Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1102
Weimar
(Thüringen)
Wappen am Residenzschloß Weimar (1)
Baugeschichte
(1)
Das Residenzschloß Weimar
präsentiert sich uns heute als eine große, rechteckige
Vierflügelanlage in Nord-Süd-Richtung, an deren Südwestecke
sich malerisch ältere kleinteilige Bauten und ein großer
Bergfried knubbeln und darauf verweisen, daß das so einheitlich
wirkende klassizistische Schloß doch auf eine umfangreiche
Baugeschichte zurückblickt. Um 984 finden wir die erste
urkundliche Erwähnung der Burg, damals gehörte sie den Grafen
von Weimar. Nahe dem Fluß gelegen, wurde sie als Wasserburg
eingerichtet mit umlaufendem Graben. Burg und Stadt Weimar fallen
mit dem Niedergang der Grafen von Weimar-Orlamünde 1372 an die
Wettiner, die Burggrafen von Meißen und Landgrafen von
Thüringen. 1424 fiel fast die ganze Stadt und damit auch die
Burg einem verheerenden Brand zum Opfer. Nach 1439 errichteten
die Wettiner hier neue steinerne Burggebäude im Stile der
Spätgotik (sog. Burg Hornstein). Von der mittelalterlichen Burg
übriggeblieben ist allein der massive Bergfried zwischen der
Vierflügelanlage und dem Torhaus im Südwesten der Anlage, seine
Haube allerdings ist barock (1728 nach einem Entwurf von
Gottfried Heinrich Krohne).
Wappenstein
auf der Nordseite des Torhauses
Der Wappenstein ist durch
Inschrift auf 1439 datiert, also in die Zeit von Kurfürst
Friedrich II. v. Sachsen (22.8.1412 - 7.9.1464, 1428 Kurfürst,
1445 Markgraf v. Meißen) und in die Zeit des regierendem
thüringischen Landgrafen, Friedrich Markgraf v. Meißen,
Landgraf v. Thüringen (- 7.5.1440), Sohn von Balthasar Markgraf
v. Meißen, Landgraf v. Thüringen (21.12.1336 - 18.5.1406), gen.
Friedrich der Friedfertige (pacificus) oder der Einfältige
(simplex), 1406 Landgraf, 1407 Markgraf, vererbt Hildburghausen
an Kurfürst Friedrich II., selbst kinderlos. Hier hatte also der
regierende Kurfürst die Landgrafschaft Thüringen einem
Verwandten überlassen, daher stellt hier Thüringen die einzige
Helmzier.
Der Schild ist geviert:
Dazu wird einzig der gekrönte Helm der Landgrafschaft Thüringen geführt: zwei silberne Büffelhörner, die mit je mehreren goldenen Lindenzweigen besteckt sind, der jeweils letzte in der Hornmündung. Helmdecken rot-silbern.
Zur Erläuterung der einzelnen Komponenten vgl. bitte die ausführliche Darstellung beim Kapitel über das Rote Schloß in Weimar.
Liste der Landgrafen von Thüringen
Position des auf dieser Seite besprochenen Wappensteines:
Literatur
Siebmachers Wappenbücher
(insbes. Bände Fürsten, Landesfürsten)
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage
2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Die Herrscher Sachsens: Markgrafen, Kurfürsten, Könige
1089-1918. Hrsg. v. Frank-Lothar Kroll. Becksche Reihe, Verlag C.
H. Beck 2007, ISBN 978-3-406-54773-7.
Joachim Menzhausen: Kulturgeschichte Sachsens, Edition Leipzig
2007, ISBN 978-3-361-00628-7
Informationstafeln am Schloß
Rolf Bothe: Dichter, Fürst und Architekten, das Weimarer
Residenzschloß vom Mittelalter bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts, hrsg. von den Kunstsammlungen zu Weimar,
Ostfildern-Ruit 2000.
Lothar Hyss: Johann Wolfgang Goethe und das Residenzschloß zu
Weimar. Die Geschichte vom Wiederaufbau des Weimarer
Residenzschlosses in den Jahren 1789-1803, Meckenheim 1997.
Residenzschloß Weimar: http://www.burgen-und-schloesser.net/409/home.htm
Residenzschloß Weimar: http://www.architekten24.de/projekt/residenzschloss-weimar/uebersicht/index.html
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