Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1193
Föhren (Landkreis Trier-Saarburg)

Grabdenkmäler in der Föhrener Kirche
2. Grabdenkmal: Anna von Kesselstatt geb. von Eltz

Die Inschrift über dem Kopf der Abgebildeten lautet: "HIER LI(E)GT BEGRABEN DIE EDELE VND ERNDVGENTREICH ANNA VON KESSELSTAT(T) GEPORNE (geborene) VON ELTZ FRAW ZV FEVRN (Föhren) CAROL VON KESSELSTAT ELIGE (eheliche) HAVSFRAW WELCHE VERSCHIT (verschied) DEN 20 IANVARII ANNO 1581 DEREN SELE GOT GENADT". Anna Gräfin zu Eltz-Kempenich (1539 - 20.1.1581) war mit Karl v. Kesselstatt (1534 - 8.3.1611), Herr zu Föhren, Amtmann zu Zell, Obervogt im Cröver Reich, verheiratet. Ihre Eltern sind Georg Graf v. Eltz (vor 1532 - 1562), 1542 Amtmann zu Wittlich, 1562 Amtmann zu Münstermaifeld, und Anna v. d. Burgthor (auch Burgthurm, - 1555), und ihre Großeltern väterlicherseits sind Johann Graf v. Eltz (vor 1497 - 4.11.1547) und Maria v. Breitbach (- 1543). Ihre Geschwister sind Johann Reichard Graf v. Eltz (31.5.1555 - 1606), Anton Graf v. Eltz, Maria Gräfin v. Eltz (23.11.1537 - 13.6.1593), Wolfgang Graf v. Eltz (geb. 1541), Johann Graf v. Eltz (geb. 31.1.1545) und Quirin Graf v. Eltz (geb. 31.5.1555).

Abb. links: Das Wappen von Eltz: Rot-silbern geteilt, oben wachsend ein goldener Löwe, Helmzier ein hermelingestulpter roter Turnierhut, darauf der goldene Löwe wachsend zwischen einem mit silbernen (auch als golden beschrieben) Lindenblättern (oder Herzen) bestreuten roten Flug (hier nicht zu erkennen). Helmdecken rot-golden (resp. rot-silbern). Das Wappen befindet sich optisch links oben, entspricht also dem Mannesstamm der Verstorbenen bzw. dem Großvater väterlicherseits. Aufgrund seiner Position optisch links oben am Epitaphium ist das Wappen komplett nach innen gewendet. Stammsitz der Familie ist Burg Eltz bei Münstermaifeld. Zuerst erscheint urkundlich ein Rudolfus de Eltz im Jahre 1157. Bereits im 13. Jh. spaltete sich die Familie in zwei Linien, die Linie Eltz-Kempenich und Eltz-Rübenach. Die Linie Eltz-Kempenich führt den Löwen golden und heißt daher auch Eltz vom goldenen Löwen, und genau dieser Linie ist die Verstorbene zuzurechnen. Seit 1575 besitzt die Familie das Erbmarschallamt im Bistum Trier. Am 19.6.1646 wurde dem uradeligen Geschlecht der alte Herrenstand vom Kaiser bestätigt. Am 4.11.1733 erhielt die Familie den Reichsgrafenstand. Am 19.12.1738 wurde ihr erlaubt, Namen und Wappen der Faust von Stromberg mit dem ihrigen zu vereinigen. Vgl. Siebmacher Bände Lot, S. 22, T.16, Na S. 6, T. 6, OÖ S. 38, T. 18, Bay S. 9, T. 3, He S. 8, T. 7, Kro S. 43, T. 33 , Pr S. 7, T. 7, Un S. 153, T.121 etc.

Abb. rechts: Das Wappen der Familie von dem Burgthor zu Koblenz: In Schwarz eine silberne Raute. Helmzier: Eine silberne Raute zwischen zwei schwarzen Büffelhörnern. Helmdecke silbern-schwarz. Weitere Varianten vorhanden, Beispiele: Simon v. d. Burgthor 1340, wie angegeben. Simon de porta 1282: die Raute von Schindeln umgeben. Simon v. d. B. Wepeling zu Kärlich 1664: Die Raute als bequastetes Kissen gestaltet sowie oben von zwei silbernen Kugeln begleitet. Simon v. d. B., Bürgermeister von Koblenz 1389: Die Raute oben von zwei Sternen begleitet, Helmzier zwei Büffelhörner. Die Familie ist 1547 erloschen. Das Wappen befindet sich optisch rechts oben, entspricht also dem Mannesstamm der Mutter der Verstorbenen bzw. dem Großvater mütterlicherseits. Die Beschreibung des Wappens findet sich im Gruber, weder bei Loutsch noch im Siebmacher.

Abb. links: Das Wappen der Blankart von Ahrweiler zeigt in Blau einen schräggelegten, silbernen Hammer. Die Helmzier ist ein blauer, wachsender Brackenrumpf, belegt mit einem schräggelegten, silbernen Hammer. Die Helmdecken sind blau-silbern. Die Blankart von Ahrweiler werden erstmals 1255 erwähnt. Aufgrund seiner Position ist das Wappen komplett nach innen gewendet. Das Wappen wird im Gruber beschrieben. Es befindet sich optisch links unten, der Großmutter mütterlicherseits zuzuordnen.

Abb. rechts: Das Wappen der Freiherren von Breidbach - Bürresheim: In Silber ein roter Drache. Helmzier ein roter Drache, Helmdecken rot-silbern. Das Wappen findet sich bei Gruber und im Siebmacher Band Na, S. 5, T. 5. Später wurde das Stammwappen mit dem der ausgestorbenen v. Riedt vermehrt im gevierten Schild. Das Wappen befindet sich optisch rechts unten, der Großmutter väterlicherseits zuzuordnen.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Dr. Jean-Claude Loutsch, Armorial du pays de Luxembourg, 1974
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen Vierteljahresblätter".
Dr. Richard Laufner: Die Reichsgrafen von Kesselstatt, http://www.fiehr.de/Text/Kesselstatt.htm
Schloß Föhren:
http://www.schloss-foehren.de/ - Geschichte: http://www.schloss-foehren.de/geschichte.html
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9

Veröffentlichung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von Herrn Pfarrer Andreas Noster und dem Eigentümer, Reichsgraf von Kesselstatt, wofür ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

Wegekreuz - Schloß Föhren - Alte Grenzsteine - Epitaph (1) - Epitaph (2) - Epitaph (3) - Epitaph (4)

Ortsregister - Namensregister
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright / Urheberrecht Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2009
Impressum