Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 3041
Neuhaus
an der Donau (Sankt Martin im Mühlkreis, Bezirk Rohrbach,
Oberösterreich)
Die Burg und das Schloß Neuhaus an der Donau
Lage und
Baubeschreibung
Bei der hoch über dem
Donautal und über der Mündung der Großen Mühl in erstere auf
einem lang gestreckten, dreigeteilten Felsgrat thronenden Burg
Neuhaus handelt es sich um eine längliche ehemalige
Abschnittsburg mit drei deutlich voneinander abgesetzten
Bereichen. Von der Burg aus kann man das Donautal von Aschach bis
zur Schlögener Schlinge überschauen und kontrollieren. Im
Nordwesten liegt die ruinöse alte Kernburg, deren älteste Teile
noch aus dem 13. Jh. stammen. Aus dem 14. Jh. stammen zwei
ehemals selbständige Wohntürme, die durch einen in mehreren
Bauphasen in der Spätgotik und in der Renaissance entstandenen
Zwischenbau miteinander verbunden sind und zusammen mit Anbauten
einen insgesamt hochmittelalterlichen Palas bilden. Diese
kompakte Gebäudegruppe mißt ca. 10 m x 45 m. Sie ist im
Nordosten und im Nordwesten haarnadelförmig umschlossen von der
sehr starken Wehrmauer aus dem 15. Jh. Früher zog sich diese
Ringmauer auch an der Donauseite entlang, sie ist 1559 dort
eingestürzt. Den Zugang zu diesem Bereich riegelt eine
mächtige, 35 m lange, 5 m hohe und 4 m dicke Schildmauer aus dem
14. Jh. mit Treppenturm und zweiteiliger spitzbogiger
Portalgruppe ab. Der Zugang in den inneren Bereich war
repräsentativ und wehrhaft, denn hier gab es früher eine
Doppelwipp-Zugbrücke mit Wolfsgrube auf der Innenseite. Die
Zugbrückenrollen sind noch vorhanden. Oben befand sich ein
Wehrgang. Der einst davor liegende Graben ist größtenteils
verfüllt. Im Barock versah man den Treppenturm mit einem
zeitgemäßen Abschluß und überbaute die Schildmauer mit dem
sogenannten Sommergebäude mit Säulengang und Festräumen. Ein
früher vorhandener und auf alten Ansichten wahrnehmbarer
Wohnturm existiert nicht mehr, so wie ein Großteil der
mittelalterlichen Gebäude später abgebrochen wurde.
Vor der Schildmauer erstreckt sich der rechteckige Bereich der vorderen Burg, die im 18. Jh. zum Schloß ausgebaut wurde, aber im Winkel zwischen beiden Flügeln steckt der auf einem Felsen gegründete, 40 m hohe, fünfstöckige und fünfeckige Bergfried aus dem 14. Jh. mit unten 4 m dicken Mauern. Bei diesem sind die an den Ecken in Höhe des Kleeblattbogenkranzes angebrachten fünf figuralen Wasserspeier bemerkenswert. In Richtung der Ruine Schaunberg zeigt ein Menschenkopf, in Richtung Wien, also nach Osten, zeigt eine Trutz- oder Spottfigur, die den Allerwertesten heraussteckt und mit beiden Händen die Pobacken auseinanderzieht, ein vorweggenommenes Götz-Zitat, vor allem ein lustiger Anblick insbesondere bei Regen. Die drei anderen Ecken tragen Wasserspeier mit Tierfiguren. Heute erfüllen die Wasserspeier ihre Funktion nicht mehr in ganzer Schönheit, weil das Zeltdach die komplette oberste Wehrebene überdeckt. Die in den Hof führende Tordurchfahrt befindet sich nahe der Südecke der Anlage. Der extrem lange Torwegtunnel führt gerade ganz bis nach hinten unter dem Südwestflügel hindurch, weil ein erhöht gelegener Garten ein frühzeitiges Abbiegen in den Hof verhindert. Vor dieser Frontturmburg, die in der zweiten Ausbauphase angesichts einer drohenden Auseinandersetzung mit dem Landesherrn (s. u.) erfolgte, befindet sich ein dreieckiges Vorwerk aus dem 16. Jh. mit mehreren Türmen und mit dem Tor in der Ostmauer.
Insgesamt ist die Anlage ca. 270 m lang und ca. 50 m breit und umschließt ca. 11200 m2, Burg Neuhaus ist also flächenmäßig eine der größten Wehranlagen Österreichs. Der Schwerpunkt des Ausbaus lag im 15. und frühen 16. Jh., dann folgte ein Niedergang im 16. und 17. Jh., und schließlich die Wiederauferstehung als Schloß in der ersten Hälfte des 18. Jh. Der größte Teil der mittelalterlichen Bauten ist aber abhanden gekommen, einerseits durch Bergrutsch, andererseits durch Brände und andere Zerstörungen, vor allem aber durch den Umbau der Vorburg zum Schloß in der Barockzeit. Dennoch ist der spätmittelalterliche Charakter der Burg insgesamt weitgehend bewahrt geblieben. Das Schloß ist Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich; Führungen sind mit Anmeldung möglich. Von der anderen Donauseite hat man einen erheblich besseren Blick auf die langgestreckte Anlage als von der Zufahrtstraße aus, die am geschlossenen Tor endet.
Links vor der Auffahrt zum Schloß befindet sich eine sehr alte Hainbuchenallee, die um 1660 angelegt wurde (Abzweigung 70 m vor dem äußeren Tor). Durch regelmäßiges Zurückschneiden in ca. 2 m Höhe entwickelte sich eine Wuchsform ähnlich der von Kopfweiden. Diese auf einer Länge von knapp 100 m erhaltene Allee ist als Naturdenkmal klassifiziert. Kurz hinter der Allee zweigt von der Zufahrt ein Fußweg zum Donauufer ab; wenn man diesem folgt und nach 250 m scharf rechts abbiegt, kommt man nach 490 m zum Kettenturm (Lauerturm) am Donauufer am Fuß der Burg, von wo aus früher die Donau für die Schiffahrt zwecks Mauterhebung gesperrt werden konnte. Auf einem senkrechten Felsen direkt über der Donau liegt der Hocheinstieg durch ein Granitportal. Das Mauerwerk ist noch in beachtlicher Höhe erhalten. Auf der anderen Donauseite stand früher ein Gegenstück als Ketten-Widerlager.
Geschichte
der Burg Neuhaus: die Grafen von Schaunberg, Maut und Fehden
Burg Neuhaus war zunächst ein
Lehen des Fürstbischofs von Passau. Der Bischof hatte das Gebiet
zwischen der Donau und der Großen Mühl 1168 von den die
Hochfreien von Schönhering-Blankenberg als Schenkung erhalten,
damals gab es noch keine Burg, sondern ein wildreiches
Jagdgebiet, das auf der Donau leicht zu erreichen war. Heute
erinnern die Namen Falkenbach und Falkenberg an die frühere
Ausübung der Falkenjagd. Der Passauer Bischof gab dann das
Gebiet den Schaunbergern zu Lehen, die hier eine Burg
errichteten. Eine erstmalige Erwähnung findet sich am 16.4.1280;
in einem Brief ist davon die Rede, daß die Schaunberger gerade
dort eine Burg bauen; dabei muß es sich um die Alte Burg im
Nordwesten gehandelt haben. Die Schaunberger, die bereits in
Aschach eine Mautstätte innehatten, bekamen von ihrem
Grundherren, dem Bischof Wichard von Passau, und ihrem
Landesherren, Herzog Albrecht IV. von Österreich, 1282 den
Schutz der auf der Donau und entlang der Donauuferstraße
reisenden Kaufleute zwischen Passau und Eferding übertragen. Als
sich 1319 Herzog Friedrich von Österreich mit dem bayerischen
Herzog wegen Erbfolge stritt, stellten die Schaunberger ihrer
Burg dem Landesherrn zur Verfügung, das ist die erste explizite
Erwähnung der Burg.
Unterhalb der Burg ist auch heute noch ein sogenannter Kettenturm zu sehen. Hier war einmal eine Kette über die Donau gespannt, um Maut von den Reisenden zu erheben. Erst wenn die Maut von den Donauschiffern bezahlt war, senkte sich die Kette zum Passieren der Stelle. Dieses Vorgehen geht auf das Jahr 1371 zurück, als die Schaunberger die Erlaubnis bekamen, auf der Donau unterhalb ihres Sitzes Maut zu erheben. Das Mautrecht war eine der wichtigsten Einnahmequellen der Schaunberger, entsprechend war der Besitz Neuhaus wirtschaftlich bedeutsam für die Familie. Und das war der Quell vieler Konflikte: Denn die Schaunberger handhabten die Maut und ihre Höhe ziemlich willkürlich, und einige Rechte, die sie sich nahmen, waren umstritten. Weiterhin wurden Kaufleute an der Weiterfahrt gehindert. Vorher hatte zwischen den Schaunbergern, dem Passauer Bischof und dem österreichischen Landesherrn ein gutes Einvernehmen geherrscht, doch damit war es jetzt innerhalb von nur 10 Jahren vorbei: Heinrich von Schaumberg, der versuchte, sich ein von den Habsburgern unabhängiges Territorium zu schaffen, sah das heranziehende landesherrliche Gewitter und baute seine Burg zur Festung aus. Damals entstand der zweite Burghof, die Vorburg, also der Bereich des späteren Schlosses. 1381 kam es zur offenen Fehde (sogenannte Schaunberger Fehde), und der Herzog von Österreich belagerte die Burg. Anscheinend hatte der Ausbau derselben Erfolg, denn sie konnte nicht eingenommen werden, im Gegensatz zu den anderen Donauburgen der Schaunberger und der Stadt Eferding. Der Konflikt wurde am 28.2.1383 mit einem Schiedsspruch durch ein Gericht von Reichsfürsten beendet. Die Erhebung der Maut wurde Heinrich von Schaunberg untersagt. Weiterhin mußte er die Burgen in Rannariedl, Haichenbach, Velden und Riedegg zurückgeben, die ihm von Passau verpfändet worden waren. Doch Heinrich Graf von Schaunberg hielt sich nicht lange an die Abmachung: 1385-1386 wurde die Burg mit weiteren Befestigungen versehen, die Maut wurde wieder in überhöhter Form eingetrieben, und Beschwerden darüber erreichten den Landesherrn. Der Kettenturm wird 1386 erstmals urkundlich genannt. Heinrich von Schaunberg lehnte sich noch einmal gegen die Habsburger auf. Herzog Albrecht von Österreich belagerte die Burg erneut. Auch die oberösterreichischen Städte und die Stadt Passau waren mit einem Aufgebot an der Fehde gegen die Schaunberger beteiligt. Bei dieser neuerlichen Belagerung kamen erstmals Pulvergeschütze zum Einsatz, und die neuen Befestigungen wurden ihr Testobjekt. Auch diesmal wurde Neuhaus nicht erobert. Zeitweise besetzten Passauer Söldner aber die Burg, mußten sie aber wieder räumen. Die Schaunberger zogen aber trotzdem den Kürzeren, mußten sich 1390/1391 der österreichischen Landeshoheit unterwerfen, endgültig Urfehde schwören und Neuhaus als österreichisches Afterlehen in Empfang nehmen. Ihr Ziel der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von den Habsburgern war damit endgültig gescheitert.
Geschichte
der Burg Neuhaus: Bayern und kaiserliches Kammergut
Mit Erfolg dämmten die
Landesfürsten die Macht der Schaunberger ein. Burg Neuhaus kam
1481 durch Abtretung an Herzog Georg den Reichen von
Bayern-Landshut, nachdem dieser 1478 die Wachmannschaft auf
Neuhaus überrascht und Graf Wolfgang von Schaunberg gefangen
genommen hatte. Daraufhin belehnte der Passauer Bischof den
bayerischen Herzog mit der Burg. Mehrfach wurde sie verpfändet.
1506 kam sie zur Entschädigung für geleistete Kriegsbeihilfe im
Landshuter Erbfolgekrieg als freies Eigentum an Kaiser Maximilian
I. und war fortan kaiserliches Kammergut. Wegen ihrer strategisch
wichtigen Lage an der Donau wurde sie als Schutzburg gegen die
Türkengefahr betrachtet, und wegen ihrer Größe konnte sich
hier die umliegend seßhafte Bevölkerung gut in Sicherheit
bringen. Die Schaunberger konnten sich noch ca. ein Jahrhundert
lang auf ihren anderen Besitzungen halten. Das Aus kam, als sie
in der Reformationszeit lutherisch wurden und deshalb 1548 die
Reichsstandschaft verloren. Mit Graf Wolfgang von Schaunberg
starb die Familie 1559 im Mannesstamm aus. 1536 wurde die bis
dahin mehrfach (u. a. 1516 an Dionys von Königseck) verpfändete
Burg an Paul Ritz (Paolo Ricci, Paulus Ricius) übertragen, erst
pfandweise, dann bekam die Familie 1565 die Burg als Lehen und
noch später 1591 als freies Eigentum auf ewige Zeiten (s. u.).
Und mit dieser Familie und der Entwicklung ihres Wappens werden
wir uns jetzt näher beschäftigen.
Die
Familie Ritz und ihr Wappen
Die aus Deutschland stammende
und in Südtirol angesiedelte Familie der späteren Grafen von
Sprinzenstein hieß ursprünglich Ritz (Rici, Ricci,
Ricius, Riccius). Dr. Paul Ricius, ein Gelehrter, der
in der 2. Hälfte des 15. und der 1. Hälfte des 16. Jh. lebte,
studierte in Pavia, wurde dort Professor und wurde 1514 Leibarzt
von Kaiser Maximilian, ebenso derjenige der Kaiserin. Er wurde
zum Begründer des Aufstiegs der Familie. Er war auch noch erst
Erzieher und später Berater von Erzherzog Ferdinand, Maximilians
Enkel, der als Ferdinand I. den Kaiserthron des HRR bestieg.
Das ursprüngliche Wappen der Familie Ritz oder Riccius wird auf einem Ölgemälde aus dem Jahr 1529 wie folgt dargestellt: Geteilt und halbgespalten, Feld 1 (oben): in Gold ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend, Feld 2 (unten links): in Rot drei (2:1) silberne Igel (redend für Ricci, denn im Italienischen heißt der Igel "riccio"), Feld 3 (unten links): golden-blau (oder blau-golden) fünfmal schräggeteilt. Dazu wird ein einziger gekrönter Helm geführt, zu schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend. Dieses Wappen wurde bis 1530 geführt.
Aus den
"Ritz" werden die "Freiherren von
Sprinzenstein"
Das für diese Familie
nachfolgend namengebende Gut und Schloß Sprinzenstein liegt
bei Sarleinsbach im oberösterreichischen Mühlviertel.
Ferdinand, damals König von Ungarn und Böhmen, erwirkte, daß
der damalige Fürstbischof von Passau, Ernst von Bayern, das
Schloßgut an Paul Ricius zu Lehen gab, ausgeführt am 31.7.1529.
Am 15.11.1530 erhielt Paul Ricius zusammen mit seinem Bruder
Peter Anton durch Kaiser Karl V. zu Augsburg den Freiherrenstand
mit dem Prädikat "von Sprinzenstein". Dazu gab
es eine Wappenbesserung, die den Namen des neuen Besitzes redend
umsetzt: Zu dem bestehenden Wappen wurde verliehen: In Silber auf
einem grünen Boden auf einem schroffen silbernen Felsen nach
rechts gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber, auf dem
gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken auf einem schroffen
silbernen Felsen ein naturfarbener Sperber. Dieses Wappen wurde
im Freiherrendiplom zusätzlich verliehen, aber es erfolgt keine
Angabe, wie die Vereinigung genau stattfinden sollte.
Geschichte
der Burg Neuhaus: Umbau unter den Freiherren von Sprinzenstein
Paul Ricius (-1542), der
Begründer der jüngeren Hauptlinie, hatte einen Bruder namens
Peter Anton Ritz, der eine Salzburger Linie gründete, die bis
1707 bestand (ältere Hauptlinie). Im Mühlviertel interessiert
nur die jüngere Hauptlinie. Am 21.2.1555 bekamen die Brüder Franz
und Hieronymus Ritz von Sprinzenstein, beides Söhne
von Paulus Ricius, die Erlaubnis, das "Ritz"
wegzulassen und sich nur noch "Freiherren von
Sprinzenstein" nennen zu dürfen. Die Erinnerung an die
bürgerliche Herkunft war getilgt. Franz (-14.4.1578) war
Dompropst in Trient und kaiserlicher Gesandter, und Hieronymus
(-22.2.1570) setzte die Familie fort. Dr. Hieronymus Ritz von
Sprinzenstein hatte zugunsten seines Bruders auf die
Dompräpositur in Trient verzichtet, und er bekam 1536 die
landesfürstliche Herrschaft Neuhaus an der Donau. 1541 folgte er
im Besitz Sprinzenstein nach. Außerdem war er Obersthofmeister
der kaiserlichen Töchter. Er bekam 1566 das Incolat in Mähren
und die Landmannschaft in Österreich ob der Enns. Hieronymus
hatte erst Helena Jöchl von Jöchelsturn geheiratet, die Tochter
von Jakob Jöchl von Jöchelsturn auf Sterzing, und dessen Frau,
Elisabeth Geltinger/Göltinger von Hammerspach aus Feldkirch. Er
hatte vier Söhne. Unter der neuen Besitzerfamilie wurde der
südöstliche Bereich der vorderen Burg Neuhaus 1554-1564 nach
Abbruch der Gebäude der Vorburg von den italienischen
Baumeistern Domenico d'Allio und Kilian Canevale ausgebaut.
Rückgrat der neuen Trakte waren die südöstliche Schildmauer
bzw. die donauseitige Ringmauer. Zu diesem Zeitpunkt handelte es
sich noch um einzelne Gebäude.
Entwicklung
der Wappen der Freiherren von Sprinzenstein
Siegel von 1563 und 1596
zeigen folgenden Aufbau des Wappens: Geviert, Feld 1: in Silber
auf einem Dreiberg oder einem schroffen silbernen Felsen nach
innen gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Feld 2:
in Gold ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso
gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen
Glockenblumenblüten haltend, Feld 3: in Rot drei (2:1) silberne
Igel (Ricci), Feld 4: golden-blau fünfmal schräggeteilt. Dazu
werden zwei gekrönte Helme geführt, Helm 1 (rechts): zu
schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden
bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen
Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend, Helm 2
(links): zu blau-silbernen Decken auf einem schroffen silbernen
Felsen ein naturfarbener Sperber. Der Ricci(o)-Igel war also noch
präsent, auch wenn der Name im Familiennamen getilgt war.
In den Unterlagen zum Diplom von 1591 (Österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 932.16) findet sich als Vorher-Zustand diese Darstellung: Geviert, Feld 1: in Gold einwärts ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt (ohne Blümchen), Feld 2 und 3: in Blau zwei goldene Schrägbalken, Feld 4: in Silber auf einem schroffen silbernen Felsen nach rechts gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber (Sprinz). Dazu werden zwei gekrönte Helme geführt: Helm 1 (rechts): zu blau-silbernen Decken auf einem schroffen silbernen Felsen ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Helm 2 (links): zu schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt (ohne Blümchen). Wir sehen, daß jetzt auch die an die Familie Ritz (Ricci) erinnernden Igel (Riccio) im Schild entfernt wurden, vermutlich war das jetzt zu bürgerlich, und der Schild paßte sich an den Namen an, in dem das Ricci/Ricius/ Ritz ja auch nicht mehr vertreten war.
Am 18.12.1591 erfolgte zu Prag eine Wappenvereinigung der Freiherren von Sprinzenstein mit dem der erloschenen Jöchl von Jöchelsturn (Österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 932.16). Die Begünstigten waren die Söhne des Hieronymus Freiherr von Sprinzenstein, das waren Alexander (1540-7.6.1597, setzte die Familie fort, kaiserlicher Reichshofrat und Vizestatthalter des Regiments der niederösterreichischen Lande), Johann (Hanns) Albrecht (1543-25.11.1598, setzte die Linie zu Neuhaus fort, kaiserlicher Hofkriegsrat, Feld- und Landzeugmeister, General-Superintendent über alle Grenzfestungen), Sigmund (1547-1605, kinderlos) und Johann (Hanns, -22.2.1604, kinderlos, herzoglich-württembergischer Rat und Hofmarschall) Freiherr von Sprinzenstein (das waren die, denen die Burg Sprinzenstein abbrannte und die sie wiederaufbauten; Burg Sprinzenstein brannte 1583 und 1602 und wurde jedesmal wiederhergestellt; doch im 17. Jh. bevorzugten die Bewohner Schloß Neuhaus oder ihre Stadtresidenz in Linz). Dabei kamen der Herzschild mit dem Auerochsen oder Stier und die mittlere Helmzier hinzu, das Wappen der Ehefrau ihres Vaters. Bei dieser Gelegenheit der Wappenbesserung bekamen sie das Prädikat "auf Neuhaus" zusätzlich verliehen. Die Herrschaft Neuhaus an der Donau war in das freie Eigentum des Hanns Albrecht gekommen, weil Kaiser Rudolf sie ihm am 22.10.1591 verkauft hatte.
Der Wappenschild der Verleihung von 1591 ist geviert mit Herzschild, Feld 1: in Gold einwärts ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt (ohne die Blümchen), Feld 2 und 3: in Blau zwei goldene Schrägbalken, Feld 4: in Silber auf einem schroffen silbernen Felsen nach rechts gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Herzschild: in Rot ein aus dem Fuß wachsender, silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn). Dazu werden drei gekrönte Helme geführt: Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken ein wachsender, vorwärts gekehrter silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn), Helm 2 (rechts): zu blau-silbernen Decken auf einem schroffen silbernen Felsen ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Helm 3 (links): zu schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt (ohne die Blümchen). Manche Darstellungen wie diverse Siegel oder ein Epitaph in Sarleinsbach im Mühlviertel benutzen jeweils eine leichte Variation, der Auerochse im Profil oder vorwärts gekehrt, der Sperber mit Halsring oder ohne, vier oder fünf Schrägteilungen. Wenzel Reichard (s. u.) Graf von Sprinzenstein verwendete eine weitere Variante: Der Schild ist unter einem silbernen, mit drei roten Jerusalemkreuzen belegten Schildhaupt geviert mit Herzschild, alle anderen Inhalte und Kleinode wie zuvor. Der Grund ist, daß er in der Jugend eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternommen hatte und Mitglied des Ritterordens geworden war.
Johann (Hanns) Albrecht auf Neuhaus heiratete 1573 Barbara Botsch von Zwingenberg zu Auer und Gayen und hatte zwei Söhne, Hanns Ernst (1574-2.11.1639, kaiserlicher und kurfürstlich-bayerischer Kämmerer, Kriegsrat, Hofkammerpräsident und Oberster des dritten Kreises in Schlesien) und Hanns Wilhelm (4.10.1579-12.10.1607). Ersterer verpfändete Neuhaus am 29.9.1605 an die Söhne seines Bruders Alexander, blieb kinderlos und vermachte seinen Besitz den Jesuiten. Letzterer wurde Zisterziensermönch. Damit war Neuhaus an der Donau im Besitz der Nachkommen von Alexander Freiherr von Sprinzenstein. Alexander hatte am 12.8.1582 Emilia geheiratet, die Tochter von Hans Jacob Fugger. Aus dieser Ehe gab es vier Söhne, Hanns Florian (Speziallinie zu Sprinzenstein, erloschen), Rudolf (Speziallinie zu Neuhaus, erloschen), Simon Hieronymus (Speziallinie zu Drosendorf, erloschen) und Wenzel Reichard (Speziallinie zu Tollet).
In neueren Darstellungen fanden die zwischenzeitlich ausgelassenen Blümchen wieder Eingang in Feld 1 und Kleinod 3. Die seitdem korrekte Darstellung ist folgende: Der Schild ist geviert mit Herzschild, Feld 1: in Gold einwärts ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend, Feld 2 und 3: in Blau zwei goldene Schrägbalken, Feld 4: in Silber auf einem schroffen silbernen Felsen nach rechts gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Herzschild: in Rot ein aus dem Fuß wachsender, vorwärts gekehrter silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn). Dazu werden drei gekrönte Helme geführt: Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken ein wachsender, vorwärts gekehrter silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn), Helm 2 (rechts): zu blau-silbernen Decken auf einem schroffen silbernen Felsen ein naturfarbener Sperber (Sprinz), Helm 3 (links): zu schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend.
Aus den
Freiherren werden die Grafen von Sprinzenstein und Neuhaus
Im Zuge der Bauernkriege wurde
Neuhaus 1626 belagert und sogar eingenommen. Die Donau wurde
wieder mit einer Kette gesperrt. 1646 bekamen Freiherr Wenzel
Reichard von und zu Sprinzenstein (12.2.1597-16.8.1651), sein
Bruder Hanns Florian (16.4.1591-) sowie die Söhne der
beiden anderen Brüder (Simon Hieronymus,
24.10.1594-2.8.1639, und Rudolf, 17.4.1593-20.6.1632) von
Kaiser Ferdinand III. den Reichsgrafenstand. Seitdem nennt
sich die Familie "Graf von und zu Sprinzenstein und
Neuhaus". Das Wappen blieb, das Grafenstandsdiplom wurde
sine armis erteilt. Damit war die Entwicklungsstufe erreicht, wie
sie hier über dem Portal zu sehen ist. Rudolf Graf von und zu
Sprinzenstein und Neuhaus begründete die erste Hauptlinie;
sein Bruder Wenzel Reichard Graf von und zu Sprinzenstein und
Neuhaus begründete die zweite Hauptlinie.
Für Neuhaus ist die erste Speziallinie wichtig: Rudolf Graf von und zu Sprinzenstein und Neuhaus (17.4.1593-20.6.1632) hatte zusammen mit seinen drei Brüdern 1605 den Besitz in Neuhaus als Pfand von seinem Vetter Hanns Ernst erhalten. Durch Ablösung ging der Besitz allein an ihn über. Er heiratete am 21.4.1619 Elisabeth Katharina Löbl von Greinburg und hatte vier Söhne: Hanns Ernst (1622-25.10.1623), als Kleinkind verstorben, Johann Adam (1624-4.2.1681, Kapuzinermönch unter dem Namen Pater Christoph), Johann Secundus (15.12.1625-21.4.1691, seit 1686 Obersterblandmünzmeister in Österreich ob der Enns), Herr zu Neuhaus und Inhaber der Pfandschaft Piberstein 1658-1675, und Johann Christoph (1630-11.2.1683, kinderlos), Herr zu Sprinzenstein und Inhaber der Pfandschaft Piberstein bis 1658. Im Jahre 1650 erhielt die Familie die Hohe Gerichtsbarkeit in Neuhaus und das Recht, Tavernen und Brauhäuser zu errichten. In Burg Neuhaus begann der barocke Umbau zum Schloß.
Johann Secundus heiratete in erster Ehe am 21.11.1661 Anna Elisabeth Schifer von Freyling auf Daxberg und Liechtenau (-17.1.1682) und in zweiter Ehe Maria Catharina Eleonora Gräfin von Cavriani (-10.8.1701). Es gab zwei Söhne aus erster Ehe, Johann Adam Secundus (-27.4.1679) starb im Alter von 15 Jahren, aber Johann Ehrenreich (25.8.1667-18.5.1729) setzte die Linie fort und vereinigte in seinem Besitz die Herrschaften Sprinzenstein, Neuhaus und Lichtenau. Er war kaiserlicher Kämmerer und seit 1705 Oberst-Erbland-Münzmeister in den beiden Erzherzogtümern (schon öfter hatten Familienmitglieder das Erblandmünzmeisteramt ob und unter der Enns bekleidet). Johann Ehrenreich Graf von und zu Sprinzenstein und Neuhaus heiratete Maria Maximiliana Michaela Gräfin von Lamberg (28.9.1671-6.5.1718). Der barocke Umbau von Schloß Neuhaus, bei dem die einzelnen Gebäude im Vorburgbereich zusammengefaßt und mit einer einheitlichen Fassade versehen wurden, fand 1720 seinen Abschluß mit der feierlichen Einweihung der 1650-1710 errichteten Schloßkapelle durch den Passauer Fürstbischof Joseph Dominikus Graf von Lamberg. Sie befindet sich am Ostende des Schlosses in einem umgebauten ehemaligen Wehrturm. Die barocke Fassade wird durch breite Monumentallisenen gegliedert. Den ehemaligen Graben überspannt eine steinerne Bogenbrücke. Ins Innere des winkelförmigen Schlosses führt ein repräsentatives Rustikaportal, das im zweiten Viertel des 17. Jh. entstanden ist.
Aussterben
der Linie zu Neuhaus und Verteilung des Erbes
Da Johann Ehrenreich der
letzte seiner Linie im Mannesstamm war, waren die Erbinnen seine
Töchter: Maria Antonia (20.8.1703-20.8.1758) heiratete
1723 Leopold Franz Graf von Thurn-Valsassina und Taxis
(17.11.1688-27.2.1760), und damit sind wir bei genau diesem
Wappenstein über dem Rustika-Torbogen. Maria Gabriela
heiratete 1728 Josef Ignaz Graf von Welsperg und Primör, Maria
Josefa Secunda heiratete 1729 Johann Reichard Graf von
Salburg und 1746 Franz Josef Ungnad Graf von Weissenwolf, und Maria
Albertine heiratete 1729 Johann Wilhelm Graf von Thürheim
und 1753 Carl Graf Molza. Um das komplexe Erbe aufzuteilen,
schlossen diese vier am 7.3.1732 einen Vergleich: Die Herrschaft
Sprinzenstein ging an die zweite Hauptlinie (1735-1738 wurde das
zeitweise vernachlässigte Schloß Sprinzenstein
wiederhergestellt und wieder bewohnt), Neuhaus und Lichtenau
blieben bei den Töchtern, wobei ein zweiter Vergleich regelte,
daß Neuhaus an Maria Antonia ging, Lichtenau an Maria Gabriela.
Die Schlüsselheirat für den Übergang der Familie von den Grafen von Sprinzenstein an die von Thurn und Taxis war die am 5.10.1723 in Linz geschlossene Ehe (Heiratsbrief am 30.7.1723) zwischen Maria Antonia Franciska Bernhardina Josepha Eva Gräfin von und zu Sprinzenstein und Neuhaus (20.8.1703-20.8.1758) und Leopold Franz Graf von Thurn-Valsassina und Taxis (17.11.1688-27.2.1760) auf Wäschenbäuren. Sie war die Tochter von Johann Ehrenreich Graf von und zu Sprinzenstein und Neuhaus (25.8.1667-18.5.1729) und Maria Maximiliana Michaela Gräfin von Lamberg (28.9.1671-6.5.1718), er war der Sohn von Franz Nikolaus Graf von Thurn-Valsassina und Taxis (4.12.1662-9.6.1726) und Anna Franziska Gräfin von Tattenbach (17.6.1669-7.11.1751).
Und genau diese Maria Antonia Franciska Bernhardina Josepha Eva Gräfin von und zu Sprinzenstein und Neuhaus ist es, die uns über dem Portal des Schlosses heraldisch links mit ihrem Wappen begegnet, das vermutlich auf 1729 zu datieren ist. Der Schild ist geviert mit Herzschild, Feld 1: in Gold einwärts ein oberhalber schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend (aus dem Stammwappen), Feld 2 und 3: in Blau zwei goldene Schrägbalken (aus dem Stammwappen), Feld 4: in Silber auf einem schroffen silbernen Felsen nach rechts gekehrt sitzend ein naturfarbener Sperber (Finkenhabicht, Jägersprache: Sprinz, redend für Sprinzenstein), Herzschild: in Rot ein aus dem Fuß wachsender, vorwärts gekehrter silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn).
Dazu werden drei gekrönte Helme geführt: Helm 1 (Mitte): zu rot-silbernen Decken ein wachsender, vorwärts gekehrter silberner und golden bewehrter Auerochse oder Stier (Jöchl von Jöchelsturn), Helm 2 (rechts): zu blau-silbernen Decken auf einem schroffen silbernen Felsen ein naturfarbener Sperber (Finkenhabicht, Jägersprache: Sprinz, redendes Kleinod für Sprinzenstein), Helm 3 (links): zu schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Greif, golden bewehrt und ebenso gekrönt und in den Klauen einen grünen Stengel mit drei blauen Glockenblumenblüten haltend (Stammkleinod). Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: ÖSchl Seite: 85 Tafel: 44, Band: NÖ2 Seite: 185 Tafel: 76, Band: OÖ Seite: 379 Tafel: 99 und Band: Pr Seite: 28 Tafel: 32.
Neuhaus im
Besitz der Grafen von Thurn-Valsassina und Taxis
Heraldisch rechts sehen wir
das Wappen ihres Ehemannes, Leopold Franz Graf von
Thurn-Valsassina und Taxis, des ersten Herrn auf Neuhaus aus
der neuen Besitzerfamilie. Den Namen und das Wappen von
Valsassina verleiht der Familie zuerst ein
Grafenbestätigungsdiplom vom 19.9.1680 zu Linz. Das ab 1680
geführte reichsgräfliche Wappen der Tiroler Linie der Grafen
von Thurn-Valsassina und Taxis ist geviert mit Herzschild,
Feld 1 und 4: in Silber ein dreizinniger roter Turm mit blauem
Tor und ohne Fenster, hinter welchem zwei blaue Glevenzepter
schräggekreuzt sind (della Torre, Thurn), Feld 2 und 3: in Gold
ein golden gekrönter roter Löwe (Valle-Sassina, Valsassina),
Herzschild: in Blau ein schreitender silberner Dachs (Stammwappen
der de Taxis). Der Schild mit Laubkrone obendrüber ruht auf der
Brust des kaiserlichen schwarzen Doppeladlers, golden bewehrt und
nimbiert, über dem die kaiserliche Krone schwebt. Hier wird auf
ein Oberwappen verzichtet.
Die Kinder aus der durch das Allianzwappen angegebenen Verbindung waren 1.) Johann Franz Graf von Thurn-Valsassina (5.10.1724-28.12.1736), 2.) Joseph Sebastian Graf von Thurn-Valsassina und Taxis (19.1.1729-2.1.1790), welcher Maria Josepha Wilczek (26.6.1735-3.5.1810) heiratete und mit ihr 16 Kinder hatte, 3.) Anton Peter Graf von Thurn-Valsassina (29.6.1733-28.10.1796), 4.) Marie Anna Gräfin von Thurn-Valsassina (24.4.1738-19.4.1791), 5.) Johann Baptist Graf von Thurn-Valsassina (19.7.1744-), 6.) Judas Thaddäus Joseph Columban Richard Bernhard Franz de Paula Peregrin Maria Graf von Thurn-Valsassina (7.2.1746-1800), welcher Marie Philippine von Fieger zu Friedberg heiratete und eine Tochter hatte, dazu noch 8 weitere Kinder.
Weiteres
Schicksal der Grafen von Sprinzenstein und ihrer Töchter-Linien
Die Familie der Grafen von
Sprinzenstein, die von der Speziallinie zu
Tollet weitergeführt wurden, welche sich in ein älteres Haus zu
Tollet und ein jüngeres Haus zu Sprinzenstein aufteilte, dann
letzteres wieder in einen älteren Stamm zu Sprinzenstein und
einen jüngeren Stamm zu Groß-Hoschütz, dann letzterer wieder
in einen älteren Ast zu Groß Hoschütz und einen jüngeren Ast
zu Pichlern, ersterer wiederum in einen älteren Zweig zu
Sprinzenstein und einen jüngeren Zweig zu Salaberg, ist 1970 mit
Maximilian Guido Raimund Maria Graf von Sprinzenstein-Neuhaus
(17.2.1881-6.9.1970) im Mannesstamm erloschen. Er hatte am
26.4.1904 in Aschach Marianne Johanna Paula Gräfin von Harrach
(26.6.1880-5.11.1912) geheiratet und mit ihr 5 Töchter. Es gibt
weiterhin zwei Töchterlinien, die den Namen fortführten: Die Grafen
von Lamberg-Sprinzenstein gehen zurück auf die Ehe zwischen
Leopold Joseph Graf von Lamberg (13.5.1654-28.6.1706) und
Catharina Eleonora von Sprinzenstein (1660-28.11.1704); sie sind
1823 mit Anton Franz de Paula Adam von Lamberg-Sprintzenstein
(2.8.1740-26.7.1823) erloschen. Die Grafen Hoyos-Sprinzenstein
gehen zurück auf eine Namenvereinigung am 25.10.1823 für den
k.k. Feldmarschallleutnant Johann Ernst Philipp Josef Franz de
Paula Franz Borgias Matthias Graf Hoyos (24.2.1779-28.10.1849);
unter seinen Vorfahren ist das Ehepaar Leopold Karl Graf Hoyos
(1651-25.8.1699) und Maria Regina von Sprinzenstein
(-28.11.1704), eine Schwester der oben genannten Catharina
Eleonora. Es gibt die Familie noch heute.
Geschichte
der Burg Neuhaus: Planck von Planckburg und Plappart von Leenheer
Schloß Neuhaus wurde 1805 und
1809 während der Franzosenkriege besetzt, und damals kam es
letztmalig zur Absperrung der Donau mit einer Kette. Angeblich
hat Napoléon die Kette dann als Souvenir nach Paris mitgenommen.
Eduard Planck von Planckburg 1841-1918), Politiker und späterer
Landtagsabgeordneter und Reichsratsabgeordneter, kaufte 1868 den
Besitz sowie die nahen Steinbrüche von dem Grafen Joseph
Thaddäus von Thurn-Valsassina und Taxis, Urenkel des Leopold
Franz Graf von Thurn-Valsassina und Taxis vom Ehewappen. Durch
Heirat wechselte Schloß Neuhaus erneut 1920 die Besitzerfamilie;
die neuen Eigentümer waren die Freiherren Plappart von Leenheer,
denen die Burg auch heute gehört. Nach dem Zweiten Weltkrieg
folgte erst amerikanische, dann russische Besatzung des
Schlosses. 1981 verursachte ein Brand Schäden. 2001 erfolgte
eine umfassende Renovierung: Dabei wurde der Turnierhof erneuert,
die Dächer wurden saniert, außerdem wurden 11 Wohnungen
eingerichtet. Das Heizungssystem wurde auf eine moderne
Hackschnitzelfeuerung umgestellt. 2007 erfolgte eine erneute
Renovierung.
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf
Google Maps: https://www.google.de/maps/@48.4225634,13.9916466,18.58z - https://www.google.de/maps/@48.4227143,13.9918461,153m/data=!3m1!1e3
Burg Neuhaus in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Neuhaus_an_der_Donau
Burg Neuhaus in Burgen Austria: http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1711
Burg Sprinzenstein auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sprinzenstein
Genealogie in der Datenbank des Christoph Graf von Polier: https://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=en&iz=0&p=maria+antonia&n=von+und+zu+sprinzenstein+und+neuhaus
Österreichisches Staatsarchiv AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 932.16 https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4383820
Wappen Sprinzenstein in der Fischnaler Wappenkartei: https://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?id=&do=&wappen_id=24703&sb=Sprinzenstein&sw=&st=&so=&str=&tr=99 - https://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?wappen_id=24704&drawer=&tr=1#next - https://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?wappen_id=24702&drawer=&tr=1#prev - https://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?wappen_id=24699&drawer=&tr=1#prev
Grafschaft Schaunberg auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Schaunberg
Burg Neuhaus in der EBIDAT-Burgendatenbank: https://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1564
Lauerturm: https://de.wikipedia.org/wiki/Lauerturm_(St._Martin_im_Mühlkreis)
Lauerturm: https://burgenkunde.at/oberoesterreich/kettenturm/kettenturm.htm
Lauerturm: http://www.ruine.at/kettenturm.htm
Wehrbauten in Österreich: http://www.wehrbauten.at/ooe/oberoesterreich.html?/ooe/neuhaus_s/neuhaus.html
Georg Clam Martinic: Burgen
und Schlösser in Österreich, Edition Zeitgeschichte,
Landesverlag im Veritas Verlag, Linz 1991, Topsa-Verlag, Wien
1998, ISBN 3-85001-679-1, S. 242
Ilse Schöndorfer: Burgen und Schlösser in Oberösterreich, NP,
St. Pölten 2001, ISBN 3-85326-189-2, S. 89-91
Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich,
Ennsthaler Verlag, Steyr, 1992, ISBN 3-85068-323-0, S. 118-119
Siebmachers Wappenbücher wie angegeben
Die Wappen der Grafen und Fürsten von Thurn und Taxis
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