Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1096
Königstein
(Sachsen)
Postdistanzsäule
in Königstein
Die
Königsteiner Postdistanzsäule
Die Postdistanzsäule in
Königstein (Sächsische Schweiz) ist datiert auf 1727, 1921
wurde sie unsachgemäß restauriert, 1956 wurde sie saniert bzw.
erneuert, 73 originale Entfernungsangaben wurden dabei wieder
freigelegt, heute ist sie zu finden auf den Platz vor der
Sparkasse, erneut restauriert wurde die Säule 1976, die
Originalteile sind im Osterzgebirgsmuseum in Lauenstein zu sehen.
Blick auf die unterschiedlichen
Eck-Konstruktionen: Über dem Schriftblock folgt die Wappenzone
bzw. das Wappenstück als separat zugehauener Stein, denn hier
legte der Landesherr großen Wert auf Repräsentation. Die
Darstellung seines Wappens war auch angemessen, denn die Post war
ein Regal, das nicht ohne landesherrliche Erlaubnis ausgeübt
werden durfte. In der Regel besitzt jede Säule vier Wappen,
jeweils die Kombination aus übereck einander zugeneigten barock
verzerrten Wappenschildkartuschen mit polnisch-litauischen und
kursächsischen Inhalten. Dadurch, daß sich jeweils zwei dieser
Kartuschen einander zuneigen und am Eck mit einer Volute
miteinander verbinden, überhöht von einer Krone, wird hier der
ansonsten quadratische Querschnitt der Säule ins Längliche
gezogen.
Da sich beide Schilde einander zuneigen,
ergibt sich unter deren Verbindungspunkt eine Zone am Eck, die
für die Anbringung von Initialen genutzt wurde: Diese Zone ist
blau angestrichen und trägt die verbundenen goldenen Buchstaben
AR - Augustus Rex, König August. Das Ganze kommt zweimal an
gegenüberliegenden Ecken vor.
Das Wappen
Augusts des Starken
Das Wappen spiegelt eine
spezielle geschichtliche Konstellation wider, die nur für zwei
Herrscher zutraf: August der Starke war gleichzeitig als
Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen (1694-1733) und August
II. König von Polen (1697-1704 und 1709-1733, unterbrochen durch
die Niederlage gegen Schweden im Großen Nordischen Krieg). Nach
ihm galt für seinen Sohn das Gleiche (Friedrich August II.,
Kurfürst von Sachsen 1733-1763) und als August III. König von
Polen (1733, 1736-1763).
- Schild 1: Kursachsen, gespalten
- vorne: In von Schwarz und
Silber geteiltem Feld zwei schräggekreuzte rote
Schwerter (Kurschwerter, Zeichen
des Erzmarschallamtes (Archimareschallus). Diese
Schwerter spielen auf die zeremoniellen Aufgaben
des Reichserzmarschalles an, denn er trug dem
jeweils neu gewählten römisch-deutschen König
das Reichsschwert (Kurschwert) voran. Der Titel
Erzmarschall wurde durch die Goldene Bulle 1356
als Kurwürde an die Herzöge von Sachsen
verliehen und wechselte im 15. Jh. von
Sachsen-Wittenberg auf das Kurfürstentum
Sachsen, als 1423 Albrecht, Kurfürst und Herzog
von Sachsen-Wittenberg aus dem Geschlecht der
Askanier ohne Erben verstarb und die Kurwürde an
Markgraf Friedrich IV. von Meißen aus dem Hause
Wettin überging.)
- hinten: Von Schwarz und Gold
neunmal geteilt, darüber ein grüner
schrägrechter Rautenkranz (Sachsen,
Wettiner)
- Schild 2: Polen-Litauen, bei der vom
12.8.1569 (Lubliner Union) bis zum 3.5.1791 (Aufhebung
der Dualität in der neuen, freiheitlichen Verfassung
nach der ersten Teilung Polens) bestehenden Verbindung
Polen-Litauen wurde der Vytis zusammen mit dem polnischen
Adler im gevierten Schild vereint. August der Starke
regierte Polen in Personalunion mit dem Kurfürstentum
Sachsen 16971733 und danach sein Sohn August III.
17331763.
- Feld 1 und 4: In Rot ein
silberner Adler, golden bewehrt und golden
gekrönt (Königreich Polen)
- Feld 2 und 3: In Rot ein
silbernes Roß mit geharnischtem Reiter, mit
bloßem erhobenen Schwert in der Rechten
dargestellt, mit blauer Satteldecke und blauem
Schild, darin ein goldenes Doppelkreuz
(Patriarchenkreuz, Großfürstentum Litauen).
Es handelt sich um einen sog. Vytis (der
Verfolger) und ist auch heute das
Staatswappen Litauens.
Darüber die polnische Königskrone. Es
handelt sich um eine Bügelkrone, die oben mit einer mit einem
Kreuz besetzten Kugel abschließt.
Die
Entfernungsangaben auf der Königsteiner Säule
Alle vier Seiten sind mit
Entfernungsangaben beschriftet, wie bei Marktsäulen üblich.
Dazu zeigen die beiden Seiten mit den kürzeren Stationslisten
die Jahreszahl 1727 und das goldene Posthorn.
Nehmen wir exemplarisch eine Seite zur
näheren Besprechung:
- Stolpen - 3 St. 1/2 - das entspricht
15,9 km - vgl. heutiger Routenplaner 26,9 km
- Bischoffswerda = Bischofswerda - 6 St.
- das entspricht 27,2 km - vgl. heutiger Routenplaner
43,4 km
Die Horizontallinie kennzeichnet das Ende
der ersten Route und den Beginn einer neuen Wegstrecke:
- Hohnstein - 1 St. 3/4 - das entspricht
7,9 km - vgl. heutiger Routenplaner 14,8 km
Kurze Strecke mit nur einer Station, es
folgt nun eine längere Route:
- Schandau - 1 St. 1/2 - das entspricht
6,8 km - vgl. heutiger Routenplaner 6,8 km
- Neustadt - 5 St. 1/2 - das entspricht
24,9 km - vgl. heutiger Routenplaner 27,8 km
- Budißin = Bautzen - 11 St. - das
entspricht 49,8 km - vgl. heutiger Routenplaner 57,1 km
- Görlitz - 21 St. - das entspricht
95,1 km - vgl. heutiger Routenplaner 101,4 km
- Sorau = Zary - 33 St. 7/8 - das
entspricht 153,5 km - vgl. heutiger Routenplaner 165,7 km
Grenze = Grenzübertritt, hier
ausnahmsweise ausgeschrieben, sonst immer als Gr. abgekürzt,
erreicht bei
- Buntzlau = Boleslawiec - 32 St. 1/2 -
das entspricht 147,3 km - vgl. heutiger Routenplaner
147,2 km
Neue Route über:
- Lauban = Luban (Polen) - 21 St. - das
entspricht 95,2 km - vgl. heutiger Routenplaner 108,8 km
- Grenze = Grenzübertritt, hier
ausnahmsweise ausgeschrieben, sonst immer als Gr.
abgekürzt
- Naumburg = Nowogrodziec - 23 St. - das
entspricht 104,2 km - vgl. heutiger Routenplaner 117,5 km
Die Seite daneben bietet eine alternative
Route nach Görlitz an, die kürzer und schneller ist:
- Schandau - 1 St. 1/2 - das entspricht
6,8 km - vgl. heutiger Routenplaner 6,8 km
- Schluckenau= luknov - 5 St. 1/2 - das entspricht 24,9 km - vgl. heutiger
Routenplaner 37,9 km
- Neusalza (Tschechien) - 7 St. 1/2 -
das entspricht 34,0 km - vgl. heutiger Routenplaner 51,1
km
- Loebau - 11 St. 1/2 - das entspricht
52,1 km - vgl. heutiger Routenplaner 64,8 km
- Görlitz - 16 St. - das entspricht
72,5 km - vgl. heutiger Routenplaner 91,8 km
Ein Strich markiert eine neue Route:
- Rumburg = Rumburk (Tschechien) - 8 St.
- das entspricht 36,2 km - vgl. heutiger Routenplaner
45,0 km
- Zittau - 13 St. - das entspricht 58,9
km - vgl. heutiger Routenplaner 71,5 km
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die
modernen Straßen weit mehr Serpentinen enthalten als die alten
Poststraßen, die größere Steigungen enthielten und
Unebenheiten nicht so großräumig umfuhren wie die heutigen
Straßen. Deshalb sind die alten Verbindungen oft kürzer als die
heutigen. Die beiden anderen Seiten der Postdistanzsäule bieten
weitere Routen.
Wo finden
wir die erhaltenen bzw. rekonstruierten oder restaurierten
Postdistanzsäulen?
Nur ganz wenige
Postdistanzsäulen befinden sich noch im Originalzustand am
Originalstandort. Geänderte Wegführung führte zu Versetzungen,
Unfälle beschädigten die Säulen, die behauenen Steine waren
willkommenes Baumaterial. Aber die Säulen standen nicht nur im
Weg, sei es geplant wie bei stadtplanerischen Erweiterungen, nach
Niederlegung der Stadttore etc., oder ungeplant, wenn sie von
Fuhrwerken oder LKWs gerammt wurden, sie waren vor allem auch der
natürlichen Verwitterung ausgesetzt. Und vor allem waren sie
eines: Sie waren durch die Einführung anderer Maße nutzlos
geworden. Erst im 20. Jh. besann man sich zunehmend der Ästhetik
dieses geschichtlichen Dokumentes und begann die Restaurierung
und Rekonstruktion, die Dank der peniblen Arbeit Zürners meist
mit originalgetreuen Inschriften möglich ist. In folgenden Orten
finden wir heute noch oder wieder Postdistanzsäulen:
- Altdöbern (Brandenburg)
- Altenberg (sächsisches Erzgebirge):
datiert auf 1722, direkt im Stadtzentrum an der B 170, um
1900 unter Zerstörung der Entfernungsangaben
"restauriert", 1945 zerstört, 1955 neu
aufgestellt, 1959 restauriert, 1987 komplett
rekonstruiert, wieder mit den historischen Inschriften..
- Annaberg (sächsisches Erzgebirge):
Zwei Säulen, eine in einer Grünanlage am
Köselitzplatz, datiert 1727, aber erst 1730 aufgestellt,
1980 wieder aufgebaut, die andere am ehemaligen
Wolkensteiner Tor, ebenfalls datiert 1727, aufgestellt
1730, am Originalstandort 1979 wieder aufgestellt.
- Auma: Marktsäule datiert auf 1722,
Restaurierung 1883 und 1922, Zerstörung 1945, heute eine
Kopie.
- Bärenstein (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1734, Originalsteine am
Originalstandort, restauriert 1982 und 2002.
- Belgern: Marktsäule datiert auf 1734,
restauriert 1798 und 1907, 1966 durch eine Kopie auf dem
Topfmarkt ersetzt. Originalteile sind im Heimatmuseum der
Stadt.
- Belzig (Brandenburg): datiert auf
1725, 1926 und 1933 durch zwei Unfälle zerstört,
restauriert 1967, zu finden vor dem Burgbräuhaus Ecke
Bahnhofstraße/ Wittenberger Str.
- Berggießhübel (Sächsische Schweiz):
Marktsäule datiert auf 1727, 1927 durch Hochwasser
zerstört, 1957 wurde eine Kopie aufgestellt, im Fluß
gefundene Originalteile im Osterzgebirgsmuseum in
Lauenstein ausgestellt.
- Bischofswerda: Marktsäule datiert auf
1724, 1813 zerstört, 1934 Neuaufstellung,
Restaurierungen 1954 und 1967.
- Brehna (Sachsen-Anhalt): Marktsäule
datiert auf 1730, 1912 Einsturz, 1922 Restaurierung,
Unfallschaden 1963, heute Kopie
- Brück (Brandenburg): Torsäule
datiert auf 1730, ursprünglich vor dem Belziger Tor
aufgestellt, 1844 auf den Marktplatz verbracht, 1969
restauriert und neu aufgestellt
- Calau (Brandenburg): datiert auf 1738
- Dahme (Brandenburg): datiert auf 1756,
Nachbildung
- Delitzsch: datiert auf 1731, auf dem
Roßplatz zu finden, 1890 und 1960 restauriert.
- Dippoldiswalde (sächsisches
Erzgebirge): datiert auf 1723, Nachbildung
- Doberlug-Kirchhain: Marktsäule
datiert auf 1735/36, nicht mehr am Originalstandort, 1887
auf den Schützenplatz umgesetzt.
- Dohna (Sächsische Schweiz):
Marktsäule datiert auf 1732, restauriert 1954 und 1960
- Dresden: Einst hatte Dresden vier
Säulen an vier Standorten: Am Weißen Tor (Ecke
Leipziger Straße / Eisenbahnstraße), am Schwarzen Tor
(Nordseite des Albertplatzes in der Neustadt), am
Pirnaischen Tor (heute Pirnaischer Platz) und am
Wilsdruffer Tor (heute Annenstraße gegenüber der
Straße Am See). Alle vier sind verschwunden. Nachbildung
der Postmeilensäule von 1997 am ehemaligem Wilsdruffer
Tor auf der Annenstraße, heutiger Standort an der
Freiberger / Herta-Lindner-Straße inmitten moderner
Bebauung, neben dem Eingang der fernmeldehistorischen
Sammlung der Telekom. Weitere Nachbildung 1969 an der
Münzmeisterstraße im Stadtteil Zschertnitz im Südosten
Dresdens, diese Nachbildung war jedoch fehlerhaft
hinsichtlich der Inschriften.
- Eibenstock (sächsisches Erzgebirge):
datiert auf 1727, abgerissen Mitte des 19. Jh.,
Nachbildung von 2005 unter Rekonstruktion der
Inschriften, zu finden auf dem Postplatz
- Elsterwerda (Brandenburg): datiert auf
1738, eine der letzten aufgestellten Säulen.
- Elstra: Marktsäule datiert auf 1729,
restauriert
- Elterlein (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1729, Neuaufstellung bereits im
18. oder 19. Jahrhundert, Restaurierungen Anfang der
1930er Jahre und 1964.
- Frankenberg/Sachsen: Marktsäule
datiert auf 1725, zwischenzeitlich versetzt, Kopie von
1969, zu finden am alten Standort auf dem Marktplatz.
- Frauenstein (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1725 auf dem Markt
- Freiberg (sächsisches Erzgebirge):
Erhalten sind drei der ehemals fünf Postmeilensäulen,
1.) datiert auf 1723 am ehemaligen Peterstor / Bebelplatz
/ Schillerstraße / Ecke Wallstraße, Postmeilensäule
von 1723, 2.) datiert auf 1723 am ehemaligen Erbischen
Tor / Postplatz / Ecke Korngasse / Schillerstraße, 3.)
ebenfalls datiert auf 1723 am ehemaligen Meißner Tor /
Meißner Gasse / Mühlgraben. Diese Säule vom Meißner
Tor war zwischenzeitlich in Reinsberg und wurde 1988
wieder zurückgebracht und in der Nähe des alten
Standortes aufgestellt. Die nicht mehr erhaltenen Säulen
standen am Kreuztor / Wallstraße / Schloß Friedenstein
und vor dem Donatstor östlich des Donatsturmes. Freiberg
ist neben Löbau die einzige ehemals kursächsische Stadt
mit drei noch (wieder) vorhandenen Distanzsäulen.
- Frohburg: datiert auf 1727, zu finden
Ecke Bahnhofstr. / August-Bebel-Str.
- Geising (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1734 auf dem Marktplatz von
Neu-Geising, nach 1857 abgetragen, heute Kopie von 1987,
zu finden in Bahnhofsnähe vor der damaligen
HO-Gaststätte "Geisinghof".
- Geithain: Zwei Säulen von 1727, 1.)
in der Nähe der Nikolaikirche am unteren Stadttor an der
B7, 2.) am östlichen Innenstadtrand an der B7 in
Richtung Rochlitz, ehemals vor dem Oberen Stadttor,
restauriert 1927, 1960, 1986.
- Geyer (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1730, zu finden auf dem Altmarkt
- Glashütte (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1734, mehrfach versetzt und
mehrmals restauriert, zuletzt 1998, heute zu finden bei
der Kreuzung Hauptstraße/Dresdner Straße
(Müglitztalstraße), nicht am Originalstandort.
- Görlitz (Zgorzelec, Polen): Torsäule
datiert auf 1723, einst auf der Straße am Töpferberg,
1827 versetzt, letzter Standort jenseits der Neiße
hinter der Altstadtbrücke auf dem Töpferberg, 1945
zerstört. Originalteile im Postmuseum Breslau. Am
letzten früheren Standort Kopie von 2003. Einst besaß
die Stadt Görlitz im Westen noch eine zweite
Distanzsäule von 1724/25 am Demianiplatz vor dem
Reichenbacher Tor, seit 1849 zerstört.
- Bad Gottleuba (Sächsische Schweiz):
Marktsäule datiert auf 1731, mit 65 Entfernungsangaben
auf vier Seiten, restauriert 1877, 1935 und 1980/81, zu
finden im Ortsteil Bad Gottleuba auf dem Marktplatz vor
der Hausnummer 13 (Gasthof Hillig).
- Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt):
datiert auf 1728, restauriert 1972 und 1999.
- Grimma: im Park des Schwanenteichs
- Großenhain: datiert 1723, Nachbildung
von 2007, nicht am ursprünglichen Standort, sondern 200
m daneben vor dem Eingang zur historischen Innenstadt an
der Dresdner Straße
- Grünhain-Beierfeld (sächsisches
Erzgebirge): 1732 unterhalb des Marktplatzes aufgestellt, 1894 abgetragen
und neu aufgemauert, 1925 bei einem Unfall umgestürzt,
dann vor dem Amtshaus aufgestellt, 1978-1985 ergänzt und
restauriert, heute zu finden im Stadtteil Grünhain vor dem Eingang zum Gelände des ehemaligen
Zisterzienserklosters
- Guben (Brandenburg): Kopie an der
Egelneissebrücke
- Hoyerswerda: Marktsäule datiert auf
1730, mehrfach umgesetzt, seit 1994 wieder an ihrem
ursprünglichen Standort auf dem Markt. Umarbeitung:
Preußische Meilenangaben.
- Johanngeorgenstadt (sächsisches
Erzgebirge): Marktsäule datiert auf 1728, einst auf dem
Marktplatz, bei einem Unfall beschädigt, nach dem Abriß
der Altstadt 1953-55 an die Hauptpost im Stadtteil
Neustadt versetzt, restauriert 1976/77.
- Jöhstadt (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1730, umgesetzt, restauriert
1975.
- Kamenz: 2008 wurde die restaurierte
Distanzsäule auf dem Böhnischplatz (ehemaliges
Königsbrücker Tor) aufgestellt.
- Kemberg (Sachsen-Anhalt): zu finden in
der Nähe der Kirche
- Kirchhain (Brandenburg)
- Königstein (Sächsische Schweiz):
datiert auf 1727, 1921 unsachgemäß restauriert, 1956
saniert bzw. erneuert, 73 originale Entfernungsangaben
wieder freigelegt, zu finden auf den Platz vor der
Sparkasse, erneut restauriert 1976, Originalteile im
Osterzgebirgsmuseum in Lauenstein.
- Landsberg: Marktsäule datiert auf
1730, nach 1815 abgebaut, 1989 Aufstellung einer Kopie,
Originalteile im Museum.
- Leisnig: Marktsäule datiert auf 1727,
restauriert 1988/89, zu finden am Lindenplatz,
Besonderheit: das sächsisch-polnische Doppelwappen
befindet sich an jeder der vier Seiten.
- Bad Liebenwerda (Brandenburg):
Aufstellung nach 1730, fehlerhaft restaurierte und
undatierte Postmeilensäule. 2003 Komplettrekonstruktion
mit Inschriften, auf dem Roßmarkt zu finden.
- Lieberose (Brandenburg): datiert auf
1735
- Löbau: Restaurierte Säule auf dem
Neumarkt, zwei Rekonstruktionen am Zittauer und am
Görlitzer Tor. Löbau ist neben Freiberg die einzige
ehemals kursächsische Stadt mit drei aktuell vorhandenen
Distanzsäulen.
- Lommatzsch: Marktsäule datiert auf
1726, 1860 abgetragen, 1936 nach Dresden gerettete
Originalteile gingen 1945 verloren, Aufstellung einer
Rekonstruktion 1990 vor dem Rathaus, nicht mit dem
Original übereinstimmend.
- Luban (Lauban, Polen): Einst drei
Torsäulen vor den Stadttoren, alle verloren, Aufstellung
einer Kopie 2005, heute auf dem Markt zu finden, nicht am
Originalstandort.
- Lübbenau (Brandenburg): datiert auf
1740, zwischenzeitlich vom Originalstandort (vor
Nikolaikirche) weggesetzt, 1976 restauriert und wieder
versetzt, heute zu finden vor der Pfarrkirche.
- Marienberg (sächsisches Erzgebirge):
vor dem Zschopauer Tor
- Meißen: Die Postdistanzsäule in
Meißen - datiert auf 1722 - steht vor der Elbtalbrücke
am rechten Elbufer an einer Straßenbiegung vor der
Brücke über den Fluß. Sie wurde anläßlich der
1075-Jahr-Feier von Meißen wiedererrichtet.
- Mittweida: Marktsäule datiert auf
1725, Beschriftungen an drei Seiten, Besonderheit: Das
sächsisch-polnische Doppelwappen ist an jeder der vier
Seiten. Rekonstruktion aus dem Jahr 1969.
- Moritzburg: Datiert auf 1730, zwei
Säulen, die Auffahrt zum Schloss Moritzburg flankierend,
am Originalstandort.
- Mügeln: Marktsäule datiert auf 1726,
nicht am Originalstandort, mehrfach umgesetzt, heute am
ehemaligen Lomatzscher Stadttor. Restaurierungen 1956 und
1979.
- Mühlberg (Brandenburg)
- Neustadt an der Orla (Thüringen):
datiert auf 1722 früher vor dem Stadttor an der Straße
nach Triptis, heute auf dem Markt, weiterhin eine
Nachbildung einer Distanzsäule von 1728 an der
Pößnecker Straße gegenüber der Einmündung der
Arnshaugker Straße.
- Neustadt in Sachsen (Sächsische
Schweiz): Marktsäule datiert auf 1729 auf dem Marktplatz
an der Ostseite des Rathauses, restauriert 1983.
- Niemegk (Brandenburg)
- Nossen: datiert auf 1727, zu finden
auf dem Markt, wiedererrichtet.
- Oberwiesenthal (sächsisches
Erzgebirge): Marktsäule datiert auf 1730, auf dem
Marktplatz zu finden, restauriert.
- Ortrand (Brandenburg): Nachbildung auf
dem Markt
- Penig: datiert auf 1731, Nachbildung
von 1988
- Pirna (Sächsische Schweiz): Einst 3
Postmeilensäulen, nur eine auf 1722 datierte Torsäule
ist erhalten. Der ursprüngliche Standort war am
Dohnaischen Tor (heute Kreuzung Breite Straße /
Königsteiner Straße). 1834 wurde sie an den Brotkorbweg
umgesetzt, Anfang des 20. Jh. wiederum nach einer
Restaurierung an den Tischerplatz umgesetzt, Mitte des
20. Jh. in die Grünanlagen am Eingang der
Jacobäerstraße versetzt, wo sie noch heute zu finden
ist. Anläßlich der Restaurierung im Jahr 1905 bekam die
Säule neue Inschriften, deren Inhalte nicht mehr mit dem
Original übereinstimmten. 1945 fiel die Spitze ab, die
wurde durch eine zu kurze ersetzt. Zwei weitere
Erneuerungen in den Jahren 1955/56 durch die Pirnaer
Bildhauerwerkstatt Manke und zuletzt 1984 gaben der
Säule ihr heutiges Gesicht.
- Plauen (sächsisches Vogtland):
datiert auf 1726, Nachbildung von 1986 ohne
Distanzinschriften, zu finden an der Reichenbacher
Straße vor der historischen Elsterbrücke.
- Pulsnitz: datiert auf 1731, zu finden
vor dem Schützenhaus
- Radeburg
- Reichenbach (sächsisches Vogtland)
- Rochlitz: einst zwei Torsäulen, die
erhaltene vom Untertor ist datiert auf 1722, 1865
abgetragen, 2003 wiederaufgefunden, Neuaufstellung der
restaurierten Säule 2007 am Clemens-Pfau-Platz.
- Roßwein: datiert auf 1731, 1862
entfernt, Nachbildung am alten Standort von 2000
- Schlettau (sächsisches Erzgebirge):
datiert auf 1727, vor dem Reutherhaus zu finden
- Sebnitz (Sächsische Schweiz):
Nachbildung von 2000, zu finden auf dem Markt.
- Senftenberg (Brandenburg): Marktsäule
datiert auf 1731, 1847 unter preußischer Herrschaft
abgebaut, Neuaufstellung einer Kopie im Jahr 2000 auf dem
Untermarkt.
- Stolpen (Sächsische Schweiz):
Marktsäule datiert auf 1728, 1732 auf dem Untermarkt
aufgestellt, Aufstellung einer Nachbildung 1996.
- Strehla: datiert auf 1729, einst vor
dem Oschatzer Tor aufgestellt, 1848 erst auf den
Marktplatz, dann auf den Schloßplatz umgesetzt, 1961
Nachbildung, seit 1962 wieder auf dem Markt vor dem
Rathaus, restauriert 1992.
- Tharandt
- Thum (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1727, Nachbildung von 1978, nur
der Sockel ist original
- Uebigau-Wahrenbrück (Brandenburg):
auf dem Marktplatz im Ortsteil Wahrenbrück
- Waldheim: Marktsäule datiert auf
1724, heute eine Nachbildung.
- Wilsdruff: Marktsäule datiert auf
1731, 1864 nach Niederreinsberg verbracht, 1937 wieder
nach Wilsdruff zurückversetzt, heute wieder auf dem
Markt, restauriert 1969
- Wittichenau
- Wolkenstein (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1730, heute auf dem Markt vor dem
Rathaus zu finden.
- Wurzen: Torsäule datiert auf 1724, zu
finden in der Wenceslaigasse, Ecke Dresdener Straße, am
Originalstandort vor dem Wenceslaitor.
- Zörbig (Sachsen-Anhalt)
- Zschopau: Die Nachbildung der
Distanzsäule vom Chemnitzer Tor ist derzeit in Arbeit,
die Aufstellung dürfte demnächst erfolgen.
- Zwickau (sächsisches Erzgebirge):
Besaß einst vier auf 1725 datierte Torsäulen am
Tränktor (Straße nach Dresden), am Niedertor (Straße
nach Leipzig), am Frauentor (Straße nach Reichenbach)
und am Obertor (Straße nach Schneeberg), alle mit je
zwei Inschriftenseiten. Sie sollen sogar aus Marmor
gefertigte Wappenstücke besessen haben. Alle vier sind
verloren. 2002 wurde eine Kopie der Obertor-Säule an der
Inneren Schneeberger Straße in der Nähe der
Zentralhaltestelle aufgestellt
- Zwönitz (sächsisches Erzgebirge):
Marktsäule datiert auf 1727, restauriert.
Literatur
Dr. Siegfried Rühle,
Überarbeitung durch Friedrich H. Hofmann unter Mitwirkung von
André Kaiser und Frank Ringleb, Postsäulen und Meilensteine,
herausgegeben von der Forschungsgruppe Kursächsische
Postmeilensäulen e. V., 3. Auflage 2007, Schütze, Engler, Weber
Verlags GbR, Dresden 2007, ISBN 978-3-936203-09-7
http://www.kursaechsische-postmeilensaeulen.de/
Lexikon Kursächsische Postmeilensäulen, transpress Verlag
Berlin 1989, ISBN-10: 3344002643, ISBN-13: 978-3344002640
Verein für sächsische Postgeschichte und Philatelie: http://www.postgeschichte-sachsen-vsp.de/
Gustav Schäfer, Geschichte des Sächsischen Postwesens vom
Ursprung bis zum Übergang in die Verwaltung des Norddeutschen
Bundes, Dresden 1879
Kurt Krebs: Das kursächsische Postwesen zur Zeit der
Oberpostmeister Johann Jakob Kees I und II, Berlin und Leipzig
1914
http://de.wikipedia.org/wiki/Kursächsische_Postmeilensäule
http://de.wikipedia.org/wiki/Galerie_der_Sächsischen_Postmeilensäulen
http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden-Teplitzer_Poststraße
Postdistanzsäule in Dresden - unter spezieller Berücksichtigung der
Maßeinheiten und alternativer Wappendarstellungen
Postdistanzsäule in Meißen - unter spezieller
Berücksichtigung der Geschichte der Markierungen
Postdistanzsäule in Moritzburg - unter spezieller
Berücksichtigung des Aussehens des Markierungssystems
Postdistanzsäule in Pirna - unter spezieller
Berücksichtigung der Geschichte ihres Verfalls
Postdistanzsäule in Stolpen - Postdistanzsäule in Leisnig
Rautenkranz - Vytis
Königstein
(Sachsen): Festung Königstein - weitere Wappen im
Stadtbild
Sächsische Wappen (1), Ernestinische
Linie - Sächsische Wappen (2), Albertinische Linie
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