Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 16
Wolfenbüttel - Zeughaus

Das Renaissance-Portal des Zeughauses in Wolfenbüttel

Das Wappen der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel über dem Eingangsportal

Das auf 1619 datierte Wappen am 1613-1617 erbauten Zeughaus ist Friedrich Ulrich Herzog v. Braunschweig-Wolfenbüttel (15.4.1591-1634) aus dem mittleren Haus Wolfenbüttel zuzuordnen.

Zuordnung der einzelnen Felder:

Die fünf Helme zeigen Alt- und Neu-Bruchhausen, Hoya (Bärentatzen), Braunschweig-Lüneburg (Mitte), Hohenstein kombiniert mit Lauterberg, Blankenburg kombiniert mit Regenstein.

Im Vergleich zu dem Wappen am Schloß fehlt die Grafschaft Diepholz.

Genealogie der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel (mittleres Haus Braunschweig):
Das mittlere Haus Wolfenbüttel konsolidierte sich nach dem Lüneburger Erbfolgekrieg unter Wilhelm I. Herzog v. Braunschweig-Wolfenbüttel (-1482). Die letzte größere territoriale Neuverteilung war der Gebietstausch 1428 (achte Teilung) unter Revision der Teilung von 1409 (siebte Teilung). Die Nachkommen dieser Linie zu Wolfenbüttel teilten immer wieder eine Linie zu Calenberg ab (zuerst 1432, neunte Teilung), die jedoch jeweils nur 1-2 Generationen lang Bestand hatte. Schließlich verblieb Calenberg bei Wolfenbüttel. Seit 1432 wurde Wolfenbüttel Hauptsitz der nach der Burg in der Okerniederung benannten Linie. 1463 hatte man zudem das Fürstentum Göttingen beerbt, so daß die Größe des ungeteilten Fürstentums beachtlich war und 1584-1634 bis auf Grubenhagen u. a. wieder alle Teile des 1269 entstandenen Fürstentums Braunschweig umfaßte. Mehr noch sogar, denn in dieser Zeit konnte man Hoya, Regenstein, Blankenburg, Hohnstein etc. einsacken, und kurzfristig eignete man sich 1596 Grubenhagen an, welches man aber 1617 leider wieder an die Linie Lüneburg herausrücken mußte. Ferner erlangte man 1566 die Administration des Hochstifts Halberstadt. Der Letzte des mittleren Hauses Braunschweig war Herzog Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (15.4.1591-1634). Als er kinderlos verstarb, fiel alles zusammen, Wolfenbüttel, Calenberg, Göttingen, an die Linie zu Lüneburg.

Literatur:
Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, CH Beck Verlag München, 6. Auflage 1999, ISBN 978-3-406-54986-1
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
http://www.heraldique-europeenne.org/Regions/Allemagne/Brunswick.htm
http://www.ngw.nl/int/dld/braunsch.htm
http://elm-asse-kultur.de/html/body_herzogtum.html

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