Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1871
Hachenburg (Westerwaldkreis)
Schloß Hachenburg
Die
Grafschaft Sayn-Hachenburg:
Die Grafschaft Sayn-Hachenburg
bestand als Territorium des Heiligen Römischen Reiches seit
1636. Damals fand eine Erbteilung im Hause der Grafen
Sayn-Wittgenstein statt: Ludwig Graf von Sayn und Wittgenstein
(8.9.1628-16.7.1636) zu Altenkirchen und Hachenburg aus der von
Wilhelm III. begründeten Linie Sayn-Wittgenstein-Sayn war der
Sohn von Ernst Graf zu Sayn und Wittgenstein in Sayn und dessen
Frau Louise Juliana v. Erbach (18.6.1603-28.9.1670) und starb
kinderlos. Über seine Schwestern Ernestina Salentina und
Johannette wurde nun das Erbe nach entsprechenden Prozessen und
etlichen Verträgen wie folgt aufgeteilt: Ernestina Salentina
bekam Sayn-Hachenburg mit einen Anteil an Seel- und Burbach und
den Kirchspielen Flammersfeld, Birnbach, Hamm und Schöneberg;
Johannette bekam Sayn-Altenkirchen, Freusburg an der Sieg und
Bendorf; Homburg, Maxsain und Gründbach. Im Jahre 1649 kam der
Teil Sayn-Hachenburg aufgrund einer Heirat an die Grafen von
Manderscheid-Blankenheim. Seit 1652 war Hachenburg Residenz des
neuen Landesherren Graf Salentin. Der nächste Wechsel war im
Jahre 1715, ebenfalls aufgrund einer Heirat kam das Territorium
an die Burggrafen von Kirchberg, nun Burggrafen von Kirchberg
Grafen zu Sayn-Wittgenstein, und der Enkel aus dieser Verbindung
folgte Graf Salentin in der Regierung.
Das selbständige reichsunmittelbare Territorium Sayn-Hachenburg währte nach vier Generationen der Burggrafen von Kirchberg Grafen zu Sayn-Wittgenstein bis 1799. Letzter war Johann August Burggraf von Kirchberg Graf zu Sayn-Wittgenstein (6.6.1714-11.4.1799), der 1777 seinem Neffen in der Regierung gefolgt war. Da er selber keine Nachkommen hatte, ging das Erbe an die Tochter des besagten Neffen, an Louise Isabella Alexandra Augusta Henriette Friederike Maria Burggräfin von Kirchberg Gräfin von Sayn-Hachenburg (19.4.1772-6.1.1827), die am 31.7.1788 in Hachenburg Friedrich Wilhelm Fürst zu Nassau-Weilburg (25.10.1768-9.1.1816) geheiratet hatte. Sayn-Hachenburg war damit an Nassau-Weilburg gefallen und ging 1806 zusammen mit dem 1802 von Preußen an Nassau-Usingen gefallenen Sayn-Altenkirchen im neu gegründeten Herzogtum Nassau auf, wo es nach territorialen Teilverlusten 1815 bis 1866 verblieb und dann an Preußen kam.
Das
Schloß Hachenburg:
Auf dem Schloßberg im
Nordosten der Altstadt thront das vielflügelige Schloß
Hachenburg. Seine Ursprünge liegen in einer Sayner Burg aus dem
12./13. Jh. Die während der nachfolgenden Jahrhunderte
erweiterte Burg wurde am 13.10.1654 zusammen mit der Altstadt ein
Opfer der Flammen, und danach wurde in den Jahren zwischen 1717
(Berufung des Architekten) bzw. 1719 (Beginn des ersten
Bauabschnittes) bis 1726 (Fertigstellung des Rohbaus) die
Residenz von Baumeister Julius Ludwig Rothweil als weitläufiges
Barockschloß wiederaufgebaut. Die Bauherren des Wiederaufbaus
waren Salentin Ernst Graf zu Manderscheid u. Blankenheim
(16.8.1630-18.2.1705) und sein ihm in der Regierung nachfolgender
Enkel Georg Friedrich Burggraf v. Kirchberg Graf zu
Sayn-Wittgenstein (3.3.1683-1753). Der hufeisenförmige,
fünfflügelige Kernbau besteht aus einem Mittelbau mit zwei in
stumpfem Winkel ansetzenden Schrägflügeln, an die wiederum zwei
parallele L-förmige Seitentrakte ansetzen, so daß ein sich nach
Nordosten öffnender Ehrenhof von rechteckiger, im Westen und
Süden schräg beschnittener Gestalt entsteht. Um diesen Bau
greift im Süden und Westen eine Flucht weiterer Gebäudetrakte,
die 1736-1746 in einem zweiten Bauabschnitt anstelle der
mittelalterlichen Vorburg errichtet wurden, ihrem alten Verlauf
bogenförmig folgend. Heute ist das Schloß, das bis 1799
Residenz war, Hochschule der Deutschen Bundesbank. In dem
beschriebenen Hof befindet sich das abgebildete Allianz-Wappen
zwischen zwei widersehenden Löwen als Schildhaltern im
gesprengten Segmentbogengiebel über dem Hofportal am Neuwieder
Flügel, ein Werk aus dem Jahr 1722 vom Bildhauer Stahl aus
Wölferlingen.
Das Wappen
der Grafschaft Sayn-Hachenburg:
Das Wappen der Grafen zu
Sayn-Hachenburg ist hier heraldisch rechts zu sehen, steht für Georg
Friedrich Burggraf v. Kirchberg Graf zu Sayn-Wittgenstein
(3.3.1683-1753) und ist wie folgt aufgebaut:
Das Wappen
von Nassau-Ottweiler
Heraldisch links ist das Wappen des Hauses Nassau zu sehen, und
zwar in einer Entwicklungsstufe, wie sie ab 1660 von Walrams
Stamm (Nassau-Saarbrücken, Nassau-Weilburg, Nassau-Ottweiler
etc. geführt wurde. Hier steht es für Sophia Amalia
Gräfin v. Nassau (1688-28.5.1753). Der Schild ist wie
folgt aufgebaut:
Diese Wappenkomponenten wurden von allen übriggebliebenen Linien des Walramschen Stammes bis 1805 in ähnlicher Form geführt. Gegenüber sonst üblichen Darstellungen dieses Wappens wurden jedoch hier in Hachenburg die Felder 6 und 7 gegeneinander ausgetauscht. Da das Relief über der Tür in gänzlich falschen Farben angestrichen ist, oben die schematische Darstellung mit korrekten Tinkturen.
Ehen
zwischen dem Haus Sayn (Ehemann) und dem Haus Nassau (Walrams
Stamm):
Für die Wappenkombination von einem Ehemann aus dem Hause Sayn
und einer Ehefrau aus dem Hause Nassau-Saarbrücken gibt es
mehrere Möglichkeiten:
Hier kommt nur das allererste Paar als Bauherren in Frage, weil Georg Friedrich Burggraf v. Kirchberg Graf zu Sayn-Wittgenstein im Jahre 1715 Sayn-Hachenburg erbte.
Abstammung und Familie des Ehemannes:
Abstammung der Ehefrau:
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher,
Band Grafen und Band Landesfürsten
Sayn-Wittgenstein: http://de.wikipedia.org/wiki/Sayn-Wittgenstein
Sayn-Wittgenstein: http://www.sayn.de/
Ludwig Tavernier: Das fürstliche Haus Sayn-Wittgenstein-Sayn,
Deutsche Fürstenhäuser Heft 6, Börde-Verlag Werl 2006, ISBN
3-980-7740-3-1
Grafschaft Sayn-Hachenburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sayn-Hachenburg
Schloß Hachenburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hachenburg#Schloss_Hachenburg
Burggrafen von Kirchberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Burggrafen_von_Kirchberg
Grafschaft Sayn: http://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sayn
Sayn-Wittgenstein: http://de.wikipedia.org/wiki/Sayn-Wittgenstein
Homburg: http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsherrschaft_Homburg
Hochschule der Deutschen Bundesbank: http://www.fh-bundesbank.de/
Über die Hochschule im Schloß: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campu.....1885716.html
Schloß Hachenburg: http://www.regionalgeschichte.net/hauptportal/regionen/weitere-r...ss-129.html
Heinrich Friedrich Avemann, vollständige Beschreibung des
Hochgräflichen Geschlechts der Reichs- und Burggrafen von
Kirchberg in Thüringen, 1747
ein herzliches Dankeschön für wertvolle Hinweise an Herrn Bruno
Struif.
Haus Nassau - walramsche Hauptlinie
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