Bernhard Peter
Wappen der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda

Die Geschichte der Wappen der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda
Teil (2): AD 1678 - 1737

Placidus von Droste (1678-1700), Fürstabt

Eltern: Philipp von Droste zu Erwitte, Agnes von Heygen (Heggen), Großeltern: Henneke von Droste zu Erwitte, Margret von Spiegel, Kaspar von Heygen zu Amicke und Ewig, Anna von Schorlemer zu Overhagen.

Das Wappen des Fuldaer Fürstabtes Placidus von Droste (1678-1700) ist geviert und wie folgt tingiert:

Variante 1: Das Oberwappen hat drei Helme, hinter dem Schild Schwert (heraldisch links) und Abts-Pedum (heraldisch rechts):

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Hammelburg, Rathaus

Variante 2: Das Oberwappen hat drei Helme, hinter dem Schild gestürztes Schwert (heraldisch links) und Abts-Pedum (heraldisch rechts), ohne Familienkomponente:

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Fulda, Stadtpfarrkirche St. Blasius, an einem Altar in der Anbetungskapelle

Variante 3: Version ohne Helme und Helmkleinode

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Fulda, Altes Rathaus.

Bildbeispiel: Fulda, Stadtschloß, Fürstensaal, am Bilderrahmen mit seinem Portrait


Adalbert I. von Schleifras (1700-1714), Fürstabt

Eltern: Georg Lukas von Schleifras, Maria Margareta von Rotzmann, Großeltern: Hermann Otto von Schleifras, Cordula Katharina von der Tann, Romann von Rozmann zu Dotzelenroda, Barbara Juliane von Buseck.

Das Wappen des Fuldaer Fürstabtes Adalbert I. von Schleifras (1700-1714) ist geviert und wie folgt tingiert:

Variante 1: Das Oberwappen hat drei Helme, hinter dem Schild Schwert (heraldisch links) und Abts-Pedum (heraldisch rechts):

Der Adler ist der Reichsadler (Reichsunmittelbarkeit), der grüne Lilienstock steht für das Fuldaer Domkapitel und symbolisiert mit seinen drei silbernen Blüten die drei Märtyrer und Schutzpatrone der Stadt Fulda (Simplicius, Faustinus und Beatrix). Bonifatius brachte einst Reliquien dieser drei Heiligen nach Fulda. Der rote Hintergrund steht für den Märtyrertod, den die drei Schutzpatrone gestorben sind.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Stadtschloß Fulda, Fürstensaal

Variante 2: einfachere Version ohne Helme, aber mit Fürstenhut, Krummstab und Schwert

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Konstantin von Buttlar (1714-1726), Fürstabt

Eltern: Johann Christoph von Buttlar zu Mariengart, Maria Renate von Freyberg, Großeltern: Johann Friedrich von Buttlar, Anna Kunigunda von Boineburg zu Lengsfeld, Johann Franz von Freyberg, Maria Eva von Hornstein.

Das Wappen des Fürstabtes ist geviert:

Variante 1: Über dem Wappen stehen drei Helme:

Hinter dem Schild stecken Schwert und Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Stadtschloß Fulda, Supraporte mit dem gemalten Wappen des Fürstabtes. Rechts und links des fürstäbtlichen Wappens befinden sich zwei kleinere ovale Wappenschilde, heraldisch links gespalten, vorne in Gold ein halber schwarzer Adler am Spalt (Reichsunmittelbarkeit) und hinten in Rot ein grüner Lilienstock mit drei silbernen Blüten (Domkapitel), heraldisch rechts gespalten, vorn in Silber ein schwarzes, durchgehendes Kreuz (Hochstift), hinten in Rot ein grüner Lilienstock mit drei silbernen Blüten (Domkapitel).

Bildbeispiel: Südwestlicher Ehrenhof des Fuldaer Stadtschlosses, nördlicher Flügel

Variante 2: einfachere Version ohne Helme, aber mit Fürstenhut, Krummstab und Schwert

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:


Adolf von Dalberg (1726-1737), Fürstabt

Eltern: Franz Eberhard Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, Anna Katharina Franziska von Dalberg, Großeltern:  Philipp Balthasar Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, Magdalena von Warsberg, Johann XXV. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, Anna Antonetta von der Leyen.

Das Wappen des Fürstabtes ist wie folgt aufgebaut:

Oberwappen, Variante 1: Über dem Wappen stehen vier Helme:

Hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Stadtschloß Fulda, Supraporte mit dem gemalten Wappen des Fürstabtes, wobei das Schwert ganz hinter der Helmdecke, der Krummstab aber teilweise vor der Helmdecke gemalt ist. Rechts und links des fürstäbtlichen Wappens befinden sich zwei kleinere, schräggestellte, ovale Wappenschilde, heraldisch links in Rot ein grüner Lilienstock mit drei silbernen Blüten (Domkapitel), heraldisch rechts in Silber ein schwarzes, durchgehendes Kreuz (Hochstift).

Es gibt auch noch eine Variante 2 des Oberwappens mit fünf Helmen:

Hinter dem Schild schräggekreuzt Schwert und Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Hammelburg, Rotes Schloß

Oberwappen, Variante 3: Ohne Helme und Helmkleinode, aber mit Fürstenhut, Schwert, Krummstab, ggf. hermelinverbrämtes purpurnes Wappenzelt mit Fürstenhut.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

 

Bildbeispiel: Heilig-Geist-Kirche Fulda, rechter Seitenaltar

Variante: kartuschenartige Darstellung ganz ohne Oberwappen

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Variante: Darstellung nur mit Fürstenhut

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Variante 4: Es gibt auch noch eine vereinfachte Form des Wappens mit gespaltenem Schild:

Darstellung mit Fürstenhut, Schwert, Krummstab.

Beispiele für das Vorkommen dieses Wappens:

Bildbeispiel: Hammelburg, Rotes Schloß


Literatur:
Siehe zusätzlich allgemeines Quellenverzeichnis bzw. die bei den jeweiligen Objekten angegebenen Quellen.
Siebmachers Wappenbücher, Band Bistümer
Die Wappen der Hochstifte, Bistümer und Diözesanbischöfe im Heiligen Römischen Reich 1648-1803, hrsg. von Erwin Gatz, erstellt von Clemens Brodkorb, Reinhard Heydenreuter und Heribert Staufer, Schnell & Steiner Verlag 2007, ISBN 978-3-7954-1637-9
Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus dem Stadtschloß Fulda mit freundlicher Erlaubnis vom Magistrat der Stadt Fulda, Pressestelle, Herr Harald Merz, vom 29.10.2007, wofür ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt sei.

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