Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1360
Langenburg (Hohenlohe)
Die
Hof-Conditorei in Langenburg
An der Hauptstraße von Langenburg befinden
sich zahlreiche Wappen an der Hof-Conditorei G. F. Bauer
(Hauptstraße 28), Symbol ihrer Stellung als Hoflieferanten. In
der großen Tafel befinden sich die Wappen des Großherzogtums
Hessen, des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha, der Fürsten von
Hohenlohe-Langenburg und des Königs von Württemberg. Selbst
Queen Victoria ernannte die Konditorei zu ihrem Hoflieferanten.
Besondere Aufmerksamkeit verdient jedoch eine über einem kleinen
Vordach angebrachte Doppeltafel:
Rechts ist das preußische
Wappen, zweimal gespalten und dreimal geteilt mit einem
Herzschild auf Platz 5. Es ist das mittlere
königlich-preußische Wappen, benutzt vom Hof und von der
Hof-Verwaltung.
- Hauptschild: zweimal gespalten und
dreimal geteilt
- Feld 1: Souveränes
Herzogtum Schlesien, in
Gold ein schwarzer, golden bewehrter, herzoglich
gekrönter Adler mit silberner, halbmondförmiger
Brustspange, die in der Höhlung mit einem
silbernen Tatzenkreuzchen besteckt ist.
- Feld 2: Markgrafentum
Brandenburg, in Silber ein
roter, golden bewehrter Adler, auf dem Kopf ein
Kurhut, in der rechten Klaue ein goldenes Zepter,
in der linken Klaue ein Schwert, die Flügel mit
goldenen Kleestengeln belegt. Auf der Brust des
Adlers ein blaues Schildchen mit goldenem Zepter.
- Feld 3: Großherzogtum
Niederrhein, in Silber der
schwarze preußische Adler wie im Herzschild, auf
der Brust ein grünes Schildchen mit einem
silbernen Wellenschrägbalken, das Schildchen mit
einer fünfblättrigen Laubkrone gekrönt
- Feld 4: Großherzogtum
Posen, in Silber der schwarze
preußische Adler wie im Herzschild, auf der
Brust ein roter Schild mit einem silbernen,
golden bewehrten und ebenso gekrönten Adler
(Polen), das Schildchen mit einer
fünfblättrigen Laubkrone gekrönt
- Feld 6: Herzogtum
Sachsen, in von Gold und Schwarz
neunmal geteiltem Feld ein schrägrechter grüner
Rautenkranz
- Feld 7: Herzogtum
Pommern, in Silber ein roter,
golden bewehrter Greif
- Feld 8: Herzogtum
Westfalen, in Rot ein
springendes, silbernes Pferd
- Feld 9: Herzogtum
Lüneburg, in goldenem, mit
roten Herzen bestreutem Feld ein blauer Löwe
- Feld 10: durch eine
eingebogene Spitze in drei Plätze geteilt:
- Platz 1: Herzogtum
Holstein, in Rot ein
silbernes Nesselblatt, das zentrale
Schildchen fehlt hier
- Platz 2: Herzogtum
Schleswig, in Gold zwei
blaue, rotbewehrte Löwen übereinander
- Platz 3: Herzogtum
Lauenburg, innerhalb
eines silbern-schwarz gestückten Bordes
in Rot ein silberner Pferdekopf
- Feld 11: geteilt
- oben: Burggrafentum
von Nürnberg, innerhalb eines
zu 12 Plätzen silbern-rot gestückten
Bordes in Gold ein schwarzer, rot
gekrönter und ebenso bewehrter Löwe
- unten: Grafschaft
Hohenzollern, silbern-schwarz
geviert
- Feld 12: durch eine
eingebogene Spitze in drei Plätze geteilt:
- Platz 1: Landgrafschaft
Hessen, in
Blau ein silbern-rot mehrfach geteilter
aufrechter Löwe, golden gekrönt und
golden bewehrt, hier gewendet, die
Teilungen sind nicht aufgelöst.
- Platz 2: Fürstentum
Nassau, in blauem, mit goldenen
Schindeln bestreutem Feld ein gekrönter,
goldener Löwe.
- Platz 3: Herrschaft
Frankfurt am Main, in Rot ein
goldbewehrter, silberner Adler
- Schildfuß: Regalienfeld,
ledig und rot.
- Herzschild: Königreich
Preußen, in Silber ein schwarzer, golden
bewehrter, königlich gekrönter Adler, der in der
rechten Klaue das preußische Königszepter und in der
linken Klaue den Reichsapfel hält, die Saxen mit
goldenen Kleestengeln belegt, auf der Brust trägt der
Adler den goldenen Namenszug FR (Fridericus Rex, König
Friedrich I.)
Hier wird nur das mittlere Wappen des
Königreichs Preußen abgebildet, das große Staatswappen hätte
noch einige Felder mehr, insgesamt 48 im Hauptschild mit
Schildfuß, Herzschild und Schilden an der Ehrenstelle und an der
Nabelstelle mit weiteren Elementen.
Links ist das Wappen der Herzöge v. Schleswig-Holstein-Sonderburg,
geviert mit eingebogener Spitze und Herzschild:
- Hauptschild: geviert mit eingebogener
Spitze:
- Feld 1: In Rot ein goldener
Löwe, der in den Vorderpranken eine silberne,
krummgestielte Streitaxt schwingt (Erbe
zu Norwegen, hier einwärts gewendet)
- Feld 2: In Gold zwei blaue,
rotbewehrte Löwen übereinander (Herzogtum
Schleswig)
- Feld 3: In Rot ein silbernes
Nesselblatt (Herzogtum Holstein)
- Feld 4: In Rot ein silberner,
schwarz bewehrter Schwan mit einer goldenen Krone
um den Hals (Herrschaft Stormarn)
- eingebogene Spitze: In Rot auf
silbernem Pferde mit blauer oder schwarzer Decke
ein golden geharnischter Ritter, ein Schwert in
der Rechten schwingend (Land Dithmarschen)
- Herzschild: geviert:
- Feld 1 und 4: In Gold zwei
rote Balken (Grafschaft Oldenburg)
- Feld 2 und 3: in Blau ein
schwebendes goldenes Fußspitzkreuz oder
Ankersteckkreuz (Herrschaft Delmenhorst)
Und genauso, wie es ein Großes, ein
Mittleres und ein Kleines Staatswappen gab, so gab es auch ein
Größeres und ein Kleineres Allianzwappen für die Ehefrau, in
der hier vorliegenden Form ist es das um einige Prunkstücke
reduzierte Größere Allianzwappen, welches das Mittlere Wappen
des Königreichs Preußen verwendet.
Zwischen den Häusern Preußen und
Schleswig-Holstein gab es mehrere Verbindungen. Die wichtigste
war natürlich die von Kaiser Wilhelm II. (27.1.1859 - 4.6.1941)
mit Augusta Victoria Friederike Louise Feodora Jenny Prinzessin
v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (22.10.1858 -
11.4.1921), deren Mutter aus dem Langenburger Fürstenhaus kam,
denn es handelt sich um Adelheid Victoria Amalie Louise Maria
Konstanze Prinzessin zu Hohenlohe-Langenburg (20.7.1835 -
25.1.1900). Daneben hatte Joachim Karl Wilhelm Friedrich Leopold
Prinz v. Preussen (14.11.1865 - 13.9.1931) Feodora Louise Sophie
Adelheid Henriette Amalie Prinzessin v. Schleswig-Holstein
(8.4.1866 - 28.4.1952) geheiratet, ferner Prinz August Wilhelm
Heinrich Günther Viktor v. Preussen (29.1.1887 - 25.3.1949), der
übrigens in Langenburg begraben ist, Alexandra Victoria Augusta
Leopoldine Charlotte Amalie Wilhelmine Prinzessin zu
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg ((20/21).4.1887 -
14.4.1957).
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
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