Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1778
Dagstuhl (Wadern, Landkreis Merzig-Wadern)
Schloßkapelle
Dagstuhl
Dagstuhl
besitzt eine
mittelalterliche Burg auf dem Bergrücken, die um 1290 von den
Edelherren von Saarbrücken errichtet wurde und mit Boemund von
Saarbrücken, trierischer Amtmann auf der Grimburg, den ersten
Burgherrn erhielt. Die Burg diente der Stärkung trierischer
Interessen, insbesondere in Bezug auf die auf benachbartem
Hügel
liegende Schwarzenburg, deren Besitzer Trier Unannehmlichkeiten
bereitete. Strategisch war das Primstal von Bedeutung, weil hier
eine Handelsstraße von Trier nach Straßburg
verlief, die schon
zu Römerzeiten bestand. Die Burgherren auf Burg Dagstuhl
starben
im 14. Jh. im Mannesstamm aus, und die Burg wurde Ganerbenburg,
aufgeteilt zwischen den vier Familien, in die die Erbtöchter
geheiratet hatten: von Fleckenstein, von Criechingen, de Raville
(von Rollingen) und von Brucken. Durch Erbschaften zersplitterte
der Besitz weiter, bis schließlich 12 Familien Anteile
hatten.
Die nächste Familie, die in Dagstuhl eine Rolle spielte, waren
die von Soetern, die bereits einer der Anteilseigner waren.
Philipp Christoph von Soetern (1567-1652), Bischof von Speyer,
späterer Erzbischof und Kurfürst von Trier, kaufte ab
1616 alle
Anteile an Dagstuhl auf. Er wollte ein zusammenhängendes
Herrschaftsgebiet schaffen, um sie am 6.5.1634 zu einem
Fideikommiß zu vereinen, der 1635 Philipp Franz von Soetern
übertragen wurde. Daß dabei kurtrierische
Lehnsgüter von
Dagstuhl und Schwarzenburg stillschweigend Eingang in den
Fideikommiß fanden, war ein Rechtsbruch, der zu
Auseinandersetzungen mit dem Domkapitel führte. Über
Philipp
Franz von Soeterns Tochter Maria
Sidonia kam Dagstuhl an die Grafen von Oettingen. Kraft Anton Wilhelm Graf v. Oettingen, Sohn von
Maria
Sidonia, übernahm die Burg 1698 nach
dem Tod seines Großvaters Philipp
Franz von Soetern, und
nach
aufwendiger Klärung der komplizierten
Rechtsverhältnisse begann
die Glanzzeit für Dagstuhl. Die alte Burg wurde 1717
abgetragen.
Unter dieser Familie wurden zuerst 1758 die alten
Verwaltungsgebäude in Wadern ausgebaut (heute Teil des
Rathauses), 1759 das Oettinger Schlößchen in Wadern
erbaut
(heute Heimatmuseum) und schließlich in Dagstuhl
Schloß und
Schloßkapelle errichtet. Erst
errichtete man ab 1760 das Herrenhaus, zuerst noch mit nur sieben
Fensterachsen, dann erbaute man 1763 die barocke Kapelle. Das
Herrenhaus wurde 1774/75 um vier zusätzliche Achsen erweitert,
und aus Symmetriegründen baute man ein zweites Portal ein.
Zwischen Kapelle und Schloß errichtete man einen
Verbindungsbau
mit Sälen, so daß insgesamt eine rechtwinklige
Anlage entstand.
Joseph
Anton Damian Albert
Graf zu Oettingen-Baldern (4.3.1720 - 20.4.1778) sorgte für
einen erheblichen Aufschwung der Herrschaft. Durch seine
Bautätigkeit gab er Wadern und Dagstuhl das Gesicht einer
Residenz. Er legte den Marktplatz an und sorgte dafür,
daß
Wadern Marktrechte bekam, was zusammen mit seinen Bauaufträgen
den wirtschaftlichen Aufschwung beflügelte. Mit dem Ausbau des
Wegenetzes wurde die Infrastruktur modernisiert, eine
Tuchindustrie angesiedelt. Die Motivation seiner Untertanen
stärkte er durch die Möglichkeit zu eigenem
Landbesitz
(Stockbauernschaft). Die öffentliche Fürsorge
für seine
Herrschaft in Hinblick auf Schulwesen, Sicherheit und Sauberkeit
war vorbildlich für seine Zeit. Doch seine Regierungszeit vor
Ort, in der er so viel bewegte, währte wenige Jahre, von
1758/1763 bis 1778. Sein Wappen ist außen über dem
Portal der
Schloßkapelle zu sehen, das über eine
zwölfstufige Freitreppe
erreicht wird, als Allianzwappen mit dem seiner ersten Frau.
Heraldisch
rechts ist das Wappen
des Ehemannes zu sehen, Joseph
Anton Damian Albert Graf zu Oettingen-Baldern (4.3.1720
- 20.4.1778). Zu dieser Zeit unterschied sich das Wappen der
Linie Baldern von den Wappen der anderen Oettinger Linien durch
den Herzschild Soetern, in
Gold ein roter Doppelhaken (Wolfsangel). Notger Wilhelm Graf v.
Oettingen-Katzenstein (24.12.1650 - 1693) hatte zur Frau Maria
Sidonia v. Soetern, Freiin v. Dagstuhl (gest. 23.9.1691, Tochter
von Philipp Franz v. Soetern, Freiherr v. Dagstuhl, gest. 1698,
und Magdalena Isabella Diana Gräfin v. Kronberg u.
Hohengeroldseck). Maria Sidonia hatte zwei Schwestern und einen
Bruder, Maximilian Emanuel Freiherr v. Soetern, der 1729
unvermählt und kinderlos verstarb. Somit fielen Dagstuhl und
das
Wappen Soetern an diese Oettinger Linie. Zum Überblick die
Genealogie der Linie Oettingen-Baldern und
Oettingen-Baldern-Katzenstein:
- Wilhelm II. Graf zu
Oettingen-Wallerstein (1544 - 14.10.1602), zu Wallerstein, 1580 zu
Spielberg, vermählt mit Johanna v. Hohenzollern (23.6.1543 -
22.2.1604)
- Ernst Graf v.
Oettingen-Baldern (24.10.1584 - 18.5.1626), Begründer
der Linie Baldern, 1623 zu Baldern und Katzenstein,
vermählt mit Katharina Gräfin v.
Helfenstein-Wiesensteig
- Martin Franz Graf
v. Oettingen-Baldern (28.8.1611 - 11.9.1653), vermählt mit
Isabella Eleonore Gräfin v. Helfenstein-Wiesensteig (-
22.3.1678)
- Ferdinand
Maximilian Graf v. Oettingen-Baldern (25.12.1640 - 9.5.1687),
kaiserlicher Kämmerer, vermählt am 7.1.1666 auf
Rheinfels mit Christina Sibylla v. Solms-Greifenstein (22.3.1643 -
16.7.1711), kinderlos
- Friedrich Wilhelm
Ernst Graf v. Oettingen-Katzenstein (7.5.1618 - 20.10.1677),
vermählt am 8.1.1646 in Graz mit Rosina Susanna Freiin v.
Trübenach (24.7.1611 - 19.5.1664)
- Maximilian
Ernst v. Oettingen-Baldern (26.2.1647 - 1668), sollte die Linie Baldern
fortführen, wurde aber 1668 erstochen, kinderlos.
- Notger Wilhelm
Graf v. Oettingen-Katzenstein (24.12.1650 - 1693), 1677 zu Katzenstein,
1687 Ererbung von Baldern von seinem Onkel Ferdinand Maximilian,
kaiserlicher Generalfeldmarschallleutnant, Obrister über ein
Infanterie-Regiment, Kommandant von Konstanz, vermählt
in erster Ehe am 10.2.1682 in Wadern mit Maria Sidonia v. Soetern,
Freiin v. Dagstuhl (- 23.9.1691), Tochter und Erbin von Philipp Franz v. Soetern
Freiherr v. Dagstuhl (-1698) und Magdalena Isabella Diana
Gräfin v. Kronberg u. Hohengeroldseck, und in zweiter Ehe am 7.7.1692 in Wien mit
Maria Ernestina zu Oettingen-Wallerstein (- 29.4.1714)
- Kraft
Anton Wilhelm Graf v. Oettingen, Soetern, Hohenbaldern
u. Dagstuhl (8.10.1684 - 25.4.1751), aus erster Ehe, 1693 in Baldern,
Katzenstein und Soetern, Flochberg, Mönchsdeggingen, Aufhausen
und Dagstuhl, kaiserlicher Wirklicher Geheimrat, vermählt mit
Johanna Eleonora Maria v. Schönborn u. Reichelsberg (2.7.1688
- 12.2.1763)
- Lothar
Franz Ludwig Joseph Notger Maria v. Oettingen-Baldern (9.12.1709 -
5.9.1780), Domherr zu Augsburg und Ellwangen.
- Philipp
Carl Ignaz Franz v. Oettingen-Baldern (15.10.1712 - 30.5.1787), 1722
Domherr in Speyer, 1725 Domherr in Köln, 1731-1735 Student in
Rom, Domscholaster in Speyer und Eichstätt, 1736 Kanoniker in
Odenheim, 1738 Domherr in Eichstätt, 1743 Domcustos in Speyer,
1765 Cellarius zu St. Nikolaus, 1772 Domscholasticus in
Eichstätt, 1780 Kustos des Ritterstiftes in Ödenheim,
Kammerpräsident in Köln.
- Joseph
Anton Damian Albert Graf zu Oettingen-Baldern (4.3.1720
- 20.4.1778), 1729 Domherr in Würzburg, zog sich dann von der
kirchlichen Laufbahn zurück, 1734 Herr zu
Dagstuhl, 1739 Student zu Helmstedt, 1751 zu Baldern,
Katzenstein usw., tritt 1751 sein Erbe in Dagstuhl an, gibt die
Residenz in Baldern auf und zieht 1763 endgültig nach
Schloß Dagstuhl, zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Elisabeth
Rudolphina Ernestina Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(9.1.1731 - 24.6.1771) und in zweiter Ehe am 11.5.1772 in Baldern mit
Maria Antonia Monika Gräfin v. Waldburg-Zeil-Wurzach (6.6.1753
- 25.10.1814), zwei Söhne als Kleinkind verstorben, eine
Tochter aus zweiter Ehe:
- Philippine
Caroline v. Oettingen-Baldern (18.5.1776 - 18.3.1842), auf Sindlingen, ehelichte Rudolf Joseph II.
Fürst Colloredo-Mannsfeld (16.4.1772-28.12.1843), Sternkreuz-Ordensdame
- Johann
Nepomuk Friedrich Melchior v. Oettingen-Baldern (6.1.1724 - 2.8.1746),
kinderlos
- Franz
Friedrich Wilhelm Notger Joseph Graf v. Oettingen-Katzenstein (8.9.1725
- 14.1.1798), 1745 Domherr in Köln, ab 1751 bis vor 1769
Kanoniker in Wimpfen, 1753-1763 Propst von St. Georg in Limburg,
1763-1765 Domherr in Münster, 1764-1767 Chorbischof am
Kölner Dom, 1767 Afterdechant in Köln, 1778 nach dem
Tod seines älteren Bruders Joseph Anton Damian Albert Herr zu
Baldern, kaiserlicher Wirklicher Geheimrat, 1786-1794 Dompropst und
Großschatzmeister des Kölner Hochstiftes, Kanzler
der Universität Köln, kurkölnischer
Statthalter, unvermählt und kinderlos, mit ihm
erlischt die Linie Katzenstein und damit auch Baldern,
und alles fällt an Oettingen-Wallerstein.
Das Wappen
der Grafen
von Oettingen-Baldern zeigt in Eisenhutfeh aus in vier
Reihen angeordneten
aufrechten roten und gestürzten goldenen Eisenhüten
einen
blauen Mittelschild, alles überdeckt von einem silbernen
Schragen, darüber ein goldener Herzschild mit rotem
Doppelhaken
(Wolfsangel). Der hier zusätzlich aufgemalte blaue Bord ist
zuviel. Auf Notger
Wilhelm Graf v.
Oettingen-Katzenstein, der den Herzschild Soetern und die
Herrschaft Dagstuhl erheiratete, folgten sein Sohn und zwei
Enkel. Mit Franz
Friedrich
Wilhelm Notger Joseph Graf v. Oettingen-Baldern-Katzenstein
(8.9.1725 - 14.1.1798) erlosch diese Oettinger Seitenlinie, und
das Erbe ging an die fürstliche Linie Oettingen-Wallerstein,
und
auch der Herzschild Soetern. Neben dem ovalen Schild ist der
typische Schildhalter der Oettinger zu sehen, eine widersehende, eigentlich goldene Bracke,
deren
eigentlich rote Ohren mit einem eigentlich silbernen Schragen
belegt sind, hier mit farblichen Unregelmäßigkeiten.
Seine
Ehefrau Elisabeth
Rudolphina Ernestina Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(9.1.1731-24.6.1771) entstammt einer Seitenlinie des
fürstlichen
Hauses Schwarzburg-Sondershausen, wie
folgende Genealogie
zeigt:
- Heinrich
XXXI. Graf v. Schwarzburg-Blankenburg (1473-4.8.1526),
vermählt mit Magdalena v. Honstein-Klettenberg (-28.6.1504)
- Günther
XL. Graf v. Schwarzburg-Blankenburg (1499-10.11.1552),
vermählt mit Elisabeth v.
Isenburg-Büdingen-Kelsterbach (-14.5.1572)
- Johann
Günther I. v. Schwarzburg-Sondershausen (1532-28.10.1586),
vermählt mit Anna v. Oldenburg-Delmenhorst (3.4.1539-25.8.1579)
- Christian
Günther I. Graf v. Schwarzburg-Sondershausen
(1578-25.11.1642), vermählt mit Anna Sibylle v.
Schwarzburg-Rudolstadt (14.3.1584-22.8.1623)
- Anton
Günther I. Graf v. Schwarzburg-Sondershausen
(9.1.1620-19.8.1666), vermählt mit Maria Magdalena
Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken-Birkenfeld
(8.8.1622-28.10.1689)
- Christian
Wilhelm Fürst v. Schwarzburg-Sondershausen
(6.1.1647-10.5.1721), vermählt in erster Ehe am 22.8.1673 in
Sondershausen mit Antonia Sibylla Gräfin v. Barby
(7.4.1641-2.5.1684) und in zweiter Ehe am 25.9.1684 in Sondershausen
mit Wilhelmina Christiana Herzogin v. Sachsen-Weimar
(26.11.1658-30.6.1712)
- Anton Albrecht Erbgraf v. Schwarzburg-Sondershausen
(25.9.1674-16.7.1680), aus erster Ehe
- August Wilhelm Erbgraf v. Schwarzburg-Sondershausen
(1676-13.12.1690), aus erster Ehe
- Günther I. Fürst v.
Schwarzburg-Sondershausen (1678-28.11.1740), aus erster Ehe, 1721
Fürst, vermählt am 2.10.1712 in Bernburg mit
Elisabeth Albertina Prinzessin v. Anhalt-Bernburg (31.3.1693-7.7.1774),
kinderlos
- Heinrich XXXV. Fürst v.
Schwarzburg-Sondershausen (8.11.1689-6.11.1758), aus zweiter Ehe, 1740
Fürst, unvermählt, kinderlos
- August I. Graf v. Schwarzburg-Sondershausen
(27.4.1691-27.10.1750), aus zweiter Ehe, vermählt am 19.7.1721
in Bernburg mit Charlotte Sophia Prinzessin v. Anhalt-Bernburg
(21.5.1696-22.7.1762)
- Christian Günther III. Fürst v.
Schwarzburg-Sondershausen (24.6.1736-14.10.1794), 1758 Fürst,
vermählt 1760 in Bernburg mit Charlotte Wilhelmina Prinzessin
v. Anhalt-Bernburg (25.8.1737-26.4.1777)
- Günther II. Friedrich Carl Fürst
v. Schwarzburg-Sondershausen (5.12.1760-22.4.1837), 1835 Resignation,
vermählt am 3.6.1799 auf Schloß Rudolstadt mit
Wilhelmine Friederike Karoline Prinzessin v. Schwarzburg-Rudolstadt
(21.1.1774-11.1.1854)
- Günther III. Friedrich Karl Fürst
zu Schwarzburg-Sondershausen (24.9.1801-15.9.1889), vermählt
in erster Ehe am 12.3.1827 in Rudolstadt mit Karoline Irene Maria
Prinzessin v. Schwarzburg-Rudolstadt (6.4.1809-29.3.1833) und in
zweiter Ehe am 29.5.1835 in Oehringen mit Mathilde Prinzessin zu
Hohenlohe-Oehringen (3.7.1814-1888)
- Karl Günther
Fürst zu Schwarzburg-Sondershausen (7.8.1830-28.3.1909), aus
erster Ehe, 1880 Fürst, vermählt am 12.6.1869 in
Altenburg mit Marie Gasparine Amely Antoinette Caroline Charlotte
Elisabeth Luise Prinzessin v. Sachsen-Altenburg (8.6.1845-5.7.1930),
kinderlos, letzter Fürst, Linie im Mannesstamm erloschen.
- Albrecht Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen
(6.9.1767-23.6.1833)
- Karl Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen
(24.6.1772-16.11.1842)
- August II. Fürst v.
Schwarzburg-Sondershausen (8.12.1738-10.2.1806), vermählt am
27.4.1762 in Bernburg mit Christina Elisabeth Albertina Prinzessin v.
Anhalt-Bernburg (14.11.1746-18.5.1823)
- Rudolph Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen
(21.8.1695-22.12.1749), aus zweiter Ehe
- Wilhelm II. Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen
(3.5.1699-19.3.1762), aus zweiter Ehe
- Christian Fürst v.
Schwarzburg-Sondershausen (27.7.1700-28.9.1749), aus zweiter Ehe,
vermählt mit Sophia Christina Eberhardina Wilhelmina
Prinzessin v. Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym (6.2.1710-26.10.1784)
- Elisabeth Rudolphina Ernestina
Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(9.1.1731-24.6.1771), vermählt mit Joseph Anton Damian Albert Graf
zu Oettingen-Baldern (4.3.1720 - 20.4.1778) als dessen
erste Ehefrau, die Ehe blieb kinderlos.
- Güntherina
Albertina Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(12.12.1729-25.3.1794)
- Elisabeth
Rudolphina Ernestina Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen
(9.1.1731-24.6.1771)
- Günther
XLIV. Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen (24.3.1732-17.1.1733)
- Friedrich
Günther Prinz v. Schwarzburg-Sondershausen (3.6.1733-10.2.1734)
- Josepha
Eberhardina Adolphina Wilhelmina Prinzessin zu
Schwarzburg-Sondershausen (2.2.1737-27.7.1788)
Das heraldisch linke Wappen
für die
Ehefrau ist das fürstliche Wappen für Schwarzburg-Sondershausen
in maximal vermehrter Form. Zwei Diplome vom 3.9.1697 für
Schwarzburg-Sondershausen und vom 2.6.1710 für
Schwarzburg-Rudolstadt beschreiben
das fürstliche Wappen: Der Hauptschild
bekommt im Vergleich zum vorher gebräuchlichen Wappen einen
zusätzlichen Herzschild zwischen den beiden Herzschilden auf
der
vorderen und hinteren Hälfte. Kaiserliche Gnadenzeichen treten
neu hinzu. Einige farbliche Abweichungen am Objekt deuten darauf
hin, daß als Tingierungsvorlage das Diplom von 1710
für Schwarzburg-Rudolstadt
gedient hat.
- Hauptschild: Der Schild ist
gespalten mit Schildfuß und ist von einem schmalen,
blau-golden, eigentlich nach Literatur sogar blau-golden-schwarz
schräggestückten Kreuz überdeckt, das bis
zum Schildfuß reicht.
- Rechts: geviert mit
Herzschild
- Feld 1 und 4: in Gold ein schwarzer, gold
bewehrter und rot gezungter Adler (Herrschaft Arnstadt)
- Feld 2 und 3: in Silber ein rotes
Hirschgeweih mit Grind (Herrschaft Sondershausen)
- Herzschild der
rechten Schildhälfte: in Blau ein korrekterweise goldener, hersehender
(hier abweichend schwarzer und nicht hersehender) Löwe, golden
gekrönt und rot gezungt, eigentlich doppelschweifig
(Schwarzburg).
- Links: geviert mit
Herzschild
- Feld 1 und 4:
rot-silbern (hier silbern-rot) geschacht (Grafschaft Hohnstein)
- Feld 2 und 3: in
Rot über hier nur drei goldenen Balken ein goldener
Löwe mit roter Zunge und ebensolcher Bewehrung (Grafschaft
Lauterberg)
- Herzschild der
linken Schildhälfte: in Silber korrekterweise ein schwarzer
(hier abweichend roter) schreitender Hirsch (Klettenberg)
- Schildfuß:
hier in Silber ein roter Rechen ohne Stiel und eine rote liegende Gabel
übereinander. Ströhl tingiert das Feld golden, die
Werkzeuge rot. Im Diplom von 1697 für
Schwarzburg-Sondershausen findet sich die Tinktur Gold, im Diplom von
1710 für Schwarzburg-Rudolstadt
sind die Werkzeuge
rot, der Schildfuß silbern angegeben.
- Herzschild: In Gold ein
golden nimbierter, schwarzer Doppeladler mit einer kaiserlichen Krone
(mit eigentlich blauen, hier roten Kappen) über den
Köpfen, golden bewehrt, in der rechten Klaue das goldene
Reichsszepter, in der linken den Reichsapfel, die Brust belegt mit
einem Schildchen, das in Gold eigentlich einen roten,
hermelingestülpten Herzogshut, hier eine einfache Krone zeigt
(kaiserliches Gnadenzeichen).
Das gleiche Allianzwappen
findet sich im
Innern der Schloßkapelle am Altarsockel wieder.
Abb.:
oberer Teil des
Wappenmantels mit Ranghut
Das Paar,
dessen Wappen hier
beschrieben wurde, war kinderlos. Nach dem Tod seiner ersten Frau
Elisabeth
Rudolphina Ernestina
Prinzessin v. Schwarzburg-Sondershausen (9.1.1731-24.6.1771),
vermählte sich Joseph
Anton Damian
Albert Graf zu Oettingen-Baldern (4.3.1720 - 20.4.1778) erneut,
diesmal am
11.5.1772 in
Baldern mit Maria Antonia Monika
Gräfin v.
Waldburg-Zeil-Wurzach (6.6.1753-25.10.1814). Sie hatten drei
Kinder, Franz Ludwig Eberhard v. Oettingen-Baldern
(1.12.1773-1774), Joseph Anton Philipp Karl v. Oettingen-Baldern
(23.1.1775-1775), beide Prinzen starben als Kleinkinder, und die
beim Tod des Vaters noch minderjährige Philippine Caroline v.
Oettingen-Baldern (18.5.1776-18.3.1842), für die die Mutter
die
Regentschaft führte. Diese Mutter vermählte sich aber
sofort
erneut, nun am 12.6.1779 in Dagstuhl mit Hermann Maria Friedrich
Otto Fürst zu Hohenzollern-Hechingen (30.7.1751-2.11.1810).
Dagstuhl löste sich aus dem Besitz der Oettinger und kam an
die
Hohenzollern. Die Hofhaltung wurde verkleinert, und eigentlich
wurde das Schloß mehr als Jagdschloß benutzt.
Literatur,
Links und Quellen:
Genealogien:
Prof. Herbert Stoyan,
Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Siebmachers Wappenbücher
Rietstap/Rolland
G. Molz, Schloß und Burgruine Dagstuhl, Familienkundliche
Blätter, Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde
Trier, 6.
Ausgabe, Jahrgang 3 /1972, online: http://www.genealogienetz.de/vereine/wgff/trier/Veroeffentlichungen/FamBlaetter/1972-Heft9a.pdf (Gesamtverzeichnis:
http://www.genealogienetz.de/vereine/wgff/trier/Veroeffentlichungen/FamBlaetter/)
Alexander Weinen,
Schloß Dagstuhl -
ein historischer Rundgang, 2007, online: http://www.dagstuhl.de/fileadmin/redaktion/Geschichte/HistorischerRundgang-Deu.pdf
Hinweistafeln vor Ort
Wappen Schwarzburg: Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle,
Reprint von 1897, Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Christa Hirschler und Ulrich Hahnemann: Das Fürstliche Haus
Schwarzburg-Sondershausen, Deutsche Fürstenhäuser
Heft 10,
Börde-Verlag Werl 2004, ISBN 3-980 9107-0-9
http://www.stadt-wadern.de/tourismus/sehenswuerdigk/schloss-dagstuhl.html
http://www.dagstuhl.de/
- http://www.dagstuhl.de/ueber-dagstuhl/geschichte/ - http://www.schlossdagstuhl.de/index.php?id=schloss_im_wandel - http://www.schlossdagstuhl.de/index.php?id=graf_joseph_anton
Schloß
Dagstuhl
Wappen
des Hauses
Schwarzburg-Sondershausen
Die
Wappen der Grafen und Fürsten von
Oettingen
Ortsregister - Namensregister - Regional-Index
Zurück
zur Übersicht Heraldik
Home
©
Copyright / Urheberrecht Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter
2012
Impressum