Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 859
Kronach (Oberfranken): Städtisches Kleinod in Oberfranken

Kronach: Bamberger Tor

Kronach kam im Jahre 1122 an das Hochstift Bamberg und war seitdem Besitz der Fürstbischöfe; die Burg und spätere Festung war Amtssitz der bischöflichen Amtmänner und nördlicher Verteidigungsposten des geistlichen Fürstentums. Kronach wurde ca. um 1300 oder kurz vorher Stadt. Der genaue Zeitpunkt der Stadtgründung ist leider nicht festgehalten. Zu Füßen der Festung Rosenberg liegt die Altstadt auf dem Hügelkamm zwischen den Flüssen Hasslach und Kronach. Im Osten führte das ehem. Strauer Tor in die Altstadt, im Südwesten das Bamberger Tor, und im Norden verband ein schmaler Grat Stadt und Festung mit einem weiteren Zugang. Über dem Bamberger Tor befinden sich auf der Außenseite zwei Wappensteine, die jeder einen Wappenschild zwischen vier doppellagigen Rosen zeigen:

Der optisch linke Wappenschild zeigt das Wappen des Hochstiftes Bamberg: In Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, schwarzer Löwe, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste.

Der optisch rechte Wappenschild zeigt das Stadtwappen von Kronach: Geteilt von Silber und Rot; oben zwei grüne Lorbeerzweige, einen Kranz bildend, beseitet von zwei roten Rosen mit goldenem Butzen, unten balkenweise eine silberne Mauerkrone und eine goldene Lagerkrone, darunter eine silberne Rose mit goldenem Butzen.

Dieses Wappen ist der Stadt Kronach erst am 2.8.1651 von Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg (1642 bis 1653) als Privileg verliehen worden. Anlaß war die Tapferkeit der Bürger von Kronach, die die Stadt im Dreißigjährigen Krieg halten konnte. Trotz mehrfacher Belagerung durch schwedische Truppen konnte Kronach erfolgreich verteidigt werden. Die Rosen sind eine Anspielung auf den Rosenberg und die gleichnamige Festung. Die drei anderen Elemente sind im Grunde drei ehrenvolle Kopfbekrönungen: Der Lorbeerkranz als Bürgerkrone, die Mauerkrone und die Lagerkrone als militärische Auszeichnungen.

Eigentlich war eine Mauerkrone eine Auszeichnung der römischen Armee für denjenigen, der als erster bei einer Belagerung die feindliche Mauer erstürmte (corona muralis). Sie hat die Form einer runden Stadtmauer mit Zinnen und war eigentlich aus Gold. Die Lagerkrone (corona castrensis oder corona vallaris) hat ebenfalls antike Wurzeln. Sie wurde an den Soldaten verliehen, der als erster einen Wall überstieg oder in ein feindliches Lager eindrang. Dargestellt wird die Lagerkrone als ein goldener Palisadenkranz, ein Ring aus Schanzpfählen mit jeweils kleinem Zwischenabstand. Der Lorbeerkranz war die dritte Krone im Bunde, die corona thriumphalis.

Alle drei zusammen interpretieren den Stadtnamen auf redende Weise.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher, insbesondere der Band Städte
http://www.hdbg.de/gemeinden2/bayerns-gemeinden_detail.php?gkz=9476145

Kronach, Bamberger Tor - Altes Rathaus - Kastenamt - Getreidekasten - Ehrensäule - Stadtkirche, Wolfsthal

Der Bamberger Löwe

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