Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1351
Wiltz (Großherzogtum Luxembourg)
Dekanatskirche
Niederwiltz - Epitaph für Catherine de Wiltz (Katharina von
Wiltz)
Die Dekanatskirche zu Niederwiltz ist eines
der wichtigsten Zeugnisse spätmittelalterlicher Baukunst im
Großherzogtum; trotz späterer An- und Umbauten hat sich hier
bedeutende spätgotische Bausubstanz erhalten. Hier befindet sich
die Grablege der Herren von Wiltz, und mehrere heraldisch
äußerst interessante Epitaphien sind im alten Chorraum
aufgestellt. Ein mit einer üppigen Ahnenprobe von insgesamt acht
Wappenschilden ausgestattetes Epitaph ist das für die allzu jung
verstorbene Catherine de Wiltz (Katharina von Wiltz).
Die Inschrift befindet sich in einer
Kartusche unterhalb der Hauptzone mit der Figur und den Wappen
auf dem Sockel. Sie lautet: "ANNO 1573 DEN 23 APRILIS IST
VON DI(E)SER WELT IN GOT(T) VERSCHEIDEN IVNCKFREVCHEN KATARINA
GEBOR(E)NE DOCHTER DES EDELEN IOHANSEN HER(R)N ZO WILTZ VND
CLAVDIA GEBOR(E)NE BEIIERIN VON BOPPART FRAWEN DA SELBST DER
SE(E)LEN GOT(T) DER AL(L)M(A)ECHTICH GN(A)EDICH SEIN WIL(L)
I(H)RES ALTERS IM SEXTEN IA(H)R". Catherine de Wiltz starb
also als Kind in ihrem sechsten Lebensjahr. Catherine de Wiltz,
gest. 23.4.1573, war die Tochter von Johann Freiherr v. u. z.
Wiltz und seiner zweiten Frau Claudia Beyer v. Boppard. Ihre vier
Großeltern waren väterlicherseits Hartard v. Wiltz und Johanna
v. Brandenburg, sowie mütterlicherseits Jörg Beyer von Boppard
zu Bruchcastell und Anne de Dommartin. Ihre acht Urgroßeltern
waren väterlicherseits Johann Herr v. Wiltz, Margareta
(Marguerite) v. Mérode (de Mérode-Houffalize), Friedrich von
Brandenbourg und Meysembourg, Herr zu Lagrange und Fontoy,
Catherine d'Aspremont, sowie mütterlicherseits Johann Beyer von
Boppard zu Bruchcastell, Eva von Isenburg-Grenzau, Wilhelm
(Guillaume) de Dommartin und Anne de Neufchâtel et Fontoy. Damit
ergibt sich ihr heraldischer Stammbaum wie folgt:
Johann v. Wiltz |
Marguerite de Mérode-
Houffalize |
Friedrich v. Brandenbourg |
Katharina v. Aspremont |
Johann Beyer v. Boppard |
Eva von Isenburg-
Grenzau |
Wilhelm v. Dommartin |
Anne v. Neufchâtel |
Hartard v. Wiltz |
Johanna v. Brandenbourg |
Jörg Beyer v. Boppard |
Anne v. Dommartin |
Johann Freiherr v. Wiltz |
Claudia Beyer v. Boppard |
Katharina v. Wiltz |
Die väterlichen Ahnen sind
heraldisch rechts, also auf dem optisch linken Pfeiler, die
mütterlichen Ahnen heraldisch links, also auf dem optisch
rechten Pfeiler. Beidesmal entspricht die Anordnung auf den
Pfeilern von oben nach unten der Reihenfolge im Stammbaum von
links nach rechts.
Eine prächtige Ahnenprobe von insgesamt 8
Wappen umgibt die Figur der Verstorbenen, vier auf jeder Seite.
Auf dem optisch linken Pfeiler sind dies von oben nach unten die
Wappen Wiltz, Mérode-Houffalize,
Brandenbourg-Meysembourg-Clervaux und Aspremont, auf dem optisch
rechten Pfeiler sind es von oben nach unten die Wappen Beyer von
Boppard, Isenburg-Grenzau, Dommartin und Neufchâtel et Fontoy.
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Abb. links: Wappen Wiltz,
golden mit rotem Schildhaupt. Hier wird auf die
Darstellung eines Oberwappens verzichtet. Helmzier wäre
nach Gruber der Schild zwischen einem offenen goldenen
Flug. Helmdecke rot-golden. Im Loutsch werden drei
weitere Varianten gelistet, a) auf einem roten, golden
gestulpten Turnierhut der Schild zwischen einem wie der
Schild bez. Flug, b) nur ein wie der Schild bez. Flug
oder auch c) der Schild zwischen einem roten Flug.
Französischer Blason: D'or au chef de gueules. Cimier:
un chapeau de tournoi de gueules retroussé d'or
soutenant un écusson aux armes, entre un vol aussi aux
armes, ou un vol aux armes, ou un écusson aux armes
entre un vol de gueules. Da an den anderen Epitaphien der
Kirche die Variante mit dem Schildchen zwischen einem
Flug auf einem Turnierhut verwendet wird, ist hier auch
von dieser Variante als zutreffend auszugehen. Dieses
Wappen paßt zu Catherine de Wiltz, ihrem Vater Johann
Freiherr v. u. z. Wiltz, ihrem Großvater Hartard v.
Wiltz und ihrem Urgroßvater Johann Herr v. Wiltz. |
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Abb. Mitte: Wappen Mérode-Houffalize.
Dieses Wappen paßt zu Katharinas Urgroßmutter
Marguerite de Mérode-Houffalize. Hierzu die Entwicklung
dieses Wappens im einzelnen:
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Das Wappen
der Scheiffart von Mérode zeigt
in Gold vier rote Pfähle. Helmzier entweder der
Schild zwischen einem goldenen Flug oder auf
gekröntem Helm ein wachsender goldener Drache,
eine Fahne haltend. Französischer Blason: D'or
à quatre pals de gueules, cimier un écusson aux
armes entre un vol d'or, ou un dragon d'or issant
d'une couronne, tenant une bannière à la croix. |
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Das Wappen
der von Mérode zeigt innerhalb
eines blauen Dornenbordes in Gold vier rote
Pfähle. Helmzier entweder der Schild zwischen
einem rot-goldenen Flug oder nur ein roter Flug.
Französischer Blason: D'or à quatre pals de
gueules, à la bordure engreslée d'azur. Cimier
un écusson aux armes entre un vol de gueules et
d'or, ou un vol de gueules seulement. |
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Das Wappen
der de Houffalize, die auf einen
Bastard aus dem Hause Luxemburg zurückgehen, der
die Erbin geheiratet hatte, zeigt in einem
silbern-blau gestreiften Feld mit goldenem
rechten Obereck einen roten, blau bewehrten und
gezungten Löwen (andere Farbvarianten der
Nebenteile möglich), manchmal blau oder golden
gekrönt. Helmzier ein roter, sitzender Löwe,
golden gezungt, gekrönt und bewehrt, zwischen
zwei silbernen Hörnern, die mit je vier roten
Balken belegt sind. Französischer Blason nach
Loutsch: Burelé d'argent et d'azur, au
franc-canton d'or, au lion de gueules, armé et
lampassé d'azur, brochant. Le lion est parfois
couronné d'azur ou d'or. Cimier un lion assis de
gueules, lampassé, armé et couronné d'or,
entre deux cornes d'argent 'a quatre fasces de
gueules |
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Das Wappen
der von Mérode-Houffalize ist
geviert, Feld 1 und 4: innerhalb eines blauen
Dornenbordes in Gold vier rote Pfähle, Feld 2
und 3: in einem silbern-blau gestreiften Feld mit
goldenem rechten Obereck ein roter, golden
gekrönter, bewehrter und gezungter Löwe
(Houffalize). Die Anzahl der Streifen scheint
variabel zu sein, manchmal liegt das Freiviertel
über der Tatze, manchmal wird es sogar
weggelassen, was aber fälschlicherweise
Luxemburg ergäbe. Helmzier ein goldener, rot
aufgeschlagener Turnierhut, besetzt mit einem
roten Flug. Französischer Blason: Écartelé,
aux 1 et 4 d'or à quatre pals de gueules, à la
bordure engreslée d'azur, aux 2 et 3 burelé
d'argent et d'azur, au franc-canton d'or, au lion
de gueules, armé, couronné et lampassé d'or
brochant. Cimier un chapeau de tournoi d'or
retroussé de gueules, sommé d'un vol de
gueules. |
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Daneben gibt
es noch die Variante der von Mérode-Petersheim,
das Wappen dieser Linie ist geviert, Feld 1 und
4: innerhalb eines blauen Dornenbordes in Gold
vier rote Pfähle, Feld 2 und 3: in rotem, mit
silbernen Schindeln bestreutem Feld ein silberner
Löwe. Helmzier ein goldener, rot aufgeschlagener
Turnierhut, besetzt mit einem roten Flug.
Französischer Blason: Écartelé, aux 1 et 4
d'or à quatre pals de gueules, à la bordure
engreslée d'azur, aux 2 et 3 de gueules au lion
d'argent, le champ semé de billettes du même.
Cimier un chapeau de tournoi d'or retroussé de
gueules, sommé d'un vol de gueules. Neben diesen
Zweigen der Mérode gibt es noch weitere, die
sind für den Raum Luxemburg aber nicht von
Bedeutung. |
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Abb. rechts: Wappen:
Geviertes Wappen der de
Brandenbourg-Meysembourg-Clervaux. Dieses Wappen
paßt zu Katharinas Großmutter Johanna v. Brandenburg
und zu ihrem Urgroßvater Friedrich von Brandenbourg und
Meysembourg, Herr zu Lagrange und Fontoy. Die Herren von
Brandenbourg kamen durch Heirat in den Besitz der
Herrschaften Meysembourg und Clervaux. Hierzu die
Entwicklung dieses Wappens im einzelnen:
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Wappen der
von Brandenburg/Brandenbourg,
eine Nebenlinie der Grafen von Vianden, die das
alte Wappen der Viandener Grafen beibehalten hat:
In Rot ein silbernes Schildchen. Helmzier ein
silbern (oder in Hermelin) gestulpter roter
Turnierhut, oben mit einer mit schwarzen
Hahnenfedern besteckten silbernen Kugel besetzt,
Helmdecken rot-silbern (nach Gruber). Variation:
auf dem Hut zwei rotgekleidete
Hände/Schwurhände. Weitere Differenzierungen
und Varianten sind bekannt (Hauptmann, Zobel).
Französischer Blason (nach Loutsch): De gueules
à l'écusson d'argent posé en abîme. Cimier un
bonnet de gueules retroussé d'argent ou
d'hermines, à deux bras étendus habillés de
gueules, les mains de carnation fermées, tenant
deux doigts élevés comme pour un serment. |
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Wappen der
von Clervaux: Golden mit rotem,
mit drei balkenweise gestellten silbernen
Merletten belegtem Schildhaupt. Auf dem Helm zwei
aufgereckte, rot gekleidete Arme, oder aber ein
Paar gefehter Büffelhörner. Französischer
Blason: D'or au chef de gueules, chargé de trois
merlettes d'argent. Cimier deux bras élevés,
habillés de gueules, ou deux proboscides de vair
au naturel. Wir sehen an der Grundstruktur, daß
dieses Wappen von dem der Herren von Wiltz
abgeleitet ist und durch die Merletten
differenziert wurde. Die Herren von Clervaux sind
ein Zweig der Herren von Meysembourg, und diese
stammen von den Herren von Wiltz ab. |
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Dieses ist
das kombinierte Wappen der von
Brandenbourg-Meysembourg-Clervaux:
Geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein silbernes
Schildchen. Feld 2 und 3: golden mit rotem, mit
drei balkenweise gestellten silbernen Merletten
belegtem Schildhaupt. Helmzier ein Turnierhut
oder eine Aigrette. Französischer Blason:
Écartelé, aux 1 et 4 de gueules à l'écusson
d'argent, aux 2 et 3 d'or au chef de gueules,
chargé de trois merlettes d'argent. Cimier une
aigrette ou un chapeau de tournoi. Im
vorliegenden Fall sind die Merletten aus
Courtoisie nach innen gewendet. Diese Courtoisie
wird aber nicht konsequent eingehalten, denn die
Löwen von Houffalize im Wappenschild darüber
sind nicht gewendet. |
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Abb. links: Wappen
der von Aspremont: In Rot ein silbernes,
durchgehendes Kreuz. Die Helmzier wäre ein silberner,
rotgezungter Adler. Französischer Blason: De gueules à
la croix d'argent. Cimier une aigle d'argent lampassée
de gueules. Dieses ist das Stammwappen der Aspremont.
Davon existieren mehrere Differenzierungen, so hat der
Zweig Busancy im ersten Viertel einen Stern, der Zweig
Forbach im ersten Viertel eine Merlette, der Zweig Ham
einen dreilätzigen Turnierkragen und der Zweig Chaumont
trägt das Kreuz mit 5 (1:3:1) Muscheln zur
Differenzierung. Dieses Wappen paßt zu Katharinas
Urgroßmutter Katharina von Aspremont. |
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Abb. Mitte: Wappen
der Beyer von Boppard. Dieses Wappen
paßt zu Katharinas Mutter Claudia Beyer v. Boppard,
ihrem Großvater Jörg Beyer von Boppard zu Bruchcastell
und ihrem Urgroßvater Johann Beyer von Boppard zu
Bruchcastell. Die Familie stammt eigentlich aus dem
Mittelrheingebiet, kam aber durch den Metzer
Fürstbischof Thierry Beyer de Boppart (Dietrich Beyer
von Boppard) nach Lothringen und Luxemburg. Hierzu die
Entwicklung dieses Wappens im einzelnen:
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Stammwappen
der Beyer von Boppard: In Silber
ein schwarzer, rot bewehrter und gezungter,
golden gekrönter Löwe. Auf dem Helm mit
schwarz-silbernen Decken ein wachsender
schwarzer, rot bewehrter und gezungter, golden
gekrönter Löwenrumpf zwischen einem silbernen
Flug. Französischer Blason: D'argent au lion de
sable, armé et lampassé de gueules, couronné
d'or. Cimier le lion de sable issant entre un vol
d'argent. |
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Wappen der
von Lössnich (Losenich, Lossnich):
In rotem, mit goldenen Steckkreuzchen bestreutem
Feld ein aus dem linken Schildrand
hervorkommender silberner Frauenarm mit
Hängeärmel, einen goldenen Fingerring mit
blauem Stein haltend. Das Schildbild hat sich
gewandelt, 1268 finden wir ein Siegel von Johann
von Losenich mit Blume in der Hand, dann 1285 ein
Siegel von Hermannus de Lusinig mit dem Ring, und
1320 führt Konrad von Lossenich den Arm silbern,
in rotem, mit goldenen Steckkreuzchen bestreutem
Feld, wobei die Kreuzchen ein differenzierendes
Beizeichen sind. 1376 starb das Geschlecht mit
ihm im Mannesstamm aus. Französischer Blason: De
gueules au sénestrochère paré d'une manche à
sac d'argent mouvant du flanc, tenant à la main
une bague d'or chatonnée d'azur, le champ
persemé de croisettes recroisettées au pied
fiché d'or. |
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Vermehrtes
Wappen der Beyer von Boppard:
Geviert, Feld 1 und 4: in Silber ein schwarzer,
rot bewehrter und gezungter, golden gekrönter
Löwe, Feld 2 und 3: in rotem, mit goldenen
Steckkreuzchen bestreutem Feld ein aus dem linken
Schildrand hervorkommender silberner Frauenarm
mit Hängeärmel mit goldenen Verzierungen, einen
goldenen Fingerring mit blauem Stein haltend. Die
Helmzier bleibt die des Stammwappens, alternativ
ein mit zwei Pfauenfedern besteckter Turnierhut
von Hermelin. Französischer Blason: Écartelé,
aux 1 et 4 d'argent au lion de sable, armé et
lampassé de gueules, couronné d'or, aux 2 et 3
de gueules au sénestrochère paré d'une manche
à sac d'argent à broderies d'or mouvant du
flanc, tenant à la main une bague d'or
chatonnée d'azur, le champ persemé de
croisettes recroisettées au pied fiché d'or.
Cimier le lion de sable issant entre un vol
d'argent, ou un chapeau de tournoi d'hermines,
garni de deux plumes de paon. |
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Abb. rechts: Wappen
der von Isenburg-Grenzau
(d'Isembourg-Grenzau). Dieses Wappen paßt zu Katharinas
Urgroßmutter Eva von Isenburg-Grenzau. Hierzu die
Entwicklung dieses Wappens im einzelnen:
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ältere
Isenburg-Grenzau-Cleeberger Linie
(erloschen 1439 im Mannesstamme): In Silber zwei
schwarze Balken. Helmzier ein mit goldenen
gestürzten Lindenblättern (Herzchen) bestreuter
schwarzer Flug (in der Frühzeit sehr variabel).
Helmdecken schwarz-silbern. Dieses
Stammwappen führten später die Grafen und
Fürsten von Isenburg-Büdingen. Französischer
Blason: D'argent à deux fasces de sable. Cimier
un vol de sable semé de feuilles de tilleul
d'or, les tiges en haut. |
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Edle Herren
und Grafen von Isenburg, Niederisenburger
Linie, Salentinische Linie: In Silber
zwei rote Balken. Helmzier ein silberner, mit
zwei roten Balken belegter offener Flug.
Helmdecken rot-silbern. Die von der
Niederisenburger Linie sich um 1502 abzweigende
und 1553 erloschene Neumagener Linie führt das
gleiche Wappen. Ab 1408 erscheint ein silberner
Flug mit den beiden roten Balken, zunächst
geschlossen, später offen, offen erstmalig bei
Gerlach von Isenburg 1449 und 1502. Ab der Mitte
des 16. Jh. vereinigte diese Linie ihr Wappen mit
Schild und Helm der älteren Grenzauer Linie.
Französischer Blason: D'argent à deux fasces de
gueules. |
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Linie Isenburg-Grenzau
aus der Niederisenburger Linie: Geviert.
Felder 1 und 4: In Silber zwei rote Balken.
Felder 2 und 3: In Silber zwei schwarze Balken.
Zwei Helme: Helm 1 (optisch links, heraldisch
rechts): ein silberner, mit zwei roten Balken
belegter offener Flug. Helmdecken rot-silbern.
Helm 2 (optisch rechts, heraldisch links): ein
silberner, mit zwei schwarzen Balken belegter
offener Flug. Beide Helme ungekrönt. Helmdecken
schwarz-silbern. 1439 erlosch die ältere Linie
Isenburg-Grenzau aus der Cleeberger Linie im
Mannesstamme. Salentin VI. Graf v.
Nieder-Isenburg (ca. 1370 - nach 1458) heiratete
die Erbtochter der Grenzauer Linie, Adelheid v.
Isenburg-Büdingen-Grenzau (- nach 1401). Danach
nannte sich diese Linie die jüngere Grenzauische
Linie. Heinrich d. Ä. von Niederisenburg zu
Grenzau siegelte erstmals 1542 mit diesem
vermehrten Wappen. Sie starb mit dem Grafen Ernst
1664 aus, welcher seine Erblande an Trier
verkaufte. Französischer Blason: Écartelé, aux
1 et 4 d'argent à deux fasces de gueules, aux 2
et 3 d'argent à deux fasces de sable. |
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Abb. links: Wappen
der von Dommartin: In Schwarz ein
durchgehendes silbernes Kreuz. Französischer Blason: De
sable à la croix d'argent. Helmzier mir unbekannt,
Hinweise willkommen. Dieses Wappen paßt zu Katharinas
Großmutter Anne de Dommartin und ihrem Urgroßvater
Wilhelm (Guillaume) de Dommartin. |
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Abb. rechts: Wappen
der de Neufchâtel. Dieses Wappen paßt
zu Katharinas Urgroßmutter Anne de Neufchâtel et
Fontoy. Hierzu die Entwicklung dieses Wappens im
einzelnen:
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Stammwappen
der de Neufchâtel: In Rot ein
silberner Schrägbalken. Helmzier ein beiderseits
mit einem silbernen Schrägbalken belegter roter
Flug, Helmdecken rot-silbern. Französischer
Blason: De gueules à la bande d'argent. Cimier
un vol aux armes. |
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Altes Wappen
der Freigrafschaft Burgund: In
Rot ein silberner Adler. Französischer Blason:
De gueules à l'aigle d'argent. Dieses Wappen hat
nichts mit dem Wappen der Herzöge von Burgund zu
tun. Und auch seit dem späten 13. Jahrhundert
war ein ganz anderes Wappen (d'azur au lion d'or,
le champ semé de billettes d'or, in blauem, mit
goldenen Schindeln bestreutem Feld ein goldener
Löwe) für die Freigrafschaft in Gebrauch,
welches dem Wappen der heutigen französischen
Region Franche-Comté entspricht, denn Graf Otto
IV von Burgund hat Ende des 13. Jh. das Wappen
gewechselt. |
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Vermehrtes
Wappen der de Neufchâtel-Bourgogne:
Geviert, Feld 1 und 4: In Rot ein silberner
Schrägbalken. Feld 2 und 3: in Rot ein silberner
Adler. Helmzier ein beiderseits mit einem
silbernen Schrägbalken belegter roter Flug,
Helmdecken rot-silbern. Französischer Blason:
Écartelé, aux 1 et 4 de gueules à la bande
d'argent, aux 2 et 3 de gueules à l'aigle
d'argent. Zu dieser Wappenvermehrung kam es, als
Thibaut VI Sire de Neufchâtel, Seigneur de
Blamont, de Clemont, de Bermont, de
l'Isle-sur-le-Doubs, du Chastelot, de Montbarrey,
de Bans, de Nancuise et d'Hericourt, Vicomte de
Baume (gest. ca. 1400/1401) die Erbin Marguerite
de Bourgogne, Dame de Chemilly, de Montaigu,
d'Amance, de Fontenoy-le-Chateau, de
Scey-sur-Saone, de Fondremand, de Chissey, de
Liesle et de Buffard geehelicht hatte. Sie war
die Tochter von Henri de Montaigu und Isabeau de
Thoire et Villars. Als Marguerites einziger
Bruder Jean II de Bourgogne, Seigneur de Montaigu
am 6.12.1373 ohne Kinder verstarb, trat der
Erbfall ein, und die Güter der Familie kamen an
die de Neufchâtel. Unter den Söhnen von Thibaut
und Marguerite wurden die Ländereien aufgeteilt:
Sohn Thibaud VII. de Neufchâtel, Seigneur du
Chastelot et de Risnel (gest. 1396) bekam die
Stammgüter der de Neufchâtel, und der jüngere
Bruder Jean I de Neufchâtel, Seigneur de
Montaigu, de Fontenoy-en-Voge, d'Amance, de
Chemilly, de Fondremand, de Conflans, de Liesle,
de Chissey, de Buffard, de Nanteuil-la-Fosse et
de Sommevelle (gest. ca. 1430/1433) bekam die
mütterlichen Güter, und auf ihn geht auch die
kurzlebige Linie Neufchâtel-Montaigu zurück.
Dieser Jean, 1410-1412 und 1415-1419
Generalkapitän von Burgund, 1414 burgundischer
Rat, 1416 französischer Rat und Kämmerer, 1418
Grand Bouteiller de France, Ritter vom Orden des
Goldenen Vlies, war es, der das Wappen vermehrte
und den Adler aufnahm. |
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Literatur,
Links und Quellen:
Veröffentlichung der
Innenaufnahmen mit freundlicher Genehmigung von Herrn Dechant
Martin Molitor vom 11.5.2010, wofür ihm an dieser Stelle ganz
herzlich gedankt sei.
Siebmachers Wappenbücher
Dr. Jean-Claude Loutsch, Armorial du pays de Luxembourg, 1974
Rolf Zobel: Wappen an
Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009,
ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels,
Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls
veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der
"landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Felix Hauptmann (1856-1934), Zehn mittelrheinische Wappengruppen, Jahrbuch der Heraldischen Gesellschaft
"Adler" in Wien 1900, 10, S. 143, http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2008/10203/ und http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2008/10203/pdf/E001616955.pdf
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital,
WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN
978-3-7686-2515-9
Neufchâtel: http://www.neufchatel.org - Heraldik: http://www.neufchatel.org/lignage/heraldique.html
Freigrafschaft Burgund: http://hls-dhs-dss.ch/textes/d/D6624.php und http://fr.wikipedia.org/wiki/Comt%C3%A9_de_Bourgogne
Emmanuel de Boos, Dictionnaire du
Blason, Editions du léopard d'or, Paris, 2001, ISBN
2-83377-170-1
La Famille seigneurale de Wiltz, 1.) notice historique et
généalogique, S. 1-18, 2.) Archives du Château de Louppy,
Inventaire fait en 1921, S. 19-46, 3.) Généalogie des seigneurs
de Wiltz par l'abbé Jean Clees, S. 47-69, Publications de la
Section Historique de L'Institut G.-D. de Luxembourg, Volume LXV,
1933.
Michel Schmitt, Wegführer zu Luxemburgischen Kirchen und
Kapellen, Editions Saint-Paul Luxembourg, 1996, ISBN
2-87963-258-7.
Mérode und Scheiffart de Mérode: http://www.heraldique-europeenne.org/Regions/Benelux/Merode.htm
Dekanatskirche Niederwiltz, Epitaph für
Katharina von Wiltz
- Epitaph für Hartard von Wiltz - Epitaph
für Anna von Manderscheid - Schlußsteine
im Gewölbe -
Gitter im Chor - Françoise
Antoinette de Custine Gräfin v. Wiltz - Marianne
de Custine Gräfin v. Wiltz
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