Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1279
Sindringen (Forchtenberg, Hohenlohekreis)

Stadtmühle Sindringen

Sindringen, heute zu Forchtenberg gehörend, war einst Sitz der 1094 erstmals genannten Herren von Sindringen, die im Ort eine erstmals 1328 erwähnte Burg erbauten. 1322 bekam Sindringen Stadtrechte. 1323 kam Forchtenberg an Kraft von Hohenlohe, und 1328 fielen auch Ort und Burg Sindringen an Hohenlohe. Auf der Burg saßen jetzt hohenlohische Verwalter, Vögte und Amtmänner, darunter auch Angehörige der einstigen Ortsherrenfamilie. Als die Hohenloher Gebiete 1553 aufgeteilt wurden, fiel Forchtenberg an Hohenlohe-Neuenstein, Sindringen aber an Hohenlohe-Waldenburg. Bis 1806 waren die Grafen von Hohenlohe Ortsherren, danach wurde es in Württemberg mediatisiert. Die Sindringer Stadtmühle geht zurück auf eine alte Herrschaftsmühle von 1140. Von 1827-1995 war sie in Privatbesitz, und bis in die späten 1970er war sie noch in Betrieb. Nach dem Tod des letzten Müllers Kuhn und dessen Sohn kaufte die Stadt Forchtenberg das Haus. Ab 1998 wurde die Mühle restauriert (komplette Mühleneinrichtung vorhanden) und seit 2000 wird das Kulturdenkmal als Heimatmuseum genutzt, Besichtigung nach Vereinbarung möglich.

An der dem Parkplatz zugewandten Giebelseite ist unter dem mittleren Fenster des 1. Obergeschosses ein Wappenstein der Ortsherren eingelassen. Die Inschrift lautet: "EBART GRAFF VON HOHENLO(H)E VNDT HER(R) ZV LANGENBER(G) AGATA GREFIN VO(N) HO(H)ENLO(H)E ET FRAW ZV LANGE(N)BERG EIN GEBOR(E)NE GREFI(N) VO(N) DIBINGE(N)".

Genealogie zum Wappenstein:

Der Schild der Grafen von Hohenlohe ist geviert: Felder 1 und 4: Stammwappen Hohenlohe: In Silber zwei schwarze Leoparden (schreitende, hersehende Löwen), rotgezungt, einwärts schreitend, Felder 2 und 3: Wappen Langenburg: Geteilt, oben in Schwarz ein einwärts schreitender goldener Löwe, rot gezungt, golden gekrönt, unten gold-schwarz gerautet.

Der Schild der Pfalzgrafen v. Tübingen-Lichteneck zeigt in Gold eine rote Kirchenfahne mit drei Hängeln und drei roten Ringen. Alle Linien der Pfalzgrafen von Tübingen, zu Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Lichteneck und Horb führten das pfalzgräfliche Wappen wie beschrieben.

An der der Hauptstraße zugewandten Traufseite befindet sich ein weiterer historischer Wappenstein mit der Inschrift: "IÖRG CHRISTOFFEL VOM HOLTZ DERZEIT AMPTMAN ZV SINDRING(EN) 1560" und "DIE STADT SINDRING(EN)".

Das Kommunalwappen von Sindringen ist: In Blau auf grünem Dreiberg ein goldenes Kreuz, beiderseits begleitet von je einem sechsstrahligen goldenen Stern. Sindringen gehört seit 1972 zu Forchtenberg (Hohenlohekreis).

Das Wappen des Amtmannes aus dem Geschlecht der Freiherren vom Holtz zeigt in Silber eine auf vier Füßen stehende schwarze Holztruhe mit goldenen Beschlägen. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsender, schwarz gekleideter Mannesrumpf mit langem Bart, das Haupthaar in einen Zopf geflochten. Die Familie gehört zum schwäbischen Uradel. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 55 Tafel: 34.

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher.
Sindringer Schloß:
http://www.forchtenberg.de/662.0.html
Sindringer Stadtmühle:
http://www.forchtenberg.de/663.0.html
Mühlen- und Heimatmuseum:
http://www.sindringer.de/Vereine/museum.htm
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9

Die Pfalzgrafen von Tübingen, Grafen von Montfort, Grafen von Werdenberg
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