Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2030
Eibelstadt (Landkreis Würzburg, Unterfranken)
Der Reibelt-Hof in Eibelstadt
Der Reibelt-Hof, auch Röthlein-Hof genannt, wurde um 1650 am Heumarkt erbaut. Benannt ist der Hof nach der Würzburger Familie Reibelt (auch: von Reibelt, andere Schreibweise: Reibold), die etliche Ratsherren und Bürgermeister stellte und nach der auch in Würzburg eine Straße benannt ist, die Reibeltsgasse. Die beiden hier mit ihrem Wappen vertretenen Eheleute sind Johann Joseph Adam Reibelt (geb. 5.10.1713), 1736 Dr. der Philosophie, Lizentiat beider Rechte, fürstbischöflicher Hofrat von Fulda (1741/1749), Würzburg (1756) und Basel (1749), Konsulent der Würzburger Universität (1758), und seine am 13.6.1741 geehelichte Frau Maria Anna Eleonora Felizitas Röthlein, Tochter des kurmainzischen und fuldaischen Geheimen Rates Johann Anton Röthlein (auch: von Röthlein). Bekannt ist ihrer beider Sohn, der Theologe Dr. Philipp Valentin von Reibelt (10.2.1752-16.6.1835), der in Pruntrut (Porrentruy) geboren wurde, 1776 Domherr des Domkapitels Basel in Arlesheim wurde, am 29.8.1778 die Priesterweihe empfing, am 2.3.1779 Domkapitular in Basel wurde, dann aber wegen Vorwurfs der Begünstigung der französischen Besetzung des Fürstbistums Basel aus dem Kapitel geworfen und geächtet wurde, 1793 über Schwyz nach Franken flüchtete und auf seinem Gut in Eibelstadt verstarb. Er war ferner Ehrendomkapitular des Erzstifts Freiburg i. Br. und Ehrenbürger von Freiburg i. Br. An weiteren Kindern hatte das Paar Johann Philipp Christoph Joseph (-20.7.1792), Anna Maria Franziska (6.10.1748-29.1.1803) und den jung verstorbenen Anton.
Über dem Portal befindet sich das Allianzwappen der beiden Familien. Beide Feldinhalte werden in einer Rocaille-Doppelkartusche unter einer Krone zusammengestellt. Die Ausführung ist zeittypisch und hat nur noch wenig mit gutem heraldischem Layout zu tun. Zu wenig hoch gezogene Sparren, unnötige Leerflächen und Verzerrungen stören die Harmonie. Heraldisch rechts ist das Wappen Reibelt, gemäß Literatur in Schwarz ein goldener, sechszackiger Stern unter einem goldenen Sparren (hier farblich abweichend). Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu schwarz-goldenen Decken ein goldener, sechszackiger Stern angestemmt zwischen einem schwarzen Flug. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad, S. 69, Tafel 41, sowie im Rietstap (de sable au chevron d'or, accompagné en pointe d'une étoile d'or. Cimier: une étoile d'or, entre un vol de sable).
Heraldisch links ist das Wappen der Familie Röthlein, gemäß Literatur in Blau ein rot-silbern gerauteter Sparren, begleitet oben von zwei goldenen Sternen, unten von einem auf einer roten, liegenden Hirschstange stehenden Raben (hier farblich abweichend). Die nicht dargestellte Helmzier wäre die rote Hirschstange aufrecht zwischen einem blauen, mit dem rot-silbern gerauteten Sparren belegten Flug. Das Wappen wird im Rietstap beschrieben (d'azur au chevron losangé d'argent et de gueules, accompagné en chef de deux étoiles d'or et en pointe d'un corbeau de sable, colleté de gueules, la tete contournée, perché sur une demi-ramure de cerf de gueules en fasce. Casque couronné, cimier: une demi-ramure de gueules en pal entre un vol d'azur, chaque aile chargée du chevron de l'écu. Die moderne Farbfassung folgt hier nicht dem Relief, das eindeutig Rauten auf dem Sparren erkennen läßt.
Literatur,
Links und Quellen:
Hinweistafel am
Objekt
Sehenswürdigkeiten der Stadt
Eibelstadt: http://www.eibelstadt.de/rundgang.html
J. B. Kestler, Nachrichten von der fränkischen Familie von
Reibelt, in: Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und
Aschaffenburg, Band 2, Würzburg 1834, H. 3, 115-140, online: http://books.google.de/books?id=Fu0pAAAAYAAJ
Marco Jorio, Philipp Valentin von Reibelt, im Historischen
Lexikon der Schweiz: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D49555.php
Totenzettel Philipp Valentin von Reibelt http://franconica.uni-wuerzburg.de/ub/totenzettel/pages/totenzettel/3841.html
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