Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2583
Bayreuth (Oberfranken)
Ordenskirche St. Georgen, Teil 1: Tafeln 1-22
Baugeschichte
und Aufbau
Wie schon im Kapitel zum
Schloß in St. Georgen erläutert, entstand unter Markgraf Georg
Wilhelm zu Brandenburg-Bayreuth (16.11.1678-18.12.1726, regierte
1712-1726) ab 1702 eine planmäßig konzipierte und systematisch
angelegte neue Vorstadt zwischen dem Tal des Roten Mains und der
Senke des einstigen künstlichen Sees von St. Georgen. Er begann
schon als Erbprinz mit der Anlage. Entlang der Hauptstraße, die
zur Modellstraße des neuen städtischen Konzeptes wurde,
entstand die Kirche. Eigentlich hieß die Kirche Sophienkirche,
nach Sophie Louise Herzogin von Württemberg
(19.2.1642-13.10.1702), der Mutter des Vorstadt- und
Ordensgründers, der zweiten Ehefrau des Markgrafen Christian
Ernst von Brandenburg-Bayreuth (6.8.1644-10.12.1712). Die Mutter
des Bauherrn starb kurze Zeit nach der Grundsteinlegung zur
Kirche. Der Name Sophienkirche ist zwar auch korrekt, aber nicht
mehr gebräuchlich.
Der Rohbau wurde bis 1709 hochgezogen. Die neue Kirche wurde am Georgstag 1711 eingeweiht und zur Ordenskirche für den im Jahre 1705 gegründeten Orden "de la Sincérité" (Orden der Aufrichtigkeit) umfunktioniert, genauso wie das nahe Schloß St. Georgen zum Ordensschloß wurde. 1718 war auch der von Johann David Räntz gebaute Turm vollendet. Die etwas von der Straße zwecks besserer Wirkung zurückgesetzte Kirche weist ein Verhältnis von Länge zu Breite von 4:3 auf, genau die gleiche Proportion wie die barocken Typenhäuser entlang der Hauptstraße. Daß das Gesamtkonzept des Stadtteils wichtiger war als das Einzelobjekt, sieht man auch daran, daß die Kirche nicht geostet ist, sondern sich am Straßengitternetz ausrichtet. Das Äußere wird durch Wandpfeiler gegliedert, je sechs an der kompletten Seite und je vier an den vorspringenden Armen des zugrundeliegenden Kreuzes. Der regelmäßige und hochsymmetrische Grundriß wird nur von der kleinen Sakristei im Eck unterbrochen. Im Innern findet wir etliche Arbeiten von Elias Räntz wie den Taufstein und das Orgelgehäuse.
Die Kirche ist streng axialsymmetrisch aufgebaut: Ein griechisches Kreuz mit relativ kurzen und breiten Kreuzarmen bildet die Grundform. Jeder Kreuzarm hat ein Portal in der Mittelachse, hinter denen sich die beiden Hauptgänge im Mittelpunkt der Kirche schneiden. Dadurch werden vier Teile erzeugt, in denen die Sitzbänke für die Kirchenbesucher stehen. Der nördliche und der östliche Block sind zur Längsachse hin orientiert und blicken sich an, der westliche und der südliche Block sind zum Altar hin orientiert. Damit überdeckt eine Längsrichtung die bis dahin erzeugte Zentralsymmetrie: Im Südwesten liegt die Herrschaftsloge vor dem Turm, und im Nordosten steht der Altar. In zwei Ebenen ziehen sich Emporen um diesen Raum, die auf sechs zusätzlichen Stützen ruhen. Sie beginnen beiderseits der Herrschaftsloge und enden beiderseits des Altars.
Die
Sammlung von Wappentafeln
Die Brüstung der unteren
Empore ist der Anbringungsort für eine beispiellose
Wappensammlung: Hier hängen alle Aufschwörtafeln der Mitglieder
des Ordens de la Sincérité. Beiderseits der Orgel sind
Abschnitte mit je 6 Tafeln. Die beiden Längsseiten, die
Nordwest- und die Südostseite der Kirche, sind in jeweils drei
Abschnitte unterteilt, was sich durch die zusätzlichen tragenden
Säulen ergibt. Die beiden geraden Abschnitte tragen jeweils 8
Aufschwörtafeln, das konkav eingebogene Stück, das zur
Herrschaftsloge überleitet, je 10 Tafeln. Unter der
Herrschaftsloge hängen auf jeder Seite noch einmal 4 Tafeln. Bis
jetzt ist eine Gesamtzahl von 72 Tafeln erreicht. Im ganzen
Gebäude sind aber 85 Aufschwörtafeln verteilt: Die zuletzt
hinzugekommenen Tafeln sind an den Wänden unter der Empore
angebracht, insgesamt 11 Stück. Zwei weitere Aufschwörtafeln
sind ganz hoch oben beiderseits der Orgelempore an den großen
Pfeilern angebracht, zum Altar hin blickend. Das ist aber noch
nicht alles, was diese Kirche an Heraldik bietet: An der
Herrschaftsempore ist ein großes Wappen, ein nicht dem Orden
angehörender Obrist ist mit einem weiteren Wappen vertreten, und
beim Blick in die Höhe erkennt man auf der Altarseite hoch über
der zweiten Empore noch vier plastisch geschnitzte großartige
Wappen, zwei beiderseits der Orgel und zwei an den Eckpfeilern.
Wegen der Einzigartigkeit der an der unteren Empore und an den Wänden der Kirche angebrachten Sammlung interessiert hier vor allem die Abfolge der Aufschwörtafeln. Jede ist mit einem Vollwappen, der Jahreszahl der Anbringung der Tafel (nicht der Ordensaufnahme, es kann unterschiedlich sein!), dem Ordensband mit abhängendem Kreuz und einer mehr oder weniger ausführlichen Namensnennung versehen. Die Jahreszahlen decken einen Zeitraum von 1705 bis 1768 ab und lassen erkennen, daß der Höhepunkt der Tafelanbringungen das Jahr 1717 war mit 12 Tafeln. In den Jahren 1718 und 1721 wurden je 5 Tafeln angebracht. Jeweils 4 Anbringungen gab es 1705 und 1729. Alle anderen Jahre haben nur keine bis maximal 3 neue Tafeln. Etliche Jahre sind auch gar nicht vertreten. Kontinuierliche Tafelanfertigungen über mehrere Jahre hinweg gab es 1705-1707, 1709-1711, 1713-1718, 1720-1724, 1728-1730, 1732-1734, 1754-1756, 1763-1768. Dazwischen liegen noch einzelne Tafeln. Betrachten wir es im Zehnjahresmaßstab: 1705-1714 gab es 17 Tafeln, 1715-1724 insgesamt 34 Neuzugänge an der Emporenbrüstung, dann 1725-1734 nur noch 13, schließlich 1735-1744 noch eine einzige, 1745-1754 drei, 1755-1764 zehn, und im letzten Abschnitt noch einmal sieben. Das zeigt, daß nach der Gründung die Sache Fahrt aufnahm, aber nach einer anfänglichen Euphorie einschlief, um später noch einmal Reaktivierung zu erfahren, bis nach 1768 nichts mehr dazukam. Markgraf Georg Wilhelm regierte 1712-1726. Das bedeutet, daß er als Kronprinz 14 Mitgliedertafeln anbringen ließ und als regierender Markgraf 38 Neuzugänge an der Brüstung hatte. Nach seinem Tod ging es unter Markgraf Georg Karl Friedrich schleppend weiter mit der Dekoration der Kirche, in seiner Regierungszeit gab es nur 12 Neuzugänge unter den Tafeln. Und unter dessen Nachfolger Friedrich gab es ebenfalls nur 12 Neuanbringungen. Unter Markgraf Friedrich Christian schließlich fanden noch 9 Tafeln den Weg in die Kirche, und danach kam gar nichts mehr, was damit korreliert, daß das Fürstentum Bayreuth an den Ansbacher Zweig der Familie ging. Eine Tafel muß nicht im Jahr der Aufnahme angefertigt worden sein: Das angegebene Jahr ist immer das der Anbringung. Es sind ferner nicht alle Mitglieder des Ordens mit einer Tafel vertreten, und beim Abgleich stellt man fest, daß die Reihe selbst in den Anfangsjahren nicht vollständig ist, aber mit zunehmenden Jahren immer lückenhafter wird.
Wir betrachten in den folgenden vier Kapiteln die Reihe der Aufschwörtafeln im Detail, beginnend ganz im Süden unter der Herrschaftsempore auf der linken Seite des Durchgangs, gehen dann an der Südostseite entlang bis zum Altar, springen an diesem vorbei auf die andere Seite und gehen weiter entgegen dem Uhrzeigersinn auf der Nordwestseite zurück, bis wir auf der rechten Seite des Durchgangs unter der Herrschaftsloge den Rundgang beendet haben.
Übersicht über die in diesem Kapitel vorgestellten Personen:
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Wappentafeln
auf der Südostseite unter der unteren Empore, Vierergruppe unter
der Herrschaftsloge links
Abb. links unten: Tafel 1:
Position ganz rechts, Aufschwörschild für "C. H. V.
STUTTERHEIM" = Christian Hieronymus von Stutterheim
(5.10.1690-10.9.1753), Tafel datiert auf 1720. Blasonierung: In
Blau zwei goldene gesichtete Mondsicheln, Rücken an Rücken mit
den Spitzen nach außen, auf dem blau-golden bewulsteten Helm mit
blau-goldenen Decken ein wachsendes rotbraunes (naturfarbenes)
Pferd. Nachweis: Siebmacher Band: Pr Seite: 66 Tafel: 86.
Rietstap: "D'azur à deux croissants adossés d'or. Casque
couronné. Cimier un cheval bai issant."
Christian Hieronymus von Stutterheim entstammt einem thüringischen Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz Stotternheim heißt, heute ein nördlicher Stadtteil von Erfurt. Die einst dort befindliche Burg wurde 1303 in einer Fehde zwischen der Stadt Erfurt und den Burggrafen von Kirchberg zerstört. Christian Hieronymus von Stutterheim, Sohn von Heinrich Otto von Stutterheim (1659-1714) und Catharina Lucretia von Alvensleben (1664-1701), trat um 1710/1711 in brandenburg-kulmbachische Dienste. 1715 war er Hof- und Justizrat. 1719 wurde er Amtshauptmann in Erlangen und Geheimer Hof- und Legationsrat. Im gleichen Jahr wurde er in den Ordre de la Sincérité aufgenommen. Ebenfalls in diesem Jahr heiratete er Johanna Maria von Sehligencron, die Witwe seines Amtsvorgängers. 1720 stieg er auf zum markgräflich-brandenburg-kulmbachischen Wirklichen Geheimen Rat. Noch unter Markgraf Georg Wilhelm stieg er bis zum ersten Minister auf, ein Amt, das er unter dem Nachfolger, Markgraf Georg Friedrich Karl, nicht mehr innehatte. Statt dessen wurde er Gesandter beim fränkischen Reichskreis, Lands- und Amtshauptmann zu Neustadt an der Aisch und in Erlangen und Oberamtmann zu Bayersdorff. 1730 folgte seine Entlassung. Trotz einer Pension prozessierte der Geschaßte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, weil ihm die Ämter eigentlich auf Lebenszeit zugesichert gewesen waren; es endete durch einen Vergleich. Christian Hieronymus von Stutterheim erbaute für sich 1728-1730 in Erlangen das gleichnamige Palais, welches 1836-1971 als Rathaus diente. Dort ist am Giebel über der Uhr ebenfalls sein Wappen angebracht. Seine Ordensaufnahme erfolgte am 23.4.1720.
Daneben listet der Rietstap noch eine zweite Form des Wappens auf nach einer am 20.11.1784 erfolgten Erhebung in den Reichsfreiherrenstand mit zwei Helmen und mit Schildhaltern: "D'azur à deux croissants adossés d'or. Deux casques couronnés: Cimiers: 1° un cheval issant et contourné d'or, 2° un vol d'azur chaque aile ch. d'un croissant d'or affrontés. Supports deux chevaux regardants d'or." Also auf dem rechten Helm das Stammkleinod, auf dem linken Helm ein blauer Flug, jeder Flügel mit einem der Mondsicheln belegt, diesmal aber beide einander zugewendet. Der Begünstigte war Heinrich Gottlob von Stutterheim, kurfürstlich-sächsischer Generalmajor, Generaladjutant, Wirklicher Geheimer Rat und Kabinettsminister.
Abb. rechts oben: Tafel 2: Position innen rechts, Aufschwörschild für "A. F. V. Röder" = August Friedrich von Roeder, Tafel datiert auf 1720. Blasonierung: Von Silber, Rot und Schwarz zweimal geteilt, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen und schwarz-silbernen Decken ein gemauerter Turm ohne Öffnungen, hier grau bzw. naturfarben. Nachweis: Siebmacher Band: Me Seite: 18 Tafel: 130 , vgl. auch Band: Pr Seite: 328 Tafel: 382 mit anderer Reihenfolge, rot-silbern-schwarz. Rietstap: "Tiercé en fasce d'argent, de gueules et de sable. Cimier ancien: une tour d'or sans créneaux, ni porte ni fenêtres. Cimier modifié: une tour crénelée (sans porte ni fenêtre) aux armes de l'écu. Lambrequin d'argent et de gueules." Das Schildbild taucht noch in identischer Form bei den Adelsfamilien von Feilitzsch und von Zedtwitz auf, so auch in der Reihe dieser Aufschwörtafeln. Die genannten Familien verwenden aber jeweils eine andere Helmzier. Die Familie stammt aus dem Vogtland; als Stammhaus wird Rodau bei Plauen vermutet. August Friedrich von Roeder war Kammerjunker, Oberjägermeister, dann Ober-Falconier, Hofjägermeister und Oberforstmeister.
Abb. links oben: Tafel 3: Position innen links, Aufschwörschild für "H. M. V. Brühl" = Hans Moritz von Brühl, datiert auf 1720. Blasonierung: In Blau ein silberner Sparren, auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken ein naturfarbener Pfauenstoß. Nachweis: Siebmacher Band: Pr Seite: 100 Tafel: 132, Closs, Deutscher Wappenkalender 1930. Es handelt sich bei der Familie um ein thüringisches Uradelsgeschlecht. Hans Moritz von Brühl (23.11.1665-25.9.1727) zu Gangloffsömmern, Vater, Sohn und Enkel jeweils eines weiteren Hans Moritz von Brühl, war Herzoglich Sachsen-Weißenburgischer Rat und Oberhofmarschall, seit 1716 Wirklicher Geheimer Rat und Vizekammerpräsident in Sachsen-Weißenfels. Dieser, also der Sohn von Hans Moritz von Brühl (14.9.1614-7.12.1694) und Sabine Eleonore von Witzleben, ist hier gemeint, und er war nicht nur Mitglied im Ordre de la Sincérité, sondern auch im herzoglich-württembergischen Hubertus-Orden.
Einer der Söhne, die er mit Erdmuthe Sophia von der Heyde (9.11.1669-24.3.1702) hatte, war Heinrich von Brühl (13.8.1700-28.10.1763), Minister Augusts III. König von Polen = Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen. Heinrich von Brühl erhielt die Reichsgrafenwürde zu Wien am 27.5.1737 als königlich-polnischer und kurfürstlich sächsischer Premier- und dirigierender Kabinetts-Minister (-> Brühlsche Terrasse in Dresden!). Am 6.6.1737 erfolgte die kursächsische Anerkennung des Gnadenaktes. Ein weiterer Sohn des Ordensmitglieds hieß natürlich wieder Hans Moritz von Brühl (24.10.1693-16.10.1755), er war General und Deutschordensstatthalter.
Abb. rechts oben: Tafel 4: Position ganz links, Aufschwörschild für "C. E. B. V. Pudewels" = Christoph Erdmann Baron von Podewils, datiert auf 1718. Blasonierung (farbliche Abweichung): Geteilt, hier oben in Blau ein wachsender goldener Hirsch, linksgekehrt, unten von Gold und Blau in vier Reihen geschacht, auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein naturfarbener Pfauenstoß. Das Wappen ist nicht korrekt wiedergegeben, weil das obere Feld normalerweise silbern ist mit einem naturfarbenen wachsenden Hirsch, der rechtsgekehrt ist. Das Schach umfaßt lt. Lit. drei Reihen. Das Wappen wird sehr verschieden dargestellt. Anstelle der Teilung findet sich in der Literatur auch eine Schräglinksteilung, die im 19. Jh. noch gängig war. Für die bayerische Linie ist die Horizontalteilung aber korrekt. Die heutige Darstellung des Stammwappens benutzt ebenfalls die horizontale Teilung. Der Pfauenstoß der Helmzier wird in einigen Darstellungen noch beiderseits von schwarzen Hahnenfedern begleitet; hier fehlen sie, so wie sie auch in der Literatur nicht systematisch auftreten. Nachweis: Siebmacher Band: PrE Seite: 146 Tafel: 125 mit gerader Teilung, Band: Wü Seite: 10 Tafel: 12 mit Schräglinksteilung, ebenso Siebmacher Band: Pr Seite: 21 Tafel: 24 und Band: Pr Seite: 301 Tafel: 354, ebenso im Pommerschen Wappenbuch.
Die Familie, deren Schreibweise viele Varianten kennt von Podwils über Pudewelcz, Pudewels und Pudewils bis zu Pudewilz, stammt aus Hinterpommern. Die Familienmitglieder waren Erbherren auf Krangen und Demmin. Von dort breiteten sie sich nach Preußen und Brandenburg aus und kam über den markgräflichen Dienstherren nach Bayreuth. Ein Zweig der Familie wurde 1741 in den Grafenstand erhoben, bestand aber nur noch zwei Generationen lang bis zum Erlöschen. Andere Zweige bestehen bis heute fort. Der hier relevante Christoph Erdmann von Podewils aus der bayerischen bzw. oberpfälzischen Linie bekam 1715 den kurfürstlich bayerischen Freiherrenstand.
Wappentafeln
auf der Südostseite an der Brüstung der unteren Empore,
Zehnergruppe links neben der Herrschaftsloge, gebogener Abschnitt
der Brüstung
Abb. links unten: Tafel 5:
Position ganz rechts, Aufschwörschild für "Victor. Graff.
Philippi" = Victor Graf von Philippi
(1674-24.10.1739), Tafel datiert auf 1718. Blasonierung:
Silbern-rot gespalten mit drei Sparren in verwechselten Farben,
auf dem gekrönten Helm mit hier rot-goldenen Decken ein
Mischwesen, oben ein nackter Jüngling, mit beiden Händen ein
Schriftband haltend, unten ein doppelter silbriger Fischschwanz.
Unten sind neben dem Schild zwei nackte Putten mit weißen
Tüchern als Schildhalter plaziert. Nachweis: noch ohne Beleg.
Victor Graf von Philippi war ein aus Piemont stammender kaiserlicher Generalfeldmarschall. Er war u. a. Generaladjutant des Prinzen Eugen und hat eine Zeitlang dessen Regiment als Obrister kommandiert. Im Jahre 1717 wurde er Oberst im 1701 gegründeten Dragonerregiment "Bayreuth", dessen Inhaber erst Markgraf Christian Ernst, dann 1712 Markgraf Georg war. 1723 wurde er Generalwachtmeister von der Kavallerie. 1731-1733 schickte ihn der Kaiser als Gesandten an den Königlich-Sardinischen Hof von Turin. 1734 zog er wieder mit Prinz Eugen an den Rhein gegen die Franzosen. 1735 wurde er General der Kavallerie, 1737 Generalfeldmarschall und nahm als solcher an den Ungarn-Feldzügen gegen die Türken teil. Schließlich erhielt er das Generalkommando über die gesamte Kavallerie in Ungarn. Die Ordensaufnahme erfolgte am 18.1.1718.
Abb. rechts oben: Tafel 6: zweite Position von rechts, Aufschwörschild für "G. E. V. NAUENDORFF" = Georg Ehrenfried von Nauendorff, datiert auf 1718. Blasonierung: Von Silber und Rot durch einen schwarzen, mit drei roten Rosen belegten Schrägbalken geteilt, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar Büffelhörner, das rechte silbern-schwarz-rot, das linke rot-schwarz-silbern geteilt. Nachweis: Siebmacher Band: Na Seite: 8 Tafel: 9, Band: PrGfN Seite: 15 Tafel: 11, Band: Sa Seite: 40 Tafel: 45. Rietstap: "Tranché d'argent sur gueules à la bande de sable brochant sur le tranché et ch. de trois roses de gueules. Casque couronné. Cimier deux proboscides tiercées en fasce à dextre d'argent de sable et de gueules, à senestre de gueules d'argent et de sable. Lambrequin d'argent et de gueules."
Georg Ehrenfried von Nauendorff (26.2.1662-28.1.1734) entstammte einer osterländischen, in Thüringen beheimateten Familie, die sich nach Sachsen und ins Nassauische ausbreitete. Das namengebende Stammhaus liegt im Landkreis Greitz. Das Ordensmitglied, Sohn von Hans Ludwig von Nauendorff (11.7.1624-18.2.1691) und Regina von Wolfframsdorff (-1.7.1673), war Herr auf Kauern und Hilberstdorf. Georg Ehrenfried von Nauendorff, vermählt mit Dorothea Freiin von Hünefeld, wurde in Bayreuth Wirklicher Geheimer Rat, Landschaftsdirektor, Landeshauptmann zu Bayreuth, Oberamtshauptmann zu Münchberg, Amtshauptmann zu Lichtenberg und Thierbach. Außerdem war er Hofrichter des Hofgerichts zu Jena. Ihm gehörte das Rittergut Geilsdorf im Vogtland. Er starb in Neustadt an der Orla in Thüringen und hinterließ drei Söhne, Herrmann Carl Ludwig von Nauendorff, George Anton Christian von Nauendorff und Johann Ehrenfried von Nauendorff. Der letztgenannte übernahm das Rittergut Geilsdorf unter Ausbezahlung seiner Brüder.
Abb. links oben: Tafel 7: dritte Position von rechts, Aufschwörschild für "J. D. Baron V. Crailsheim" = Julius Dietrich Baron von Crailsheim (7.6.1664-30.12.1747), datiert auf 1718. Blasonierung: In Schwarz ein goldener Balken, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein auf die Spitze gestelltes rotes Kissen zwischen einem schwarzen, mit einem goldenen Balken belegten Paar Büffelhörner. Nachweis: Scheiblersches Wappenbuch Folio 396, Siebmacher Band: Bad Seite: 18 Tafel: 12, Band: Bay Seite: 30 Tafel: 26, Band: Bay Seite: 73 Tafel: 81, Band: Erg Seite: 35, Band: Pr Seite: 39 Tafel: 47, Band: ThüA Seite: 53 Tafel: 41, Band: Wü Seite: 6 Tafel: 7, Alter Siebmacher von 1605, Rahrbach S. 39-41, Schöler S. 37, T. 2, Berliner Wappenbuch, Otto Hupp: Münchener Kalender 1903.
Die zum fränkischen Uradel zählende Familie, deren gleichnamiger Stammsitz im Jagstkreis liegt, war in viele Linien aufgespalten, neben der zu Rügland gab es noch Linien zu Hornberg (erloschen 1647), zu Schwäbisch Hall (gingen im dortigen Patriziat auf), zu Fröhstockheim und Rödelsee, zu Altenschönbach, zu Sommersdorf etc. 1701 wurde die Familie in den Freiherrenstand erhoben, das Diplom datiert von 1713. Es gab sogar eine gräfliche Linie der von Crailsheim, die aber erloschen ist, Krafft Freiherr von Crailsheim (15.3.1841-13.2.1926), bayerischer Ministerpräsident, wurde 1900 mit dem erblichen Grafenstand geehrt. Der hier für die Aufschwörtafel relevante Julius Dietrich von Crailsheim, Sohn von Johann Ulrich von Crailsheim und Anna Rosina Kresser von Burgfarrnbach, war kaiserlicher Rat und Ritterrat des Kantons Steigerwald. Er wurde königlich-polnischer und kursächsischer Obrister zu Pferde. Er saß zu Fröhstöckheim, Rödelsee, Neuhaus, Walsdorf, Sommersdorf, Altenschönbach etc. Er heiratete zunächst 1695 Maria Elisabeth von Klengel, dann 1712 Eleonora Barbara von Seeberg und schließlich 1735 Catharina Eleonora von Varell. Er verstarb in Erlangen. Sein Bruder Hannibal Friedrich von Crailsheim ließ 1714-1717 das sog. Neue Schloß in Rügland erbauen, also Westflügel und Südflügel. Ordensaufnahme am 26.4.1718.
Abb. rechts oben: Tafel 8: vierte Position von rechts, Aufschwörschild für "H. C. E. V. Sparneck U. Weisdorff" = Hans (Johann) Christoph Erdmann von Sparneck und Weißdorf (1675-1725) auf Reuth, Guttenthau und Püchersreuth, Tafel datiert auf 1718. Blasonierung: In Rot zwei silberne Sparren, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein Flug, jeder Flügel wie der Schild bezeichnet. Häufiger findet sich in der Literatur eine Form mit silbern-rot dreimal gesparrtem (sparrenweise geteiltem) Schild. Nachweis: Scheiblersches Wappenbuch Folio 242 und 406, Siebmacher Band: Band: BayA3 Seite: 88 Tafel: 55, PrA Seite: 88 Tafel: 64, Band: BayA1 Seite: 181 Tafel: 185, Alter Siebmacher von 1605, Schöler S. 93, T. 23, Berliner Wappenbuch.
Die von Sparneck sind in Oberfranken und im Vogtland beheimatet. Der namengebende Sitz Sparneck liegt im Landkreis Hof. Die meisten Linien litten unter der Zerstörung ihrer Burgen 1523 durch den Schwäbischen Bund und erloschen im Laufe des 16. Jh.. Nur eine in der Oberpfalz ansässige Linie hatte eine späte Blüte. Hans Christoph Erdmann von Sparneck (1636-1713) hatte fünf Söhne: Obristlieutenant Johann Adam von Sparneck (-1717), Johann Friedrich Christoph von Sparneck (1677- ca. 1713), Rittmeister Johann Christian Ernst von Sparneck (1682-1722), Johann Bernhard von Sparneck (- ca. 1714) und den hier für die Aufschwörtafel relevanten Johann Christoph Erdmann von Sparneck (1675-1725), Oberhofmarschall zu Sulzbach. Dieser besaß zwei Söhne, Lothar Franz Ferdinand von Sparneck (-1739) und Joseph Karl Edmund von Sparneck (-1744). Aber auch hier gibt es jenseits des Jahres 1744 keine Nachweise mehr, so daß die Herren von Sparneck ab da auch in ihrer letzten Linie als ausgestorben gelten müssen. Die in der Titulatur genannten Orte sind Weißdorf (Landkreis Hof), Reuth bei Erbendorf (Landkreis Tirschenreuth), Guttenthau bei Speichersdorf (Landkreis Bayreuth) und Püchersreuth (Landkreis Neustadt an der Waldnaab). Weitere Besitzungen der oberpfälzischen Linie waren Kemnath bei Trausnitz, Weyern und Bernstein. Ordensaufnahme am 7.2.1718.
Abb. links oben: Tafel 9: Position Mitte rechts, Aufschwörschild für "C. S. V. ZIEGESAR" = Carl Siegmund von Ziegesar (1696-1754), Tafel datiert auf 1717. Blasonierung (hier sind größere Farbabweichungen): In Silber (hier abweichend Blau) drei eigentlich grüne, pfahlweise gestellte Weidenblätter (auch als Hanfstengel o.ä. angesprochen) nebeneinander, auf dem gekrönten Helm mit grün-silbernen (hier blau-silbernen) Decken ein wachsender goldener Greif (auch der ist hier abweichend tingiert, nämlich rot). Nachweis: Band: PrGfN Seite: 28 Tafel: 21, Band: Frkft Seite: 5 Tafel: 3 und Band: AnhA Seite: 71 Tafel: 41 (dort wird als Feldfarbe Blau angegeben).
Die Familie stammt aus der Mark Brandenburg; ihr Name ist von der Bischofsburg Ziesar abgeleitet. Es gibt einen kursächsischen und einen thüringischen Zweig mit mehreren Linien. Hier relevant ist ein Sproß der Thüringer Linie: Carl Siegmund von Ziegesar (1696-22.5.1754), zweitgeborener Sohn eines gleichnamigen Vaters (1665-1728) und dessen Frau Sophia Magdalena Moser von Filseck (1675-1713), trat in die Dienste des Markgrafen Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth. Aus dieser Zeit stammte seine Ordensmitgliedschaft. Ordensaufnahme am 23.4.1717. Daneben und danach hatte er noch andere Eisen im Feuer, er diente nämlich auch dem Markgrafen Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach, dann Friedrich Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen, schließlich war er bis 1750 Geheimer Rat von Herzog Ernst August in Gotha. Carl Siegmund von Ziegesar heiratete am 27.4.1745 in erster Ehe Christiane Sophia von Griesheim (1722-16.6.1747) und nach ihrem Tod in zweiter Ehe Christiana Sophie Luise von Buttlar-Grumbach (1726-1781). Über seine erste Ehefrau kam er in den Besitz des ererbten Rittergutes Drackendorf bei Jena, dem er sich nach beendeter Hof-Karriere widmete. Sein Sohn aus erster Ehe, Freiherr August Friedrich Carl von Ziegesar (5.4.1746-19.12.1813), wurde Beamter in Gotha und Weimar und war zuletzt in der Stellung eines Generallandschaftsdirektors tätig.
Abb. rechts oben: Tafel 10: Position Mitte links, Aufschwörschild für "D. H. V. Bassevitz" = Detlof Hans von Bassewitz (16.6.1688-1764), Tafel datiert auf 1717. Blasonierung: In Silber ein aufspringendes schwarzes Wildschwein mit hervorstehender silberner Bewehrung, auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes, silbern bewehrtes schwarzes Wildschwein zwischen zwei silbernen Eberhauern. Nachweis: Siebmacher Band: Sa Seite: 20 Tafel: 19, Otto Hupp: Münchener Kalender 1918. Rietstap: " D'argent au sanglier rampant de sable. Cimier le sanglier issant entre deux cornes de buffle d'argent".
Es handelt sich bei dem Familienwappen um ein redendes, weil der Begriff "Basse" jägersprachlich ein älteres männliches Wildschwein bezeichnet. Die Familie stammt aus Mecklenburg; namengebend ist Basse bei Lühburg (Landkreis Rostock). Es gibt zwei Hauptlinien, eine mecklenburgische und eine wendische. Mehrere Familienmitglieder traten in die Dienste der fränkischen Markgrafen von Brandenburg in Kulmbach, Bayreuth und Ansbach. Es gab mehrere Erhebungen in den Grafenstand im 18. und 19. Jh. Diese Aufschwörtafel steht für Detlof Hans von Bassewitz (1688-1764), dritter Sohn von Joachim Lütke von Bassewitz (1656-1745) und Agnes Hedwig von Krakewitz (1666-1732) aus dem Hause Presentzke. Er trat 1705 bei dem Bayreuther Markgrafen in militärische Dienste. 1708 wurde er Lieutenant, 1714 Capitaine-Lieutenant. Als der Markgraf in St. Georgen auf dem künstlichen See Schiffe für militärische Manöver bauen ließ, befehligte diese. 1715 trat er in schwedische Militärdienste ein und wurde dort Major. Sein höchster Rang war der eines Oberstleutnants. Einen Tiefpunkt erlebte er im Rahmen des Ständekonfliktes, wo er gemeinsam mit seinem Vater Position gegen Herzog Karl Leopold von Mecklenburg bezog und 1716 verhaftet wurde. 1717 ging es wieder aufwärts, und in diesem Jahr wurde er in den Ordre de la Sincérité aufgenommen. Detlof Hans von Bassewitz war mit Davidia Eleonore Dorothea von Bülow (3.8.1709-1769) verheiratet. Er war seit 1725 Gutsbesitzer auf Wendorf (später Schönhof, Landkreis Nordwest-Mecklenburg) und Klein Walmstorf (zu Hohenkirchen, Landkreis Nordwest-Mecklenburg), ab 1740 auf Bibow (Landkreis Nordwest-Mecklenburg), Langen Jarchow (Landkreis Ludwigslust-Parchim), Holldorf, Neuhof, Hasenwinkel und Klappenkruge, ab 1749 auf Hohen Luckow (Satow, Landkreis Rostock). Die Aufschwörtafeln von zwei Vettern dritten Graden werden im zweiten Kapitel zu dieser Kirche beschrieben.
Abb. links oben: Tafel 11: vierte Position von links, Aufschwörschild für "C. G. Graff. V. Giech" = Carl Gottfried Graf von Giech (30.7.1670-24.8.1729), Tafel datiert auf 1717. Blasonierung: Schild zweimal geteilt und zweimal gespalten: Feld 1 und 9: in Silber aus dem unteren Rand wachsend ein blau gekleideter Arm, mit goldenem Ärmelaufschlag, der eine ausgerissene goldene Kleepflanze mit drei Blättern und ebenso vielen Stengeln hält (Praunfalk), Feld 2 und 8: in Rot ein silberner Schwan (schon im ersten vermehrten Wappen Giech enthalten), Feld 3 und 7: in Blau 3 (2:1) goldene Kugeln, Feld 4 und 6: in Rot ein silbernes vierspeichiges Mühlrad, Feld 5: in Silber zwei aufrechte rote Schafscheren nebeneinander (Stammwappen Giech). Dazu werden vier Helme geführt: Helm 1 (Mitte rechts): zwischen zwei rot-silbern über Eck geteilten Büffelhörnern ein rot gewandeter, gekrönter Frauenrumpf wachsend, mit langem, manchmal wehenden Haar, Stammkleinod Giech, Helm 2 (Mitte links): ein auffliegender silberner Schwan, die Flügel jeweils mit einer roten Schafschere belegt, zweites Kleinod Giech, Helm 3 (rechts außen): ein wachsender blau gekleideter Arm, mit goldenem Ärmelaufschlag, der eine ausgerissene goldene Kleepflanze mit drei Blättern und ebenso vielen Stengeln hält, Kleinod von Praunfalk, Helm 4 (links außen): ein silbernes Mühlrad, umgeben von sechs Straußenfedern, abwechselnd rot-schwarz-silbern tingiert. Nachweis: Siebmacher Band: Bay Seite: 11 Tafel: 5, Band: Gf Seite: 9 Tafel: 20.
Die Familie gehört zum fränkischen Adel. Mitglieder sind zwar auf der Giechburg nachweisbar, noch vor den Bischöfen von Bamberg, doch ist diese nicht namengebend gewesen. Der 1680 in den Reichsfreiherrenstand und 1695 in den Reichsgrafenstand erhobenen Familie gehörten Burg Krögelstein, Schloß Thurnau und Burg Wiesentfels. Der letzte der Linie zu Thurnau (dort befindet sich ein analoges Wappen in der Kirche an der Herrschaftsloge) war Carl Gottfried Graf von Giech (30.7.1670-24.8.1729), der 1726 in das Fränkische Reichsgrafenkollegium aufgenommen wurde. Das Verhältnis der Familie zu den Markgrafen war traditionell angespannt. Im Prinzip war das Problem, daß eine kleine Herrschaft zwischen zwei Giganten lag, dem Hochstift Bamberg und dem Fürstentum Kulmbach-Bayreuth, und die Giechschen Interessen und Rechte wie Gerichtsbarkeit drohten immer wieder unter die Räder zu kommen. Erst 1699 kam es zum Vergleich: Markgraf Christian Ernst von Bayreuth war chronisch klamm, aber der Graf von Giech konnte aushelfen: Gegen Zahlung von 26000 fl. gestand Bayreuth den Grafen von Giech die hohe und fraischliche Obrigkeit (die dazugehörige Strafgerichtsbarkeit), Cent und Blutbann als Reichsafterlehen zu. Damit war beiden Interessen gedient, und Freundschaft war wieder möglich, wie sich an der Aufnahme des Grafen in den Orden durch den Sohn des die Vereinbarung treffenden Markgrafen zeigt: Ordensaufnahme am 23.4.1717.
Abb. rechts oben: Tafel 12: dritte Position von links, Aufschwörschild für "H. I. V. Korff" = Heinrich Johann von Korff gen. Schmising, datiert auf 1717. Blasonierung: In Rot eine goldene Lilie, auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken eine goldene Lilie, gehalten von zwei Meerjungfrauen mit blaugrauen (naturfarbenen) Fischschwänzen, darüber drei goldene Sterne. Nachweis: Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels. Siebmacher Band: Pr Seite: 15 Tafel: 17, Band: Han Seite: 11 Tafel: 12, Band: Anh Seite: 3 Tafel: 3, Band: Lip Seite: 4 Tafel: 4, Band: Ost Seite: 337 Tafel: 119, Band: Pr Seite: 50 Tafel: 64, Band: Pr Seite: 211 Tafel: 260. Grote: Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig. Otto Hupp, Münchener Kalender 1934.
Die heute noch blühende Familie, die sich ursprünglich Kersekorff nannte, stammt aus Westfalen. Ihr ältester Sitz im Münsterland ist Harkotten, 1309 erwähnt. Der hier relevante Heinrich Johann von Korff war Oberstallmeister (Obrist Stallmeister) des Bayreuther Markgrafen Georg Friedrich Karl, er war Obrist-Lieutenant eines Bataillons der Grenadier-Garde, und er war Generaladjutant des löblichen Fränkischen Kreises, außerdem Oberamtmann zu Neuhof und Ritter des Ordens de la Sincérité. Ordensaufnahme am 23.4.1717. Er war seit dem 2.3.1715 vermählt mit Christiana Luise von Nauendorff.
Abb. links oben: Tafel 13: zweite Position von links, Aufschwörschild für "H. D. XXII. J. Reiß GU. H. V. P." = Heinrich der XXII. in Reuß-Gera und Herr von Plauen, datiert auf 1717. Blasonierung: Geviert, Feld 1 und 4: in Schwarz ein goldener, doppelschwänziger Löwe (Reuß), Feld 2 und 3: in Silber ein goldener, schreitender Kranich (Herrschaft Kranichfeld). Zwei Helme: Helm 1 (rechts): ein silbern-schwarz gespaltener Brackenrumpf, Helmdecken schwarz-silbern (Linie Reuß-Gera), Helm 2 (links): ein stehender Kranich, golden-silbern-rot-silbern-rot-golden-silbern-rot achtfach schräglinks gestreift und mit goldenem Schnabel und ebensolchen Beinen, Decken rot-golden, Herrschaft Kranichfeld. Nachweis: Otto Hupp, Münchener Kalender 1915, Siebmacher Band: Souv1 Seite: 47 Tafel: 106. Die Reuß von Plauen sind in ihrer Vornamenswahl traditionsreiche Minimalisten und zählen ihre Heinriche durch, allerdings unterschiedlich in verschiedenen Linien, der jüngeren und der älteren. Die jüngere Linie saß zu Gera. Hier auf der Aufschwörtafel könnte möglicherweise Graf Heinrich XXII. Reuß-Gera (2.3.1680-18.7.1731) gemeint sein, der ein dänischer Oberst wurde. Ordensaufnahme am 4.6.1717.
Abb. rechts oben: Tafel 14: Position ganz links, Aufschwörschild für "P. F. V. D. Heydte" = P. F. von der Heydte = Philipp Ferdinand von der Heydte, datiert auf 1717. Blasonierung: Zweimal geteilt von Silber, Rot und Schwarz, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen und schwarz-silbernen Decken ein spitzer Schaft zwischen einem Flug, insgesamt wie der Schild geteilt. Nachweis: Siebmacher Band: ThüA Seite: 59 Tafel: 45, Band: SaA Seite: 71 Tafel: 45. Die von der Heydte sind egerländischer Uradel. Das Schildbild taucht noch in ähnlicher Form bei den Adelsfamilien von Roeder, von Feilitzsch und von Zedtwitz auf, so auch in der Reihe dieser Aufschwörtafeln. Alle diese Familien sind eines Stammes. Die genannten Familien verwenden aber jeweils eine andere Helmzier. Philipp Ferdinand von der Heydte war Kammerherr und Oberaufseher im Kurfürstentum Sachsen. Ordensaufnahme am 16.11.1717. Die Familie von der Heydte erlangte am 24.9.1832 in Sachsen-Altenburg den Freiherrenstand. Die bayerische Anerkennung des Freiherrenstandes erfolgte am 10.6.1835. Beides erfolgte für Moritz Wilhelm von der Heydte.
Wappentafeln
auf der Südostseite an der Brüstung der unteren Empore,
Achtergruppe in der Mitte der Brüstung
Abb. links unten: Tafel 15:
Position ganz rechts, Aufschwörschild für "J. G. Freyherr
V. Gersdorff" = Johann Georg Freiherr von Gersdorff,
datiert auf 1717. Blasonierung (hier gibt ein paar farbliche
Abweichungen): Von Rot, Silber und Schwarz (oder Schwarz und
Silber, jedenfalls nicht Blau und Gold wie hier) geteilt und
halbgespalten, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein hoher
roter Hut mit silbern-schwarz (oder schwarz-silbern) gespaltenem
Stulp, oben mit einem silbern-schwarz gespaltenen (nicht wie hier
blau-silber-rot-goldenen) Hahnenfederbusch besetzt. Nachweis:
Otto Hupp, Münchener Kalender 1907. Siebmacher Band: PrE Seite:
80 Tafel: 67, AnhA Seite: 76 Tafel: 44, Band: Bö Seite: 123
Tafel: 62, Band: PoA Seite: 29 Tafel: 18, Band: Pr Seite: 8
Tafel: 9, Band: Pr Seite: 139 Tafel: 184, Band: PrA Seite: 21
Tafel: 15, Band: PrGfN Seite: 32 Tafel: 24, Band: SH Seite: 24
Tafel: 10, Band: Sa Seite: 28 Tafel: 29, Band: SchlA1 Seite: 34
Tafel: 26, Band: ThüA Seite: 76 Tafel: 59, Band: Ost Seite: 301
Tafel: 101, Band: Pr Seite: 44 Tafel: 54, Band: Sa Seite: 2
Tafel: 2, Band: Sa Seite: 10 Tafel: 9.
Einen gleichen Schild und einen sehr ähnlichen Helmschmuck führen übrigens die oberpfälzischen von Parsberg, weshalb manche Autoren eine Stammesgenossenschaft mit den von Gersdorff vermuten. Der namengebende Stammsitz der Familie war Gersdorf im Kreis Lauban, Schlesien. Der hier in den Orden aufgenommene Vertreter war im Freiherrenstand - mehrere Zweige erlangten den Grafenstand, so bekam Georg Rudolf von Gersdorff aus der Linie Seichau (Schlesien) 1701 den böhmischen Grafenstand, Gottlob Friedrich aus der Linie Baruth 1705 den Reichsgrafenstand, Georg Ernst aus der Linie Hermsdorf 1840 den Grafenstand. Johann Georg Frhr. von Gersdorff war Kammerherr. Ordensaufnahme am 24.12.1717.
Abb. rechts oben: Tafel 16: zweite Position von rechts, Aufschwörschild für "J. A. V. Ponicau" = Johann August von Ponickau, datiert auf 1717. Blasonierung: Silbern-rot gespalten und dreimal geteilt, auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein goldener Doppelbecher, oben mit drei eigentlich grünen Sittichfedern besteckt. Nachweis: Siebmacher Band: PrGfN Seite: 17 Tafel: 12, Band: Sa Seite: 42 Tafel: 48. Die Familie stammt aus Sachsen, genauer aus dem Raum Meißen, war aber auch in der Oberlausitz und in Schlesien begütert. Der namengebende Stammsitz liegt bei Thiendorf (Landkreis Meißen). Hier handelt es sich um den königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kammerherrn Johann August von Ponickau d. Ä. (-26.4.1747) auf Klipphausen. Ordensaufnahme am 24.3.1717. Die Familie erwarb später Güter in Bayern, darunter bis 1995 Schloß Osterberg (Landkreis Neu-Ulm), bis 1909 Kloster St. Mang (Füssen), bis 1910 Schloß Hopferau (Landkreis Ostallgäu) und Schloß Niederraunau (Landkreis Günzburg). 1913 erfolgte die Namens- und Wappenvereinigung zu den "Freiherren von Malsen-Ponickau".
Abb. links oben: Tafel 17: dritte Position von rechts, Aufschwörschild für "W. Freyherr V. Metternich" = Wolf Freiherr von Metternich (-17.12.1731), Tafel datiert auf 1717. Blasonierung: In Silber 3 (2:1) schwarze Jakobsmuscheln, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein silberner Schwanenrumpf. Nachweis: Closs, Deutscher Wappenkalender 1930. Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier 1962-1965. Siebmacher Band: FstA Seite: 169 Tafel: 194, Band: Mä Seite: 79 Tafel: 61, Band: Bö Seite: 197 Tafel: 85, Band: FstM Seite: 19 Tafel: 38, Band: NÖ1 Seite: 298 Tafel: 157, Band: BraA Seite: 60 Tafel: 53.
Stammsitz der von Metternich ist Metternich am Schwarzbach bei Euskirchen. Einst war es ein Burgmannengeschlecht, dem bedeutende Trierer und Mainzer Kurfürsten aus den eigenen Reihen, geschickte Heiraten und tatkräftige Unterstützung des Hauses Habsburg zu Aufstieg, Ruhm und Reichtum verhalfen. Die ersten urkundlich belegten Mitglieder der Familie von Metternich sind die Gebrüder Heinrich und Conrad von Metternich, 1408 als Burgmannen zu Hammerstein erwähnt. Das Wappen dieser rheinischen Uradelsfamilie hat sich entsprechend dem gesellschaftlichen Aufstieg der Familie nachher erheblich durch Erweiterungen verändert. Die Familie ist in mehrere freiherrliche, reichsgräfliche und fürstliche Linien aufgespalten. Die Familie erhielt den Reichsfreiherrenstand am 28.10.1635. Eine Bestätigung des Reichsfreiherrenstandes für Böhmen gab es am 12.4.1646 für den Oberst Wilhelm von Metternich. Ein Freiherrendiplom gibt es vom 12.12.1670 für Johann Wilhelm von Metternich. Den Grafenstand des Reiches erlangte die Familie am 20.3.1679. Eine Bestätigung des Grafenstandes für Böhmen gab es am 16.2.1682 für Philipp Emerich, k.k. Kämmerer, Oberstfeldwachtmeister und Burggraf in Eger, sowie für seinen Vetter Dietrich Adolf. Den Reichs- und böhmischen Grafenstand gab es am 28.5.1696 für Ernst Freiherr von Metternich. Anerkennung des Grafenstandes von Herzog Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels 6.5.1697. Schließlich wurde der österreichische Fürstenstand 1803 erlangt, wobei aber nur der jeweilige Chef des Hauses den Fürstentitel trug. Den erblichen österreichischen Reichsfürstenstand gab es 1814 für den Staatskanzler Clemens Wenzeslaus von Metternich.
Hier handelt es sich um Wolf von Metternich (-1731) aus der Chursdorfer Linie Metternich, Sohn von Johann Reinhard Freiherr von Metternich von Chursdorf, kurbrandenburgischer Rat, Administrator des Stiftes Halberstadt, Amtshauptmann und Hofmarschall, und dessen Frau Lucia von Bornstet. Wolf von Metternich war markgräflich-ansbachischer und -bayreuther Geheimer Rat, außerordentlicher Gesandter auf dem Reichstag zu Regensburg und Schwarzburg-Rudolstädter Kanzler. Ordensaufnahme am 8.4.1717. Mit seinem Tod 1731 erlosch die Chursdorfer Linie der Familie. Sein Bruder war Ernst Graf von Metternich (5.11.1657-27.12.1727), kurbrandenburgischer Geheimer Rat. preußischer Wirklicher Geheimer Rat; außerordentlicher Gesandter auf dem Reichstag zu Regensburg, dieser wurde am 28.5.1696 Reichsgraf (s. o.).
Abb. rechts oben: Tafel 18: Position Mitte rechts, Aufschwörschild für "S. G. V. GELLHORN" = Sylvius Gottlob von Gellhorn, datiert auf 1717. Blasonierung: In Blau (hier abweichende Feldfarbe) ein schwarzes, mit Gold beschlagenes Jagdhorn, auf dem Helm mit hier rot-blau-goldenen Decken das Jagdhorn mit drei Straußenfedern, hier golden-blau-rot. Nachweis: Siebmacher Band: Pr Seite: 138 Tafel: 183, dort Straußenfedern blau-golden-schwarz. Rietstap: "D'azur à un cor de chasse de sable lié enguiché virolé et pavillonné d'or, l'embouchure à dextre. Cimier le cor de chasse devant trois plumes d'autruche de sable, d'or et d'azur. Lambrequin à dextre d'or et de sable, à senestre d'or et d'azur". Dort werden also die Straußenfedern schwarz-golden-blau und die Decken rechts schwarz-golden und links blau-golden angegeben. Die Familie gehört zum schlesischen Uradel; zu ihren Besitzungen zählten Stoschendorf und Seichau. Der hier relevante Sylvius Gottlob von Gellhorn war unter Georg Wilhelm markgräflicher Oberinspektor in der Eremitage und Obrist sowie Oberkammerjunker. Ordensaufnahme am 23.4.1717.
Abb. links oben: Tafel 19: Position Mitte links, Aufschwörschild für "H. D. XXV. I. L. Reiß G. U. H. V. P. = Heinrich XXV. Reuß-Gera und Herr von Plauen, datiert auf 1717. Blasonierung: Geviert, Feld 1 und 4: in Schwarz ein goldener, doppelschwänziger Löwe (Reuß), Feld 2 und 3: in Silber ein goldener, schreitender Kranich (Herrschaft Kranichfeld). Zwei Helme: Helm 1 (rechts): ein silbern-schwarz gespaltener Brackenrumpf, Helmdecken schwarz-silbern (Linie Reuß-Gera), Helm 2 (links): ein stehender Kranich, golden-silbern-rot-silbern-rot-golden-silbern-rot achtfach schräglinks gestreift und mit goldenem Schnabel und ebensolchen Beinen, Decken rot-golden, Herrschaft Kranichfeld. Nachweis: Otto Hupp, Münchener Kalender 1915, Siebmacher Band: Souv1 Seite: 47 Tafel: 106. Hier auf der Aufschwörtafel könnte möglicherweise Graf Heinrich XXV. Reuß-Gera (27.8.1681-13.3.1748) gemeint sein, der Sohn von Heinrich IV. Graf Reuß von Gera (13.3.1650-1686) und Anna Dorothea Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen (18.8.1645-1.7.1716). Im Jahre 1735 wurde er Graf. Ordensaufnahme am 11.1.1717.
Abb. rechts oben: Tafel 20: dritte Position von links, Aufschwörschild für "C. F. V. PHLUCK" = Christian Friedrich von Pflugk, datiert auf 1717. Blasonierung: Geviert, Feld 1 und 4: in Rot eine schräggestellte silberne Pflugschar, Feld 2 und 3: in Silber ein schräggelegter, roter Ast, aus dem beiderseits grüne Lindenblätter (hier 2:1) hervorsprießen, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken zwei V-förmig gestellte silberne Pflugscharen, jede ringsherum mit silbernen Straußenfedern besteckt. Nachweis: Berliner Wappenbuch (farbliche Abweichungen). Scheiblersches Wappenbuch Folio 359 (grün-silberne Helmdecken). Siebmacher Band: AnhA Seite: 44 Tafel: 25, Band: BraA Seite: 67 Tafel: 39, Band: Reu Seite: 7 Tafel: 6, Band: Sa Seite: 41 Tafel: 47. Conrad Grünenberg's Wappenbuch. Ingeram Kodex. Wernigeroder Wappenbuch. Wappenbuch St. Gallen. Jörg Rugens Wappenbuch u. v. a. m. Das Wappen der sächsischen (Strehla an der Elbe, Knauthain) und böhmischen (Rabenstein an der Schnella, Burg Königswart im Egerland) Familie ist ein redendes. Karl Christian Freiherr von Pflugk erhielt am 7.4.1701 den böhmischen Grafenstand. Der hier relevante Christian Friedrich von Pflugk wurde am 20.8.1717 aufgenommen.
Abb. links oben: Tafel 21: zweite Position von links, Aufschwörschild für "A. F. V. ZETTWITZ" = Anton Ferdinand von Zedtwitz, Tafel datiert auf 1716. Blasonierung: Zweimal geteilt von Silber, Rot und Schwarz, auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen und schwarz-silbernen Decken ein spitzer Schaft zwischen einem Paar Büffelhörner, insgesamt wie der Schild geteilt. Nachweis: Siebmacher Band: Bay Seite: 25 Tafel: 20, Band: Bö Seite: 186 Tafel: 79, Band: Pr Seite: 466 Tafel: 505, Band: PrA Seite: 112 Tafel: 80, Band: Sa Seite: 54 Tafel: 62, Band: SchwA Seite: 36 Tafel: 25, Scheiblersches Wappenbuch Folio 29. Das Schildbild taucht noch in ähnlicher Form bei den Adelsfamilien von Roeder, von Feilitzsch und von der Heydte auf, so auch in der Reihe dieser Aufschwörtafeln. Alle diese Familien sind eines Stammes. Die genannten Familien verwenden aber jeweils eine andere Helmzier.
Der namensgebende Stammsitz der Familie ist die Herrschaft Zedtwitz im Bayerischen Vogtland. Zedtwitz ist heute ein Ortsteil von Feilitzsch im oberfränkischen Landkreis Hof. Weitere Besitzungen lagen in Böhmen. Die von Zedtwitz gliedern sich in mehrere (reichs)gräfliche und freiherrliche Linien und Zweige (Zweige Ober-Neuberg, Unter-Neuberg und Neuschloß-Sorg, Zweig von Moravan und Duppau (früher Asch), Zweig Schönbach, Linie zu Königswarth, Linie Zedtwitz-Liebenstein). Erhebungen in den Reichsgrafenstand fanden 1766 und 1790 statt. Anton Ferdinand von Zedtwitz war Oberjägermeister in Sachsen-Weißenfels. Er wurde am 12.11.1716 aufgenommen..
Abb. rechts oben: Tafel 22: Position ganz links, Aufschwörschild für "A. C. S. V. Benckentorf" = Adam Christoph Siegmund von Benckendorff, Tafel datiert auf 1716. Blasonierung: Hier gespalten, rechts in Gold ein roter halber Adler am Spalt, links in Blau drei goldene Rosen pfahlweise, auf dem gekrönten Helm mit rechts blau-goldenen und links rot-goldenen Decken eine goldene Rose angestemmt zwischen einem Flug, rechts blau-golden-rot geteilt, links rot-golden-blau geteilt. Nachweis: Rietstap: "Parti, au 1 d'or à la demi-aigle de gueules mouv. du parti, au 2 d'azur à trois roses de gueules rangées en pal. Casque couronné. Cimier une rose de gueules entre un vol, l'aile dextre taillée de gueules sur azur à la barre d'or brochant sur le taillé, l'aile senestre tranchée de gueules sur azur à la bande d'or brochant sur le tranché. Lambrequin à dextre d'or et de sable, à senestre d'or et de gueules." Der einzige Unterschied sind die schwarz-goldenen Decken, die sich auch nicht von den Schildfarben ableiten lassen. Im Siebmacher Band: ThüA Seite: 50 Tafel: 38 werden gänzlich abweichende Tinkturen angegeben: "Von W. und R. gespalten, vorn ein halber #, an die Sektion sich anlehnender Adler, hinten 3 w. pfahlweise gesetzte Rosen". Diese Familie darf nicht verwechselt werden mit dem gleichnamigen baltischen, estnisch-russischen Adelsgeschlecht, das ein ganz anderes Wappen führt (Pfahl mit 3 Rosen) und in den russischen Grafenstand erhoben wurde.
Der hier relevante Adam Christoph Siegmund von Benckendorff (26.12.1684-9.11.1745), Stammherr der Vogtländischen Linie der Familie, zu Schlottenhof war der Sohn von Johann Martin von Benckendorff (1645-1713) auf Eschelsdorf und Lehen, Assessor am kaiserlichen Landgericht des Burggrafentums Nürnberg und hochfürstlich brandenburg-kulmbachischer Kammerrat und Oberamtmann zu Creussen. Adam Christoph Siegmund von Benckendorff auf Schlottenhof, Göppmannsbühl, Lehen, Korbersdorf und Seybothenreuth, startete seine Karriere 1704 als Kammerjunker des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar. 1716 wurde er Geheimer Legationsrat in Bayreuth und schließlich hochfürstlich brandenburg-kulmbachischer Rat, Konsistorialpräsident und Amtshauptmann zu Bayreuth. Er war nicht nur Mitglied des Ordre de la Sincérité, sondern auch eines Ordens des Hofes Sachsen-Weimar.
Literatur,
Links und Quellen
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.9541059,11.592822,18.75z - https://www.google.de/maps/@49.9540937,11.5928929,117m/data=!3m1!1e3
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Ordenskirche Bayreuth St.
Georgen: https://www.ordenskirche.de/
Kirchenführer: Die Ordenskirche, hrsg. von der Evang.-Luth.
Kirchengemeinde Bayreuth-St. Georgen
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von Stutterheim: https://de.wikipedia.org/wiki/Stutterheim_(Adelsgeschlecht)
Eckart von Stutterheim, Kurt von Stutterheim: Die Herren und
Freiherren von Stutterheim/Alt-Stutterheim, Degener-Verlag,
Neustadt an der Aisch, 1965, S. 71-73
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von Podewils: https://de.wikipedia.org/wiki/Podewils
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von Pflugk: Gotha. Genealogisches Taschenbuch der Adeligen
Häuser, Teil A, 31. Jg. 1932, S. 391
von Zedtwitz: https://de.wikipedia.org/wiki/Zedtwitz
von Zedtwitz: http://www.zedtwitz.de/chronik/
von Zedtwitz, Linien und Zweige: http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Zedtwitz
von Benckendorff: Biedermann: Geschlechts Register der löblichen
Ritterschafft im Voigtlande http://books.google.de/books?id=FCZRAAAAcAAJ und https://books.google.de/books?id=QG_QEmPN-DQC Tafel 5 und 8.
Johann Conrad Peetz: Neu-eröfnetes Europäisches
Staats-Theatrum: Auf welchem Der vornehmsten Staaten in Europa
jetzt lebende hohe Personen... , Regensburg 1730, S. 450-464 https://books.google.co.jp/books?id=mNBWAAAAcAAJ
Louis Schneider: Der Rothe Adler-Orden, Hayn, Berlin 1857 - http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/9296907 - http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/structure/9296448 - http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/download/pdf/9296448?name=%255B1%255D
ein herzliches Dankeschön an Herrn Pfarrer Martin Bachmann für
die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Bilder aus dem Innenraum
vom 13.5.2019
Ordenskirche St. Georgen, Teil 2: Tafeln 23-42 - Ordenskirche St. Georgen, Teil 3: Tafeln 43-58 - Ordenskirche St. Georgen, Teil 4: Tafeln 59-72 - Ordenskirche St. Georgen, Teil 5: Tafeln 73-85
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