Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2612
Johannesberg (zur Kreisstadt Fulda, Landkreis Fulda)
Propstei Johannesberg
Geschichte
der Propstei Johannesberg
Die Propstei Johannesberg
liegt im Südwesten der Stadt Fulda, ca. 3,7 km von der
Innenstadt entfernt westlich des Flusses Fulda am östlichen Rand
des Stadtteils Johannesberg (Adresse: Propsteischloß 2, 36041
Fulda). Das Dorf Johannesberg wurde erst 1972 nach Fulda
eingemeindet. Die Propstei hat ihre Wurzeln in karolingischer
Zeit. Die Lage war günstig, denn einerseits verlief hier ein
sehr alter Weg von der Wetterau ins Grabfeld, und andererseits
verlief im Südosten des Dorfes die Alte Heerstraße zwischen
Fulda und Neuhof, oder großräumig zwischen Leipzig und
Frankfurt. Das Gebiet war Bestandteil der Karlmann-Schenkung,
also der territorialen Erstausstattung des Klosters Fulda.
Blick vom nördlichen Gartenpavillon auf die Propstei.
Johannesberg wurde erstmals 812 erwähnt, als die erste Kirche vom Mainzer Erzbischof Richulf geweiht wurde. Diese Erwähnung läßt sich in den Lorcher Annalen finden. Seit der Barockzeit wird das Jahr fälschlicherweise als 811 überliefert, ein Fehler, der es bis auf das Schild an der Kirche geschafft hat. Doch bei genaueren Recherchen anläßlich der 1200 Jahr-Feier 2011 kam heraus, daß es tatsächlich erst 812 war. Es gab für die Kirche zwei Titularheilige, Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist. Aus dieser ersten Kirche entwickelte sich ein 836 unter dem Fuldaer Abt Rhabanus Magnus gegründetes Kloster der Benediktinermönche, das über 800 Jahre lang bestand. Bei der Gründung wurden hier durch den Mainzer Chorbischof wichtige Reliquien beigesetzt, die der Heiligen Venantius (Bischof von Salona in Dalmatien), Quirinus (Bischof von Sissek in Kroatien) und solche des Papstes Urban I. Eine zweite Kirche entstand um 1000, deren Bau durch Ausgrabungen 1977 nachgewiesen worden ist; es handelte sich um eine spätromanische dreischiffige Basilika mit Stützenwechsel. Der erste namentlich bekannte Propst von Johannesberg ist Ditmar, welcher 1156 genannt wird. Mehrere Pröpste von Johannesberg wurden danach Abt von Fulda, so Heinrich von Cronberg (-1216) im Jahr 1192, Bertho von Mackenzell (-1274) im Jahre 1271 und Hermann von Buchenau (-1449) im Jahre 1440, wobei letzterer die Propstei auch während seiner Amtszeit in Fulda behielt.
Westseite der Propstei. Hinter der Bushaltestelle geht es zur Kirche. In der Mitte das Pfarrhaus. Links das Johanneshaus.
Im Jahre 1443 gab es in Johannesberg eine Klosterreform. Die heutige riesige Anlage verstellt den Blick dafür, wie klein die Anfänge waren: Zu jener Zeit lebten hier ein Propst, ein Dekan und vier Mönche. Der Propst von Johannesberg hatte das Patronat über die Pfarrkirchen von Dienheim, Urspringen, Dolgesheim und Hattenhof. 1509 bekam die Propstei die Pfarrei Florenberg. Unter Propst Wilkin Küchenmeister (-1499) wurden die Propsteigebäude neu errichtet, und Propst Melchior Küchenmeister ließ die Klosterkirche im gotischen Stil neu bauen, ebenso die Pfarrkirchen in Florenberg und Hattenhof. Im 16. Jh. behielten etliche Pröpste die Propstei Johannesberg bei, als sie zum Fürstabt von Fulda gewählt wurden, so Philipp Schenck zu Schweinsberg, Wolfgang Dietrich von Eusigheim, Wolfgang Schutzbar gen. Milchling, Philipp Georg Schenk von Schweinsberg, Wilhelm Hartmann von Klaur (Klauer) zu Wohra, Balthasar von Dernbach. Ebenso handelten die Administratoren des Hochstifts Fulda, Hochmeister Heinrich von Bobenhausen und Erzherzog Maximilian von Österreich. Im 17. Jh. wurde der Brauch beibehalten, daß die Fuldaer Kapitulare den Johannesberg als letztes Sprungbrett vor Erreichen des höchsten Amtes im Hochstift erhielten und die Propstei auch nach der Wahl zum Fürstabt beibehielten, so unter Reinhard Ludwig von Dallwig, Johann Friedrich von Schwalbach, Johann Bernhard Schenk von Schweinsberg, Johann Adolf von Hoheneck und Hermann Georg von Neuhof gen. Ley.
Blick vom südlichen Gartenpavillon auf die Propstei. Mitte: Pfarrkirche. Rechts: Marstall.
Eine Zäsur gab es erst durch die Amtszeit von Pater Sturmius Helcker (amtierte 1644-1649), welcher der einzige nichtadelige Propst auf dem Johannesberg war. Danach war es weder eine Selbstverständlichkeit mehr, daß man diese Propstei als Sprungbrett zur Position des Fürstabtes nutzen konnte, noch daß man sie als solcher automatisch beibehielt. In der Mitte des 17. Jh. änderte sich auch die Stellung des Johannesbergs, aus dem Nebenkloster mit klösterlichem Eigenleben wurde eine reine Propstei der Fürstabtei Fulda. 1626-1631 hatten hier noch Benediktinerinnen aus Zella gelebt, solange, bis das Kloster in Fulda für sie fertiggestellt war. Sie waren von Fuldaer Fürstabt Schenk von Schweinsberg gerufen worden. 1631 zogen daraufhin Benediktiner aus St. Gallen, drei Brüder und acht Novizen, auf dem Johannesberg ein. Das war der letzte Versuch einer monastischen Wiederbelebung. Die hessische Besitzergreifung 1632 beendete den Versuch. Propst Bonifatius von Buseck sorgte 1656 wieder für neues klösterliches Leben. Er war es auch, der die Klosterkirche barock umgestalten ließ.
So wurde der Johannesberg wie die anderen Propsteien auch eine Pfründe, die bei jeder neuen Kapitularen-Rochade hin- und hergeschoben wurde, deren Vergabe dem zu wählenden Fürstabt die jeweilige Stimme zusicherte und die daher in Wahlkapitulationen versprochen wurde, um selbst oberster Hirte zu werden. Es folgten aufeinander als Propst Bonifatius von Buseck, Benedikt von Rosenbusch, Friedrich von Buttlar und schließlich Conrad von Mengersen (6.5.1677-18.8.1753), welcher davor Propst in Thulba und in Holzkirchen war und nun in Johannesberg vom 31.12.1715 bis zum 18.8.1753 als Propst wirkte.
Links Roter Bau, rechts Pfarrkirche, ganz rechts angeschnitten Marstall. Blick von Norden.
Blüte
unter Conrad von Mengersen
Conrad von Mengersen
legte schon 1724 dem Fuldaer Fürstabt Konstantin von Buttlar
einen Gesamtplan zur Umgestaltung der Propstei vor. Er ließ das
mittelalterliche Kloster 1725-1733 in ein Propsteischloß
umwandeln, wobei der Fuldaer Hofarchitekt Andrea(s) Gallasini
möglichst viel der vorhandenen Bausubstanz einbezog. Die ganze
Anlage mißt ca. 180 m in der Breite und 140 m in der Tiefe.
Insgesamt ist es ein gewaltiger und repräsentativer Sitz für
den Propst, der Kapitular des Fuldaer Stiftskapitels war.
Zugleich ist es aber auch eine unfertige Anlage, die dennoch den
beabsichtigten Gesamtplan gut erkennen läßt. Der Rote Bau, der
eigentliche Schloßbau mit den Repräsentationsräumen, entstand
1726-1728. Der Fuldaer Hofmaler Emmanuel Wohlhaubter und die
Stukkateure Gottfried Hopf, Konrad Albin und Andreas Schwarzmann
fertigten 1728-1732 die Innenausstattung des Propsteischlosses
an. Um Platz für sein Schloß zu schaffen, verlegte Conrad von
Mengersen 1728 den alten Friedhof von der Kirche an die
Zirkenbacher Straße, wo er sich noch heute befindet. An die
freigewordene Stelle kam 1729 das neue Schulhaus. Die Gärten
legte man 1729-1745 an. Die alte Amtswirtschaft bzw.
Wallfahrergaststätte und spätere Schule erbaute man 1730, die
Alte Schmiede 1731. 1742 errichtete man das nördliche
Propsteitor (Fuldaer Tor); es wurde jedoch später größtenteils
abgebrochen, genau wie die im selben Jahr entstandene Orangerie.
Im Jahre 1744 erbaute man die barocke Ostfassade der Kirche mit
der Sakristei, und in dem darauffolgenden Jahr bekam der
Kirchturm eine barocke Haube mit Galerie. Einer der letzten
Bauten war der 1747 entstandene Aktuarpavillon. Sechs Jahre vor
dem Tod des Propstes, im Jahre 1747, stellte man die
Bautätigkeit ein. Die noch unvollendete Propstei wurde
bedeutungslos.
Als Pröpste folgten auf dem Johannesberg Karl (Carolus) von Fechenbach, Eugen von Bastheim, Anton von Hagenbach, Vincentius von Buseck genannt Brand/Brandt, Lotharius von Hohenfeld, Wilhelmus von Mengersen, Amandus Zobel von Giebelstadt und zuletzt Ludovicus von Schönau, welcher als letzter Propst in die Geschichte einging.
Pavillon an der Südostecke der oberen Garten-Terrasse
Von der
Säkularisation bis heute
Nach der Säkularisation 1803
und der Aufhebung des Klosters wurde die Propstei für 170 Jahre
Staatsdomäne. In dieser Zeit verfielen die repräsentativen
Gebäude. Zusammen mit dem ehemaligen Hochstift Fulda kam
Johannesberg zunächst an Prinz Wilhelm von Oranien, 1806 an
Frankreich, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt, 1813 nach
Plünderung durch durchziehende Truppen an Österreich, 1815 an
Preußen, 1816 an Kurhessen, 1866 wieder an Preußen.
Im Jahre 1980 wurde das Fortbildungswerk für Handwerk und Denkmalpflege Johannesberg e. V. gegründet, das seinen Sitz im Schloß hat. Ab 1984 wurden umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an den Gebäuden und den Außenanlagen durchgeführt. Das Innere des Propsteischlosses kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die der 1982 gegründete Förderverein an einigen Sonn- und Feiertagen des Sommerhalbjahres anbietet (siehe dessen Webseite für die Termine).
Links Roter Bau, rechts Pfarrkirche, dazwischen Kreuzbau. Blick von Nordosten.
Der
Bauherr: Conrad von Mengersen
Auf Schritt und Tritt begegnet
dem Besucher das Wappen des größten Bauherrn in Johannesberg: Conrad
von Mengersen. Er wurde als Conrad Falco von Mengersen
geboren, in Rheder bei Brakel. Er entstammte einer
ostwestfälischen Adelsfamilie. Seine Eltern waren Christian
Falco von Mengersen zu Rheder und Borckoltz und Magdalena Ursula
von Donop. Die Großeltern waren Bodo Burchard von Mengersen,
Lucia von Kerssenbrock, Henrich Bruno von Donop und Anna
Elisabetha von Streiff zum Lauenstein. Conrad von Mengersen hatte
drei Brüder: Burchard von Mengersen war kurkölnischer,
fürstlich paderbornischer und münsterischer Geheimer Rat. Er
setzte die Familie fort. Ferdinand Christian von Mengersen war
fürstlich-paderbornischer und des Westfälischen Kreises Oberst
zu Fuß. Und Johann Moritz von Mengersen war
kurfürstlich-kölnischer Geheimer Rat, fürstlich-münsterischer
Brigadier und Oberst über ein Regiment zu Fuß, und er war
fürstlich-fuldischer Geheimer Rat.
Conrad von Mengersen (6.5.1677-18.8.1753) besuchte das Jesuitengymnasium in Paderborn und trat am 8.9.1695 in den Fuldaer Konvent ad S. Salvatorem ein und legte am 8.9.1696 die Profeß ab. 1700 wurde er zu weiteren Studien an das Collegium Germanicum nach Rom entsandt. Er wurde 1701 in Rom zum Priester geweiht und 1703 Kapitular in Fulda. 1707 wurde er Propst in Thulba, 1710 Propst in Holzkirchen. Dann war er vom 31.12.1715 bis 1753 Propst der Propstei Johannesberg bei Fulda, wo er den barocken Ausbau des Propsteischlosses ab 1726 betrieb. Sein hölzernes Grabdenkmal befindet sich in der Kirche St. Johannes der Täufer.
Das Wappen der von Mengersen zeigt in Gold zwei rote Flügel, die unten durch einen silbernen (auch roten) Fingerring, mit dem Stein abwärts gekehrt, verbunden sind. Auf dem Helm werden zu rot-goldenen Decken ebenfalls zwei rote Flügel geführt, die unten durch den beschriebenen Fingerring verbunden sind (Westfälisches Wappenbuch, Siebmacher Band: He Seite: 19 Tafel: 21, Band: Pr Seite: 260 Tafel: 310, Band: Lip Seite: 5 Tafel: 4, Band: Pr Seite: 19 Tafel: 20, Band: OstN Tafel: 81).
An der Nordseite sind am Parkplatz Spolien außen in die Abschlußmauer des Gartens eingelassen. Rechts Marstall.
Abb. links: Unter diesen Spolien befindet sich ein typisches Wappen des Propstes Conrad von Mengersen, wie es insgesamt in der Propstei im Außenbereich mindestens 13 mal auftaucht, dazu noch weitere im Inneren des Propsteischlosses. Abb. rechts: Ein Schlußstein eines Portalbogens als Spolie mit der Inschrift "O SANCTE IOANNES / SIS PATRONVS / HVIVS PRAEPOSI/TVRAE, NOMINI / TVO DICATAE / PERPETVVS" = Oh heiliger Johannes, seiest du der Schutzpatron für diese Propstei, die deinen Namen auf ewig trägt. Das Chronogramm lautet: C + I + I + V + V + I + V + I + V + M + I + I + V + D + I + C + V + V = 100 + 1 + 1 + 5 + 5 + 1 + 5 + 1 + 5 + 1000 + 1 + 1 + 5 + 500 + 1 + 100 + 5 + 5 = 1742. Vermutlich handelt es sich um Reste der abgebrochenen Orangerie oder des nördlichen Prunktores, die in jenem Jahr erbaut worden waren.
Struktur
der Anlage und Rundgang, östlicher Teil
Das Herzstück bildet die
Kirche St. Johannes der Täufer, an die im Norden und Süden
Seitenflügel angesetzt sind, die wiederum mit zwei weiteren,
nach Osten führenden Flügeln verbunden sind. Kirchenchor und
besagte Flügel ragen wie die Balken eines Buchstaben
"E" parallel nach Osten und umrahmen zwei nach Osten
offene Hofbereiche. Beim nördlichen Flügel handelt es sich um
den ehemaligen Marstall, in dem heute die Propstei Johannesberg
GmbH ihren Sitz hat, eine Institution zur Fortbildung in
Denkmalpflege und Altbauerneuerung. Im Erdgeschoß befinden sich
Werkstätten, im ersten Obergeschoß weitere Werkstätten und die
Seminarräume, und im zweiten Obergeschoß liegen die Büros.
Zwischen dem Marstall und der Kirche liegt die ehemalige
Schmiede. An den Wirtschaftsgebäuden war Friedrich Feick als
Zimmermeister tätig.
Schmiede, Blick von Osten
Auf das Jahr 1731 datierte und gekrönte Wappenkartusche des Propstes Conrad von Mengersen am hofseitigen Torbogen der Schmiede.
Außenseite (Nordseite) des Marstallflügels. Wappenstein ganz rechts zwischen den beiden letzten Fenstern.
Wappen an der nördlichen Außenseite des Marstalls. Die Inschrift lautet: "Conradus a Mengersen / Capit(uli) Fuld(ensis) et pr(a)epositus in monte / S(ancti) Io(h)annis 17 posuit 31" - Conrad von Mengersen, Kapitular zu Fulda und Propst auf dem Johannisberg (Berg des heiligen Johannes) hat 1731 (diesen Bau) errichtet.
Am Ende des südlichen Flügels ist ein wuchtiger Pavillon aus rotem Sandstein angesetzt. Dieser dreigeschossige Rechteckbau von vier zu fünf Fensterachsen ist der Rote Bau, der Kern des Propsteischlosses, 1726-1728 nach Plänen von Andreas Gallasini errichtet. Der Baubeginn lag in einer Zeit, in der es in Fulda am Hofe des Fürstabtes zu einigen Umbesetzungen der Bauinspektorenstelle kam. Andrea(s) Gallasini wurde am 18.1.1727 als Bauinspektor entlassen, und statt seiner wurde Joachim Friedrich Stengel durch Fürstabt Adolph von Dalberg am 10.9.1727 zum fürstlich-fuldaischen Bauinspektor ernannt. Doch Stengel konnte sich nicht dauerhaft durchsetzen, er erkrankte 1728/1729 schwer und fiel letztendlich auch in Ungnade, denn er verließ Fulda 1730 endgültig und ging zunächst nach Gotha. Am 15.8.1730 kam Gallasini wieder in seine ursprüngliche Position, nun als Baumeister. In dieser Interimsphase lag der Baubeginn zweier großer Projekte, die sich sicher Gallasini zuschreiben lassen, der Südflügel und der Rote Bau in Johannesberg einerseits und das Kellereischloß in Hammelburg andererseits. Beide Schlösser weisen die typischen Bauformen (Lisenen, Brüstungen, Gesimse, geohrte Fensterrahmen mit konkaven Einziehungen) auf, wie sie für die späteren Arbeiten von Gallasini typisch sind. Vermutlich hat Gallasini die Pläne schon 1724 angefertigt, bevor er entlassen wurde. An Handwerkern waren hier tätig: Hans Adam Hahner als Steinhauermeister, Matthias Böhm als Maurermeister, Friedrich Feick als Zimmermeister und noch Johann Peter Schwager als weiterer Steinhauermeister. Der Rohbau entstand 1726-1727, das Mansarddach 1727, und bereits 1728 waren die ersten "Quadraturisten" und "Stucaturisten " am Werk.
Roter Bau, Ansicht von der obersten Gartenterrasse aus. Rechts grenzt der Kreuzbau an.
Roter Bau, fünfachsige Längsseite mit Eingangsportal
Nach der Originalplanung sollte er auf der anderen Seite der Kirche vermutlich ein symmetrisches Gegenstück bekommen, aber dieses wurde nie begonnen. Diese ursprüngliche und naheliegende Idee war spätestens 1740 aufgegeben worden, als man im Norden ein Prunktor erbaute und damit den nötigen Bauplatz anderweitig als Zufahrt verplante. An der Nordseite des Roten Baus befindet sich ein Rechteckportal, das als Verdachung ein nach unten geschweiftes Gesims besitzt mit dem Wappen des Propstes Conrad von Mengersen, wobei das Wappen von zwei nach außen blickenden Putten gehalten wird. Das Portal mit dem typisch nach unten ausschwingenden Gesims findet man übrigens leicht variiert an der Universität Fulda wieder, dort aber mit einer Figurengruppe anstelle des Wappens.
Bauschmuck am Eingangsportal des Roten Baus
Wappen des Propstes Conrad von Mengersen am Portal des Roten Baus
Am Türsturz trägt eine Inschriftenkartusche folgenden Wortlaut mit darin als Chronogramm enthaltener Jahreszahl: "AVSPICIIS DIVINIS / HAS AEDES POSVIT / CONRADVS" = V + I + C + I + I + D + I + V + I + I + D + V + I + C + D + V = 5 + 1 + 100 + 1 + 1 + 500 + 1 + 5 + 1 + 1 + 500 + 5 + 1 + 100 + 500 + 5 = 1727 = Unter göttlicher Führung errichtete Conrad dieses Gebäude. Der sonstige bauplastische Schmuck besteht aus profilierten Fensterrahmen mit Ohren, Viertelkreisecken, Scheitelsteinen und Brüstungsfeldern.
Inschrift am Türsturz des Roten Baus
Im Erdgeschoß hat der Verein Deutsche Fachwerkstraße, Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte e. V. seinen Sitz, weiterhin der INRES Altbau- und Denkmal-Service und die Gesellschaft zur Erhaltung des kulturellen Erbes e. V. Im ersten Obergeschoß ist die Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern zu finden. Im zweiten Obergeschoß liegen die Büros der Firma Dr. Kimmling und de Bonneville. Das Treppenhaus im Innern liegt außerhalb des Eckpavillons und ist in das benachbarte ältere Gebäude der Propstei hineingebaut, anders wäre der Platzbedarf nicht zu realisieren gewesen. Vermutlich war die ursprüngliche Planung nachträglich verändert worden, so daß das Treppenhaus wegen gestiegenem Raumbedarf für die Repräsentationsräume als Notlösung in den angrenzenden Flügel des Kreuzbaus verlegt werden mußte.
Im Inneren des asymmetrisch an die bis hierhin symmetrische Anlage angesetzten Roten Baus lagen die repräsentativen Wohnräume des Propstes und vor allem der Festsaal. Der Innenausbau erfolgte 1728-1732. Die Wände dieses Saales sind über der bis zur Höhe der Fensterbänke reichenden Holzvertäfelung durch kannelierte ionische Zwillingspilaster aus Stuck zwischen den Fenstern gegliedert. Jeder der weißen Pilaster trägt einen goldenen Wandleuchter, außer denjenigen in den Ecken. Die Stuckdecke enthält in der Mitte ein Deckengemälde mit einer mythologischen Darstellung der antiken Götter (mit Jupiter, Juno, Pluto, Poseidon, Merkur und Chronos). Dazu gibt es ein lebensgroßes Bild des Propstes Conrad von Mengersen über dem marmornen Kamin. Beides wurde gemalt vom Fuldaer Hofmaler Emanuel Wohlhaubter. Heute wird dieser Raum als Festsaal für Hochzeiten und andere Festlichkeiten vermietet. Der Stuck im Innern des Roten Baus stammt von den Künstlern Gottfried Hopf, Konrad Albin, Georg Konrad Albin und Andreas Schwarzmann. Im nordöstlichen Raum des ersten Obergeschosses befindet sich ebenfalls ein Deckengemälde von Emanuel Wohlhaubter; es stellt die Göttin der Morgenröte, Aurora, dar.
Die
Gartenanlagen
Dieser Pavillon markiert das
Ende des Schlosses, und an ihm setzt das Trenngitter zum Garten
an, der den nordöstlichen Abschluß bildet. Die Trennmauer
zwischen Hof und Garten wird durch gefugte und vasenbekrönte
Sandsteinpfeiler gegliedert. Diese Trennung entstand im Jahr
1740. Die schmiedeeisernen Tore und Gitter sind nicht mehr
original erhalten und wurden durch ein einfacheres Modell
ersetzt. Vier Pfeiler bilden die Mitte, mit den Durchgängen in
den äußeren Abschnitten und einem 5 Jahre später eingefügten
Sandsteinbecken in der Mitte. Die Aufstellung des Beckens ist
eine Arbeit von Maurermeister Johann Nikolaus König.
Gartenportal: Vier Pfeiler, äußere Abschnitte mit Durchgängen, innerer Abschnitt mit Sandsteinbecken
Monogramm "CVM" = Conrad von Mengersen am Portalsturz des Garteneingangs. Darüber ein Flechtkorb mit Blumen.
Auf dem Mittelstück des Sandsteinbeckens ist hofseitig das Mengersen-Wappen angebracht, Kartusche mit Krone.
Die Inschrift unter dem Wappen an dem Sandsteinbecken lautet "CONRAD VON MENGERSEN / PROBST AVF DIESEN BERGE / 1745"
Dazu gibt es noch ein nördliches Portal, von dem aber nur zwei Pfeiler mit Büsten des hl. Johannes und des Kaisers Ludwig des Frommen erhalten sind. Conrad von Mengersen hatte den Garten ambitioniert geplant, aber auch hier ist nicht alles zur Ausführung gelangt, was er angedacht hatte, und auch das Ausgeführte ist nicht vollständig erhalten. So wurde z. B. die 1742 entstandene, zweigeschossige Orangerie am Nordende des Gartens 1804 abgebrochen.
Die erste und am besten erhaltene Ebene des Gartens ist 87 m x 40 m groß und reihum von Mauern eingefaßt. Ein Längsweg und drei Querwege teilen den Garten in acht von niedrigen Buchsbaumhecken eingefaßte Rasenflächen ein. Die Kreuzungspunkte der Wege sind rund vergrößert, am meisten der Mittelpunkt mit einem Wasserbecken darin, das wie ein achtzackiger Stern geformt ist, gebildet aus einem auf der Spitze stehenden Quadrat mit dreieckigen Ausbuchtungen an allen vier Seiten. Allegorische Figuren der vier Jahreszeiten umgeben das zentrale Becken. Auch Anfang und Ende dieser West-Ost-Mittelachse sind auf Kosten der Rasenflächen halbrund vergrößert. Die Rundung am Anfang korrespondiert mit der Ausbuchtung des Trenngitters und dem dort aufgestellten Sandsteinbecken, welches auf der Höhe des Kirchenchores zu finden ist. Die Rundung am Ende korrespondiert mit der dort weiter hinab führenden Treppenanlage. Konkave Stufen führen zu einem zwischen die Brüstungsstücke eingesetzten ovalen Zwischenpodest, von dem nach allen drei freien Seiten Stufen noch tiefer herabgehen, an den Seiten gerade und in der breiten Mitte konvex zum Tal hin ausgerundet. Die Steinbalustrade folgt den absteigenden Stufen mit schräg nach unten abknickenden Teilstücken. Auf den begrenzenden Postamenten stehen jeweils steinerne Vasen, insgesamt vier. Auf den geraden Seitenstücken der obersten Stufe liegen parallel zwei Sphingen, wobei die nördliche verstümmelt und kopflos ist.
Gartentreppe, verbindet das obere formale Gartenparterre mit dem tiefergelegenen Obstgarten.
Treppe von der ersten zur zweiten Ebene des Gartens, südliche Wange, Westseite. Wortlaut: "CONRADVS PONENS EX ARTE / HAEC OMNIA STRVXIT" = C + D + V + X + C + M + I + V + X + I = 100 + 500 + 5 + 10 + 100 + 1000 + 1 + 5 + 10 + 1 =1732. Das Chronogramm der gegenüberliegenden Wange ergibt die gleiche Jahreszahl.
Treppe von der ersten zur zweiten Ebene des Gartens, südliche Wange, Ostseite, mit einem Putto, der einen achteckigen Spiegel in der freien Hand hält, und einer Wappenkartusche von Propst Conrad von Mengersen.
Treppe von der ersten zur zweiten Ebene des Gartens, nördliche Wange, Westseite. Wortlaut: "QVANDO REGENS FVLDAE SVB / ADOLPHO GLORIA LVXI" = V + D + V + L + D + V + D + L + L + I + L + V + X + I = 5 + 500 + 5 + 50 + 500 + 5 + 500 + 50 + 50 + 1 + 50 + 5 + 10 + 1 = 1732. Beide Wangen zusammen besagen also sinngemäß, daß Conrad von Mengersen das hier alles aus Liebe zur Kunst erbaut hat, während das geistliche Fürstentum Fulda von Fürstabt Adolf von Dalberg (amtierte 1726-1737) regiert wurde.
Treppe von der ersten zur zweiten Ebene des Gartens, nördliche Wange, Ostseite, mit einem Putto, der eine Kaufmannswaage hält, und einem fast spiegelsymmetrischen Monogramm " CVM" für Conrad von Mengersen. Links Totale, rechts Detailausschnitt mit dem Monogramm.
Die beiden äußeren Ecken des rechteckigen Gartenparterres tragen symmetrische kleine einstöckige Pavillons mit Mansarddach. Sie besitzen als Bauschmuck Ecklisenen und profilierte Fensterumrahmungen und jeweils ein Wappen des Bauherrn.
Pavillon an der Nordostecke der oberen Garten-Terrasse
Wappen am Pavillon an der Nordostecke der oberen Garten-Terrasse. Die Inschrift lautet: "CONRADVS A(B) MENGERSEN / CAPITVLI FVLD(ENSIS) SENIOR ET PRAE/POS(ITVS) IN MONTE S(ANCTI) IOANNIS POSVIT 1732" - Conrad von Mengersen, Kapitular zu Fulda, Senior und Propst auf dem Berg des heiligen Johannes, hat 1732 erbaut.
Pavillon an der Südostecke der oberen Garten-Terrasse
Wappen am Pavillon an der Südostecke der oberen Garten-Terrasse. Die Inschrift lautet: "CONRADVS A(B) MENGERSEN / CAPITVLI FVLD(ENSIS) SENIOR ET PR/AEPOS(ITVS) IN MONTE S(ANCTI) IOANNIS 1732" - Conrad von Mengersen, Kapitular zu Fulda, Senior und Propst auf dem Berg des heiligen Johannes, 1733. Fast gleich zur ersten Inschrift, aber ein Jahr später, anderer Umbruch und ohne das Wort "posuit", das keinen Platz mehr hatte.
Eigentlich besaß die Anlage sogar eine noch größere Ausdehnung in Gartenrichtung: Wo heute Wiese und verstreute Bäume das nicht mehr erkennen lassen, befand sich früher noch eine tiefere Gartenebene von 92 m Breite und 77 m Tiefe, so daß die Gesamtausdehnung der Anlage 210 m erreicht. Der untere Teil wird Obstgarten genannt. Der Verlauf der Einfassungsmauer ist noch zu erkennen, und in der Mittelachse befinden sich ganz im Nordosten ein Obelisk als Point de vue und dahinter eine doppelläufige, mit ihren beiden Abschnitten einen Halbkreis bildende Treppe. Der Obelisk trägt als Bekrönung ein weiteres Mengersen-Wappen, aber nur den Helm mit Helmzier, wobei der Helm janusköpfig ist mit Gitter auf beiden Seiten (ohne Abb.). Am Postament sind lateinische Doppel-Distichen eingeschlagen. Von den einst vorhandenen zahlreichen Steinplastiken im Garten hat sich nichts erhalten. Die beiden hintereinanderliegenden Terrassen richten sich auf das Landschaftspanorama in Richtung Fulda und Rhön aus. Noch weiter im Osten kommt man zum Bach Giesel. Der untere Bereich mit der Teichanlage und der gegenüberliegenden Johannesquelle sind erst in den letzten Jahren komplett saniert worden. Somit wird ein riesiges Achsenkreuz aufgespannt: Die Hauptachse verlief in West-Ost.-Richtung und begann an der Kirche, sie zog sich in gerader Linie über das Sandsteinbecken und den Brunnen bis zur Treppe, dann weiter zum Obelisken und zur Abschlußtreppe. Diese Achse wird senkrecht geschnitten von der langen Balustrade mit den Eckpavillons als Endpunkten.
Struktur
der Anlage und Rundgang, westlicher Teil
Nun zur westlichen Seite der
Anlage: Am Eckpavillon (Roter Bau) vorbei gelangt man durch eine
Tordurchfahrt im Kreuzbau in einen großzügigen Hof, dessen
Bebauung teilweise den barocken Gesamtplan eines viereckigen
Hofes mit einem direkt neben der Tordurchfahrt befindlichen
Abschlußpavillon in der Südwestecke erkennen läßt,
andererseits weiter südlich in einen Hof der hier angrenzenden
Wirtschaftsgebäude übergeht.
Kreuzbau von Westen, Tor links.
Bis zur Johannesberger Straße erstrecken sich weitere Wirtschaftsgebäude, heute Hessische Staatsdomäne. Zentraler Bau des Propsteischlosses ist der Kreuzbau, der an die Kirche, an den Roten Bau und an die Wirtschaftsgebäude anstößt und wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannt wird. Hier sind die Verwaltung der Grümel gGmbH und des Grümel e. V. untergebracht, ein Bildungsdienstleister mit Schwerpunkt Ausbildung und Berufsvorbereitung.
Kreuzbau links, alter Turm rechts, Staatsdomäne ganz rechts. Blick von Westen.
Westseite: Der Abschlußpavillon im Südwesten ist das Aktuargebäude rechts im Bild. Links Außenseite des Pferdestalls.
Aktuargebäude mit Wappen des Bauherrn. Die Inschrift lautet: ""CONRADVS A MENGERSEN / PRAEPOSITVS IN HOC MONTE" - Conrad von Mengersen, Propst auf diesem Berg. Die Jahreszahl 1747 ist in zwei Ziffernpaare aufgeteilt und ist jeweils außen auf den Endstücken des Schriftbandes zu finden.
Der Aktuarpavillon war die letzte Baumaßnahme, ehe der weitere Ausbau der Propstei eingestellt wurde und die Arbeiten nach dem Baustop nie mehr wiederaufgenommen wurden. Baulich bildet er das Pendant zum früher entstandenen Wirtshauspavillon. Beim Bau waren Balthasar Ulmicher als Maurermeister und Martin Heil als Zimmermeister tätig. Hier im Aktuargebäude haben mehrere Firmen ihren Sitz, die DolphlT GmbH, die Markus Hollstein Consulting und ein Catering-Service. Der sich nach Norden an das Aktuargebäude anschließende Pferdestall wird ebenfalls vom Catering-Service genutzt, außerdem ist hier ein Café. Im Pferdestall wird der erste Stock als Saal für Veranstaltungen genutzt. Er faßt knapp 100 Personen und kann zusammen mit dem Eingangsfoyer, der verbindenden Glasgalerie und dem Kaminzimmer im Erdgeschoß mit Platz für bis zu 60 Personen an alten Holztafeltischen angemietet werden.
links Aktuargebäude, rechts Pferdestall, Ansicht vom Hof her, also von Osten aus gesehen.
Das auf das Jahr 1736 datierte Wappen am hofseitigen Torbogen des Pferdestalls mit gekrönter Kartusche
Wenn man diesen Hof auf der Westseite durch die Tordurchfahrt verläßt, sieht man gegenüber ein langgezogenes Gebäude, den Schafstall. Dort ist die Johannesberger Handwerkssammlung untergebracht. Diese Handwerkssammlung ist eine Ausstellung von Werkzeugen, Zunftgegenständen, Werkstätten und veranschaulicht Arbeitstechniken und Restaurierungstechniken. Hier gibt es auch eine der größten Sammlungen an Modellen historischer Fachwerkhäuser aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu bewundern, insgesamt sind es mehr als 50 Modelle. Diese Modelle hat der Modellbauer Dieter Ehret aus Hemsbach im Odenwald in jahrelanger Arbeit und mit großem handwerklichem Geschick angefertigt. Außerdem liegen im Schafstall die Werkstätten der Grümel gGmbH.
Wendet man sich an der Straße nordwärts, gelangt man nach wenigen Metern zum Kirchenzugang, der zwischen den beiden westlichen Quadranten der barocken Anlage liegt. Der Weg zur Kirche wird im Norden vom Pfarramt begrenzt. Zur Kirche siehe nächstes Kapitel.
Der nordwestliche Quadrant der Gesamtanlage besteht wieder aus einzelnen Gebäuden, die den Gesamtplan zwar erkennen lassen, aber in sich architektonisches Stückwerk sind. Die Nordwestecke wird wiederum mit einem Pavillon akzentuiert, der den Namen Johanneshaus trägt. Dieses Gebäude wurde 1730 als Wallfahrerschänke erbaut. Von 1895 bis 1966 diente es als Volksschule. Danach schloß sich eine Nutzung durch örtliche Vereine an. Seit 1996 wird das Johanneshaus als Gemeindehaus der Pfarrei genutzt. Baulich bildet es das Pendant zum später entstandenen Aktuarpavillon.
Johanneshaus von Südwesten gesehen. Das Wappen befindet sich an der straßenseitigen Wand, links im Bild
Wappen am Johanneshaus. Die Inschrift lautet: "CONRADVS A MENGERSEN / CAPIT(VLI) FVLD(ENSIS) ET PRAEPOSITVS / IN MONTE S(ANCTI) IO(H)ANNIS POSVIT 1730" - Conrad von Mengersen, Kapitular zu Fulda und Propst auf dem Berg des heiligen Johannes, hat (dieses Gebäude) 1730 errichtet. Bei dem Gebäude handelt es sich um die alte Amtswirtschaft bzw. Wallfahrergaststätte und spätere Schule. Conrad von Mengersen hatte bereits 1729 ein erstes Schulgebäude errichten lassen, um der Landbevölkerung den Schulbesuch zu ermöglichen, dieses Gebäude wurde aber 1896 abgebrochen.
Pröpste
in Johannesberg
Liste der Pröpste mit
Lebensdaten und Amtszeiten, soweit bekannt, unter Hervorhebung
des hier mit Wappen vertretenen Propstes:
Ditmar, um 1156
Heinrich von Cronberg (-1216), wurde 1192 Abt von Fulda
Albert, amtierte um 1239
Heinrich von Boyneburg, amtierte um 1252
Bertho von Mackenzell (-1274), wurde 1271 Abt von Fulda
Konrad, amtierte um 1299
Albert von Hornsberg, amtierte um 1306
Berthold von Hoelin, amtierte um 1307 bis um 1315
Dietrich, amtierte um 1328
Dietrich von Neuenstein, amtierte um 1361
Martin von Lichtenberg, amtierte um 1382, 1387
Engelhard Wambold von Umstadt, amtierte um 1394
Johann von Rorbach, amtierte um 1401
Hermann von Buchenau (-1449), amtierte um 1410-1449, wurde 1440
Abt von Fulda, behielt aber Johannesberg
Johann Küchenmeister, amtierte um 1452 bis um 1461
Konrad von Allendorf, amtierte um 1467 bis um 1486
Wilkin Küchenmeister (-1499), amtierte 1489-1499, zuvor Propst
von Petersberg
Melchior Küchenmeister (-1522), amtierte 1505-1522
Philipp Schenck zu Schweinsberg (ca. 1490-15.1.1550), amtierte
1522-1550, wurde 1541 Fürstabt und behielt die Propstei bei,
auch Propst von Rasdorf, Petersberg und Frauenberg
Wolfgang Dietrich von Eusigheim (ca. 1490-29.4.1558), amtierte
1550-1558, gleichzeitig Fürstabt, gleichzeitig Propst von
Petersberg, Frauenberg, zuvor Propst von Holzkirchen, siehe auch
Thulba
Wolfgang Schutzbar gen. Milchling (ca. 1530-30.11.1567), amtierte
1558-1567, gleichzeitig Fürstabt und Propst auf dem Petersberg
und auf dem Frauenberg
Philipp Georg Schenk von Schweinsberg (ca. 1510-25.2.1568),
amtierte 1567-1568, gleichzeitig Fürstabt, siehe auch
Michaelsberg, Neuenberg, Holzkirchen
Wilhelm Hartmann von Klaur (Klauer) zu Wohra (ca.
1530-22.1.1570), amtierte 1568-1570 (andere Quellen: 1567-1568),
gleichzeitig Fürstabt 1568-1570, zuvor Propst von Thulba
Balthasar von Dernbach (1548-16.3.1606), amtierte 1570-1576 und
später noch einmal, gleichzeitig Fürstabt
Heinrich von Bobenhausen (ca. 1514-21.3.1595), amtierte
1577-1585, gleichzeitig Administrator des Hochstifts Fulda und
Hochmeister des Deutschen Ordens
Erzherzog Maximilian von Österreich (12.10.1558-2.11.1618),
amtierte 1585-1602, gleichzeitig Administrator des Hochstifts
Fulda
Balthasar von Dernbach (1548-16.3.1606), amtierte 1602-1606,
früher schon einmal, gleichzeitig Fürstabt
Reinhard Ludwig von Dallwig (Dalwigk, 1567-8.12.1622), amtierte
1606-1607, Fürstabt 1606-1622, zeitweise auch Propst von Thulba,
Michaelsberg, Holzkirchen und Blankenau
Johann Friedrich von Schwalbach (1567-8.12.1622), amtierte
1607-1622, gleichzeitig Fürstabt 1606-1622, zuvor Propst auf dem
Michaelsberg, auf dem Neuenberg, in Rohr, in Blankenau
Johann Bernhard Schenk von Schweinsberg (1584-16.11.1632),
amtierte 1623-1632, gleichzeitig Fürstabt, zuvor Propst in
Blankenau, auf dem Michaelsberg, auf dem Neuenberg
Johann Adolf von Hoheneck (30.6.1601-15.2.1635), amtierte
1633-1635, gleichzeitig Fürstabt, auch noch Propst vom
Petersberg
Hermann Georg von Neuhof gen. Ley (1596-25.1.1644), amtierte
1635-1644, gleichzeitig Fürstabt, auch Propst von Blankenau,
Holzkirchen und Rohr
Pater Sturmius Helcker, amtierte 1644-1649, einziger
nichtadeliger Propst
Bonifatius (Bonifaz) von Buseck (1653-1701), amtierte 1655-1701
Benedikt von Rosenbusch, amtierte 12.3.1701-1707, davor in
Blankenau und Thulba, danach schließlich Andreasberg
Friedrich von Buttlar (-1715), amtierte 28.5.1707-1715, davor in
Holzkirchen und in Thulba
Conrad von
Mengersen
(6.5.1677-18.8.1753), amtierte 31.12.1715-1753, davor in Thulba
und in Holzkirchen
Karl (Carolus) von Fechenbach (2.9.1699-23.7.1773), amtierte
12.10.1753-1755, davor Petersberg, danach Andreasberg
Eugen von Bastheim (16.9.1697-17.4.1758), amtierte 1755-1758,
davor in Sannerz und in Holzkirchen
Anton von Hagenbach (21.10.1701-15.7.1759), amtierte
22.10.1753-15.7.1759, davor in Zella und auf dem Petersberg
Vinzenz (Vincentius) von Buseck genannt Brand/Brandt
(17.6.1701-25.7.1765), amtierte 23.12.1759 bis 1765, davor in
Sannerz und Thulba
Lothar (Lotharius) von Hohenfeld (1702-1776), amtierte
26.8.1765-1776, davor in Sannerz und Blankenau
Wilhelm (Wilhelmus) von Mengersen, amtierte 1776-1778, davor in
Sannerz
Amand (Amandus) Zobel von Giebelstadt (2.12.1741-27.12.1794),
amtierte 22.8.1778-1794
Ludwig (Ludovicus) von Schönau (9.5.1745-1816), amtierte
14.1.1795-1802, zuvor in Zella, letzter Propst
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@50.5234531,9.6617601,18z - https://www.google.de/maps/@50.5234238,9.6618353,200m/data=!3m1!1e3
Propstei Johannesberg auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Propstei_Johannesberg
Erwin Sturm: Fulda Johannesberg - Pfarrkirche St. Johannes d. T.,
Schnell-Kunstführer Nr. 1604, Verlag Schnell & Steiner,
Regensburg, 1. Auflage 1986, 2. Auflage 2006, ISBN-10:
3-7954-5314-3, ISBN-13: 978-3-7954-5314-5
Erwin Sturm: Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes, Band 3:
Stadt Fulda, Fulda 1984, S. 892
Webseite der Propstei Johannesberg: https://www.propstei-johannesberg.de/ - https://www.propstei-johannesberg.de/html/die_propstei.html
Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege Propstei
Johannesberg Fulda https://denkmalpflegeberatung.de/
Restaurator im Handwerk: https://www.restaurator-im-handwerk.de/propstei-johannesberg
Tourismus Fulda: https://www.tourismus-fulda.de/sehenswuerdigkeiten/museen/fuehrung/show/fuehrung/propstei-johannesberg-mit-barockgarten.html
Propstei Johannesberg gGmbH auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Propstei_Johannesberg_gGmbH
Conrad von Mengersen, Totenrotelsammlung: https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00075450&pimage=37&suchbegriff=&l=en - https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/viewer/templates/viewimage.php?bandnummer=bsb00075450&pimage=00037&v=100
Damian Hartard von und zu Hattstein: Die Hoheit Des Teutschen
Reichs-Adels, Fulda 1729, S. 377 https://books.google.de/books?id=b9pDAAAAcAAJ
Webseite des Fördervereins: http://www.foerderverein-propstei-johannesberg.de/html/propstei.html
MK Catering: https://www.mk-catering.de/
Fuldaer Geschichtsverein (Herausgeber): Fulda - das Stadtlexikon,
600 S., Verlag Parzellers Buchverlag & Werbemittel GmbH &
Co. KG, 1. Auflage 2019, ISBN-10: 3790005428, ISBN-13:
978-3790005424, S. 87-88, 237, 395-396
Wolfgang Hamberger (Herausgeber): Geschichte der Stadt Fulda -
Band I: Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches, 700 S.,
Verlag Parzellers Buchverlag & Werbemittel GmbH & Co. KG,
1. Auflage 2009, ISBN-10: 3790003972, ISBN-13: 978-3790003970, S.
649
Volker Rößner, Sabine Wagner, Sabine Fechter: Andrea(s)
Gallasini 1681-1766: Vom Stuckateur zum fürstlichen Baumeister
in Fulda, 320 S., Verlag Michael Imhof Verlag, 2018, ISBN-10:
3731907178, ISBN-13: 978-3731907176, S. 215-219
Gerwin Stein, Manfred Schreiner und Mathias R. Schmidt:
1200 Jahre Johannesberg - vom Nebenkloster zum Stadtteil von
Fulda, 240 S., Michael Imhof Verlag, 2011, ISBN-10: 3865686478,
ISBN-13: 978-3865686473
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Pfarrer Michael Oswald für
wertvolle Hinweise zum Weihejahr 812.
Michael Imhof, Burghard Preusler, Gregor Stasch: Barockkirchen in
Fulda und im Fuldaer Land mit dem Geisaer Amt, Dermbach,
Hammelburg und Hünfelder Land, mit einem Beitrag von Gerd Weiß,
Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, 496 S., ISBN-10:
3731908050, ISBN-13: 978-3731908050, S. 92-101
Pfarrkirche Johannes der Täufer
Fuldaer Propsteien: die ehemalige Propstei Thulba - die ehemalige Propstei Blankenau - die ehem. Benediktinerpropstei Holzkirchen (Benediktushof und Pfarrkirche) - Propstei Michaelsberg - Propstei Petersberg (St. Peter, Liobakirche) - Propstei Zella
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