Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 16
Wolfenbüttel
- Zeughaus
Das
Renaissance-Portal des Zeughauses in Wolfenbüttel
Das
Wappen der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel über dem
Eingangsportal
Das auf 1619 datierte
Wappen am 1613-1617 erbauten Zeughaus ist Friedrich Ulrich Herzog
v. Braunschweig-Wolfenbüttel (15.4.1591-1634) aus dem mittleren
Haus Wolfenbüttel zuzuordnen.
Zuordnung der einzelnen
Felder:
- Feld 1: Fürstentum Lüneburg:
Gold bestreut mit roten Herzen, darin ein blauer Löwe,
rotbewehrt und rotgezungt.
- Feld 2: Fürstentum Braunschweig:
In Rot zwei goldene schreitende Löwen (eigentlich
Leoparden)
- Feld 3: Grafen von Everstein:
In Blau ein silberner Löwe, golden gekrönt, rot bewehrt
und rot gezungt. Everstein liegt im Weserbergland.
- Feld 4: Edelherren von Homburg
(zwischen Weser und Leine): Innerhalb eines blau-silbern
gestückten Bordes in Rot ein goldener Löwe, blau
bewehrt und ebenso gezungt
- Feld 5: Grafen von Hoya:
In Gold zwei aufgerichtete und nach außen gewendete
schwarze Bärentatzen mit roter Bewehrung, eigentlich an
der Basis miteinander verbunden.
- Feld 6: Obere Hälfte des Wappens von Lauterberg
(Südharz): In Rot ein goldener Löwe (Rest des Wappens
im Feld 9).
- Feld 7: Geteilt. 1: Grafen von Bruchhausen:
Neu-Bruchhausen (dreimal silbern-rot geteilt), 2:
Alt-Bruchhausen (achtfach silbern-blau geständert)
- Feld 8: Grafen von Klettenberg
(Südharz): In Silber ein schwarzer Hirsch
- Feld 9: Geteilt: 1: Stammwappen der
Grafen von Hohenstein (Südharz):
rot-silbern geschacht. 2: Untere Hälfte des Wappens von
Lauterberg: mehrfach gold-rot geteilt (Rest siehe Feld
6). Anm.: Die Grafen von Hohenstein führten später
einen gevierten Schild aus Hohenstein und Lauterberg, mit
Herzschild Klettenberg.
- Feld 10 und Feld 11: Grafen von Blankenburg
(Harz): In Silber eine schwarze schrägliegende
Hirschstange und Grafen von Regenstein
(Harz): In Silber eine schrägliegende rote Hirschstange
Die fünf Helme zeigen
Alt- und Neu-Bruchhausen, Hoya (Bärentatzen),
Braunschweig-Lüneburg (Mitte), Hohenstein kombiniert mit
Lauterberg, Blankenburg kombiniert mit Regenstein.
Im Vergleich zu dem
Wappen am Schloß fehlt die Grafschaft Diepholz.
Genealogie
der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel (mittleres Haus
Braunschweig):
Das mittlere Haus
Wolfenbüttel konsolidierte sich nach dem Lüneburger
Erbfolgekrieg unter Wilhelm I. Herzog v.
Braunschweig-Wolfenbüttel (-1482). Die letzte größere
territoriale Neuverteilung war der Gebietstausch 1428 (achte
Teilung) unter Revision der Teilung von 1409 (siebte Teilung).
Die Nachkommen dieser Linie zu Wolfenbüttel teilten immer wieder
eine Linie zu Calenberg ab (zuerst 1432, neunte Teilung), die
jedoch jeweils nur 1-2 Generationen lang Bestand hatte.
Schließlich verblieb Calenberg bei Wolfenbüttel. Seit 1432
wurde Wolfenbüttel Hauptsitz der nach der Burg in der
Okerniederung benannten Linie. 1463 hatte man zudem das
Fürstentum Göttingen beerbt, so daß die Größe des
ungeteilten Fürstentums beachtlich war und 1584-1634 bis auf
Grubenhagen u. a. wieder alle Teile des 1269 entstandenen
Fürstentums Braunschweig umfaßte. Mehr noch sogar, denn in
dieser Zeit konnte man Hoya, Regenstein, Blankenburg, Hohnstein
etc. einsacken, und kurzfristig eignete man sich 1596 Grubenhagen
an, welches man aber 1617 leider wieder an die Linie Lüneburg
herausrücken mußte. Ferner erlangte man 1566 die Administration
des Hochstifts Halberstadt. Der Letzte des mittleren Hauses
Braunschweig war Herzog Friedrich Ulrich v.
Braunschweig-Wolfenbüttel (15.4.1591-1634). Als er kinderlos
verstarb, fiel alles zusammen, Wolfenbüttel, Calenberg,
Göttingen, an die Linie zu Lüneburg.
- Heinrich II. Herzog von
Braunschweig-Lüneburg (-14.10.1416), genannt der Milde,
1376 Subdiakon zu Hildesheim, 1388 Mitregent, regierte
1400-1409 in Braunschweig-Wolfenbüttel, 1409 zu
Lüneburg, vermählt mit Sophia von Pommern-Wolgast
(-28.6.1406)
- Heinrich II. Herzog v.
Braunschweig-Wolfenbüttel (1411-1473), gen. der
Friedfertige, regierte 1428-1473 in
Braunschweig-Wolfenbüttel, erst gemeinsame
Regierung, 1432 Teilung mit dem Bruder, 1432
allein zu Wolfenbüttel, vermählt mit Helena v.
Cleve (1423-3.7.1471), kinderlos, wird 1473 von
seinem Bruder Wilhelm I. beerbt.
- Wilhelm I. Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel (-1482), genannt der
Siegreiche, 1416 Herzog, 1428 zu Wolfenbüttel,
regierte 1428-1432 und 1473-1482 in
Braunschweig-Wolfenbüttel, 1432 zu Teilung
gezwungen, erhält Calenberg, 1442/1463 Erwerb
von Göttingen, erbte 1473 Wolfenbüttel,
vermählt mit Markgräfin Cäcilie von
Brandenburg
- Wilhelm II. Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel (-7.7.1503),
genannt Wilhelm der Jüngere, 1482 zu
Wolfenbüttel, regierte 1482-1491 in
Braunschweig-Wolfenbüttel, vermählt mit
Elisabeth von Stolberg
- Heinrich d.
Ä. Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(24.6.1463-23.6.1514), genannt
der Ältere, regierte 1491-1514,
1495 zu Wolfenbüttel, denn bei
der neuerlichen Teilung wurde das
Fürstentum
Braunschweig-Calenberg-Göttingen
erneut in seine Bestandteile
zerlegt, wobei Heinrich das Land
Braunschweig bekam, sein Bruder
Erich der Ältere Orte zwischen
Weser und Leine (Calenberg).
Heinrich war vermählt mit
Katharina von Pommern-Wolgast
(-1526)
- Heinrich
d. J. Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(10.11.1489-11.6.1568),
genannt der Wilde und
Heinrich der Jüngere,
regierte 1514-1568 in
Braunschweig-Wolfenbüttel,
1514 alleiniger Regent,
1542 Vertreibung,
1545-1547 Gefangenschaft,
vermählt mit Maria von
Württemberg
(15.8.1496-28.12.1541)
- Julius
Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(1528-1589), 1553-1554
Bischof von Minden,
regierte 1568-1598, 1568
zu Wolfenbüttel, erbte
Calenberg und Göttingen,
erwarb 1582 1/2 Hoya,
vermählt mit Markgräfin
Hedwig von Brandenburg
(2.3.1540-31.10.1602)
- Heinrich
Julius Herzog von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(15.10.1564-1613), 1566
Bischof von Halberstadt
und 1582 Bischof von
Minden, regierte
1589-1613, 1589 Herzog,
erwarb 1593 Hohnstein,
1599 Regenstein und
Blankenburg,
"erbte" 1596
Grubenhagen, 1599
Halberstadt und Minden,
vermählt in erster Ehe
mit Dorothea von Sachsen
(4.10.1563-13.2.1587), 1
Tochter, und in zweiter
Ehe mit Elisabeth
Prinzessin von Dänemark
(25.8.1573-19.6.1625),
- Friedrich
Ulrich Herzog
von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(15.4.1591-1634),
regierte 1613-1634, 1613
Herzog, vermählt mit
Markgräfin Anna Sophie
von Brandenburg
(27.3.1598-29.12.1659),
kinderlos, Ende der
mittleren Linie
Wolfenbüttel. 1635 tritt
Herzog August der
Jüngere aus der
Nebenlinie
Lüneburg-Dannenberg die
Nachfolge in
Wolfenbüttel an; er
wurde zum Begründer des
Neuen Hauses
Braunschweig. Aber auch
die ging nicht durch,
sondern hatte 1735 einen
Bruch; die 1666
begründete Linie
Braunschweig-Bevern
setzte die Erbfolge in
Wolfenbüttel und ab
1753/1754 in Braunschweig
fort.
- Heinrich
Julius von
Braunschweig-Wolfenbüttel
(7.10.1597-11.7.1606)
- Christian
Bischof von Halberstadt
(20.9.1599-16.6.1624)
- Rudolf
von
Braunschweig-Wolfenbüttel
Bischof von Halberstadt
(15.6.1602-13.6.1616)
- Heinrich
Karl von
Braunschweig-Wolfenbüttel
Bischof von Halberstadt
(4.9.1609-11.6.1615)
Literatur:
Gerhard Köbler, Historisches
Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom
Mittelalter bis zur Gegenwart, CH Beck Verlag München, 6.
Auflage 1999, ISBN 978-3-406-54986-1
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
http://www.heraldique-europeenne.org/Regions/Allemagne/Brunswick.htm
http://www.ngw.nl/int/dld/braunsch.htm
http://elm-asse-kultur.de/html/body_herzogtum.html
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