Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2775
Obermarchtal (Alb-Donau-Kreis)

Kloster Obermarchtal und ehem. Klosterkirche St. Peter und Paul

Ein kurzer Abriß der Geschichte der alten Klosteranlage
Das Kloster Obermarchtal liegt nördlich des Ortes am Südufer der Donau, im Westen abgegrenzt durch den Marchbach, nach Osten durch den Schloßgartenweg. Die Gesamtanlage hat eine West-Ost-Ausdehnung von 380 m, und sie erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung aufgrund des trapezförmigen Zuschnitts im Westen über 170 m und im Osten über 410 m vom Donauufer bis zum Maiertorweg.

Das Kloster Obermarchtal wurde im 8. Jh. als Stiftung der Ahalolfinger auf dem Hochplateau neben der Donau gegründet; die erste Erwähnung erfolgte im Jahre 776. Damals war das Kloster noch der Abtei St. Gallen unterstellt; es bestand aber nur bis ca. 805. An der Stelle entwickelte sich eine Burg, in der die Kirche bestehen blieb. Im 10. Jh. kam es zu einer Reaktivierung einer geistlichen Gemeinschaft: Die Bertholde gründeten hier das weltliche Kanonikerstift St. Peter und Paul, und zur Stiftskirche gesellte sich als zweite Kirche die Pfarrkirche St. Michael. Nachdem die Burg im 10. Jh. an die Herzöge von Schwaben gelangt war, wurden hier ein Oratorium zu Ehren Johannes des Täufers und draußen vor der Burg die Pfarrkirche St. Maria gegründet, was die Zahl der Sakralbauten auf insgesamt vier anhob. Im 12. Jh. kamen vier der sieben Kanoniker-Pfründen an Elisabeth von Bregenz, Ehefrau von Hugo II. Pfalzgraf von Tübingen. Unter diesen beiden kam es zur nächsten Gründung: 1171 gaben sie die Burg Marchtal und die vier Präbenden an den Abt Oteno des Prämonstratenserklosters Rot an der Rot, und dieser besiedelte Marchtal mit Mönchen der Abtei Rot, wodurch Obermarchtal ein Prämonstratenser-Chorherrenstift wurde. Diesmal war die Klostergründung von Dauer; es blieb bis 1803 bestehen.

Abb.: Stiftskirche und südwestlicher Eckflügel des Klostergevierts

Die Anfänge des neu gegründeten Klosters waren bescheiden und waren noch weit entfernt von späterer Größe. Man krebste mehr so vor sich hin, weil die Ausstattung mit Grundbesitz gering war. Bis zum Ende des 12. Jh. besserte sich die Lage etwas. Zeitweise gab es auf dem Stiftsgelände auch ein Chorfrauenstift St. Katharina. Im 13. Jh. entstanden neue Klosterbauten, eine 1239 geweihte Kirche und Konventsgebäude. Habsburgischer Interessen wußte sich das Kloster 1306 durch gefälschte Urkunden zu erwehren, angeblich vom König ausgestellt. Bis zum Ende des 15. Jh. konnte das Kloster seinen Besitz erheblich erweitern, so daß die wirtschaftliche Grundlage besser wurde. Eine Aufwertung erhielt das Kloster 1490 dadurch, daß Maximilian I. von Österreich es unter seinen Schutz stellte. Dadurch wurde aus dem bisherigen Propst ein Abt, und aus dem Stift wurde ein Reichsstift, und das Entstehen einer eigenen reichsunmittelbaren Landesherrschaft stabilisierte die Donauregion gegen Übergriffe Württembergs. Und so konnte 1491 das Kloster mit seinem ersten Abt auf dem Reichstag in Nürnberg vertreten sein.

Auf diesen Aufstieg folgte ein Niedergang im 16. und 17. Jh. Nicht durch die Reformation, die ging relativ folgenlos an der Abtei vorüber. Sondern durch Lotterleben, also Verlust der Klosterdisziplin. Vita communis - vorbei. Armut - ersetzt durch Privateigentum. Keuschheit - Konkubinen und eigene Kinder waren im 16. Jh. gängig. Die Beschlüsse des Konzils von Trient und mehrere Visitationen konnten das Problem nicht lösen. Es kam so weit, daß ein Abt unter dem Druck der Visitationen zurücktreten mußte. Die nächsten Äbte hatten nicht diese Fehler, dafür andere: Das Kloster Marchtal wurde zum Schwerpunkt der Hexenprozesse und Verbrennungen, und der grausame Wahn dauerte hier bis in die Mitte des 18. Jh. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten schwedische Truppen das Kloster, aus dem der ganze Konvent 1632 geflohen war, zunächst nach Konstanz, dann in schweizerische Benediktinerklöster, wo man offene Pfarrstellen besetzen konnte. König Gustav Adolf schenkte das Kloster dem Grafen von Hohenlohe-Langenburg, der bis 1634 aus den Besitzungen herausholte, was nur ging, zum Leid der Bevölkerung. Und 1635 schlug die Pest zu. Erst nach 1640 konnten die Mönche an eine Rückkehr denken, und ab da ging es langsam wieder bergauf. Der Konvent wuchs wieder, der materielle Wiederaufbau wurde eingeleitet, und zum geistigen Wiederaufbau gehörte das Engagement im Schul- und Bildungswesen. Die Wende kam im Jahr 1661 mit der Wahl von Nikolaus Wierith zum Abt. Er war erst 27 Jahre alt, regierte 30 Jahre lang und war einer der besten und bedeutendsten Äbte des Klosters. Er war es, der die bauliche Erneuerung des ganzen Klosters einleitete. Erst ging es nur um Verbesserungen am alten Kloster, doch bald schwenkte man bei der Planung um zugunsten eines völlig neuen und idealen Klosterkonzeptes auf der Freifläche östlich des Altklosters.

Reste der alten Klosteranlage
Das alte Kloster lag an der Stelle, an der heute der dreiflügelige Ökonomiehof steht. Das genaue Aussehen und die Baugeschichte der alten Anlage sind noch weitgehend unerforscht, und es gibt nur eine einzige, wenig verläßliche Darstellung auf einem Gemälde in der Sakristei. Die vermutlich dreischiffige Basilika stand mit ihrer Westfront kurz vor dem Steilhang über dem Marchbach und war für die Konventsmitglieder reserviert. 1749 wurde das alte Kloster samt der alten Stiftskirche abgebrochen, als der Neubau schon weit vorangeschritten war. Nur zwei der alten Gebäude überlebten, das Brauhaus mit seinen charakteristischen Staffelgiebeln und das Doktorhaus von 1595, heute Klosterladen.

Abb.: Das dreistöckige Doktorhaus, das zu den westlichen Wirtschaftsgebäuden gehört und eines der wenigen erhalten gebliebenen Gebäude der alten, vorbarocken Klosteranlage ist, trägt auf seiner Ostseite in Höhe des ersten Obergeschosses zwei Wappensteine in Aedikula-Form, optisch links mit dem Klosterwappen, optisch rechts mit dem Wappen des Bauherrn, Abt Johannes III. Riedgasser.

Das Klosterwappen und seine Komponenten
Zur Heraldik des Klosters gehören drei verschiedene Schilde. Der erste ist das echte Stiftswappen. Es zeigt in seiner bis ins 16. Jh. üblichen Form in Rot zwei schräggekreuzte goldene Schlüssel, die Bärte nach oben und auswärts gelegt, meist über einem grünen Dreiberg, der aber auch fehlen kann (1. Form). Die beiden Schlüssel sind zuerst aus dem Jahr 1441 überliefert und sind von den Petrusschlüsseln abgeleitet. Eine Änderung gab es ab 1518: Abt Heinrich II. Stölzlin (-17.9.1538), der 1518-1534 amtierte, wurde am 5.10.1518 mit dem Blutbann in Obermarchtal belehnt. Deshalb ersetzte er den schräglinken Schlüssel durch ein silbernes, golden gegrifftes (hier ganz goldenes) Schwert im Stiftswappen (2. Form). In dieser Form sehen wir das Wappen hier am Doktorhaus, auf 1595 datiert. Die vollständige Inschrift im unteren Teil der Aedikula lautet: "NISI DOMINVS CVSTODIE=/RIT DOMVM FRVSTRA / VIGILAT QVI CVSTODIT / EAM PS(ALM) 126 / 1595" - wenn nicht der Herr das Haus beschützt, so wacht vergeblich derjenige, der es beschützt. Seit den letzten Jahrzehnten des 17. Jh. wurde oben ein goldener Stern im Wappenschild hinzugefügt (3. Form). Dieses Klosterwappen wird heute von der Gemeinde Obermarchtal als Kommunalwappen geführt, das Schwert jedoch gänzlich golden. Das Stiftswappen wurde im allgemeinen mit einem Abtsstab und einer Inful geführt. Hier gab es eine Änderung unter Abt Edmund I. Dilger (1656-13.4.1719), der 1711-1719 im Amt war; er nahm das Schwert zum Abtsstab hinzu.

 

Das zweite vom Kloster benutzte Wappen zeigt in Gold eine rote, dreilätzige Kirchenfahne mit drei Ringen entlang der Oberkante, das Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen, und das dritte vom Kloster verwendete Wappen zeigt in blauem Kürsch einen Pfahl von Hermelin mit drei schwarzen Hermelinschwänzchen übereinander, das Wappen der Grafen von Bregenz. Diese beiden Symbole stehen für den Stifter und seine Frau, Hugo Pfalzgraf von Tübingen und Elisabeth von Bregenz. Schon seit dem 16. Jh. gibt es gevierte Klosterwappen, bei denen drei Felder mit Tübingen, Bregenz und Stiftswappen belegt sind, das vierte Feld aber für das persönliche heraldische Zeichen des Abtes reserviert ist. Alternativ werden die Inhalte in einzelnen Schilden bzw. Kartuschen kombiniert.

Die Grafen von Bregenz waren eine schwäbische Adelsfamilie, die von ca. 920 bis zu ihrem Erlöschen 1160 von Bregenz aus Teile von Vorarlberg beherrschte. Man nennt sie Udalrichinger, weil ihre Vertreter meist den Vornamen Ulrich trugen. Ulrich X. gründete um 1090 das Kloster Andelsbuch-Mehrerau. Nach dem Aussterben wurde Besitznachfolger Hugo Pfalzgraf von Tübingen (-1182), der die Erbin Elisabeth von Bregenz (1152-) geheiratet hatte, die einzige Tochter von Rudolf Graf von Bregenz, Graf in Unterrätien, Graf von Chur, und dessen zweiter Frau, Wulfhild von Bayern. Dadurch bekamen die Pfalzgrafen von Tübingen Alt-Montfort, Bregenz, Tettnang, Sigmaringen und Besitz in Churrätien. Ihrer beider Sohn Hugo nannte sich nach der Burg Montfort (Altmontfort, Weiler, Bezirk Feldkirch, Vorarlberg), und das Bregenzer Erbe bildete die Grundlage für die Etablierung der Grafen von Montfort im heutigen Vorarlberg, nördlich des Bodensees und in Unterrätien, woraus sich die Herrschaften Feldkirch, Bregenz und Tettnang entwickelten. Die Grafen von Montfort, von denen sich um 1250 die Grafen von Werdenberg abspalteten, teilten sich im 13. Jh. in die Linien Montfort-Feldkirch (erloschen 1390), Montfort-Tettnang (erloschen 1574) und Montfort-Bregenz (seit 1338 Montfort-Tettnang-Bregenz, erloschen 1523), von der sich im 15. Jh. ein steirischer Zweig abspaltete, der nach dem Aussterben der Tettnanger Linie das Haus Montfort bis 1787 fortsetzte. Feldkirch und Bregenz waren da schon längst durch Verkauf an die Habsburger gegangen. Die Habsburger hatten die eine Hälfte von Bregenz schon 1451 von Elisabeth von Montfort-Bregenz, vermählte von Hachberg, erworben, die andere Hälfte dann 1523 von Hugo. Das Wappen der Grafen von Bregenz ist in blauem Kürsch ein Hermelin-Pfahl mit drei Hermelinschwänzchen übereinander, und so führt es die Stadt Bregenz seit der Verleihung 1529 durch König Ferdinand, den späteren Kaiser Ferdinand I., als Kommunalwappen. Dadurch, daß die Grafen von Bregenz schon 1160 erloschen sind, andererseits die ersten echten Wappen in der ersten Hälfte des 12. Jh. entstanden sind und keinerlei Belege über die Existenz dieses Wappens zu Zeiten der Grafen von Bregenz existieren, und auch die Grafen von Montfort kein Feld für Bregenz in ihr eigenes aufnahmen, wird bezweifelt, daß es sich um ein jemals wirklich geführtes Wappen handelt, vielmehr um ein apokryphes Wappen, also um ein solches, das der Familie nachträglich beigelegt wurde, weil es undenkbar für die mittelalterliche Vorstellungswelt war, daß sie keines gehabt haben sollen. Und so fand es Eingang in die Heraldik des Klosters Obermarchtal.

 

Das Wappen von Abt Johannes Riedgasser
Der zweite Wappenstein am Doktorhaus ist ganz gleich aufgebaut, und er trägt im unteren Teil folgende Inschrift: "ANNO 1595 AEDIFICATA EST / HAEC DOMVS P(ER) R(EVERENDVM) D(OMINVM) IOANNEM / RIEDTGASSER HVIVS MONASTE/RII ABBATEM QVAM DE(VS) OPT(IMVS) / MAX(IIMVS) CVM CAETERIS POS/SESSIONIBVS VIRTVTE S + / PROTEGERE DIGNETVR". Es handelt sich bei dem Bauherrn um den Abt Johannes III. Riedgasser (-28.12.1601), welcher aus Seekirch stammte, 1579-1591 Vikar in Unterwachingen war und am 12.8.1591 zum 45. Propst und 10. Abt gewählt wurde. Er setzte den Reformprozeß seines Vorgängers fort. In der "wilden Zeit" des Klosters hatte er zwar 1566 ein Kind gezeugt, hielt sich aber seitdem von den Frauen fern und führte unter seinem Amtsvorgänger ein monastisches Leben. Er baute auch ein neues Dormitorium für den Konvent. Er reformierte die Verwaltung und führte wieder jährliche Wirtschaftsbilanzen ein. Er amtierte ein Jahrzehnt, von 1591 bis 1601. Sein redendes Wappen zeigt auf einem Dreiberg einen aufrechten Rohrkolben mit zwei seitlich ausgebogenen Blättern, beiderseits von einer schräg nach außen gestellten Lilie begleitet. Die Tinkturen sind nicht bekannt.

Neubau der Klosteranlage: Kirche, Westflügel und Nordflügel
Ehe man sich zum kompletten Neubau der Klosteranlage entschloß, entstanden erste bauliche Verschönerungen an der alten Anlage. 1661-1663 erbaute ein Riedlinger Baumeister einen neuen Glockenturm südlich des Chores. Dann errichtete Tommaso Comacio (um 1625-1678) aus Roveredo in Misox 1669-1671 eine neue Sakristei. Tommaso Comacio war an den weiteren Planungen beteiligt, vermutlich noch auf der Basis des Altklosters, doch es gab eine Unterbrechung durch den Krieg gegen Frankreich, und das vorhandene Geld floß erst einmal in Kontributionszahlungen. Und als man endlich weiterplanen konnte, war der unter Vertrag genommene Baumeister schon gestorben. Der Abt hatte aber schon geschickt vorgesorgt: Seine Untertanen waren gleichermaßen von den Kontributionen hart getroffen worden und wirtschaftlich am Ende. Der Abt erließ ihnen 1680 ihre Schulden zur Hälfte, um den Rest in Arbeitsverpflichtungen zu verwandeln: Seine Untertanen wurden quasi dazu gebracht, ihre Schulden später auf dem Bau abzuarbeiten.

Abb.: Innenhof des Klostergevierts mit Blick auf die Stiftskirche, den West- und den Nordflügel

Die kriegsbedingte Pause hatte die Klosterführung zum Nachdenken gebracht: Eigentlich blieb das Kloster immer noch eine beengte, unregelmäßige, über die Jahrhunderte gewachsene Anlage, die einfach nicht mehr dem Zeitgeist entsprach und aus der man nicht viel mehr herausholen konnte. Abt Nikolaus Wierith war sehr an Architektur interessiert, ebenso sein Prior Norbert Keil. Und beide fanden Gefallen an den Verbesserungen, so sehr, daß der Wunsch nach einer völligen Erneuerung der Anlage immer stärker wurde. Platz war da auf dem weitläufigen Plateau über der Donau, und das rief förmlich danach, die Gebäude völlig neu und funktional übersichtlich zu arrangieren, und außerdem den tatsächlichen Raumbedürfnissen und dem neu erwachten Repräsentationsbedürfnis Rechnung zu tragen. Der Jesuitenbruder, Architekt, Stukkateur und Altarbauer Heinrich Meyer, der Schöpfer des Vorarlberger Kirchentypus, fertigte 1683 erste Entwürfe für einen völligen Neubau an und lieferte 1684 ein erstes Kirchenmodell. Da die Position der Kirche ohne den Gesamtplan nicht sinnvoll ist, weil die Kirche die Mittelachse bildet, dürfte in dieser Zeit, also 1683, schon ein erster Gesamtplan existiert haben, in welchem Ausmaß, ist nicht bekannt, ebensowenig, ob Meyer oder Thumb ihn erstellte. Abt Nikolaus Wierith schloß dann 1686 einen Werkvertrag mit dem Vorarlberger Baumeister Michael Thumb (um 1640-19.2.1690) ab, der 1685 erste Ausführungspläne abgeliefert hatte, vermutlich für das Klostergeviert. Am 18.4.1686 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kirche, und damit begann ein bis 1770 andauernder barocker Ausbau der Klosteranlage zu der weitläufigen Anlage, die sich uns heute präsentiert: Aus dem Kloster wurde eine Residenz; Architektur und Ausstattung sollten einerseits die Gläubigen auf die kommende himmlische Herrlichkeit hinweisen und andererseits dem Ansehen einer reichsunmittelbaren Abtei entsprechen.

Das Herz der Anlage ist das dreistöckige Klostergeviert mit der im Westen angebauten Stiftskirche (Münster St. Peter und Paul), die genau in der Mittelachse des symmetrisch konzipierten Gevierts angeordnet ist. Sie entstand zusammen mit dem Westflügel 1686-1701. Michael Thumb betreute den Kirchenbau bis zu seinem Tod, danach stellten ab 1690 sein Bruder Christian Thumb (um 1645-1726) und Franz Beer II. (1660-1726) den Kirchenbau fertig.

 

Der 1690 begonnene Westflügel hat genau in Höhe der Doppelturmfassade der Kirche einen Einschnitt. Der Nordteil enthält das Kapitelhaus, der Südteil die Sakristei. Diese 1701 fertiggestellten Bauteile sind ebenfalls ein Werk der beiden Vorarlberger Architekten Franz Beer II. und Christian Thumb. Als nächstes baute man die beiden symmetrisch angelegten Treppenhäuser des Westflügels und die angrenzenden Eckflügel für die Prälatur und das Priorat (siehe unten). Dann erbaute man den Nordflügel 1690-1696, in dem die Schlafräume des Konvents (Dormitorium Conventus) lagen. Über dessen Innenhofportal ist ein Wappen des Abtes Adalbert Rieger mit der Jahreszahl 1698 angebracht, eine andere Datierung ist auf dem Türsturz angebracht, 1696.

 

Das Wappen von Abt Adalbert Rieger
Am Nordflügel ist dieser auf 1698 datierte Wappenstein für Abt Adalbert Rieger (1639-17.10.1706) angebracht. Rieger stammte aus Munderkingen und wurde am 17.8.1650 als Novize aufgenommen, Er legte 1656 Profeß ab und schloß 1665 seine Studien in Dillingen mit der Disputatio ab. Er wurde 1669 Großkeller im Stift, ging 1674-1678 als Subprior in das Kloster Rot an der Rot (das einstige Mutterkloster war in finanziellen Nöten und brauchte eine ordnende Hand), war 1680-1691 Pfarrvikar in Munderkingen, 1680-1688 Sekretär des Provinzialkapitels, 1681 päpstlicher Notar in der Diözese Konstanz und wurde schließlich am 19.10.1691 zum 51. Propst und 16. Abt gewählt. Er amtierte bis zu seiner Resignation am 26.10.1705. Er übernahm bei seinem Amtsantritt eine angespannte Finanzlage, weil sich die Bauausgaben für die Kirche auf 67000 fl. beliefen. Er setzte den Kirchenbau fort, vor allem behob er das Problem der beim Bau eingestürzten Kirchtürme. Die Gewölbe der Kirche wurden unter ihm vollendet. Unter seiner Herrschaft wurde die Kirche mit 13 Altären ausgestattet. Am 11.9.1701 konnte er die neue Kirche durch den Weihbischof von Konstanz weihen lassen. In seiner Amtszeit ließ er den Westflügel mit Kapitelhaus, Sakristei, die Abtei und das Priorat, beide in den Eckflügeln gelegen, und den Großteil des Nordflügels errichten. In Munderkingen ließ er ein schloßartiges Pfarrhaus errichten. 1702 kaufte er die Herrschaft Uttenweiler für das Stift und rundete damit den Territorialbesitz der Abtei ab. Dann kam der Spanische Erbfolgekrieg mit den hohen Kontributionen dazwischen, so daß er die Schulden für den Kauf nicht planmäßig bezahlen konnte. 1703 floh er mit einem Teil des Konvents und den Pretiosen des Kirchenschatzes in die Nähe von Kreuzlingen in der Schweiz, wo das Kloster 1679 das Schloßgut Unterer Girsberg erworben hatte. Seine Resignation erfolgte einerseits aufgrund fortgeschrittenen Alters, andererseits war er zermürbt von den durch Kriegskontributionen zerrütteten Finanzen des Stifts. Sein Wappen zeigt einen schrägrechts gelegten goldenen Schlüssel, der ein schräglinks gelegtes, silbernes, golden gegrifftes Schwert überkreuzt (Stiftswappen), darüber ein auf einem grünen Dreiberg im Schildfuß stehendes silbernes Kleeblattkreuz. Neben dieser Wappendarstellung über dem Innenhofportal des Nordflügels ist es am Hochaltar der ehemaligen Stiftskirche zu sehen, wo als Feldfarbe Schwarz zu sehen ist, obwohl dieses Wappen eindeutig vom Stiftswappen abgeleitet ist, das eigentlich einen roten Untergrund besitzt. Hier ist die herzförmige Kartusche überhöht von einem Puttenkopf, der die Mitra trägt; schräglinks ragt der Krummstab dahinter hervor. Unten trägt ein Schriftband die Initialen "AAZM", "Adalbert Abt Zu Marchtal".

Abb.: Stiftskirche und südwestlicher Eckflügel des Klostergevierts

Neubau der Klosteranlage: Südflügel, Eckbauten, Ostflügel
Dann gab es eine längere Bauunterbrechung. Schuld war der Spanische Erbfolgekrieg, in dessen Folge hohe Kriegskontributionen zu zahlen waren. Der Nordflügel war zu etwa zwei Dritteln fertig, als der Bau für knapp 30 Jahre zum Erliegen kam. In dieser Zeit beschäftigte man sich vorrangig mit der Tilgung der aufgelaufenen 237000 fl. Schulden. Nach der Pause wurde der Ausbau 1737-1744 mit dem südlichen Hofflügel mit seinem künstlerisch und architektonisch herausragenden Mittelrisalit aus Naturstein (regionaler Jura-Kalkstein) fortgesetzt; die Baumeister waren Joseph Benedikt Schneider (1689-1763) aus Baach bei Zwiefalten und sein Bruder Hans Martin Schneider (1692-1768). Dieser Flügel, der es auf 18 Fensterachsen bringt, diente als Gästetrakt (Domus hospitum), hier waren die Räume für den Hof und für das Theater. Als letztes schloß man das Geviert 1746-1769 in einer dritten Bauphase mit den noch fehlenden Eckbauten und mit dem Ostflügel (der Akkord zu diesem wurde 1749 geschlossen). Der Architekt war Johann Capar Bagnato (1696-1757) aus Landau. Er hielt sich streng an den bestehenden Plan für das Klostergeviert und veränderte nur die Treppenhäuser und den Mittelrisalit.

 

Abb.: Portal des südwestlichen Eckflügels mit Detail

Der siebenachsige Mittelrisalit dieses Ostflügels ist sowohl durch seine Höhe als auch durch die Stukkierung der Außenseite besonders hervorgehoben. Hier lagen die Prunkräume, im Erdgeschoß das Sommer-Refektorium (Refectorium aestivale), im ersten Obergeschoß der Festsaal und darüber die zweistöckige Bibliothek. Davon hat nur das 1950-1952 restaurierte Refektorium noch seinen Bauschmuck im Stil des Rokoko. Es wurde 1753 vollendet und besitzt Stukkaturen des Tessiner Künstlers Francesco Pozzi (1704-1789) und Fresken von Joseph Ignaz Appiani (1706-1785) aus Porto Ceresio. Die beiden anderen Säle sind nicht mehr in barockem Zustand. Dazu muß aber auch angemerkt werden, daß die Bibliothek nie vollständig fertig wurde, sondern Torso blieb: Der als Abt nachfolgende Nikolaus Wierith, dessen Job es eigentlich gewesen wäre, dort weiterzumachen mit der Innengestaltung, hatte nicht so rechtes Interesse an Wissenschaft und Forschung. Im Benediktinerorden wäre so etwas nie passiert, aber die Prämonstratenser haben nie die benediktinische Bildungsoffensive geteilt. Alle Flügel zusammen umschließen symmetrisch einen rechteckigen Innenhof von ca. 68 m Länge und 50 m Breite. Ursprünglich wollte man den Innenhof noch mit einem Querflügel unterteilen, so war es noch 1737 geplant, doch davon nahm man zugunsten des ungeteilten Hofes Abstand. Dieser Querflügel sollte ursprünglich auch noch zwei weitere Treppenhäuser enthalten, die eigentlich überflüssig waren.

 

Abb.: die beiden Wangen des Portals des südwestlichen Eckflügels

An allen vier Ecken des Gevierts sind jeweils nach außen ca. 27 m breite Eckbauten mit First in West-Ost-Richtung angebaut, wodurch alle Außenfassaden eine Tiefenstaffelung erhalten. Die Längsausdehnung des Gevierts wird so auf 128 m gestreckt. Der nordwestliche Eckflügel ist der älteste der vier und entstand 1690-1696. Er diente dem Priorat als Sitz (Prioratus, Haus des Priors). Gestalterisch ist er etwas anders als der südwestliche Eckflügel der Prälatur (Abbatia, Haus des Abtes) und besitzt reicher gestaltete Schweif- und Volutengiebel als der andere. Als drittes entstand ab 1746 der nordöstliche Eckbau (Infirmaria, Krankenhaus), und zuletzt wurde 1753-1754 der südöstliche Eckflügel errichtet, zum Abschluß der dritten Bauphase. Beide erbaute Johann Capar Bagnato, der von Abt Edmund II. Sartor noch im Jahr seines Amtsantritts berufen wurde. Er hielt sich streng an den bestehenden Plan für das Konventsgeviert und behielt die vorgesehenen Proportionen exakt bei, er änderte nur die Giebelformen der Eckbauten.

Abb.: Südflügel mit Mittelrisalit und den beiden Eckflügeln, von Südosten gesehen

Erst ab 1763 wurde der im Außenbau 1754 vollendete Südost-Eckbau ausgebaut. Die Stukkaturen fertigte Franz Xaver Schmuzer (1713-1775) aus Wessobrunn an. 1769 war der Innenausbau fertig. Der Eckbau hatte eine berühmte Bewohnerin, wenn auch nur kurz am 1. und 2.5.1770: Als die knapp 15-jährige österreichische Erzherzogin Marie Antoinette (Maria Antonia Erzherzogin von Österreich-Lothringen) zur ihrer Verheiratung mit dem Dauphin, dem späteren Ludwig XVI., nach Paris unterwegs war, machte sie hier Station. Sie war am 20.4.1770 aus Wien abgereist. Ihr Weg führte sie über Melk, Enns, Lambach, Braunau, Altötting, Augsburg und Günzburg. Das Stift hatte 6 Wochen Zeit zur Vorbereitung. Die Beherbergung war eine hohe und vor allem kostspielige Ehre für das Stift, denn die aus Günzburg kommende Gesellschaft bestand aus dem Hofstaat und 250 Gefolgsleuten, die alle versorgt, festlich verpflegt und bespaßt werden mußten. Neben dem Brautwagen hatte der Zug 56 andere Wagen und 370 Pferde. Nachdem in den 2 Tagen eine Rechnung von 8000 fl. aufgelaufen war, ein Zehntel des Jahreshaushalts, war man sicher höchst erleichtert, als Marie Antoinette weiter nach Stockach und von da nach Freiburg zog. Immerhin hatte im Vergleich das Stift Melk für eine Übernachtung der Mutter, Maria Theresia, nur 2405 fl. ausgegeben. Die vorderösterreichischen Landstände hatten von Ulm bis Alt-Breisach eine eigene Straße anlegen lassen, die Dauphine- oder Devotions-Straße. Die ganze Strecke von Ulm bis Oberdischingen wurde in kürzester Zeit durch Zwangsarbeit von Häftlingen ausgebaut. Der Hochzeitszug kam am 16.5.1770 in Versailles an, und an dem Tag fand die Vermählung statt. 23 Jahre später endete Marie Antoinette als "Witwe Capet" auf der Guillotine, neun Monate nach ihrem Ehemann, als Sündenbock für die Mängel des Ancien Régime auf dem Revolutionsplatz, dem heutigen Place de la Concorde.

Abb.: Südflügel mit Mittelrisalit und den beiden Eckflügeln, von Südwesten gesehen

In dem Klostergeviert ist heute die Franz-von-Sales-Realschule für Mädchen untergebracht, mit Schwerpunkten auf Bildender Kunst, Musik und Sport. Im Nordflügel liegt das Studienkolleg Obermarchtal, ein staatlich anerkanntes Gymnasium in Aufbauform in Trägerschaft der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Andere Bereiche des Klostergevierts werden vom Bildungshaus Kloster Obermachtal - Tagungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart genutzt.

 

Abb.: Mittelrisalit des Südflügels, von Südwesten und von Süden gesehen

Das Wappen von Abt Ulrich Blank
Über dem Fenster des ersten Obergeschosses ist im gesprengten Dreiecksgiebel das Wappen des Obermarchtaler Abtes Ulrich Johann Blank (lebte 21.12.1673-17.10.1748, amtierte als Abt 1719-1746) angebracht. Er wurde in Uttenweiler geboren, sein aus Sauggart stammender Vater Andreas Blank war Bauer im Ort und Wirt des "Bären". Die Mutter stammte aus Ingoldingen und hieß Anna Geiser. Ulrich Blank besuchte das Gymnasium in Marchtal und trat dann dort ins Kloster ein. Am 21.11.1694 legte er die Profeß ab, 1696-1699 studierte er Kirchenrecht in Dillingen. 1699 finden wir ihn als Baccalaureus der Theologie und als Studenten des kanonischen Rechts. Im selben Jahr feierte er am 26.9.1699 seine Primiz als Priester und wurde Vikar in Kirchbierlingen. Von den Klosterämtern bekam er 1705 dasjenige des Kastners, 1717 das des Großkellers. Am 20.4.1719 wurde er von 39 Konventsmitgliedern zum Abt gewählt; die Weihe erfolgte am 20.5.1719 durch den Konstanzer Weihbischof. Die Untertanen von Marchtal huldigten ihm als Landesherrn am 19.10.1719, diejenigen in Uttenweiler am 23.10.1721.

Abt Ulrich ließ 1722 die Wirtschaft des Klosters gründlich analysieren und alle Rechte und Pflichten dokumentieren. Dazu wurden präzise Urbare für Lehen, Kameralgüter und Pfarreigüter angelegt. Eine so genaue Aufstellung aller rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse war lange nicht mehr gemacht worden, und sie blieb auf lange Sicht auch die einzige bis zur Auflösung des Klosters. Wirtschaftlich war seine Amtszeit eine gute für das Kloster, geistlich und theologisch weniger, denn er zog fromme Unbeweglichkeit dem gelehrten Disput vor, und so kam es im Kloster zu einer intellektuellen Erstarrung. Er war eben mehr ein Mann des Gebets und des Wunderglaubens und weniger des Intellekts, und akademischer Diskurs hätte seine begrenzten Geistesfähigkeiten überfordert, der die Welt gerne in Schwarz und Weiß teilte und Hexerei, Zauberei, Häresie und Protestantismus als schlimmste Verschwörungen und Bedrohungen fürchtete. Noch 1746 ließ er in Marchtal zwei Menschen als Hexen verbrennen. Der geistig unbewegliche Abt glaubte selbst in dieser Zeit noch ernsthaft an die Existenz von Hexen und andere Verschwörungstheorien. Erst unter seinem Nachfolger, der aber erst noch das Feuer der Verfolgung kräftig schürte, endeten die Hexenprozesse in Marchtal. Der Abt Ulrich Blank resignierte krankheitsbedingt am 24.5.1746 und starb zwei Jahre später im Alter von 75 Jahren. Sein Nachfolger wurde Edmund II. Sartor bzw. Schneider aus Munderkingen.

Die heraldisch rechte Kartusche trägt das persönliche Wappen des Abtes Ulrich Blank und ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot auf einem grünen Dreiberg stehend ein aufrechtes silbernes lateinisches Kreuz, dahinter schräggekreuzt ein schrägrechts gelegter goldener Schlüssel und ein schräglinks gelegtes silbernes, golden gegrifftes Schwert, Feld 2: in Blau eine goldene, gesichtete Strahlensonne, Feld 3: in Blau eine grün beblätterte goldene Sonnenblume mit rotem Butzen. Es gibt noch eine andere Variante an der Schloßmühle in Uttenweiler, wo hinter dem Kreuz jeweils nicht Schlüssel und Schwert, sondern zwei Schlüssel schräggekreuzt sind. Die heraldisch linke Kartusche zeigt das Klosterwappen, in der Form mit rotem Feld, schräglinkem goldenem Schlüssel und schrägrechtem silbernem, goldengegrifftem Schwert, überhöht von einem goldenen, fünfzackigen Stern. In der Mitte ruht obendrüber die Inful über einem zur Seite gedrehten Engelskopf, hinter der rechten Kartusche ragt der Krummstab und hinter der Klosterwappenkartusche ragt das gestürzte Schwert hervor. Es gibt noch zwei weitere Fundstellen für das Wappen dieses Abtes, einmal am Pfarrhof in Dieterskirch aus dem Jahre 1733 und einmal an der Decke der Kapelle von Datthausen, die der Abt 1720 gestiftet hatte.

Abb.: südöstlicher Eckflügel: hier übernachtete einst Marie Antoinette

Das Refektorium und das Wappen von Abt Edmund Sartor/Schneider
Einer der schönsten Räume in der ehemaligen Klosteranlage ist das Sommer-Refektorium im Ostflügel, welches das Erdgeschoß des Mittelrisaliten auf ganzer Breite einnimmt, so daß von beiden Seiten Licht durch die Fenster in den Raum fallen kann. Der Raum wird wegen der dort angebrachten 12 großen und 150 kleinen Spiegel auch Spiegelsaal genannt. Der Baumeister dieses Raumes war Johann Caspar Bagnato, Der Stukkateur war Francesco Pozzi aus dem Tessin, und der Maler war Joseph Ignaz Appiani. Die Bauleitung bekam Bagnato am 25.11.1749 übertragen, die Ausstattung erfolgte 1751-1753. Georg Bagnato, der Sohn des Baumeisters, arbeitete als Palier auf der Baustelle mit. Außerdem waren der Maurermeister Josef Moosbrugger, der Zimmermeister Josef Gulde, der Schreiner Johann Martin Hermann und der Bildhauer Johann Caspar Axmann am Zustandekommen dieses schönsten aller Refektorien des oberschwäbischen Barocks beteiligt. Eigentlich ist es ein Wunder, daß dieser Raum überlebt hat, denn er wurde jahrzehntelang zum Trocknen von Hopfen verwendet, danach als Archiv der Fürsten von Thurn und Taxis. 1945-1947 nutzen französische Besatzungstruppen den Raum als Speisesaal, wobei die meisten Beschädigungen entstanden. 1950-1952 wurde das Refektorium umfassend restauriert.

Das zentrale große Fresko der Decke zeigt den Triumph des hl. Norbert über seinen Widersacher Tanchelin. Die Thematisierung des hl. Norbert ist typisch für den Prämonstratenserorden. Das kleinere Deckenfresko im Süden zeigt Abraham, wie er heimkehrend dem Priesterkönig Melchisedek begegnet, Brote und Wein verweisen bereits auf die Eucharistie. Das kleinere Deckenfresko im Norden hat die heimkehrenden Kundschafter aus dem Gelobten Land zum Thema. Insgesamt 12 Fresken sind zwischen den tiefen Fensternischen auf der West- und der Ostseite angebracht. Ihre Themen sind: Esau verkauft das Erstgeburtsrecht, David und das Bethlehemer Wasser, Ruth bei der Ährenlese auf dem Feld des Boas, Rebekka am Wasserbrunnen, der junge Tobias und der Erzengel Rafael, Simson schöpft Wasser aus dem Eselskinnbacken, die Versuchung Jesu, Paulus trifft Hananias in Damaskus, Ährenraufen am Sabbat, Jesus wird von den Emmausjüngern am Brotbrechen erkannt, Johannes der Täufer, Jesus spricht mit der Samariterin. Weiter absteigend in der Größe sind die Fresken in den Ecken und den Kehlungen darüber, die Fresken der Supraporten und in den Kehlungen über den Fenstern und an der Nordwand. Hier finden sich Darstellungen der vier Elemente (Wasser, Erde, Feuer, Luft, in den Ecken des Raumes), der vier Jahreszeiten (ebenfalls in den Ecken des Raumes), der vier Kardinaltugenden (Gerechtigkeit, Klugheit, Mäßigung und Tapferkeit, Kehlungen über der Fensterreihe) und der sechs asketisch-spirituellen Handlungen (Selbsterkenntnis und Stillschweigen an der Nordwand, weitere in den vier Supraporten).

 

An der einen Schmalseite des Raumes ist in der Mitte über der Ofen-Nische eine goldene Rocaille-Kartusche mit dem farbig gefaßten Klosterwappen angebracht, halbgespalten und geteilt, Feld 1 (oben rechts): Pfalzgrafen von Tübingen, Feld 2 (oben links): Bregenz, Feld 3 (unten): Klosterwappen mit Dreiberg, Schlüssel, Schwert und Stern. Etwas asymmetrisch ist ein kleiner geflügelter Engelskopf mit vierspitzigem Birett obendrüber angebracht. An der gegenüberliegenden Schmalseite des Saales ist das persönliche Wappen des Abtes Edmund II. Sartor/Schneider (30.11.1696-12.6.1768) zu sehen, durch eine eingebogene Spitze in drei Felder geteilt, Feld 1: geteilt, oben in Blau ein wachsender silberner Steinbock, von einem goldenen Pfeil von hinten schräg nach unten durchbohrt, unten fünfmal rot-silbern geteilt, Feld 2: in Schwarz drei (1:2) goldene Lilien, Feld 3: in Gold ein schwarzgekleideter Mann mit silbernem Beffchen ohne Hände und Füße. Über der vergoldeten Rocaille-Kartusche trägt ein geflügelter Engelskopf eine Inful, schräglinks ragt das gestürzte Schwert, schrägrechts der Krummstab hinter der Kartusche hervor.

 

Wappendarstellungen im Münster St. Peter und Paul
1.) Ein Epitaph für Abt Nikolaus Wierith (15.10.1634-3.9.1691) trägt insgesamt vier Wappen: 1.) Oben in der Mitte ist die Kartusche mit dem persönlichen Wappen angebracht, dreimal silbern-rot gespalten, im rechten blauen Obereck ein goldener sechszackiger Stern, auf dem zweiten silbernen Platz vertikal übereinander die Buchstaben "IMI" für Jesus, Maria und Josef, Abb. rechts unten.

 

2.) optisch oben links das Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen (in Gold eine rote, dreilätzige Kirchenfahne mit drei Ringen, Abb. links unten), 3.) optisch oben rechts das Wappen für die Grafen von Bregenz (in blauem Kürsch ein Pfahl von Hermelin mit drei schwarzen Hermelinschwänzchen übereinander, Abb. rechts unten).

 

4.) unten in der Mitte das Klosterwappen, über einem Dreiberg Schlüssel und Schwert schräggekreuzt, bewinkelt von drei (1:2) sechszackigen Sternen, eine weitere Variante.

Die Inschrift im ovalen Zentralfeld lautet: "NICOLAVS / Sacri Cand: Canon: Ordin: Praemonstr: / Monasterii Marchtallensis / ABBAS XV. / Per Sueviam, Alsatiam et Grysoniam / GENERALIS VICARIVS / R. Romanorum D. Dominorum S. R. I. Sueviae Praelatorum / DIRECTOR / Heu crudele Fatum! / Stravit uno ictu, uno in homine / TRIVIRVM. / Iactura Vnicordium Triplici / Ecclesiae, Provinciae, Republicae. / Vox una, vox trium fuget / PATREM: / TALEM, AMORE, Ore, Re; / Post MORTEM, haec ECHO VITAE / DEO Studiosus et CAESARI, Expendit / SVA SE / Magnificos pro TEMPLIS Auri sumptus fecit / AVREVS SACERDOS; / Pecuniae ARCAM habuit / ARAM / In Corde, Cultu, ac Gentilitiis / IESVM, MARIAM, IOSEPHVM: / In Hos Sperans, Spirans et Expirans, Biennali sub AEgritudine semper valens / PVBLICIS. / Obiit Ao: 1691. d: 3. Sept: Abbat: 30. AEtat: 57. / HVIVS ubi Thesaurus, ibi Cor, / IN SANCTVARIO. / Ex AEre Perennaturum Honoris Monumentum / Non Candido duntaxat Calcula, / Aut Niveo I: ut ajunt :I Lapillo, / SED INTEGRO ALBO NOTETVR/ ORDI==NE".

2.) Wappen des gleichen Abtes Nikolaus Wierith als schmiedeeiserne Arbeit mittig auf dem Chorschrankengitter von 1690, das persönliche Wappen dem doppelköpfigen Reichsadler aufgelegt, darüber die Inful.

 

3.) Epitaph für Heinrich Ferdinand von Stain zum Rechtenstein, die Inschrift beginnt wie folgt: "Rev(eren)d(issi)m(us) & Perill(ust)ris d(ominus) D(omi)nus / HENRICUS FERDINAND(US) / S(ACRI) R(OMANI) I(MPERII) lib(er) Baro de STAIN in Rechtenstein / D(omi)nus in Emerking(en), Understad(ion) Harthausen / Dinast: Miles. Religiosus ..." Es handelt sich um Heinrich Ferdinand Freiherr vom Stain zum Rechtenstein zu Emerkingen, Rechtenstein, Harthausen und Unterstadion (1663-28.3.1739). Mehrere seiner Geschwister und seine Eltern haben ihre Grabplatten in der Dorfkirche St. Urban (siehe entsprechendes Kapitel). Oben in der Mitte ist das vermehrte Vollwappen der Stain vom Rechtenstein angebracht (Abb. rechts unten).

Das Wappen ist geviert, Feld 1 und 4: in Gold drei mit dem Ring nach unten gelegte schwarze Wolfsangeln (Wolfsanker) übereinander (Stammwappen Stain), Feld 2 und 3: in Gold ein in drei Reihen rot-silbern geweckter (gerauteter) Schrägrechtsbalken (von Goß). Dazu werden drei Helme geführt: Helm 1 (Mitte): auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken eine liegende goldene Wolfsangel mit dem Ring nach oben, die Spitzen mit Pfauenfedern besteckt (Stammkleinod der von Stain), Helm 2 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein Pfauenspiegel, dahinter an silberner Lanze, welche schrägrechts steht, eine golden bordierte, silbern-rot geschachte Sturmfahne, die in ein silbernes Ende ausläuft und nach links abflattert, Helm 3 (links): auf dem gekrönten Helm mit rot-goldenen Decken ein goldener Flug, auf dem sichtbaren Flügel belegt mit einem in drei Reihen rot-silbern geweckten Schrägbalken, auf dem anderen Flügel andersherum (von Goß).

Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: Bad Seite: 77 Tafel: 46, Band: Bay Seite: 58 Tafel: 61, Band: Wü Seite: 12 Tafel: 15 und bei Schöler, Familienwappen S. 100-101, T. 151. Das Stammwappen ist standardmäßig in historischen Wappenbüchern gelistet: Scheiblersches Wappenbuch Folio 15, Züricher Wappenrolle (394), Conrad Grünenbergs Wappenbuch (1370), Wappenbuch St. Gallen (1333), Ingeram-Codex (341), Wernigeroder Wappenbuch, Miltenberger Wappenbuch (659), Donaueschinger Wappenbuch (1090), Stuttgarter Wappenbuch (226), Armorial Lyncenich (1715), Bergshammarvapenboken (3192). Die Familie erhielt 1623 den Freiherrenstand unter Vereinigung des Wappens mit dem der erloschenen von Goß.

 

Der Schild ist von einem achtspitzigen Ordenskreuz der Malteser unterlegt. Der Verstorbene war Malteserritter und Komtur des Ordens in Sulz, Colmar und Mühlhausen. Beiderseits sind Kriegsutensilien zu sehen, eine Fahne mit dem Adler des Heiligen Römischen Reiches, eine zweite Fahne mit einem Ordenskreuz, Schwerter mit aufgespießten Türkenköpfen, bildlich darstellend, daß der Verstorbene in den Türkenkriegen gekämpft hatte. Unten ist ein mit Kanonen bestücktes Schiff dargestellt, mit gebrochener Fockrah, passend zum in der Inschrift erwähnten Schiffbruch. Die Beflaggung des Schiffes zeigt ebenfalls das Ordenskreuz der Malteser. Die Ahnenprobe besteht aus insgesamt vier Wappen für folgende Großeltern: väterlicherseits Johann Adam Freiherr vom Stain zum Rechtenstein in Emerkingen (-1641, Wappenschild identisch mit dem des großen Hauptwappens, Abb. links unten) und Veronika Barbara Schenk von Stauffenberg (-2.2.1643, in Silber ein roter Balken, oben und unten begleitet von einem blauen schreitenden Löwen, Abb. rechts unten),

 

mütterlicherseits Achaz Freiherr von Laiming (geviert: Feld 1 und 4: in Rot ein silberner, mit einer schwarzen Leiste belegter Balken (Stammwappen Laiming), Feld 2 und 3: in Rot ein goldener Löwe, vor demselben ein silbernes Gitter aus 2x 2 Stäben, Abb. links unten) und Jakobe(a) von Erlach (in Rot ein silberner Pfahl, belegt mit einem schwarzen Sparren, Abb. rechts unten). Heinrich Ferdinand wird in der Inschrift als das letzte männliche Familienmitglied bezeichnet, was aber nur für diesen Ast der Familie zu Rechtenstein zutrifft, denn gänzlich ist die weitverzweigte Familie erst 2018 erloschen.

 

4.) ein sehr altes Epitaph der von Stain zum Rechtenstein mit zwei einander zugewandten Vollwappen, dem Stammwappen und einem unbekannten Wappen mit einem Löwen in Schild und Helmzier, alles stark abgetreten und mit unleserlicher Inschrift, lt. Lit. für Berthold vom Stain, verstorben 1399. Diese beiden Epitaphien sind alles, was von der einstigen Familiengrablege mit viel mehr Gedenksteinen in der alten Klosterkirche übriggeblieben ist und in die neue Kirche überführt wurde.

 

5.) Klosterwappen am Chorschrankengitter rechts, in Rot über einem grünen Dreiberg schräggekreuzt ein goldener Schlüssel und ein silbernes, goldengegrifftes Schwert, überhöht von einem sechszackigen goldenen Stern.

6.) Wappen von Abt Paulus Schmid (8.12.1729-20.7.1796) als schmiedeeiserne Arbeit auf dem linken Abschnitt des Chorschrankengitters, anläßlich einer Chorrenovierung angebracht. Kombiniertes Wappen: durch eine eingebogene Spitze in drei Felder geteilt, Feld 1 (oben rechts): geteilt, oben in Gold eine rote dreilätzige Kirchenfahne mit drei Hängeln und drei Ringen für die Pfalzgrafen von Tübingen, unten ein Hermelinpfahl in blauem Kürsch für die Grafschaft Bregenz, Feld 2 (links): geteilt, oben in Blau ein wachsender goldener Löwe, gekrönt, in der rechten Vorderpranke ein sechszackiger goldener Stern, unten fünfmal rot-silbern geteilt, Feld 3 (eingebogene Spitze): in Gold auf einem grünen Dreiberg ein naturfarbener Vogel Strauß mit einem schwarzen Hufeisen im Schnabel. Die Buchstaben PAZM stehen für Paulus Abt Zu Marchtal.

7. Wappen am Hochaltar für Abt Adalbert Rieger (1639-17.10.1706), auf dem Stiftswappen mit schräggekreuztem Schlüssel und Schwert ein Kleeblattkreuz, auf einem Dreiberg stehend, das gleiche wie über dem Innenhofportal des Nordflügels.

Gartenanlagen und Park
Östlich und nördlich von dieser Kernanlage erstreckt sich der Schloßgarten bis zur Donau, heute parkartig, früher mit regelmäßigen und achsenbasierten Unterteilungen, die aber alle verschwunden sind, ebenso wie der Brunnen in der Querachse ganz im Osten und der regelmäßige Baumgarten in der Mittelachse im Norden und das in der selben Achse nördlich abschließende Lusthaus von 1754, das sich direkt an der Abschlußmauer im Norden befand. Der Bereich im Eck zwischen Stiftskirche und Klostergeviert ist rechteckig abgemauert und enthielt früher den Abtsgarten. Zur Zeit der Anlage dieser Gärten folgten sie alle den Idealen der französischen Gartenbaukunst. Die großen Gartenparterres wurden alle um 1840 in einen Landschaftspark englischen Stils umgewandelt. Der letzte war der Abtsgarten, nun Fürstengarten, der bis ca. 1850 aufwendig gepflegt wurde, ehe auch er umgestaltet wurde. Im 20. Jh. erhielt der Landschaftspark im Osten und Norden des Klosters wegen ausbleibender Pflege mehr und mehr Waldcharakter.

Tor, Nebengebäude und Wirtschaftsbauten
Auf der Südseite der Klosteranlage steht am Ende der Hauptstraße ein mehrteiliges, im stumpfen Winkel abknickendes Gebäude, durch das man auf das Gelände kommt: In der Mitte befindet sich das Torhaus von 1768 (Porta Major), westlich angrenzend liegen die ehemaligen Pferdestallungen, östlich die Beschließerei; hier ist heute das Pfarramt untergebracht. Das Torhaus ist das neueste noch bestehende Gebäude der neuen Klosteranlage. Stilistisch deutet sich in den vorgesetzten doppelten Säulenstellungen auf hohen Sockelpodesten bereits der Klassizismus an. An dieses Gebäude grenzt beiderseits die noch vollständig erhaltene Klostermauer an. Im Vorfeld außerhalb der Mauer liegt die Tavernenwirtschaft von 1793, heute Klostergasthof Adler. Wo sich heute der Friedhof befindet, war früher ein ummauerter Gemüsegarten. Beiderseits der auf das Tor zuführenden Hauptstraße lagen früher die Wohnhäuser der weltlichen Bediensteten (Habitationes Officialium).

Im Süden des Klostergevierts, an die südliche Ummauerung anschließend, befanden sich früher das Gästehaus des Klosters und die Werkstätten. Nach dem Plan von 1802 handelte es sich um eine Vierflügelanlage geringer Tiefe, aber gleicher Breite wie das Klostergeviert, dem es hinsichtlich der Breitenausdehnung und der Konzeption mit zwei an den nördlichen Ecken angesetzten Eckbauten und mit Mittelrisalit spiegelbildlich entsprach. Diese Anlage wurde nach 1770 errichtet, aber nach 1815 vollständig abgebrochen; hier ist heute Park, ebenso wie vom östlich einst angrenzenden Boskettgarten mit zentraler Eremitage nach Abbruch jede Spur fehlt.

Abb.: Ostseite der Wirtschaftsbauten mit der ehemaligen Pfisterei

Die ganzen ehemaligen Wirtschaftsbauten der Klosteranlage liegen im Westen. Wenn man sich vom Torhaus nach links wendet, folgen im Uhrzeigersinn aufeinander Pferdeställe, eine Dreschscheune, und das Brauhaus aus dem 16. Jh. mit seinen beiden Treppengiebeln. Das Kornhaus, die Schweineställe, die Metzgerei und die Küferei sowie ein weiteres Stallgebäude wurden nach der Auflösung des Klosters abgebrochen. Am Marchbach liegt die Mühle. Wo sich heute der Klosterladen befindet, war früher das Doktorhaus mit der Apotheke, das Gebäude wurde 1595 errichtet. Dann folgt zum Donauufer hin eine Dreiflügelanlage, die im Westen als Gefängnis, im Norden als Fruchtkasten und Kastnerei und im Osten als Pfisterei genutzt wurde. Das 1749-1751 vom Architekten Johann Caspar Bagnato errichtete Gebäude ist heute kirchliche Akademie für Lehrerfortbildung. Geplant war, dieses Gebäude in Richtung Süden symmetrisch zu verlängern und die dortigen Gebäude zu ersetzen, doch dazu kam es nicht mehr. An der nördlichen Klostermauer lagen früher noch ein Schulgebäude und der Ölberg mit Gruft, das wurde alles nach der Säkularisation abgebrochen. Erhalten ist hingegen das Fischhaus am Südufer des Donau-Seitenkanals. An der Staustufe befand sich früher noch eine weitere Mühle.

Die Säkularisation und die Fürsten von Thurn und Taxis
Das Wappen an dem kleinen Vorbau auf der Südseite der ehemaligen Stiftskirche eröffnet ein ganz neues Kapitel des Ensembles nach der Säkularisation, das als Besitz der Familie Thurn und Taxis. Die Familie besaß lange selbst keine Liegenschaften auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches. Ihr wirtschaftliches Fundament war das Postwesen. Insofern war die Erhebung in den Reichsfreiherrenstand 1608, in den Reichsgrafenstand 1624 und in den Reichsfürstenstand 1695 ein nicht unumstrittemes Unikum, weil keinerlei Grund und Boden auf dem Reichsgebiet dazugehörte. Seit den 1720er Jahren kaufte die Familie deshalb an, was ging. Es waren zunächst kleinere adelige Herrschaften in Schwaben, die für sich jedoch in keiner Relation zum Reichsfürstenstand standen, und entsprechend auch nicht zur Aufnahme in den Reichsfürstenrat ausreichten. Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis suchte weiter, um standesgemäßen Besitz zu erwerben: Im Jahre 1785 konnte man von den Truchsessen von Waldburg die Grafschaft Friedberg und die Herrschaften Scheer, Dürmentingen und Bussen erwerben. 1789 konnte das fürstliche Haus die Herrschaft Grundsheim mit Willenhofen erwerben, die vorher den Reichsfreiherren von Bissingen-Nippenburg gehört hatte. Und 1790 erwarb man die Reichsherrschaft Göffingen, die zuvor den Herren von Hornstein-Hertenstein gehört hatte, und die reichsritterschaftliche Herrschaft Heudorf, zuvor Besitz der Herren von Stotzingen.

Vor dem Hintergrund dieser Bemühungen wirkte die Kompensation verlorener linksrheinischer Rechte durch reichsunmittelbare Klöster wie ein Geschenk des Himmels. Das Kloster Obermarchtal war als geistliche Institution Bestandteil der anläßlich der Säkularisation neu verteilten Besitzmasse, als diese im Reichsdeputationshauptschluß zur Befriedigung von Entschädigungsansprüchen herangezogen wurde. Das Fürstenhaus Thurn und Taxis hatte durch den Frieden von Lunéville 1801 den Sequester über die Besitzungen in den Österreichischen Niederlanden und mehrere finanziell einträgliche linksrheinische Oberpostamtsbezirke (Mainz, Koblenz und Köln) verloren. Dafür verlangte das Fürstenhaus Entschädigung. Vorrangig wurden Klöster ausgewählt, die in der Nähe bisheriger Besitzungen der Familie lagen, um territorial zu arrondieren und die Verwaltungskosten niedrig zu halten. Deswegen kam die Gruppe folgender Klöster zur Diskussion: Kloster Neresheim, Kloster Obermarchtal, Reichsstift Buchau, das Oberamt Ostrach des Klosters Salem, Kloster Schussenried, Kloster Ochsenhausen. 1803 fiel die Prämonstratenserabtei Marchtal an das Fürstenhaus Thurn und Taxis, weiterhin das Benediktinerkloster Neresheim, sowohl das Stift als auch die Reichsstadt Buchau und oberschwäbische Besitzungen des Klosters Salem. Insbesondere Marchtal schloß sich nahtlos an die bestehenden Besitzungen an. Das Stift war schuldenfrei und hatte gute Einkünfte (Einkünfte von 101000 fl, Ausgaben von 29000 fl.), und die barocken repräsentativen Gebäude eigneten sich gut als Residenz. Dazu bekam man 6000 neue Untertanen.

 

Als das Fürstenhaus Obermarchtal erhielt, war der regierende Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis (1733-1805), vermählt mit Auguste Elisabeth von Württemberg (1734-1787). Der fürstliche Regierungs- und Hofgerichtspräsident Graf Alexander Ferdinand von Westerholt erschien bereits am 3.10.1802 zur provisorischen Inbesitznahme in Marchtal. Die vorläufige Besitzergreifung erfolgte freilich bereits 1802, also noch während laufender Verhandlungen zum Reichsdeputationshauptschluß. Aber da man allerorten bereits zur Tat schritt, kaum daß die vorgesehene Aufteilung bekannt wurde, glaubte auch der Fürst nicht abseits stehen zu können: Ehe man nachher wegen irgendwas leer ausgeht, schafft man lieber mal gleich Tatsachen, und so haben es auch seine Kollegen gesehen, die ebenfalls schon 1802 Besitz von den ihnen zugeteilten Klöstern ergriffen. Am 6.12.1802 erfolgte die zivile Inbesitznahme durch den Kommissär Hofrat Franz Anton von Dollé. Der Abt und der Prior traten alle Rechte und Einkünfte an den Fürsten ab, und die Beamten und Diener leisteten den Treueid gegenüber dem neuen Eigentümer. Die Konventualen wurden mit Pensionen abgefunden. In den Klostergebäuden wurde die fürstliche Verwaltungszentrale für die neuen oberschwäbischen Besitzungen eingerichtet. Die Abwicklung wird als reibungslos und vorbildlich beschrieben, nirgends kam es zu Widerständen, es muß eine Übernahme in Ruhe, Anstand und Würde gewesen sein. Die endgültige Räumung des Klosters fand 1803 statt, nachdem Graf Westerholt im Januar festlegte, daß die noch hier wohnenden 41 Prämonstratenser (35 Patres, 2 Professen, 4 Novizen) bis zum 31.3.1803 die Gebäude geräumt haben müssen. Zum 1.4.1803 würde die Kirche gesperrt werden, so der Plan. Doch beim Volk war die Wallfahrt zum heiligen Tiberius beliebt, und so ging das nicht. Deshalb wurde die ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul 1804 die neue Pfarrkirche von Obermarchtal; die bisherige Dorfkirche wurde Friedhofskirche. Der Fürst unterzeichnete am 18.1.1803 eine Versicherungsurkunde, in dem die Pensionen festgelegt waren. Der Ex-Abt bekam die Pfarrei Kirchbierlingen mit zwei Marchtaler Konventualen, und er bekam das dortige Pfarrhaus uns eine lebenslange Pension in Höhe von 5500 fl. Dazu bekm er vier Pferde, Wagen, 40 Klafter Brennholz und einen Zuschuß zur Beschäftigung eines Kutschers. Die Mönche bekamen 500-700 fl. Pension jährlich. Die Novizen mußten sich mit jährlich 400 fl. begnügen. Die Fratres canonici erhielten noch weniger, 300fl. jährlich, und nur 250 fl. im Jahr bekamen die Laienbrüder. Die Erbhuldigung der Untertanen fand am 20.8.1803 statt. An der Stelle des verhinderten Fürsten nahm Graf Westerholt die Huldigung entgegen. Eine eigens eingerichtete Hofökonomiekommission beschäftigte sich mit der Umgestaltung der Gebäude und dem Ausbau zur fürstlichen Residenz. Fürst Carl Anselm besuchte sein Marchtal allerdings nur ein einziges Mal, im Jahre 1804. 1805 verstarb er überraschend. Danach brach wieder Krieg los, und Marchtal wurde mit Einquartierungen und der Einrichtung eines Lazaretts heimgesucht. Die bewegliche Einrichtung und die Bibliothek wurden nach Regensburg geschafft. Etliche Gebäude wurden abgerissen, darunter einige Wirtschaftsgebäude, der Bau der Werkstätten im Süden der Anlage, die Schulgebäude nördlich der Kirche und der Ölberg mit der darunter liegenden Gruft.

Das Wappen der Fürsten von Thurn und Taxis ist wie folgt aufgebaut: Hauptschild gespalten und zweimal geteilt, Feld 1 und 4: in Silber ein dreizinniger roter Turm mit blauem Tor und ohne Fenster, hinter welchem zwei blaue Glevenzepter (ursprünglich auch: blaue Stäbe, goldene Gleven) gekreuzt sind (della Torre, Thurn), Feld 2 und 3: in Gold ein golden (Variante: blau) gekrönter roter Löwe (Valsassina), Feld 5: in Silber eine schwarze Schafschurschere, mit der Öffnung nach oben gelegt (für Scheer, Scherenberg), Feld 6: in Gold ein ungekrönter roter Löwe (Grafschaft Friedberg), Herzschild: in Blau ein schreitender silberner Dachs (Stammwappen de Taxis).

Rottenburger Bischöfe
1973 ist die Klosteranlage in den Besitz der Diözese Rottenburg-Stuttgart übergegangen, die 1978 die Kirchliche Akademie der Lehrerakademie eröffnete und anschließend eine Realschule, ein Gymnasium und ein Bildungshaus in den historischen Räumen einrichtete.

Dieses Wappen im Bogenfeld über dem Eingang ist für Dr. Walter Kasper (5.3.1933-), der 1989-1999 Bischof von Rottenburg-Stuttgart war. Er stammt aus Heidenheim an der Brenz und wuchs in Wangen auf. Er studierte in Tübingen und München, empfing seine Priesterweihe am 6.4.1957 in Rottenburg und machte zunächst eine wissenschaftliche Karriere: Promotion 1964, Habilitation, Professor für Dogmatik in Münster und Tübingen. Er wurde am 4.4.1989 als Bischof gewählt und am 17.6.1989 geweiht. Schon zu seiner Rottenburger Zeit war er einer der profiliertesten Kirchenmänner Deutschlands. Zehn Jahre später trat er als Bischof zurück, weil er vom Papst zum Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ernannt worden war und im Vatikan tätig war. Dieses Amt übte er bis zu seinem altersbedingten Rücktritt am 1.7.2010 aus. Er war Mitglied der Glaubenskongregation, der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, der Apostolischen Signatur, des Päpstlichen Rates für die Auslegung der Gesetzestexte, des Päpstlichen Rates für die Kultur und des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Walter Kasper wurde am 21.2.2001 zum Kardinaldiakon und am 21.2.2011 zum Kardinalpriester ernannt mit der Titularkirche Ognissanti in Via Appia Nuova im römischen Quartier Appio-Latino. Er war sowohl 2005 als auch 2013 Teilnehmer des Konklave zur Papstwahl, wobei er insbesondere 2013 als "Papstmacher" tätig war, und er wurde richtungsweisender Theologe des Pontifikats von Papst Franziskus. Er verschaffte dem Papst als theologischer Vordenker das auf dem Prinzip der Barmherzigkeit basierende Fundament für dessen dezidiert seelsorgerischen Ansatz. Kasper lebt nach wie vor in Rom.

 

Das bischöfliche Wappen von Walter Kasper ist geviert, Feld 1 und 4: in Schwarz ein durchgehendes goldenes Kreuz (Diözese Rottenburg-Stuttgart, das christliche Kreuz in den württembergischen Landesfarben), Feld 2: in Blau ein silbernes Haus mit sieben Säulen und goldenem Dach, Feld 3: in Blau eine silberne Weintraube an einem allgemein naturfarbenen, hier goldenen Rebenstück. Dazu führt er als Bischof ein goldenes Vortragekreuz hinter dem Schild und einen grünen Galero mit beiderseits je 6 Fiocchi. Devise: "VERITATEM IN CARITATE" - die Wahrheit in der Liebe (vgl. Eph 4,15). Als Kardinal wird von ihm bei gleichem Schild ein roter Galero mit beiderseits 15 Fiocchi geführt.

Das zweite Bischofswappen ist dasjenige von Kaspers Nachfolger als Oberhirte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst (2.12.1948-). Er stammt aus Bietigheim, studierte 1970-1975 in Tübingen und Wien und erhielt am 27.3.1977 die Priesterweihe in Ellwangen. Er promovierte 1987 in Fundamentaltheologie. Er wurde 1983 kommissarischer Direktor des Wilhelmsstifts in Tübingen und 1986 Direktor der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 1999 wurde er zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore) ernannt. Am 7.7.2000 wurde er vom Papst zum elften Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 17.9.2000. Sein Vorgänger Walter Kasper war einer der Mitkonsekratoren. Sechzehn Jahre lang war Fürst Geistlicher Assistent und Mitglied des Präsidiums und des Hauptausschusses des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. 2001-2005 war er Mitglied des Nationalen Ethikrats der Bundesregierung. Seit 2001 ist Fürst Mitglied in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz. 2013 erhielt er den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.

 

Abb.: links: Dieses Wappen ist an der Westfassade der ehemaligen Stiftskirche angebracht, um daran zu erinnern, daß Bischof Dr. Gebhard Fürst die Pfarrkirche und ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul anläßlich ihres dreihundertjährigen Weihejubiläums am 16.9.2001 zum Münster erhob. Abb. rechts: Diese Bronzearbeit mit dem gleichen Wappen ist im Innenhof des Klostergevierts zu finden.

Sein Wappen trägt im Hauptschild in Schwarz ein goldenes Kreuz (Diözese Rottenburg-Stuttgart), der silberne Herzschild trägt einen roten Fisch und darüber einen roten Korb mit fünf Broten. Das ist einerseits ein Motiv aus den römischen Katakomben und andererseits eine Erinnerung an die Speisung der Fünftausend (Mt 14, 13-21). Korb und Brote stehen gleichzeitig für Kelch und Hostien der Eucharistiefeier. Der helle silberne Hintergrund wurde als Symbol für das Licht gewählt. Die rote Farbe als Farbe des Lebens wurde als Symbol für die Liebe Christi gewählt, der sein Leben für die Menschen hingab. Dazu führt er als Bischof ein goldenes Vortragekreuz hinter dem Schild und einen grünen Galero mit beiderseits je 6 Fiocchi. Die Devise lautet "PROPTERE NOSTRAM SALUTEM" - um unseres Heiles willen.

Liste der Äbte (in Bezug auf die Äbte vollständig, in Bezug auf die Pröpste ab dem 36. Propst)
Äbte mit Amtszeiten, Äbte mit hier gezeigtem Wappen, Lebensdaten, Blasonierung des persönlichen Wappens und Wappen-Fundstellen. Da alle Äbte ausnahmslos dem bürgerlichen städtischen oder ländlichen Milieu und nicht dem Adel entstammten, konnte in keinem Fall auf ein echtes Familienwappen zurückgegriffen werden, und die gewählten persönlichen Wappen sind aus heraldischer Sicht keine große Kunst, sondern eher schlichte oder sogar ungünstig zu nennende inhaltliche und graphische Konzepte. Statt der klaren Form und Gestaltung adeliger Wappen sehen wir den Versuch, mit stereotypen Symbolen als Versatzstücken persönliche heraldische Zeichen zu schaffen, manchmal sogar unter Vermengung der persönlichen und der klösterlichen Komponenten innerhalb eines Feldes. Man gewinnt fast den Eindruck, aufgrund der Kurzlebigkeit des Wappens mangels Nachkommen gab man sich gestalterisch nur minimal Mühe. Ferner sind die Abtswappen schlecht hinsichtlich der korrekten Tinkturen und, sofern vorhanden, Oberwappen dokumentiert. Im Siebmacher Band: Klö Seite: 19 Tafel: 33 wird nur das allgemeine Stiftswappen abgebildet, auf die Wiedergabe der einzelnen Abtswappen wird verzichtet.

Literatur, Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps: https://www.google.de/maps/@48.2362076,9.5703304,17z - https://www.google.de/maps/@48.2361752,9.5700846,238m/data=!3m1!1e3
Wilfried Schöntag: Germania Sacra, Dritte Folge 5: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz: Das Bistum Konstanz 6: Das reichsunmittelbare Prämonstratenserstift  Marchtal, Berlin und Boston 2012,
https://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0023-9A0A-F - pdf: https://rep.adw-goe.de/bitstream/handle/11858/00-001S-0000-0023-9A0A-F/3.F.%205%20Schoentag%20Marchtal.pdf?sequence=1&isAllowed=y - Klosterdatenbank: https://adw-goe.de/germania-sacra/klosterdatenbank/datenbankabfrage/gsn/1047
Pius Bieri: Edmund II. Sartor (1696-1768), Abt in Obermarchtal 1746-1768, in: Süddeutscher Barock,
https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Bauherr/h-r/Obermarchtal_Sartor.html
Marchtaler Schulordnung von 1748
https://de.wikisource.org/wiki/Marchtaler_Schulordnung_1748
Pius Bieri: Ehemalige Stiftskirche St. Maria und St. Peter und Paul in Obermarchtal, in: Süddeutscher Barock
https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Werke/h-r/Obermarchtal_Kirche.html
Pius Bieri: Ehemalige Prämonstratenser-Reichsabtei Marchtal in Obermarchtal, in: Süddeutscher Barock
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Grafschaft Bregenz:
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Elisabeth von Bregenz:
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Grafen von Montfort im Historischen Lexikon Bayern:
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Klosterkirche Obermarchtal:
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Seelsorgeeinheit Marchtal:
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Kloster Obermarchtal:
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Webseite des Klosters Obermarchtal:
https://www.kloster-obermarchtal.de/meta/start.html
Obermarchtal auf Leo-BW:
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Wilfried Schöntag: Prämonstratenserabtei St. Peter und Paul Obermarchtal - Geschichte, in: Klöster in Baden-Württemberg
https://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=&ungeteilt=&art=&orden=&orte=&buchstabe=&nr=615&thema=Geschichte
Gebhard Spahr: Oberschwäbische Barockstraße I, Ulm bis Tettnang, Geschichte, Kultur, Kunst, Verlag Isa Beerbaum, Weingarten, 2. Auflage 1979, S. 50-61
Maximilian Müller, Winfried Assfalg: Ehemaliges Prämonstratenserstift St. Peter und Paul Marchtal, Großer Kunstführer, Rottenburg am Neckar 2006, ISBN 3-00-003061-1
Claudia Neesen: Zur Schadloshaltung für die Einkünfte der Reichsposten in den an Frankreich abgetretenen Gebieten... - die Prämonstratenserabtei Marchtal als Entschädigungsgut für das Haus Thurn und Taxis, in:
Volker Himmelein (Hrsg.), Hans U. Rudolf (Hrsg.): Alte Klöster, neue Herren - die Säkularisation im deutschen Südwesten 1803, 2 Bde. in 3 Teilbdn., 2000 S., Jan Thorbecke Verlag, 1. Auflage 2003, ISBN-10: 3799502130, ISBN-13: 978-3799502139, S. 411-424
Hans Martin Gubler: Johann Caspar Bagnato 1696-1757 und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsaß-Burgund im 18. Jahrhundert, Sigmaringen 1985
Familie Thurn und Taxis: https://de.wikipedia.org/wiki/Thurn_und_Taxis
Stammliste der Thurn und Taxis:
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Franz-von-Sales-Realschule:
https://www.franz-von-sales-rs.de/
Lehrer-Akademie:
https://www.schulstiftung.de/akademie/wir-stellen-uns-vor
Studienkolleg Obermarchtal:
https://www.studienkolleg-obermarchtal.de/
Tagungshaus:
https://www.kloster-obermarchtal.de/meta/start.html
Walter Kasper in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Kasper
Thomas Jansen: Der Theologe des Papstes
https://www.katholisch.de/artikel/16733-der-theologe-des-papstes
Kardinal-Kasper-Stiftung:
http://www.kardinal-kasper-stiftung.de/de/kardinal-walter-kasper/lebensgeschichte/
Walter Kasper in Kathpedia:
http://www.kathpedia.com/index.php/Walter_Kasper
Karl Kardinal Lehmann: Predigt beim 50-jährigen Priesterjubiläum von Walter Kardinal Kasper
https://bistummainz.de/organisation/ehemalige-mainzer-bischoefe/kardinal-lehmann/texte-predigten/a-blog/Predigt-beim-50-jaehrigen-Priesterjubilaeum-von-Walter-Kardinal-Kasper/
Wappen Kasper:
https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/wiki/Walter_Kasper
Gebhard Fürst in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gebhard_Fürst
Gebhard Fürst auf der Bistumsseite:
https://www.drs.de/dioezese/bischof.html
Veröffentlichung der Innenaufnahmen aus der Anlage mit freundlicher Genehmigung von Herrn Jürgen Kurbjuhn, Bauhofleiter der Klosteranlage Obermarchtal, vom 14.6.2021, wofür ihm an dieser Stelle herzlich gedankt sei

Die Wappen der Grafen und Fürsten von Thurn und Taxis

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