Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 3108
Melk (Bezirk Melk, Niederösterreich)

Benediktinerkloster Melk

Die Klosteranlage am Tor zur Wachau
Das zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Stift Melk (Abbatia SS. App. Petri et Pauli apud Melk), eines der größten und in der Landschaft dominantesten Barockklöster Österreichs, liegt nördlich der Stadtgemeinde Melk auf einer zur Donau-Niederung hin steil abfallenden, felsigen Anhöhe. Die riesige, 500 m lange Anlage nimmt eine dreieckige Fläche ein, wobei sich die Stiftsgebäude auf einer Länge von 315 m erstecken. Wenn man sich aus östlicher Richtung vom Parkplatz her dem Stift nähert, passiert man zunächst linkerhand das Stiftsrestaurant und rechterhand die Gärten, die sich in den Paradiesgarten, einen Landschaftsgarten, und in einen Barockgarten aufteilen. Gleich hinter dem Eingang zum streng axial aufgebauten barocken Garten steht man vor dem wehrhaften Eingang zum Stift, hier bewachen zwei mächtige, nach außen halbrunde Basteien (die neuere Nordbastei und die ältere Südbastei) symmetrisch das Tor (Stiftspforte), hinter dem ein 70 m x 42 m großer Vorplatz liegt, der sogenannte Torwartlhof. Zwei Gebäude sind rechts und links an die kurzen Seiten angebaut, zwei ehemalige Wagenremisen, die links als Kasse und Information und rechts als WC und Warteraum genutzt werden. Dahinter gelangt man durch die zweistöckige Benedictihalle hindurch in den ersten Stiftshof, der 84 m lang und im Schnitt 42 m breit ist und einen Brunnen im Zentrum besitzt. Dieser Brunnen ist nicht der originale, der ursprüngliche Kolomani-Brunnen wurde nach unten in die Stadt versetzt, und hierhin kam Anfang des 19. Jh. ein Brunnen aus dem ehemaligen Chorherrenstift Waldhausen in Oberösterreich. Der Hof wird Prälatenhof genannt, und er ist nicht exakt rechteckig, sondern im Westen etwas schmäler, was die Tiefenwirkung verstärkt. Er ist der größte und schönste Hof des ganzen Stifts. Im ersten Stock der Westseite des Prälatenhofs liegen die Wohn- und Repräsentationsräume des Abtes, die sogenannte Prälatur, mit Prälaturkapelle und Prälaturfestsaal. Die Maueraufsätze in der Mitte aller Flügel tragen Fresken mit den Kardinaltugenden, Prudentia im Westen mit Spiegel, Temperantia im Norden mit Gefäß, über der Benedictihalle im Osten Justitia mit Augenbinde und Schwert sowie Fortitudo im Süden mit Säule. Die Hauptachse des Hofes bildet zugleich die Hauptachse des ganzen Stifts, und von Osten nach Westen liegen alle wichtigen Strukturen auf dieser Achse: Portal, Benedictihalle, Brunnen, Kuppel, Kirchenportal und Altan. Nach Norden schließen sich mehrere unregelmäßige Trakte des Stiftsgymnasiums an, die einen fünfeckigen Hof einschließen (nicht für Besucher zugänglich), das war der ehemalige Wirtschaftshof des Klosters. An der Nordecke und an der Nordostecke dieser Trakte stehen zwei alte Wehrtürme, Pulverturm und Schimmelturm, die daran erinnern, daß auch dieses Kloster einst befestigt war.

Ansicht von der Stadt aus südwestlicher Richtung

Im Westen des großen Prälatenhofs umschließen die Klostergebäude mit mehreren parallelen Trakten eng die Stiftskirche, deren Zweiturmfassade im Westen an einen kleinen Hof (Kolomanihof) grenzt, der halbrund von der Bebauung umschlossen wird, wobei die Westseite aber nur eine einstöckige Galerie ist, mit Altan in der Mitte und einer Terrasse obendrauf, so daß man aus dieser Richtung die Kirchenfassade unverdeckt aus der Ferne sehen kann. In umgekehrter Richtung erlaubt ein großer Bogendurchbruch vom Hof aus den Blick in die Ferne. Die nördlich und südlich diesen kleinen Innenhof begrenzenden höheren Trakte, in denen sich im Norden die Bibliothek und im Süden der Marmorsaal befinden, sind gegenüber den anderen Gebäuden leicht nach innen abgewinkelt und leiten die Kurve zum abschließenden Galerie-Halbkreis bereits ein, so daß der Grundriß des Hofes trapezförmig mit abschließendem Kreisbogen im Westen ist. Während die beeindruckende, zur Stadt gerichtete und mit Mittelpavillon und Endpavillons gegliederte Südfassade der Klostergebäude stolze 234 m mißt, ist die Nordseite anders gestaltet, denn hier schließt sich an die Kirche der 54 m lange und 30 m breite Kreuzganghof (großer Konventhof) an, und zwischen diesem und dem Gymnasiumshof befindet sich ein weiterer kleiner Innenhof (kleiner Konventhof), und noch einen Hof gibt es östlich des Stiftskirchenchors (Grufthof). Vom Kreuzgang aus erreicht man den Chorsaal, das Refektorium und die Erholungsräume; dieser Bereich gehört aber zur Klausur. Das etwas abseits gelegene ehemalige Sommerrefektorium dient heute als Mehrzweckhalle, und das ehemalige Winterrefektorium dient heute als Turnhalle. Der Kolomanisaal (ehemaliger Konventssaal) liegt über dem Sommerrefektorium, er wird heute als prunkvoller Veranstaltungssaal genutzt. Die Außenlinie der Stiftsgebäude ist daher im Norden mehrfach gestuft, erst um den Kreuzgangshof, dann um den Gymnasiumshof und schließlich zum nördlichen Eckturm, so daß die Breite der Anlage sich von 52 m im Westen am Galerieansatz bis zu 157 m in Höhe des Nordturmes stufenweise erhöht, um dann beim Vorhof wieder auf 70 m abzufallen. Die Schauräume in den ehemaligen Kaiserzimmern liegen im westlichen Teil des langen Südtraktes. Die Kaiserstiege liegt dort, wo der den Prälatenhof im Westen begrenzende Querflügel (Prälaturflügel) auf den Südflügel stößt, und dort beginnt die prunkvolle Raumflucht, die besichtigt werden kann. Diese repräsentativen Räume waren für das Kaiserhaus und vornehme und hochgestellte Gäste des Stifts vorgesehen. Der Kaisergang verband die Zimmer miteinander und führte bis zum Marmorsaal, wo die Gäste speisten. Insgesamt erreicht dieser Gang, in dem Portraits der Regenten Österreichs vom Markgrafen Leopold I. bis zu Kaiser Karl VI. hängen, eine Länge von 196 m; er durchmißt fast die gesamte Südfront.

äußeres Tor zur Klosteranlage, in Form einer Triumphpforte, eingespannt zwischen zwei Halbrundbastionen

Die Stiftskirche besitzt im Westen zwei Türme mit Wendeltreppe im Inneren. Dazwischen spannt sich die Orgelempore über den Westeingang. Das Langhaus besitzt auf jeder Seite drei Seitenkapellen mit Altären, im Norden sind das von Westen nach Osten der Nikolaus-Altar, der Michaelis-Altar und der Epiphanie-Altar, im Süden folgen der Sebastiani-Altar, der Johannes-Altar und der Leopoldi-Altar aufeinander. In der überkuppelten Vierung steht der Volksaltar, im nördlichen Querhaus steht der Kolomani-Altar, im südlichen Querhaus der Benedicti-Altar, und dort befinden sich auch die zwei Eingangstüren. Weiter im Osten, ein paar Stufen höher, steht das Chorgestühl. Nördlich davon im Seitenkompartiment steht das Babenbergergrabmal, dahinter kommt man zu einer Wendeltreppe. Südlich des Chors liegt die Beichtkapelle. Zurück zum Chor: Noch ein paar Stufen höher kommt man zum Hochaltar, und hinter dem Chor liegt der Grufthof, im Norden von der Wintersakristei und im Süden von der Sommersakristei flankiert.

 

Klosterkirche und der enge Zwischenraum zwischen den unterschiedlichen Längstrakten der Stiftsgebäude

Geschichte: Die Klostergründung und frühe Entwicklung
Auch wenn sich Stift Melk heute als Barockanlage präsentiert, reicht die Stiftsgeschichte bis ins 11. Jh. zurück. Das Kloster ist damit älter als die meisten anderen niederösterreichischen Klöster. Der Legende nach soll Markgraf Leopold I. (-994) die Anhöhe, wo später das Kloster erbaut werden sollte, erobert haben, zuvor befand sich dort eine Wehranlage eines gewissen Sizo. Außerhalb der Befestigung gab es eine Kirche St. Peter, vermutlich eine von Salzburg ausgehende Gründung. Der Leichnam des hl. Koloman wurde 1014 von Salzburg aus dorthin überführt, was den Beginn der Koloman-Verehrung in Melk darstellt. Ein erstes Kloster wurde spätestens unter Markgraf Adalbert (1018-1055) gegründet, um die Kirche und die Heiligenverehrung zu betreuen. Melk war somit ein Eigenkloster der Babenberger. Das Kloster wird als "titulo sancte crucis et sancti Petri et sancti Cholomanni martyris in Medelichensi cenobio" bezeichnet, also Melk zum heiligen Kreuz, St. Peter und St. Koloman. Damals bestand die religiöse Gemeinschaft aus Kanonikern, also Augustiner-Chorherren. Markgraf Ernst schenkte dem Kloster ca. 1065 das Eigengut Weikendorf. Der nächste wichtige Schritt war, daß Markgraf Leopold II. (1050-1095) dieses erste Kloster im Jahre 1089 mit Benediktinermönchen aus dem Stift Lambach neu besiedelte und in ein Benediktinerkloster Junggorzer Prägung umwandelte. Lambach war damals ein Reformkloster und galt als besonders eifrig im Glauben, wobei die Reform von Cluny über Hirsau und Gorze weitergegeben wurde. Es gibt etliche Parallelen zu Göttweig, auch dies war ein Eigenkloster, aber der Bischöfe von Passau, und auch hier verlief die frühe Geschichte parallel: Augustiner-Chorherren, Neugründung als Benediktinerkloster, in Melk 1089, in Göttweig 1094. Und beide Klöster hatten einen Bezug zu Markgraf Leopold II., denn dieser war es, der Bischof Altmann in Göttweig Asyl bot. Die Übernahme des Stifts Melk durch die Benediktiner ist das Thema des Deckengemäldes im Kolomanisaal (ehemaliger Konventssaal). Die Babenberger, die erst als Markgrafen und dann ab 1156 als Herzöge Österreich regierten, nutzten Melk bis Ende des 11. Jh. als Residenz, und hier ließen sie sich bevorzugt begraben.

Ostfront der Klostergebäude

Unter den Babenbergern wurden sehr viele Klöster in Österreich gegründet, die meisten aber erst im 12. Jh., wie die "neueren" Klöster Stift Klosterneuburg, Stift Heiligenkreuz, das Schottenstift in Wien und Stift Lilienfeld. Deshalb hat Melk eine besonders herausgehobene Stellung, weil es insbesondere mit der frühen Geschichte der Markgrafschaft verbunden war, sogar als zeitweise Residenz. Unter Markgraf Leopold III. (1073-1136) wurde die Residenz dann weiter nach Osten verlegt, und die Benediktiner bekamen jetzt die bisher dafür genutzten Gebäude zu ihrem Kloster hinzu. Dieser Markgraf förderte das Kloster durch eine bessere Dotierung, auch bemühte er sich darum, päpstlichen Schutz zu erwirken. Markgraf Leopold übertrug dem Kloster die Kirche zu Wullersdorf, die am 1108 von Bischof Ulrich von Passau geweiht wurde. Papst Paschalis II. verlieh am 16.4.1110 Abt Sigibold und dem Kloster Melk den päpstlichen Schutz und die Exemption. Für die Exemption hatte das Stift jährlich 1 aureus an Rom zu bezahlen. Damit war es aus der Passauer Zuständigkeit ausgegliedert und direkt dem Papst unterstellt. Die Vogtei über das Kloster blieb bei den Babenbergern. Als Bischof Ulrich von Passau am 13.10.1113 das Kloster Melk weihte, besaß dieses die 5 Pfarreien Mödling, Traiskirchen, Ravelsbach, Wullersdorf und Weikendorf, dazu die Eigengüter Mödling, Landfriedstetten, Großaigen, Neuhofen, Rohr, Grafendorf, Oberrohrendorf, Plank a. Kamp und Weikendorf, alles markgräfliche Zuwendungen. Außerdem hatte Melk 1113 noch die Patronatsrechte von Lassee geschenkt bekommen. Der angebliche originale Stiftsbrief vom 13.10.1113 wurde tatsächlich erst zwischen 1113 und 1121 nachträglich ausgestellt, mit verfälschtem Datum. 1137 bestätigte Papst Innocenz II. Abt Erchenfried das durch Markgraf Leopold III. der römischen Kirche übertragene Kloster, alle bisher erfahrenen Schenkungen, das Wahlrecht nach der Regel Benedikts, die Abtweihe durch den Papst, die Priesterweihe durch den Bischof von Passau, in Notfällen auch durch andere Bischöfe, die freie Kandidatenaufnahme, das Begräbnisrecht, die Vogtei des Markgrafen und die jährliche Abgabe von 1 aureus nach Rom. Im 12. Jh. erfuhr das Stift Melk einen großen Aufschwung, die Bibliothek war bedeutend, das Skriptorium war produktiv, und die Klosterschule vermittelte Bildung. Im 12. Jh. entstanden wichtige Schriften, darunter das "Breve Chronicon Mellicense" und das "Melker Marienlied". Die Ideen der Hirsauer Reform machten sich auch in Melk breit und trugen mit zu dem Aufschwung bei.

Ostfront der Klostergebäude (Kammertrakt) mit mittelalterlichem Wehrturm. Einst war die Ostfront sogar durch drei Türme gesichert, Kammerturm, Schimmelturm und Pulverturm. Der Kammerturm wurde beim barocken Neubau abgerissen. Im Bild der Schimmelturm.

Geschichte: Stift Melk im Mittelalter und sein Kampf um Besitz und positive Einkünfte
Solange man alleine Platzhirsch unter den Klöstern war, war das eine andere Ausgangslage als im 12. Jh., als andere Klostergründungen in Konkurrenz zu Melk traten, wobei insbesondere das zwar 70 km entfernte, aber näher bei Wien gelegene Klosterneuburg in direktem Wettbewerb zu Melk stand. Auch die anderen neuen Gründungen waren den Babenbergern wichtig, und man mußte die Gunst der Landesherren mit diesen teilen. Melk ging keineswegs auf einmal leer aus, im Gegenteil. Ende des 12. Jh. schenkte Herzog Leopold V. von Österreich und Steier beispielsweise Melk einen herzoglichen Wald neben dem des Klosters. Doch ging es jetzt um Besitzstandssicherung, und zum guten Zwecke schreckte man auch nicht vor Urkundenfälschungen zurück: Besitz, dessen Legitimität angezweifelt werden konnte, wurde mit nachträglich erstellten, d. h. gefälschten Siegelurkunden gesichert, darunter auch das sog. Ernestinum, in dem Markgraf Ernst vor 1075 Besitz an das Kloster übertrug; die Fälschung stammt aus der Mitte des 12. Jh. Zum Beispiel mußte am 19.6.1178 Herzog Leopold V. einen Streit zwischen den Abt Heinrich von Heiligenkreuz und Abt Konrad von Melk über Zehnte in Trumau und Thallern und um Weingärten in den Pfarren Mödling und Traiskirchen schlichten. Doch der Streit zog sich noch Jahrzehnte hin, und am 11.11.1216 mußte Herzog Leopold VI. (-1230) erneut in den Streit zwischen den beiden Klöstern um Besitzungen in den Pfarren Traiskirchen und Mödling schlichtend eingreifen. Um 1208 mußten die Äbte von Göttweig, Heiligenkreuz und Zwettl einen Streit zwischen dem Kloster Melk und der Johanniterkommende in Mailberg um Zehntrechte in Mailberg entscheiden, und diesmal hatte Melk das Nachsehen, denn man entschied zugunsten der Kommende. Der jeweilige Papst unterstellte Melk mehrfach dem päpstlichen Schutz, und am 4.11.1224 mischte sich Papst Honorius III. persönlich ein und beauftragte den Erzbischof von Salzburg, den Bischof von Freising und den Propst von Salzburg, für die Rückstellung der dem Kloster Melk entfremdeten Güter zu sorgen. Und am 28.4.1228 erlaubte Papst Gregor IX. dem Abt und Konvent von Melk für fünf Jahre die Verwendung der Einkünfte der Patronatskirche von Ravelsbach zum Klosterbau, da die Gebäude offensichtlich ein Problem mit Baufälligkeit hatten. Und weil das Kloster direkt an der Hauptverkehrsstraße entlang der Donau lag, wurde seine Gastfreundschaft von Reisenden überdurchschnittlich in Anspruch genommen, was für das Kloster eine große Belastung war. Am 1.2.1230 sorgte Papst Gregor IX. dafür, daß Schädiger des Klosters innerhalb der Salzburger Kirchenprovinz gegebenenfalls mit Kirchenstrafen gezwungen wurden, Entfremdetes zurückzustellen, und mit der Durchsetzung beauftragte er den Bischof von Seckau, den Abt und den Prior von Rein. Auch Herzog Leopold VI. von Österreich wurde unter Verheißung eines Ablasses dazu mit ins Boot geholt. Im Jahre 1231 stellte Kaiser Friedrich II. das Kloster unter den Schutz des Reiches und bestätigte ihm seine Privilegien.

Deckengemälde in der Benedictihalle, ursprünglich von Franz Rosenstingl, 1852 von Historienmaler Friedrich Schilcher erneuert

Erstmalig wurde unter Abt Friedrich I. (1281-1295) ein Urbar angelegt, um die Rechte und Besitzungen zu dokumentieren. Im Verlauf des 13. Jh. wurde Melk durch kriegerische Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen. Der herzogliche Ministeriale Otto von Ottenstein hatte das Kloster Melk besonders geschädigt, und dafür mußte er büßen: Am 4.10.1242 beurkundet Herzog Friedrich II., daß der Schädiger die Hälfte des Waldes bei Schallaburg und andere Güter, landesfürstliche Lehen, dem Kloster zu Lehen aufgetragen hat. In der Auseinandersetzung zwischen dem römisch-deutschen König Rudolf I. von Habsburg und König Ottokar II. erlitten erneut viele Besitzungen Melks Schäden. Ein weiterer Schicksalsschlag war ein großer Brand im Jahr 1297, der die Klostergebäude, die Kirche und alle schriftlichen Unterlagen vernichtete. Die Behebung dieser Schäden warf Melk noch mit Folgen bis weit ins 14. Jh. wirtschaftlich zurück. Am 22.2.1298 gewährte Bischof Bernhard von Passau dem Kloster die Verwendung der Einkünfte aller vakanten Patronatskirchen auf zwei Jahre für den Wiederaufbau. Man war finanziell so angeschlagen, daß man zeitweise noch nicht einmal seine üblichen Verpflichtungen wie die Beherbergung von Gästen erfüllen konnte. Am 1.2.1305 befreite Herzog Rudolf das Kloster von Lichtmeß an auf zwei Jahre von der Hospitalitätspflicht. Papst Clemens V. befahl am 2.6.1307 dem Bischof Konrad von Regensburg zu überprüfen, ob die Armut des Klosters Melk wirklich so groß sei, daß der neugewählte Abt Ulrich nicht zur Konfirmation nach Rom kommen könne, falls dies zuträfe, solle er die Wahl bestätigen, anderenfalls annullieren. Besagter Abt Ulrich II. (amtierte 1306-1324) schaffte zwar den Wiederaufbau des Klosters, aber die wirtschaftliche Situation blieb katastrophal schlecht. Am 3.11.1308 erlaubte Bischof Bernhard von Passau dem Kloster, alle Einkünfte der Klosterpfarreien bei Vakanz auf zwei Jahre für den Klosterbau zu verwenden. Am 12.5.1310 bestätigte Herzog Friedrich von Österreich dem Kloster die Gerichtsfreiheit (ausgenommen das Blutgericht), die Mautfreiheit und die Marchfutter- und Landpfennigfreiheit, außerdem kam nur der Herzog selbst als Vogt in Frage. Und am 24.4.1311 bestätigte der gleiche Herzog dem verarmten Kloster alle gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen, beauftragte jedoch gleichzeitig den Abt, das Kloster zu befestigen und Bewaffnete zu unterhalten, was wiederum finanzielle Belastungen nach sich zog. Am 4.3.1316 jedoch übertrug der König Friedrich wegen seiner Reichsgeschäfte die Klostervogtei an seinen Marschall Dietrich von Pillichsdorf, Hauptmann in Österreich. Auch 1330 konnte sich das Kloster wiederum keine Reise des frisch gewählten Abtes nach Rom leisten, auch nach zweimaliger Vakanz binnen 6 Jahren nicht, wie eine Urkunde vom 14.3.1330 belegt, in der Papst Johannes XXII. den Bischof von Seckau mit der Untersuchung der Abtswahl, und ggf. Bestätigung und Benediktion des Gewählten beauftragte. Mißernten, Pest, Heuschrecken und Überschwemmungen sorgten für weitere wirtschaftliche Rückschläge. Damit stieg der Frust bei den geplagten Mönchen, und es kam aufgrund des wirtschaftlichen Überlebenskampfes zu einem Verlust der Spiritualität, zu einer geistigen Verflachung. Papst Benedikt XII. verordnete deswegen den Benediktinern 1336 eine grundlegende Reform.

Prälatenhof, Blick nach Westen, im Zentrum Tambourkuppel der Klosterkirche

Die beiden Klöster Melk und Göttweig, die so viele Gemeinsamkeiten hatten, schlossen 1311 eine Gebetsverbrüderung. Ein Lichtblick war, daß Melk in der Mitte des 14. Jh. die Pfarreien Mödling, Wullersdorf und Ravelsbach endgültig incorporieren konnte, und die nach Abzug des Unterhalts für die Pfarrverweser verbleibenden Pfarreinkünfte stabilisierten die Lage etwas. Herzog Rudolf IV. (1358-1365) förderte Melk zwar sehr, er ließ z. B. ein neues Grabmal für den hl. Koloman errichten, aber er starb zu früh, um Melk wirklich wieder hochzubringen. Man blieb im Schatten von Klosterneuburg, der großen Konkurrenz im Osten. Für die Finanzlage schlecht waren zum einen Weltpriester verschiedener Stiftspfarreien, die die Zahlung der Abgaben verweigerten, zum anderen die Abgaben an Rom. Unter Abt Friedrich III. Atzenbrucker (amtierte 1371-1378) wurde die Finanzlage wieder zunehmend prekär. Papst Bonifaz IX. (amtierte 1389-1404) half, indem er 1399 das Stift Melk von weiteren Abgaben befreite und einen Ablaß von 100 Tagen für die Kapelle des hl. Blasius und des Koloman in der Krypta gewährte, um die Besucherzahl in die Höhe zu treiben, was wiederum Einnahmen generierte. So lavierte das Kloster im ausgehenden Mittelalter herum und lebte wirtschaftlich mehr schlecht als recht von der Hand in den Mund.

Prälatenhof, Blick nach Nordwesten. Über den Dachansätzen aller vier Fronten stehen Apostel- und Prophetenfiguren.

Geschichte: das 15. Jh. und die Melker Reform
Zu Beginn des 15. Jh. fanden unter dem aus Kloster S. Anna in Rocca di Mondragona kommenden Abt Nikolaus Seyringer (1418-1425) und seinen Nachfolgern wichtige geistige Veränderungen im Kloster statt. Eine neue Geistesströmung faßte als Folge des Konzils von Konstanz Fuß, die eine strenge klösterliche Disziplin durchsetzte. Im Grunde führte dieser erste Abt der neuen Strömung die Lebensgewohnheiten des Klosters Subiaco ein. Die Basis bildete das Bestreben, streng nach der Benediktsregel zu leben, das klösterliche Leben auf die gemeinsamen Gebetszeiten auszurichten und aktiv gegen die Verweltlichung der Mönche und Äbte vorzugehen. Wichtig war weiterhin, die Bevorzugung der Aufnahme von Adeligen zu beseitigen, Laienbrüder aufzunehmen, das Studium der alten Quellentexte zu fördern, Skriptorien wieder einzuführen, die Bildung zu heben, Bibliothekswesen und Schulen zu fördern und junge Mönche an die Universitäten zu schicken. Melk wurde zum Musterbeispiel strenger monastischer Disziplin. Und von Melk aus strahlte diese Rückbesinnung auf monastische Werte auf große Teile des süddeutschen Raumes und Österreich aus. In mehreren Wellen verbreitete sich diese sogenannte Melker Reform, und andere Benediktiner-Klöster waren begierig, sich dem anzuschließen und freuten sich über die Gewinnung von Mönchen aus Melk, die sie selber zu Äbten im eigenen Kloster wählen konnten, um an der Reform teilhaben zu können. In Folge der Melker Reform kam es in vielen Benediktinerklöstern zu einem neuen Aufblühen, das bis zur Reformationszeit anhielt. Dennoch blieb die finanzielle Lage des Klosters miserabel: Während man mit allen Mitteln die Einnahmen steigerte, stiegen die Ausgaben noch schneller: Auf der einen Seite erforderten die Kriege jener Zeit wie die Hussiten-Kriege finanzielle Abgaben an den Landesfürsten. Das Kloster wurde im 15. Jh. mehrfach selbst in militärische Auseinandersetzungen involviert. Im Jahre 1472 mußte das Stift mit seinen Bewaffneten zwei ungarische Angriffe unter dem Heerführer Zeleny zurückschlagen. Zum anderen baute man in Melk fleißig an einer neuen gotischen Stiftskirche mit 13 Altären, an einer Gruft und an neuen Klosterräumen. Die neue Kirche wurde 1428 geweiht. Vor dem Hintergrund dieser Ausgaben wundert es nicht, daß das Stift wirtschaftlich auch im 15. Jh. nicht auf die Beine kam.

Prälatenhof, Blick nach Norden. Die Malereien in den zentralen Achsen stammten ursprünglich von Franz Rosenstingl, wurden in der Mitte des 19. Jh. von Historienmaler Friedrich Schilcher erneuert, waren aber im 20. Jh. nicht mehr restaurierungsfähig und wurden durch neue und moderne Bilder von Peter Bischof und Helmut Krumpel ersetzt. Dargestellt werden die Kardinaltugenden.

Geschichte: Reformationszeit und Gegenreformation
Mit dem Thesenanschlag Luthers gerieten die Klöster in den Fokus der Kritik. In den Jahrzehnten nach 1517 wandte sich Niederösterreich immer mehr dem Protestantismus zu, in der Mitte des 16. Jh. waren es mehr als 80% der Einwohner. Die Melker Bürger waren besonders aufmüpfig gegen die herrschaftliche und kirchliche Obrigkeit. Entsprechend reduzierte sich das Reservoir zur Rekrutierung von Novizen, als Folge ging die Zahl der Mönche drastisch zurück. Kaiser Maximilian II. unterstellte die Klöster einer strengen Aufsicht durch weltliche Amtsleute, um den Bestand zu sichern. Diese weltlichen Beamten hatten einen übermächtigen Einfluß auf das Kloster, was wiederum den wirtschaftlichen und disziplinären Niedergang des Klosters förderte. Die Türkenkriege und die in Ungarn unterhaltenen Heere forderten den Klöstern hohe Kontributionen ab. Dem Abt und den Mönchen warf man nach mehreren Visitationen Verfall der Sitten und Mißstände bei der Klosterführung vor. Einer der Tiefpunkte in der Klostergeschichte war die Spies-Affäre 1565, ein Kleinkrieg zwischen dem Abt und dem Klosterhauptmann Paul Spies, in dessen Folge der Abt aufgrund von Verleumdungen in Wien während der Untersuchung unter Hausarrest gestellt wurde. Letztendlich wurde der Abt rehabilitiert, aber daß es überhaupt so weit kommen konnte, zeigt den Niedergang des Klosters. Protestantismus blieb in Melk ein großes Problem: Erzherzog Ernst beauftragte 1587 den Melker Abt, die "sektischen" Bürger bei Wasser und Brot einzusperren und bei fortgesetztem Ungehorsam des Landes zu verweisen. Viele reformierte Bürger wanderten in die benachbarten protestantisch geführten Grundherrschaften ab, z. B. nach Loosdorf (Herrschaft Schallaburg). Denn Ende des 16. Jh. war Melk eine katholische Insel unter protestantischen Herren ringsum geworden. Bei den Visitationen wurde ferner immer wieder bemängelt, daß protestantisches Gedankengut ins Kloster selber bei dem weltlichen Personal und den Konventualen Einzug gehalten hatte. Die Amtszeit von Abt Urban Perntaz (1564-1587) ist die des schlimmsten Niedergangs von Stift Melk: Personalrückgang, wirtschaftlicher Absturz, Anklagen und Denunziationen gegen den Abt.

Baudekoration: Adler mit Putten

1560 hatte Melk nur noch 8 Mönche im Stift. Um den Personalstand zu halten, nahm man junge Katholiken aus Deutschland auf, davon brachte es der aus Franken stammende Caspar Hoffmann sogar bis zum Abt; er gilt sogar als der zweite Gründer des Klosters, denn er schaffte die Wende, nachdem er die Leitung des Klosters mit riesigen Schulden übernommen hatte. Er hatte zudem viele wichtige öffentliche Funktionen inne, er war Vorsitzender des Prälatenstandes, kaiserlicher Rat, ab 1589 Präsident des Klosterrates (was ihm die Einsetzung ihm ergebener Leute als weltliche Klosterbeamten ermöglichte), und er war Mitglied der Kommissionen aus Anlaß des Bauernaufstandes 1596-1597, des Salzarbeiteraufstandes 1601-1602 sowie der Religionsverhandlungen 1605-1606 und 1609-1610. Dazu war er Verordneter des Prälatenstandes. Erst mit der Gegenreformation wendete sich das Blatt. Melk wurde sogar ein Regionalzentrum der Gegenreformation. Caspar Hoffmann hob die Klosterdisziplin durch Berufung von zwei Reformatoren aus Tegernsee, die noch der strengen Observanz der Melker Reform des 15. Jh. anhingen. Die Professen wurden strenger ausgewählt und bekamen eine bessere Ausbildung. Bei der Besetzung der Pfarreien wandte man ein strengeres Auswahlverfahren an. Man plante um 1620 eine Österreichische Benediktinerkongregation, die alle Benediktiner in Ober- und Niederösterreich zusammenfassen sollte, wobei Melk eine tragende Rolle zukommen sollte. Seinen Maßnahmenkatalog bezeichnete man als "zweite Melker Reform". In wirtschaftlicher Hinsicht gelang ihm die Entmachtung der Klosteroffiziere, statt dessen wurden die Konventualen zur Wirtschaftsführung herangezogen. Sparsame Wirtschaftsführung, genaue Buchführung, Rückforderung verlorengegangener Rechte  und Steigerung der Einkünfte durch Ankäufe (z. B. Herrschaft Leesdorf bei Baden, Herrschaft Pielach) waren die Eckpfeiler seiner weltlichen Reformen. Es war ein schwieriger Weg, aber ein nach den ersten Jahren erfolgreicher Weg. Das Wiederaufblühen erkennt man nicht zuletzt daran, daß nun nach Jahrzehnten der Stagnation wieder Kunstwerke angekauft wurden. Und mit der wirtschaftlichen Sanierung gab es auch erste sichtbare Erfolge in der geistigen Erneuerung. Der Schlüssel war die bessere Ausbildung: Abt Caspar Hoffmann nahm insgesamt 37 Professen auf, davon ließ er fast alle studieren, und fünf davon schlossen ihr Studium mit einem Doktortitel ab. Leider wanderten wiederum 10 von ihnen in andere Klöster als Vorstände ab, weshalb man Melk das "Prälatenhaus" nannte. Dennoch blieb genug wissenschaftliches Interesse im Haus zurück, um das theologisch-wissenschaftliche Arbeiten wieder in Gang zu bringen.

Kolomanihof: Blick auf das Bibliotheksgebäude

Nach der wirtschaftlichen Konsolidierung konnte man auch daran gehen, die mittlerweile in weiten Teilen baufällige Substanz der Klostergebäude zu erneuern. Verschiedene Kupferstiche illustrieren, wie tiefgreifend saniert werden mußte und wurde. Man geht davon aus, daß im Verlauf des 17. Jh. rund zwei Drittel der Bausubstanz ausgetauscht wurden. Was vom mittelalterlichen Stift gegen 1700 übrig geblieben war, war im wesentlichen das Mauerwerk der Kirche samt Kirchturm, außerdem die komplette Ostfront mit einer mächtigen Halbrundbastion im Südosten, den beiden Babenbergertürmen und der Festungsmauer dazwischen entlang des Grabens. Auch der Kreuzgang war noch mittelalterlich, des weiteren die alten Kaiserzimmer östlich der heutigen Kaiserstiege, also die Osthälfte der Südfront. Der westliche Teil der Südfront war aber bereits erneuert worden: Der St. Pöltener Stadtrichter und Baumeister Johann Georg Probst unterzeichnete am 4.8.1677 einen Vertrag zur Neugestaltung des Kaisertraktes. Die Fertigstellung erfolgte 1680 unter Abt Gregor Müller. Im Probst-Bau war auch schon der Knick am westlichen Ende angelegt, und am Ende lag die 1676 ebenfalls von Probst errichtete Pfisterei. Noch 1692 wurde der Kirchturm südlich des Chores neu gebaut. Auch wenn wir das wegen der barocken Neukonzeption nach 1701 nicht mehr so wahrnehmen, war doch die zweite Hälfte des 17. Jh. eine Phase aktivster Bautätigkeit, die die Klosteranlage entscheidend und tiefgreifend modernisierte und wesentliche Entwicklungsleitlinien vorgab.

Prälatenhof: Blick nach Nordosten

Geschichte: Die großartige Barockanlage entsteht
Melk strebte nach dem Wiederaufstieg im 17. Jh. zur Barockzeit einer neuen kulturellen Blüte entgegen. Diese ist untrennbar mit dem Abt Berthold Dietmayr (amtierte 1700-1739) verbunden, einem der bedeutendsten Äbte der Stiftsgeschichte. Die Voraussetzung bot ein Brand 1683, wodurch auch der Kirchturm baufällig geworden war. Und wenn man schon mal am Bauen war.... Gleich nach seiner Wahl nahm der Abt 1701 den Umbau der vierachsigen Sommersakristei in Angriff, weil dort seit dem Brand die Gottesdienste abgehalten wurden. Am 8.1.1701 genehmigte das Kapitel die Reparatur der Stiftskirche, aber schon am 30.7.1701 wandte sich der Abt wieder an das Kapitel mit der Bitte um Genehmigung eines kompletten Neubaus der Kirche, so schnell entwickelte sich die Größenordnung des Projektes. Wie wir sehen können, wurde auch dieses vom Konvent genehmigt. Am 29.6.1702, am Tag der beiden Patrone Petrus und Paulus, legte Abt Berthold den Grundstein zur neuen Klosterkirche unter dem Hochaltar mit den Reliquien von Colomannus, von Markgraf Leopold, von den Heiligen Angelus, Benignus, Maurus, Blasius, Honoratus, Brixilla, Gertrudis und weiteren, dazu weitere Reliquien wie ein Stein von der Steinigung Stephans und diverse Münzen. Abt Berthold engagierte als Baumeister Jakob Prandtauer (1660-16.9.1726); der Kontrakt wurde am 6.4.1702 geschlossen. Zunächst war nur die Erneuerung der Stiftskirche geplant, doch das Projekt entwickelte sich schnell zu dem einer Erneuerung des gesamten Klosters. Auch der Baumeisterkontrakt bezog sich nur auf die Stiftskirche, wurde aber dann de facto stillschweigend ausgeweitet. Parallel zur Kirchenbaustelle begann man schon 1707 mit Adaptierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an den alten Klostergebäuden, zunächst punktuell. Ab 1710/1711, als der Rohbau der neuen Kirche sich der Fertigstellung näherte, wurden die Bauarbeiten auf die ganze Klosteranlage ausgedehnt, die nun völlig neu konzipiert wurde. Wir unterscheiden einen "alten Klosterriß" und einen "neuen Klosterriß". Dieser Klosterriß aus dem Jahr 1711 sah bereits vor, daß sämtliche Gebäude neugestaltet werden sollten. Der Bestand wurde so weit wie möglich integriert, aber es mußten auch viele bestehende Gebäude weichen, um den neuen Klosterriß zu verwirklichen. Die neuen Gebäudetrakte gruppierten sich um die Kirche, den Prälatenhof, zwei Konventshöfe und den Wirtschaftshof im Norden. Zwischen Schimmelturm und Pulverturm wurde ein neuer Getreidekasten eingebaut. Die neue Bauaktivität gefiel nicht allen Mönchen: Eine Gruppe wandte sich an den päpstlichen Nuntius und an den Kaiser, um gegen die neue "Bauwut" zu protestieren, das war ihnen zu viel weltliche Pracht. Doch da das Stift es sich offensichtlich leisten konnte, die wirtschaftliche Aufstellung - ganz ungewohnt - zur Abwechslung mal solide war, und weil andere Klöster auch fleißig bauten, wurde ihr Protest zurückgewiesen.

Prälatenhof, Blick nach Westen, Prälaturtrakt

Der barocke Neubau ist ein Hauptwerk des Baumeisters Prandtauer. Es ist sozusagen sein Lebenswerk, das ihn ein Vierteljahrhundert bis zu seinem Tod beschäftigte. Der kunstverständige Abt, mehrere Mitglieder des Konvents und andere Künstler wie Antonio Beduzzi nahmen aktiven Einfluß auf das Baugeschehen. Was die eigentliche Grandiosität des neuen Gesamtplans ausmacht, ist die Orientierung nach Westen wie nach Osten zugleich: Einerseits liegt die Kirche als Höhepunkt des Komplexes im Westen, andererseits liegt der Zugang geländebedingt im Osten. Tradition, Gelände und architektonische Staffelung bildeten hier die Herausforderung, die durch die Dualität der Orientierung genial gelöst wurde. Der Ostzugang führt über den Vorhof zu einer palastartigen Eingangsfront und über den Prälatenhof zum ebenfalls palastartigen Prälaturtrakt, über dem als Höhepunkt die Kirchenkuppel aufragt. Und von Westen her staffeln sich über dem felsigen Abhang zur Flußniederung der Altan, die zweitürmige Kirchenfassade und seitlich die beiden Repräsentationsbauten Bibliothek und Marmorsaal, so daß die Kirche einerseits von der Außenwelt abgetrennt ist und den Mittelpunkt des Klosterkomplexes bildet, andererseits dramatisch frei zur Schau gestellt wird und szenisch zum Höhepunkt der Anlage wird, wobei der niedrige Altan die Kirchenfassade um so größer und höher wirken läßt. Das ist eine dramatisch inszenierte Lösung zur Donau hin, ganz anders als die vorherige geschlossene Westfront.

Blick vom Altan auf die Bibliothek

Wenn man das neue Konzept beispielsweise mit einem Stich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1649 vergleicht, sieht man, daß vorher heterogene, eher belanglose Bauten unregelmäßig polygonal einen Westabschluß bildeten. Bei der neuen Konzeption wurde auch die Außenwirkung der Kirche bei gleicher West-Ost-Ausrichtung quasi gedreht, denn vorher gab es einen Turm im Osten, südlich des Chores, und nun gibt es zwei Türme im Westen. Das Verlegen der Turmvertikalen an die andere Kirchenseite war auch eine logische Konsequenz des Wunsches nach einer Tambourkuppel über der Vierung. Bei Merian ist die lange Südfront noch sehr inhomogen und besteht aus vielen unterschiedlichen Bauten. Ein weiterer Stich von Pfeffel und Engelbrecht nach Sandri aus der Zeit um 1700 zeigt zwischenzeitliche Verbesserungen: Der Westabschluß ist gerade, die Gebäudetrakte sind homogener, aber immer noch steht der Kirchturm im Osten, und auf die Westansicht wurde baulich keine Rücksicht genommen. Das neue Konzept nach 1702 greift die Dramatik der Landschaft auf und führt sie durch Drehung der Kirchenform und Staffelung der Bauteile aktiv fort. Die Drehung der Kirchen-Form als Herz der Anlage war revolutionär, weil dadurch die Eingangsfront der Kirche von der Zugangssituation des Klosters weggedreht wurde, aber sie war genial, weil erst dadurch die Janusköpfigkeit der Anlage möglich wurde mit dualer Orientierung der Gebäudegruppe. Im Stich von 1700 ist die lange Südfront schon erheblich vereinheitlicht und besteht mittlerweile aus zwei etwa gleich langen unterschiedlichen Strukturen. Auch das wurde bei der Neukonzeption nach 1702 noch einmal überarbeitet: Die weiter vereinheitlichte, nun extrem lange Südfront bindet die heterogenen Bauteile dahinter zusammen und dient in ihrer Monumentalität der stolzen Inszenierung des Selbstverständnisses der Abtei. Sowohl beim Merian-Stich von 1649 als auch beim Stich von Pfeffel und Engelbrecht von ca. 1700 sieht man im Osten nur eine einzige Eckbastei, die südliche von beiden. Auch hier wurde aus Symmetriegründen eine zweite Bastei im neuen Konzept ergänzt, um die Eingangsfront monumentaler und symmetrischer zu gestalten. Beide Stiche aus der Zeit vor dem barocken Umbau belegen, daß Prandtauer zwar prinzipiell die alte Einteilung übernahm, aber die architektonische Erscheinung der Komponenten grundlegend verwandelte und alle Bauteile, die weltlichen Personen zugänglich und sichtbar waren, symmetrisierte.

Westfassade der Kirche, links Bibliothek, rechts Marmorsaal

Die Kirche war ringsum von Stiftsgebäuden umgeben, von daher war wenig Platz für Größenexpansion. Vielmehr spielte der Faktor Höhe eine entscheidende Rolle, um eine Höhenstaffelung zusammen mit den anderen Stiftsgebäuden zu erreichen, damit die Kirche baulich als geistiges Zentrum und Mittelpunkt der Anlage in Erscheinung tritt. Die neue Kirche, eine Kreuzkuppelkirche mit einer Dreiergruppe von Seitenkapellen, wenig vorspringenden Querarmen und einer Doppelturmfront, überragt die Stiftsgebäude markant. Deshalb wurde auch ganz neu das Konzept der Tambourkuppelvierung eingeführt. Das Langhaus wurde als Emporenbasilika gestaltet, um im Inneren die neue Höhe zu nutzen und zu legitimieren.

 

Zweiturmfassade der Stiftskirche im Westen, Blick aufwärts aus dem schmalen Zwischenraum zwischen Sommersakristei und Südtrakt

Ab 1713 wurde die Prälatur errichtet, 1717-1718 wurde der Empfangssaal (Salettl) eingerichtet. Die Kaiserstiege wurde 1717 vollendet. Dieses Treppenhaus erscheint zunächst weniger prunkvoll als vergleichbare Stiegen in anderen Klöstern, dafür ist die Ausschmücken mit Skulpturen und Stuck exzellent. Der Figurenschmuck wurde 1716-1717 von Lorenzo Matielli angefertigt. Vieles hat Bezug zum Herrscherhaus, so steht auf dem ersten Treppenabsatz eine Figurengruppe, die um den Wahlspruch von Kaiser Karl VI. herum angeordnet ist, Constantia et Fortitudine. Die Trakte rings um den Prälatenhof entstanden 1725-1727. Der westliche Teil der langen Südfront, der sogenannte Probst-Bau, wurde komplett übernommen, inclusive des bereits vorgegebenen Knicks. Wo Probst die Pfisterei gebaut hatte, entstanden Altan und Marmorsaal, wobei die Pfisterei zwar aufgestockt, neu ausgestattet und zum Marmorsaal umgestaltet wurde, im Kern aber das Probst-Gebäude blieb. Anders war das im östlichen Teil der Südfront, dort war noch bis zum östlichen Ende mittelalterliche Bausubstanz, das wurde komplett erneuert und dem westlichen Abschnitt symmetrisch angeglichen.

Kolomanihof, Blick nach Westen, im Zentrum Altan, rechts Bibliothek, links Marmorsaal

Nach dem Tod von Jakob Prandtauer übernahm zunächst der bisherige Polier Hans Georg Schwaiger die Bauleitung. Vier Jahre später wurde 1730 Joseph Munggenast (1680-1741) als neuer Baumeister engagiert, der bereits in seiner Lehrzeit neben Jakob Prandtauer gearbeitet hatte und dessen Neffe war. Unter ihm wurden 1731-1732 der Altan errichtet, eine frei stehende Terrasse als Bindeglied zwischen Marmorsaal und Bibliothek, und die beiden Säle im Westen ausgestattet. Die endgültige Westlösung war also bis dahin noch ein wenig offen gewesen, vielleicht war ursprünglich nur eine Begrenzungsmauer vorgesehen, jedenfalls entstand der architektonisch großartige halbrunde Altan erst jetzt in der heutigen Form. Ursprünglich war es wohl einfach als Kommunikationsweg zwischen Bibliothek und Marmorsaal gedacht, herausgekommen ist aber ein Gestaltungselement, das dem Westabschluß Genialität und Großartigkeit verleiht. Und die Öffnung in der Mittelachse, die in die freie Landschaft führt und wie ein Rahmen die Landschaft des Donautals einfaßt, ist der Höhepunkt dieser Architektur. Hier die langsam und konsequent aufgebaute und gesteigerte Hauptachse nicht zu stoppen, sondern ungebremst in die Unendlichkeit zu entlassen, gehört zu den großartigsten Ideen des Architekten. Am 12.10.1735 bezeugen Propst Johannes Michael von St. Pölten, Abt Malachias von Säusenstein, Abt Bertholdus von Melk, Prior Adrianus und der Konvent, daß sie die Gebeine der Stifter, die am 6.4.1702 in einer Holzkiste versiegelt wurden, in einer neuen Marmortumba beigesetzt haben. Am 13.10.1735, dem Festtag des Stiftspatrons, des heiligen Koloman, bezeugen dieselben die Neubeisetzung der Reliquien des hl. Koloman in der Marmortumba des neuen Marmoraltars, mit Propst Johann Georg von St. Florian, Propst Leopold Graf Khevenhüller von Räyk (in Ungarn) und Abt Paul von Seitenstetten als Zeugen.

Altan, Blick nach Westen ins Donautal

Das Kloster hatte vor dem großen Umbau mehrere Gärten gehabt, die aber alle für den neuen Gesamtplan weichen mußten. Auch der bisherige Prälatengarten wurde für den neuen Zugang zur Klosteranlage aufgegeben. Einer der neuen Gärten war derjenige im Konventhof, der 1724 fertiggestellt wurde. Wo später der Barockgarten angelegt wurde, befand sich zuvor ein Weinberg, in dem 1714 ein Sommerhaus errichtet wurde. Auch wenn dieser Garten erst viel später gebaut wurde, scheint er von Anfang an Teil des barocken Gesamtplans gewesen zu sein, wurde aber erst ab 1740 konkretisiert.

Prälatenhof, Blick nach Nordosten

Der in der Konventküche ausgebrochene Brand vom 10.8.1738 richtete verheerende Schäden an der neuen Klosteranlage an und zerstörte große Teile der Stiftsgebäude und der Kirche. Bis Mitte Oktober 1738 dauerten die Aufräumarbeiten. Erst danach konnte man an den Wiederaufbau gehen. Dabei wurde einiges anders gemacht als vorher, anstelle der Holzdecken mauerte man jetzt Gewölbe, man baute Feuerschutzmauern, man verlegte steinerne Fußböden und deckte die Dächer mit Ziegeln ein. Die Wiederherstellung oblag schon dem nachfolgenden Abt, Adrian Pliemel (amtierte 1739-1745). Paul Troger malte das Deckenfresko über der Kaiserstiege nach der nach dem Brand erfolgten Einwölbung um 1739. Zugleich hatte das Kloster große Lasten durch Steuern zur Finanzierung der österreichischen Kriege zu tragen, und der Empfang der Kaiserinwitwe Wilhelmina Amalia und ihres Schwiegersohns Karl Albert von Bayern verschlang ebenfalls große Summen. Die Fertigstellung wurde erschwert, weil das Kloster große finanzielle Belastungen zu stemmen hatte. Mißernten schmälerten die Einnahmen, die politisch schwierigen Zeiten nach dem Tod von Kaiser Karl VI. erhöhten die Ausgaben. Deshalb ging das Baugeschehen eher langsam voran. Dennoch schaffte es dieser Abt, 1739 den Prälaturfestsaal und 1740/1745 den Kolomanisaal mit den letzten Fresken von Paul Troger für das Stift fertigzustellen.

Stiftskirche, Langhaus, Deckengemälde, Triumphweg des hl. Benedikt in den Himmel, sterbender Benedikt, von Engeln himmelwärts getragen, das Böse wird von Personifikationen der Tugenden vertrieben, kämpfende Engelsgruppen, Benedikt auf einem von Öllampen gesäumten Weg himmelwärts schreitend.

Die Stiftskirche wurde erst unter Abt Thomas Pauer (amtierte 1746-1762) eingeweiht, am 24.6.1746 durch den Passauer Fürstbischof, Kardinal Joseph Dominikus Franz Kilian Graf von Lamberg (amtierte 1723-1761). Das war ein wichtiger Schlußpunkt nach 44 Jahren Bauzeit. Dieser Abt ließ auch den Winterchor errichten. Unter Abt Thomas Pauer wurden die Barockgärten nach französischem Vorbild mit dem 1747-1748 von Franz Munggenast errichteten Pavillon als nördlichem Abschluß angelegt. Er verstand es weniger gut als seine beiden Vorgänger, die Klosterfinanzen in Ordnung zu halten. Als er starb, ließ er das Kloster in großen finanziellen Nöten zurück.

 

Stiftskirche, Kanzel und Seitenkapellen des nördlichen Seitenschiffs. Die Kanzel entstand nach Entwürfen von Galli-Bibiena durch den St. Pöltener Bildhauer Peter Widerin, ein Schwiegersohn von Jakob Prandtauer.

Unter dem nächsten Abt, Urban II. Hauer (amtierte 1763-1785), erfolgten keine Neubauten mehr, dafür setzte man innen die künstlerische Ausgestaltung der Gebäude fort, vor allem der Kaiserzimmer, weiterhin wurde die Bibliothek vergrößert, außerdem wurde eine Münz- und Gemäldesammlung zur Ausstattung erworben. Dieser hoch angesehene, mit vielen wichtigen Ämtern betraute Abt schaffte erneut die wirtschaftliche Konsolidierung des Stifts.

 

Stiftskirche, Hochaltar mit Detail, nach Entwürfen von Galli-Bibiena, aus Salzburger Marmor und vergoldetem Holz und Stuck. Zwischen den Altarsäulen stehen die Propheten Daniel, Jeremia, David, Iesaia, Ezechiel und evtl. Gideon. In der Mitte erhöht der Abschied der Apostelfürsten Petrus und Paulus, hoch darüber die Siegeskrone, darüber thronender Gottvater.

Geschichte: das Zeitalter der Aufklärung
Mit der Aufklärung war es vorbei mit der spätbarocken Kloster(selbst)herrlichkeit: Als Kaiser Joseph II. die österreichische Klosterlandschaft radikal umbaute, kam Melk noch verhältnismäßig gut weg: Das Kloster wurde nicht aufgehoben wie so viele andere, doch es wurde hart rangenommen. Man brauchte die Mönche in der Seelsorge, und deshalb mußte Melk fortan weit mehr Pfarreien betreuen als bisher, insgesamt 28. Mit Verordnung vom 30.3.1783 wurde die Hauslehranstalt aufgehoben. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Mönche limitiert und eingefroren. Kaiser Joseph II. bestimmte am 20.5.1781, daß eine Obergrenze der Mönche zu gelten habe. Für die Klöster, wo noch keine Anzahl festgelegt war, galt ein Aufnahmestopp. Die Anzahl der Konventualen in Melk wurde auf 22 festgesetzt. Die Mönche mußten dafür raus aus dem Kloster und in die betreffenden Pfarreien als Pfarrer oder Kaplan gehen, Volkskontakt statt Chorgebet, praktische Lebenshilfe für die Menschen statt strenges Ordensritual. Und für jede Pfarrei mußten zugehörige Pfarrhöfe und Schulen unterhalten werden, so daß das Überleben des Klosters zwar gesichert war, die Mönche aber auf einmal ziemlich hohe Belastungen hatten und für ihr Überleben hart arbeiten mußten, eine ganz neue Erfahrung.

Prälatenhof, Blick nach Osten, hinter dem Brunnen Durchgang durch die Benedictihalle. Der 1687 errichtete Kolomani-Brunnen wurde 1722 von Abt Berthold Dietmayr an den Markt Melk verschenkt und steht heute auf dem Melker Rathausplatz. Anfang des 19. Jh. holte man den Brunnen aus dem aufgegebenen Chorherrenstift Waldhausen hierher als Ersatz und Zentrum des Hofes.

Nach dem Tod von Abt Urban II. wurde dem Kloster Melk keine erneute Abtswahl gestattet. Joseph II. stellte sich die neue Ordnung so vor: Ein Kommendatarabt verwaltet verantwortlich die weltlichen Belange, und eine Art "kaiserlicher Prior", der auf 3 Jahre gewählt wurde, kümmert sich intern um die geistlichen Belange. Am 26.5.1786 wurde der Piarist Christian Fengler als erster Kommendatarabt eingesetzt; die Amtseinführung war am 2.6.1786. In Folge all dieser Maßnahmen verschob sich der Personalstand von Kloster Melk: 1780 gab es noch 46 Patres im Stift und 25 außerhalb in den Pfarreien und Gütern. Zehn Jahre später kann man die drastische Verlagerung sehen: 1790 gab es 15 Konventualen im Haus und 45 außerhalb in den Pfarreien und Gütern. Nach dem Tod von Kaiser Joseph II. gab es wieder etwas mehr Entspannung für die Klöster, die Entwicklungstendenz weg von internen Ritualen und hin zur Seelsorge als solche war jedoch unumkehrbar. 1822 konnte im Stift wieder eine theologische Hauslehranstalt eröffnet werden, die bis zum Ende des 19. Jh. Bestand hatte.

Prälatenhof, Blick nach Nordosten

Das Stiftswappen von Melk
Das Stiftswappen (Zeichnung: Hugo Gerard Ströhl) zeigt in der neuzeitlichen Form in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, an der Kreuzungsstelle mit einem Bund versehen. Dieses Stiftswappen kommt erstmalig in den Siegeln des Abtes Ottokar von Streitwiesen 1324-1329 vor. Es bezieht sich auf die Petrusschlüssel. Die Farben haben sich gewandelt: Erst waren die Schlüssel silbern in Schwarz, und so ist es in einer um 1460 entstandenen Abschrift des Kommentars des Nicolaus von Lyra zu Isaias, Jeremias, Baruch und Ezechiel in der Stiftsbibliothek dargestellt, eingebettet in eine florale Randleiste. Sinnigerweise ist dort der Schlüsselbart jeweils in Form eines Tatzenkreuzes mittig durchbrochen. Seit etwa 1650 bis zu Abt Ulrich Hauer (1763-1785) waren die Schlüssel golden in Rot oder in Blau, dann durchgängig golden in Blau.

Zeichnung: Hugo Gerard Ströhl

In die mehrfeldrigen Stiftswappen hielten unter Abt Berthold von Dietmayer (1700-1739) zwei halbe Adler am Spalt erstmalig in das Klosterwappen Einzug und bleiben seitdem dort als Felder enthalten. Er führte die Adler noch in den Feldern 2 und 3, nach ihm wurden sie fester Bestandteil des Wappens nachfolgender Äbte, allerdings nun in den Feldern 1 und 4. Seitdem ist das Wappen standardmäßig geviert mit Herzschild, in den Feldern 1 und 4 in Gold ein halber schwarzer Adler am Spalt, im Herzschild das Stiftsstammwappen. Die Felder 2 und 3 stehen zur Entfaltung der persönlichen Symbolik der einzelnen Äbte zur Verfügung.

Stiftswappen in der Hauptachse der Anlage (oben) mit Detailausschnitt (unten)

Wappen von Urban Perntaz
Urban I. Perntaz (-1587, amtierte 1564-1587 als 47. Abt und führte zwei separate Schilde in zusammengestellter Form, Schild 1 (rechts): in Schwarz zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte silberne Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, Schild 2 (links): geteilt, oben in Gold eine aufrechte, abgeschnittene Bärentatze (redendes Wappen: Pern-taz -> Bären-Tatze) mit roter Schnittfläche und vier Krallen oben, unten in Schwarz zwei goldene Balken. Das Wappen wird so beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 6 Tafel: 11, gleichlautend eine Farbdarstellung aus dem Jahre 1585, eine aquarellierte Federzeichnung in einem Ausgabenbuch 1584-1586, aufbewahrt im Stiftsarchiv, mit einem Engel als Schildhalter.

Abb.: Siegel des Abtes Urban Perntaz mit zwei getrennten Wappenschilden, Stiftsmuseum Melk

Wappen von Kaspar Hofmann
Kaspar Hofmann (-2.3.1623) amtierte 1587-1623 als 48. Abt und führte das Wappen geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Schwarz zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte silberne Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, Feld 2 und 3: geteilt, oben in Schwarz ein schreitender goldener Löwe, unten fünfmal silbern-rot geteilt, auf dem oberen Schildrand eine Mitra, schräglinks durchsteckt von einem goldenen Abtsstab. Das Wappen wird so beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 6-7 Tafel: 11. Aber besagter Abt, kaiserlicher Rat und Klosterratspräsident, erhielt am 23.6.1603 zu Prag aufgrund seiner besonderen Verdienste ein gebessertes Wappen (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 193.55); der entsprechende prächtig und farbig illustrierte pergamentene Wappenbrief wird im Stiftsarchiv Melk aufbewahrt. Dieses gebesserte Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein schwarzer, rotgezungter, golden gekrönter Adler, auf der Brust mit einer liegenden goldenen Mondsichel belegt, in der Höhlung ein sechszackiger goldener Stern, Feld 2 und 3: geteilt, oben in Schwarz ein schreitender goldener gekrönter Löwe, der (neu!) einen goldenen Krummstab aufrecht zwischen seinen Vorderpranken hält, unten fünfmal silbern-rot geteilt. Dazu wird auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen und links rot-silbernen Decken folgendes Kleinod geführt: eine liegende goldene Mondsichel, in der Höhlung ein goldener, sechszackiger Stern, auf den Spitzen der Mondsichel stehend ein gekrönter goldener Löwe, der einen goldenen Krummstab aufrecht zwischen seinen Vorderpranken hält, das Ganze zwischen einem Flug, der rechte Flügel fünfmal golden schwarz geteilt, der linke Flügel fünfmal silbern-rot geteilt. Das Wappen des Stifts Melk ist separat daneben gesetzt, mit schwarzer Feldfarbe und silbernem Melker Schlüssel. Das vermehrte Wappen wird bestätigt durch ein rundes Siegel des Abtes, ein Altar mit drei Heiligen (Koloman, Petrus, Paulus), unten das gevierte Wappen wie angegeben, als Herzschild das Stiftswappen mit dem Doppelschlüssel (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-472-XI-131).

Wappen von Reiner von Landau
Reiner (Reinhard) von Landau (1585-19.8.1637) amtierte 1623-1637 als 49. Abt. Sein Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 2: ein Bügelhelm zwischen zwei Reihen zu je drei Heuschrecken, Feld 2 und 3: ein doppelschwänziger Löwe, so nach Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 11, dort ohne Tinkturangaben. Am 4.1.1623 erhielt Dr. theol. Reinhard (sic!) Landau, damals noch Prior des Stiftes Melk, kaiserlicher Rat und Landschreiber in Österreich unter der Enns, zusammen mit seinem Bruder Johann den rittermäßigen Adelsstand für das Reich und die Erblande, dazu eine Wappenbesserung, die Rotwachsfreiheit und die Lehenberechtigung (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 240.6, ohne Abbildung). Das Wappen ist im Rietstap gelistet unter von Landau zum Thurnhof, ebenso im Siebmacher Band: NÖ1 Seite: 261 Tafel: 135, in Gold ein schwarzer Bügelhelm im Profil, von sechs nach oben fliegenden natürlichen Heuschrecken umgeben, bzw. "D'or, à un casque de tournoi de sable, taré de profil, acc. de six sauterelles volantes au naturel, chacune posée en pal, 3 rangées en chef et 3 rangées en pointe. Cimier: une sauterelle dans l'action de s'envoler, entre un vol, d'or et de sable" - also wäre die Helmzier des Familienwappens zu schwarz-goldenen Decken eine auffliegende grüne Heuschrecke zwischen einem rechts golden, links schwarzen Flug.

Wappen von Berthold Dietmayr
Berthold Dietmayr (15.3.1670-25.1.1739) amtierte 1700-1739 als 53. Abt, und er ist der eigentliche Bauherr des barocken Neubaus. Sein Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Blau ein goldener, facettierter, sechsstrahliger Stern, Feld 2 und 3: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Herzschild: in Rot oder in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem Engelskopf getragene goldene Mitra, schrägrechts hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 12, dort mit blauem Herzschild. Sein Wappen ist beispielsweise in der Stiftsbibliothek Melk über der mittig angelegten Tür angebracht. Ein zeitgenössischer Stich zeigt sein Wappen mit einer zusätzlichen Schwurhand oben auf der freien linken Seite der Mitra, umrahmt von zwei Füllhörnern und umgeben von drei Adlern, die ein Kreuz (oben rechts), einen Anker (oben links) und eine Schlange und ein flammendes Herz (unten) in ihren Klauen halten. In bauplastischer Form kann dieses Wappen weiterhin am Pfarrhof in Wullersdorf gefunden werden, in der gegenwärtigen Farbfassung ist der Herzschild blau. Eine ganz andere Farbgebung begegnet uns auf einem nach 1706 entstandenen Portrait-Gemälde des Abtes von Johann Kupetzky: Das Feld des goldenen Sterns ist rot, und der Herzschild ist blau. Dieser Abt war der erste, der die Adler ins klösterliche Wappen einbrachte. Seine Nachfolger behielten das bei, setzten die Adler aber nun in die Felder 1 und 4, also in die "besseren" Felder, was anzeigt, daß sie ab jetzt als zum Klosterwappen gehörig empfunden wurden. Von 1730 datiert ein rundes Siegel des Abtes, auf einem Altar drei Heilige (Koloman, Petrus, Paulus), unten ein geviertes Wappen, in dem in Feld 2 ein halber Adler und in Feld 4 ein Stern zu erkennen sind (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-471-XI-130).

In subtiler und der heraldischen Integrität beraubter Form begegnet uns das Wappen dieses Abtes auf dem Giebel ganz im Osten über der Pforte zum Torwartlhof: Zwei Putten halten die beiden goldenen Melker Schlüssel, die gemeinsam und einander im Winkel überlagernd den typischen Doppelschlüssel aus dem Herzschild bilden, und in der Mitte auf dem Scheitelpunkt des Giebels steht ein goldener Stern vor dem blauen Sommerhimmel, so wie der Bauherr dieses Klosters auch einen goldenen Stern in blauem Feld als persönliches Wappen führte - zu viel, um Zufall zu sein, auch wenn dieser Stern auf dem Giebel achtzackig und der im Wappen sechszackig ist. Es gibt aber auch Wappendarstellungen dieses Abtes mit achtzackigen Sternen, so z. B. auf einem Spiegel in barockem Zierrahmen in den Sammlungen des Stifts. Ein weiteres Wappen des Abtes finden wir auf einer um 1700 entstandenen Pontifikalgarnitur in der Sakristei des Stifts. Und im zweiten Obergeschoß der Kaiserstiege ist es ebenfalls angebracht.

Wappen von Adrian Plieml
Adrian Plieml (15.1.1683-6.11.1745) amtierte 1739-1745 als 54. Abt. Sein Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Blau eine goldene, gesichtete Strahlensonne, Feld 3: in Blau ein schrägrechts gelegter, beblätterter Zweig mit einer silbernen, grün bespitzten Blüte, Herzschild: in Blau oder Rot zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem geflügelten Engelskopf getragene goldene Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 13, mit blauem Herzschild. Sein Wappen ist in Farbe abgebildet in der ihm zu Ehren 1739 hergestellten Festschrift, aufbewahrt in der Melker Stiftsbibliothek, mit kleinen Abweichungen: Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, Adler am Spalt, Feld 2: in Blau eine goldene, gesichtete Strahlensonne, Feld 3: in Blau eine schrägrechts gelegte, grün gestielte und beblätterte goldene Sonnenblume (eine redende Anspielung Pliemel -> Blümel), Herzschild: in Rot zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem geflügelten Engelskopf getragene goldene Mitra, schrägrechts hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das ist eines der authentischen Beispiele für die Verwendung des Stiftswappens auf rotem Feld. In der erwähnten Festschrift erscheint dieses Wappen noch einmal in einer Graphik gemeinsam mit dem Wappen seines Vorgängers, allerdings monochrom. Von 1743 datiert ein ovales Siegel des Abtes, im Feld ein geviertes Wappen mit Herzschild wie beschrieben, auf dem Schild ein Cherub mit Inful und Abtsstab (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-470-XI-129). Ein anderes, rundes Siegel des Abtes zeigt auf einem Altar den hl. Koloman, rechts Petrus, links Paulus, das Wappen beschädigt, folgt aber dem Gesagten (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-469-XI-128).

Wappen von Thomas Pauer
Thomas Pauer (2.2.1698-22.12.1762) stammte aus Altenburg bei Horn. Sein Ordenseintritt erfolgte 1716, er erhielt die Priesterweihe 1723, und 1739-1742 war er Pfarrer in Traiskirchen und Haugstorf. Am 11.1.1746 wählte das Kapitel ihn zum 55. Abt. In seiner 1746-1762 währenden Amtszeit konnte die Einweihung der vollendeten Stiftskirche gefeiert werden. Weiterhin fand in seiner Amtszeit die Errichtung des Winterchors (der Wintersakristei) statt, und er ließ 1747-1748 den barocken Pavillon von Franz Munggenast erbauen und die Gartenanlagen im französischen Stil gestalten. An besagtem Pavillon ist oben sein Wappen angebracht.

Dieses Wappen ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Silber über einem grünen Berg drei (2:1) nach oben fliegende goldene Bienen, Feld 3: in Silber auf einem Grund ein grün beblätterter Rosenstock mit drei (1:2) roten Rosenblüten, überhöht von drei balkenweise gestellten, nach oben fliegenden goldenen Bienen, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem geflügelten Engelskopf getragene goldene Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird weiterhin beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 13. Das Wappen dieses Abtes ist auch in einer 1746 erschienenen Festschrift für Thomas Pauer abgebildet, jedoch in monochromer Form ohne Hinweis auf Tinkturen. Besagte Festschrift wird in der Stiftsbibliothek Melk aufbewahrt.

Im Focus: Der Gartenpavillon
Eine der ersten Handlungen des neuen Abtes Thomas Pauer war es, den lange geplanten und bisher aus welchen Gründen auch immer nicht umgesetzten Garten außerhalb des Klosters in Angriff zu nehmen. Er gab 1746 bei Franz Thomas Rosenstingl (1702-1785) die Erstellung eines Gartenrisses in Auftrag, und schon im Oktober 1746 sollte Franz Munggenast (1724-11.5.1748), der seinem Vater Joseph als Stiftsbaumeister nachgefolgt war, Pläne für ein Lusthaus erstellen. Unter ihm wurde bis 1748 der Gartenpavillon als point de vue am Ende des Parterres errichtet, genau im Schnittpunkt der nord-südlich verlaufenden Hauptachse des Parterres mit der nördlichen Längsachse des Gartens.

Der eingeschossige Bau ist dreigliedrig. In der Mitte liegt der Hauptraum über ovalem Grundriß und kragt nördlich und südlich über die Flucht der beiden Seitenflügel aus. Der Zugang erfolgt von Süden her über eine einläufige Freitreppe mit Terrasse. Der Mittelteil wölbt sich halbrund vor und besitzt in der Nord-Südachse jeweils eine Fenstertür und rechts und links davon je eine große Fensteröffnung. Die Seitenflügel besitzen je drei Fensterachsen an der langen und zwei Fensterachsen an der kurzen Seite. Die Fassade des Mittelteils wird durch Pilaster und Doppelpilaster ionischer Art in den Fensterzwischenräumen gegliedert. Der vorkragende Segmentgiebel ruht auf je einem Säulenpaar ionischer Ordnung vor den Doppelpilastern. Die rundbogigen Fenstertüren sind mit einem Segmentbogengiebel verdacht. Rückwärtig ist die Gestaltung schlichter, und dort gibt es auch nur eine Böschung, keine Freitreppe. Das komplette Bauwerk besitzt ein mehrteiliges, umlaufendes Gebälk, eine Attika und ein profiliertes Kranzgesims. Die Seitenflügel sind schlichter, dort gibt es anstelle der Pilaster doppelte lisenenartige Putzflächen, die zusammen mit horizontalen Bändern die Fassade rhythmisieren. Auch die Fenster sind anders gestaltet, hier finden wir rechteckige Sprossenfenster mit gerader Verdachung. Die zahlreichen Fenster- und Türöffnungen verleihen dem Gebäude Leichtigkeit und verbinden den Innenraum mit dem Garten. Das freiplastische Wappen, die beiden flankierenden Genien und die beiden Vasen an der Rückfront wurden 1748 von Peter Widerin (1684-1760, der Schwiegersohn von Jakob Prandtauer) aus Eggenburger Sandstein gehauen und als Baudekor geliefert.

Im Focus: Die Malereien im Gartenpavillon
Abt Thomas Pauer erlebte die Fertigstellung der Ausstattung aber nicht mehr. In den Deckenfresken des Hauptraumes wird aber an ihn erinnert, denn dort ist sein Bildnis zu sehen auf einem von zwei Genien präsentierten Medaillon, und die Inschrift auf einem Stein dokumentiert die Errichtung in seiner Amtszeit: "THOMAS AB AEDIFICAVIT ANN: 1747". Zugleich aber ist der schlafende Chronos mit einer abgelaufenen Sanduhr in der Hand dargestellt, als Hinweis auf den Lauf der Zeit und das Ableben des Bauherrn vor der Fertigstellung. Diese Szene ist an der Westseite an der Wand zwischen den Durchgängen zu den Nebenräumen zu finden. Die Ausschmückung mit Fresko- und Seccomalereien erfolgte 1763-1764 unter Abt Urban II. Hauer (amtierte 1763-1785); der Maler war Johann Bergl. Auch Franz Munggenast wird an der Ostwand des Hauptraumes im Pavillon mit Zirkel, Senkblei und Lineal wiedergegeben. Darüber präsentieren Genien mit Fanfaren das Bildnis von Abt Urban Hauer. Die entsprechende Inschrift lautet "URBANUS AB: EXORNAVIT ANN. 1764". Im Zentrum der Decke sind in einem Himmel mythologische Götterfiguren dargestellt, welche die Jahreszeiten symbolisieren. Unter der strahlenden Sonnenscheibe erkennt man auf einem goldenen Thron die blumenstreuende Flora als Symbol des Frühlings. Ceres steht für den Sommer, Bacchus für den Herbst, und darunter bilden eine Frau mit Fackel und eine Personifizierung des Nordwindes Boreas eine Kette, den Winter repräsentierend.

Das Deckengemälde hat als Thema die verschiedenen Erdteile in der Attikazone. Die zentrale Szene im Norden stellt Europa dar, die tyrische Prinzessin, die von Zeus in Form eines weißen Stieres nach Kreta entführt wird. Der Stier hat über dem Kopf schwebend das astronomische Zeichen für den Planeten Jupiter. Neben der Frauengestalt in antikisierender Kleidung liegen die Insignien des Heiligen Römischen Reichs, Krone und Reichsapfel; ein Zepter hält sie in der Hand. Im Hintergrund wird ein Triumphbogen von einem Reichsadler bekrönt. Zwischen den Säulen des Triumphbogens fällt der Blick auf einen Tempietto. Dieser Tempietto steht für den vom römisch-deutschen Kaisertum verteidigten katholischen Glauben.

Neben Europa werden Vertreter der Künste und der Wissenschaften symbolisch dargestellt. Die Musik ist mit Geige, Laute, Trommel und Notenblatt vertreten, ebenso die Malerei mit Staffelei und Palette, und Kanone und blutiger Degen stehen für die Kriegskunst. Eine Figur mit Lorbeerkranz und einem versiegelten Brief in der Hand trägt die Ordenskette des Ordens vom Goldenen Vlies, vielleicht für die Kunst der Diplomatie. Daß diese Errungenschaften unserer europäischen Kultur in dieser Weise dargestellt werden, unterstreicht die Überlegenheit Europas gegenüber den anderen Kontinenten.

Im Süden des Deckengemäldes wird Afrika dargestellt. Das Haupterkennungsmerkmal ist eine Pyramide im Hintergrund, mit Symbolen des Islam und heidnischer Religionen. Ein brauner Stammesfürst mit Perlenschmuck, Armspange und Ohrringen hält einen Schimmel am Zügel, während ein Diener einen Sonnenschirm über ihn hält. Löwe, Tiger, exotische Pflanzen, Gold und Edelsteine, Putten mit Granatapfel, Ananas und weitere Früchte komplettieren das Klischeebild des Kontinents.

Auf der westlichen Seite des Deckengemäldes wird Amerika dargestellt. Einen Elefanten würde man da jetzt nicht vermuten, aber hier wird er vom Maler einsortiert. Typischer sind die Figuren mit Federkopfschmuck und Schmuck aus Gold und Edelsteinen. Indianer und Dunkelhäutige, oder was man damals dafür hielt, verschmelzen hier zu einer wenig realistischen exotischen Bevölkerung. Der Herr direkt unter den Elefantenstoßzähnen trägt auch einen Federrock, er ißt gerade exotische Früchte von einem Silbertablett. Auch der Papagei auf der linken Hand der Mittelfigur gehört zum Kontinent Amerika, ebenso wie Zuckerrohr, Kakao- und Kaffeebaum. Ein großes Segelschiff  und zwei spanische Konquistadoren sind im Hintergrund zu erkennen, mit Spiegel und Zucker werden Tauschgeschäfte getätigt. Das Amerika-Bild ist genauso wenig differenziert und klischeehaft wie die Darstellung der anderen Kontinente.

Der Kontinent Asien ist das Thema der östlichen Attikazone des Deckengemäldes. Im Zentrum der Szene ist ein Fürst mit Turban, Agraffe und Zepter zu sehen, vermutlich ein türkischer Herrscher; ihm wird gerade von einem afrikanischen Diener in unterwürfiger Stellung ein Dokument mit anhängenden Siegeln gereicht, während der Fürst desinteressiert in die Ferne schaut. Rechts des Fürsten sind Sklaven in Ketten zu sehen, die das bequeme Lager des Fürsten stützen.

Eine Gesandtschaft nähert sich von links, auf den Stufen vor dem Fürsten kniend, der eine mit Hinterhauptszopf und beiderseits nach unten gezogenem Tartarenbart, der andere mit Turban, beide bringen Geschenke dar, eine goldene Schale und eine geöffnete Kiste mit Gold- und Perlenketten. Vermutlich soll eine chinesische Gesandtschaft dargestellt werden. Palme, Krokodil, Dromedar und ein Vogel Strauß ergänzen die exotische Szenerie.

Unter der Asien-Szene präsentieren zwei Figuren eine Vase vor der Scheinarchitektur einer muschelförmig geschlossenen Wandnische. Die Malereien wurden während der Franzosenkriege beschädigt, 1812 durch Anton Müller ergänzt und seitdem dreimal restauriert, 1910, 1960 und 1998-1999. Die Nebenräume sind ebenfalls ausgemalt, doch hier wird die von der Zivilisation unberührte Welt exotischer Länder dargestellt in Form einer paradiesischen, üppigen Welt voller exotischer Pflanzen, Tiere und Bewohner. Solche Darstellungen waren im 18. Jh. äußerst beliebt und haben ihre Wurzeln nicht nur in den zeitgenössischen Reiseberichten, sondern auch in den Naturstudien der holländischen Maler Frans Post und Albert Eckhout und in einer bekannten Gobelinserie mit dem Thema "Nouvelles Indes". Auch die Sehnsucht nach dem unberührten, naturnahen Sein des Menschen und nach dem verlorenen Paradies im Sinne einer später entwickelten Rousseauschen Naturromantik dürfte zur Beliebtheit dieses Sujets beigetragen haben. Jedenfalls ist es einzigartig, diese Thematik und überhaupt einen solchen Lustpavillon in einem Kloster vorzufinden.

Wappen von Urban II. Hauer
Urban II. Hauer (28.7.1710-17.10.1785), der 1763-1785 als 56. Abt amtierte, führte das Wappen nach einem historischen Exlibris geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2 und 3: in Rot ein Dreiberg, auf dem mittleren Berg ein goldenes Tatzenkreuz stehend, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem geflügelten Engelskopf getragene goldene Mitra, schrägrechts hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird weiterhin beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 13. Dort wird der dreiteilige Berg als grauer, dreispitziger Felsen angegeben. Das Wappen dieses Abtes ist in bauplastischer Form zu sehen oberhalb des Torbogens der Wehrkirchenanlage St. Margaretha in Traiskirchen, in der gegenwärtigen Farbfassung abweichend von den Siebmacher-Angaben, der Melker Doppelschlüssel golden in rotem Feld, das persönliche Feld blau mit einem goldenen Kreuz auf einem roten Dreiberg, die Mitra rot mit goldenen Verzierungen.

Wappen von Isidor Payrhuber
Isidor Payrhuber (9.2.1741-5.7.1809) war der letzte Kommendatarabt, und er konnte nach dem Tod von Kaiser Josef, der die Abtswahl 4 Jahre lang untersagt hatte, 1790 zum 57. Regularabt gewählt werden. Sein Wappen ist nach einem historischen Stich geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Rot ein silberner Sparren von drei (2:1) silbernen Rauten begleitet, Feld 3: in Schwarz einwärts ein goldener, rotgezungter Löwe, der in seinen Vorderpranken eine silberne Raute hält, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine von einem geflügelten Engelskopf getragene goldene Mitra, schrägrechts hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird weiterhin beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 13.

Wappen von Anton Reyberger
Anton Reyberger (21.1.1757-3.10.1818) amtierte 1810-1818 als 58. Abt, und er führte das Wappen geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Blau ein goldener, sechszackiger Stern, Feld 3: in Silber auf einem grünen Boden ein von vier Bienen umschwärmter goldener Bienenkorb, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine Mitra, schrägrechts hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 14. Interessant ist, daß hier mit dem Stern ein persönliches Motiv des Abtes Berthold Dietmayr übernommen wurde, aber nur für ein Feld.

Wappen von Marian Zwinger
Marian Zwinger (28.10.1758-20.10.1837) amtierte 1819-1837 als 59. Abt, und er führte das Wappen geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2 und 3: in Blau aus dem äußeren Rand nach innen gerichtet hervorkommend ein silberner nackter Unterarm, der ein lateinisches Kreuz hält, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 14.

Wappen von Wilhelm Eder
Wilhelm Eder (9.6.1780-24.9.1866) amtierte 1838-1866 als 60. Abt, und er führte das Wappen geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Blau aus dem linken Rand nach innen gerichtet hervorkommend ein silberner nackter Unterarm, der ein lateinisches Kreuz hält, Feld 3: in Blau auf grünem Boden einwärts eine silberne Taube mit einem grünen Olivenbaumzweig (Ölzweig) im Schnabel, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 14. Interessant ist, daß hier mit der ein Kreuz haltenden Hand ein persönliches Motiv des Vorgänger-Abtes Marian Zwinger übernommen wurde, aber nur für ein Feld.

Wappen von Clemens Moser
Clemens Moser (6.9.1806-15.2.1875) amtierte 1867-1875 als 61. Abt, und er führte das Wappen geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, goldenbewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Blau innerhalb eines goldenen Strahlenkranzes ein goldenes Auge Gottes im Dreieck, Feld 3: in Blau aus dem linken Rand nach rechts gerichtet hervorkommend ein silberner nackter Unterarm, der ein lateinisches Kreuz hält, Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Klö Seite: 7 Tafel: 14. Interessant ist, daß hier mit der ein Kreuz haltenden Hand erneut ein persönliches Motiv des Vorvorgänger-Abtes Marian Zwinger übernommen wurde, aber nur für ein Feld und an anderer Position als beim Vorgänger Wilhelm Eder. Auch wenn jetzt mittlerweile drei Äbte diese Kreuzhand führen, gehört sie dennoch nicht zum Stiftswappen.

Wappen von Alexander Karl
Alexander Karl (19.3.1824-1.2.1909) amtierte 1875-1909 als 62. Abt. Er bekam am 25.2.1881 zu Wien einen Wappenbrief. Das Wappen selbst ist mir nicht bekannt, Hinweise willkommen. Devise: Omnibus prodesse. Seine Plakette am Melker Rathaus ist ohne Wappen.

Das Wappen von Amandus John:
Dieses heraldische Exlibris für den Abt Amandus John, "ex libris bibliothecae mellicensis", aus der Stiftsbibliothek Melk, ist eine Graphik des Künstlers Ernst Krahl (1858-1926). Über dem Abtswappen befindet sich in runder Vignette eine Ansicht des Klosters Melk auf dem Felsen über der Donau (Gutenberg 29.642). Unten rechts ist das Blatt signiert mit "E. Krahl". Das Wappen dieses Abtes ist geviert: Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer Adler am Spalt. Feld 2: ein schwebendes goldenes Tatzenkreuz in Blau. Feld 3: ein goldenes Zahnrad in Blau. Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk. Auf dem gekrönten Helm ein schwarzer Adler, auf dem oberen Schildrand optisch links die Inful und optisch rechts schräg hinter dem Schild der Abtsstab. Er bekam am 18.12.1912 zu Wien einen Wappenbrief.

 

Zeichnung: Ernst Krahl

Amandus John (3.11.1867-5.7.1942) wurde in Kreibitz, Nordböhmen (Chribská, Tschechien) geboren. Sein Geburtsname war Josef John. Er trat 1887 in das Stift Melk ein, erfuhr 1892 die Priesterweihe, war 1892-1909 in verschiedenen Pfarreien als Seelsorger tätig, ehe er 1909 Abt des Klosters wurde. Er war 1912-1915 Abgeordneter des Großgrundbesitzes im niederösterreichischen Landtag. Er starb am 5.7.1942, d. h. er erlebte in seiner Amtszeit beide Weltkriege. Er steht für eine Phase des Umbruchs in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, aber er war ein begabter Wirtschafter und schaffte es. Unter ihm fand die Modernisierung des Stifts statt, z. B. durch Einbau einer modernen Trinkwasserversorgung mit Leitungen und einer Kanalanlage sowie durch Bau eines eigenen Elektrizitätswerkes. Er ließ das Ökonomiegebäude erbauen. Den landwirtschaftlichen Ertrag der Stiftsgüter steigerte er durch sinnvolle Maßnahmen. In seiner Amtszeit erfolgte 1914/1915 die Gründung des Juvenats, eines Knabenseminars, das auch Kindern ärmerer Bevölkerungsschichten offenstand und ihnen den Besuch des Gymnasiums ermöglichte. Güter in Rumänien (Margitta) gingen dem Stift verloren. 1915 kaufte er andererseits für das Stift die Kartause Gaming mit ihren Besitzungen. Abt Amandus ließ mehrere Pfarrkirchen restaurieren, z. B. diejenigen in Albersdorf, Fahrndorf, Matzersdorf, Rohrendorf und Weikendorf. Eine moderne Kirche ließ er in Grillenberg neu errichten. Um diese ganzen Maßnahmen finanzieren zu können trotz Weltwirtschaftskrise und Inflation und trotz ausbleibendem Ertrag der stiftseigenen städtischen Mietshäuser, mußte er sich entschließen, bildlich gesprochen das Tafelsilber des Stifts zu veräußern, die Wasserleitung wurde z. B. in den 1920er Jahren mit dem Verkauf einer originalen Gutenberg-Bibel gegenfinanziert. Auf der einen Seite trennte man sich auf unverzeihliche Weise von wertvollsten Kulturgütern, auf der anderen Seite sicherte er das Überleben des Klosters.

Zeichnung: Ernst Krahl

Wappen von Georg Wilfinger
Georg Wilfinger (6.10.1949-) amtiert seit 2001 als 67. Abt. Er führt als Wappen den Schild geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Gold ein halber schwarzer, golden bewehrter Adler am Spalt, Feld 2: in Blau eine aus dem unteren Rand hervorwachsende, naturfarbene Sonnenblume (golden, grün gestielt und beblättert, schwarz bebutzt), Feld 3: in Blau eine naturfarbene Weinrebe (mit goldenem Stiel, zwei grünen Blättern und Weintraube), Herzschild: in Blau zwei in Form eines Andreaskreuzes schragenweise übereinandergelegte goldene Schlüssel mit gemeinsamem Griff, Stiftswappen Melk, auf dem Schildrand oben eine goldene Mitra, schräglinks hinter dem Wappen ein goldener Abtsstab, Devise: "in gaudio servire" - in Freude dienen.

Ansicht von der Stadt aus südwestlicher Richtung

Übersicht über die Äbte des Benediktinerstifts Melk von 1500 bis heute
mit Kurzbiographie, soweit Daten verfügbar

Ansicht von der Stadt aus südwestlicher Richtung

Stifterwappen in der Stiftskirche: Epiphanie-Altar
Nicht nur die Äbte haben ihre heraldischen Spuren im Stift hinterlassen, sondern auch Stifter: Der italienische Theateringenieur Antonio Beduzzi hat die Seitenaltäre des Langhauses gestaltet. Zwei davon tragen ein Wappen. Über einem Altarblatt der östlichsten nördlichen Seitenkapelle mit einer Darstellung der Anbetung durch die heiligen drei Könige, eine Malerei von Johann Michael Rottmayr (1654-1730), ist ein Allianzwappen aus zwei einander zugeneigten Ovalkartuschen angebracht. In der heraldisch rechten Kartusche für den Ehemann befindet sich das farblich absolut nicht korrekt gefaßte, sondern willkürlich angestrichene Wappen der Grafen von Herberstein mit folgendem Aufbau (mit korrekten Tinkturangaben): Hauptschild: einmal gespalten und zweimal geteilt zu sechs Feldern, wobei hier allerdings die Spaltlinien gegeneinander versetzt wurden, um den Platz für die Inhalte zu optimieren, was aber nicht der heraldisch korrekten und logischen Anordnung entspricht: Feld 1 und 4: in einem mit goldenen Herzen bestreuten schwarzen Feld ein nach links gewendeter, aufspringender silberner Wolf (von Neuberg, von Neyberg, kam 1542 hinzu), Feld 2 und 5: gespalten (Gnadenwappen von 1522, wird in der Lit. in Feld 5 gewendet angegeben), rechts: in Rot ein goldenes Kastell mit offenem Tor und offenen Fenstern (Königreich Kastilien, Gnadenwappen), links: in Rot ein silberner Balken (Erzherzogtum Österreich, Gnadenwappen), Feld 3 und 6: in Rot ein goldenes Pferdekummet (von Hag, Gutenhag, kam 1409 hinzu, hier wurde das Motiv nicht verstanden und als Ornament umgesetzt), Herzschild: in Rot ein silberner Sparren (Stammwappen der von Herberstein, traditionell als Pflugschleife interpretiert). Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: NÖ1 Seite: 181 Tafel: 86-87, Band: OÖ Seite: 113 Tafel: 36, Band: Mä Seite: 45 Tafel: 33, Band: Bö Seite: 227 Tafel: 99, Band: PrGfE Seite: 8 Tafel: 13, Band: Un Seite: 232 Tafel: 180, ferner im Bartsch, wobei in dieser Quelle zwei Komponenten auf separate Schilde verteilt werden und der Hauptschild aus Herberstein und Kastilien/Österreich geviert ist.

 

Hier wird kein Oberwappen dargestellt. Zur Vervollständigung werden hier die fünf möglichen, gekrönten Helme angegeben: Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der "römische König" in Krönungsornat mit römischer Kaiserkrone, Zepter in der Rechten und Reichsapfel in der Linken, Helm 2 (rechts innen): auf dem Helm mit rot-silbernen Decken der König von Spanien im Harnisch, in der Rechten ein Schwert haltend, in der Linken ein goldenes Zepter haltend, auf dem Haupt eine Laubkrone, Helm 3 (links innen): auf dem Helm mit rot-goldenen Decken der Zar der Russen mit silbernem Hut mit braunem Pelzstulp, in der Rechten drei goldene Pfeile, in der Linken einen goldenen Bogen haltend, Helm 4 (rechts außen): auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwischen einem schwarzen, mit goldenen Herzen bestreuten Flug ein wachsender silberner, golden bewehrter, rotgezungter Wolf (von Neyberg), Helm 5 (links außen): auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein goldenes Pferdekummet, an der Spitze gekrönt und mit einem schwarzen Federbusch besteckt (von Hag).

Das zweite Wappen gegenüber für die Ehefrau kann als das der böhmischen Familie der Freiherren von Wertema identifiziert werden; es ist ebenfalls geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: in Rot ein silberner Balken, belegt mit dem goldenen Buchstaben "F", Feld 2 und 3: in Schwarz ein golden gekrönter goldener Löwe, derjenige in Feld 2 in der rechten Vorderpranke eine goldene, blau gefüllte und oben mit einem Kreuz besetzte Bügelkrone haltend, derjenige in Feld 3 in der rechten Vorderpranke einen goldenen Reichsapfel haltend, Herzschild: unter einem goldenen, mit einem schwarzen Adler belegten Schildhaupt innerhalb eines schwarz-rot-silbern gestückten Bordes (hier unregelmäßig) in Rot ein silberner, schwarzgefugter Zinnenturm eigentlich mit vier welschen Zinnen (Schwalbenschwanzzinnen), zwei Fenstern und einem Tor. Zu diesem Wappen würden drei gekrönte Helme gehören, Helm 1 (Mitte): ein schwarzer, golden gekrönter und golden nimbierter Doppeladler, in den Fängen rechts ein silbernes, golden gegrifftes Schwert und links ein goldenes Zepter haltend, Helm 2 (rechts): zu schwarz-goldenen Decken der Zinnenturm aus dem Herzschild wie beschrieben, Helm 3 (links): zu rot-silbernen Decken ein goldener, golden gekrönter Löwe wachsend. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Mä Seite: 176 Tafel: 124, im Basler Wappenkalender 1919 und im Wappenbuch der Stadt Basel.

Bei der Familie italienischen Ursprungs (Mailand, Como) handelt es sich um ein altes Geschlecht der Grafschaft Chiavenna, dessen ursprünglicher Name "Wertemate" gewesen sein soll, eigentlich korrekt sogar della Porta di Vertemate, von der Pforte von Vertemate bei Varese. Der alte Name erklärt die Pforte des Turmes. Um 1130 hatte Hospinus della Porta die Herrschaft Vertemate erworben. Der Name wurde im 17. Jh. sogar zu "Werthemann" verballhornt. Ein Zweig der Familie war in Basel ansässig, begründet von Achilles de Vertemate (1552-1608), Seidenhändler und Spediteur, der 1583 nach Basel kam und 1587 die Basler Bürgerrechte erhielt. Der Name Achilles wurde genau wie seine Berufe Tradition in den nächsten Generationen. Weitere Berufe der Basler Linie waren Textilfabrikanten und Bankiers. Der Basler Zweig war reformiert. Daneben gab es noch einen katholischen Zweig mit dem Beinamen Franchi (nach einem Lanfrancus), als Unternehmer am bündnerischen Bergbau tätig, zu Beginn des 20. Jh. ausgestorben.

Als "Wertema" wurde der Name in das Diplom vom 30.9.1653 aufgenommen, als Georg von Wertema aufgrund seiner Verdienste im 30jährigen Kriege zu Regensburg den Reichsfreiherrenstand mit dem Prädikate "Edler Herr zu Adersberg und Thurnegg" bekam. Mit der Standeserhöhung wurden ihm Lehenbesitzfähigkeit, das privilegium denominandi, eine Wappenbesserung und die Rotwachsfreiheit gewährt (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 453.38). Georgs Sohn, Michael Josef Freiherr von Wertema Edler Herr auf Adlersberg und Thurneng/Thurneeg, erhielt am 19.5.1700 zu Laxenburg von Leopold I. aufgrund der Verdienste der Familie besonders um Ferdinand II. in Böhmen das Inkolat für das Königreich Böhmen verliehen. Georgs Bruder, Johann von Wertema, bekam nach 1620 den Besitz Biskupic, ein Lehen des Hochstifts Olmütz, und später noch das Lehen Augezd (heute: Újezd nad Rokytnou), ebenfalls ein bischöfliches Lehen. Als er 1658 ohne Kinder starb, fielen beide Lehen via Neubelehnung an seinen Neffen, Georgs Sohn, den kaiserlichen Obrist-Küchenmeister Matthias Freiherr von Wertema, und als dieser 1667 starb, fielen die beiden Güter heim und gingen an andere Familien, zunächst an Karl Steinel von Plessenet, und der trennte beide Lehen voneinander, die jetzt durch Verkauf getrennte Wege gingen. Das Stammwappen entspricht dem Herzschild ohne Schildhaupt, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken die Schildfigur. Die Version mit Schildhaupt führt auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken einen schwarzen, golden gekrönten wachsenden Adler mit goldenen Beinen und ebensolchem Schnabel sowie roten Krallen und ebensolcher Zunge.

Hier steht die Wappenkombination für Johann Friedrich Maximilian Graf von Herberstein (-1695), Herr der Herrschaften Eckartsau und Pellendorf, und Catharina Barbara Theresia Freiin von Wertema, Sternkreuzordensdame. Ersterer war der Sohn von Friedrich Hartmann Graf von Herberstein (-1670), niederösterreichischer Landrechtsbeisitzer, und Katharina Susanna Freiin von Teufel. Die Beiden hatten vier Kinder, von denen aber drei in frühester Kindheit verstarben. Nur ein Sohn überlebte die Kindheit, wurde aber geistlich, das war Johann Friedrich Adolph Graf von Herberstein (1689-1719), Domizellar in Passau, 1718 Bischof von Madrizza in Bosnien. Er starb aber noch vor seiner Mutter. Die 1695 verwitwete und 1719 ihres letzten Kindes beraubte Catharina Barbara, die zuvor auch ihren einzigen verbliebenen Bruder Michael Josef von Wertema verloren hatte, verkaufte die Herrschaften Eckartsau und Pellendorf und errichtete mit dem Erlös von 666000 fl. testamentarisch die Herbersteinsche Fräuleinstiftung, der Stiftungsbrief datiert vom 4.3.1720. Sie selbst wurde bei den Dominikanern in Wien beigesetzt. Der Epiphanie-Altar in Melk ist vermutlich ebenfalls eine testamentarische Stiftung, denn das Altargemälde mit den Heiligen Drei Könige wurde von J. M. Rottmayr 1723 gemalt.

Stifterwappen in der Stiftskirche: Leopoldi-Altar
Der Leopoldi-Altar befindet sich in der dritten, also östlichsten südlichen Seitenkapelle, Das Altarbild wurde von Georg Bachmann 1650 auf eine Zinnplatte gemalt und stellt die Melker Hausgeschichte von Leopold I. bis Leopold III. dar. Weil es die Gründungsgeschichte des Klosters abbildet, ist es das einzige Altarbild, das aus der alten Stiftskirche in den barocken Neubau übernommen wurde. Im Bild rechts unten ist Leopold I. zu sehen, wie er Chorherren in seine Burg bringt. Leopold II. wird unten links dargestellt; er führt Sigibold als ersten Abt ein. Und oben über diesen beiden Gruppen wird Leopold III. der Heilige dargestellt, wie er seine Hand schützend über ein Modell der alten Melker Stiftskirche hält. Die beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus sind im Hintergrund zwischen Kirchenstifter und Kirchturm zu erkennen, mit Schlüssel und Schwert als Attributen. Das Wappen über dem Altar ist dasjenige der Familie Moser zu Ebreichsdorf. Es ist geviert, Feld 1 und 4: rot-silbern geteilt mit einem golden gekrönten Greifen in verwechselten Farben, Feld 2 und 3: blau-golden geteilt mit drei auf drei schwarzen Hügeln oder einem schwarzen Dreiberg stehenden, beblätterten schwarzen Mooskolben (Rohrkolben) mit zwei goldenen Sternen oben zwischen den Kolben (redendes Stammwappen Moser).

 

Erst führte die Wiener Familie nur Feld 2 als Wappen, dazu auf dem blau-golden bewulsteten Helm auf einem schwarzen Dreiberg stehend die drei schwarzen Mooskolben mit den zwei goldenen Sternen dazwischen (schwebend, so nur in der Papierheraldik möglich). Einen diesbezüglichen Wappenbrief hatten die Brüder Niklas Christoph und Hans Moser zur Belohnung für treue Kriegsdienste am 21.3.1544 vom römisch-deutschen König Ferdinand I. erhalten. Daniel Moser (1570-23.12.1639), Stadtrichter und mehrmaliger Bürgermeister in Wien, nach dem in Wien eine Straße benannt wurde, bekam zu Prag am 12.7.1606 den rittermäßigen Adelsstand für das Reich und die Erblande nebst Wappenbesserung und Lehenberechtigung, und dabei entstand das gevierte Wappen. Im Diplom (österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 283.15) wird das Oberwappen wie folgt abgebildet: auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen und links rot-silbernen Decken ein golden gekrönter, silbern-rot geteilter Greif stehend zwischen einem Paar Büffelhörner, das rechte golden-schwarz, das linke rot-silbern geteilt, in den Mündungen jeweils drei schwarze beblätterte Mooskolben. Hier ist das Wappen statt dessen oben mit einer Krone bedeckt; zwei goldene, gekrönte Greifen dienen als Schildhalter.

Daniel Moser wurde am 11.5.1635 in die niederösterreichische Landstandschaft aufgenommen. Er kaufte 1639 vom niederösterreichischen Vicedom Veit Schinderl zu Immendorf die Herrschaft Ebreichsdorf in Moos, nach der sich die Familie fortan nannte. Die Herrschaft blieb jedoch nur bis 1686 in Familienbesitz, denn Daniel Moser hatte aus seiner ersten Ehe mit Katharina Wankher von Bruck einen Sohn, ebenfalls Daniel Moser, der Katharina Gurtner von Egenburg heiratete und mit ihr drei Söhne hatte, Franz Karl Moser, Johann Ernst Moser und Max Ferdinand Moser. Nach dem Tod des ersten verkauften die beiden anderen Brüder die Herrschaft an den Grafen Anton von Collalto.

Im Siebmacher Band: NÖ1 Seite: 305 Tafel: 162 wird noch eine weiter vermehrte Variante angegeben, geviert mit Herzschild, Feld 1-4 wie zuvor, Herzschild gespalten, rechts in Gold ein gekrönter schwarzer Adler, links in Rot ein silberner Schrägrechtsbalken mit einer auffliegenden naturfarbenen Lerche. Der Hintergrund dieser Wappenbesserung ist die Erhebung von Karl Leopold Friedrich von Moser, niederösterreichischer Regierungsrat, 1713 Präses der Postkommission in Wien, 1729 niederösterreichischer Land-Untermarschall, in den Reichsfreiherrenstand am 26.1.1765. Dieses freiherrliche Wappen wird mit drei gekrönten Helmen geführt, Helm 1 (Mitte): wie zuvor, Helm 2 (rechts): zu schwarz-goldenen Decken ein schwarzer Adler, Helm 3 (links): zu rot-silbernen Decken ein roter, golden gestulpter hoher Hut, aus der goldenen Krone an der Spitze drei natürliche Pfauenfedern hervorkommend. Schildhalter zwei widersehende goldene Greifen, jeder eine Standarte mit einem Fähnchen haltend, das rechte golden mit dem schwarzen Adler, das linke rot mit dem silbernen Schrägbalken mit der Lerche. Karl Leopold Friedrich von Moser war der Sohn des oben genannten Max Ferdinand Moser, der Anna Clara von Griener, verwitwete Hoffmann von Ankerscron, geheiratet hatte, einer von insgesamt vier Söhnen.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@48.2289471,15.3301407,17z - https://www.google.de/maps/@48.2284484,15.3313451,233m/data=!3m1!1e3
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Webseite des Stifts Melk:
https://www.stiftmelk.at/de/stift-melk.html
Stift Melk (Hrsg.): 900 Jahre Benediktiner in Melk. Katalog zur Jubiläumsausstellung 1989, Stift Melk Eigenverlag, Melk 1989
Burkhard Ellegast, Ernst Bruckmüller, Martin Rotheneder: Stift Melk, hrsg. vom Stift Melk, Eigenverlag, 9. Auflage 2008
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Isidor Payrhuber in der Biographia Benedictina:
http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Payrhuber,_Isidor
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österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-470-XI-129
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österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/HHStA Siegelsammlung Linz Geistliche Siegel A-469-XI-128
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österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 453.38
https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2725209
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1073.7
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Joseph August Kumar: Geschichte der Burg- und Familie Herberstein, Teil 3: Die jüngeren, von Andreas von Herberstein und Ursulen von Teufenbach entsprossenen Linien, 1817, S. 80-81
https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10428270/bsb:BV006455616?page=80 - https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10428270/bsb:BV006455616?page=81 - https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10428270?page=80,81
Wappenbuch der Stadt Basel. Unter den Auspizien der historischen u. antiquarischen Gesellschaft in Basel herausgegeben von W. R. Staehelin, Zeichnungen Carl Roschet, F. Gschwind, Lothar Albert et al., 3 Teile in mehreren Folgen, Band 2, Basel
Carl Roschet, Basler Wappenkalender 1919, mit genealogischen Anmerkungen von W. R. Staehelin
österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel RAA 283.15
https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=2536617
Moser von Ebreichsdorf in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moser_von_Ebreichsdorf
Gemeinde Ebreichsdorf:
https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/ort/ebreichsdorf/

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