Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3154
Meisenheim (Landkreis Bad Kreuznach)

Der Magdalenenbau des Meisenheimer Schlosses ("Herzog-Wolfgang-Haus")

Der Magdalenenbau bzw. das sogenannte Herzog-Wolfgang-Haus im Süden der Schloßkirche ist der letzte Rest des Meisenheimer Schlosses. Dieses wiederum hatte seine Wurzeln in einer im 12. Jh. von den Grafen von Veldenz errichteten Wasserburg. Die Pfalzgrafen machten sukzessive aus der Burg ein Residenzschlößchen. Nacheinander wurden drei Schloßbauten errichtet, zuerst kam der Stephansstock. An der südlichen Rückseite des Schloßplatzes gelangt man zu dessen Überresten: Dort, wo jetzt nur eine halbhohe Mauer mit Rundturmfundamenten aus dem Gebüsch ragt, stand einmal der erste von den Wittelsbachern errichtete Schloßbau, erbaut 1453-1459 von Pfalzgraf Stephan (1436-1459). Er war mit der Veldenzer Erbtochter Anna vermählt und brachte so die Grafschaft Veldenz an die Pfalz. Es handelte sich um einen Donjon mit sechs schlanken Türmchen, der unten gemauert war und oben aus Fachwerk bestand. Im Jahre 1734 ist der Stephansstock unabsichtlich abgebrannt und blieb seitdem Ruine.

Dann wurde in einer zweiten Ausbauphase 1514 der Steinerne Stock errichtet. Ein alternativer Name lautet Ludwigsbau, weil der auf dem alten Veldenzer Bau gegründete Bau zwar unter Herzog Alexander begonnen, aber erst unter Herzog Ludwig fertig wurde. Die ursprüngliche Veldenzer Burg wurde während dieser Maßnahmen abgerissen, weil man auf den Fundamenten sukzessive das neue Schloß errichten wollte, das zunächst der Hauptsitz, dann nur noch die Nebenresidenz der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken war. Der dritte und letzte Teil des Meisenheimer Schlosses wurde 1612-1614 unter Herzog Johann II. erbaut und diente als Witwensitz der zweibrückischen Pfalzgräfinnen. Er wurde Magdalenenbau genannt, und nach diesem bekam das ganze Schloß seinen Namen: Schloß Magdalenenbau. Herzogin Magdalena hatte ab 1604 zuerst im alten Stephansstock und auch im engen Ludwigsbau (= Steinerner Bau) gewohnt, dem alten Schloß, doch so langsam mußte etwas Besseres her. Ihr regierender Sohn beauftragte seinen Zweibrücker Hofmeister Hugo Friedrich Zorn von Bulach, sich darum zu kümmern, und dieser schrieb am 28.1.1612 an den Meisenheimer Amtmann Johann Carl von Uffenhoven und an den Landschreiber Johann Ruprecht Sturtz, damit diese den herzoglichen Bau- und Werkmeister Hans Grawlich (Graulich) bei der Konzeption des Neubaus unterstützten. Zwei Jahre später war der Neue Bau fertig und wurde sofort von Herzogin Magdalena bezogen.

Jene Magdalena, nach der der Bau genannt wurde, war Magdalena Herzogin von Kleve (2.11.1553-30.8.1633), die Tochter von Wilhelm V. Herzog von Kleve, Jülich und Berg Graf von der Mark und von Ravensberg (28.7.1516-5.1.1592) und dessen zweiter Frau, Maria von Österreich (15.5.1531-11.12.1581). Ihr Vater war also Wilhelm der Reiche, der 1539-1543 auch noch Herzog von Geldern war. Und ihr Bruder war Johann Wilhelm Herzog von Kleve, Jülich und Berg (28.5.1562-25.3.1609), welcher 1571-1585 Administrator im Bistum Münster war, 1573-1585 Domherr zu Köln, 1575-1585 Domherr zu Straßburg, 1585 resignierte, 1592 Herzog wurde und 1600 Graf von Moers, der aber seit 1589 Anzeichen einer Geisteskrankheit zeigte und trotz zweimaliger Verheiratung kinderlos verstarb. Magdalenas älteste Schwester hatte Albrecht Friedrich Herzog von Preußen geheiratet, die zweitälteste Schwester hatte Philipp Ludwig Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Neuburg Herzog von Bayern geheiratet, und damit sind wir mittendrin im 1609 ausbrechenden Kleve-Jülich-Bergschen Erbstreit, der beinahe einen europaweiten Krieg ausgelöst hätte.

Magdalena hatte am 4.10.1579 in Bergzabern Johann I. Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (8.5.1550-12.8.1604) geheiratet, den Sohn von Wolfgang Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (26.9.1526-11.6.1569) und Anna von Hessen (26.10.1529-10.7.1591), welcher 1569 zu Zweibrücken die Regierung übernahm. 1609 erhob natürlich auch ihr gemeinsamer Sohn Johann II. Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (26.3.1584-9.8.1635) als dritte Partei Ansprüche auf die Vereinigten Herzogtümer. Und als vierte Partei kam noch das Kurfürstentum Sachsen hinzu, das sich ungeachtet des 1546 vom Kaiser zugestandenen Rechts der weiblichen Sukzession in den Herzogtümern auf eine entsprechende Absprache mit dem Kaiser berief. Wir wissen, wer letztendlich zum Zuge kam, das waren die Häuser Pfalz-Neuburg und Brandenburg-Preußen, und der Konflikt wurde in drei Etappen gelöst, 1614 Vertrag von Xanten (Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein an Brandenburg, Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg), 1666 Vertrag von Kleve und 1672 Vertrag von Kölln (Berlin!, Ravenstein an Pfalz-Neuburg gegen Kompensationszahlung) und schließlich 1741 in einem endgültigen Vertrag zwischen allen Konfliktparteien inclusive Sachsen, welches leer ausgegangen war.

Zurück zu Magdalena, nach der dieser Bau benannt wurde: Ihre Kinder waren 1.) Ludwig Wilhelm Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken (28.11.1580-26.3.1581), starb jung, 2.) Maria Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken (7.11.1581-18.8.1637), heiratete am 17.5.1601 in Zweibrücken Georg Gustav Pfalzgraf bei Rhein zu Veldenz-Lauterecken Herzog von Bayern (6.2.1564-3.6.1634), 3.) Anna Magdalene Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken (11.1.1583-7.2.1583), starb jung, 4.) Johann II. Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (26.3.1584-9.8.1635), 1604 in Zweibrücken, 1606 zu Bischweiler, 1612 zu Birlenbach, 5.) Friedrich Kasimir Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken-Landsberg (10.6.1585-30.9.1645), Begründer der Linie zu Landsberg, 6.) Elisabeth Dorothea Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken (16.7.1586-23.11.1593), starb jung, 7.) ein namentlich nicht bekannter Sohn (24.2.1588-24.2.1588), 8.) Johann Kasimir Pfalzgraf bei Rhein zu Kleeburg Herzog von Bayern (20.4.1589-18.6.1652), Begründer der Linie zu Kleeburg, 9.) eine namentlich nicht bekannte Tochter (7.6.1590-7.6.1590), 10.) Amalie Jakobe Henriette Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken (18.9.1592-18.5.1655), vermählt mit Jakob Franz Graf von Pestacalda, 11.) ein namentlich nicht bekannter Sohn (28.9.1593-28.9.1593) und 12.) Anna Katharina Pfalzgräfin bei Rhein zu Zweibrücken (28.7.1597-2.12.1597), starb jung. De facto spaltete sich also die Linie Pfalz-Zweibrücken unter den Söhnen auf in die drei Linien Zweibrücken, Landsberg und Kleeburg. Und Johann II. Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken, der mit seinen eigenen Ansprüchen auf Kleve-Jülich-Berg gescheitert war, ließ diesen Bau für seine Mutter errichten, als er nach dem Tod seines Vaters selber an der Regierung war.

Die Bauinschrift von 1614 ist nicht mehr original, sondern wurde 1910 erneuert mit dem Wortlaut "Von Gottes Gnaden / Joannes Pfaltz-Grav Bey Rhein In Bayern / Zu Gulich Cleve u. Berg Hertzog, Grave Zu / Veldentz, Sponheim, Der Marck und / Ravensperg, Herr Zu Ravenstein, Und / Von G. G. Loysa Geborne Pfaltz-Graevin / Bey Rhein Hertzogin In Bayern &c. / Von G. G. Magdalena Pfaltz-Graevin Bey Rhein / Hertzogin In Bayern, Graevin Zu Veldentz / und Sponheim &c. Geborne Hertzogin Zu / Gulich Cleve und Berge, Graevin von der / Marck und Ravensperg, Frave Zu / Ravenstein &c. Wittwe / Anno Domini 1614". Die drei genannten Personen sind Johann II. Pfalzgraf bei Rhein zu Zweibrücken Herzog von Bayern (26.3.1584-9.8.1635), seine zweite Ehefrau, die am 13.5.1612 in Heidelberg geehelichte Louise Juliane Pfalzgräfin bei Rhein (16.7.1594-28.4.1640) aus der Kurlinie, und seine Mutter Magdalena Herzogin von Kleve (2.11.1553-30.8.1633). Pfalzgräfin Louise Juliane war die zweite Witwe, die hier einzog. Die dritte fürstliche Witwe, die hier einzog, war 1661 Herzogin Anna Juliana von Nassau-Saarbrücken, die Witwe von Herzog Friedrich von Pfalz-Zweibrücken. Die vierte Witwe, die hier einzog, war deren Tochter, Friederike Charlotte (2.12.1653-27.10.1712), im Jahr 1675.

Der originale Inschriftenstein wird im Jahr 1886 als "verstümmelt" beschrieben, ist also erste gegen Ende des 19. Jh. bei Umbaumaßnahmen verlorengegangen. Es gibt eine Beschreibung aus dem Jahr 1726, nach der die Position die über dem Portal des Treppenturms war, wo heute eine Nachbildung des Wappens alleine ohne Inschrift angebracht ist. Sundahl überliefert den originalen Wortlaut: "VON G(OTTES) G(NADEN) IOHANNES PFALTZ-GRAV BEY RHEIN IN BAYERN ZV GVLICH CLEVE VND BERG HERTZOG, GRAVE ZV VELDENTZ, SPONHEIM, DER MARCK VND RAVENSPERG, HERR ZV RAVENSTEIN, VND VON G(OTTES) G(NADEN) LOYSA GEBORNE PFALTZGRAEVIN BEY RHEIN HERTZOGIN IN BAYERN, etc. ANNO DOMINI MDCXIV". Vermutlich war die Inschrift im Gegensatz zur rekonstruierten Variante in Großbuchstaben ausgeführt. Es fällt auf, daß der Bauherr sich hier die Titel seiner Mutter aneignet, obwohl er sich eigentlich hinten anstellen mußte und leer ausging. Weiterhin werden die vom Vater geerbten und die über das Erbe der Mutter beanspruchten Titel als Gesamtmasse nach ihrem Rang geordnet, die mütterlichen Titel werden also eingeschoben, wodurch bewußt eine Vermischung väterlicher und mütterlicher Titel vollzogen wurde. Diese ostentative Integration eines Erbes, das er nicht tatsächlich hatte oder bekommen würde, das er nur gerne gehabt hätte, ist politische Absicht. Es gab früher noch einen zweiten Inschriften- und Wappenstein, der außen über den Fenstern des im ersten Obergeschoß gelegenen Speisesaales angebracht war und um 1826 verloren gegangen sein muß, das war wie der erstgenannte Stein eine Arbeit des Meisters Conrad Wohlgemuth aus Simmern, der auch das Epitaph für die Pfalzgräfin Christine angefertigt hat. Bei den Umbaumaßnahmen in der ersten Hälfte des 19. Jh. verschwand das Original des zweiten Steins. Der Wortlaut der Originalinschrift wird von Sundahl wie folgt überliefert: "VON GOTTES GNADEN MAGDALENA PFALTZ-GRAEVIN BEY RHEIN, HERTZOGIN IN BAYERN, GRAEVIN ZV VELDENTZ VND SPONHEIM etc. GEBOHRNE HERTZOGIN ZV GVLICH CLEVE VND BERGE, GRAEVIN VON DER MARCK VND RAVENSPERG, FRAVE ZV RAVENSTEIN etc. WITTWE. ANNO DOMINI MDCXIV."

Das über dem Eingang zum polygonalen Treppenturm angebrachte Wappen, eine moderne Rekonstruktion ohne zugehörige Inschrift, an der richtigen Stelle zwar, aber nicht den originalen Kontext abbildend, ist insgesamt geteilt und sechsmal gespalten, enthält also 14 Felder. Die optisch linken vier und die rechten vier Felder sind identisch. Das Bauherrenpaar sind Pfalzgraf Johann II. und seine Frau, Pfalzgräfin Louise Juliane. Ersterer entstammt einer Linie, die Anspruch auf das mütterliche Erbe erhob, letztere aus der Kurlinie, die nichts mit dem Kleve-Jülichschen Erbstreit zu tun hatte. Entsprechend ist das ein aus dem Schildbild des Ehemannes und dem der Ehefrau gespaltener Schild, als Ehewappen zusammengestellt unter den fünf Kleinoden des Ehemannes. Nur wurde aus ästhetischen Gründen die eigentlich mittige prinzipielle Spaltlinie so verschoben, daß alle 14 Felder die gleiche Breite bekommen. Alternativ können wir diesen Schild des Pfalzgrafen Johann gedanklich in drei Partien einteilen, Vater, Mutter, Ehefrau. Anders als bei den Wappen der Linie Pfalz-Neuburg kam es noch nicht zur völligen Verschmelzung mit nur einmaligem Vorkommen der Felder für Pfalz und Bayern. Dieses Wappen ist die öffentliche Dokumentation der Pfalz-Zweibrücker Ansprüche auf das mütterliche Erbe. Von der Logik her ist also der Schild wie folgt aufgeteilt: Gespalten,

Interessanterweise taucht die Grafschaft Veldenz hier nicht im Wappen auf, denn im Jahre 1614 war der Graf von Veldenz Georg Gustav von Pfalz-Veldenz (6.2.1564-3.6.1634) aus einer anderen Linie.

Dazu werden insgesamt fünf Helme geführt, die ebenfalls den Erbanspruch auf die Vereinigten Herzogtümer unterstreichen, wobei auch hier die Kleinode eine Gesamt-Rangfolge abbilden, hier also auch aus väterlichem Erbe und mütterlichen Ansprüchen bewußt eine Gesamtmasse gebildet wurde, wie schon bei der Inschrift:

Kurz nach Fertigstellung des Magdalenenbaus (alternativer Name: Neuer Bau) durchlitt Meisenheim den Dreißigjährigen Krieg. 1620/1621 besetzten die Spanier unter General Ambrosio Spinola die Stadt, 1624 wütete die Pest, 1635 besetzten kaiserliche Truppen unter General Gallas die Stadt, und erst 1644 konnten die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken die Stadt wieder als Residenz zurückergreifen. 1676 besetzten erneut französische Truppen im Zuge der Réunionskriege Meisenheim, 1677 wurde die Regierung nach Meisenheim verlegt, und damals wurde der Ludwigsbau gründlich repariert. Ab 1712 hatte Schloß Magdalenenbau wiederum quasi ausgedient. Pfalz-Birkenfeld kam an die Regierung, und Bergzabern diente als Witwensitz. Mit dem Wechsel der Pfälzer auf interessantere Throne verwaiste das ganze Schloß Meisenheim. Die herzogliche Familie wohnte hier nicht mehr und kam allenfalls sporadisch vorbei. Ein Verwalter kümmerte sich mehr schlecht als recht um den Unterhalt der Gebäude. Der alte Stephansstock wurde zeitweilig als Getreidespeicher genutzt, nachdem die Fruchtspeicher von Landsberg durch die Franzosen zerstört worden waren, dann ab 1683 als lutherischer Gemeindesaal. 1734 brannte er durch Unachtsamkeit ab, dann hatte das Schloß nur noch zwei Gebäude. Die lutherische Gemeinde zog 1734 um in den Steinernen Stock.

 

Das ungenutzte Schloß wurde nach dem 1794 erfolgten Einmarsch der französischen Revolutionstruppen zunächst als Lazarett genutzt und wurde dabei schwer beschädigt. Dann wurden wenig später die in Eigentum des französischen Staates überführten verbliebenen Schloßgebäude meistbietend an Meisenheimer Bürger versteigert. Der Magdalenenbau wurde zur Unterbringung obdachloser Familien in günstigen Mietwohnungen genutzt. 1798 wurde Meisenheim verwaltungsmäßig dem Saar-Departement zugeschlagen.

Schließlich kam nach dem Ende der französischen Besetzung der Rest des Schlosses an Friedrich V. Landgraf von Hessen-Homburg, der als eine Art Wiedergutmachung und Belohnung für seinen anti-napoléonischen Einsatz durch den Wiener Kongreß das homburgische Amt Meisenheim erhielt, das aus früheren zweibrückischen, rheingräflichen, badischen und reichsritterschaftlichen Orten zusammengeflickt wurde. Danach kam der Besitz an seinen Sohn, Friedrich VI. Joseph Ludwig Karl August Landgraf von Hessen-Homburg (30.7.1769-2.4.1829), der ebenfalls ein verdienter Kämpfer in den Freiheitskriegen war. Der Magdalenenbau und die verbliebenen Nebengebäude wurden ab 1826 komplett renoviert. Dem Magdalenenbau wurde 1826-1827 noch ein neugotischer Anbau von Georg Moller aus Darmstadt hinzugefügt, als es 1820-1829 als Sommersitz des hessen-homburgischen Landgrafenpaares genutzt wurde. Der komplette südliche Giebel rechts an der Fassade stammt aus dieser Zeit. Der Bauherr war der Sohn von Friedrich V. Ludwig Wilhelm Christian Landgraf von Hessen-Homburg (30.1.1748-20.1.1820) und Carolina Prinzessin von Hessen-Darmstadt (2.3.1746-18.9.1821), und er hatte am 7.4.1818 in London die englische Prinzessin Elizabeth (22.5.1770-10.1.1840) geheiratet, die Tochter von König George III., König von Großbritannien, Irland und Hannover (4.6.1738-29.1.1820). Das Paar war kinderlos.

Von Hessen-Homburg kam Meisenheim schließlich an Hessen-Darmstadt. 1866 mußte Meisenheim nach verlorenem Krieg an Preußen abgetreten werden. Das Landratsamt zog ein, außerdem wurde hier die Wohnung des preußischen Landrats eingerichtet. 1882 wurden alle verbliebenen Teile des Schlosses bis auf den 1614 entstandenen Magdalenenbau abgerissen, dann hatte das Schloß nur noch ein Gebäude. Es gibt nur wenige erhaltene Zeichnungen, die eine teilweise Rekonstruktion des ursprünglichen Aussehens des Schlosses ermöglichen. Der Kreis Meisenheim ist mittlerweile im Landkreis Bad Kreuznach aufgegangen, und so stand das ehemalige Landratsamt zum Verkauf. Die evangelische Kirche (Rheinische Landeskirche) kaufte das verbliebene Schloßgebäude im Jahr 1933. Es wurde zunächst ein Gäste- und Tagungshaus der Diakonie daraus gemacht. Heute dient das in "Herzog-Wolfgang-Haus" umbenannte Anwesen als heilpädagogische Einrichtung der Kreuznacher Diakonie mit verschiedenen Wohngruppen.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@49.7048797,7.6712981,20z?entry=ttu - https://www.google.de/maps/@49.7048797,7.6712981,81m/data=!3m1!1e3?entry=ttu
Informationstafeln an den Gebäuden
Geschichte auf Burgen und Schlösser:
https://www.burgen-und-schloesser.net/rheinland-pfalz/schloss-magdalenenbau/geschichte.html
Chronik der Stadt Meisenheim auf der Webseite der Stadt:
http://www.stadt-meisenheim.de/historie/chronik/
Herzog-Wolfgang-Haus auf der Webseite der Stadt:
http://www.stadt-meisenheim.de/historie/herzog-wolfgang-haus/
Pfalzgraf Johann I.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Pfalz-Zweibrücken)
Magdalena von Kleve:
https://de.wikipedia.org/wiki/Magdalena_von_Jülich-Kleve-Berg
Pfalzgraf Johann II.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Pfalz-Zweibrücken-Veldenz)
Pfarrer Rodewald: Das Herzog Wolfgang Haus, aus vergangenen Tagen, Meisenheim 1935
Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 478† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0047807 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0478.html
Deutsche Inschriften Bd. 34, Bad Kreuznach, Nr. 477† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0047709 -
https://www.inschriften.net/landkreis-bad-kreuznach/inschrift/nr/di034-0477.html

Fürstenwärther Hof - Meisenheimer Rathaus

Wappen der Wittelsbacher (1): Pfalz

Ortsregister - Namensregister - Regional-Index
Zurück zur Übersicht Heraldik

Home

© Copyright / Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2024
Impressum