Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1027
Neuburg an der
Donau
Hofkirche
Die Hofkirche "Unserer Lieben Frau" ist 1607-18 nach Plänen von Josef Heintz d. Ä. aus Basel und unter der Bauleitung von Gilg Vältin aus Graubünden erbaut worden anstelle der vorherigen romanischen und gotisch erneuerten Klosterkirche der Benediktinerinnen, die beim Turmeinsturz zerstört worden war. Ottheinrich, ein Verfechter der Reformation, führte den Protestantismus in seinem Herzogtum ein, löste das Kloster 1542 auf, und seine Nachfolger machten die Kirche 1602 zur protestantischen Pfarrkirche. Nach dem Einsturz des Turmes entschloß man sich zum grundlegenden Neubau. Bauherr war erst Philipp Ludwig, der die Kirche als protestantische Predigerkirche konzipierte und die Baupläne nach seinen Vorstellungen korrigieren ließ, und später Wolfgang Wilhelm, der wieder zum Katholizismus konvertierte und den Kirchenbau in die Hände der Jesuiten gab. Vom architektonischen Konzept her ist das klar gegliederte Langhaus des Neubaus ein Bauwerk der Spätrenaissance, der über 57 m hohe Turm, der als Gegenpol zur Jesuitenkirche St. Michael in München gedacht war und heute einen markanten städtebaulichen Gegenakzent zum später errichteten, im frühbarocken Stil gehaltenen Turm der Stadtpfarrkirche St. Peter bildet, und die Westfassade wurden aber erst 1624-27 durch Johann Alberthal und Antonio Serro fertiggestellt, die Ausstattung aber ist gänzlich barock, die Stukkaturen wurden von den Brüdern Castelli aus Rovereto angefertigt, an der sonstigen barocken Ausstattung arbeitete Johann Jakob Breitenauer. Mit dem Schloß ist die Hofkirche durch einen gedeckten Gang verbunden, so daß man direkt vom Schloß in die Fürstenloge gelangen konnte.
An der Fassade zum Karlsplatz, einem der schönsten Plätze Süddeutschlands, befindet sich das pfalzgräfliche bzw. kurfürstliche Prunkwappen. Es ist eine der komplexesten pfalzgräflichen Wappenvarianten und stammt nicht aus der Bauzeit. Es enthält nämlich mit Bergen op Zoom ein Element, welches erst 1728 erheiratet wurde, und zwar von der Linie Pfalz-Sulzbach, die sich von Pfalz-Neuburg abgespalten hatte und diese dann beerbte. Weiterhin enthält das Wappen mit Hohenack und Rappoltstein Elemente aus der Linie Pfalz-Bischweiler-Zweibrücken, die erst von Christian II. Pfalzgraf bei Rhein zu Birkenfeld, Herzog v. Bayern (22.6.1637 - 26.4.1717), 1654 zu Birkenfeld/Bischweiler, 31.3.1671 Pfalzgraf zu Birkenfeld, 1673 zu Rappoltstein, 1695 Ererbung von Lützelstein, durch seine Ehe mit Katharina Agathe Gräfin v. Rappoltstein (15.6.1648 - 16.7.1683, Tochter von Johann Jakob Graf v. Rappoltstein (1598 - 25.7.1673) und Anna Claudina v. Kyrburg (14.3.1615 - 18.6.1673)) als Ansprüche erworben wurden.
Aufbau des Wappens:
Drei Ordensketten sind unter dem Wappenschild zu sehen, davon ist die mittlere gut zu erkennen:
Literatur,
Quellen und Links
Hinweistafeln am Gebäude
Siebmacher's Wappenwerk
Geschichte von Pfalz-Neuburg: http://www.pfalzneuburg.de/page2/page2.html
Virtueller Stadtrundgang in Neuburg: http://neuburg-donau.info/sehenswertes/rundgang/station1/station1.htm etc.
Hofkirche: Hofkirche "Unserer Lieben Frau" Neuburg an
der Donau, herausgegeben vom Hofkirchenfonds Neuburg,
Peda-Kunstführer Nr. 410/1997, Kunstverlag Peda Passau, ISBN
3-89643-066-1
Pfalz-Neuburg-Ausstellung: http://www.hdbg.de/pfalz/Neuburg_Ausstellung.htm
Seite der Stadt Neuburg: http://www.neuburg-donau.de/
Hugo Gerard Ströhl, Deutsche Wappenrolle, Reprint von 1897,
Komet Verlag Köln, ISBN 3-89836-545-X
Herrn Wolfgang Kaps ein herzliches Dankeschön für wertvolle
Hinweise.
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