Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 922
Kirchberg
(Landkreis Schwäbisch Hall)
Kirchberg: Schloß
Schloß
Kirchberg:
Kirchberg kontrolliert einen
wichtigen Übergang über den Fluß Jagst zwischen den
Reichsstädten Rothenburg und Schwäbisch Hall. Die ersten Herren
des Ortes waren die Herren von Kirchberg, aus der Familie von
Sulz. Sie erbauten auch die allererste Burg auf dem Bergsporn
über dem Fluß. Über die Grafen von Flügelau gelangte
Kirchberg 1313 als würzburgisches Lehen an die Herren von
Hohenlohe. Aus einer Höhenburg mit angrenzender Stadt
(kaiserliche Erlaubnis 30.11.1373 für Graf Kraft IV von
Hohenlohe zur Stadtgründung) entwickelte sich eine kleine
Residenzstadt, in Form eines langgestreckten Trapezes auf einem
Berg gelegen, an den Ecken des breiteren Endes Kirche und
Toranlage, am schmäleren Ende das Schloß. Denn die alte
mittelalterliche Burg hat den Bauernkrieg 1525 nicht überlebt
und wurde ab 1590-1597 durch ein repräsentatives Schloß im
Stile der Renaissance ersetzt, welches als Witwensitz gedacht
war. Kirchberg war nicht durchgehend im Besitz der Grafen von
Hohenlohe. 1384 wurde es an die Reichsstädte Hall, Rothenburg
und Dinkelsbühl etc. verpfändet, 1398 gar ganz an die genannten
drei verkauft, allerdings mit Rückkaufrecht, von dem man aber
erst 1562 unter Graf Ludwig Gebrauch machte. Die heute sichtbare
Stadtbefestigung geht also im wesentlichen auf die Zeit unter den
Reichsstädten zurück. 1650-1675 war Kirchberg schon einmal eine
eigenständige Residenz unter Graf Joachim Albrecht von
Hohenlohe, fiel nach dessen Tod aber an die Linie Langenburg
zurück.
Die Bedeutung Kirchbergs wandelte sich, als es nach einer Erbteilung 1701 von Friedrich Eberhard Graf v. Hohenlohe-Kirchberg (24.11.1672 - 23.8.1737) als eigenständige Residenz bezogen wurde, aus dem winzigen Städtchen wurde eine blühende barocke Mini-Residenz. Unter seinem Sohn und Nachfolger Carl August Fürst zu Hohenlohe-Gleichen Graf zu Kirchberg (6.4.1707 - 17.5.1767) baute man 1738-45 durch Leopold Retti das Schloß im barocken Stil um, dessen Gebäude sich nun um drei Höfe gruppierten. Auch der zweite Fürst setzte den Aufschwung fort, unter Christian Friedrich Carl Fürst zu Hohenlohe-Kirchberg (19.10.1729 - 18.8.1819) entstanden 1774 das neue Stadttor, 1779 die neue Jagstbrücke, 1800 der Witwenbau, das heutige Rathaus. Kirchberg blieb bis zum Erlöschen dieser Seitenlinie im Jahr 1861 Residenz der Familie. Das Fürstentum Kirchberg selbst fiel politisch 1806 erst an Bayern, anschließend 1810 an Württemberg. Im Schloss ist seit 1945 ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet.
Über dem Haupteingang in das Schloßgebäude ist ein Rokoko-Wappen in reich bewegter Rocaille-Kartusche mit drei eigenständigen, ovalen Schilden angebracht:
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher,
insbesondere die Bände Fürsten
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Stadt Kirchberg: http://www.kirchberg-jagst.de/data/historischeAltstadt.php, http://www.kirchberg-jagst.de/data/historischeAltstadt.php#1, http://www.kirchberg-jagst.de/data/zeittafelBis1900.php
Burgen und Schlösser in Hohenlohe: http://www.hohenlohekreis.de/de/hohenlohekreis/tg/sehens/burgen/burgen.html
Wolfgang Willig, Landadel-Schlösser in Baden-Württemberg, eine
kulturhistorische Spurensuche, 1. Auflage 2010, ISBN
978-3-9813887-0-1, S. 254
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