Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 1268
Nördlingen (Ries)

Das Deutschordenshaus in Nördlingen

Das ehemalige Deutschordenshaus Nördlingens liegt in der Reimlinger Str. 7, ca. 200 m nach Betreten der Altstadt durch das Reimlinger Tor auf der rechten Seite. Seit 1350 war hier die Verwaltung der Deutschordensgüter untergebracht. Das heutige Haus ist ein Bauwerk mit Volutengiebel aus dem Jahre 1571, das einen abgebrannten Vorgängerbau ersetzte. Aus diesem Jahr stammt auch der rechts des Einganges angebrachte Wappenstein des als Bauherr zuständigen Komturs Volpert von Schwalbach. Kleinere Veränderungen fanden 1714 statt, dabei wurde die Freitreppe vor den asymmetrisch liegenden Eingang gebaut. An den Fenstern des Erdgeschosses ist überall das Deutschordenskreuz zur Zier angebracht. Im ersten Obergeschoß fallen vor allem die geschweiften, gewinkelten Gesimsbekrönungen der Fenster auf; im zweiten Obergeschoß sind sie gerundet mit Gegenkrümmung auf jeder Seite. Als der Deutsche Orden 1803 aufgelöst wurde, fiel das repräsentative Gebäude an den bayerischen Staat. Heute ist hier eine Nördlinger Polizeinspektion untergebracht.

Das Wappen der hessischen von Schwalbach (Burgsitz in Kleinschwalbach bei Königstein) zeigt in Rot schrägrechtsbalkenweise drei silberne Ringe und als Kleinod zwei oben silberne, unten schwarze Büffelhörner zwischen zwei roten, mit je drei silbernen Ringen belegten Ohren. Helmdecken rot-silbern. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: NaA Seite: 37 Tafel: 60, Band: PrA Seite: 83 Tafel: 61, sowie Band: OstN Seite: 194 Tafel: 130. Die Familie erlosch in der Mitte des 17. Jh. Als Landkomtur-Wappen ist der Schild des Familienwappens von einem Deutschordensschild, silbern mit schwarzem Kreuz, unterlegt.

Laut Inschrift handelt es sich um "Volperth (Volpert) von Schwalbach, Land Comenthur (Landkomtur) der Baley Franckhen (Ballei Franken), Comenthur (Komtur) zu Ellingen und Nürenberg (Nürnberg) Teutsch Ordens (Mitglied des Deutschen Ordens)", der "Anno 1571 diser baw von grund angefangen (im Jahre 1571 diesen Bau von Grund auf neu erbaut hat)". Ausgesprochen schön an diesem Wappenstein ist die perspektivische Scheinarchitektur zu beiden Seiten des Vollwappens, die erheblich mehr räumliche Tiefe suggeriert als der Stein tatsächlich besitzt.

Literatur, Links und Quellen:
Stadt Nördlingen: http://www.noerdlingen.de/ISY/ mit Stadtplan http://www.noerdlingen.de/ISY/index.php?call=stadt-plan und Liste der Sehenswürdigkeiten http://www.noerdlingen.de/ISY/index.php?get=176

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