Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 1237
Jüchen: Schloß Dyck
Schloß
Dyck (2)
Genealogie
und Familiengeschichte (1): Die Herren von Reifferscheidt werden
Grafen von Salm
Dyck
ist eine Reichsherrschaft, deren Herren erstmals 1094 mit
Hermannus de Dicco urkundlich genannt werden. Sie errichteten
eine Herrschaft um ihre Burg Dyck aus den Kirchspielen
Bedburdyck, Hemmerden und der Herrlichkeit Schelsen
(Schechtelhausen, Dycker Schelsen, gehörte früher zu
Myllendonk). Die Herren von Dyck tauchen im 12. und 14. Jh. als
Teilnehmer an Reichstagen und als Kanoniker in Köln oder Neuss
auf. 1349 trägt Konrad von Dyck seine Burg dem Grafen Reinold
von Geldern zu Lehen auf. 1383 verband sich aber eben jener
Herzog von Jülich und Geldern mit dem Erzbischof von Köln und
eroberte die Burg, Anlaß war der Vorwurf des Raubrittertums. Als
die Herren von Dyck 1394/95 im Mannesstamm ausstarben, kam Dyck
an die Herren von Reifferscheidt.
Die seit Mitte des
12. Jh. bekannten Herren von Reifferscheidt nannten sich nach der
gleichnamigen Burg bei Schleiden in der Eifel. Möglicherweise
hatten sie sich von den Herzögen von Limburg abgespalten. Im 14.
und 15. Jh. konnten sie einen großen Gebietsgewinn verzeichnen:
1354 erwarben sie die Herrschaft Bedburg an der Erft, 1394/95
erbten sie die Reichsherrschaft Dyck, 1445 kamen Alfter (Irmgard v. Wevelinghofen war die Tochter des Ritters
Wilhelm von Wevelinghoven und Johanna von Alfter) und Hackenbroich hinzu.
Mit dem Gewinn von Alfter erwarb man auch das Erbmarschallamt von
Kurköln, welches das Recht der Inthronisation der Kölner
Erzbischöfe beinhaltete, desgleichen das Recht, dem Landtag zu
präsidieren. Und der dickste Fisch im Netz war 1455 die
Grafschaft Niedersalm, mit ihr war auch der Grafentitel
verbunden.
Die ausgestorbenen
alten Grafen von Salm entstanden im frühen 11. Jh. und teilten
sich in die Linien Altsalm = Niedersalm in den Ardennen und
Obersalm mit der Burg Salm bei Schirmeck im Unterelsaß und der
Grafschaft Salm in den Vogesen. Die einen führten silberne Salme in Rot, die
anderen rote Salme in Silber. Als sie ausstarben, erbten die Wild- und
Rheingrafen 1475 den halben Teil von Ober-Salm, während das Haus
Nieder-Salm 1413/1416 ff.
mittelbar von den Herren von Reifferscheidt beerbt wurde
(Salm-Reifferscheidt, seit 1790 und 1804 fürstlich, das Gebiet
kam 1455 über einen Neffen des letzten Herren von Niedersalm an
die Herren von Reifferscheidt). Es handelt sich um zwei
verschiedene Familien, die beide jeweils einen Teil der
Grafschaft Salm erhalten hatten und sich nach ihr nannten. Alle
hier besprochenen Personen und Wappen beziehen sich auf
Nieder-Salm. Seit dieser Erbschaft nennen sich die Herren von
Reifferscheidt Salm-Reifferscheidt.
- Johann IV. v. Reifferscheidt (- 1366),
vermählt mit Mathilde v. Randerode
- Heinrich II. v. Reifferscheidt
Herr zu Bedburg, vermählt mit Ricardis
(Richardis, Richarda) v. Dyck, Tochter von Konrad
V. Herr v. Dyck und Richardis v. Jülich. Ererbung
von Dyck 1394/95
- Johann V. v.
Reifferscheidt, Bedburg u. Dyck (-
26.10.1415), vermählt mit Jutta v.
Culenburg, 1413 Ererbung von
Niedersalm, zu Reifferscheidt,
Bedburg und Dyck
- Johann VI. v.
Salm-Reifferscheidt (-
28.9.1475), vermählt mit Irmgard
v. Wevelinghofen (- 1474), 1416
Graf v. Salm durch
Testament, 6.2.1455
Besitznahme von Niedersalm
- Peter
Graf v.
Salm-Reifferscheidt,
Teilnehmer bei der Wahl
Kaiser Maximilians I in
Frankfurt und bei seiner
Krönung in Aachen,
vermählt mit Regina v.
Sayn (22.12.1461 -
3.11.1495)
- Johann
VIII. Graf v.
Salm-Reifferscheidt
(25.6.1488 - 26.3.1537),
vermählt mit Anna v.
Hoya (- 17.8.1539)
- Johann
IX. Graf v.
Reifferscheidt u. Salm
(1.1.1513 - 18.2.1568),
vermählt mit Elisabeth
Gräfin v. Henneberg
(19.12.1517 - 2.12.1577)
- Werner
Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt
(17.8.1545 - 16.2.1629),
diente im Heer König
Karls IX und Heinrichs
III von Frankreich,
diente zeitweise im
spanischen Heer,
vermählt mit Maria
Gräfin v. Limburg u.
Bronckhorst (- 1637),
1600 Aneignung von
Bedburg und Hackenbroich,
1628 vom Kaiser Ferdinand
II "alter Graf"
genannt, daher der Titel
- Ernst
Friedrich Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt
(29.5.1583 - 13.9.1639),
vermählt mit Maria
Ursula zu Leiningen u.
Dagsburg-Falkenburg (-
16.8.1649)
- Erich
Adolf Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(1.2.1619 -1678),
Anschluß siehe unten
Teil (2)
- Ernst
Salentin Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck
(4.4.1621 - 1684),
Anschluß siehe unten
Teil (3)
Abb.: Blick von Südwesten
auf die Südseite des Hochschlosses. Photo 2009.
Abb.: Renoviert und mit
neuem Anstrich: Photo 2019.
Genealogie
und Familiengeschichte (2): Aufspaltung in verschiedene Linien
Die Grafen von
Salm-Reifferscheidt teilten sich 1639 in mehrere Linien, die zu
Bedburg (an der Erft), die zu Dyck, die zu Raitz (in Mähren).
Weil Dyck eine reichsunmittelbare Herrschaft war, wurden die
Grafen von Salm 1792 Mitglied der westfälischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Fast alle
Linien stiegen im 18./19. Jh. in den Reichsfürstenstand auf, die
Linie zu Dyck 1816. Von der Linie zu Bedburg spaltete sich noch
eine Linie zu Krautheim ab, das liegt an den komplizierten
Entschädigungen für verlorene linksrheinische Gebiete 1803. Als
die Linie zu Dyck ausstarb, wurde sie von der Linie zu Bedburg
beerbt.
- Ernst Friedrich Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt (29.5.1583 - 13.9.1639), vermählt
mit Maria Ursula zu Leiningen u. Dagsburg-Falkenburg (-
16.8.1649)
- Erich Adolf Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Bedburg (1.2.1619 -1678),
vermählt in erster Ehe mit Magdalene Landgräfin
v. Hessen-Kassel (25.8.1611 - 12.2.1671), ein
Sohn starb als Kind, drei Töchter, vermählt in
zweiter Ehe mit Ernestine Barbara Dorothea
Sibylle Gräfin v. Löwenstein-Wertheim-Rochefort
(23.10.1654 - 8.12.1698), ein Sohn:
- Franz Wilhelm Altgraf
v. Salm-Reifferscheidt-Bedburg (14.8.1672
- 4.6.1734), ältere Linie
Salm-Reifferscheidt-Bedburg,
kaiserlicher geheimer Rat,
Obrist-Stallmeister der Kaiserin Amalia,
vermählt in erster Ehe mit Maria Agnes
Agathe Slavata (22.7.1672 - 21.10.1718),
hieraus die ersten drei genannten Kinder,
und in zweiter Ehe am 14.5.1719 in Wien
mit Maria Anna Caroline Elisabeth
Josephina Ursula Felicitas Margarethe v.
u. zu Liechtenstein (1694 - 16.7.1735),
hieraus der letztgenannte Sohn
- Carl Anton
Joseph Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(6.4.1697 - 13.7.1755), führt Salm-Reifferscheidt-Bedburg
fort, Anschluß siehe
unten beim Teil (5), die Nachkommen
erben Schloß Dyck 1888
- Franz Ernst v.
Salm-Reifferscheidt, geistliche
Laufbahn, Bischof von Tournai
(6.6.1698 - 1760)
- Ernst Leopold
Anton Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Hainspach
(23.7.1699 - 16.1.1769), Begründer
der Linie
Salm-Reifferscheidt-Hainspach
- Anton Joseph
Franz Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Niedersalm
(6.2.1720 - 5.4.1769), Begründer
der Linie
Salm-Reifferscheidt-Raitz
- Maria Sophia v.
Salm-Reifferscheidt (21.3.1620 - 8.1.1674)
- Anna Salome v.
Salm-Reifferscheidt (4.10.1622 - 15.10.1688)
- Sidonia Elisabeth v.
Salm-Reifferscheidt (6.9.1623 - 23.9.1688)
- Anna Katharina zu
Salm-Reifferscheidt (4.11.1624 - 16.11.1690/1691)
- Ferdinand Albrecht v.
Salm-Reifferscheidt (2.7.1628 - 22.8.1688),
Domherr zu Köln
- Ernst Salentin Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck (4.4.1621 - 1684), Begründer
der jüngeren Linie zu Dyck, vermählt
mit Clara Magdalena v. Manderscheid-Kayl (1636 -
9.2.1692), 1639 in Dyck, Hackenbroich und Alfter,
Anschluß siehe unten Teil (3)
Abb.: Eine barocke Brücke
verbindet den Landschaftsgarten mit der Garteninsel an deren
Südende. Photo 2009.
Photo 2019.
Genealogie
und Familiengeschichte (3): Die Linie zu Dyck
- Ernst Salentin Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck (4.4.1621 - 1684), Begründer
der jüngeren Linie zu Dyck, vermählt mit Clara
Magdalena v. Manderscheid-Kayl (1636 - 9.2.1692), 1639 in
Dyck, Hackenbroich und Alfter, Anschluß siehe oben Teil
(2)
- Franz Ernst Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Dyck (7.6.1659 - 16.7.1727),
vermählt mit Anna Franziska v. Thurn u. Taxis
(1683 - 17.1.1763)
- August Eugen Bernhard
Altgraf v. Salm-Reifferscheidt-Dyck
(10.10.1706/25.9.1707 - 5.10.1767), erst
geistlich, 1727 regierend, Erbmarschall
des Erzstiftes Köln, resignierte und
heiratete Sabine Marie Sophie de Merode
Princesse de Rubempre (28.6.1714 -
23.3.1772), kinderlos
- Friedrich Ernst v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck (7.3.1708 -
1.2.1775), geistlichen Standes, Domherr
zu Köln und Straßburg
- Anna Maria Louise
Charlotte zu Salm-Reifferscheidt-Dyck
(25.5.1712 - 10.11.1760), vermählt mit
Joseph Franz Leodegar Anton Eusebius Graf
v. Waldburg zu Wolfegg (1704 - 29.4.1774)
- Johann Franz Wilhelm
Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck
(28.11.1714 - 17.8.1775), verheiratet mit
Augusta Maria Friderica Josepha Anna
Theresia Regula v. Waldburg-Zeil
(11.9.1743 - 6.1.1776)
- Joseph Franz
Maria Anton Hubert Ignaz Fürst
v. Salm-Reifferscheidt-Dyck
(4.9.1773-27.3.1861), verheiratet
in erster Ehe mit Maria Theresia
v. Hatzfeld (13.4.1776 -
1.5.1838) und in zweiter Ehe mit
Constance Marie de Théis
(7.11.1767 - 13.4.1845,
französische Schriftstellerin),
beide Ehen kinderlos, 1802
Verlust der Feudalrechte in Dyck,
1803 finanzielle Entschädigung
durch eine Rente von 28000
Gulden, am 27.9.1805 Einlösung
dieser Rente durch Frankfurt/Main
mit 500000 Gulden, 1807 Kauf von
Ramersdorf, 1804
Reichsfürstenstand, 1816
preußischer Fürst mit
Sitz im Herrenhaus in Berlin.
- Walburga
Franziska Maria Theresia Gräfin
v. Salm-Reifferscheidt-Dyck
(13.8.1774-20.4.1849), vermählt
mit Maximilian Joseph Freiherr v.
Gumppenberg, Herr auf Pöttmes (-
5.1.1813)
- Franz Joseph
August Fürst und Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Dyck
(16.10.1775-26.12.1826),
vermählt mit Maria Walburga
Josepha Theresia Karolina Gräfin
v. Waldburg zu Wolfegg u. Waldsee
(6.12.1791 - 5.6.1853), 1817 Kauf
der Abtei Baindt, 1826
preußischer Fürst
- Alfred
Joseph Klemens Fürst v.
Salm-Reifferscheidt-Alfter
(31.5.1811 - 2.8.1888),
unvermählt und
kinderlos, 1826 zu
Baindt, 1861 zu Dyck,
Alfter und Hakenbroich,
preußischer
Oberstmarschall und
Ritter des Hohen Ordens
von Schwarzen Adler, Letzter
der Linie zu Dyck.
Dyck fällt nach seinem
Tod 1888 an die
Hauptlinie zu Bedburg.
- Friedrich
Karl Franz v.
Salm-Reifferscheidt-Alfter
(1812 - 1.8.1849),
unverheiratet und
kinderlos.
Die Wappen
beiderseits der Hauptzufahrt
Noch vor dem Überschreiten
des äußersten Wassergrabens empfangen zwei prächtige barocke
Wappensteine neben den Schilderhäuschen rechts und links der
Brücke den Besucher. Sie gehören zu Franz Ernst Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Dyck (7.6.1659 - 16.7.1727) und seiner Frau
Anna Franziska v. Thurn u. Taxis (1683 - 17.1.1763). Beide sind
in ihrem Aufbau identisch. Unter einem Ranghut sind zwischen zwei
gekrönten Löwen die beiden ovalen Schilde beider Ehepartner
kombiniert.
Abb.: Die beiden
Allianzwappen neben den steinernen Schilderhäuschen im baulichen
Zusammenhang. Photos 2009.
Optisch links sehen wir das vermehrte
Wappen der Altgrafen von Salm-Reifferscheidt,
speziell für Franz Ernst Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck:
- Hauptschild: geviert:
- Feld 1: gespalten
- rechts: in Silber zwei
pfahlweise gestellte, gekrümmte,
voneinander abgewendete rote Salme
(Grafschaft Niedersalm)
- links: in Silber ein
rotes Schildchen, darüber ein blauer,
normalerweise fünflätziger, hier
dreilätziger Turnierkragen (Herrschaft Reifferscheidt)
- Feld 2: in mit normalerweise
liegenden, hier annähernd quadratischen
silbernen Schindeln bestreutem rotem Feld ein
silberner, hier ungekrönter Löwe (Herrschaft Bedburg)
- Feld 3: in eigentlich neunmal,
hier achtmal rot-golden geteiltem Feld ein
silberner, hier einwärtsgewendeter, gekrönter
Löwe (Herrschaft Alfter)
- Feld 4: in Gold ein schwarzer,
hier gekrönter Löwe (Herrschaft Hackenbroich)
- Herzschild: in Silber drei (2:1) rote
Rauten (Herrschaft Dyck)
Fürstliches Wappen der von Thurn
und Taxis nach Diplom vom 4.10.1695, hier für Anna
Franziska v. Thurn u. Taxis (1683 - 17.1.1763):
- Hauptschild: geviert
- Feld 1 und 4: in Silber ein
roter Zinnenturm mit blauem Tor und ohne Fenster,
hinter welchem zwei blaue Glevenzepter
(ursprünglich auch: blaue Stäbe, goldene
Gleven) gekreuzt sind (della Torre, Thurn)
- Feld 2 und 3: in Gold ein
golden (Variante: blau) gekrönter roter Löwe (Valle-Sassina,
Valsassina).
- Herzschild in Blau ein schreitender
silberner Dachs (Stammwappen de Taxis).
Genealogie
und Familiengeschichte (4): Ahnen der Ehefrau
- Leonhard II. Graf v. Taxis (5.7.1594 -
23.5.1628), vermählt mit Alexandrine de Rye Dame de
Varax (1589 - 26.12.1666)
- Claudius Lamoral II. Graf v.
Thurn u. Taxis (- 13.9.1676), vermählt mit Anna
Franziska Eugenie v. Horn Dame de
Braine-le-Chateau et du Haut-Ittre (20.3.1629 -
25.6.1693)
- Eugen Alexander Franz
Fürst v. Thurn u. Taxis (- 21.2.1714),
vermählt mit Anna Adelheid Gräfin zu
Fürstenberg-Heiligenberg (16.1.1659 -
1701)
- Anna Franziska
v. Thurn u. Taxis (1683 -
17.1.1763), vermählt mit Franz
Ernst Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Dyck
(7.6.1659 - 16.7.1727)
Abb.: Position der
besprochenen Wappen im Grundriß von Schloß Dyck
Das Wappen
am Nordwestturm
Am nordwestlichen polygonalen
Eckturm des Hauptschlosses befindet sich über einer Tür ein
unscheinbarer Wappenstein für Ernst Salentin Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck (4.4.1621 - 1684), Erbauer des neuen
Hochschlosses, und seine Frau Clara Magdalena v.
Manderscheid-Kayl (1636 - 9.2.1692). Die beiden Schilde der
Ehepartner stehen jeweils gekrönt aufrecht nebeneinander über
der Bauinschrift.
Unverputztes Mauerwerk:
Photo 2009.
mit neuem Anstrich: Photo
2019.
Optisch links sehen wir das vermehrte
Wappen von Ernst Salentin Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Dyck (4.4.1621 - 1684):
- Hauptschild: geviert:
- Feld 1: gespalten
- rechts: in Silber zwei
pfahlweise gestellte, gekrümmte,
voneinander abgewendete rote Salme
(Grafschaft Niedersalm)
- links: in Silber ein
rotes Schildchen, darüber ein blauer,
normalerweise fünflätziger, hier
dreilätziger Turnierkragen (Herrschaft Reifferscheidt)
- Feld 2: in mit normalerweise
liegenden, hier schräggestellten silbernen
Schindeln bestreutem rotem Feld ein silberner,
hier ungekrönter Löwe (Herrschaft Bedburg)
- Feld 3: in normalerweise
neunmal, hier elfmal geteiltem Feld ein
silberner, einwärtsgewendeter gekrönter Löwe
(Herrschaft Alfter)
- Feld 4: in Gold ein
korrekterweise schwarzer, oft irrig silberner
Löwe (Herrschaft Hackenbroich)
- Herzschild: in Silber drei (2:1) rote
Rauten (Herrschaft Dyck), hier bis zur
Unkenntlichkeit verwittert
Optisch rechts sehen wir das Wappen der
Clara Magdalena Gräfin v. Manderscheid-Kayl
(1636 - 9.2.1692):
- Hauptschild: geviert:
- Feld 1: in Gold ein roter
Zickzackbalken/Sparrenbalken (Grafen von Manderscheid)
- Feld 2: in Gold ein rotes
Schräggitter (Daun)
- Feld 3: in blauem Feld ein
silbernes Rad (Bolanden-Nebenlinie,
Erläuterung siehe nächstes Kapitel).
- Feld 4: in grünem, mit
goldenen Schindeln bestreutem Feld ein
gestürzter silberner Anker (Hohenfels)
- Herzschild: in Gold ein schwarzer Löwe, darüber ein
fünflätziger roter Turnierkragen (Blankenheim)
Abb.: Das Wappen am
Nordwestturm im baulichen Zusammenhang. Photo 2009.
Abb.: Position des
besprochenen Wappens im Grundriß von Schloß Dyck
Ein weiterer Wappenstein ist
bei der kleinen Brücke oben links in der Skizze, die vom
Nordturm in Richtung Nordwesten in die Fasanerie führt, zu
finden (ohne Abb.). Der Wappenschild ist künstlerisch schlicht
und zeigt einfach nur die drei Rauten und die zwei Salme für
Dyck und Niedersalm. Eine spaltende Mittellinie fehlt, und die
Salme sind so groß, daß die Rauten auf weniger Platz
zusammengedrängt werden, als ihnen in einem gespaltenen Schild
zukäme.
Genealogie
und Familiengeschichte (5): Dyck fällt wieder an die Hauptlinie
Weiter oben haben wir die
Hauptlinie Salm-Reifferscheidt-Bedburg verlassen und haben die
Linie zu Dyck verfolgt. Da Dyck nach dem Aussterben der Linie
1888 zurück an das Haupthaus fiel, sei die Verbindung hier
nachgeholt:
- Carl Anton Joseph Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Bedburg (6.4.1697 - 13.7.1755), 1734
in Bedburg und Reifferscheidt, k.u.k. geheimer Rat,
Ober-Direktor der Ritter-Akademie, Erbmarschall des
Erzstiftes Köln, führt Salm-Reifferscheidt-Bedburg
fort, Anschluß siehe oben beim Teil (2).
Vermählt mit Maria Franciska Eleonora Galanthai Gräfin
Esterhazy (1702 - 1778)
- Franz Nicolaus Carl Ignaz
Franz de Paula v. Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(1.8.1721 - 30.11.1786)
- Siegmund Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Bedburg (1735 - 27.2.1798),
Herr zu Reifferscheidt und Bedburg, Erb-Marschall
des Erzstiftes Köln, vermählt mit Eleonora
Maria Walburga Salome v. Waldburg-Zeil (1735 -
14.1.1804)
- Friedrich Maximilian
Christian Joseph v.
Salm-Reifferscheidt-Bedburg (8.9.1766 -
4.11.1790), unvermählt und kinderlos
- Franz Wilhelm Joseph
Anton Fürst und Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim (27.4.1774
- 14.5.1831), 1798 in Bedburg und Erp,
1802 Verlust von Bedburg, 1803 zu
Krautheim, 31.12.1805 Reichsfürst, Begründer
der Linie zu Krautheim,
vermählt in erster Ehe mit Franziska
Luise Henriette Ambrosia zu
Hohenlohe-Bartenstein (7.12.1770 -
17.1.1812)
- Konstantin
Dominik Franz Fürst zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
(4.8.1798 - 10.2.1856), vermählt
mit Charlotte Sophie Mathilde
Franziska Xaverie Henriette
Prinzessin zu
Hohenlohe-Bartenstein-Jagstberg
(2.9.1808 - 9.11.1873)
- Franz
Karl August Hubert Alois
Joseph Clemens Leopold
Longin Maria Fürst zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
(15.3.1827 - 24.3.1860),
unvermählt, kinderlos
- Otto
Clemens Sigismund Leopold
Ferdinand Maria Prinz zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
(19.10.1829 - 31.5.1858),
unvermählt, kinderlos
- Leopold
Karl Alois Hubert Longin
Maria Fürst zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck
(14.3.1833 - 16.5.1893), erbt
1888 Dyck, Herr
in Dyck, Alfter und
Hakenbroich, Erwerbung
von Herschberg, vermählt
in erster Ehe mit Anna
Maria v. Thurn u.
Valsassina-Como-Vercelli
(19.9.1837 - 12.9.1864),
aus dieser Ehe die beiden
unten aufgeführten
Söhne, und in zweiter
Ehe mit Marie Christine
Caroline Rosa Gabriele
Adolphine Gräfin v.
Spiegel zum Desenberg
(18.5.1846 - 6.2.1935),
zwei Töchter
- Alfred
Georg Konstantin Leopold
Prosper Joseph Maria
Fürst zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (23.6.1863 -
6.7.1924), vermählt am
28.4.1896 in Wien mit
Marie-Dorothea Wilhelmine
Julie Paula Gräfin v.
Bellegarde (27.6.1873 -
1.2.1945)
- Franz
Josef Alfred Leopold
Hermann Maria Fürst zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (7.4.1899 -
13.6.1958), vermählt mit
Cäcilie Marie Alphonsine
Emmanuele Antonia
Prinzessin zu Salm-Salm
(8.3.1911 - 11.3.1991)
aus der anderen Familie,
die einst die Grafen von
Salm in Obersalm beerbt
hatte
- Marie
Christine Erwine Isabelle
Innocentia Thaddäa
Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (4.1.1932 -), Erbin
von Schloß Dyck,
vermählt mit Levinus
Peter Georg Henning
Antonius Maria Apollonia
Graf Wolff Metternich zur
Gracht (5.3.1929 -). Sie
hatte bis 1999 Schloß
Dyck in Familienbesitz
und gab dann ihren Besitz
in eine gemeinnützige
Stiftung mit dem
Ziel des Aufbaus eines
Zentrums für Gartenkunst
und Landschaftskultur.
- Marie
Anne Friederike Christine
Leopoldine Emmanuela
Helena Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (18.8.1933 -)
- Rosemary
Ferdinande Dorothea
Mathea Michaela Josepha
Thaddäa Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (24.2.1937 -)
- Isabella
Marie Franziska Gabrielle
Pia Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (19.2.1939 -)
- Gabrielle
zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (9.11.1941 -
27.4.1985)
- Cecilie
zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (14.12.1943 -),
wohnt seit 1961 auf
Schloß Dyck.
- Maria
Rudolfine Anna Wilhelmine
Eusebia Josepha zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (5.3.1900 -
5.7.1915)
- Christiane
Philippine Marie Josepha
Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (29.4.1901 -
21.3.1984)
- Alfred
Georg Rudolf Joseph Maria
zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (17.4.1903 -
25.9.1920)
- Paula
Wilhelmine Raphaele Maria
Josepha Altgräfin zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (20.6.1906 -
21.11.1968)
- Georg
Leopold Johann Baptist
Joseph Maria Prinz und
Altgraf zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
und Dyck (2.7.1864 -
2.2.1931), vermählt mit
Donna Bianca Lucchesi
Palli (13.3.1865 -
6.10.1943), drei Töchter
- Friedrich
Karl Anton Ludwig Hubert
Alois Berthold Wolfgang
Maria zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
(31.10.1843 - 27.6.1866)
- Karl Joseph
Ernst Maria Guido Prinz zu
Salm-Reifferscheidt-Krautheim
(12.9.1803 - 7.3.1864), vermählt
mit Thekla Strobel (17.7.1818 -
22.8.1878), kinderlos
- Klemens Wenzel
Siegmund Altgraf v.
Salm-Reifferscheidt-Bedburg (15.2.1776 -
10.12.1830), vermählt mit Pauline de Bon
(- 1840), kinderlos
- Franz Joseph Anton
Altgraf v. Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(28.3.1778 - 10.5.1851), vermählt mit
Apollonia Isabella Muck (3.5.1776 -
6.7.1848), kinderlos
- Johann Nepomuk Joseph
Christian v. Salm-Reifferscheidt-Bedburg
(14.5.1737 - 12.7.1775), ehelos, Malteser-Ritter
in k.u.k. Militärdiensten
Abb.: Herrenhaus und
Stallhof, Photo 2019.
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenbücher
Schloß Dyck in der Sammlung Duncker: http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/06/309%20Dyck.pdf
Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder - die
deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C. H.
Beck Verlag München 7. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-54986-1
Genealogien: Prof. Herbert Stoyan, Adel-digital, WW-Person auf
CD, 10. Auflage 2007, Degener Verlag ISBN 978-3-7686-2515-9
Hans Kisky, Alexander v. Reitzenstein und Hermann Mattern,
Schloß Dyck, Bauten, Waffensammlung und Park, Rheinische
Kunststätten Heft 25, 6. Auflage 1986, ISBN 3-88094-555-1
Frank Maier-Solgk (Text), Sonja Geurts (Red.), Schloß Dyck,
Historischer Park und Neue Gärten, herausgegeben von der
Stiftung Schloß Dyck 2002, ISBN 3-9808216-1-7
Stiftung Schloß Dyck: http://www.stiftung-schloss-dyck.de/
Geschichte des Schlosses: http://www.stiftung-schloss-dyck.de/de/schloss-und-park/schlossgeschichte.html
Öffnungszeiten: http://www.stiftung-schloss-dyck.de/de/besucherservice/oeffnungszeiten.html
Freunde und Förderer von Schloß Dyck: http://www.schlossdyck.de/
Rolf Zobel: Wappen an
Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009,
ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.
Herrn Zobel ein herzliches Dankeschön für wertvolle Hinweise
Herrn Wilfried Blankertz ein herzliches Dankeschön für wertvolle
Hinweise zu dem von mir übersehenen Wappen an der kleinen
Brücke
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