Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 3003
Messelhausen
(zu Lauda-Königshofen, Main-Tauber-Kreis)
Die katholische Pfarrkirche St. Burkhard in Messelhausen
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Burkhard liegt im Osten des zu Lauda-Königshofen gehörenden Stadtteils Messelhausen, direkt neben dem Friedhof und zu Füßen des bewaldeten Hügels. Die Kirche besitzt ein einschiffiges Langhaus, einen polygonal geschlossenen Chor und ein Querhaus mit abgeschrägten Ecken. Der Turm mit spitzem Helm erhebt sich über der Westfassade. Die Kirche wurde 1595 erbaut, der Chor aber wurde in der heutigen Form in den Jahren 1893-1894 angebaut. Das Langhaus ist flach gedeckt. Bauherr der Kirche war wie in Darstadt Stephan Franz Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Darstadt (-22.5.1597), würzburgischer Amtmann zu Arnstein, Herr zu Messelhausen, Begründer der jüngeren Linie zu Darstadt, vermählt mit Cordula Echter von Mespelbrunn (8.10.1559-6.5.1599). Diese Ehefrau war die jüngste Schwester des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617).
Das
Westportal
An der Westfassade befindet
sich mit dem aus rotem Sandstein gefertigten Renaissance-Portal
ein Meisterwerk der Bildhauerkunst. Der Urheber ist Michael
Juncker, der auch das schlichtere Seitenportal, das
Sakramentshäuschen und den Apostelaltar erschaffen hat. Sein
Sohn war Johannes (Hans) Juncker (ca.1582-1624), der den
Hochaltar in Darstadt angefertigt hat. Ein anderer Sohn war
Zacharias Juncker d. Ä., der den Taufstein in der St.
Nikolauskirche in Eibelstadt aus Alabaster gearbeitet hat. Die
Bauinschrift auf der Rollwerkkartusche in der Gebälkzone lautet:
"AEDEM HANC SACRAM MONVMENTVM ERGA SVM/MVM SVMMAE
VENERATIONIS NVMEN PERPETVVM ET / PERENNEM SANCTORVM MEMORIAM A
FVNDAMENTIS / EXCITAVIT STEPHANVS ZOBELIVS A GI(E)BELSTA(D)T
AN(N)O 1595" - dieses Gebäude, ein sakrales Monument, wurde
von Grund auf in die Höhe gezogen im Jahre 1595 von Stephan
Zobel von Giebelstadt für die ultimative Verehrung des ewigen
Gottes und zum ganzjährigen Gedächtnis der Heiligen.
Über dieser Bauinschrift befindet sich im rechteckig mit Pilastern und Architrav gerahmten Portalaufsatz das Ehewappen des Bauherrenpaares. Das heraldisch rechte ist das aus Courtoisie gewendete Wappen der Zobel von Giebelstadt, in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln. Das linke Wappen ist dasjenige der Echter von Mespelbrunn, in Blau ein silberner, mit drei blauen Ringen belegter Schrägbalken, hier schräglinks, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein Paar blauer Büffelhörner, jeweils schräg einwärts belegt mit dem silbernen Schrägbalken mit den drei blauen Ringen. Über diesem Aufsatz wird das Portal mit einem flachen Dreiecksgiebel abgeschlossen, in dem ein mit der rechten Hand eine Segensgeste vollführender und mit der linken Hand eine Weltenkugel haltender Gottvater hervorwächst.
Das Portal selbst ist rundbogig; in den Zwickeln befinden sich zwei geflügelte Putten mit Laubkränzen in den Händen. Das Portal wird flankiert von zwei freistehenden Säulen mit Kompositkapitellen. Die von Akanthusblättern umhüllten Basen stehen auf rechteckigen Postamenten mit Löwenmaske auf der Vorderseite. Weiterhin ist das Portal mit einer umfangreichen Ahnenprobe ausgestattet, von deren Einzelwappen man auf den ersten Blick gar nicht alle wahrnimmt, weil sie sich teilweise auf den Seitenflächen des Gebälks und hinter den Säulen befinden. Insgesamt sind es 14 Vollwappen, so daß die beiden Hauptwappen oben in der Mitte eingerechnet sind, um auf 16 Wappen zu kommen, jeweils 8 für jeden Ehepartner. Die meisten dieser Wappen sind inschriftlich zugeordnet. Jeder Ehepartner hat also das Hauptwappen oben in der Mitte, drei Ahnenwappen auf dem Gebälk, davon eines auf der inneren Seitenfläche, und vier Ahnenwappen hinter der Säule "seiner" Seite.
Beginnen wir mit dem Ehemann: Seine Eltern waren Hans Zobel von Giebelstadt (1515-17.4.1581), würzburgischer Rat, Hofmeister und Oberamtmann zu Röttingen, und Apollonia von Bibra. Entsprechend beginnt die Ahnenprobe links der Bauinschrift mit dem gewendeten Wappen der von Bibra, in Gold ein schwarzer aufspringender Biber mit geschupptem Schwanz und mit Schwimmhäuten, auf dem gekrönten Helm ein goldener Flug, beiderseits einwärts mit dem Biber aus dem Schild belegt (Abb. unten, Bildmitte).
Die Großeltern väterlicherseits waren Stefan Zobel von Giebelstadt (-1523), würzburgischer Amtmann zu Röttingen, und Brigitta von Vinsterlohe/Finsterlohe. Mütterlicherseits waren die Großeltern Georg von und zu Bibra und Margaretha von Schwaigern. Entsprechend kommt auf der inneren Seitenfläche des Gebälks das Wappen der von Vinsterlohe hinzu, von Rot und Silber mit einer Stufe geteilt (gewendet), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei Büffelhörner, rot-silbern geteilt oder auch mit einer Stufe geteilt (Abb. unten links). Auf der Stirnfläche des Gebälks folgt das Wappen der von Schwaigern (Schweigern), in Blau ein silberner Schwanenhals mit hier kugelbesetztem Rückenkamm, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken das Schildbild wachsend (Abb. unten rechts).
Mit den hinter der optisch linken Säule verborgenen vier Wappen springen wir auf die Ebene der Urgroßeltern des Bauherrn. Das waren väterlicherseits Heinrich Zobel von und zu Giebelstadt, Ritter 1485, und Kunigunde von Lichtenstein, sowie Petrus / Peter von Vinsterlohe und Margarethe von Seckendorff. Deshalb beginnt die Reihe mit dem Wappen der von Lichtenstein, rot-silbern im Zackenschnitt geviert, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein Paar roter Büffelhörner, außen mit einem Kamm aus silbernen Federn (Abb. unten links), und geht weiter an zweiter Position mit dem Wappen der von Seckendorff, eigentlich in Silber zwei unten verbundene und zu einer Acht verschlungene, sich zweimal überkreuzende rote Lindenzweige mit nach außen gekehrten Blättern, vier auf jeder Seite, hier aber statt dessen etwas ganz Wirres, auf dem Helm mit silbern-roten Decken ein roter Hut, hermelingestulpt, oben mit schwarzen Hahnenfedern besteckt (Abb. unten rechts). Das Seckendorff-Wappen steht hier eigentlich eine Position zu hoch, es müßte gemäß der angegebenen Genealogie an Position 7, nicht schon an Position 6 der Gesamtahnenprobe kommen.
Mütterlicherseits waren die vier Urgroßeltern des Bauherrn Heinrich von Bibra, Anna von Vestenberg, Wilhelm von Schwaigern und eine Frau von Diemar. Die dritte Position hinter der linken Säule sollte das Vestenberg-Wappen zeigen, statt dessen ist hier aber ein leerer Schild zu sehen (Abb. unten links). Das Wappen ist zudem mit "TVNGEN" zugeordnet, aber die Helmzier, ein Hütchen mit Hahnenfederbusch, paßt weder zu den von Thüngen noch zu den von Vestenberg. Daß hier von Vestenberg hin muß, ist durch das Epitaph in Giebelstadt verifiziert. Vermutlich handelt es sich hier um einen Restaurierungsfehler. Auch darunter geht es falsch weiter, hier muß von Diemar hin, ebenfalls verifiziert durch das Epitaph in Giebelstadt. Statt dessen sehen wir einen Flug im Schild und als Kleinod (Abb. unten rechts), keinerlei Beschriftung gibt einen Hinweis darauf, was man sich dabei gedacht haben könnte. Vermutlich ist man in der Ebene eins weiter zurück gesprungen, denn an dem Epitaph für das Bauherrenpaar in der Kirche Maria Sondheim in Arnstein gibt es ein bisher nicht sicher zugeordnetes Wappen, betitelt "SCHWARZRID", nach Befund ein Flug, auf dem Helm ein Flug, was mit diesem korrespondieren könnte. Die Seite des Ehemannes enthält also zwei Wappen, die Fragen aufwerfen und nicht in Übereinstimmung mit anderen Befunden stehen, zudem ist die Reihenfolge eine andere als der Genealogie wie angegeben entspräche (den gleichen Versatz gibt es am Epitaph der Schwägerin in Giebelstadt).
Vollständiger ist die Ahnenprobe der Ehefrau auf der optisch rechten Seite des Portals. Sie beginnt rechts neben der Bauinschrift mit dem Wappen der von Adelsheim, in Silber ein silbern-schwarz geteiltes, gewundenes Widderhorn (Steinbockshorn), auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein schwarz oder silbern-schwarz geteilt gewandeter Frauenrumpf mit goldenem abstehenden Haarzopf und goldener Krone zwischen zwei silbern-schwarz geteilten wie im Schild bez. Hörnern (Abb. unten, in der Mitte rechts). Cordulas Eltern waren Peter Echter von Mespelbrunn (1520-21.1.1576), Amtmann zu Prozelten, kurmainzischer Geheimer Rat, Reichstagsgesandter, und Gertrud (Gertraud) von Adelsheim (1525-1583).
Cordulas Großeltern waren Philipp Echter von Mespelbrunn jun. (-28.8.1535) und Cordula von Habern (1487-23.2.1523) sowie Johann (Hans) von Adelsheim (1487-1551) und Margarethe (Margaretha) Rüdt von Collenberg (-1560). Deshalb sehen wir auf der inneren Seitenfläche des Gebälks das Wappen der von Habern, in Blau zwei aufrechte, voneinander abgekehrte, silberne, golden gestielte Äxte, auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein blauer Flug, beiderseits belegt mit zwei aufrechten, voneinander abgekehrten, silbernen, golden gestielten Äxten (Abb. unten links). Auf der Stirnfläche des rechten Gebälks folgt das Wappen der Rüdt von Collenberg, in Rot Kopf und Hals eines silbernen Rüden mit beringtem Ketten-Halsband, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender wie der Schild bez. Rüdenrumpf (Abb. unten rechts).
Mit den hinter der optisch rechten Säule verborgenen vier Wappen springen wir auf die Ebene der Urgroßeltern der Bauherren-Ehefrau. Das waren väterlicherseits Peter Echter von Mespelbrunn (-1511) und Margaretha von Thüngen sowie Johann von Habern und Maria (n. Biedermann) bzw. Gertraud (n. Salver) bzw. Cordula (n. Stolzenberg) von Frauenberg zum Hag (Haag). Deshalb beginnt die optisch rechte vertikale Reihe mit dem Wappen der von Thüngen, in Silber ein goldener Balken, darin drei rote Wellenpfähle, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender Männerrumpf, rot gewandet, auf dem bärtigen Haupte ein roter Spitzhut mit silbernem Aufschlag, an dessen Spitze ein Hahnenfederbusch steckt (Abb. unten links). Es folgt an dritter Position das Wappen der von Frauenberg zum Hag (Haag), in Rot ein aufspringendes silbernes Roß mit Zaumzeug und Zügeln, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken das silberne Pferd wachsend (Abb. unten rechts).
Mütterlicherseits waren die vier Urgroßeltern der Bauherren-Ehefrau Wendel von Adelsheim (-1518), kurpfälzischer Rat, Statthalter zu Heidelberg und Amalia von Schrotzberg (-1503) sowie Thomas Rüdt von Collenberg, kurmainzischer Kämmerer und Hofmeister, und Margaretha von Horneck zu Hornberg. Entsprechend ist das zweite Wappen das der von Schrotzberg, in Silber über einem roten Sparren eine quergelegte rote Schafschurschere, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rot gewandete, gekrönte wachsende Jungfrau (in der Lit. auch als Jüngling beschrieben) mit langen Haaren, in jeder der erhobenen Hände eine Schafschurschere haltend (Abb. unten links). Dann folgt als letztes Wappen das der von Horneck zu Hornberg, in Gold über einem roten Dreiberg im Schildfuß ein rotes Hifthorn mit silbernen Beschlägen, auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwei silbern-schwarz gevierte Büffelhörner (Abb. unten rechts). Hier sind alle 1 + 7 Ahnenwappen schlüssig und in Übereinstimmung mit allen Genealogien.
Diese Genealogie der Ehefrau taucht ubiquitär im Würzburger Raum auf, weil sie gleichzeitig die Ahnenprobe des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn ist, und daher findet man sie in jeweils unterschiedlichem Generationen-Umfang auf seinem Epitaph im Würzburger Dom, auf dem Messing-Beschlag seiner Grabplatte, auf seinen Wappensteinen in der Festung Marienberg, im Gewölbe der Toreinfahrt des Priesterseminars zu Würzburg und an vielen anderen Stellen. Genauso begegnet uns genau diese Ahnenprobe am Portal des Schlosses Mespelbrunn, wo sie für Cordulas Eltern steht.
Zur
Übersicht: Stephans Eltern:
Stephans Großeltern:
Stephans Urgroßeltern (vergleiche Epitaph in Giebelstadt mit der entsprechenden Abfolge der 8 Wappenschilde Zobel, Bibra, Vinsterlohe, Schwaigern, Lichtenstein, Seckendorff, Vestenberg und Diemar):
Die meisten Genealogien sind leider unbrauchbar oder fußen letztendlich auf unbrauchbaren Quellen. |
Zur
Übersicht: Cordulas Eltern (vermählt 1542 in Hanau):
Cordulas Großeltern:
Cordulas Urgroßeltern:
|
Sakramentshäuschen
Bauzeitlich ist auch
das Sakramentshäuschen (Wandtabernakel) im Stil des Manierismus,
eine Arbeit von Michael Juncker. Es ist im Chor linkerhand vom
Hochaltar an der nördlichen Wand zu finden. Zwei Halbsäulen,
die mit Fruchtgebinden und geflügelten Engelsköpfen verziert
sind, flankieren die Zentraleinheit mit dem schmiedeeisernen
Gittertürchen. Im unteren Bereich ist eine jetzt leere schwarze
Inschriftentafel zwischen die beiden je mit einem geflügelten
Engelskopf belegten und oben mit einer beiderseits wie bei einem
ionischen Kapitell eingerollten Auflage versehenen Konsolen
eingepaßt. Den unteren Abschluß bildet ein weiterer Engelskopf
mit weit ausgebreiteten Flügeln auf einer Rollwerkschürze. Auch
die Inschriftenkartusche ist mit vier Fruchtgebinden verziert.
Die Bekrönung bildet der Wappenaufsatz. Ein Oval mit zwei seitlich angesetzten offenen C-förmigen Bögen bildet die Grundstruktur. Das Oval enthält das Wappen, an die Bögen lehnen sich zwei geflügelte Putten in leicht unterschiedlicher Kopfhaltung, aber sich gleichermaßen mit dem äußeren Arm auf den oberen C-Bogen lehnend und den anderen Arm von hinten durch den zentralen ovalen Rahmen steckend. Die beiden unteren Zwickel zwischen Oval und Bögen füllen zwei Fruchtgebinde. Das Oval in der Mitte trägt oben auf einem kleinen Sockel eine Statue als Abschluß. Das Wappen gehört ebenfalls zu Stephan Franz Reichsfreiherr Zobel von Giebelstadt (-22.5.1597) und Cordula Echter von Mespelbrunn (8.10.1559-6.5.1599), es hat hier die Form eines aus den Schildbildern beider Ehepartner gespaltenen Schildes unter der gemeinsam genutzten Helmzier des Ehemannes. Somit ist der Schild gespalten, rechts einwärts in Silber ein roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt), links in Blau ein silberner, mit drei blauen Ringen belegter Schrägbalken, hier korrekt schrägrechts (Echter von Mespelbrunn), auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender roter Pferdekopf mit schwarzem Zaumzeug und Zügeln (Zobel von Giebelstadt).
Apostelaltar
(rechter Seitenaltar)
Zur bauzeitlichen
Grundausstattung gehört der Apostelaltar, ein Geschenk des Würzburger
Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn für seine
Schwester und seinen Schwager. Bis zur
Herstellung des jetzigen Hauptaltars war dieser Altar der
Hochaltar. Erst mit der Errichtung des neuen Hochaltars wanderte
er an die Seite. Er steht im
Querhaus an der hinteren rechten (südlichen) Schrägfläche.
Auch dieses Kunstwerk ist eine Arbeit im Stil der Renaissance von
Michael Junckher und kam 1596 in die
Kirche. Dargestellt wird im Hauptfeld der Auszug der Apostel aus
Jerusalem. Das Hauptfeld wird von zwei Säulen flankiert, die mit
den Leidenswerkzeugen Christi belegt sind. Das Relief im oberen
Teil des Altars stellt unter einem Rundbogen die Heiligste
Dreifaltigkeit dar. An der Predella ist die Verkündigung Mariens
das Thema der dortigen Relieffiguren. Die vier kleinen
engelsgleich geflügelten Figuren, zwei über dem Hauptgesims und
zwei auf dem Aufsatz, stellen allegorisch verschiedene
Kardinaltugenden dar, z.B. rechts die untere ist die Fortitudo
(Stärke) mit der Säule.
Ein fürstbischöfliches Wappen mit allen drei Helmen ist ganz oben im Aufsatz über dem Altarauszug dargestellt. Das Wappen ist geviert, Feld 1: "Fränkischer Rechen" = von Rot und Silber mit drei aufsteigenden Spitzen geteilt, Herzogtum zu Franken, Feld 2 und 3: in Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei blauen Ringen, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Feld 4: "Rennfähnlein" = in Blau eine rot-silbern gevierte, an den beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbte, schräggestellte Standarte mit goldenem Schaft, Hochstift Würzburg. Zum Wappen gehören drei Helme, Helm 1 (Mitte): ein Paar blauer Büffelhörner, jeweils belegt mit einem silbernen Schrägbalken, der wiederum mit drei blauen Ringen belegt ist, Helmdecken blau-silbern, Stammwappen der Echter von Mespelbrunn, Helm 2 (rechts): ein Paar Büffelhörner, jeweils im Spitzenschnitt rot-silbern geteilt, Helmdecken rot-silbern, Herzogtum zu Franken, Helm 3 (links): auf einem Fürstenhut drei Straußenfedern in den Farben Silber, Rot und Blau (Reihenfolge kann variieren) zwischen zwei rot-silbern gevierten Standarten mit goldenem Schaft, Helmdecken rot-silbern, Hochstift Würzburg. Dazu werden das gestürzte Schwert schrägrechts für die weltliche und der Krummstab schräglinks für die geistliche Herrschaft hinter der Schildkartusche geführt. Das Wappen ist in ein kreisförmiges Medaillon eingepaßt, das an den Seiten zu ungegenständlichen Ornamenten und oben zu zwei wilden Widderköpfen ausgezogen ist. Zwei kräftige Schnecken stützen das Medaillon unten seitlich.
Hochaltar
Mit dem 1717 entstandenen
Hochaltar springen wir zu den im Barock entstandenen Kunstwerken
der Kirche. Der Hochaltar in der Tiefe des Chorraumes besitzt
einen hohen, doppelten Sockelbereich, auf dem insgesamt vier
gleichartige Säulen zwei ineinander gestaffelte gesprengte
Segmentbogengiebel tragen. Die Giebelstücke sind aber ganz
unterschiedlich ausgerichtet, die äußeren stehen schräg nach
vorne, sind also vom Fenster weg in den Raum hineingerichtet, die
inneren stehen 90° dazu schräg nach hinten und geben Tiefe. Das
Altarbild ist ein Relief mit der Enthauptung von Johannes dem
Täufer. Der Altar stammt aus der Werkstatt Ziegler in
Tauberbischofsheim. Die sechs Figuren stellen den Frankenapostel,
den hl. Kilian, den Kirchenpatron der Gemeinde, den hl.
Bonifatius, sowie die Heiligen Burkhardus, Nikolaus, Franz von
Assisi und Antonius von Padua dar. Ganz oben stellt das Relief
das jüngste Gericht dar. Auf den Giebelstücken lagern
Allegorien, darunter Fortitudo mit der gebrochenen Säule und
Spes mit dem Anker, sowie Justitia mit Schwert, Augenbinde und
Balkenwaage.
Stifter des Altars war Johann Franz Zobel von Giebelstadt (11.4.1669-5.4.1732), Herr zu Messelhausen, Ritterrat des Kantons Odenwald, vermählt 1695 mit Sophia Franziska Freiin von Franckenstein (1677-1732). Entsprechend ist am Hauptgesims des Altars das aus zwei Vollwappen bestehende Ehewappen angebracht, heraldisch rechts das aus Courtoisie gewendete Wappen der von Zobel wie oben beschrieben, links das der von Franckenstein, geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein schräg einwärts gestelltes rotes Axteisen ohne Stiel (Stammwappen der von Franckenstein), Feld 2 und 3: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter (von Clee, von Cleen). Dazu gehören zwei Helme: Helm 1 (rechts): zu rot-goldenen Decken ein Flug, beiderseits mit dem Schildbild belegt, die Axteisen schräggestellt, Helm 2 (links): zu rot-goldenen Decken ein wachsender Schwan (Sachsenhausen), die Flügel mit den drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellten Kleeblättern belegt (von Cleen), eine eigenartige Kombinationshelmzier.
Linker
Seitenaltar
Der linke Seitenaltar steht im Querhaus an der hinteren linken
Schrägfläche und stammt aus der Zeit
um 1750. Stilistisch gleicht er sich dem älteren Gegenüber an.
Dieser Altar hat zwar die gleiche Farbe wie sein südöstliches
Pendant, aber er ist aus Holz geschnitzt. Das Thema des Reliefs
ist Mariä Heimsuchung. Der Stifter des Altars war der Sohn des
Stifters des Hochaltars, Johann Friedrich Anton Valentin Zobel
von Giebelstadt (24.5.1704-), Herr zu Messelhausen, vermählt
1732 mit Marie Philippine Franziska Freiin
Greiffenclau-Vollraths (18.2.1717-29.5.1770).
Entsprechend ist im Aufsatz ganz oben das unter einer Krone zusammengestellte Ehewappen angebracht, heraldisch rechts der Schild der von Zobel wie zuvor beschrieben, auf der anderen Seite das Wappen der von Greiffenclau-Vollraths, geviert: Feld 1 und 4: silbern-blau geteilt, darüber ein goldenes Glevenrad, Stammwappen der von Greiffenclau-Vollraths, Feld 2 und 3: in Schwarz ein silberner Schräglinksbalken, Herrschaft Ippelbrunn (Eppelborn). Drei der Kinder aus dieser Eheverbindung haben übrigens eine Grabplatte in der Kirche zu Darstadt.
Epitaph
für Johann Franz Zobel von Giebelstadt
Das hier vorgestellte Epitaph,
ebenfalls aus der Werkstatt Ziegler in Tauberbischofsheim, steht
im nördlichen Querhausarm an der westlichen Schrägfläche und
trägt im unten schräg zulaufenden Sockelbereich folgende
Inschrift: "IM IAHR CHRISTI 1732 DEN 5. APRIL / NACHMITTAG
GEGEN 5 UHR HAT SEIN HÖCHST AUFF/ERBAULICHEN LEBENS LAUFF NACH
EMPFANGENEN HEILIGEN SACRAMENTEN UND CHRISTLICHER VOR/BEREITHUNG
MIT EINEM GOTTSEELIGEN END(E) BESCHLOS(S)EN DER REICHS FREY HOCH
WOHLGEBOHRENE / HERR HERR IO(H)ANN FRANTZ ZOBEL VON GI(E)BELSTATT
HERR ZU MESSELHAUSEN UND DAR/STATT, IHRO KEYSERLICHEN MAIESTAET
WIE AUCH EINER REICHSFREYEN UND OHNMITTEL/BAHREN RITTERSCHAFFD IN
FRANCKEN ORTHS ODENWALDS WÜRCKLICHEN / RATHS, SEINES ALTERS
63 IAHR(E) WENIGER 7 TAEG WELCHER DAHIER RUHET UND / DESSEN
GEBEIN(E) UND ASCHEN EINE ERFREULICHE AUFFERSTEHUNG MIT ALLEN /
AUSERW(A)EHLTEN IN FRI(E)DEN ERWARTTEN."
Es handelt sich hier um den gleichen Johann Franz Zobel von Giebelstadt (11.4.1669-5.4.1732), Herr zu Messelhausen, Ritterrat des Kantons Odenwald, der bereits als Stifter des Hochaltars in Erscheinung getreten ist, Urenkel des Erbauers der Kirche. Er war vermählt mit Sophia Franziska Freiin von Franckenstein (1677-1732).
In der Mitte gibt es oben am Segmentbogenabschluß ein großes Ehewappen, bestehend aus zwei unter einer gemeinsam genutzten Krone zusammengestellten ovalen Kartuschen, heraldisch rechts das aus Courtoisie gewendete Wappen der von Zobel wie oben beschrieben, links das gevierte Wappen der von Franckenstein genau wie am Hochaltar, nur ohne Kleinode. Darunter ist ein Totenschädel mit einem Blumenkranz um die Stirn dargestellt, der sich über einem aufgespannten Paar Fledermausflügel erhebt, zeittypisches Memento mori. Zwei weitere Elemente dieses Typs sind seitlich etwas tiefer angebracht, auf einem Totenschädel steht jeweils ein geflügeltes Stundenglas als Symbol für verrinnende Lebenszeit.
Das durch die konkav eingezogenen Seitenlinien relativ schmale Mittelfeld des Epitaphs wird vom Gekreuzigten dominiert. Zu Füßen des Kreuzschaftes sieht man einen weiteren Totenschädel über schräggekreuzten Röhrenknochen als weiteres Memento mori. An den eingebogenen Seiten des Epitaphs hängen an Bändern Blütengirlanden. Unten knien in vollplastischer Darstellung zwei Personen beiderseits des Kreuzes auf einem Kissen, optisch links der Verstorbene mit Harnisch und Umhang; den Helm hat er neben sich auf den Boden gestellt, und gegenüber kniet seine Frau mit einer Haube auf dem Kopf, beide in individueller und realistischer Darstellung. Auf den seitlichen Voluten sitzen zwei Putten, der rechte wischt sich weinend die Augen. Ein dritter Putto sitzt oben als Abschluß auf einer Kugel über dem Ehewappen.
Dieses Epitaph war für beide Ehepartner geplant. Es wurde zunächst für den Ehemann angefertigt, und seine Inschrift wurde ausgeführt. Die ganze untere Hälfte der Inschriftenzone ist frei und war zum Nachtragen einer entsprechenden Inschrift für die Ehefrau vorgesehen, was aber nie erfolgte. Alle Umstande, die freigelassene Zone, die gleichberechtigte Figurendarstellung und die völlig symmetrisch aufgebauten Ahnenproben sprechen dafür, daß hier beide Ehepartner liegen sollten.
An diesem Epitaph gibt es insgesamt 16 Wappen der Ahnenprobe, jeweils vier an den beiden Seiten und acht in einer Reihe unten quer. Das Schema der Anordnung ist etwas schwer zu durchschauen. Zunächst einmal teilen wir die 16 Wappen durch eine gedachte vertikale Mittellinie in zwei Hälften. Davon gehören die vier optisch linken Wappen und die optisch linken vier der horizontalen Reihe zum Ehemann, und die entsprechenden Wappen rechts zur Ehefrau. In üblicher Ahnenanordnung in der Abstammungstafel, Mann optisch links, Frau rechts, zählen wir die Familiennamen und Wappen von links nach rechts und nach ihrer Bedeutung und Entfernung zum Probanden durch: Eltern: 1-2, Großeltern: 1-3-2-4, Urgroßeltern: 1-5-3-7-2-6-4-8. Sortiert man die Wappen nach Bedeutung, erhält man die Reihenfolge einspaltig 1-2-3-4-5-6-7-8, oder zweispaltig optisch links 1-3-5-7 und optisch rechts 2-4-6-8. Das hier muß man sich so vorstellen, daß die optisch linke Spalte auch seitlich genau so links am Epitaph zu sehen ist, von oben nach unten 1-3-5-7. Die andere Spalte ist um 90° nach rechts gedreht und liegt unten links von der Mitte quer, von der Mittellinie aus nach optisch links die Reihenfolge 2-4-6-8 bildend. Insgesamt ergibt sich also für das gesamte Epitaph die Anordnung mit m = Ehemann, f = Ehefrau: Optisch linke Seite von oben nach unten: 1m-3m-5m-7m, optisch rechte Seite von oben nach unten: 1f-3f-5f-7f, Reihe unten quer von optisch links nach rechts gelesen: 8m-6m-4m-2m-2f-4f-6f-8f. So wird der Aufbau logisch und nachvollziehbar. Beide in sich geschlossenen Ahnenproben werden hier getrennt nacheinander besprochen.
Beginnen wir mit Johann Franz Zobel von Giebelstadt (11.4.1669-5.4.1732). Seine Eltern waren Johann Franz Zobel von Giebelstadt (1640-1684), Herr zu Messelhausen, und Maria Margaretha von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (29.4.1645-1687). Entsprechend sieht man als Wappen Nr. 1 das Zobel-Wappen ("V: ZOBEL", in Silber einwärts ein roter Pferdekopf) am oberen Ende der optisch linken Spalte und das Wappen Nr. 2, das der von Mauchenheim genannt Bechtolsheim ("V: BECHTELSHEIM", in Schwarz zwei silberne Balken) in der Querreihe optisch links der Mitte als erstes.
Seine Großeltern waren väterlicherseits Hans (Johann) Friedrich Zobel von Giebelstadt (1583-1654), Herr zu Messelhausen, würzburgischer Amtmann zu Lauda, und dessen zweite Frau, Anna Elisabeth von Gemmingen (1.5.1615-1682). Die Großeltern mütterlicherseits waren Johann Georg von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (1610-) und Anna Sibylla Magdalena Margarethe von Thüngen (-1655). Entsprechend sehen wir als Wappen Nr. 3 als zweites in der vertikalen Reihe dasjenige der von Gemmingen ("V: GEMMINGEN", in Blau zwei goldene Balken) und als Wappen Nr. 4 in der Horizontalreihe als drittes von links dasjenige der von Thüngen ("V: THÜNGEN", eigentlich in Silber ein golden-rot fünfmal im Wellenschnitt gespaltener Balken, hier mit sehr weit ausgelegter künstlerischer Freiheit, eigentlich kaum noch zu wiederzuerkennen).
Wir springen eine Ebene weiter nach oben und kommen zu den Urgroßeltern. Das waren väterlicherseits Stefan Franz Reichsfreiherr Zobel von und zu Giebelstadt zu Darstadt (-22.5.1597), würzburgischer Amtmann zu Arnstein, Herr zu Messelhausen, Begründer der jüngeren Linie zu Darstadt, und Cordula Echter von Mespelbrunn (8.10.1559-6.5.1599), sowie Carl Dietrich von Gemmingen, Herr zu Steinegg (14.1.1583-12.11.1629) und Crescentia von Neuhausen (1589-1621). Hier kommen neu hinzu als Wappen Nr. 5 das der Echter von Mespelbrunn ("V: ECHTER", in Blau ein silberner, mit drei blauen Ringen belegter Schrägbalken) als drittes in der vertikalen Gruppe und als Wappen Nr. 7 das der von Neuhausen ("V: NEUHAUSEN", in Silber ein roter Löwe, auf einem schrägrechten grünen Ast reitend) als viertes in der vertikalen Gruppe.
Die Urgroßeltern mütterlicherseits waren Johann Georg von Mauchenheim gen. Bechtolsheim (-1624) und Maria Magdalena von Schutzbar gen. Milchling (-1654) sowie Daniel von Thüngen zu Roßbach und Zeitlofs und Anna Agatha von Mörle gen. Beheim. Als Wappen Nr. 6 finden wir das der von Schutzbar gen. Milchling ("V: MILCHLING", in Silber drei dreipaßförmig zusammengestellte schwarze Kugeln) in der horizontalen Reihe als zweites von links und als Wappen Nr. 8 das der von Beheim gen. Möhrlin ("MÖRLAU GNT BHÖ/ME", auch: von Beheim gen. Möhrlin, geteilt und halbgespalten von Rot, Silber und Schwarz und in der Mitte belegt mit einer rotbebutzten goldenen Rose) als optisch linken Abschluß der Reihe (cave, Verwechslungsgefahr mit den von Mörlau oder von Merlau, das sind die mit dem Jungfrauenadler im Schild).
Ganz analog betrachten wir jetzt die Seite der Ehefrau, Sophia Franziska Freiin von Franckenstein (1677-1732). Sie war die Tochter von Johann Franz Otto Freiherr von Franckenstein (-1709), kurmainzischer Rat und Oberamtmann von Iphofen, Letzter der Sachsenhäuser Linie, in Iphofen begraben, und Catharina Beatrix Freiin von Riedheim (21.3.1651-25.11.1724). Entsprechend sieht man als Wappen Nr. 1 das Franckenstein-Wappen ("FRANCKENSTEIN", geviert, Feld 1 und 4: in Gold ein schräg einwärts gestelltes rotes Axteisen ohne Stiel, Feld 2 und 3: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter) am oberen Ende der optisch rechten Spalte und das Wappen Nr. 2, das der von Riedheim ("V: RIEDHEIM", in Silber ein aufspringender schwarzer oder naturfarbener Esel) in der Querreihe optisch rechts der Mitte als erstes.
Ihre Großeltern waren väterlicherseits Johann Peter Freiherr von Franckenstein (1620-24.10.1681), Oberamtmann zu Lohr, in Lohr begraben, und Sophie/Sophia Margarethe von Baumbach (1615-1681). Mütterlicherseits waren ihre Großeltern Georg Ferdinand Freiherr von Riedheim (6.1.1624-31.12.1672) und Catharina Franziska von Bubenhofen (-3.7.1682). Entsprechend sehen wir als Wappen Nr. 3 als zweites in der vertikalen Reihe dasjenige der von Baumbach ("V: BAMBACH", in Blau eine liegende silberne Mondsichel, an den beiden Spitzen oben jeweils mit einem goldenen, sechszackigen Stern besteckt, der hier zu einer Kugel reduziert ist) und als Wappen Nr. 4 in der Horizontalreihe als drittes von rechts dasjenige der von Bubenhofen ("V: BUBENHOFFEN", in Rot zwei silberne Zickzackbalken, oder umgekehrte Farben, auch mehr Zickzackteilungen möglich).
Wir springen eine Ebene weiter nach oben und kommen zu den Urgroßeltern. Das waren väterlicherseits Johann Eustach/Eustachius von und zu Franckenstein (-1632) aus der Sachsenhäuser Linie, Amtmann zu Algesheim, Anna Margaretha Brendel von Homburg (1582-1651), Erasmus von Baumbach (1568-1640) und Margarethe Lucretia Schutzbar gen. Milchling von Schönstadt (1574-). Hier kommen neu hinzu als Wappen Nr. 5 das der Brendel von Homburg ("BRANDT V: HOMBURG", in Gold ein roter Zickzackbalken) als drittes in der vertikalen Gruppe und als Wappen Nr. 7 das der Schutzbar von Milchling ("V: MILCHLING", in Silber drei dreipaßförmig zusammengestellte schwarze Kugeln) als viertes in der vertikalen Gruppe.
Die Urgroßeltern mütterlicherseits waren Albrecht Egolf von Riedheim (1589-), Anna Elisabeth von Closen, Maximilian von Bubenhofen und Franziska Barbara von Lichtenstein. Als Wappen Nr. 6 finden wir folglich das der von Closen ("V: CLOSEN", geviert, Feld 1 und 4: in Gold neun (3:3:3) schwarze Kugeln, Feld 2 und 3: in Gold eine schwarze Uttenschwalbe, rotbewehrt) in der horizontalen Reihe als zweites von rechts und als Wappen Nr. 8 das der schwäbischen von Lichtenstein ("V: LICHTENSTEIN", in Blau ein silberner Adlerflügel) als optisch rechten Abschluß der Reihe. Es sei angemerkt, daß die Ahnenprobe des Johann Friedrich Anton Valentin Zobel von Giebelstadt auf Messelhausen, HStAD Bestand A 12 Nr. 516, bei ansonsten identischer Ahnenprobe das Wappen der fränkischen von Lichtenstein abbildet, offensichtlich ein Fehler.
Zur Übersicht noch einmal alle Personen der verschiedenen Generationen:
Eltern des Johann Franz Zobel von
Giebelstadt (11.4.1669-5.4.1732):
Wappen Nr. 1 Johann Franz Zobel von Giebelstadt (1640-1684), Herr
zu Messelhausen
Wappen Nr. 2 Maria Margaretha
von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (29.4.1645-1687)
Großeltern:
Wappen Nr. 1 Hans (Johann) Friedrich Zobel von
Giebelstadt (1583-1654)
Wappen Nr. 3 Anna Elisabeth von Gemmingen (1.5.1615-1682)
Wappen Nr. 2 Johann Georg von
Mauchenheim genannt Bechtolsheim (1610-)
Wappen Nr. 4 Anna Sibylla Magdalena Margarethe von Thüngen
(-1655)
Urgroßeltern:
Wappen Nr. 1 Stefan Franz Reichsfreiherr Zobel von und
zu Giebelstadt zu Darstadt (-22.5.1597)
Wappen Nr. 5 Cordula Echter von Mespelbrunn (8.10.1559-6.5.1599)
Wappen Nr. 3 Carl Dietrich von Gemmingen, Herr zu Steinegg
(14.1.1583-12.11.1629)
Wappen Nr. 7 Maria Crescentia von Neuhausen (1589-1621)
Wappen Nr. 2 Johann Georg von Mauchenheim gen. Bechtolsheim
(-1624)
Wappen Nr. 6 Maria Magdalena Schutzbar gen. Milchling (-1654)
Wappen Nr. 4 Daniel von Thüngen zu Roßbach und Zeitlofs
Wappen Nr. 8 Anna Agatha von Mörlau gen. Böhm
Eltern der Sophia
Franziska Freiin von Franckenstein (1677-1732):
Wappen Nr. 1 Johann Franz Otto
Freiherr von Franckenstein (-1709), kurmainzischer Rat und
Oberamtmann von Iphofen, Letzter der Sachsenhäuser Linie, in
Iphofen begraben
Wappen Nr. 2 Catharina Beatrix Freiin von Riedheim
(21.3.1651-25.11.1724)
Großeltern:
Wappen Nr. 1 Johann Peter Freiherr von Franckenstein
(1620-24.10.1681), Oberamtmann zu Lohr, in Lohr begraben
Wappen Nr. 3 Sophie/Sophia Margarethe von Baumbach (1615-1681)
Wappen Nr. 2 Georg Ferdinand Freiherr von Riedheim
(6.1.1624-31.12.1672)
Wappen Nr. 4 Catharina Franziska von Bubenhofen (-3.7.1682)
Urgroßeltern:
Wappen Nr. 1 Johann Eustach/Eustachius von und zu
Franckenstein (-1632), Amtmann zu Algesheim, Sohn von Johannes
von Franckenstein (1547-) aus der Sachsenhäuser Linie und dessen
erster Frau, Hildegard Nagel von Dirmstein (-1580)
Wappen Nr. 5 Anna Margaretha Brendel von Homburg (1582-1651),
Tochter von Eberhard Brendel von
Homburg und Anna von Schönenberg
Wappen Nr. 3 Erasmus von
Baumbach (1568-1640)
Wappen Nr. 7 Margarethe Lucretia Schutzbar gen. Milchling von
Schönstadt (1574-)
Wappen Nr. 2 Albrecht Egolf von Riedheim (1589-)
Wappen Nr. 6 Anna Elisabeth von Closen
Wappen Nr. 4 Maximilian von Bubenhofen
Wappen Nr. 8 Franziska Barbara von Lichtenstein
Genealogie
der Zobel von Giebelstadt: die jüngere Linie zu Darstadt
(nach Becke-Klüchtzner,
ergänzt nach Biedermann und korrigiert nach verschiedenen
Epitaphien, Wappenfundstellen, Wappenfundstellen
in diesem Kapitel, Hauptpersonen
in diesem Kapitel, Linien-Informationen)
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@49.5759256,9.7902136,21z - https://www.google.de/maps/@49.5759256,9.7902136,41m/data=!3m1!1e3
Herrn Rolf Zobel aus Lahnstein ein herzliches Dankeschön für
gute Vorbereitung, umfangreiche Recherche und für die graphische
Aufbereitung aller Ahnenproben
Genealogische Datenbank des
Christoph Graf von Polier: https://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=en&iz=0&p=johann+franz&n=zobel+von+giebelstadt und abhängige Seiten, ebenso https://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=en&iz=0&p=sophie+maria+franziska&n=von+und+zu+franckenstein und abhängige Seiten
Genealogie: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen
Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 543-545
Elke Riemann: Die Franckensteiner in Dieburg und Umgebung, S.
27-28
Theodor Stolzenberg: Die Echter, eine
weit verzweigte Familie in oft dramatischen Zeiten, Verlag
Plexus, Amorbach 2021, 352 S., ISBN-10: 3937996745, ISBN-13:
978-3937996745, S. 228-232
Genealogie Echter von Mespelbrunn:
Biedermann, Geschlechts-Register der Reichs-Frey unmittelbaren
Ritterschafft Landes zu Francken, löblichen Orts Steigerwald http://books.google.de/books?id=5tJDAAAAcAAJ
Genealogie von Adelsheim, Biedermann, Geschlechts-Register Der
Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken
Löblichen Orts Ottenwald (Odenwald) http://books.google.de/books?id=g9JDAAAAcAAJ
Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels
oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 537-540
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Theodor Stolzenberg für
wertvolle Hinweise zur Genealogie der Echter von Mespelbrunn
Genealogische Quellen siehe Kapitel zu Schloß Darstadt und
Kapitel zu Schloß Giebelstadt
Pfarrkirche in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Messelhausen#Pfarrkirche_St._Burkhard und https://de.wikipedia.org/wiki/St._Burkhard_(Messelhausen)
Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen: https://www.kath-lauda-koenigshofen.de/ - Pfarrgemeinde Messelhausen: https://www.kath-lauda-koenigshofen.de/unsere-seelsorgeeinheit/gemeinden-vor-ort/messelhausen/
Ahnenprobe des Johann Friedrich Anton Valentin Zobel v.
Giebelstadt a. Messelhausen, HStAD Bestand A 12 Nr. 516 - https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v3545663 - https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/digitalisatViewer.action?detailid=v3545663&selectId=66216
Verwendung der Innenaufnahmen mit freundlicher Erlaubnis von
Herrn Pfarrer Ralph Walterspacher vom 26.7.2022, wofür ihm an
dieser Stelle herzlich gedankt sei.
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