Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 1239
Edesheim (Pfalz)
Schloß Edesheim
Das Edesheimer Schloß war einst eine mittelalterliche Wasserburg, seit dem frühen Mittelalter im Besitz der Klöster Lorsch und Weißenburg (Wissembourg). Die Ochsensteiner von der am Modenbachtal gelegenen Burg Meistersel hatten Edesheim als Weißenburger Lehen bis 1482 inne. 1482-1487 gehörte Edesheim dem Domkapitel von Speyer, danach kam es an den Fürstbischof. In der Zeit von 1487 bis 1797 war es Amtssitz der Fürstbischöfe von Speyer mit Zehntscheune. Die alte Burg wurde nach ihrer Zerstörung Ende des 17. Jh. im 18. und 19. Jh. umgestaltet zu einem Schloß. Mit der Säkularisierung wurde der fürstbischöfliche Besitz aufgelöst, seit 1806 befindet sich das in einem 5 ha großen Park mit Weinbergen und Wasseranlagen gelegene Schloß in Privatbesitz. Heute wird es als stilvolles Hotel betrieben, und im Sommer findet ein Open-air-Festival mit Musik und Theater auf der Bühne hinter dem Schloß statt.
Eine prächtige Steinmetzarbeit befindet sich an der ca. 2 km langen Umfassungsmauer des Anwesens, dort ist ein großes Amtswappen des Fürstbischofs Georg Friedrich von Greiffenclau-Vollraths (1626-1629) neben dem Zufahrtstor eingemauert, sekundär verbaut, nicht am ursprünglichen Ort. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Fürstbischof von Speyer, sondern von Mainz und Worms. Dieses Wappen kennzeichnet nicht einen früheren Eigner des Schlosses, sondern ist nur hier angebracht worden.
Das Wappen des Mainzer und Wormser Fürstbischofs Georg Friedrich von Greiffenclau-Vollraths besteht aus dem Hauptschild mit den kirchlichen Amtswappen und dem Herzschild mit dem Familienwappen. Da er schon 1616 zum Bischof von Worms gewählt wurde, aber erst 10 Jahre später im Fürstbistum Mainz die Regierung übernahm, können wir die Entstehungszeit dieses undatierten Wappensteines auf die Zeit 1626-1629 eingrenzen.
Für das Oberwappen gibt es mehrere Varianten. Eine einfache Variante ist die mit Inful und hinter dem Schild gekreuzten Insignien, dem Schwert für die weltliche und dem Krummstab für die geistliche Macht, wie hier gewählt.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Informationstafel am Objekt
Schloß Edesheim: http://www.schloss-edesheim.de/de/index.html
Schloßfestspiele: http://www.schlossfestspiele-edesheim.de/
Geschichte von Edesheim: http://www.edesheim.de/pfalz/pfalz/startseite/geschichte-von-edesheim.html
Geschichte: http://www.674-edes.schlosshotel.biz/geschichte-pfalz-mittelalter/index.html
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