Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 3047
Heidenreichstein
(Bezirk Gmünd, Niederösterreich)
Burg Heidenreichstein
Eine der
großartigsten Burgen
Heidenreichstein ist eine der
großartigsten Burgen überhaupt, weil sie außergewöhnlich gut
und authentisch erhalten ist, immer in Familienbesitz befindlich,
bewohnt und genutzt war, nie infolge kriegerischer Ereignisse
erobert, zerstört oder nennenswert beschädigt wurde und vor
allem nicht durch spätere An- oder Umbauten signifikant
verändert wurde. Es ist eine mustergültige und gewaltige Anlage
des Spätmittelalters, an der man hervorragend die bauliche
Entwicklung und die authentischen architektonischen und
fortifikatorischen Details studieren kann und in der man dank gut
erhaltener Einrichtung aus verschiedenen Zeitaltern auch in die
Lebenswelten vergangener Jahrhunderte eintauchen kann. Das
Nebeneinander von Spätgotik- und Renaissanceformen prägt nach
wie vor den Gesamteindruck der Burg. Die massiven, bis zu 4,50 m
dicken Außenmauern, der geschlossene Baublock in landschaftlich
schöner Lage, der hoch aufragende Bergfried, die gewaltigen
Rundtürme und Kamine von gigantischen Dimensionen addieren sich
zu einer Burg der Superlative: Größte Wasserburg, malerischste
und besterhaltene Burg des Waldviertels, Einrichtung mit
originalem Mobiliar einzigartiger Qualität und Authentizität.
Abb.: Ansicht von Osten, der malerischsten Seite
Die Burg selbst liegt auf einem Felskopf aus Granit, der an einigen Stellen deutlich sichtbar ist, besonders malerisch an der Ostseite, ist aber dennoch eine Wasserburg, also präziser eine von Wasser umgebene Burg, nicht eine auf Eichenpfahlrostgründung im Wasser oder Feuchtland errichtete Burg. Im Süden liegt der Hauswehrteich, im Osten fließt der Romaubach, welcher mehrere Teiche speist, und im Westen und im Norden wurden künstliche Gräben geschaffen, um Schutz auch von dieser Seite zu bekommen. Ursprünglich ist also von einer Insellage der Burg auszugehen.
Diese Burg wurde zwischen 1180 und 1190 gegründet, um zwei wichtige Fernstraßen nach Böhmen zu sichern. Den Namen hat die Burg von den Burggrafen von Gars-Eggenburg, die stammesverwandt mit den Kuenringern waren und zur landesfürstlichen Ministerialität gehörten. Wolfker von Eggenburg-Schachsberg hatte zwei Söhne, Heidenreich (auch: Hederich) und Otto. Nach ersterem sind die Burg und die Siedlung benannt, und letzterer nannte sich erstmals 1205 nach diesem Besitz "von Heidenreichstein". Die Burg ist bewohnter Privatbesitz, kann aber in Teilen mit den ausgedehnten Schausammlungen im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Abb.: Ansicht von Nordosten mit dem ersten Torhaus
Erstes
Torhaus
Der nach wie vor einzige
Zugang zur Burg erfolgt von Norden her, von der Waidhofener
Straße aus. Bis in den vorderen Burghof muß man zwei Tore
passieren, die beide mit Zugbrücken gesichert sind. Das äußere
Torhaus steht vorgeschoben von der eigentlichen Burg abgesetzt.
Es war früher in die nicht mehr vorhandene äußere Wehrmauer
integriert; davon ist aber nur ein breiter Wallriegel erhalten,
so daß der zweigeschossige Torbau heute isoliert dasteht. Eine
steinerne Brücke überquert den heute trockenliegenden
ehemaligen äußeren Wassergraben und leitet die Zufahrt schräg
zum Burgtor hinauf, aber das letzte Stück bleibt frei, die
Brücke endet abrupt und hinterläßt einen wenige Meter breiten
tiefen Zwischenraum, der nur mit einer Holzbrücke überbrückt
ist. Früher gab es hier einen Zugmechanismus; die noch
funktionsfähigen hölzernen Führungsrollen für die Seile sind
noch in der Torblende zu sehen, die im Stil der Renaissance
gehalten ist. Die Gelenke der Zugbrücke sind erhalten, mächtige
Eisenzapfen drehen sich in halbrunden Manschetten außen vor den
Prallsteinen der Durchfahrt.
Abb.: erstes Torhaus mit Renaissance-Torblende und Zugbrücke
Hinter der Torblende sind auf der Innenseite auf halber Höhe die seitlichen Öffnungen zum Einschieben eines Sperrbalkens zu erkennen. Ein dort eingelegter Balken verhinderte das Aufdrücken der hölzernen Torflügel nach innen. Im zweijochigen Torweg selbst führen zwei einander gegenüberliegende Holztüren in die angrenzenden Räume für die für das Tor zuständige Wache. Ein weiteres zweiflügeliges und seitlich in Angeln befestigtes Holztor verschließt den Torweg nach innen.
Abb.: erstes Torhaus, Durchsicht nach Norden (feldseitig)
Abb.: erstes Torhaus, , Durchsicht nach Norden (feldseitig)
In der kreuzrippengewölbten Durchfahrt sind zwei weitere Rollen oben in einen mächtigen Querbalken eingelassen. Der Zugmechanismus war simpel, dort waren am Seil je drei Steinkugeln als Gegengewichte befestigt, so daß man die Brücke mit geringem Kraftaufwand anheben und senken konnte. Genau unter den inneren Rollen ist in der gepflasterten Durchfahrt seitlich jeweils eine hölzerne Falltür mit Ring zum Anheben, darunter ist eine Öffnung, in die die Gegengewichte abgelassen wurden beim Hochziehen der Brücke.
Beide Abb.: erstes Torhaus, Gegengewichte der Zugbrücke
Beide Abb.: erstes Torhaus, Gegengewichte der Zugbrücke
Die beiden Wände der Durchfahrt sind nicht parallel, vielmehr ist die westliche Wand schräg in das Gebäude eingepaßt, so daß sich für die Durchfahrt ein trapezförmiger Grundriß ergibt mit 3,80 m lichter Breite vorne und 3,40 m Breite vor dem Durchlaß zum Innenhof. Entsprechend ist der östliche Wachraum rechteckig mit Innenmaßen von 7,50 m x 4,06 m, der westliche Wachraum aber ebenfalls trapezförmig. An der Innenseite ist eine Außentreppe zum Obergeschoß angebaut; innen gibt es aus Sicherheitsgründen keinen Weg zu den oberen Räumen. Im Obergeschoß gibt es über der östlichen Wachstube einen großen und einen kleinen Raum, und der Bereich über der Durchfahrt und über der westlichen Wachstube ist zu einem einzigen großen Raum von 7,50 m x 7,80 m zusammengefaßt. An der Ostseite des Torhauses befindet sich ein späterer Anbau.
Abb. links: Renaissance-Torblende des ersten Torhauses, Abb. rechts: Blick vom Zugang auf den Kapellenturm.
Abb. erstes Torhaus, Inschrift
Außerhalb des rechteckigen Zugbrückenanschlags tragen zwei Halbsäulen mit Blattkapitellen ein Gebälk mit der Bauinschrift: "ANNO DO(M)INI 1549 JA(H)R IST DVRICH DEN BOLGEPARNEN HER(R)N HER(R)N / FRI(E)DERICHEN C(H)RISTOFEN VON PVECHA(I)M ZVM HAIDRISCHSTA(I)N ERBDRVCKHSES(S) IN O(E)STER/RE(IC)H VNDER DER EN(N)S ALS DER ELDER(E) SEI(N)ER GEFRIEDER AND(E)REN VND OT(T)HAINRICHEN HER(R)N / VON PVECHA(I)M DI(E)SE PORT(E)N (I)N DEN NAMEN GOT(TE)S ANGEFAN(G)E(N) VND OBEMELT IA(H)R ERPAVEN". Also: Im Jahre 1549 ist durch dem wohlgeborenen Herrn, den Herrn Friedrich Christoph von Puchheim zu Heidenreichstein, Erbtruchseß in Österreich von Niederösterreich, als dem ältesten seiner anderen Brüder und durch Otto Heinrich (Ottheinrich) Herr von Puchheim dieses Torhaus im Namen Gottes begonnen worden und im obengenannten Jahr (1550) erbaut (vollendet) worden.
Beide Abb.: erstes Torhaus, linkes Wappen = von Puchheim
Abb. links: erstes Torhaus, leerer Schild, Abb. rechts: erstes Torhaus, Rolle für das Zugbrückenseil
Seitlich sind zwei Wappenschilde angebracht, von denen der linke das Wappen der Herren von Puchheim trägt, geviert, Feld 1 und 4: in Schwarz drei (2:1) goldene Getreidegarben (für das Erbtruchsessen-Amt in Österreich unter der Enns), Feld 2 und 3: in Silber ein roter Balken (Stammwappen der von Puchheim). Der Schild ist gewendet, wie man an der zur Inschrift weisenden seitlichen Einbuchtung und der ebenfalls dort schneckenförmig eingerollten oberen Schildecke erkennen kann. Der Schild auf der anderen Seite ist leer. Friedrich Christoph von Puchheim hat nicht geheiratet, für ihn als Bauherrn gab es kein Gegenstück. Der Vollender des Bauwerks, Otto Heinrich, hatte Sabina von Seeburg geheiratet, Andreas hat Anna von Herberstein geheiratet.
Besitzgeschichte,
erster Teil: von Puchheim
Die Familie von Puchheim war
1348-1641 in Besitz der Burg Heidenreichstein. Die gehörte
früher zur Grafschaft Raabs-Litschau. Als Graf Konrad von Raabs
Ende des 12. Jh. starb, wurde die Grafschaft unter seinen beiden
Töchtern bzw. deren Ehemännern geteilt: Sophie war mit
Friedrich Graf von Zollern vermählt und bekam den östlichen
Teil mit Raabs, das wurde 1200 an Herzog Leopold von Österreich
verkauft. Agnes aus der Familie der Grafen von Raabs hatte
Gebhard Graf von Tolenstein (Tollenstein) und Hirschberg
(Hirsberg) geheiratet und bekam den westlichen Teil mit
Heidenreichstein. Es bildete zusammen mit Litschau, Eggern,
Reizenschlag, Pfaffenschlag, Reingers, Poigarten, Thaja,
Eisenreichs und Schandachen eine eigene Grafschaft. Das Gebiet
kam Ende des 13. Jh. als Lehen an die Brüder Luitold und
Heinrich von Kuenring. Nach 1296 wurde die Grafschaft von Leutold
von Kuenring zurück an den Lehnsherrn verkauft, Graf Gebhard von
Hirschberg d. J., der sie am 17.2.1297 wiederum Herzog Albrecht
I. von Österreich verkaufte, zusammen mit Litschau gegen 250
Mark Silber. Die bisher reichsunmittelbare Grafschaft in direkter
Grenznähe kam so an das Land Österreich. Heidenreichstein wurde
fortan verpfändet oder als Lehen vergeben. Im 14. Jh. kamen die
Herren von Klingenberg 1314 pfandweise an Heidenreichstein. Am
27.2.1338 beurkundet Johann von Klingenberg, daß die Herzöge
Albrecht und Otto von Österreich das Wiederkaufsrecht an den
beiden Festen Litschau und Heidenreichstein, die er von diesen
gekauft hat, innehaben. Und dann kam 1348 Albrecht (Albero) von
Puchheim (-1384) an Heidenreichstein, ebenfalls pfandweise und
genau wie Litschau. Das Pfand wurde kurz darauf in ein Lehen
umgewandelt: Es war ein Tausch mit dem Landesherrn, bei dem
Herzog Albrecht II. von Österreich die Stammburg Puchheim bekam.
Abb.: erstes Torhaus, Renaissance-Torblende
Nach Albrecht von Puchheim folgte 1384 dessen Sohn Pilgrim III. von Puchheim zusammen mit seinen Brüdern. Nur wenige Jahre später kam es 1391 zur Teilung, und seitdem gingen Litschau einerseits und Heidenreichstein / Thaya getrennte Wege, auch wenn eine Erbverbrüderung geschlossen wurde. Albrecht V. und Jörg (Georg) von Puchheim (-7.8.1458) wurden 1391 mit Heidenreichstein belehnt. Letzterer besitzt ein Epitaph in der Kirche von Raabs. Die Familie bekam 1411 das in der Inschrift erwähnte Erbtruchsessenamt. Unter den von Puchheim wurde Heidenreichstein massiv ausgebaut. Um 1470 ging der Familie Litschau verloren. Nach dem Tod der Brüder Wilhelm und Pilgrim VI. von Puchheim 1542 kam Heidenreichstein an Pilgrims Söhne, Friedrich Christoph (-1554), Andreas II. (-1572) und Otto Heinrich (-1578, erstochen von Graf Niklas Salm in einem Duell). Der erste und der letzte werden in der Inschrift genannt. Diese waren es, die die Anregung des Landesherrn umsetzten, die bestehenden Burgen und Stadtbefestigungen mit zusätzlichen Vorwerken zu befestigen, und deshalb wurde von ihnen das äußere Torhaus erbaut.
Abb.: erstes Torhaus, großes Wappen der von Puchheim von 1550
Das Gebälk des Torhaus-Portals trägt einen auf 1550 datierten Aufsatz mit halbrund geschlossenem Mittelfeld und zwei seitlichen Plätzen mit antikisierenden Portrait-Medaillons (links Männerkopf, rechts Frauenkopf), über denen die obere Abschlußkante noch einmal borgenförmig ausholt, ehe sie mit einer eingerollten Schnecke auf der Grundlinie endet. In der Mitte erscheint noch einmal das Wappen der Herren von Puchheim, im Schild mit den oben beschriebenen Inhalten, dazu zwei gekrönte Helme, Helm 1 (rechts): zu schwarz-goldenen Decken eine goldene Getreidegarbe (für das Truchsessen-Amt), Helm 2 (links): zu rot-silbernen Decken ein silberner, mit einem roten Balken belegter Flug (Stammkleinod der von Puchheim). Ein Ornament aus zwei nach oben eingerollten Blättern und einer zentralen gestielten Knospe schließt den Aufsatz oben ab.
Abb.: erstes Torhaus, großes Wappen der von Puchheim, Erbtruchsessen
Nach dem Tod der drei genannten Brüder (Friedrich Christoph blieb unvermählt, Otto Heinrich hatte Sabina von Seeburg geheiratet und besaß einen Sohn, Pilgrim VII.) ging Heidenreichstein an die Söhne von Andreas mit dessen Ehefrau Anna von Herberstein, an Wolf (Wolfgang) Adam (-1622) und Hans Bernhard von Puchheim. Ersterer blieb unvermählt und wurde Franziskaner, letzterer heiratete Regina Christina von Losenstein und besaß auch Schrems und Gmünd. Das Problem war die zunehmend hohe Verschuldung, infolgedessen die von Puchheim 1636 den Besitz verloren; kurzfristig kam Heidenreichstein an Siegmund Adam von Traun.
Besitzgeschichte,
zweiter Teil: von Volkra
Heidenreichstein ging nach der
verschuldungsbedingten Exekution des Besitzes über die Linie der
Schwester Sophie von Puchheim (-1639), eine Tochter von
Andreas II., vermählt mit Otto von Zinzendorf und Pottendorf
(1547-1605), weiter. Der Besitz ging an die beiden Töchter: Eva
Regina von Zinzendorf heiratete 1643 Karl Balthasar Graf Khuen
von Belasy (-1654), es gab keine Nachkommen. Aber da sie die
ältere Tochter war, kam der Besitz Heidenreichstein kurzfristig
in die Hände der Khuen von Belasy zu Lichtenberg auf Landstein.
Ihre Schwester Elisabeth Christina von Zinzendorf
(1605-27.7.1652) heiratete 1625 Wolfgang Christoph von Volkra
(-26.2.1638) auf Streitdorf, Sohn von Ferdinand von Volkra
(1555-1604), und so kam Heidenreichstein an die von Volkra. Ab
1630 ließ das Paar Schloß Steinabrunn umbauen und komplett neu
gestalten. Kaiser Ferdinand erhob 1650 den Besitz
Heidenreichstein zur Grafschaft. Der zweitgeborene Sohn aus
vorgenannter Ehe, Otto Ferdinand Gottlieb von Volkra (-18.11.1694),
Herr und Freiherr zu Steinabrunn und Streitdorf, Edler Herr von
Missingsdorf, 1669 vermählt mit Maria Klara von Trauttmansdorff,
wurde am 12.3.1670 in den Reichsgrafenstand erhoben. Er war
jedoch stark verschuldet, so stark, daß er schließlich den
Besitz Heidenreichstein an Maria Magdalena Therese Gräfin
Palffy von Erdöd (-20.11.1684) verkaufen mußte, welche in
erster Ehe August Graf von Sinzendorf-Ernstbrunn (1644-1676) und
in zweiter Ehe Ferdinando Marquese Obizzi (1640-1710) geheiratet
hatte. Die Erwerberin war die Tochter von Paul Graf Palffy und
Maria Franziska Gräfin Khuen von Belasi (-1672). Die von Volkra
führten jedoch weiterhin den Titel "Graf von
Heidenreichstein", obwohl es ihnen nicht mehr gehörte, so
erscheint der Name am 1.2.1718, als Otto Christoph von Volkra,
Graf von Heidenreichstein, zum Geheimen Rat ernannt wurde.
Abb. links: Nordwestseite der Vorburg mit Eckturm, Abb. rechts: zweites Torhaus.
Zweites
Torhaus
Nach Verlassen des ersten
Torhauses führt der gepflasterte Weg weiter aufwärts bis zum
zweiten Graben und dem zweiten Torhaus, das bereits in die
Bebauung des ersten Burghofes integriert ist. Es ist kleiner
dimensioniert als das erste Torhaus, und es ist anders gestaltet.
Hauptsächlich fällt auf, daß der Zugang in zwei separate
Zugbrücken aufgeteilt ist, eine große rechts für Karren und
Pferde, neuzeitlich auch für Autos, mit zwei erhaltenen Rollen
für die Zugseile, und eine kleine links für die Fußgänger,
mit nur einer Seilrolle. Zudem ist die Fußgängerbrücke höher
angebracht, und sie endet an zwei Steinstufen diesseits des
Grabens. Die Seile hängen zwar noch in den Rollen, die
Verbindung zu den Brücken ist getrennt, aber im Prinzip wären
die Zugbrücken nach wie vor funktionsfähig. Beide Falze zum
Aufnehmen der Brücken sind tief eingeschnitten und schmucklos.
Über der großen Durchfahrt befindet sich ein nicht
bauzeitlicher, sondern später ergänzter Erker auf profilierten
Konsolen mit dem einzigen Fenster auf der Außenfront dieses
zweiten Torhauses; zwischen den Konsolen dient eine große
Wurföffnung der Verteidigung des Zugangs.
Abb.: zweites Torhaus mit Durchfahrt zur Vorburg
Abb.: Wappen der Grafen von Kinsky am zweiten Torhaus, Nordseite (Feldseite)
Direkt unterhalb des Erkers ist eine Wappenplakette neueren Datums angebracht, vermutlich aus Terrakotta, mit ornamentalem Rand. Es verweist auf die heutigen Burgbesitzer, die Grafen Kinsky von Wchinitz und Tettau (ursprünglich Wchinsky, Wchynsky. Das aus Böhmen stammende Hochadelsgeschlecht ist urkundlich erwähnt seit 1237, erlangte den Grafenstand jeweils 1628, 1676, 1687, und stieg 1747 in den Reichsfürstenstand auf. Das Wappen wird beschrieben in Siebmacher, Band FstA, Seite: 127, Tafel: 155, Mä, Seite: 158, Tafel: 113, OstN, Seite: 219, Tafel: 152, PrGfN, Seite: 24, Tafel: 19, Sa, Seite: 50, Tafel: 57, ÖSchl, Seite: 95, Tafel: 49): In Rot drei vom linken Schildesrand ausgehende, abwärts gebogene silberne Wolfszähne. Ein Wolfszahn ist eine spitz zulaufende, gebogene bzw. gekrümmte Figur, die einem typischen Reißzahn eines Raubtieres ähnelt. Ein Wolfszahn steht typischerweise nicht als isolierte Figur schwebend im Schild, sondern kommt aus dem Schildrand hervor. Damit ist der Wolfszahn typischerweise ein Linienverlauf, der vom Schildrand seinen Ausgang nimmt und wieder zu ihm zurückkehrt, ein Heroldsbild und keine gemeine Figur. Hier wird der Schild mit einer neunperligen Grafenkrone geführt; die zugehörige Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein rechts silberner und links roter Adlerflug (oder ein rot-silbern übereck geteilter Flug je nach Quelle).
Abb.: Widerlager und Drehpunkt der Zugbrücke am Torhaus
Abb.: zweites Torhaus, getrennte Zugbrücken, links die für Fußgänger
Abb.: zweites Torhaus, getrennte Zugbrücken, rechts die für Fahrzeuge
Auch hier konnten die Rückseiten der Torflügel mit einem Sperrbalken gesichert werden. Im Inneren des zweiten Torweges ist ein schönes Detail zu sehen: Unter der Decke hängen an langen Stangen geflochtene Löschwassereimer. Sie wurden früher mit Teer wasserdicht gemacht und mußten im Falle einer Belagerung rasch greifbar sein, um bei möglichen Brandanschlägen auf Tore und Dächer schnell löschen zu können; das Wasser selbst kam entweder einfach aus dem Burggraben, dem See oder aus einem Brunnen. Auch dieses zweite Torhaus besitzt auf der Innenseite zwei weitere hölzerne Torflügel, die aber zum Hof hin aufschlagen. Dieses ist, von außen kommend, das vierte Holztor.
Abb.: geflochtene Löschwassereimer im zweiten Torhaus
Abb.: geflochtene Löschwassereimer im zweiten Torhaus
Dieser zweite, der Spätgotik zuzurechnende Torbau ist 7,52 m breit; die Torhalle selbst mißt 5,05 m in der Breite. Es gibt hier keine seitlichen Wachräume. Die Torhalle ist kurz, das innere Tor ist tief nach innen versetzt, so daß zum Innenhof hin noch eine 3,20 m breite kleine Vorhalle Platz findet. Im Südosteck des zweiten Torhauses ist eine Treppenspindel eingebaut, deren Außenmauern halbrund in die Hofecke ragen. Über diese Spindel gelangt man ins Obergeschoß des Torhauses, das in einen kleineren hinteren und einen größeren vorderen Raum unterteilt ist. Die meiste Mauersubstanz des Obergeschosses stammt aus der Renaissance-Zeit. Der hintere Raum dient als Durchgang zu den westlichen Räumen. Wendet man sich von diesem Treppenturm im Obergeschoß hingegen nach rechts (Osten), gelangt man in den Gelben Salon.
Abb.: Gebäude der Vorburg. Im Hintergrund das zweite Torhaus, rechts der Bergfried..
Die Vorburg selbst besitzt einen weiträumigen Hof; hier waren früher Stallungen und Beamtenwohnungen, und auch heute dienen die zweigeschossigen Gebäude der Gutsverwaltung als Sitz, außerdem liegt hier die Wohnung der Grafenfamilie, weil sich die Räume dort angenehmer bewohnen und vor allem beheizen lassen als diejenigen in der Hauptburg. Die Außenmauer der Vorburg ist dem 15. Jh. zuzurechnen; die Einbauten sind jüngeren Datums. Ein nicht sehr hoher Turm bildet die Nordwestecke; er ragt kaum über die umliegenden Gebäude heraus. Um so höher ragen an der Ostseite die Gebäude der Kernburg empor. Im Süden gibt es zwischen den Vorburggebäuden und der Kernburg eine Lücke, die nur von einer Mauer geschlossen wird.
Abb.: Gebäude der Vorburg
Besitzgeschichte,
dritter Teil: Palffy von Erdöd
Über dem inneren Ausgang des
zweiten Torweges sind gleich drei Wappensteine angebracht, die
auf frühere und gegenwärtige Burgbesitzer verweisen. In der
Mitte sieht man das Wappen der Palffy von Erdöd (Palffy
ab Erdöd). Diese Familie, eine der herausragendsten und
begütertsten in Österreich-Ungarn, die viele hohe Offiziere und
Staatsdiener im Habsburgerreich stellte, und an die etliche
historische Palais in den Städten Wien, Bratislava und Prag
erinnern, führt in Blau aus einem grünen Dreiberg wachsend ein
goldenes Wagenrad, aus dem ein goldener Hirsch wächst. Die hier
nicht dargestellte Helmzier wäre zu blau-goldenen Decken der
goldene Hirsch wachsend. Das Wappen wird beschrieben im
Siebmacher Band: FstB Seite: 32 Tafel: 60-61, Band: Mä Seite: 95
Tafel: 74, Band: SchlA2 Seite: 88 Tafel: 56, Band: Bö Seite: 155
Tafel: 71, Band: Kro Seite: 138-139 Tafel: 100, Band: Un Seite:
474 Tafel: 347-348, Band: NÖ1 Seite: 327 Tafel: 175 sowie im
Band: Sibü Seite: 281 Tafel: 209. Die Familie erhielt das
ungarische Baronat am 25.4.1581; begünstigt waren die Brüder
Thomas, Nikolaus, Johann und Stephan Palffy. Im Jahr 1592 bekam
die Familie das böhmische Indigenat. Nikolaus (Miklós II.)
Baron Palffy erhielt für sich und alle seine Nachkommen am
14.7.1599 zu Prag den Reichsgrafenstand, dazu die Preßburger
Festung, die Oberkapitänswürde und die Obergespanswürde. 1634
wurden die Familienmitglieder ungarische Grafen mit dem Prädikat
"von Erdöd", was auf eine Ehe zwischen Paul Palffy mit
der Klara Bakocz von Erdöd zurückgeht.
Abb.: Wappen Palffy an der Rückseite (Südseite) des zweiten Torhauses
Maria Magdalena Therese Gräfin Palffy von Erdöd (-20.11.1684) hatte Heidenreichstein vom hoch verschuldeten Grafen Otto Ferdinand von Volkra erworben und aus dem Besitz einen Fideikommiß geschmiedet. 1714 erfolgte die Belehnung eines männlichen Verwandten mit Heidenreichstein. Nach ihrem Tod ging der Besitz an einen entfernten Verwandten, den Sohn eines Cousins, Nikolaus Graf Palffy von Erdöd (1.5.1657-20.2.1732), 1692 Feldmarschalllieutenant und Kommandant von Kaschau, 1693 Obristlandeskämmerer in Ungarn, 1694 Obergespan und Schloßhauptmann von Preßburg, 1699 Feldzeugmeister, 1700 wirklicher geheimer Rat, 1701 Kronhüter und Obrist der kaiserlichen Leibgarde zu Fuß (Trabantengarde), 1711 Obriststallmeister der Kaiserin Eleonore und Ritter des goldenen Vlieses, 1713 Paladin von Ungarn, 1718 Generalfeldmarschall, Gründer der nikolaischen Hauptlinie, vermählt mit Katharina Elisabeth Freiin von Weichs (-5.6.1724).
Nach seinem Tod ging Heidenreichstein an seinen Enkel, Nikolaus Graf Palffy von Erdöd (4.9.1710-6.2.1773), k. k. wirklicher geheimer Rat, königlich-ungarischer Hofkanzler, Judex Curiae Hungariae, Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, Gründer der ersten, später fürstlichen Linie. 1774 folgte dessen Sohn nach, Karl Josef Hieronymus Graf und 1. Fürst Palffy von Erdöd (1735-1816) aus der nikolaischen Hauptlinie, Graf von Plassenstein, Erzherr zu Stampfen, Ritter des goldenen Vlieses, Träger des Großkreuzes des königlich-ungarischen St.-Stephan-Ordens, Oberhofmeister im Königreich Ungarn, Erbobergespan des Preßburger Komitats und Erbschloßoberhauptmann des königlichen Schlosses zu Preßburg, k. k. wirklicher geheimer Rat und Kämmerer, Hofkanzler von Ungarn und Siebenbürgen, seit 1772 Besitzer von Marchegg, k. k. Kämmerer und Wirklicher Geheimer Rat. Dieser bekam am 4.11.1807 mit Diplom vom 26.12.1807 zu Wien den österreichischen Fürstenstand verliehen. Dieser Stand wurde in der Primogenitur gewährt, weswegen die Nachgeborenen weiterhin den Titel bzw. Namen "Graf Palffy von Erdöd" bzw. "Gräfin Palffy von Erdöd" führen. Das böhmische Inkolat im Grafenstande bekam die Familie am 19.10.1842. Erst 1905 bekamen die Fürsten Palffy von Erdöd die österreichische Verleihung des Prädikats "Durchlaucht".
Nach dem Tod des ersten Fürsten war sein Sohn Josef Franz 2. Fürst Palffy von Erdöd (2.9.1764-13.4.1827), 1816-1827 Herr auf Heidenreichstein, dann wiederum dessen Sohn, Anton Karl 3. Fürst Palffy von Erdöd (26.2.1793-24.11.1879), der 1827-1879 Herr auf Heidenreichstein war. Danach ging der Besitz an einen Großneffen, den Enkel seines relativ jung verstorbenen Bruders Nikolaus, Nikolaus Anton Maria 4. Fürst Palffy von Erdöd (11.11.1861-1935). Dann folgte ihm sein Cousin nach, der letzte im Mannesstamm dieser nikolaischen Linie, das war Ladislaus Max Heinrich 5. Fürst Palffy von Erdöd (29.11.1867-19.1.1947). Aus der am 14.9.1896 in Temesvár geschlossenen Ehe mit Henriette Borzecki von Kozarc (18.10.1874-27.4.1946) gab es keine Kinder. Er starb mit 80 Jahren in Wien und wurde in Heidenreichstein beerdigt. Er vermachte Heidenreichstein an Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz, seinen guten Freund.
Besitzgeschichte,
vierter Teil: von der Straten-Ponthoz
Das linke Wappen von den
dreien gehört zur Familie van der Straten-Ponthoz, unter
einem goldenen Schildhaupt, das mit drei schwarzen, rot
abgeschnittenen Adlerbeinen belegt ist, von Blau und Silber
siebenmal geteilt. In dieser Darstellung wurde unter Auflösung
der Begrenzungen die den Schild bedeckende Krone in den Schild
versetzt; auch wenn das hier so aussieht, sie ist nicht
Bestandteil des Wappenbildes. Die ursprünglich niederländische
Familie ist seit dem Ende des 18. Jh. im luxemburgisch-belgischen
Raum ansässig. Das Wappen wird im Loutsch wie folgt beschrieben:
Fascé dazur et dargent de huit pièces, au chef
dor chargé de trois membres daigle de gueules, les
serres en bas. Casque couronné. Cimier: Un membre daigle
de écu entre un vol de sable. Supports: Deux aigles regardant de
sable, langués de gueules, tenant chacun une bannière aux armes
de lécu. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre also
ein rotes Adlerbein zwischen einem schwarzen Flug. Die
Beschreibung bei Loutsch mit überall roten Adlerbeinen deckt
sich nicht mit anderen Unterlagen, wo die Adlerbeine durchgehend
schwarz mit roten Schnittflächen sind. Das an den Namen
angehängte Ponthoz bezieht sich auf Schloß Ponthoz in einem
Weiler der belgischen Gemeinde Clavier.
Die österreichische Grafenstandsanerkennung für Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz datiert vom 9.4.1873. In den Unterlagen zu besagtem Dokument ist das Wappen mit schwarzen Adlerbeinen im Schildhaupt dargestellt, also anders als bei Loutsch. Nur die Schnittflächen sind rot. Auch als Helmzier (über der auf dem oberen Schildrand ruhenden Grafenkrone) wird zu blau-silbernen Decken ein schwarzes Adlerbein zwischen einem schwarzen Flug geführt, an Prunkstücken gibt es zwei schwarze, auswärtssehende, golden bewehrte Adler, die zwei blau-silbern siebenmal geteilte Fähnchen mit goldenen Fransen an goldenen Turnierlanzen halten, Devise: PREUX ET LOYAL. Das dem Diplom beigelegte Dokument wurde am 24.6.1873 in Brüssel ausgestellt.
Abb. links: Wappen van der Straten an der Rückseite (Südseite) des zweiten Torhauses, Abb. rechts: Anbringungsort dieser drei Wappen.
Aus dieser Familie kamen die letzten Besitzer der Burg. Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz (28.2.1877-15.5.1961) hatte Heidenreichstein 1947 von Ladislaus Max Heinrich Fürst Palffy von Erdöd geerbt. Er war der älteste Sohn von Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz (7.10.1851-1.3.1926) und Maria Markgräfin von Pallavicini (12.6.1856-23.7.1919). Er wurde im elterlichen Schloß Weinern geboren. Der frischgebackene Burgbesitzer war früher Rittmeister und als Adjutant dem Erzherzog Franz Ferdinand d'Este zugeteilt, dem 1914 in Sarajewo ermordeten österreichischen Thronfolger. Am fraglichen Tag hatte der Adjutant von seinem Chef Urlaub erhalten, um seine Verlobung zu feiern. Er war seit dem 1.9.1915 vermählt mit Isabella Gräfin von Almeida (15.11.1887-1967). Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz war 1919 erster Stallmeister und seit 1921 Leiter der Spanischen Hofreitschule in Wien; zweimal rettete er deren Fortbestand, immerhin eine seit 1565 bestehende Institution. Durch Konsolidierung der inneren und äußeren Verhältnisse und vor allem durch Erhöhung der Popularität durch Gastspielreisen machte er die Hofreitschule unverzichtbar und rückte sie einem breiteren Publikum vor die Augen. 1938 trat er nach der Besetzung Österreichs als Leiter zurück. Seit 1950 war er Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (als 1249. Mitglied). Er war auch Träger des Leopold-Ordens und des Ordens der Eisernen Krone. Ihm gehörte auch Schloß Groß-Siegharts, wo er auch Patronatsherr war und wo er begraben wurde.
Besitzgeschichte,
fünfter Teil: Grafen Kinsky
Auf Heidenreichstein folgte
1961 seine zweitgeborene Tochter nach, Josephine Gräfin van
der Straten-Ponthoz (28.5.1921-2020), die am 5.7.1956 Christian
Leopold Graf Kinsky (14.2.1924-24.9.2011) aus dem Hause
Morkowitz geheiratet hatte, und so wechselte Heidenreichstein an
die Grafen Kinsky. Gegenwärtiger Besitzer der Burg ist Peter
Friedrich Graf Kinsky (12.2.1961-). Er hat noch zwei
Geschwister, Henriette Gräfin Kinsky (13.1.1958-) und Johannes
Leopold Graf Kinsky (10.7.1963-).
Abb. links: eisenbeschlagene Tür zur Kernburg, Abb. rechts: Wappen Kinsky an der Rückseite (Südseite) des zweiten Torhauses
Optisch ganz rechts ist erneut das Wappen der Grafen Kinsky angebracht, diesmal ohne Rangkrone, dafür mit Oberwappen, dem rot-silbernen Flug. Der Wappenstein ist modern sowie künstlerisch und handwerklich anspruchslos. In der Burg, vor allem in den Gebäuden um den westlichen Burghof, hat heute das Kinsky'sche Forstamt Burg Heidenreichstein GmbH & Co OG seinen Sitz, die Gutsverwaltung der Eigentümerfamilie. Die wirtschaftliche Basis bildet die Forstwirtschaft (Schwerpunkt Kiefer, Fichte) im 2850 ha großen Waldbesitz, der sich von Heidenreichstein bis zur tschechischen Grenze im Raum Brand-Nagelberg erstreckt. Nebenzweige des Unternehmens sind der Jagdbetrieb und ein Betrieb zur Wärmeerzeugung aus Häcksel. Zum Gutsbetrieb gehören ferner Fischwirtschaft in über 20 Teichen mit 95 ha Wasserfläche und 65 ha landwirtschaftliche Nutzflächen, die aber verpachtet sind.
Drittes
Torhaus
Um vom äußeren in den
inneren Burghof zu gelangen, muß man einen dritten Torbau
passieren, der in die Flügel der Kernburg integriert ist und
sich gleich nördlich an den Bergfried anschließt. Dieser Torbau
ist nicht mehr für Wagen, nur für Fußgänger benutzbar. Eine
Außentreppe führt zum Portal, das sich in eine trapezförmige,
7,90 m tiefe und 5,05-5,60 m breite Torhalle öffnet. Dieser
Treppenaufgang ist notwendig, weil das Niveau des inneren
Burghofes 2 m über dem der Vorburg liegt. Nördlich liegen
Küche und eine Wachstube. Am Ende der Torhalle gelangt man in
einen kleinen kurzen Gang, der sich mit zwei Durchlässen zum
inneren Burghof hin öffnet und von dem aus man Zugang zum
Wendeltreppenturm in der nordwestlichen Hofecke hat. Dieser hat
eine lichte Weite von 3,25 m und ist deutlich
nachmittelalterlich.
Abb.: Ansicht von Burg Heidenreichstein von Nordosten
Bergfried
Diese dritte Torhalle grenzt
direkt an den enorm wuchtigen und mit Dach 42,80 m hohen
Hauptturm, den Bergfried. Der dem Hochmittelalter zuzurechnende
Turm, einer der mächtigsten seiner Art, dürfte aufgrund des
streng lagenhaften Großquadermauerwerks in der ersten Hälfte
des 13. Jh. entstanden sein und ist auf dem Granitfelsen
gegründet. Manche Autoren (Piper) halten ihn für den ältesten
Teil der Anlage, andere Autoren (Klaar) verweisen auf die Art des
Mauerwerks und die vor den älteren Bering gesetzte Lage und
datieren ihn kurz an den Anfang des 13. Jh. Bei der Frage nach
der Reihenfolge kann man auch überlegen, was mehr Sinn ergibt,
erst ein ummauertes Viereck zu schaffen, in dem man wohnen und
wirtschaften kann, und dann an den ungeheuer aufwendigen und
kostspieligen Großturm zu gehen, oder umgekehrt. Der Bergfried
war zwar wichtig als letzte Zuflucht, als Wehrturm und als
Symbol, doch das Aufwand-Nutzen-Verhältnis war bei der Ringmauer
mit Einbauten ein anderes als bei diesem Monstrum, das für das
tägliche Leben eigentlich weniger wichtig war. Auf
Erdgeschoßniveau hat er 3,50 m bis 4,50 m dicke Wände, das
Gelaß im Sockel mißt nur 3,85m x 3,80 m. Der Hauptturm hat eine
Kantenlänge von 10,50 m Breite bis zu. 12,80 m Tiefe (wobei hier
im Osten die Stärke der Ringmauer dazukommt). Im ersten
Obergeschoß beträgt die Mauerstärke noch 3,55, bei
vorgenannten Innenmaßen. Noch eine Etage höher betragen die
Innenmaße bereits 4,35 m x 4,55, bei einer Wandstärke von 3,20
m bis 4,25 m. Selbst im nächsthöheren Obergeschoß beträgt die
Mauerstärke noch 2,80 m, so daß für den Innenraum jetzt
immerhin 5,08 m x 5,15 m verbleiben; die Kantenlänge verbleibt
oberhalb der Ringmauer bei ca. 10,50-10,70 m. Der Turm besitzt
außer im späteren obersten Geschoß nur wenige schmale
Lichtschlitze, keine Fenster.
Abb.: Ansicht von Burg Heidenreichstein von Norden
Den ursprünglichen Eingang kann man in 13,90 m Höhe oberhalb des Beringrücksprunges sehen, früher der einzige Zugang. Er liegt dem inneren Burghof zugewandt zwischen dem Renaissance-zeitlichen Treppenturm und dem in den Hof hineinspringenden Anbau des Südflügels, heute über eine kleine Holztreppe von einer auf Kragsteinen ruhenden Galerie aus zu erreichen. Die Winzigkeit dieser Holztreppe in schwindelerregender Höhe führt einem noch einmal die gewaltigen Dimensionen dieses Bergfrieds vor Augen. Vom Hocheingang aus steigt man wieder einige Stufen herunter zum Fußbodenniveau des Eingangsgeschosses.
Hier ist dem Bergfried bis in 11 m Höhe die 1,38 dicke Ringmauer des Altbestandes als Wandverdickung vorgebaut, welche die Galerie trägt, auf der man außen am Bergfried vorbei zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wohnbau hin und her wechseln kann. Die Eingangstür in den Bergfried liegt noch einmal 3 m höher, daher die kurze Holztreppe, die durch ein schmales Pultdach geschützt wird. Genau diese Situation ist bei der obigen Diskussion interessant, ob die Ringmauer oder der Bergfried älter ist. 14 m Höhe ist zu viel für eine Leiter und auch für eine Strickleiter. Dagegen sind die 3 m ein realistischer Abstand, so daß angenommen werden darf, daß die Positionierung dieses Hocheingangs von Anfang an diese Mauer als Bestand einbezogen hatte. Darüber hat der Bergfried einen langen Riß. Viel später hat man vom Hof aus einen Zugang zum Verlies gebrochen. Und erst als man die Wohntrakte in späteren Zeiten an die Süd- und Nordflanke anbaute, entstanden dort weitere Mauerdurchbrüche, so daß man nicht nur jedes Geschoß des Turmes für sich betreten kann, sondern der Bergfried sogar die Funktion eines Durchgangsraumes bekommen hat. Einige Geschosse besitzen über Schalung gebaute Kreuzgratgewölbe.
Beide Abb.: Bergfried der Burg Heidenreichstein
Der obere Abschluß ist ungewöhnlich und entspricht kaum der ursprünglichen Lösung, sondern ist das Ergebnis einer späteren Veränderung. Vischers Darstellung aus dem Jahr 1672 belegt, daß es damals schon diesen Abschluß mit einem auf der Mauerkrone umlaufenden Umgang gab. Der eigentliche Turm schließt mit einer niedrigen, ganz leicht vorkragenden Brüstung ab, doch darüber erhebt sich ein zurückspringendes Stockwerk von 2,80 m Höhe, das ein geknicktes Walmdach trägt, dessen abgeknickter Teil übersteht, so daß es die Fläche der breiteren Stockwerke teilweise mit abdeckt. Dieser ganze Abschluß inclusive der Brüstungsmauer ist aus leichteren Ziegeln gemauert, also spät- bis nachmittelalterlich. Bei den Wänden hat man auf Leichtbauweise geachtet: Das Mauerwerk besteht aus vier Eckpfeilern und je einem Mittelpfeiler auf jeder Seite, und dazwischen ist nur dünnes Material von 50 cm Mauerstärke, und in jedes dieser dünnen Zwischenstücke ist ein Fenster gebrochen.
Innen besitzt der Bergfried ein ungewöhnliches Treppensystem in der Mauerstärke unterhalb des Hocheingangs in der hofseitigen Wand. Es verbindet zunächst das Eingangsgeschoß mit einer zwischen diesem und dem Verlies liegenden wohnlicheren Ebene über eine zehnstufige Treppe mit anschließenden Gangstücken. Davon zweigt ein weiterer Gang ab, der gewinkelt noch einmal 1,80 m tiefer führt und unterhalb der einstigen Balkendecke des Verlieses endet. Die Treppen sind extrem unbequem: Die größere Treppe hat Stufen von 45 cm Höhe, aber nur 20-25 cm Tiefe. Die untere Treppe ist nur kriechend zu passieren, weil die Türöffnungen oben und unten nur 90 bzw. 98 cm hoch sind. Außerdem sind die Stufen an manchen Stellen nur 10 cm breit, aber sehr hoch. Zudem war dieser Gang mit mehreren Zwischentüren versperrbar, die noch mit Riegelbalken gesichert werden konnten. Hier konnte niemand gegen den Willen der im oberen Geschoß befindlichen Personen hinaufkommen.
Beide Abb.: Bergfried der Burg Heidenreichstein
Über den Sinn dieser Einrichtung kann spekuliert werden. Das Zwischenstockwerk ist wohnlich und sogar mit einem Kamin ausgestattet, der aber nicht gleichzeitig mit dem darüber betrieben werden konnte, da der untere Kamin im oberen endete und beim Betrieb des oberen mit einer Eisenplatte verschlossen werden mußte. Diese beiden übereinanderliegenden, alternativ zu betreibenden Mantelkamine sind ein einzigartiges Detail dieses Turmes. Die Richtung der Verriegelungen in den engen Gängen ist so angelegt, daß man dieses Zwischenstockwerk sowohl nach unten hin als auch nach oben hin sichern konnte. Nach unten ist soweit nachvollziehbar, weil man so jeden eventuellen Aufstieg der Gefangenen aus dem Verlies verunmöglichen konnte. Die Interpretation der Zwischenebene als "besseres Gefängnis" wird dadurch widerlegt, daß der nach oben führende Gang von innen zu sichern war. Möglicherweise war das ein allerletzter Zufluchtsort für die Bewohner, der aber wenig nützte, weil es keinen anderen Ausgang gab. Diese Anlage wird bei Piper ausführlich beschrieben.
Die von der Eingangsebene nach oben führenden, ebenfalls in der Wand liegenden Treppen haben bis zu 60 cm hohe Stufen. Auch diese komplexen, bis auf die Wehrplattform hinaufführenden Treppen sind abschnittsweise versperrbar. Es war unmöglich, gegen den Willen der Verteidiger hier einzudringen. Für mittelalterliche Verhältnisse war dieser Bergfried unbezwingbar und uneinnehmbar.
Beide Abb.: Bergfried der Burg Heidenreichstein, Hocheingang
Kernburg
mit Rundtürmen
In der Kernburg erkennt man
noch ganz klar die ursprüngliche Struktur der romanischen
Burganlage: Die dicksten und ältesten Mauern aus dem 12. Jh.
bilden ein Rechteck mit dem nach außen nach Westen zentral vor
den Bering vorgebauten Bergfried aus der 1. Hälfte des 13. Jh.
und dem Zugang im Norden desselben. Sie lassen einen
regelmäßigen, kastellförmigen Bering von 31 m westlicher
Seitenlänge rekonstruieren, vielleicht im Osten wegen der Felsen
etwas unregelmäßiger im Grundriß. Die Altbau-Mauer reicht auf
der Nordseite bis zu dem Nordostturm, auf der Südseite ebenfalls
bis zum Turmansatz. Im Westen zieht sie hinter dem Bergfried
vorbei, welcher in einer nachfolgenden Bauphase als eigener
Baukörper außen vorgesetzt wurde. Den oberen Abschluß der
Wehrmauer bilden halbrund gestaltete Zinnen, die die zum Hof hin
abfallenden Pultdächer der Wohntrakte überragen; sie sind aus
Ziegeln aufgemauert und haben wenig mit wehrtechnisch genutzten
Zinnen zu tun. Diese alte Wehrmauer wurde als Außenmauer, als
Hofmauer und als Binnenmauer in den nachfolgenden Baubestand
integriert.
Abb. links: Innenhof, überbaute spätgotische Halle, Abb. rechts Kamin mit Storchennest.
Die meisten Gebäude stammen aus der Spätgotik, die Mauerzüge im Süden und Osten und die drei unterschiedlich großen Rundtürme, die mit spitzen Kegeldächern versehen sind. Der dickste Rundturm ist derjenige im Nordosten mit umlaufendem hölzernem Wehrgang; er mißt 11 m Durchmesser. In seinem Inneren befindet sich die Burgkapelle mit einer hölzernen Empore und mit einer flachen Holzdecke mit spätgotischer Rankenmalerei, deshalb wird er Kapellenturm genannt. Die Einrichtung des Andachtsraumes im unteren Geschoß eines Wehrturmes ist eine eher stiefmütterliche Behandlung des Sakralraumes, aber keine Seltenheit auf Burgen. Auf Erdgeschoßniveau beträgt der Durchmesser des Innenraumes 5,85 m, im Obergeschoß mit dem Oratorium sind es 6,05 m bei 2,65 m Wandstärke. Ganz oben in der Rüstkammer mißt der Raum 6,40 m. Der Turm ist bei genauerem Hinsehen leicht oval. Der Rundturm an der Südostecke ist kein vollständiger Turm, sondern nur eine Dreiviertelschale, auf jeder Etage offen zum dahinter liegenden Raum. Auf Höhe des bis zu 26,80 m langen Rittersaals (mit schönen spätgotischen Fliesen) beträgt der Innendurchmesser 6,30 m. Auch der Hungerturm an der Südwestecke ist nur eine dem Westflügel vorgestellte halbrunde Schale; bemerkenswerterweise gänzlich außerhalb des Altbau-Mauerzuges. Seine Maße und Orientierung nehmen auf die West-Verbreiterung der Burg in Bergfriedsbreite Bezug. Sein Erdgeschoß ist vom Hof der Vorburg aus durch eine Spitzbogentür zugänglich. Er enthält ein 4 m tiefes Verlies. Auch dieser Turm besitzt einen umlaufenden hölzernen Wehrgang. Sämtliche zum Hof gerichteten Mauern der südlichen Randbebauung entstammen der spätgotischen Ausbauphase, samt dem Treppenturm in der Mitte der Südbebauung (gotischer Palas).
Beide Abb.: Innenhof, spätgotische Konsole mit unbekannten Wappen
Zwischen dem Bergfried und dem vorspringenden Teil der südlichen Wohntrakte befindet sich eine zum Hof hin offene Halle mit Tonnengewölbe und einem portalförmigen, profilierten Eselsrückenbogen, neben dem oben unter einer jetzt leeren Konsole zwei Wappensteine zu erkennen sind, deren Inhalte sich nicht mehr klar erkennen und entschlüsseln lassen. Ebenfalls in der Spätgotik wurde der komplette Zwinger nördlich der Altbaumauer errichtet, mit dem Rondell an der Nordostecke, und auch im Westen entstand ein Zwinger durch Anbindung neuer Mauern an den Bergfried.
Es überrascht ein wenig, wie wenig Öffnungen zur aktiven Verteidigung vorhanden sind, wie wenig Schießscharten zu sehen sind. Möglicherweise wurden sie später zu Fenstern aufgeweitet, wahrscheinlicher ist jedoch, daß der passive Schutz durch Mauern, umgebenden Zwinger und Wasser als ausreichend angesehen wurde, zumal auch die Fenster zur aktiven Verteidigung genutzt werden konnten: Die Uneinnehmbarkeit der Burg war offensichtlich.
Beide Abb.: Innenhof, links Südseite, rechts Nordseite, jeweils von Osten gesehen
Einige Trakte sind der Renaissance zuzuordnen, dazu gehören der kurze kreuzgratgewölbte Laubengang auf der Ostseite vor der mittelalterlichen Rauchküche, die auffüllenden Gebäude der Westseite nördlich und südlich des Bergfriedes mit dem Gelben Salon im Norden und dem Puchheimsaal im Süden samt dem 3. Torbau (alles außerhalb der Altbau-Mauern), wobei eine alte Zwingermauer die Grundlage bildete, die Mauern des Nordflügels (alle außer der "Rückwand", das ist noch die alte Ringmauer), der Treppenturm neben dem Bergfried und der Erker in der Mitte der Nordseite. Der komplette Zwinger der Nordseite und das Rondell im Nordosten mit der Kanzlei im Obergeschoß wurden umgestaltet. Der ehemalige Zwinger wurde spätestens im 17. Jh. überbaut; in einer Zeichnung von 1672 ist das schon deutlich zu sehen. Im 18. Jh. wurde dieser Bereich weiter umgestaltet. Die Fenster des Altbaus dahinter wären durch den Anbau und sein Dach teilweise verdeckt worden, deshalb ist das Dach an diesen Stellen rechteckig ausgeschnitten. Die Burg besitzt spätgotische Kreuzstockfenster mit auskragenden Sohlbänken und an bevorzugten Wohn- und Repräsentativräumen Renaissancebiforen. Letztere sind auch am äußeren Torbau zu finden.
Beide Abb.: Kapellenturm der Burg Heidenreichstein
Beide Abb.: Bergfried, Palas und Hungerturm, Ansicht von Süden
Abb. links: Kapellenturm, Abb. rechts nördlicher Rondellturm
Abb. links: Turm an der Südostecke, Abb. rechts: Kamindetail: hier oben ist alles aus Ziegeln gemauert.
Der große, wie ein Stützpfeiler wirkende, dreigeschossige Kamin der Rauchküche in der Mitte der schrägen Ostseite entstand im 17./18. Jh. Im 18. und 19. Jh. kam es vielfach zu Unterteilungen der großen spätgotischen Räume in kleinere Einheiten. So wurde auch der Rittersaal (eigentlich früher der Gerichtssaal), über dem sich früher das 12 m hohe Dachgebälk mit gehackten Balken und geschnitzten Holznägeln wie ein gestürztes Schiff erhob, mit einer Zwischendecke versehen, so daß man zwei Säle übereinander erhielt. Denn der riesige Saal war praktisch nicht beheizbar. Die Gebäude rings um den Hof dreistöckig. Außer den beiden genannten Wendeltreppentürmen gibt es keine weiteren Treppen im Inneren. Bei größeren Restaurierungsmaßnahmen um 1900 wurden z. T. neue Fenster eingebaut, wobei für eine authentische Verglasung historische Fenster aus einem ungarischen Kloster verwendet wurden. Auch im Inneren kam es zu geringfügigen historistischen Veränderungen. Einzige Veränderung in der Neuzeit ist die Erneuerung der Dachfläche über dem Südtrakt, früher war das Dach mit Schindeln bedeckt, seit 1998 ist es Eternit.
Beide Abb.: Details der Ostseite
Im Inneren der Wohntrakte sind besonders hervorzuheben der Puchheimsaal mit einer Renaissance-Truhe von kurz nach 1600 und einem großen Majolika-Kachelofen aus dem Jahr 1652 mit dem Puchheim-Wappen, der Rittersaal mit einer Truhe aus dem 14. Jh., Spieltischen und robustem Mobiliar für Gelage, der Speisesaal mit gotischen Tischen, reichlich Tafel-Zinn und einer Sammlung von Leuchtern und Gefäßen, der Säulensaal mit einem riesigen offenen Kamin, gotischen Klappstühlen und einem Damenschrank (Brautschrank) mit Perlmutt-Intarsien sowie die Zimmer mit geschnitzten Holzdecken. Ein spätgotischer Giebelschrank, dessen Frontfelder oben in Eselsrückenbogen enden, ist eines der ältesten Möbelstücke der Burg. Man sieht gotische Stollentruhen, eine tausendjährige Tischplatte aus Ahornholz, lange Gelagesäcke, gotische Tische und Stühle und viele andere Einrichtungsgegenstände mehr. Der Einrichtung merkt man an, daß sie nicht nachträglich zusammengesammelt wurde, sondern authentisch mit der Geschichte der Burg gewachsen ist und jedes Teil zur originalen Ausstattung der Burg gehört. Kaum in einer anderen österreichischen Burg gibt es so viele gotische Möbel wie hier.
Abb.: Burg Heidenreichstein von Nordosten
Es ist ein Glücksfall der Geschichte, daß diese Burg nie zerstört wurde. Während der Hussitenkriege wurden die Baumaßnahmen 1425-1431 unterbrochen, und die Burg wurde zwar von den Hussiten und von aufständischen Bauern belagert, aber nicht eingenommen. Der Ort Heidenreichstein wurde zwar im Dreißigjährigen Krieg 1621 von den Schweden gebrandschatzt, doch die Burg selbst wurde nicht angegriffen. Und die Burg gehört zu den wenigen historischen Adelssitzen des Waldviertels, die 1945 nicht von der sowjetischen Besatzung geplündert und verwüstet wurden. Deshalb freuen wir uns heute über eine der besterhaltenen und authentischsten Burgen des Landes.
Abb.: Burg Heidenreichstein, Kapellenturm mit hölzernem Wehrgang
Abb.: Burg Heidenreichstein, Kapellenturm mit hölzernem Wehrgang
Abb.: Burg Heidenreichstein, Ansicht von Osten
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf
Google Maps: https://www.google.de/maps/@48.8645136,15.1217199,19.04z - https://www.google.de/maps/@48.8644797,15.1216482,110m/data=!3m1!1e3
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Genealogien: The Peerage https://www.thepeerage.com/p10020.htm#i100194 und abhängige Seiten
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österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 960.1 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4402436
van der Straten: https://nl.wikipedia.org/wiki/Van_der_Straten_(Belgisch_adelsgeslacht)
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