Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1284
Forchtenberg (Hohenlohekreis)
Backhaus
am ehem. Brunnentor
Forchtenberg ist seit
dem frühen 14. Jh. ein Besitz des Hauses Hohenlohe in der Linie
Weikersheim. Die mittelalterliche Burg der Herren von Dürn auf
dem Bergsporn wurde nach dem Aussterben der Stadtgründer 1323
Residenz eines Sohnes von Kraft III. 1399-1438 war Forchtenberg
verpfändet. Die Witwe Albrechts I. nahm Forchtenberg als
Witwensitz. Später verlor Forchtenberg seine Bedeutung als
Nebenresidenz und wurde Sitz eines hohenlohischen Amtmannes. Die
Burg wurde im 30jährigen Krieg komplett zerstört und nicht
wieder aufgebaut. Zu ihren Füßen liegt eine hervorragend
erhaltene und entzückende Altstadt. Ein prächtiger Wappenstein
findet sich an einem Haus (sog. Backhaus) an der Hauptstraße in
der Nähe der Einmündung der Posaunengasse, wo einst gleich
dahinter das Brunnentor den Zugang zur Stadt kontrollierte. An
der Stirnseite des Hauses mit Fachwerk-Dachgeschoß prangt das
Wappen zwischen den beiden Fenstern des ersten Obergeschosses.
Die Inschrift nennt
"Philips Grawe von Hohenlo(h)e unnd Herr zu Lanngenburg etc.
Leuttenant Generall über Hollannd Seelanndt zu Phienlanndt
Pommeren unnd Thyllerwerch etc." Der Stein ist nicht
datiert. Philipp von
Hohenlohe-Neuenstein war niederländischer Generalleutnant von Holland,
Seeland und Westfriesland, er kommandierte u. a. die englischen
Truppen des Robert Graf von Leicester. Nach seinem Tod wurde sein
Neffe Graf Philipp Ernst von Hohenlohe-Langenburg sein
Nachfolger. Philipp war vermählt mit Maria v. Oranien (7.2.1556 - 1616) und
hatte mit ihr einen Sohn, daneben noch drei illegitime Kinder.
Sein Nachfolger und Neffe hingegen wurde zum Begründer der Linie
zu Langenburg.
Der Schild der Grafen
von Hohenlohe ist geviert:
- Felder 1 und 4: Stammwappen Hohenlohe:
In Silber zwei einwärts schreitende, rotgezungte
schwarze Leoparden.
- Felder 2 und 3: Langenburg: Geteilt,
oben in Schwarz ein einwärts schreitender goldener
Löwe, rot gezungt, golden gekrönt, unten gold-schwarz
gerautet.
Zwei Helme:
- Helm 1 (rechts): Helmzier ein
silberner Phönix mit roten Federn, sich erhebend.
Helmdecken rot-silbern. Stammkleinod Hohenlohe.
- Helm 2 (links): Helmzier auf dem
gekrönten Helm ein eigentlich wachsender, hier
vollständiger goldener Löwe, golden gekrönt, rot
gezungt, zwischen zwei schwarzen Büffelhörnern.
Helmdecken schwarz-golden.
Genealogie zum
Wappenstein:
- Kraft III. v.
Hohenlohe-Weikersheim, Reichskammer-Hofrichter, vermählt
mit Anna v. Leuchtenberg (- 11.6.1390)
- Albrecht I. Graf v.
Hohenlohe-Weikersheim (- 1429), 1383 Student in
Bologna, erst kirchliche Laufbahn, 1388-1397
Domherr in Mainz, 1390 Domherr in Passau,
1391-1409 Domherr in Trier und Würzburg,
1408-1412 Propst in Öhringen, dann Resignation,
1409 zu Weikersheim, 1426 kurpfälzischer Rat,
vermählt mit Elisabeth v. Hanau (- 25.5.1475)
- Kraft V. Graf
v. Hohenlohe-Weikersheim (- 31.3.1472),
v. Hohenlohe u. Ziegenhain, Rat und
Hofmeister Ulrichs V. v. Württemberg,
vermählt mit Margareta v. Oettingen (-
24.2.1472)
- Kraft
VI. v.
Hohenlohe-Waldenburg-Neuenstein
(- 2.8.1503), in Waldenburg und
Neuenstein, Erbauer der
Stiftskirche zu Öhringen,
vermählt mit Helene v.
Württemberg (- 1505/1506)
- Georg I.
Graf v.
Hohenlohe-Waldenburg
(17.1.1488 - 16.3.1551),
1544 zu Öhringen, vermählt in
erster Ehe mit Praxedis
v. Sulz (- 14.4.1521), vermählt
in zweiter Ehe mit Helena
v. Waldburg zu Wolfegg u.
Zeil (12.10.1514 -
3.4.1567)
- Ludwig
Kasimir Graf v.
Hohenlohe-Waldenburg-Neuenstein
(12.1.1517 - 24.8.1568),
aus erster Ehe, in
Neuenstein, Weikersheim,
Oehringen, Künzelsau,
1558 in Langenburg,
Kirchberg und
Ingelfingen, Mitherr zu
Oehringen, kaiserlicher
Rat, vermählt mit Anna
zu Solms-Lich (12.11.1522
- 9.5.1594, Tochter von
Otto I. Graf v.
Solms-Laubach und Anna v.
Mecklenburg)
- Albrecht
Graf v.
Hohenlohe-Weikersheim
(23.5.1543 - 16.11.1575)
- Philipp
Ernst Graf v.
Hohenlohe-Neuenstein (17.2.1550
- 6.3.1606), 1561-1563
Studium in Straßburg und
1566-1567 in Tübingen, niederländischer
Generalleutnant von
Holland, Seeland und
Westfriesland, vermählt
mit Maria v. Oranien
(7.2.1556 - 1616), ein
Sohn, der früh verstarb:
- Philipp
Moritz Graf v.
Hohenlohe-Neuenstein
- Friedrich
Graf v.
Hohenlohe-Langenburg
(27.6.1553 - 12.4.1590)
- Wolfgang
Graf v.
Hohenlohe-Weikersheim
(14.6.1546 - 28.3.1610),
1586 zu Weikersheim, 1606
auch zu Neuenstein und
Langenburg, Erbauer der
Schlösser Weikersheim
und Kirchberg, vermählt
mit Magdalene v. Nassau
(1547 - 16.5.1633). 1586
Erbteilung
in Hohenlohe-Neuenstein
für Philipp Ernst,
Hohenlohe-Langenburg (mit
Kirchberg) für
Friedrich, und
Hohenlohe-Weikersheim
bleibt für Wolfgang.
1590 stirbt Friedrich;
Langenburg fällt an
Wolfgang, Kirchberg an
Philipp Ernst. Weitere Erbteilung
nach dem Tod Wolfgangs 1610
in Hohenlohe-Neuenstein,
Hohenlohe-Weikersheim und
Hohenlohe-Langenburg.
Neuenstein erlischt und
fällt an Öhringen.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher.
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Carlheinz Gräter, Jörg Lusin, Burgen
in Hohenlohe, Geschichte und Geschichten, Silberburg Verlag 2009,
ISBN 978-3-87407-819-1
Stadt Forchtenberg: http://www.forchtenberg.de/617.0.html und Geschichte: http://www.forchtenberg.de/666.0.html
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