Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2183
Rietberg (Kreis Gütersloh, Reg.-Bez. Detmold)
Die Johannes-Nepomuk-Kapelle in Rietberg
Eines der schönsten und heraldisch wie kunsthistorisch wertvollsten Gebäude liegt weit außerhalb der historischen Altstadt an der Delbrücker Straße am südlichen Stadtausgang von Rietberg, an der historischen Straße vom Rietberger Südtor über Delbrück und Westenholz nach Paderborn. Die Johanneskapelle liegt gegenüber dem Eingang zur Schloßallee, die zu der Stelle des zwischen 1603 und 1623 errichteten neuen Schlosses Rietberg im Südosten der Stadt führt, von dem nach seinem Abriß nur noch eine von modernen Gebäuden bestandene, sternförmige Insel blieb. Entlang der heutigen Delbrücker Straße verlief ein alter Prozessionsweg, der von den Rietberger Grafen zu einem Zentrum der Verehrung von Johannes Nepomuk, dem Rietberger Schutzpatron, zu einer Wallfahrtsanlage ausgebaut wurde. Heute wird der Prozessionsweg von einer alten Allee aus Kastanien, Linden und Ahornen beschattet, während die Kapelle selbst auf einer offenen Rasenfläche steht.
Im Jahre 1723 stifteten Graf Maximilian Ulrich von Kaunitz-Rietberg und seine Frau Maria Ernestine Franziska eine barocke Nepomuk-Statue. Ab 1747 entstand in mehrjähriger Bauzeit unter Wenzel Anton Joseph Maria Blasius Dominik Fürst von Kaunitz-Rietberg (2.2.1711-27.6.1794), der bis 1758 zusammen mit seiner Mutter regierte, die spätbarocke Johannes-Nepomuk-Kapelle. Genauer muß man allerdings sagen, daß ab 1741 für den in Böhmen lebenden Bauherrn sein "Gevollmächtigter" handelte und die Ausführung von Kapelle und Prozessionsweg beaufsichtigte, Johann Freiherr von Binder Edler zu Kriegelstein (1683-1759).
Ab 1751 wurde der Prozessionsweg mit sieben Bildstöcken mit Szenen aus der Lebens- und Martyriumsgeschichte des heiligen Johannes Nepomuk geschmückt. Sechs Bildstöcke aus der Hand des Bildhauers Joseph Guidobald Licht zeigen Nepomuk in Beicht- und Martyriumsszenen, der siebte Bildstock zeigt ihn als Almosenspender. Diese mit ihren Stationen an einen Kreuzweg erinnernde, weltweit einmalige Anordnung lehnt damit die Nikolausgeschichte an die Passion Christi an. Die Verehrung des 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochenen Nepomuk hatte im Barock ihren Höhepunkt. Finanziert wurde der Bau des Ensembles durch den Verkauf des gräflichen Gestüts. Am Anfang des Prozessionsweges steht noch eine Madonnenstatue von 1880, ein Werk von Heinrich Fleige, auf einem älteren Sockel. Gemeinsam bilden die Statuen, die Kapelle und der Prozessionsweg ein bedeutendes Denkmalensemble, das auch heute noch genutzt wird, denn am Sonntag nach Pfingsten findet hier nach wie vor eine Wallfahrt statt, die an der St.-Johannes-Baptist-Pfarrkirche ihren Ausgang nimmt und hier endet. Diese traditionelle Wallfahrt setzte vermutlich schon 1723 nach Aufstellung der Nepomuk-Statue ein, ist aber erstmals für das Jahr 1726 belegt. Traditionell beteiligten sich auch die Gläubigen der vier übrigen Kirchspiele der Grafschaft an der Prozession, nämlich Kaunitz, Verl, Mastholte und Neuenkirchen. Die Kapelle war seit 1822 im Besitz der Familie Tenge-Rietberg, die auch das ehemalige Schloßgelände gekauft hatte und dort ein Gestüt betreibt. Im Jahr 1999 wurde die Johanneskapelle der Stadt Rietberg geschenkt. 2001-2005 wurde die kleine Parkanlage neu gestaltet. In den Sommermonaten von Mai bis September findet in der Kapelle jeden Dienstag um 19 Uhr eine Meßfeier statt.
Die Architektur der im Kern ovalen Kapelle ist originell und atypisch für Westfalen. Vielmehr sind die Vorbilder im böhmisch-fränkischen Barock zu suchen. Erst hatte man unrichtigerweise die Johanneskapelle Johann Conrad Schlaun als Architekten zugeschrieben, was sich aber als nicht zutreffend erwies. Aktuell vermutet man hinter der Planung einen Baumeister aus Brünn, vermutlich Mauritz Grimm (1699-1757). Dem Oval sind an den Seiten gerade Abschlüsse vorgebaut, auf denen Segmentbogengiebel die dahinter liegenden, hölzernen Stichkappen des Gewölbes kennzeichnen. Die Hauptkuppel ist erhöht, die Übergänge des Daches sind fließend. An der Front springt der Eingang halbrund vor, und dieser Linie folgt auch das die Stichkappe abschließende Mauerstück über dem Kranzgesims, welches der komplizierten Umrißlinie des Gebäudes in mehrfach verkröpfter Form folgt. Sowohl die Front als auch die Seiten enthalten je eine Tür, sowohl die Abschlüsse der Stichkappen als auch der höchste Punkt des Daches sind mit goldenen Sternen verziert. Innen befindet sich ein Säulenaltar nach einem Entwurf von Joseph Guidobald Licht, der eine geschnitzte Darstellung des Heiligen auf dem Totenbett sowie seine Apotheose zeigt.
Das über der Tür angebrachte Wappen ist das prächtigste Grafenwappen in der ganzen Stadt. Auf den schneckenförmig eingerollten Enden des gesprengten Giebels stehen die beiden Schildhalter, heraldisch rechts ein einwärts gewandter, goldener, golden gekrönter Adler, dem Rietberger Wappen entlehnt, auf der anderen Seite hält ein goldener, golden gekrönter, widersehender, doppelschwänziger Löwe das Wappen, welcher dem vermehrten Kaunitzer Wappen entlehnt ist. In anderen Darstellungen werden zum fürstlichen Wappen rechts ein gekrönter, doppelschwänziger, goldener Löwe, links ein schwarzer Bär mit goldenem Halsband geführt.
Der Hauptschild ist zweimal gespalten, Feld 1: in Rot ein goldener, einwärts gewandter Adler (Grafschaft Rietberg), Feld 2: geviert, Feld a und d: in Gold ein schwarzer, aufspringender Bär mit goldenem Halsband (Herrschaft Esens), Feld b und c: in Blau zwei schräggekreuzte goldene Peitschen oder Geißeln (Herrschaft Stedesdorf-Wittmund) Feld 3: in Schwarz ein goldener Jungfrauenadler oder Königsadler, begleitet von vier (2:2) goldenen Sternen (Cirksena-Ostfriesland), Herzschild geviert, Feld 1 und 4: in Rot zwei entwurzelte silberne Wasserpflanzen, die Stengel unten schräggekreuzt, am oberen Ende je ein einwärts gebogenes Blatt (Grafen Kaunitz), Feld 2 und 3: in Gold eine gefüllte, goldenbebutzte, grün bespitzte, blaue Rose (Sesyma-Austi).
Um den Schild ist die Ordenskette des Ritterordens vom Goldenen Vlies gelegt worden, mit Kettengliedern aus Feuerstählen und funkenschlagenden Steinen und unten herabhängendem Widderfell. Sowohl Fortunatus Joseph Maximilian Ulrich Graf von Kaunitz-Rietberg (2.3.1679-10.9.1746) als auch sein Sohn, Wenzel Anton Joseph Maria Blasius Dominik Fürst von Kaunitz-Rietberg (2.2.1711-27.6.1794), waren Mitglied in diesem habsburgischen Hausorden; ersterer wurde es im Jahre 1744, letzterer im Jahre 1749. Bis zum Ende des Reiches waren die jeweils regierenden Grafen von Kaunitz-Rietberg Mitglieder.
Zu dem oben beschriebenen Schild werden sechs gekrönte Helme geführt (die vier mittleren in der obigen Abb., die beiden äußeren siehe unten): Helm 1 (Mitte rechts): auf dem Helm mit blau-goldenen Decken eine golden bebutzte und grün bespitzte blaue Rose (Sesyma-Austi), Helm 2 (Mitte links): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein geschlossener schwarzer Flug (Kaunitz), Helm 3 (rechts innen): auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender, goldener, gekrönter, doppelschwänziger Löwe (zu Sesyma-Austi, Herrschaft Landstein), Helm 4 (links innen): auf dem Helm mit blau-goldenen Decken eine blaue Lilie (Herrschaft Esens) oben zwischen zwei schräg nach außen gestellten, goldenen Peitschen oder Geißeln (Herrschaft Stedesdorf-Wittmund), Helm 5 (rechts außen): auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender goldener Adlerrumpf zwischen zwei roten Flügeln (Grafschaft Rietberg), Helm 6 (links außen): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken normalerweise eine goldene Lilie vor einem schwarzen Straußenfedernbusch (Cirksena-Ostfriesland), hier eine goldene Lilie oben angestemmt zwischen zwei schwarzen Straußenfedern.
Mit diesem Wappen zäumen wir geschichtlich gesehen das Pferd von hinten auf, denn dieses Wappen repräsentiert die letzte über Rietberg herrschende Familie, die eigentlich gar nicht mehr vor Ort lebte, sondern in Böhmen. An dieser Stelle sei deshalb ausführlich auf die Geschichte der Grafschaft und der drei sie regierenden gräflichen bzw. fürstlichen Familien eingegangen, um zu verstehen, wie dieses Wappen zustande kam:
Die Grafen von
Rietberg aus dem
Hause Werl-Arnsberg:
Die nördlich von Paderborn an der oberen Ems
gelegene
Grafschaft Rietberg war ein Territorium des Heiligen Römischen
Reiches und eines der bedeutendsten westfälischen Territorien,
welches vom 13. Jh. bis in die erste Hälfte des 19. Jh.
bestand
und nacheinander von drei verschiedenen Adelsgeschlechtern
beherrscht wurde. Die erste Familie waren die Grafen von Rietberg
aus dem Hause Werl-Arnsberg, die bis 1562 regierten und im
selbigen Jahr im Mannesstamm, im Jahr 1586 insgesamt erloschen.
Die Grafen von Werl-Arnsberg erbauten im 11. oder 12. Jh. eine
erste Burg in den Emssümpfen, die zur Keimzelle der in der
Nachbarschaft entstandenen, 1289 erstmals erwähnten
Residenzstadt und der eigenständigen Grafschaft Rietberg
insgesamt wurde. Seit 1237 nannte sich eine jüngere Linie der
Grafen von Arnsberg nach der neuen Burg, und die frisch
entstandene Grafschaft wurde 1353 durch Lehensauftragung an das
Reich reichsunmittelbar. Dieser Status ging 1456 verloren, als
Konrad V. Graf von Rietberg (-31.10.1472) die zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörenden
Grafschaft
den Landgrafen von Hessen zu Lehen auftrug. Die Burg Rietberg
wurde im 14. Jh. aufgegeben und ist vollständig abgegangen;
auf
der Burgstelle wurde unter der zweiten Grafenfamilie 1619 das
Franziskanerkloster als Hauskloster der Grafen errichtet.
Archäologische Grabungen brachten 1997 und 2006 einige
Fundamentreste zutage. Die Burg wurde in der Mitte des 14. Jh.
als Residenz durch das Schloß Rietberg ersetzt, als die
Grafen
ihren Wohnsitz aus der Stadt heraus in den Bereich der
Emsniederung verlegten. Aber auch das Schloß aus jener Zeit
ist
nicht mehr erhalten, denn als es zwischen Otto IV. Graf von
Rietberg (-1553) und Johann II. Graf von Rietberg (-9.12.1562)
Erbstreitigkeiten gab, die immer größere Kreise
zogen,
schleifte das Exekutionsheer des Niederrheinisch-Westfälischen
Reichskreises, welches Schloß Rietberg 1557 erobert hatte,
die
Festungsanlagen von Schloß und Stadt mit dem Verbot der
erneuten
Befestigung. Kurzfristig waren die Grafen von Rietberg nicht mehr
Herr im eigenen Hause, doch 1565 wurde das Haus Rietberg erneut
belehnt. Nach dem Tod von Johann II. Graf von Rietberg
(-9.12.1562) fiel die Grafschaft an seine beiden Töchter,
wovon
die erstere Rietberg kurzzeitig an ihren Mann Simon VI. Graf zur
Lippe (-1613) brachte, dann aber von der Schwester Walpurgis
Gräfin von Rietberg (-26.5.1586) beerbt wurde, welche durch
ihre
Ehe mit Enno III. Graf von Ostfriesland (30.9.1563-1625) den
Übergang der Grafschaft an das Hause Cirksena-Ostfriesland
einleitete.
Detailausschnitt: Die heraldischen Symbole für das Harlingerland
Die Grafen von
Rietberg aus dem
Hause Cirksena/Ostfriesland:
Die zweite in der Grafschaft regierende Familie war das
Haus Cirksena-Ostfriesland, welches von 1562/1577/1584/1586 bis
1699 die Grafschaft innehatte. Enno III. Graf von Ostfriesland
(30.9.1563-1625) hatte die Erbin der Grafschaft Rietberg
geheiratet und begründete so das Haus Ostfriesland-Rietberg.
Wie
die Genealogie zeigt, waren aber nicht seine männlichen
Nachfahren die Gewinner in Rietberg, sondern die seines Bruders,
weil nämlich seine Tochter Sabina Catharina von Ostfriesland
(11.8.1582-31.5.1618), die Rietberg erbte, ihren Onkel Johann
III. von Ostfriesland-Rietberg (1566-23.1.1625) geheiratet hatte.
Die Grafen von Ostfriesland herrschten in unterschiedlichen Linien einerseits in Ostfriesland und andererseits in Rietberg, wobei das seit 1540 mit der Grafschaft in Personalunion verbundene Harlingerland mit Esens, Stedesdorf und Wittmund innerhalb der Familie den Besitzer wechselte. Enno III. Graf von Ostfriesland verglich sich mit seinen Töchtern dahingegen, daß sie Rietberg bekamen, er das Harlingerland. Unter Johanns Erben wurde Rietberg als Residenzstadt ausgebaut. 1602-1607 wurden die neuen Wallanlagen errichtet. Zwischen 1603 und 1623 wurde das neue Schloß Rietberg im Südosten der Stadt auf einer sternförmigen Insel im Stil der Weserrenaissance errichtet. Der um 1600 noch in der Mitte des Schloßhofes vorhandene mittelalterliche Bergfried verschwand beim Umbau zu einem Renaissanceschloß. Noch im Barock fanden Bauarbeiten statt, so wurde noch z. B. 1683 ein Alkoven durch den westfälischen Barockbaumeister Johann Mauritz Gröninger angebaut.
Bis 1687 diente das Schloß Rietberg als Residenz für den letzten Rietberger Grafen aus dem Hause Cirksena, Ferdinand Maximilian Graf von Ostfriesland und Rietberg (8.5.1653-10.6.1687). Eigentlich war er für die kirchliche Laufbahn bestimmt, er wurde Domherr und erhielt sogar die Diakonsweihe, aber zur Rettung des Fortbestandes der Familie resignierte er mit päpstlichem Dispens und regierte 1680-1687 die Grafschaft, zunächst noch unter der Regentschaft seines Bruders, der ebenfalls Domherr war und dies auch gerne blieb. Ferdinand Maximilian Graf von Ostfriesland und Rietberg heiratete, doch das vertagte das Problem des Fortbestandes der Familie nur um eine Generation, denn der Ehe entsproß eine einzige Tochter, die nach des Vaters Tod geboren wurde. Diese fand ihre Liebe fern der Heimat, in Mähren, und lebte auch dort: Maria Ernestine Franziska Gräfin von Ostfriesland und Rietberg (5.8.1687-1.1.1758) heiratete Fortunatus Joseph Maximilian Ulrich Graf von Kaunitz-Rietberg (2.3.1679-10.9.1746) und begründete so das Haus Kaunitz-Rietberg, welches als dritte Familie über die Grafschaft herrschte, die nun zum zweiten Mal über die weibliche Erbfolge den Besitzer gewechselt hatte.
Detailausschnitte: Die heraldischen Symbole für die Grafschaft Rietberg (links) und die Grafschaft Ostfriesland (rechts)
Die Grafen von
Rietberg aus dem
Haus Kaunitz:
Mit der letzten Gräfin aus dem Hause Cirksena,
Maria
Ernestine Franziska Gräfin von Ostfriesland und Rietberg
(5.8.1687-1.1.1758), kam die Grafschaft Rietberg an Fortunatus
Joseph Maximilian Ulrich Graf von Kaunitz-Rietberg
(2.3.1679-10.9.1746), und so wurde das Haus Kaunitz-Rietberg
begründet. Die eigentlich in Mähren verwurzelte
Grafenfamilie
bekam so 1699 einen Sitz unter den westfälischen Reichsgrafen
der weltlichen Bank des Reichstages. Doch tatsächlich
verwalteten sie ihre ferne Grafschaft von Mähren aus. Und
dennoch entstanden etliche Baudenkmäler, deren heraldischer
Schmuck hier beschrieben wird, in dieser Zeit. Mangels
örtlicher
Hofhaltung blieb das Rietberger Residenzschloß, eine
Renaissance-Vierflügelanlage mit Vorwerk, Fasanerie und
Tiergarten sowie barocken Gärten, seit 1699 unbewohnt. 1755
brannte der Südflügel. Die Gebäude verfielen
zusehends. Das
Inventar wurde von der örtlichen Bevölkerung
"privatisiert", und was nicht geplündert wurde, kam
zum Verkauf. Dominicus Andreas II. Fürst von Kaunitz-Rietberg
Graf von Questenberg (30.3.1739-26.11.1812), der 1797-1812
regierender Graf von Rietberg war, ließ 1802-1803 das
Residenzschloß abreißen. Das dem Schloß
mit etwas Abstand
vorgelagerte Torhaus aus dem Jahre 1607 wurde erst 1846
niedergelegt.
Heute erinnert nur noch eine unzugängliche, sternförmige Wallinsel inmitten von um 1900 angelegten Fischteichen (seit 1996 Naturschutzgebiet) bei einem Gestüt für Vollblutzucht an das einst dort befindliche Schloß, dessen Gelände der Osnabrücker Kaufmann Friedrich Ludwig Tenge (1793-1865) auf Gut Niederbarkhausen im Jahr 1822 erworben hatte. Im Jahr 1807 war der Anfang vom Ende. Stückweise verlor die Grafschaft ihre Eigenständigkeit und ihre Rechte. Zunächst gründete Napoleon das Königreich Westfalen und schlug diesem auch die Grafschaft Rietberg zu. Nach dem Wiener Kongreß und der Bereinigung der napoleonischen Verwerfungen wurde Rietberg als Standesherrschaft dem Königreich Preußen zugeschlagen. Der letzte Graf aus diesem ab 1699 in Rietberg regierenden Hause, Aloys Wenzel Fürst von Kaunitz-Rietberg Graf von Questenberg (19.6.1774-15.11.1848), der seit 1812 als Graf und Fürst die Regierung übernommen hatte, lebte bis 1848. Da Rietberg sowieso unter preußischer Oberhoheit stand und er in Mähren mehr Spaß hatte, verkaufte er 1823 Rietberg und die ihm verbliebenen standesherrlichen Rechte an die preußische Krone. 1946 kam die ehemalige Grafschaft an Nordrhein-Westfalen.
Detailausschnitt: Herzschild mit dem Wappen der Grafen von Kaunitz.
Literatur,
Links und Quellen:
Die
Johanneskapelle auf
LWL-Denkmalpflege: https://www.lwl.org/geokult/kuladignwjsp/detaildruck.jsp?oid=10027821
Manfred Beine, Käthe Herbort: Rietberg - historischer
Stadtrundgang, Westfälische Kunststätten 67, 2.
Auflage,
Münster 2008, hrsg. vom Westfälischen Heimatbund in
Verb. mit
dem LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen und dem Kulturamt
der
Stadt Rietberg, 86 S.
Neugestaltung der Wallfahrtsanlage: http://www.objekt-landschaft.de/projekte/johanneskapelle_5.html
Sehenswertes in Rietberg: http://www.rietberg.de/tourismus/touristikinformationen/sehenswertes.html
Thomas Bufe, Walter Neuling et al.: Garten-Landschaft
Ostwestfalen-Lippe, Dokumentation bedeutender Park- und
Gartenanlagen im Regierungsbezirk Detmold. In: Beiträge zur
Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe Heft 3, Band 3.3,
Kreis Gütersloh, Kreis Minden-Lübbecke,
Münster 2002.
Thomas Bufe: Gartenreise - ein Führer durch Gärten
und Parks in
Ostwestfalen-Lippe, Münster 2000, S. 151-152.
Die Urheberschaft der Johanneskapelle: http://wiki.muenster.org/index.php/Johann_Conrad_Schlaun
Johanneskapelle: http://www.derdom.de/Weltweit-einmalig.6318.0.html
Johanneskapelle: http://de.wikipedia.org/wiki/St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle_(Rietberg)
Genealogien:
Prof. Herbert Stoyan,
Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Grafschaft Rietberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rietberg
Grafschaft Rietberg: http://www.rietberg.de/tourismus/touristikinformationen/stadtgeschichte/rietberg-die-grafschaft.html
Liste der Grafen von Rietberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Rietberg und dort verlinkte Einzelportraits
Die Grafen von Rietberg: http://www.kaunitz-rietberg.de
Haus Rietberg: http://www.kaunitz-rietberg.de/kaunitz/rietberg.html und dort verlinkte Einzelportraits
Haus Ostfriesland: http://www.kaunitz-rietberg.de/kaunitz/ostfriesland.html und dort verlinkte Einzelportraits
Haus Kaunitz: http://www.kaunitz-rietberg.de/kaunitz/haus_kaunitz.html und dort verlinkte Einzelportraits
Wappen Kaunitz-Rietberg: Max von Spießen (Hrsg.): Wappenbuch
des
Westfälischen Adels, mit Zeichnungen von Professor Ad. M.
Hildebrandt, 1. Band, Görlitz 1901 - 1903.
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Hinweistafeln am Objekt
ehem. Schloß Rietberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Rietberg_(Rietberg) - http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=2665
ehem. Schloß Rietberg: http://www.mastholte-online.de/schloss-rietberg/body_index.html, alte Ansichten: http://www.mastholte-online.de/schloss-rietberg/html/body_farbige_postkarte.html
Plan der Festung: http://www.mastholte-online.de/schloss-rietberg/html/body_plan_der_festung_rietberg.html
Schloßgelände heute: http://www.mastholte-online.de/schloss-rietberg/html/body_luftaufnahme.html
ehem. Schloß Rietberg: http://www.westfalen-adelssitze.de/rietberg.html
Schloß Rietberg: http://www.rietberg.de/tourismus/touristikinformationen/stadtgeschichte/rietberg-die-graefliche-landeshauptstadt.html
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen
Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Grafen von Werl: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl
Grafschaft Arnsberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg
Genealogie der Grafen von Arnsberg: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/Grafen_von_Arnsberg_(Hauptlinie).svg
Johann von Rietberg: http://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Johann_dj_Ostfr-Rietberg.pdf
Johann II. von Rietberg: http://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Johann_II_Rietberg.pdf
Heimatverein Rietberg: http://www.heimatverein-rietberg.de/
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