Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2842
Innsbruck (Tirol, Österreich)

Alte Stadtschule (Domplatz 5)

Die alte Stadtschule (Domplatz 5) war früher ein Wohnhaus, das von innen her an die mittelalterliche Stadtmauer gebaut war. Es wurde das erste Schulhaus von Innsbruck, vermutlich bereits im 14. Jh, nachweisbar jedenfalls ab 1469. Bis 1768 diente das Gebäude als Schulhaus. 1672 wurde ein Durchgang als Zugang zum ersten Innsbrucker Universitätsgebäude in der Herrengasse 1-3 angelegt. Die alte Stadtschule dient seit 1939 als Wohnsitz des Innsbrucker Bischofs. Das Bistum Innsbruck wurde erst 1925 gegründet, nachdem Innsbruck lange Zeit zur Diözese Brixen gehört hatte. Anlaß für die Neuschaffung eines eigenen Bistums war die Abtrennung Südtirols nach dem Ersten Weltkrieg. Zur Abrundung der Diözese wurden auch einige Teile hinzugefügt, die davor zu den Diözesen Chur und Augsburg gehört hatten. Erst umfaßte das Bistum den Bereich Innsbruck-Feldkirch, doch Feldkirch wurde 1968 eigenständiges Bistum, und die hiesige Diözese umfaßte nur noch den Bereich Innsbruck.

Das Mosaik an der Fassade ist auf das Jahr 2003 datiert und gehört zu Bischof Manfred Scheuer (10.8.1955), der 2003-2016 amtierte und seit 2017 von Bischof Hermann Glettler abgelöst wurde. Der im oberösterreichischen Haibach ob der Donau geborene Theologe studierte in Linz und an der römischen Gregoriana. Seine Priesterweihe empfing er am 10.10.1980 in Rom. 1980-1985 wirkte er als Seelsorger in Linz, danach promovierte er bis 1988 am Freiburger Institut für Dogmatik und Ökumene. 1988-1996 wirkte er als Spiritual im Linzer Priesterseminar. Danach folgten verschiedene Lehrtätigkeiten in Linz, Freiburg, Salzburg, St. Pölten und Trier. Nachdem der Innsbrucker Bischof Alois Kothgasser 2002 als Erzbischof nach Salzburg ging, wurde Manfred Scheuer am 21.10.2003 zum Innsbrucker Bischof ernennt. Die Bischofsweihe empfing er am 14.12.2003. 2015 wechselte er als Bischof nach Linz als Nachfolger von Ludwig Schwarz, der altersbedingt seinen Rücktritt eingereicht hatte. 2020 wurde Scheuer stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.

Sein Wappen als Bischof von Innsbruck ist geteilt, oben in Silber die Innbrücke in Aufsicht mit drei schwarzen, oben spitz zulaufenden Brückenpfeilern und einem balkenweisen, goldengefugten Bohlenweg darüber, unten in Rot ein widersehendes silbernes Lamm, das mit dem Vorderfuß an schräglinks gelegter goldener Kreuzstange ein silbernes, mit einem roten Balkenkreuz bezeichnetes Banner trägt. Devise: Spiritus vivificat. Nach seinem Wechsel nach Linz führte Manfred Scheuer ein geviertes Wappen, Feld 1: in Blau ein aus dem unteren Rand hervorwachsendes, goldenes, kleeblattendiges Kreuz, Feld 2: in Silber ein rotes Ährenbündel, Feld 3: in Rot zwei silberne Pfähle, Feld 4: in Blau eine goldene Taube im Flug. Dazu jeweils ein grüner Galero mit 6 (1:2:3) grünen Fiocchi auf jeder Seite, was hier in der Mosaikarbeit aber nicht dargestellt ist. Als Bischof von Innsbruck führt er hier auf dem Schild die Mitra, hinter dem Schild schräggekreuzt Prozessionskreuz und Krummstab. Als Bischof von Linz führt er hinter dem Schild aufrecht ein Prozessionskreuz. Die Devise blieb beim Wechsel von Innsbruck nach Linz erhalten.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@47.2696624,11.3936133,20.79z - https://www.google.de/maps/@47.2696742,11.3936093,95m/data=!3m1!1e3
Hinweistafel am Gebäude
Diözese Innsbruck:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diözese_Innsbruck
Manfred Scheuer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Scheuer
Martin Kolozs: Die Bischöfe von Innsbruck - Paulus Rusch, Reinhold Stecher, Alois Kothgasser, Manfred Scheuer, Hermann Glettler, Verlag der Wagner'schen Universitätsbuchhandlung, Innsbruck 2018
Manfred Scheuer auf Catholic Hierarchy:
https://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bscheu.html
Manfred Scheuer auf der Webseite der Diözese Linz:
https://www.dioezese-linz.at/bischof-scheuer

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