):
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Generation 4
(unvollständig und wenig sicher, Hinweise willkommen):
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Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Hans Zobel von Giebelstadt
6.) Dieses ist ein Fragment eines einst viel größeren und aufwendigeren Epitaphs für die Eltern des vorgenannten Heinrich Zobel, nämlich für Hans Zobel von Giebelstadt (1515-17.4.1581), würzburgischer Rat, Hofmeister und Oberamtmann zu Röttingen, und dessen Frau, Apollonia von Bibra (-6.9.1577). Dieses Epitaph wurde bereits zu Lebzeiten des Protagonisten angefertigt, weil das Todesdatum des Mannes ganz offensichtlich nachträglich in die Inschrift eingefügt wurde. Das Epitaph ist ein Werk des Bildhauers Peter Osten aus Ypern, welcher ein Neffe des oben genannten Johann Robyn war. Die komplette Umrahmung und der Aufsatz fehlen, wobei es sich nicht um eine Kriegsfolge 1945 handelt, sondern um einen früher anzusetzenden Verlust. Erhalten ist nur das Zentralfeld mit einem ornamentalen Randpilaster. In der Nische ist die komplette Familie dargestellt, das Ehepaar mit zwei Söhnen und fünf Töchtern.
Abb.: Wappen am Bogen, heraldisch rechts, von oben nach unten: Zobel von Giebelstadt, von Vinsterlohe/Finsterlohe, von Lichtenstein.
Abb.: Wappen am Bogen, heraldisch links, von oben nach unten: von Bibra, von Schweigern/Schwaigern, von Seckendorff.
Der Nischenrand trägt die 2x8 Wappen der beiderseitigen 8er-Ahnenprobe. Jeweils drei Wappenschilde folgen dem Bogen, die anderen fünf sind vertikal übereinander gesetzt. Auf der Seite des Ehemannes sind die ersten drei Schilde Zobel von Giebelstadt (in Silber ein schwarz gezäumter roter Pferdekopf) für den Vater, Stefan Zobel von Giebelstadt (-1523), würzburgischer Amtmann zu Röttingen, von Vinsterlohe/Finsterlohe (von Rot und Silber mit einer Stufe geteilt) für die Mutter Brigitta von Vinsterlohe und von Lichtenstein (von Silber und Rot im Zackenschnitt geviert) für die Großmutter väterlicherseits, Kunigunde von Lichtenstein. Auf der Seite der Ehefrau stehen die ersten drei Schilde für die von Bibra (in Gold ein aufspringender schwarzer Biber mit roter Zunge und mit geschupptem Schwanz) für den Vater, Georg von und zu Bibra, Roßried und Schwebheim, die von Schwaigern/Schweigern (in Blau ein silberner Schwanenhals mit Rückenkamm) für die Mutter, Margaretha von Schwaigern, und für die von Seckendorff (in Silber ein achtförmig verschlungener roter Lindenzweig mit acht roten Blättern), für die Großmutter väterlicherseits.
Unter den nächstfolgenden Wappen erkennen wir auf der Seite des Ehemannes u. a. das Wappen Thüngen (in Silber ein 5x mit nach links ausgebogenen Linien gold-rot gespaltener Balken), von Seldeneck (eigentlich dreimal silbern-blau geteilt, hier eine Teilung mehr), Truchseß von Baldersheim (in Gold ein roter sitzender Fuchs), Heßberg (gespalten, rechts fünfmal silbern-rot geteilt, links in Silber drei rote Rosen pfahlweise), von Wolfskeel zu Reichenberg (in Gold ein schreitender Mohr mit drei Rosen in der Hand), auf der Seite der Ehefrau zuerst ein Wappen mit einem Flug (Schwarzried?), dann die Stiebar von Buttenheim (von Silber und Schwarz geteilt mit einer aus der Teilung emporwachsenden roten Saufeder mit goldener, gebogener Parierstange), dann ein Schrägbalken, von Abersfeld, Tinkturen unbekannt, gefolgt von dem Schild der von Vestenberg (in Grün ein silberner Balken). Der untere Schild auf der Seite der Frau ist verlorengegangen (zu erwarten wäre von Diemar, in Schwarz ein silberner Balken), ebenso wie die betenden Hände der Figuren.
zugehörige
Genealogie: Generation 1:
Generation 2 (bis hierhin 100%ig nachvollziehbar am Epitaph):
Generation 3 (bis hierhin größtenteils nachvollziehbar am Epitaph):
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Generation 4
(unvollständig und wenig sicher, Hinweise willkommen):
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Abb.: Vorfahren des Ehemannes, Wappen Thüngen (in Silber ein 5x mit nach links ausgebogenen Linien gold-rot gespaltener Balken), Wappen von Seldeneck (eigentlich dreimal silbern-blau geteilt, hier eine Teilung mehr)
Abb.: Vorfahren des Ehemannes, Wappen Truchseß von Baldersheim (in Gold ein roter sitzender Fuchs), Heßberg (gespalten, rechts fünfmal silbern-rot geteilt, links in Silber drei rote Rosen pfahlweise)
Abb. links: Vorfahren des Ehemannes, Wappen von Wolfskeel zu Reichenberg (in Gold ein schreitender Mohr mit drei Rosen in der Hand), Abb. rechts: Vorfahren der Ehefrau, nicht zugeordnet, im Vergleich mit anderen Epitaphien evtl. Schwarzried. Ohne gesicherte Genealogie. Name durch Vergleich mit der Ahnenprobe am namentlich beschrifteten Epitaph für Stephan Zobel von Giebelstadt (-1597) und Cordula Echter von Mespelbrunn (-1599) in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Sondheim in Arnstein.
Abb.: Vorfahren der Ehefrau, Wappen Stiebar von Buttenheim (von Silber und Schwarz geteilt mit einer aus der Teilung emporwachsenden roten Saufeder mit goldener, gebogener Parierstange), Abb. rechts: Vorfahren der Ehefrau, ein Schrägbalken, von Abersfeld, Tinkturen unbekannt. Ohne gesicherte Genealogie. Name durch Vergleich mit der Ahnenprobe am namentlich beschrifteten Epitaph für Stephan Zobel von Giebelstadt (-1597) und Cordula Echter von Mespelbrunn (-1599) in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Sondheim in Arnstein.
Abb. links: Vorfahren der Ehefrau, entweder das Wappen Diemar (in Schwarz ein silberner Balken) oder das Wappen von Vestenberg (in Grün ein silberner Balken), da der unterste Schild fehlt, ist dieser vermutlich Vestenberg, und der fehlende wäre Diemar, Abb. rechts: Apollonia von Bibra.
Abb. links: Hans Zobel von Giebelstadt (1515-17.4.1581), würzburgischer Rat, Hofmeister und Oberamtmann zu Röttingen. Abb. rechts: Eine Tochter des Paares.
beide Abb.: zwei der Söhne des Paares
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Maria Juliana von Franckenstein
7.) Diese wappengeschmückte Platte bildet das Grabdenkmal der Maria Juliana Sophia von Franckenstein, vermählte Zobel zu Giebelstadt (-10.10.1713). Im Zentrum steht das Ehewappen, heraldisch rechts Zobel von Giebelstadt (in Silber ein schwarz gezäumter roter Pferdekopf), links von Franckenstein (geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein schräglinks gestelltes rotes Axteisen mit quergestellter Stielöffnung, aber ohne Stiel, Feld 2 und 3: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter). Dazu werden insgesamt drei Kleinode abgebildet, eines für Zobel, zwei für Franckenstein. Hinter dem Ehewappen ragt ein Blumenstrauß hervor. Darunter ist ein beiderseits hochgerafftes Tuch mit einer Sanduhr auf einem Totenschädel über schräggekreuzten Knochen als Memento mori belegt. Alle acht Ahnenwappen gehören zur Ehefrau, also zur Verstorbenen.
Die heraldisch rechte Spalte zeigt von oben nach unten die Wappen der Familien von Franckenstein ("FRANCKENSTEIN", wie oben), Brendel von Homburg ("BRE V HOMB(VRG)", in Gold ein roter Zickzackbalken), Nagel von Dirmstein ("V DIERMSTEIN", in Gold unter drei balkenweise gestellten schwarzen Eisenhüten ein roter Löwe) und von Schönenburg ("V SCHONENBVRG", in Schwarz drei (2:1) silberne Tatzenkreuze). Die heraldisch linke Spalte zeigt von oben nach unten die Wappen der Familien Voit von Salzburg ("VOIT V SALZBVRG", in Silber ein schwarzer Zickzackbalken), Fuchs von Dornheim ("FVCHS V DORNH", in Gold ein aufspringender roter Fuchs, hier grundlos linksgewendet), von der Tann ("V DER THAN", in Rot eine rechts gewendete, nach oben gekrümmte, silberne Forelle, hier grundlos linksgewendet) und von Neuhausen ("V NEVHAVSEN", in Silber ein roter Löwe, einen gebogenen grünen Ast erklimmend oder haltend).
Abb.: in der Mitte Zobel von Giebelstadt / von Franckenstein, heraldisch oben rechts Franckenstein, unten rechts Brendel von Homburg, oben links Voit von Salzburg, unten links Fuchs von Dornheim.
Marie Juliana Sophia Freiin von Franckenstein hatte 1692 Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt (1666-1740) geheiratet, würzburgischer Geheimer Rat, Oberstallmeister und Obrist, Oberamtmann zu Grünsfeld. Ihr Ehemann war der Sohn von Hans (Johann) Wilhelm Zobel von Giebelstadt (23.6.1617-18.6.1695), kaiserlicher Oberst und Oberamtmann zu Röttingen, Begründer der Linie zu Friesenhausen. Sie selbst war die Tochter von Johann Friedrich von Franckenstein (1618-1691), würzburgischer Oberamtmann in Neustadt/Saale, und seiner dritten Frau, Anna Margaretha Voit von Salzburg (27.8.1653-9.3.1699). Die vier Großeltern sind Johann Eustachius von Franckenstein (-1632), Amtmann zu Algesheim, Anna Margarete Brendel von Homburg (-1651), Adolph Georg Voit von Salzburg und Maria Magdalena Fuchs von Dornheim. Von den Urgroßeltern väterlicherseits sind namentlich bekannt: Johannes V. von Franckenstein (1547-), seine erste Ehefrau Hildegard Nagel von Dirmstein, Eberhard Brendel von Homburg und Anna von Schönenburg vor dem Saane. Die Urgroßeltern mütterlicherseits waren Hans Wolf Voit von Salzburg und Margaretha von der Tann sowie Philipp Julius Fuchs von Dornheim und Anna von Neuhausen. Übrigens wird weiter unten noch eine Platte für ihren Onkel Johann Peter von Franckenstein vorgestellt, und ein anderer Onkel, Johann Richard von Franckenstein, begegnet uns als Metall-Epitaph in der Sepultur des Würzburger Doms.
Abb.: in der Mitte Zobel von Giebelstadt / von Franckenstein, heraldisch oben rechts Nagel von Dirmstein, unten rechts Schönenberg/Schönenburg, oben links von der Tann, unten links Neuhausen.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Gottfried Graf von Rieneck
8.) Das älteste erhaltene und bedeutendste Grabdenkmal der Kirche befindet sich gleich rechterhand des Seiteneingangs. Es erinnert an Gottfried Graf von Rieneck (-10.2.1389). Leider wurden am alten Standort der Platte an der linken Chorwand alle hervorstehenden Teile beim Umbau der Kirche im Jahr 1615 abgeschlagen, um anschließend alle Vertiefungen mit Ziegelbruch und Mörtel zu verputzen und eine glatte Wandfläche zu erzeugen. Weiße Farbe drüber - nichts erinnerte mehr an den Stein. Als die Kirche 1945 zerstört wurde, fielen die Putzbrocken wieder aus den Vertiefungen heraus, und das großartige Sandsteingrabdenkmal wurde wiederentdeckt. Ganz oben ist der Wappenschild der Grafen von Rieneck zu sehen, von Gold und Rot neunmal geteilt. Das zugehörige Oberwappen ist optisch rechts vom Verstorbenen angebracht, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein auffliegender silberner Schwan. Gegenüber, also optisch links vom Kopf des Ritters, bildet ein gevierter zweiter Schild die Ahnenprobe. Die Eltern Gottfrieds waren Ludwig VII. Graf von Rieneck und Elisabeth von Hohenlohe-Uffenheim-Entsee. Die Großeltern väterlicherseits waren Gerhard IV. Graf von Rieneck (wie zuvor) und Adelheid von Hohenlohe-Brauneck-Neuhaus (in Silber zwei schwarze, rotgezungte und -bewehrte, schreitende, hersehende Löwen übereinander), diejenigen mütterlicherseits Albrecht II. von Hohenlohe-Uffenheim-Entsee (wie zuvor) und Adelheid von Oettingen (hier vereinfacht, eigentlich in Gold vier Streifen roten Pelzwerks (Eisenhutfehs), überdeckt von einem blauen Herzschildchen, das Ganze überdeckt von einem silbernen Schragen). Eigentlich würde man erwarten: Feld 1 Rieneck, Feld 2: Hohenlohe, Feld 3 Hohenlohe, Feld 4 Oettingen. Deshalb ist der Schild in Bezug auf die Felderanordnung als gewendet anzusehen, in Bezug auf die einzelnen Inhalte aber nicht.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Hans von Grumbach-Estenfeld
9.) Von sehr hoher künstlerischer Qualität ist das Grabdenkmal für den 1529 verstorbenen fürstbischöflich-würzburgischen Rat Hans von Grumbach-Estenfeld. Dieses Epitaph wurde vermutlich von Jörg Riemenschneider gehauen, dem ältesten Sohn seines berühmteren Vaters, Tilman Riemenschneider. Auch wenn nach wie vor eine konventionelle Ritterdarstellung das Zentralfeld füllt, weisen die Ausarbeitung im Detail, die Muschelrosette im Aufsatz, die Formen der Rüstung und die damals moderne Ornamentik mit Blumen- und Früchtegehängen klar in die Renaissance. Zu Häupten des Hans von Grumbach sind zwei Wappenschilde in Tartschenform dargestellt, der rechte mit dem gewendeten Wappen der von Grumbach (in Gold ein schwarzer Mohr, der in seiner ausgestreckten rechten Hand drei rote Blumen hält, die Linke eingestemmt), der linke vermutlich mit dem Wappen der Fuchs von Dornheim (in Gold ein aufspringender roter Fuchs). In den beiden unteren Ecken befinden sich zwei weitere Wappenschilde, von denen das linke von dem Löwen gehalten wird, auf dessen Rücken die Füße des Ritters ruhen. Das optisch linke untere Wappen für die Großmutter väterlicherseits zeigt das Schildbild der von Gnodtstadt-Rüdenhausen mit dem Rüdenrumpf, das gegenüber für die Großmutter mütterlicherseits das Schildbild der Truchseß von Baldersheim mit dem sitzenden Fuchs. Ein ganz ähnliches Grabdenkmal mit genau den gleichen vier Wappenschilden wird bei Salver auf S. 338-339 beschrieben für den Domscholaster und Landrichter Wiptert (Bipertus) von Grumbach-Estenfeld (-8.8.1525), und dort findet sich die passende Genealogie, denn jener Wipert war der Bruder von diesem Hans von Grumbach-Estenfeld. Die gemeinsamen Eltern waren demnach Karl von Grumbach und Margaretha Fuchs von Dornheim. Die Großeltern werden bei Salver nicht namentlich angegeben.
Abb.: die beiden oberen Wappen in natürlicher Beleuchtung, heraldisch rechts gewendet Grumbach, links Fuchs von Dornheim.
Abb. links: Totale. Abb. rechts: von der Kirchenbank verdeckt das Wappen der Truchseß von Baldersheim.
Abb.: von der Kirchenbank verdeckt, heraldisch unten rechts das Wappen der von Gnodtstadt-Rüdenhausen.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Johann Peter von Franckenstein
Die Inschrift dieses Epitaphs lautet: "ANNO 1681 den 24. Tag Octobris / ist in GOTT seelig Entschlaffen / der Wohlgebohrene Herr JOHANN / PETER Freyherr von und Zu Fran/ckenstein Herr zu Ul(l)statt Chur/fürstlicher Maintzischer Rath wie / auch Hochfürstlicher Würtzburgi/scher Geheimer Rath und Hoff/Marschalck Seines Alters / 61. Jahr Dessen Seele Gott der / Allmächtige gnädig seyn wolle. / Requiescat in Pace". Das Inschriftenfeld, das die untere Hälfte der Platte einnimmt, ist unten rechteckig ausgespart zur Aufnahme eines Memento mori mit Totenschädel über schräggekreuzten Röhrenknochen. Am oberen Rand ist eine entsprechende Aussparung, die vom unteren Teil einer grotesken Maske eingenommen wird.
Johann Peter von Franckenstein (1620-24.10.1681) war der Sohn von Johann Eustachius von Franckenstein (-1632), Amtmann zu Algesheim, und Anna Margarete Brendel von Homburg (-1651). Die Großeltern väterlicherseits waren Johannes V. von Franckenstein (1547-) und seine erste Ehefrau Hildegard Nagel von Dirmstein (-1580), die Großeltern mütterlicherseits waren Eberhard Brendel von Homburg und Anna von Schönenburg vor dem Saane. Die bekannten Urgroßeltern väterlicherseits waren Gottfried von Franckenstein (1512-19.4.1567) und Gertraud/Gertrud Kämmerer von Worms gen. Dalberg (-1563) einerseits und Peter IV. Nagel von Dirmstein und Margarete von Heppenheim genannt vom Saal andererseits. Dieser Peter IV. Nagel von Dirmstein war ab 1542 als bischöflich-wormsischer Oberamtmann in Dirmstein, ab 1555 Oberamtmann auf Burg Marientraut. Er kaufte 1553 in Freinsheim den Nagelschen Hof, an dem sich ein großer Wappenstein der Familie aus dem Jahr 1588 befindet. Die Urgroßeltern mütterlicherseits waren Friedrich Brendel von Homburg, Margareth Riedeselin von Bellersheim, Hans Valentin von Schönenberg und Martha von Schwalbach. Den genealogischen Anschluß findet man im Würzburger Dom, Sepultur, am Metall-Epitaph für Johann Richard von Franckenstein, der ein älterer Bruder von diesem Johann Peter von Franckenstein war.
Johann Peter von Franckenstein war Oberamtmann zu Lohr, und er heiratete Sophia von Baumbach. Mit ihr hatte er 7 Kinder, darunter Johann Philipp von Franckenstein (19.11.1646-15.2.1711), Domkapitular und Domkantor zu Bamberg und Würzburg, und Johann Franz Otto von Franckenstein (-1709), kurmainzischer und würzburgischer Rat und Oberamtmann zu Iphofen, welcher der letzte dieser Linie war. Johann Peter von Franckenstein muß spätestens 1645 in Dieburg gewohnt haben, vielleicht im Franckensteiner Hof, denn dort ist 1645 die Geburt seines jung verstorbenen Sohnes Anselm Casimir belegt. 1652 erbten Johann Peter von Franckenstein und sein Bruder Johann Friedrich von Franckenstein (1618-1691), würzburgischer Oberamtmann in Neustadt/Saale, von dem weiter oben die Rede war beim Epitaph seiner Tochter, nach dem Tod ihrer Mutter die Herrschaft Franckenstein. Die oben besprochene Maria Juliana von Franckenstein ist also die Nichte von Johann Peter von Franckenstein.
Abb.: Detailausschnitt: Die beiden Kleinode des zentralen Franckenstein-Wappens, Helm 1 (rechts): Stammhelm, zu rot-goldenen Decken ein goldener Flug, beiderseits mit einem roten Axteisen mit quergestellter Stielöffnung belegt, die Axteisen schräggestellt und mit den Klingen einander zugeneigt, Helm 2 (links): zu rot-goldenen Decken ein Drachenrumpf hervorwachsend zwischen einem goldenen Flug, mit drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellten Kleeblättern belegt (von Klee, von Clee, von Cleen). Der Drachenrumpf ist hier ein Unikat.
Abb.: Wappenschild heraldisch ganz oben rechts, von Franckenstein, geviert, Feld 1 und 4: Stammwappen, in Gold ein schräglinks gestelltes rotes Axteisen mit quergestellter Stielöffnung, aber ohne Stiel, Feld 2 und 3: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter (Klee, von Clee, von Cleen).
Abb.: Wappenschild heraldisch ganz oben links, Brendel von Homburg, in Gold ein roter Zickzackbalken.
Abb. links: Wappenschild heraldisch seitlich oben rechts, Nagel von Dirmstein, in Gold unter drei balkenweise gestellten schwarzen Eisenhüten ein roter Löwe, Abb. rechts: Wappenschild heraldisch seitlich oben links, von Schönenburg/Schönenberg, in Schwarz drei (2:1) silberne Tatzenkreuze
Abb. links: Wappenschild heraldisch seitlich unten rechts, Kämmerer von Worms genannt von Dalberg, unter einem goldenen, im Spitzenschnitt abgeteilten Schildhaupt in Blau sechs (3:2:1) silberne Lilien, Abb. rechts: Wappenschild heraldisch seitlich unten links, Riedesel von Bellersheim, in Gold ein schwarzer, hersehender Eselskopf mit drei grünen Blättern im Maul.
Abb. links: Wappenschild heraldisch ganz unten rechts, von Heppenheim, in Blau ein silberner Balken, begleitet von 3 (2:1) silbernen Rauten, Abb. rechts: Wappenschild heraldisch ganz unten links, von Schwalbach, geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein silberner Schrägrechtsbalken, belegt mit drei auffliegenden schwarzen Schwalben (Schwalbach), Feld 2 und 3: in Silber drei schwarze Balken (Airsburg).
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Daniel Echter von Mespelbrunn
Dieses Epitaph hängt etwas höher an der Wand und ist offensichtlich für ein Kind. Es ist stark beschädigt, sowohl die Inschrift als auch zwei der acht Wappen der Ahnenprobe sind verloren gegangen, ebenso sind alle Beschriftungen der Wappen unleserlich. Auch gab es früher einen Aufsatz mit einem Doppelwappen der Eltern. Gut erhalten ist hingegen die plastische Darstellung des pausbäckigen Kindes, zwar drall, aber dennoch in eleganter, eingedrehter Pose, den Lockenkopf zum Gekreuzigten gewendet, der hier am Bogen der Rahmenarchitektur angebracht ist, in perspektivischer Verzerrung. Daniel Echter von Mespelbrunn (-7.2.1582) ist gerade einmal ein Jahr alt geworden, denn er wurde im Januar 1581 in der Würzburger Festungskirche getauft. Das zwar stark in Mitleidenschaft gezogene Epitaph ist einmal von sehr hoher künstlerischer Qualität gewesen, es ist ein Werk des aus Schwäbisch Hall stammenden Bildhauers Erhard Barg. Der Überlieferung nach hat der Text des Inschriftenfeldes einmal geheißen: "Anno 1582 den 2. Febr. ist in Gott seelig verschieden das Edel Kindlein Daniel Echter von Mespelbrun seines alters 1 Jahr, Dieterichs Echters von Mespelbrun und Susanna Echterin gebohrne Erbmarschalckin von Pappenheim Eheliges Söhnlein, dem Gott gnädig und barmherzig seyn wolle, amen" (nach Gropp, Collectio, S. 757).
Daniel Echter von Mespelbrunn (-7.2.1582) war der Sohn von Dietrich Echter von Mespelbrunn. Demnach war der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (lebte 18.3.1545-13.9.1617, amtierte 4.12.1573-1617) der Onkel des zu früh verstorbenen Kindes. Die Mutter des Kindes war Susanna Erbmarschallin von Pappenheim. Entsprechend beginnt die optisch linke Reihe mit dem Echter-Schild, in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, und gegenüber ist der Pappenheim-Schild zu sehen, geviert, Feld 1 und 4: blau-silberner Eisenhutfeh, Feld 2 und 3: schwarz-silbern geteilt mit zwei schräggekreuzten roten Schwertern (Kurschwertern). Die Großeltern waren väterlicherseits Peter Echter von Mespelbrunn (1520-21.1.1576), Amtmann zu Prozelten, kurmainzischer Geheimer Rat, Reichstagsgesandter, und Gertrud (Gertraud) von Adelsheim (1525-1583), letztere führt in Silber ein silbern-schwarz geteiltes, gewundenes Widderhorn (Steinbockshorn), das zweite Wappen in der optisch linken Reihe. Die Großeltern mütterlicherseits waren Christoph Erbmarschall von Pappenheim und Anna (Maria Magdalena?) von Bemelburg, letztere führte einen schwarz-silbern gevierten Schild, das zweite Wappen in der optisch rechten Reihe. Die Urgroßeltern waren väterlicherseits Philipp Echter von Mespelbrunn jun. (-28.8.1535) und Cordula von Habern (1487-23.2.1523) sowie Johann (Hans) von Adelsheim (1487-1551) und Margarethe (Margaretha) Rüdt von Collenberg (-1560). Der Habern-Schild ist verloren, das wären in Blau zwei aufrechte, voneinander abgekehrte, silberne, goldengestielte Äxte. Der Rüdt-Schild ist ebenfalls verloren, das wäre das unterste Wappen der optisch linken Reihe gewesen, in Rot Kopf und Hals eines silbernen Rüden mit Stachelhalsband. Die Urgroßeltern waren mütterlicherseits Sigmund Marschall von Pappenheim und Anna von Erolzheim sowie Konrad von Bemelburg und Susanna von Neuhausen. Neu sind in der optisch rechten Reihe der Erolzheim-Schild, in Schwarz ein goldenes sechsspeichiges Wagenrad, und der Neuhausen-Schild, in Silber ein roter Löwe, einen gebogenen grünen Ast erklimmend oder haltend. Früher gab es im Würzburger Dom ein Epitaph für Julius Ludwig Echter von Mespelbrunn mit identischer Wappenabfolge, das steht jetzt in der Sepultur und ist seines Aufsatzes und der meisten der Ahnenwappen beraubt.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Anna Maria von Hagen zur Motten
Dieses Epitaph war einst die Grabplatte für das Grab der Anna Maria von Hagen zur Motten und Büschfeld (1649-18.1.1698), verheiratete von Hutten. Sie war die Ehefrau von Johann von Hutten zu Stolzenberg (17.10.1629-19.5.1690), Sohn von Friedrich von Hutten und Anna Maria Amalia von Diemantstein, und damit war sie die Mutter des Würzburger Fürstbischofs Christoph Franz von Hutten (1673-1729, reg. 1724-1729). Sie war ebenfalls die Mutter von Maria Elisabeth von Hutten (-1735), Äbtissin des Adeligen Damenstifts St. Anna in Würzburg. Entsprechend sehen wir oben in der Mitte das Ehewappen.
Die auf einem gerafften Tuch angebrachte Grabinschrift in der unteren Hälfte der Grabplatte lautet: "ANNO 1698 Den 18 Janu/ari Nachts umb ii uhr ist / Nach emphangung Der / HH. Sacramenten in Gott / seelig entschlaffen DIE / Reichs frei Wohlgeborne / fraw ANNA MARIA von / Hutten Geborne von / Hagen Wittib ihres alters / 46 Jahr Deren seehl Gott / Der Almächtige ein frö/liche Aufferstehung verleije".
Das zentrale Ehewappen: Heraldisch rechts ist das Wappen der von Hutten zu Stolzenberg und Frankenberg zu sehen, in Rot zwei goldene Schrägbalken. Heraldisch links sehen wir das Wappen der von Hagen zur Motten, in Gold ein roter Balken, begleitet von oben 15 (4:5:6) und unten 15 (6:5:4) liegenden roten Schindeln.
Als Kleinod führen die von Hutten zu Stolzenberg und Frankenberg zu rot-goldenen Decken einen wachsenden, rot mit goldenem Kragen gekleideten Mannesrumpf, auf dem Kopf eine rote, golden gestulpte Mütze mit drei schwarzen Hahnenfederbüscheln, die von Hagen zur Motten zu rot-goldenen Decken einen Flug, beiderseits belegt mit einem roten, von oben 8 (4:4) und unten 9 (3:3:2:1) roten liegenden und gegeneinander versetzten Schindeln (Steinen) begleiteten Balken.
Das zentrale Ehewappen wird beiderseits von einer 8er-Ahnenprobe auf Urgroßeltern-Ebene begleitet, wobei die 8 Wappenschilde jeweils im Bogen gelegt sind, so daß die obersten Schilde nach innen und die untersten Schilde nach außen geneigt sind. Alle Schilde sind beschriftet; die Erhaltung von Beschriftung und Wappenbildern ist größtenteils hervorragend.
Alle 8 Ahnenwappen sind sämtlich für Anna Maria, keines für den Ehemann, dessen Präsenz mit dem Ehewappen abgedeckt ist. Anna Marias Eltern waren Johann Adam von Hagen zur Motten und Anna Catharina Ursula Ulner von Dieburg. Das Wappen der von Hagen zur Motten ("HAGEN") ist eine Wiederholung des Hauptwappens. Das Wappen der Ulner von Dieburg ("VL/NER V. DIEB/URG") ist heraldisch ganz oben rechts zu finden, es zeigt in Blau eine goldene Burg mit drei rotbedachten Türmen.
Die vier Großeltern waren Philipp Daniel von Hagen zur Motten (-1634), nassauischer Amtmann in Saarbrücken, Oberamtmann in Kircheim und Stauf, dessen Frau Anna Brömser von Rüdesheim (1567-1614), Philipp Friedrich Ulner von Dieburg und dessen Frau Anna Katharina Groschlag von Dieburg. Deshalb kommen in der zweiten Reihe zwei neue Wappen hinzu, das der Brömser ("BRÖM/SER V. RÜDES/HEIM"), unter einem silbernen Schildhaupt in Schwarz sechs (3:2:1) silberne Lilien, und das der Groschlag ("GROSLA/G"), in Blau drei von Rot und Silber in zwei Reihen geschachte Schrägbalken (Schrägrechtsbalken), zwischen dem ersten und zweiten Balken schräglinks eine goldene Krone.
Die Urgroßeltern waren väterlicherseits Johann VI. von Hagen zur Motten (-1569) und Agnes Schenk von Schmidtburg (-1600) sowie Heinrich Engelbrecht Brömser von Rüdesheim (-1567) und Lauretha von Breidbach zu Bürresheim. Deshalb kommen auf der Schwertseite weiter unten zwei neue Wappen hinzu, das der Schenk von Schmidtburg ("SCH/ENK V. SCHMI/D BERG"), in Schwarz ein silberner Rinck (rautenförmige Gürtelschnalle), und das der von Breidbach-Bürresheim ("BRE/ID. V. BÜRRESH/EIM"), in Silber ein roter, geflügelter Drache mit zwei Beinen und geringeltem Schwanz.
Die Urgroßeltern waren mütterlicherseits Eberhard Ulner von Dieburg und Catherina von Walderdorff sowie Heinrich Groschlag von Dieburg und Ursula Kämmerer von Worms gen. Dalberg. Deshalb kommen auf der Spindelseite weiter unten zwei neue Wappen hinzu, das der von Walderdorff ("WAL/DERSDORF"), in Schwarz ein golden gekrönter, silberner Löwe mit rotem Kopf und roter Mähne und ebensolcher Bewehrung, und das der von Dalberg ("DALBERG"), unter goldenem im Spitzenschnitt abgeteilten Schildhaupt in Blau sechs (3:2:1) silberne Lilien.
Epitaphien in der Franziskaner-Kirche: Jörg von Fronhofen
Dieses Epitaph, an der dunkelsten Stelle der Kirche verborgen, ist eine Arbeit des Bildhauers Peter Dell d. Ä., und früher war es einmal viel größer, besser, aufwendiger und logischer aufgebaut. Eigentlich haben wir hier nur ein Fragment vor uns, denn das Grabdenkmal ging beim Bombenangriff 1945 größtenteils kaputt. Es ist für den Würzburger Rat Jörg (Georg) von Fronhofen (-21.3.1548) und seine zweite Frau, Sybilla von Schwarzenberg, die eine Tochter von Wolfgang von Schwarzenberg und Osanna von Guttenberg war. In erster Ehe war Jörg von Fronhofen mit Sibylla von Eltershofen verheiratet. Im Zentralfeld sehen wir das Ehepaar rechts und links des Kreuzes gruppiert, und auf dem Sockel ist der Nachwuchs dargestellt, zwei Söhne und zwei Töchter, das waren Heinrich, Georg, Ursula und Anna, alle aus der ersten Ehe.
Die von Fronhofen führen den Schild silbern-schwarz gespalten mit einem Schachrochen (Rukh, Roch) in verwechselten Farben, auf dem ungekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein schwarz-silbern gespaltener Schachrochen (Rukh), oben in der Mitte mit einem schwarzen Hahnenfederbusch besteckt. Ein solches Wappen ist nicht am Epitaph zu erkennen, vermutlich verloren gegangen. Auch das Wappen der von Eltershofen, von Rot und Silber schneckenförmig geviert, ist nicht vorhanden. Jörg von Fronhofen war der Sohn von Christoph von Fronhofen (-1536) und dessen erster Ehefrau Sophia von Schwaigern. Auch das Wappen Schwaigern mit dem Schwanenhals ist nicht oder nicht mehr vorhanden. Und die Großeltern väterlicherseits waren Hans von Fronhofen und Katharina Haller. Kein einziges der zu den bisher genannten Familien gehörenden Wappen kann man am verbliebenen Rest des Grabdenkmals nachvollziehen, es gibt keine Übereinstimmung des Befundes mit der rudimentär zu findenden Genealogie. Noch eine Generation weiter zurück kommen wir zu Heinrich von Fronhofen, der in erster Ehe mit Christina Seiboth von Rambach und in zweiter Ehe mit Elisabeth von Abenberg verheiratet war. Und dies ist das erste Wappen, das wir am Epitaph wiederfinden können, in Gold ein schwarzes, angewinkeltes Pferdebein mit Hufeisen. Mangels verläßlicher Genealogie sind die vorhandenen vier Wappen im unteren Teil des Epitaphs trotz namentlicher Beschriftung genealogisch nicht einzuordnen, Hinweise willkommen.
Abb. links: Wappen der von Abenberg ("AMBVRCK"): in Gold ein schwarzes, angewinkeltes Pferdebein mit Hufeisen, Abb. rechts: Wappen der von Castell ("CASTEL"): rot-silbern geviert (das war einmal angestrichen, rote Farbe abgeschabt, silberne Farbe geschwärzt).
Abb. links: unbekanntes Wappen ("...SCH. V. ..."): ein hersehender Stierkopf unbekannter Tinktur, Hinweise willkommen, Abb. rechts: Wappen der von der Tann ("THAN"): in Rot eine silberne, im Bogen aufwärtsgebogene Forelle.
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.7911693,9.9308428,19z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@49.7911775,9.9309547,108m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Peter Kolb: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe.
Herausgegeben vom Bezirk Unterfranken, Freunde Mainfränkischer
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Diözesangeschichtsverein. Würzburg, 1974. 192 Seiten.
Erich Schneider, Franziskanische Tradition seit fast 800 Jahren,
in: Klöster in Bayern: http://www.hdbg.eu/kloster/web/index.php/detail?id=KS0447 - Geschichte: http://www.hdbg.eu/kloster/web/index.php/detail/geschichte?id=KS0447
P. Alexander Büchner OFM,
Franziskaner-Minoritenkloster in Würzburg, in: Bavaria
Franciscana Antiqua II, Landshut 1954, S. 87-136
Konrad Eubel, die 700jährige Niederlassung der
Franziskaner-Minoriten in Würzburg, in: Franziskanische Studien
9, 1921, S. 1-47
Franziskanerkloster: http://www.franziskanerkloster-wuerzburg.de/
Barbara Schock-Werner, Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter
Julius Echter von Mespelbrunn, 536 S., Schnell & Steiner
Verlag 2005, ISBN-10: 379541623X, ISBN-13: 978-3795416232, S.
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Die Deutschen Inschriften, hrsg. von den Akademien der
Wissenschaften in Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Mainz,
München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in
Wien, 27. Band, Münchener Reihe 7. Band, Die Würzburger
Inschriften bis 1525, auf der Grundlage des Nachlasses von
Theodor Kramer, unter Mitarbeit von Franz Xaver Herrmann,
bearbeitet von Karl Borchardt, Dr. Ludwig Reichert Verlag,
Wiesbaden 1988, S. 207, Nr. 448, S. 164, Nr. 349, S. 80, Nr. 152
Franziskanerkirche im Würzburg-Wiki: https://wuerzburgwiki.de/wiki/Franziskanerkirche
Franziskanerkirche in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanerkirche_(Würzburg)
Webseite des Franziskanerklosters mit Beschreibung der
Grabdenkmäler: https://www.franziskanerkloster-wuerzburg.de/angebote/kirchenführung#grabdenkmäler
Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels
oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ und https://books.google.de/books?id=t9HmNH85BwIC S. 338-339
von Grumbach: Biedermann Steigerwald CCXVII, Fuchs von Dornheim:
Biedermann Baunach XXXIV, von Gnodtstadt: Biedermann Steigerwald
CCX
ein herzliches Dankeschön an Herrn Theodor Stolzenberg für
wertvolle Hinweise zu Hans von Grumbach-Estenfeld
Theodor Stolzenberg: Die Echter, eine weit verzweigte Familie in
oft dramatischen Zeiten, Verlag Plexus, Amorbach 2021, 352 S.,
ISBN-10: 3937996745, ISBN-13: 978-3937996745
Georg-Wilhelm Hanna: Die Ritteradeligen von Hutten, ihre soziale
Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches,
Dissertation, Fakultät für Geschichts- und Geowissenschaften,
Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2006, https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/105 - Download: https://fis.uni-bamberg.de/bitstream/uniba/105/1/Dokument_1.pdf - S. 446-454, Stammtafeln am Schluß unter
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