Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 11
Wappen
in der Philippsburg in Braubach am Rhein AD 1568
Im
Schatten der Marksburg: Die Philippsburg in Braubach
Das
Wappen der Landgrafen von Hessen-Rheinfels am Torbau (AD 1568):
Das
Wappen ist das des Erbauers der Philippsburg: Philipp II von
Hessen-Rheinfels. Im einzelnen ist das Wappen aus fünf
Komponenten zusammengesetzt:
- Landgraf
von Hessen (Herzschild, Stammwappen): In Blau
ein silbern-rot mehrfach geteilter aufrechter Löwe,
golden gekrönt und golden bewehrt. Helmkrone. Helmzier
zwei Büffelhörner, außen besteckt mit je 7
Lindenzweigen (auch als Kleestengel bezeichnet).
Helmdecken rot-silber. Die Anzahl der Streifen des
hessischen Löwen ist unklar, fest steht nur, daß es
sich um Teilungen und nicht um Balken handelt, denn die
Anzahl der Teilungsstriche ist immer ungerade, meist 7
oder 9. Ferner ist er immer von silbern auf rot geteilt.
Die Zahl der Kleestengel variiert je nach Zeit der
Darstellung von je 3 bis 7. Als man später die
Büffelhörner mit offenen Mundlöchern darstellte, wurde
auch jedes Mundloch mit einem der sieben Kleestengel
besteckt.
- Grafen
von Katzenelnbogen (Feld1, heraldisch rechts
oben) In Gold ein roter hersehender Löwe (auch als
gelöwter Leopard bezeichnet), blau bewehrt und blau
bekrönt. Helmzier ein schwarzer Flug, beiderseits belegt
mit einer wie der Schild tingierten Scheibe. Helmdecken
rot-golden. Einst war Katzenelnbogen mit dem
gleichnamigen Stammsitz eine reichsunmittelbare
Grafschaft, die bis 1479 bestand. Der Anspruch der Landgrafen von Hessen auf
den Titel der Grafen von Katzenelnbogen resultiert aus
der Heirat von Anna von Katzenelnbogen, Erbtochter
Philipps des Älteren, mit Landgraf Heinrich III. von
Hessen im Jahre 1457. Als ihr Vater Philipp 1479 starb,
waren die Grafen von Katzenelnbogen im Mannesstamme
erloschen, und die Grafschaft Katzenelnbogen kam mit der
Marksburg über den Schwiegersohn zu den Landgrafen von
Hessen.
- Grafen
von Ziegenhain (Feld 2, heraldisch oben links)
Schwarz-gold geteilt, oben ein silberner sechsstrahliger
Stern. Helmzier ein springender Ziegenrumpf zwischen
einem wie der Schild tingierten und mit je einem
silbernen sechstrahligen Stern belegten Flug (auch als
ein geflügelter schwarz-gold geteilter Ziegenbock
beschrieben). Helmdecken schwarz-golden. Variante mit
Schildhaupt statt Teilung möglich. Bei diesem Wappen ist
der Ziegenrumpf leider nicht mehr erhalten. Als die
Grafen von Ziegenhain mit Johann dem Starken 1450
ausstarben, fiel die Grafschaft (und damit auch die zuvor
mit Ziegenhain vereinigte Grafschaft Nidda) an Landgraf
Ludwig von Hessen, seitdem sind die Besitztitel
heraldisch im Schild der Landgrafen vertreten.
- Grafen
von Nidda: (Feld 3, heraldisch unten rechts)
Schwarz-gold geteilt, oben zwei achtstrahlige silberne
Sterne. Helmzier ein
achtstrahliger silberner Stern zwischen zwei schwarzen,
gold getupften Büffelhörnern. Helmdecken
schwarz-golden. Variante mit Schildhaupt statt Teilung
möglich. Die Grafschaften Nidda und Ziegenhain
wurden durch Erbheirat ca. 1206 vereinigt, 1258 wieder in
zwei Linien geteilt, und 1311 wieder durch Erbheirat
vereinigt.
- Grafen
von Diez (Dietz): (Feld 4, heraldisch unten
links) In Rot zwei goldene blau bewehrte Leoparden
(schreitende, hersehende Löwen) übereinander. Helmzier:
Ein offener schwarzer Flug, beiderseits mit dem Schild
belegt (hier nicht abgebildet). Helmdecken rot-gold. Die Dynastie der Grafen von Diez ist bereits
1386 erloschen, der Titel ging an die Landgrafen von
Hessen.
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Grafen von Katzenelnbogen |
Landgraf von Hessen |
Grafen von Ziegenhain |
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Grafen von Katzenelnbogen |
Landgraf von Hessen |
Grafen von Ziegenhain |
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Einzel-Bestandteile |
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Grafen von Nidda |
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Grafen von Diez |
Anm.: Die Wappen
von Nidda und Ziegenhain sind zum Verwechsen ähnlich. Gleiche
Teilung, gleiche Farben. Wichtig ist aber: Ziegenhain hat einen
Stern, Nidda hat zwei Sterne. Bei Nidda sind die Sterne
achtstrahlig, bei Ziegenhain sechsstrahlig. Und die Helmzier ist
ganz anders (s.o.).
Anm.: Andere
Darstellungen von Wappen der Landgrafen von Hessen-Rheinfels
können eine andere Anordnung der Felder haben, Ziegenhain und
Nidda können gegeneinander ausgetauscht sein, Katzenelnbogen
kann gewendet sein.
Das
Wappen der Grafen von Ziegenhain am östlichen Treppenturm:
Grafen
von Ziegenhain: Schwarz-gold geteilt (Variante:
Schildhaupt), oben ein silberner sechsstrahliger Stern.
Oberwappen fehlt. Helmzier wäre ein springender Ziegenrumpf
zwischen einem wie der Schild tingierten und belegten Flug. Das
Wappen der Grafen von Ziegenhain findet sich heute im Wappen der
Stadt Rauschenberg wieder, deren Herren sie früher waren.
Das
Wappen der Grafen von Katzenelnbogen (AD 1568):
Grafen
von Katzenelnbogen: In Gold ein roter hersehender Löwe
(auch als gelöwter Leopard bezeichnet), blau bewehrt, gezungt
und ebenso bekrönt. Oberwappen nicht dargestellt. Helmzier wäre
ein schwarzer Flug, beiderseits belegt mit einer wie der Schild
tingierten Scheibe. Die Form des Löwen hat sich im Laufe der
Zeit gewandelt, deshalb wird der katzenelnbogensche Löwe auch
als "löwisierter Leopard" oder "gelöwter
Leopard" beschrieben, um der Tatsache Rechnung zu tragen,
daß er in älteren Darstellungen "hersehend" ist. Das
kann in späteren Darstellungen entfallen. In neuerer Zeit hat
man ihn als Löwen (Blick normal zur Seite) dargestellt.
Helmdecken rot-golden.
Die Entwicklung des Hessischen Wappens
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Literatur: Otto
Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels, Trier
1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls veröffentlicht
in verschiedenen Jahrgängen der "landeskundlichen
Vierteljahresblätter".
Siebmachers Wappenbuch, Souveräne, 1.1.1 S. 31, Tafel 57
Siebmachers Wappenbuch, Fürsten A 1.3.3 A Seite 185
©
Copyright Text, Graphik und Photos: Bernhard Peter 2006
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