Bernhard Peter
Viren:
Hepatitis E
Wer
ist der Erreger von Hepatitis E?
Hepatitis allgemein
meint eine Erkrankung, die mit einer Entzündung der Leber und
einer Schädigung von Leberzellen einhergeht. Die Ursachen dafür
sind vielfältig: Viren, Bakterien, Einzeller, parasitische
Tiere, giftige Substanzen, Arzneimittel oder Alkohol. Es gibt
allein fünf verschiedene Hepatitisformen, die durch Viren
verschiedener Arten bzw. Familien hervorgerufen werden, diese
werden mit den Buchstaben A bis E durchgezählt. Sie
unterscheiden sich im Weg der Übertragung, in der Schwere des
Verlaufes und in der Prognose, allen gemeinsam ist jedoch die
Schädigung der Leberzellen mit der Folge einer Entzündung.
Der virale Erreger der Hepatitis E (HEV) ist ein einzelsträngiges RNA-Virus ohne Hülle, das zur Virus-Familie der Caliciviridae gehört, zumindest so lange, bis den Virologen ein besserer Ort einfällt... Erst vor kurzem wurde das Virus als eigensdtändiger Erreger festgestellt, früher nannte man die Erkrankung NANB-Hepatitis, Nicht-A-Nicht-B-Hepatitis", nicht Fisch noch Fleisch....
Wie
kann man sich an Hepatitis E anstecken?
Der Übertragungsweg
ist fäkal-oral, also vom Arsch in den Mund, wie sie
typischerweise bei allgemein schlechten hygienischen
Verhältnissen auftritt, genau so wie bei Hepatitis A
Langzeitausscheider stellen möglicherweise ein Virusreservoir dar. Die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint sehr selten; eine Übertragung im Mutterleib ist wahrscheinlich verbunden mit perinataler (vor der Geburt) Morbidität und Letalität. Die Übertragung durch Blut, Blutprodukte oder Sexualkontakte ist äußerst unwahrscheinlich.
Wo kommt
Hepatitis E vor?
In tropischen und
subtropischen Ländern mit geringem Hygienestatus ist Hepatitis E
genau wie Hepatitis A ein Begleiter schlechter Hygiene,
insbesondere des Trinkwassers. Für mehr als 50% der akuten
Fälle von Hepatitis ist das HEV verantwortlich. Entsprechend
rangieren Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Mittelamerika
an oberster Stelle der Risikogebiete, wo auch immer wieder
epidemische Ausbrüche aufflammen. Akute Infektionen mit
Hepatitis E sind in Europa sehr selten. Meistens erfolgte die
Ansteckung anläßlich von Reisen in Endemiegebiete wie z. B.
Indien, Pakistan, Nepal, Birma, Kirgisien, Algerien, Somalia,
Sudan und Mexico, aber lange nicht so häufig wie Hepatitis A. Weiterhin stellen Einwanderer eine typische
Patientengruppe dar.
Wie verläuft die Erkrankung?
Es existiert eine große Bandbreite hinsichtlich der Schwere des Verlaufes:
Kann man
Hepatitis E behandeln?
Derzeit gibt es kein
Arzneimittel gegen das Hepatitis E.
Gibt es
eine Impfung gegen Hepatitis E?
Es existiert noch
keine Impfung gegen Hepatitis E.
Wie kann
man Hepatitis E vorbeugen?
Schutz bieten allein
hygienische Vorsorgemaßnahmen wie z. B.:
Wichtig: Wenn Sie aus einem Reiseland mit niedrigem Hygienestatus zurückkehren und Beschwerden haben, informieren Sie den behandelnden deutschen Arzt detailliert über Reisegebiet und Beschwerden! Wenn er nichts von der Fernreise weiß, kann er bei diffusen Beschwerden nicht adäquat diagnostizieren!
Literatur,
Links und Quellen
Carola Seifart, Infektiöse
Hepatitis, Sieben Gefahren für die Leber, PZ 17/2006, PTA-Forum
4, S. 6-9
Andreas Schüler, Michael Peter Manns, Hepatologie: Von A bis G:
Diagnostik und Therapie der Virushepatitis, Pharmazeutische
Zeitung, 144. Jahrgang, 1999, Nr. 19, S. 11-15
H. Brandis, G. Pulverer, Lehrbuch der Medizinischen
Mikrobiologie, Gustav Fischer Verlag, 6. Auflage 1988, ISBN
3-437-00483-2
Fritz H. Kayser et. al., Taschenlehrbuch der Mikrobiologie,
Thieme Verlag, 10. Auflage 2001, ISBN 3-13-444811-4
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