Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1157
Eichtersheim
(Angelbachtal)
Eichtersheim (1), entlang der Hauptstraße
1. Eichtersheim, Hofgut
In der Hauptstraße 28, in der Mitte zwischen dem Schloßpark Eichtersheim und der Abfahrt in Richtung Mühlhausen auf die B39, befindet sich ein Hofgut, erbaut AD 1768, wie das Datum im Schlußstein des Torbogens verrät. Es handelt sich um eine rechteckige Vierflügelanlage, von denen der auf hohem Sockel einstöckige, straßenseitige Flügel die breite Durchfahrt in der Mitte enthält, überhöht von einem dreieckigen Zwerchgiebel mit zwei weiteren Fensterachsen. Beiderseits der Durchfahrt ist der Straßenflügel mit Mansarddach 2x sechsachig. Hinter diesem Straßenflügel gruppieren sich die drei anderen Flügel. Heute wird das Hofgut als Seniorenheim (Zimmer und Appartements für betreutes Wohnen) genutzt.
Über dem Durchfahrtsbogen befindet sich oberhalb des Hauptgesimses das spätbarocke Allianzwappen von Venningen (in Silber 2 rote, schräggekreuzte Lilienstäbe (Glevenstäbe). Helmzier wäre eine silberne Bischofsmütze, oft rot eingefaßt, die Mütze mit den gekreuzten zwei roten Lilienstäben (Glevenstäben) belegt, oben mit schwarzen Hahnenfedern besteckt. Die Helmdecken wären rot-silbern.) und von Hutten (in Rot zwei goldene Schrägbalken. Helmzier wäre auf ungekröntem Helm ein wachsender bärtiger Männerrumpf, rot gekleidet mit goldenen Aufschlägen, auf dem Kopf eine mit drei schwarzen Hahnenfederbüschen an der Spitze und im Stulp geschmückte rote Spitzmütze mit goldenem Aufschlag. Die Helmdecken wären rot-golden).
Die beiden Einzelwappen befinden sich in ovalen Kartuschen, die nicht einander zugeneigt sind, sondern im Gegenteil beide nach außen weggekippt sind, ein Spiel mit Richtung und Bezug innerhalb der reich durchmodellierten Rocaille-Arbeit.
2. Eichtersheim, Altes Rathaus
In der Hauptstraße 12 befindet sich das etwas frei stehende alte Rathaus von Eichtersheim, erbaut AD 1773. Es handelt sich um ein einfaches, zweistöckiges, schmales Haus im spätbarocken Stil, das seinen besonderen gestalterischen Akzent durch die bogig vorgewölbte mittlere Fensterachse erhält, wodurch die beiden mittleren der vier Fenster des Obergeschosses leicht nach außen gestellt werden. Im Erdgeschoß wird hier das wappengeschmückte Portal von zwei Ovalfenstern begleitet, neben denen nur noch Platz für je eine einzige Fensterachse ist. Bemerkenswert sind auch die jochartig ausgeschnittenen Öffnungen des Sockels. Heute ist das früher unter der alten Ortsherrschaft u. a. auch als Gefängnis genutzte Gebäude in privater Hand.
Über dem Haupteingang befindet sich oberhalb der geschwungenen Türbekrönung das spätbarocke Allianzwappen von Venningen (in Silber 2 rote, schräggekreuzte Lilienstäbe (Glevenstäbe)) und von Hutten (in Rot zwei goldene Schrägbalken).
Die beiden Einzelwappen befinden sich in ovalen Kartuschen, die einander zugeneigt sind, und deren Innenränder spielerisch an je drei Stellen nach innen ausgezogen sind. Beide Ovalkartuschen werden von einer reich durchmodellierten Rocaille-Arbeit eingefaßt, welche unten die Schwingung des Türsturzes aufgreift und oben in eine Art Muschelornament ausläuft.
3. Eichtersheim, Hauptstraße 23
In der Hauptstraße 23 schräg gegenüber dem alten Rathaus befindet sich ein dritter Wappenstein der gleichen Art, aus der gleichen Zeit, und des gleichen Stiles und Inhaltes wie die sechs anderen Allianzwappen des Ortes. Es handelt sich um ein zweistöckiges, fünfachsiges Gebäude mit Krüppelwalmdach mit dezent profilierten Gewänden und Eckschmuck. Der mittig gelegene alte Zugang mit dem bekrönenden Allianzwappen wurde nachträglich verändert. Wo früher eine Treppe zur Tür führte, ist heute ein Fenster.
Über dem Durchfahrtsbogen befindet sich oberhalb der geschwungenen Türbekrönung das spätbarocke Allianzwappen von Venningen (in Silber 2 rote, schräggekreuzte Lilienstäbe (Glevenstäbe)) und von Hutten (in Rot zwei goldene Schrägbalken).
Die beiden Einzelwappen befinden sich in asymmetrisch geformten ovalen Kartuschen, deren innerer Bogen kleiner ist als der äußere und sich oben und unten jeweils mit einem kleinen Absatz weitet. Beide Ovalkartuschen werden von einer reich durchmodellierten Rocaille-Arbeit eingefaßt, welche unten wie oben stark asymmetrisch gestaltet ist.
Literatur
und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Hartmut Riehl: Burgen und Schlösser im Kraichgau, Verlag
Regionalkultur 1997, ISBN 3-929366-51-7
Zwischen Fürsten und Bauern - Reichsritterschaft im Kraichgau,
hrsg. von Clemens Rehm und Konrad Krimm, Heimatverein Kraichgau,
Sinsheim 1992, 2. Auflage 1993, ISBN 3-921214-04-1
Gemeinde Angelbachtal: http://www.angelbachtal.de/frameseite.htm
Eichtersheim
(Angelbachtal, Kraichgau): Kirche und Rentamt - Wasserschloß
Michelfeld (Angelbachtal, Kraichgau): Altes
Rathaus - Schloß
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