Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2595
Stift St. Florian (St. Florian, Linz-Land, Oberösterreich)
Stift St. Florian
Die Klosteranlage
St. Florian ist ein
Augustiner-Chorherrenstift in Oberösterreich, Linz-Land, 14 km
südlich von Linz. Die den kleinen Ort beherrschenden barocken
Stiftsgebäude bilden ein großes, 204 m langes und 110 m breites
Rechteck mit zwei Innenhöfen. Der Nordflügel wird von der
1685-1695 errichteten Stiftsbasilika gebildet, an die hinten der
1714-1719 erbaute Konvent anstößt, der die nördliche Hälfte
des Ostflügels einnimmt. Der 1695-1712 entstandene,
dreistöckige Westflügel enthält das große Treppenhaus und
nördlich davon die Kaiserzimmer, südlich davon die Prälatur,
also die Wohn-und Repräsentationstrakte des Propstes.
Kaiserzimmer und Konvent sind in West-Ost-Richtung durch den
Leopoldinischen Trakt miteinander verbunden, der 1628-1639
entstand und damit zu den ältesten Teilen gehört. Der
Gästetrakt, 1731 und 1770 erbaut, spannt sich zwischen dem
Leopoldinischem Trakt und der Stiftsbasilika und bildet zwei
rechteckige Höfe im nördlichen Bereich der Anlage. Der
südliche Bereich hingegen enthält nur einen einzigen großen
Hof mit dem Stiftsbrunnen in der Mitte. Drei Repräsentativbauten
bilden die Schaustücke der Fassaden und springen jeweils leicht
in den Hof vor: Im Westen liegt das repräsentative Treppenhaus,
im Osten befindet sich die 1744-1746 erbaute Stiftsbibliothek,
und im Süden liegt mit dem 1717-1719 erbauten Marmorsaal ein
dritter gestalterischer Schwerpunkt. Die an die Stiftsbibliothek
seitlich angrenzenden Trakte entstanden 1737 und 1740, das
Verbindungsstück zwischen Marmorsaal und Prälatur 1717-1719,
das Verbindungsstück an der Südostecke 1728-1729. Nach Osten
ragt ein einziger Trakt über die Fassade hinaus, das in
Verlängerung des Leopoldinischen Trakts 1725-1726 erbaute
Sommerrefektorium. Das heißt, daß die gesamte Klosteranlage in
der heutigen Form zwischen 1628 und 1770 entstand, das äußere
Rechteck ohne die beiden inneren Verbindungstrakte zwischen 1685
und 1746, was den sehr geschlossenen und einheitlichen
Gesamteindruck erklärt. Ein Stift in diesen Dimensionen in nur
rund 60 Jahren entstehen zu lassen, ist eine organisatorische,
architektonische und wirtschaftliche Meisterleistung.
Abb.: Blick von Südwesten auf die Westfront mit den Kirchtürmen links und dem Bläserturm rechts
Geschichte,
Teil 1: Gründung und Erstbesiedlung:
Beginnen wir mit der
Geschichte ganz von vorne: 304 stirbt Florianus den Märtyrertod
bei der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Erst sollte
er verbrannt werden, dann entschied man sich, ihn mit einem
Mühlstein um den Hals zu beschweren und in der Enns zu
ertränken. Die Legende sagt, daß eine Witwe des Namens Valeria
den Märtyrer an der Stelle des heutigen Stifts bestattete.
Jedenfalls gilt Florianus als der erste namentlich bekannte
Christ Oberösterreichs, und er ist von Anfang an der
Kirchenpatron. Archäologische Grabungen förderten bauliche
Spuren aus der Römerzeit zu Tage. Als nach der
Völkerwanderungszeit das Gebiet neu besiedelt wurde, machten die
Bewohner den hl. Florian zum Schutzheiligen der Ennsgrenze. Um
800 muß bereits ein Heiligtum zu Ehren des hl. Florian an der
Stelle seines Grabes existiert haben, denn in jenem Jahr ist
bekannt, daß Prunnihil und Liutswind Besitztümer ad Sanctum
Floriani schenkten. Am 28.6.823 wird St. Florian erstmals als
"cellula" bezeichnet, als kleines Kloster, und am
1.4.888 ist urkundlich von "monasterium" die Rede, also
von einem "richtigen Kloster". Zunächst folgten die
Mönche der älteren Chorherrenregel (Aachener Regel). Die heißt
so, weil Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 816 die Regel des hl.
Benedikt auf einer Reichsversammlung in Aachen für alle Mönche
als verbindlich verordnete und gleichzeitig die Kanoniker
deutlich abgrenzte und mit einer eigenen Regel (eben jene
Institutiones Aquisgranenses) versah, die auf dem Statut für das
Domkapitel des Bistums Metz aus der Mitte des 8. Jh. beruhte.
Privateigentum war erlaubt, doch die Regularkanoniker sollten
gemeinsam leben. In der Folgezeit verarmte das Kloster und
erlebte einen Niedergang, nicht zuletzt durch einen plötzlichen
Überfall der "Heiden" (Ungarneinfälle 900-955 mit
Zerstörung und Verwüstung des Bestandes und Zerstörung der
Bauten. Kaiser Ludwig, das Kind, und Kaiser Heinrich II.
bedachten das Kloster mit Schenkungen zur Wiederherstellung
seiner Wirtschaftskraft.
Abb.: Großer Stiftshof mit Brunnen und dahinter der Bibliothek
Geschichte,
Teil 2: Besiedlung mit Augustiner-Chorherren und Aufstieg
Am 25.6.1071 stellte Bischof
Altmann von Passau das Kloster St. Florian wieder her, und er
übergab es regulierten Chorherren, d. h. Chorherren, die der
Augustiner-Regel folgen. Durch diesen Akt war das früher
selbständige und rechtlich unabhängige Kloster ein Eigenkloster
von Passau geworden, und die Chorherren wurden zu
Ordensangehörigen mit entsprechenden Gelübden inclusive
demjenigen der Armut. Die mönchische Gemeinschaft stand als
Auswirkung der von Cluny ausgehenden Reformen mehr im
Mittelpunkt, was zu einem Aufschwung des geistigen und
religiösen Lebens führte. Bischof Altmann weihte persönlich
fünf Altäre. In dieser Zeit gab es neben dem Männerkloster
auch ein Frauenkloster, das sich aber nicht über das 14. Jh.
hinaus gehalten hat. Seit der Wiederherstellung florierte das
Kloster, so sehr, daß 1123 von Hartwig, Bischof von Regensburg,
Chorherren aus St. Florian nach Weltenburg in Bayern beordert
wurden, um dieses in Verfall geratene Kloster in ein
Regularkanonikerstift nach der modernen Regel umzuwandeln. Nach
der Fertigstellung der romanischen Stiftskirche weihte man sie
der Himmelfahrt Mariens; der hl. Florian blieb zweiter Patron.
In dieser Zeit sammelte das Stift St. Florian Besitz, Rechte, Freiheiten und vor allem gemäß der Seelsorgeverpflichtung Pfarreien, und damit Geld, Einfluß und Macht. Adlige und das Fürstbistum Passau trugen zur Mehrung des Besitzes bei: 1109 bekam man die Pfarrei Niederwaldkirchen, ein Geschenk von Eppo von Windberg. 1111 bestätigte Bischof Ulrich von Passau den Besitz der Pfarrkirchen Wartberg und Münzbach, 1122 bestätigt Reinmar (Reginmar), Bischof von Passau, den Besitz der Pfarrkirche Gutau im unteren Mühlviertel und den Besitz der Kirche der heiligen Maria zu Waldkirchen, außerdem gibt er dem Kloster St. Florian tauschweise die Pfarre Ried (bei Mauthausen) für Münzbach. 1125 bestätigt der gleiche Bischof dem Stift die Schenkungen Hermanns von Chazilinistorf und Adalberos von Griezbach, von denen ersterer die Pfarrkirche Katstorf, letzterer Lasberg dem Kloster gestiftet hatte. 1143 gab Bischof Reginbert von Passau dem Kloster für zwei Drittel Zehnt zu Sindelburg die Pfarre Feldkirchen. 1145 schenkte der gleiche Bischof dem Kloster die Pfarre Hargelsberg. 1151 gab Konrad, Bischof von Passau, dem Kloster die Pfarrkirche Wallern als Schenkung. Ebenfalls 1151 bekam St. Florian die Pfarrei St. Marienkirchen. 1159 übergab der gleiche Bischof dem Stift die Spitalstiftung zu Vöcklabruck, außerdem überließ er 1162 dem Kloster tauschweise für 14 Höfe in der Nähe des Schlosses Ebelsberg die Pfarre St. Michael in der Wachau. Das war insgesamt ein riesiges Seelsorgegebiet. Wenn man von diversen Tauschhandlungen und Aufteilungen absieht, gehört die Mehrzahl der 30 Pfarren seit dem Mittelalter zum Stift.
Mit der Zeit konnte sich St. Florian schrittweise eine von Passau etwas unabhängigere Stellung schaffen. Wichtig war vor allem die Befreiung von weltlichen Vögten. Weitere wichtige Rechte waren freie Abtswahl und Befreiung von der weltlichen Gerichtsbarkeit, dazu Mautfreiheit und andere Rechte. Die österreichischen Herzöge wurden Schirmvögte von St. Florian. Anfang des 13. Jh. wurde das Stift besonders von Herzog Leopold VII. von Österreich gefördert: 1202 erließ er ihm bestimmte Abgaben von seinen Besitzungen in der Riedmark, außerdem erlaubte er seinen Ministerialen, dem Kloster St. Florian ihre Lehengüter zu schenken. 1208 sicherte Leopold VII., Herzog von Österreich und Steiermark, dem Stifte Exemtion seiner Untertanen am Windberge von der weltlichen Gerichtsbarkeit zu. 1212 bestätigten Herzog Leopold von Österreich und Kaiser Otto IV. dem Kloster St. Florian die Befreiung von der weltlichen Gerichtsbarkeit, desgleichen ein Jahr später Kaiser Friedrich II. 1218 bestätigte Papst Honorius III. dem Kloster den Besitz der Pfarrkirchen St. Michael in der Wachau, Ried, Feldkirchen und Vöcklabruck. 1248 verlieh Rüdiger, Bischof von Passau, dem Kloster die Pfarrkirche Ansfelden. Und so ging es fort: Schenkungen, vorteilhafter Tausch, Lehen, und alles immer vom Passauer Fürstbischof, Herzog, Kaiser und / oder Papst bestätigt, und allmählich sammelte sich ein riesiger Berg von Besitzungen und Rechten, sprich: Einnahmequellen an. Und man achtete darauf, daß neue Herzöge von Österreich oder neue Bischöfe von Passau jeweils die alten Rechte und Freiheiten bestätigten, vor allem den Freiheitsbrief des Herzogs Friedrich II. zu Krems vom 8.12.1243.
Abb.:
Das große Treppenhaus
Das riesige Stiegenhaus
erstreckt sich beiderseits der Einfahrt in den großen Klosterhof
über je drei Achsen, also insgesamt über sieben Achsen.
Woanders wäre das allein schon ein respektables Schloß. In den
Öffnungen zwischen den Pfeilern der unteren Treppenläufe folgen
die steinernen Ballustraden der ansteigenden Treppe. Hinter den
Pfeilern liegt ein kurzer Absatz. Die Arkaden ruhen auf je zwei
Säulen, die über ein kurzes horizontales Gebälk Anschluß an
die Kolossalpfeiler finden. Die Großarkade in der Mitte über
der Einfahrt ist genauso konstruiert. Dort ist die untere, gerade
verlaufende Balustrade auf der Höhe des ersten Obergeschosses,
während die obere, im Bogen nach hinten schwingende Balustrade
die Höhe des zweiten Obergeschosses markiert. Durch die Lage
weiter hinten stört sie das Erscheinungsbild der über zwei
Stockwerke reichenden Großarkade nicht. Die beiden oberen
Treppenläufe sind anders gestaltet: Der Verlauf der Treppe ist
als Linie erkennbar, die Balustraden erscheinen aber erst auf der
Höhe des zweiten Obergeschosses, und die Füllungen dazwischen
sind als ornamentales Filigran in Form von Rankengittern
gearbeitet. Durch diese gestalterischen Tricks wird die im Grunde
riesige Baumasse elegant aufgelöst. Die die Stockwerke
durchziehenden Gänge werden durch den Einbau des Stiegenhauses
nicht unterbrochen. Der linke, südliche Teil ist die
Prälatenstiege, weil sie zu den Räumen der Prälatur führt.
Der rechte, nördliche Teil ist die Kaiserstiege, weil sie zu den
kaiserlichen Zimmern führt. Die vom Kaiser bei seinen Besuchen
genutzten Gästezimmer lagen im zweiten Stock. Als der
Schirmvogtei des Kaisers unterstehendes Stift hatte St. Florian -
abgesehen von der Ehre eines solchen Besuches - eine
Beherbergungspflicht und mußte entsprechend geeignete
Räumlichkeiten vorhalten. In den kaiserlichen Räumen ist
typische Habsburger-Heraldik zu finden, z. B. im Audienzsaal
über den Türen. Übrigens sieht man auf den Kapitellen des
Treppenhauses das Wappentier des Bauherrn Kröll, den Greifen.
Putten spielen mit seinem Wappen, um ihm zu huldigen: Das
Balustradenstück hinter der Großarkade trägt auf den
seitlichen Abschnitten (oben im Bild durch die Säulen verdeckt)
zwei Puttengruppen, wovon die linke mit dem Adler, die rechte mit
dem Greifen und dem Florianskreuz hantiert.
Abb.: Stiftsbibliothek, vom großen Stiftshof aus gesehen
Abb.:
Die Stiftsbibliothek
Abb.: Die 1745-1751 erbaute
Bibliothek ist der letzte vollendete Bauabschnitt der barocken
Erneuerung. Der Bau wurde bereits von Baumeister Prandtauer
entworfen, doch man entschied sich bei seiner späteren
Verwirklichung für kleinere Proportionen und weniger Dekoration
als ursprünglich vorgesehen. Der riesige Hauptsaal vereinigt das
erste und zweite Obergeschoß, also die beiden oberen
Fensterreihen. Das Mobiliar verdanken wir dem Tischler Johann
Christian Jegg, der es 1747-1750 anfertigte. Propst Wiesmayr
hatte die Idee zum Deckengemälde, welches die Vermählung von
Wissenschaft und Tugend zeigt sowie die Segnungen, die aus diesem
Bunde entstehen. Diese Idee wurde von Daniel Gran konzeptionell
umgesetzt und 1747 von Antonio Tassi ausgeführt. Die Figuren
stammen von Bartolomeo Altomonte. Vom Bücherbestand her liegt
der Schwerpunkt auf Theologie und Geschichte. Acht weitere Räume
grenzen an den Hauptsaal an; diese Räume sind thematischen
Sammlungen gewidmet. Hier lagern insgesamt 130000 Bücher, davon
800 handgeschrieben und 800 Wiegendrucke. Einige Handschriften
datieren sogar aus dem 9. und 10. Jh. Ein Höhepunkt die eine
gedruckte Bibel aus dem Jahr 1473. Hinsichtlich der Bücher mit
Miniaturen sind besondere Höhepunkte das 1306 entstandene
Meßbuch des Propstes Heinrich von Marbach, ein Meßbuch von 1320
und eines aus dem Jahr 1340. Die berühmte Biblia pauperum
glänzt durch ihre Federzeichnungen.
Abb.: Mittelpavillon der Südseite mit dem Marmorsaal im Innern
Geschichte,
Teil 3: Die erste Blütezeit des Klosters
Im 13. und beginnenden 14. Jh.
erlebte St. Florian seine erste große Hochblüte und damit auch
größere Bautätigkeit. Der Auslöser war eigentlich zunächst
ein herber Rückschlag für das Kloster: 1235 brannte ein
Großteil der romanischen Stiftskirche ab, verursacht durch
unachtsames Gefolge des Bischofs Rüdiger von Passau, der gerade
im Stift weilte, um die Heilig-Geist-Kapelle zu weihen. Auch das
Kloster selbst wurde ein Raub der Flammen. Bis 1250 hatte man den
Chor der nun größer geplanten Stiftskirche im jetzt aktuellen
gotischen Stil mit Krypta unter Verwendung alten Baumaterials
wiederaufgebaut, doch das neue Gewölbe stürzte wieder ein. In
der Folgezeit sammelte St. Florian Ablaßbriefe (Indulgenzbriefe,
d. h. Ablaß der Sünden für Beteiligung am Bau, sei es durch
Arbeit oder durch Spenden) verschiedenster Bistümer für den
Kirchenbau, 1271 von Bischof Leo von Regensburg, 1274 erneut vom
Bischof von Regensburg, vom Bischof Johann von Chiemsee, vom
Bischof von Brixen, von Bischof Peter von Passau und von
Erzbischof Friedrich von Salzburg, schließlich wurde der Kirche
1276 von Erzbischof Werner von Mainz ein Ablaß verliehen. So kam
Geld zusammen: Um 1274 begann man mit dem Neubau der gotischen
Stiftskirche durch Baumeister Otto, die am 15.6.1291 durch den
Passauer Bischof Bernhard von Prambach geweiht werden konnte.
Meister Wolfhart hat die bunten Glasfenster zu dieser Kirche
geschaffen. Zu dieser Zeit war das ganze Kloster noch von
Wehrmauern umschlossen. Aber die Ablässe gingen weiter: 1294
erhielt man einen Ablaßbrief des Bischofes Heinrich von Brixen
und einen weiteren des Erzbischofes von Salzburg sowie der
Bischöfe von Chiemsee und Lavant, alles für die neue
dreischiffige Kirche zu St. Florian. Im Jahre 1323 wurde der
gotische Kirchturm vollendet. Von den 1318 und 1319 gegossenen
Glocken sind noch vier in Benutzung. Weiterhin erbaute man die
1285 geweihte Kirche des hl. Johannes im Markte neu. Und man
vergrößerte unter Propst Heinrich Piber das Spital des Stifts
für Pfründner (jetzt 32 statt zuvor 8) und Fremde auf Reisen.
Am 9.9.1349 bestätigten Bischof Gottfried von Passau und sein
Kapitel die Spitalsstiftung zu St. Florian, erneut am 2.8.1351.
Der Geldbedarf blieb hoch, und die Passauer Bischöfe halfen, wo
und wie sie konnten, z. B. ordnete 1324 Bischof Albrecht von
Passau an, daß aus den Einkünften der Pfarre Waldkirchen
jährlich vierzehn Pfund nach St. Florian zur Unterstützung zu
zahlen seien, und 1327 verlieh der selbe Bischof all jenen, die
dem schwer bedrängten Kloster St. Florian Hilfe leisten, einen
Ablaß, weiterhin erlaubte der selbe Bischof 1334 dem Kloster St.
Florian, von allen ihm unterstehenden Benefizien, von denen ein
Absent-Geld gezahlt wird, bei der ersten Erledigung die
Einkünfte drei Jahre hindurch beziehen zu dürfen. Bischof
Gottfried von Passau erlaubte 1359 dem Stift bei Erledigung der
Benefizien, deren Verleihung ihm zusteht, die Hälfte der
Einkünfte des ersten Jahres zu beziehen. 1366 erlaubte Bischof
Albrecht von Passau dem Stift, von allen Pfründen, die es zu
verleihen hat, im Falle einer Erledigung die Einkünfte für ein
Jahr zu beziehen. 1374 erlaubte derselbe Bischof dem hart
bedrängten Kloster, die Hälfte der Jahreseinkünfte von den
erledigten Pfründen seines Patronats zu beziehen. Und so weiter,
jedes bißchen Beitrag zählte, und St. Florian war Meister im
Ansammeln unendlich vieler kleiner Wohltaten seitens der
Landesherren, der Bischöfe, des Adels und der Bevölkerung, die
zusammen ein ziemliches Volumen erbrachten. Selbst kleinste
Kleinigkeiten, wie daß am 22.7.1362 Herzog Rudolf von
Österreich dem Propst Weigand auf Lebenszeit gestattete,
jährlich zwei Hirsche zu erlegen, trugen zur Bilanz auf der
Haben-Seite bei. Und viele Kleinigkeiten ergeben am Ende ein
riesiges, einflußreiches und blühendes Kloster.
St. Florian brachte einige bedeutende Persönlichkeiten hervor: Propst Otto wurde 1212 Dompropst von Salzburg und 1214 Bischof von Gurk, aber er erlebte die Konsekration nicht mehr. Einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten Österreichs, Altmann, wurde 1213 Propst in St. Florian. 1256 wurde Propst Arnold Hofkaplan von König Ottokar von Böhmen. Wichtig waren auch die Allianzen, mit denen man das Stift mit anderen Klöstern vernetzte: Von 1273 datiert ein Fraternitätsbrief der Franziskaner in der Provinz Österreich mit dem Kloster. Konföderationsurkunden existieren aus dem Jahr 1290 mit dem Kloster im Lateran und mit dem Domkapitel zu Salzburg, aus dem Jahr 1297 mit dem Kloster St. Pölten, aus dem Jahr 1302 mit Seckau, aus dem Jahr 1306 mit dem Kloster Waldhausen, und aus dem Jahr 1318 mit dem Stift Kremsmünster (erneut 1466). 1320 folgte die Konföderation mit dem Kloster Lilienfeld, 1326 die mit Ybbs, 1334 die mit Traunkirchen, 1360 die mit Berchtesgaden und 1366 die mit St. Andrä an der Traisen. Viele weitere Verbrüderungen folgten.
Daneben wurden die Ordenspflichten gewissenhaft erfüllt. Um 1310 wurden im Skriptorium des Klosters prächtige illuminierte Handschriften geschaffen, darunter das Missale des Heinrich von Marbach, der später Propst wurde, und die Armenbibel (Biblia pauperum). Auftrieb erhielt das Kloster durch die Ankunft von Reliquien des hl. Florian und des hl. Stanislaus, die Albert von Gmunden, Geheimsekretär der Pröpste Einwik und Heinrich, im Jahre 1323 aus Krakau mitgebracht hatte. 1361 erteilte Papst Innocenz VI. dem Stift den päpstlichen Schutz und bestätigte alle Freiheiten und Privilegien. Eine erneute Bestätigung gab es 1368 von Papst Urban V. Eine bedeutende Aufwertung erfuhr das Kloster am 12.3.1458, als Papst Pius II. Propst Lukas und seinen Amtsnachfolgern das Recht der Pontifikalien (Mitra und Stab) gewährte (Jahresbeginn damals am 25.3.; die Bulle wurde also nach unserer Zeitrechnung erst 1459 ausgefertigt, weil Pius erst am 3.9.1458 zum Papst gekrönt wurde). Die Erhebung der Siedlung St. Florian zu einem Markt erfolgte am 5.7.1493 durch Kaiser Friedrich III. Mehrere kaiserliche Besuche unterstreichen die hohe Bedeutung des Stifts. U. a. war Kaiser Maximilian I. 1514 und 1517 zu Besuch in St. Florian. Die Zeit der Pröpste Kaspar Vorster, Leonhard Riesenschmied und Petrus Maurer wurde zu einer kulturellen Blütezeit des Stifts. In dieser Zeit wurden neue Kirchenbänke und ein neues Chorgestühl angeschafft, der Kirchturm erhöht, das neue Refektorium errichtet und zwei Orgeln in der Kirche aufgestellt. Alle Altäre der Stiftskirche wurden 1458-1487 erneuert; von den neuen Altären jener Zeit hat sich der Dreifaltigkeitsaltar aus dem Jahr 1485 erhalten. Albrecht Altdorfer malte die Tafeln zum 1509 geweihten Sebastiansaltar, der mit weiteren Ablässen finanziert wurde. Von den Gemälden sind 12 Tafeln und 2 Predellenflügel heute noch in Stiftsbesitz, 2 weitere Predellenflügel befinden sich im Kunsthistorischen Museum Wien.
Geschichte,
Teil 4: St. Florian während der Türkenkriegszeit
1531 gab Propst Peter Maurer
dem Ort St. Florian eine Marktordnung. In der ersten Hälfte des
16. Jh. verursachte die Türkengefahr einen materiellen Aderlaß
der Stifte und Klöster. 1523 wurden Propst Peter Maurer von St.
Florian und Abt Michael von Lambach als Kollektoren für die auf
die geistlichen Güter auferlegten Abgaben (Terz) zur
Türkenabwehr bestellt. Die beiden beriefen 1524 kraft der ihnen
verliehenen apostolischen Autorität die Kirchenvertreter nach
Linz ein. Ein weiterer finanzieller Beitrag wurde 1525 von den
Stiften zur Niederschlagung des Bauernaufstandes eingefordert.
Die Folgejahre mußten wieder Kontributionen für die
Türkenabwehr in Ungarn geleistet werden, Geldsummen, Wagen,
Knechte, Pferde. Die Abgabe eines Viertels des Besitzes wurde
gefordert: 1530 befahl König Ferdinand dem Propst Peter Maurer,
innerhalb 14 Tagen jemanden mit dem Originalurbar nach Wien zu
schicken, damit der vierte Teil (Quart) der Besitzung des Stiftes
in Österreich unter der Enns ermittelt und durch Verkauf
monetisiert werden könne. Weitere Anleihen folgten, z. B.
datiert ein Schuldbrief des Kaisers Maximilian II. über 3000
zinslos geliehene fl. vom 17.12.1564. Kaiserliche Besuche
bezeugten die engen Beziehungen: 1582 weilte hier Kaiser Rudolf
II., 1614 Kaiser Matthias.
Dazu kam, daß die erste Hälfte des 16. Jh. die Reformationszeit war. Die politisch-religiösen Umwälzungen führten auch in St. Florian zu einer angespannten Lage. Der päpstliche Nuntius gestattete 1534 den Chorherren, außerhalb des Klosters weltliche Kleidung zu tragen, um keine Aggressionen auf sich zu ziehen. Die Lage im Land führte zu einem kulturellen Niedergang im Kloster. So wurde 1569 von einer landesfürstlichen bischöflichen Kommission beanstandet, daß kein einziger Chorherr mehr der lateinischen Sprache mächtig war.
St. Florian hatte zwar 1290 eine Konföderation mit dem Kloster im Lateran geschlossen, aber das war wohl schon zu lange her: 1679 wurde das Stift noch einmal in die Lateranische Kongregation aufgenommen, womit zahlreiche Privilegien verbunden waren. Die Pröpste durften den Titel eines Lateranenser Abtes tragen, die Chorherren sich nicht nur Florianer Chorherren, sondern auch Lateranenser Chorherren nennen.
Langsam erholte sich das Kloster in der ersten Hälfte des 17. Jh. wieder, geistig, personell und wirtschaftlich. Propst Zehetner wandelte die Schule, die durch den Einfluß protestantischer Lehrer in Ansehen und Zustand tief gesunken war, in eine Vorbereitungsschule für die Lateinschulen in Steyr und Linz um. Die neu eingetretenen Ordensmitglieder wurden entweder im Haus oder besser an den Universitäten in Graz, Wien, Krumau oder Ingolstadt ausgebildet. Sichtbarstes Zeichen der Zeitenwende: Man begann wieder zu bauen. So wurde unter Propst Leopold I. Zehetner, der 1638 von Kaiser Ferdinand III. zum kaiserlichen Rat ernannt wurde, mit der Barockisierung und Erweiterung der Stiftskirche und der Klostergebäude begonnen. Die Stiftskirche bekam neue Altäre und neue Glasfenster. In dieser Zeit entstand der heutige Nordtrakt des großen Klosterhofes, der sogenannte Leopoldinische Trakt, in dem damals die Prälatur, die Kunstkammer und die Gästezimmer untergebracht waren. Die Wirtschaftsgebäude wurden unter Propst David Fuhrmann erneuert, so entstand 1676 der Stiftsmeierhof mit angrenzenden Bauten. 1681-1685 ließ derselbe Propst den eleganten zweistöckigen Gartenpavillon mit Stucksaal oben und Grotte unten errichten. Aber auch andere Bereiche waren im Aufschwung begriffen: Die Stiftsbibliothek wurde gepflegt und erweitert, 1637 wurde der erste Katalog verfaßt, der 3946 gedruckte und 482 handgeschriebene Bücher verzeichnete. 1650 wurde die Stiftsapotheke unter Propst Matthias Gotter eingerichtet und mit medizinischer Literatur und Gefäßen aus prachtvoll gestalteter Majolika ausgestattet. Die genannten Bauten waren nur der Anfang einer gigantischen Erneuerung, an deren Ende die riesige barocke Klosteranlage völlig neu geschaffen wurde, zu dem das Wirken von Propst David Fuhrmann die Initialzündung war.
Gegen Ende des 17. Jh. sah es noch nicht danach aus, daß man sich einen Neubau in diesen Dimensionen überhaupt leisten konnte, weil die Türkengefahr die finanziellen Mittel in den österreichischen Ländern band: Es begann mit der Einbindung der Stifte in die Verteidigungsmaßnahmen. Am 15.7.1683 sollte St. Florian auf Befehl der Verordneten 70 Wächter und Schanzarbeiter nach Enns und Steyr schicken, wo die Regimenter Beck und Württemberg standen und Arbeitskräfte nötig hatten. Als das bayerische Auxiliarcorps 5 Tage in Linz kampierte, hatte St. Florian auf Befehl der Verordneten sich an der Verköstigung zu beteiligen und 40 Zentner Fleisch, 1000 Pfund Brot und 70 Eimer Bier zu liefern. Am 27.9.1683 mußten die Prälaten Kriegskontribution zahlen; St. Florian trafen 2850 fl. Währenddessen wurden die Kostbarkeiten des Stiftes St. Florian auf 7 Wägen nach Schlägl überführt. Ein Jahr später wurde es ernster: Der Papst hatte dem Kaiser die Befugnis erteilt, vom Klerus eine Türkensteuer zu erheben. Eine Bittschrift des oberennsischen Prälatenstandes, derlei Erlaubnisse fürder zu unterlassen, bewirkte natürlich nichts. Nachdem Kaiser Leopold I. die Türken vor Wien besiegt hatte, unternahm er am 4.5.1684 eine Dankwallfahrt nach St. Florian. Nett, aber Geld brauchte er weiter: Am 3.2.1685 erschien eine päpstliche Bulle, die dem Kaiser zur Fortsetzung des Türkenkrieges von allen Klöstern der Monarchie ein Drittel jener Güter zu nehmen erlaubte, die sie seit 60 Jahren erworben hatten. Das führte zu großer Erbitterung und zu entsprechendem Protest und Klagen seitens des Prälatenstandes. St. Florian sollte anfangs 15000 fl., dann reduziert 12000 fl. zahlen. 1690 hatte der Papst dem Kaiser erneut erlaubt, vom Klerus seiner Erbländer 500000 fl. Türkensteuer zu erheben. St. Florian hatte 2734 fl. 3 s. für sich und 715 fl. für seine Pfarreien zu bezahlen. Am 3.2.1694 wendet sich Kardinal Kollonitsch erneut an Prälatenstand ob der Enns: Wohl wissend, welche Opfer der Stand bereits erbracht hat, fordert er erneut die Umlage von 300000 fl. auf die Stifte, die das Geld irgendwie beischaffen mußten, und sei es durch Verkäufe, Verpfändungen oder Leihen. Am 4.2.1696 muß Propst Matthäus Weißenberg erneut 4000 fl. erlegen, aufgrund eines kaiserlichen Dekrets, wodurch eine allgemeine Vermögenssteuer von 1% nach Abzug der Passiven auferlegt wurde. Der Spanische Erbfolgekrieg verursachte die nächsten Kontributionen: 1703 fordert Kaiser Leopold I. eine allgemeine Vermögenssteuer, diesmal ohne päpstlichen Konsens, ein Zehntel der Einkünfte, und 1704 noch einmal so viel als Nachtrag und dann noch ein "donum gratuitum" von 36000 fl. unter Androhung der Exekution binnen 14 Tagen. Und am 13.2.1704 erließ der unersättliche Kaiser schon wieder ein Dekret zur Ablieferung alles Kirchensilbers gegen (wertlose) Obligationen, ausgenommen nur Kelche, Monstranzen und Ziborien. Am 16.11.1705 wendet sich Kaiser Joseph I. an Propst Franz Kröll, er soll ihm binnen 4 Wochen 30000 fl. vorstrecken gegen eine Obligation und 6%, für seine Feldzüge in Ungarn und in der Lombardei. Die anderen Stifte wurden ebenfalls entsprechend zur Ader gelassen. Am 26.6.1708 forderte der Kaiser erneut 30000 fl. "subsidii necessarii", egal, was der Prälatenstand davon hielt. 1710 bewilligte der Prälatenstand ob der Enns dem Kaiser erneut ein Anlehen von 37500 fl. Und dann ging es wieder gegen die Türken: Am 9.6.1716 wurde mit Bewilligung des Papstes auf 3 Jahre ein Zehntel aller geistlichen Einkünfte als Sondertürkensteuer erhoben. St. Florian zahlte 4650 fl. Und so weiter und so fort, kaiserliche Geldforderungen waren ein steter Begleiter der Stifte!
Abb.: Die Inschrift (Abb. oben) über der Hauptfassade der Kirche (beide Abb. unten) lautet: "D(eo) O(ptimo) M(aximo) VIRGINI ASSUMTAE S(ancti) FLORIANO et AUGUSTINO TUTELARIBUS" - dem besten und höchsten Gott, der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau und den heiligen Schutzpatronen Florian und Augustinus.
Geschichte,
Teil 5: Die zweite Blütezeit während der Barockpröpste
Und dennoch schaffte man es,
in dieser Zeit und unter diesen Umständen die Stiftskirche zu
erbauen: Am 15.8.1686 war an Mariä Himmelfahrt die
Grundsteinlegung zur barocken Stiftskirche erfolgt, der Auftakt
zu einer beispiellosen Erneuerung. St. Florian war eines der
letzten Klöster, das derart umfassend barockisiert wurde, und
die Großzügigkeit und Vollständigkeit, mit der dieses geschah,
ist dadurch zu erklären, daß der Umbau in die größte Periode
der österreichischen Barockbaukunst fiel. Insgesamt wandte man
knapp 70 Jahre für die Umgestaltung auf, und vom Portal bis zu
den Möbeln wurde alles barockisiert. Insgesamt waren es fünf
Pröpste, unter denen die tiefgreifende architektonische und
künstlerische Umwandlung vollzogen wurde. Der aus Mailand
stammende Architekt Carlo Antonio Carlone wurde als erster
Baumeister für die Barockisierung der Stiftsanlage verpflichtet,
noch von Propst David Fuhrmann. 1690 beauftragte Propst Matthäus
Weißenberg Anton Gumpp, kurbayerischer Hofmaler, und Melchior
Steidl, ebenfalls Maler, mit der Ausmalung der
Deckengewölbefelder in der neuen Stiftskirche. Nach Carlones Tod
übernahm am 11.10.1708 Jakob Prandtauer, Baumeister aus St.
Pölten, die Leitung des Stiftsbauwesens, verpflichtet von Propst
Franz Claudius Kröll. Prandtauer übernahm einen Bau, der von
Norden her etwa bis zum Bläserturm und zum unfertigen
Stiegenhaus reichte. Seine eigenen künstlerischen Akzente setzte
er mit der Süd- und der Ostfront, mit dem 450 m2 großen
Marmorsaal und dem 200 m2 großen Sommerrefektorium. Am
27.10.1715 konnte unter Propst Claudius Kröll in einem
prunkvollen Festakt die neue Kirche eingeweiht werden durch den
Passauer Fürstbischof Raimund Ferdinand Graf von Rabatta.
Prandtauer baute auch das Schloß in Hohenbrunn. Nicht
ausgeführt wurden seine Ideen zu einem neuen Kirchenportal,
ebenfalls wurde seine Bibliothek nicht so gebaut, wie er es
wollte, sondern vereinfacht. Der großzügigste Auftraggeber war
Propst Johann Födermayr, der zudem gegen eine Schwierigkeit
anzukämpfen hatte: Eigentlich gab es ein kaiserliches Bauverbot!
Und dennoch schaffte er es, daß fleißig weitergebaut wurde:
Marmorsaal, Sommerrefektorium, Schloß Hohenbrunn entstanden alle
während seiner Amtszeit, allesamt großartige architektonische
Schöpfungen. Da Prandtauer am 27.9.1726 starb, wurden die
weiteren Baumaßnahmen in die Hände des bisherigen Poliers Jakob
Steinhuber gelegt, der nach Prandtauers Plänen weitermachte. Als
Steinhuber 1746 auf der Baustelle tödlich verunglückte, machte
sein Sohn weiter, Johann Michael Steinhuber. 1744 erst gab es
nach dem Interim einen neuen Stiftsbaumeister, den Steyrer
Baumeister Gotthard Hayberger. Es entstand im wesentlichen die
Bibliothek, aber schlichter als von Prandtauer konzipiert,
bescheidener proportioniert und weniger verziert. Nach
66jähriger Bauzeit konnte der barocke Stiftsneubau 1751
vollendet werden; die letzten Handlungen waren die Ostfront und
die Vollendung der vorgenannten Bibliothek. 66 Jahre Bauzeit
bedeuteten fünf Bauherren, fünf leitende Baumeister, sieben
Stukkateure, ca. 14 Bildhauer und Altarbauer, ca. 26 Maler, dazu
noch die Kunstschmiede und Ofenbauer und die unzähligen
Arbeiter. 66 Jahre lang war das Stift nicht nur ein Kloster und
ein florierender Wirtschaftsbetrieb, sondern auch eine emsige
Baustelle, eine Künstlerkolonie und eine Arbeiteransiedlung wie
auf Montage.
Dem Kloster ging es in jener Zeit richtig gut, finanziell und kulturell, und auch die Mitgliederzahlen können sich sehen lassen, denn z. B. traten in der Amtszeit von Propst Johann Georg Wiesmayr 53 Novizen ins Kloster ein. Seine Amtszeit kann allgemein als religiöse und wissenschaftliche Blütezeit bezeichnet werden. Bau der Bibliothek und erheblich Zuerwerbungen von Büchern legten die Basis für den Aufschwung wissenschaftlicher Tätigkeit im Stift. Kulturell sind folgende Eckdaten hervorhebenswert: Die Stiftsbibliothek erhielt 1729 einen gewaltigen Zuwachs, als ca. 3000 Bände aus dem Nachlaß von Johann Carl Seyringer, einem Linzer Juristen, ans Stift kamen. 1759 bekam das Stift 3600 Bände von Wolf Martin Ehrmann von Falkenau und Freyenwörth für seine Bibliothek geschenkt, dazu 156 Gemälde. Wiesmayr schieb selbst 103 handschriftliche Bände, die er der Bibliothek hinterließ. 1730 errichtete man ein Theater im Stift. Hoher Besuch ließ sich immer wieder in St. Florian blicken: Am 27.9.1732 weilte hier Kaiser Karl VI., am 26.6.1743 Kaiserin Maria Theresia und ihr Gemahl Franz von Lothringen, am 23.4.1782 Papst Pius VI., am 24.9.1798 Erzherzog Karl. Maria Theresia zeichnete Propst Wiesmayr mehrfach aus und schenkte ihm zwei wertvolle Pektorale als Beweis ihrer Anerkennung seiner Leistungen.
Abb.: Ornamentschmuck über den Fenstern der Stiftsbauten
Geschichte,
Teil 6: Die Zeit der Aufklärung und Säkularisierung
Die Regierungszeit von Joseph
II. verhalf kirchenfeindlichen Strömungen zum Durchbruch. Die
Kirche sollte dem Staat untergeordnet werden, und der Staat wurde
übergriffig. 1784 sollte das Stift St. Florian aufgelöst
werden, was in letzter Minute verhindert werden konnte. Aber es
war knapp, der Propst hatte zeitweise nur noch administrative
Funktion. Am 1.10.1784 kam der erlösende Bescheid, der Kaiser
würde das Stift nicht aufheben. Es behielt seine Funktion in der
Seelsorge und durfte seine Kleriker behalten. Dafür wurde es zur
Ader gelassen: Der erwirtschaftete Überschuß mußte an den
Religionsfonds gezahlt werden. Alle Weingärten und Lesehöfe in
Krems, Kritzendorf und Königstetten mußten verkauft werden. Bis
1785 gehörte St. Florian zur Diözese Passau, nun wechselte es
zur Diözese Linz. Das Studium im eigenen Hause kam zum Erliegen,
die neuen Ordensmitglieder wurden jetzt zum Studium ins
Generalseminar nach Wien geschickt. 1788 wurde das
Stiftsvermögen empfindlich geschmälert, als Silbergegenstände
im Gegenwert von 35000 fl. an den Religionsfond gezahlt werden
mußte. Die abzuliefernden Silbergegenstände hatten ein Gewicht
von ca. 398 kg! Dazu mußte der gesamte Kirchenschatz abgeliefert
werden, im Wert von 10142 fl. Viele Kunstwerke gingen durch
Einschmelzen verloren. Erst mit dem Tod von Kaiser Joseph II.
endete die kirchenfeindliche Politik. Dann kam 1800-1809 die Zeit
der französischen Besetzung des Stifts. In den Stiftsgebäuden
waren Truppen einquartiert, zeitweise bis zu 800 Offiziere samt
Mannschaften. In den Kaiserzimmern wurde 1809 ein Lazarett
eingerichtet, das bald alle Räumlichkeiten außer der Klausur
belegte, selbst die Gänge. Die bewegliche Ausstattung wurde
geplündert. 1811 mußten auch die Gebrauchskelche abgeliefert
werden, so daß man zeitweise Glaspokale zur Meßfeier nehmen
mußte.
Bedeutende Kunstwerke aus Stiftsbesitz kommen im Laufe des 19. Jh. in öffentliche Museen: 1835 schenkte Propst Michael Arneth dem Landesmuseum Linz 29 spätgotische Gemälde und Skulpturen zur Erstausstattung nebst Büchern, Münzen und Ausgrabungsfunden. 1874 wurden 59 Pergamentminiaturen zum Triumphzug des Kaisers Maximilian von Albrecht Altdorfer an die k.k. Hofbibliothek verkauft; sie sind heute in der Graphischen Sammlung Albertina.
Das Stift St. Florian engagierte sich verstärkt im Lehrwesen, seit 1794 das theologische Studium in Linz unter Propst Michael Ziegler wiedereröffnet wurde und Kaiser Franz I. 1807 dem Stift das Gymnasium in Linz zwecks Leitung und Aufrechterhaltung der Ausbildung mit klostereigenen Lehrkräften übertrug. Bezahlen mußte das Stift die Lehrer freilich auch. Propst Michael Arneth wurde 1823 Generaldirektor der oberösterreichischen Gymnasien und entwickelte einen zeitgemäßen neuen Lehrplan. Der gleiche Propst gründete die bis 1968 bestehende Philosophisch-theologische Lehranstalt im Stift, die nur während der Besetzung im Dritten Reich in ihrer Tätigkeit eingeschränkt worden war. Und schließlich wurde 1929 von Propst Vinzenz Hartl das Stiftsgymnasium gegründet. Die Pflege der Wissenschaft erlebte in der ersten Hälfte des 19. Jh. einen dritten Höhepunkt, wobei vor allem Franz Freindaller, der Herausgeber der 34 Bände der "Theologisch-Praktischen Monatsschrift zunächst für Seelsorger", und Franz von Schwinghaimb herausragen. Der Historiker Franz Kurz wurde einer der Begründer der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung in Österreich. Das 19. Jh. sieht einige bedeutende Künstler im Stift: 1825 kam der Komponist Franz Schubert zu Besuch, 1826 der Dichter Franz Grillparzer, und 1825 wurde der Komponist Anton Bruckner Lehrer an St. Florian, und 1850 wurde er provisorischer Stiftsorganist.
1848 gab es eine große wirtschaftliche Umwälzung mit der Grundentlastung: Aus Zahlungen der Untertanen (Gefälle) und Zehnt erwirtschaftete das Stift bisher ca. 57000 fl., das fiel auf einmal ersatzlos weg. Ersetzt wurde das nur zu ca. 3/5 durch die Grundentlastungsrente. Das wurde durch die Inflation aufgezehrt, insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg. Seelsorge und Schultätigkeit blieben als Kostenfaktor bestehen. Die finanzielle Deckungslücke glich das Stift durch Verkäufe von Kunstschätzen aus. Eine wirtschaftliche Konsolidierung, nicht zuletzt durch Verkäufe von außerhalb gelegenen Immobilien, fand erst nach der Mitte des 20. Jh. statt.
Abb.: Südflügel. von Süden gesehen mit Blick auf den Mittelpavillon mit dem Marmorsaal
Abb.:
Der Marmorsaal
Der Mittelpavillon der
Südseite, hervorgehoben durch das risalitartige Vorspringen zu
beiden Seiten des Südflügels und durch das Attikageschoß unter
dem Mansarddach, enthält den Festsaal des Stifts, den
Marmorsaal. Das war der Prunk- und Festsaal des Stifts, 450 m2
groß. Er wird auch Kaisersaal genannt, weil seine ursprüngliche
Bestimmung die als Speisesaal bei kaiserlichen Besuchen war.
Entsprechend ist das Thema des Deckengemäldes der Triumph Kaiser
Karls VI. über die Türken und die Segnungen des Friedens.
Entworfen hat das Gemälde Martino Altomonte, ausgeführt hat es
sein Sohn Bartolomeo Altomonte. Kaiser Karl VI. weilte 1732 mit
seiner Gemahlin im Stift zu Besuch. Im dürfte die Darstellung
seiner Person als Jupiter, der seinen Fuß auf einen besiegten
Türken setzt, wohl gefallen haben. Weibliche Allegorien der
wiedervereinigten Länder Österreich und Ungarn reichen ihm
Palmzweige als Siegeszeichen, neben ihnen die aufgemalten
Wappenkartuschen des Erzherzogtums Österreich und das aus Alt-
und Neu-Ungarn gespaltene Wappen Ungarns. Reiterportraits an den
Seiten verherrlichen die Feldherren des Sieges. So wird der Saal
insgesamt zu einer Ruhmeshalle für Kaiser Karl VI. Dieser
Pavillon wurde 1719 im Rohbau errichtet und 1722 eingedeckt und
ist ein Hauptwerk des Baumeisters Prandtauer. In der Gesamtanlage
des barocken Klosters bildet der Marmorsaal ein wichtiges
Gegenstück zur Kirche im Norden: So wird eine Spannung erzeugt
zwischen Glauben und Feiern, zwischen Demut und Gottesfurcht
einerseits und ostentativem Prunk andererseits und zwischen
geistlicher und weltlicher Macht. So wird die Architektur der
Gesamtanlage der Dualität der barocken Pröpste gerecht. Im
Marmorsaal feierte der Stiftskonvent hier jedes Jahr das
Augustinusfest, bis 1938. Heute wird der 1963 umfassend
restaurierte Raum als Konzertsaal genutzt. Unter dem Festsaal
befindet sich eine Sala terrena, ein Gartensaal von 160 m2
Größe.
Symbole
des Klosters (1): Der Adler
St. Florian hat eine große
Bedeutung als Patron gegen die Gefahren aus dem Osten. Seine
Begräbnisstätte sollte ein national bedeutsames Heiligtum
Österreichs sein. Das älteste Konventssiegel, auf 1202 datiert,
zeigt noch den hl. Florian als gerüsteten Ritter. Der Adler kam
durch die Legendenbildung dazu: Der Leichnam des ertränkten
Florianus wurde ans Ufer der Enns geschwemmt und von einem Adler
bewacht, bis die Witwe Valeria kam und ihn mit einem Wagen holte,
um ihn zu bestatten. Eine andere Beziehung des Adlers zum hl.
Florian ist diejenige, daß er ein hoher Zivilbeamter im Dienste
der römischen Militärherrschaft war, und der Adler war vor der
Christianisierung das Symbol der Legion und Bestandteil der
Feldzeichen.
Der Adler wurde damit zum Symbol und Wappentier des Stifts. In der oberen Abb. ist er am Chorgestühl zu sehen. In den frühen Wappen und Siegeln des Stifts ist er vielfach zusammen mit dem Heiligen in szenischer Darstellung zu sehen. Erst später besann man sich auf gute heraldische Gestaltungsprinzipien und verwendete den Adler alleine, befreit von "Szene". Der Adler taucht auch im Inneren der Räume mehrfach auf, so z. B. als vergoldete Figur über den Türen des Audienzsaales. Auch auf der Brüstung des Kaisergangs im Stiegenhaus ist er in einer Puttengruppe dargestellt. Im Wappenbuch der Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände (Kremsmünster, CC Cim. 18: Linz 1716) ist bei allen farbigen Abbildungen der schwarze Adler in ein rotes Feld gesetzt; erst ab Johann III. Baptist Födermayr ist dort die Feldfarbe silbern und bleibt es fortan.
In der Mitte des großen äußeren Stiftshofes, im imperialen Ehrenhof, steht der 1756-1757 von Johann Jakob Sattler und Simon Heußler, einem Linzer Steinmetzmeister, geschaffene Adlerbrunnen. Das Motiv wurde nicht nur wegen des Florians-Adlers gewählt, sondern auch um die römische, imperiale Tradition St. Florians zu versinnbildlichen. Versorgt wurde dieser Brunnen von einer Quelle in der Nähe von Hohenbrunn. 1744 wurde eine erste Wasserleitung aus Holz in Betrieb genommen; sie war 5,3 km lang und bestand aus 1617 Röhren. Seit der Konzeption des barocken Neubaus des Klosters beschäftigte man sich mit der Brunnenidee. 1748 noch gab es einen Entwurf mit einer zentralen Floriansstatue, dessen Löscheimer vom Wasser gespeist werden sollte. Von da sollte das Wasser in das Becken stürzen. Naheliegend und kitschig. Eine andere Idee sah einen Obelisken mit Delphinmasken im Zentrum vor. Beide Entwürfe erwiesen sich als zu teuer. Zur Ausführung kam die Gestaltung mit dem Adler, der mit ausgebreiteten Schwingen auf einem Felsen sitzt, zu seinen Füßen eine Schlange. So konnte ein finanziell weniger belastender Entwurf realisiert werden, der zugleich das Wappentier des Stifts in Szene setzt und auch als Kaiseradler gedeutet werden kann. Interessant ist die asymmetrische Pose des Adlers: Er landet gerade, hat die rechte Schwinge noch voll entfaltet, während er die linke bereits zusammenfaltet. Unter dem Adler ist ein Aufbau mit vier Groteskmasken, aus denen das Wasser in das Becken fließt. Ursprünglich sollte nach dem entsprechenden Entwurf das Becken in der Erde versenkt werden. Doch dem Propst Engelbert Hofmann war das zu zurückhaltend, und deshalb wurde der Plan geändert und vom Steinmetzmeister Philipp Rämblmeyer die hohe Brüstung geschaffen, und auch die Brunnenfigur wurde geändert. Der Brunnen wurde 1958 renoviert.
Symbole des
Klosters (2): Das Florianskreuz
Das Tatzenkreuz wurde erstmals
von Propst Leonhard Riesenschmied als Stiftswappen in einer
Urkunde vom 30.3.1484 verwendet. Die Farben Rot und Silber sind
den Landesfarben entlehnt. Die exakte Tingierung des
Tatzenkreuzes war zeitbedingten Vorlieben unterworfen. Ein
Triptychon aus dem Jahre 1485 zeigt den hl. Florian mit einem
Banner an einer Stange, das eine rot-silberne Spaltung des Feldes
hat (rote Feldhälfte am Schaft). Auf einem Stifterbild mit
Propst Peter Maurer (ohne Abb.), gemalt um 1515 von Albrecht
Altdorfer, ist der Schild des Stifts silbern-rot gespalten mit
einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben. Diese
Variante scheint bei den wenigen farbigen Belegen die
vorherrschende zu sein, ehe man im Barock die Farben umgekehrt
bevorzugte.
Im Barock verwendete man die Farben genau anders herum: In der obigen Abb. ist ein Detail vom Chorgestühl der Stiftsbasilika zu sehen. Im Schnitzwerk sehen wir eine Kartusche mit dem Wappen des Stifts St. Florian, nun rot-silbern gespalten mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben. Die Puttengruppen seitlich stellen sinnbildlich die Arbeitsamkeit mit dem Bienenkorb und das Studium mit dem aufgeschlagenen Buch dar. Beim farbig gefaßten Wappen an der Hauptorgel (Brucknerorgel) in der Stiftsbasilika ist auch die rot-silberne Spaltung gewählt worden, ebenso am Hochaltar, wo farbiger Marmor das Wappenbild umsetzt. Die rot-silberne Spaltung verwendet auch noch Propst Josef Sailer als Grundlage seines Wappens (s. u.).
Im Wappenbuch der Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände (Kremsmünster, CC Cim. 18: Linz 1716) wird jedoch durchgehend eine silbern-rote Spaltung verwendet. In der Neuzeit kehrte man wieder zur alten Farbaufteilung zurück: Heute verwendet das Stift St. Florian das Tatzenkreuz in seinem Logo andersherum: Feld silbern-rot gespalten mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben, hier gebrauchsgraphisch umgesetzt. Die hölzernen Läden, die die Öffnungen des Bläserturms und der beiden Kirchtürme in den Turmgeschossen verschließen (siehe Abb. weiter oben), weisen auch eine silbern-rote Spaltung des Feldes auf. Im Kloster taucht das Motiv überall auf, auch auf der Brüstung des Kaisergangs im Stiegenhaus ist es in einer spielenden Puttengruppe dargestellt. Die Marktgemeinde St. Florian verwendet das Kreuz übrigens in der gleichen Form wie oben als Kommunalwappen.
Wappen der Pröpste
am Stift St. Florian
Im Westen der Stiftsgebäude
liegt die Vierflügelanlage des Stiftsmeierhofs, welcher 1676
erbaut wurde. Parallel zur Westfront des Klosters bilden
niedrige, einstöckige Wirtschaftstrakte einen optischen
Abschluß. In Höhe des Stiftsportals springen sie mit einem
Versatz nach Osten vor und wieder zurück, weil hier hinter um
40° verdreht das Rechteck des Stiftsmeierhofs liegt und mit
seiner Ostspitze genau diesen Versatz erzwingt. Im Süden knicken
die Wirtschaftsgebäude im stumpfen Winkel ab und umrahmen eine
Freifläche, die heute als Parkplatz genutzt wird, um dann
rechtwinklig an der Südwestecke der Vierflügelanlage
anzustoßen. Bis 1968 wurden die Gebäude als
landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. 1980 zog die
Landesmusikschule ein, und seit 1984 wird es als Feuerwehrmuseum
und historisches Feuerwehrzeughaus genutzt, passend zu den
Aufgaben des Stiftsheiligen Florian. Das Wappen über der zum
Parkplatz führenden, kräftig rustizierten Tordurchfahrt
(Südportal) der niedrigen Wirtschaftsgebäude ist dasjenige von David
Fuhrmann, Propst 1667-1689: Unter einer Inful, hinter
der schrägrechts der Krummstab herausragt, sind drei Kartuschen
zusammengestellt. Die beiden äußeren, etwas höher gesetzten
tragen das Tatzenkreuz und den Adler. Die dritte, etwas tiefer
gesetzte Kartusche in der Mitte ist das persönliche Wappensymbol
des Bauherrn, geteilt, oben ein wachsender Geharnischter mit
einem Streitkolben in der Hand, unten mehrfach geteilt. Schwach
ist die Inschrift "DAVID PRAEPOSITVS" zu erkennen.
Im Wappenbuch der Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände (Kremsmünster, CC Cim. 18: Linz 1716) ist eine Farbabbildung zu sehen (Nr. 44, Nr. 47, Nr. 50, Nr. 53): Der Geharnischte ist metallisch-silbern auf rotem Grund, der Streitkolben ist golden, die Teilungen sind dreimal silbern-rot, im untersten roten Platz 4 silberne Pfähle. Also insgesamt: Durch eine eingebogene Spitze in drei Felder geteilt: Feld 1: silbern-rot gespalten mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben, Feld 2: in Rot ein schwarzer, golden bewehrter Adler, Feld 3: geteilt, oben in Rot ein wachsender Geharnischter mit einem goldenen Streitkolben in der Hand, unten dreimal silbern-rot geteilt, im untersten roten Platz 4 silberne Pfähle.
Ein kleiner Exkurs: Hier ist besonders interessant, daß auf dem Grabstein seiner Mutter ein redendes Wappen zu sehen ist, mit dem Fuhrmann mit Peitsche. Der Abt hat im Prinzip das gleiche Wappen, aber beide Elemente sind viel "nobler" uminterpretiert: Aus dem Fuhrmann ist ein Ritter geworden, aus der Peitsche ein Streitkolben. Diese "Nobilitierung" der Inhalte drücken aus, daß im Empfinden des Betroffenen mit der Wahl zum Abt eine Art persönliche Standeserhebung stattgefunden hatte. Diese veränderte Wahrnehmung der soziologischen Stellung des Abtes und seiner Familie wird auch dadurch untermauert, daß später der jüngere Bruder des Propstes Johann Georg Wiesmayr, Ignaz Barthelme Wiesmayr, nach der Abtswahl seines älteren Bruders in den Kirchenbüchern expressis verbis "nobilis" genannt wurde, ohne adeligen Standes zu sein. Besagter Bruder wurde vom Kanzleischreiber zum Stiftskämmerer befördert, diesen sozialen Aufstieg empfanden er und seine Umgebung als derartigen gesellschaftlichen Aufstieg, daß es den Begriff "nobilis" auch ohne formale Nobilitierung akzeptabel machte.
Ein weiteres Wappen von Propst David Fuhrmann ist am Hochaltar angebracht (Abb. oben). Am 3.11.1682 wurde ein Kontrakt geschlossen zwischen dem Propst und dem Dechanten Schmiedinger einerseits und Johann Baptist Columba und Josephus Boni anderseits wegen Verfertigung des Hochaltars zu Kosten von 13500 fl. Die Kartusche ist dreigeteilt, oben sehen wir in ovalen Feldern rechts den Adler und links das Kreuz. Die Grenzen des persönlichen Feldes sind aufgelöst, so daß der Geharnischte zwischen den beiden oberen Feldern nach oben wächst und diese teilweise überdeckt. Ebenfalls finden wir sein Wappen an dem in seiner Amtszeit erbauten Gartenpavillon (ohne Abb.). David Fuhrmann (1613/1621-6.10.1689) stammt aus Straubing. 1639 trat er ins Kloster ein. Seine Wahl zum Propst erfolgte am 5.6.1667; zuvor war er Pfarrer in Vöcklabruck. Als Propst amtierte er bis zu seinem Tod im Jahre 1689. Er ist der erste Lateranische Abt; seitdem war das Stift der lateranensischen Kongregation verbunden, und die Pröpste führten den Titel "Abbas Lateranensis".
Abb.: Blick von Westen auf die Kirchenfassade. Mehrere Kolossalpilaster gliedern die Fassade vertikal. Das Gebälk trägt einen breiten gesprengten Dreiecksgiebel, dessen Teilstücke so weit auseinandergezogen sind, daß das komplette Mittelstück ungestört nach oben wachsen kann. Zu beiden Seiten der Kirchenfassade sind seitlich an den Turmunterbauten die beiden nachfolgend beschriebenen Wappensteine zwischen den quadratischen Fenstern unten und den höheren, mit flachem Bogen abgeschlossenen Fenstern darüber angebracht.
Während die Mittelachse der Fassade über der Tür ein einzelnes, zweiteiliges Fenster besitzt, tragen die Seitenteile jeweils über einem mit flachem Bogen abgeschlossenen Fenster eine Figurennische. Links ist der hl. Florian (Florian von Lorch) zu sehen, rechts neben ihm ein lichterloh brennendes Haus, während der Heilige aus einer Kanne Wasser ausgießt, so nebenbei und selbstverständlich, daß er noch nicht einmal hinschauen muß, sondern den Blick in die Ferne schweifen läßt. In der Linken hält er eine an einer Lanze befestigte Fahne, auf dem Kopf trägt er einen Helm mit Federbusch. Das soll daran erinnern, daß der Heilige einst Offizier der römischen Armee war. Und weil er einer Einheit zur Feuerbekämpfung als Anführer vorstand, hat sich naheliegend die Verehrung als Schutzheiliger gegen Brände entwickelt. Rechts steht die Figur des hl. Augustinus als Zeichen, daß hier das gemeinsame Leben auf Grundlage der Augustinusregel erfolgt. Der Kirchenvater wird mit Mitra und Krummstab als Bischof dargestellt, denn er war zuletzt ab 396 n. Chr. Bischof von Hippo Regius (antike Küstenstadt im Süden der Stadt Annaba im heutigen östlichen Algerien), ehe er 430 während der Belagerung der Stadt durch König Geiserich mit seinen Vandalen zu Tode kam. Die Konsolen beider Figuren sind unten mit einem geflügelten Engelskopf verblendet.
Das Wappen links vom Eingang in die Stiftsbasilika, eines der prächtigsten in ganz St. Florian, gehört zu Matthäus I. von Weißenberg, Propst 1689-1700. Der Wappenstein trägt seine Initialen M(ATTHAEVS) P(RAEPOSITVS) A(D) S(ANCTVM) F(LORIANVM) und ist auf MDCC = 1700 datiert. Zwei Kartuschen sind nebeneinandergestellt. Die heraldisch rechte Kartusche ist geteilt, oben der Adler, unten das Tatzenkreuz, beide für das Stift St. Florian stehend. Über dieser Kartusche trägt ein geflügelter Engelskopf eine Inful. Ein hier vermutlich früher vorhandener Krummstab existiert nicht mehr. Die persönliche Kartusche des Propstes heraldisch links ist geviert mit Herzschild, Feld 1 und 4: einwärts ein gehörntes Pantier, Feld 2 und 3: einwärts ein Pelikan, zwei Jungen mit dem Blut seiner Brust nährend, Herzschild: ein Herz über einem Dreiberg. Als Helmzier wird ebenfalls das Pantier verwendet, das aus einem kronenähnlichen Federkranz herauswächst. Dabei verweist das Pantier auf die Heimatstadt Steyr (in Grün ein silbernes, rot bewehrtes und gehörntes, flammenspeiendes Pantier), während die beiden anderen Motive christliche Symbolik sind. Man kann hier Hollnsteiner nicht folgen, der die Figur in Feld 1 und 4 als Löwen anspricht. Matthäus I. von Weißenberg (1644-5.9.1700) war vor seiner Wahl zum Propst Pfarrer von Ansfelden. Das Amt des Propstes bekleidete er bis zu seinem Tod im Jahre 1700. Daß er der Initiator des Neubaus der Stiftsbasilika war, wird hier von seinem Nachfolger mit der Anbringung des Wappensteines sogar auf dem heraldisch besseren Platz gewürdigt.
Übrigens hatte dieser Propst versucht, sich aus dem Amt zurückzuziehen: Er resignierte 1692 seine Würde in die Hände des Passauer Ordinarius, angeblich wegen Kränklichkeit. Der Bischof schickte eine Kopie dieser Resignation vom 27. 11. 1692 an das Kapitel mit der Bitte um Stellungnahme. Das am 11.12.1692 abgehaltene allgemeine Kapitel entschied sich gegen Annahme der Resignation, weil die Gründe nichtig seien und weil kein kanonischer Grund zur Resignation da sei. Mit diesem Ergebnis schickte man zwei Chorherren nach Passau, worauf der Bischof dem Propst am 21.12.1692 befahl, im Amt zu bleiben. Seine Infulation als Propst und vermutlich auch seine Benediktion erfolgten erst am 8.3.1693 in Passau, erst mehr als drei Jahre nach der Wahl und nach zwischenzeitlicher Eingabe der Resignation. Diese feierliche Einsetzung verursachte übrigens 1135 fl. an Unkosten.
Das Wappen rechts vom Eingang in die Stiftsbasilika, in Aufwand und Qualität dem zuvor beschriebenen ganz gleich, gehört zu Franz Klaudius (Claudius) Kröll, Propst 1700-1716: Der Wappenstein trägt seine Initialen F(RANZISCVS) P(RAEPOSITVS) A(D) S(ANCTVM) F(LORIANVM) und ist auf MDCCXII = 1712 datiert. Zwei Kartuschen sind nebeneinandergestellt. Die heraldisch rechte Kartusche ist geteilt, oben der Adler, unten das Tatzenkreuz, beide für das Stift St. Florian stehend. Über dieser Kartusche trägt ein geflügelter Engelskopf eine Inful, hinter der schräglinks der Krummstab herausschaut. Die Kartusche heraldisch links trägt das persönliche Wappenbild des Propstes, das ist ein Greif, desgleichen in der Helmzier aus einem kronenähnlichen Federkranz herauswachsend.
Im Wappenbuch der Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände (Kremsmünster, CC Cim. 18: Linz 1716) ist eine Farbabbildung zu sehen (Nr. 60): Der Greif ist silbern, golden gezungt und ebenso bewehrt, auf rotem Feld. Also insgesamt: Im Göpelschnitt zu drei Feldern geteilt: Feld 1: silbern-rot gespalten mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben, Feld 2: in Rot ein schwarzer, golden bewehrter Adler, Feld 3: in Rot ein silberner, golden bewehrter und ebenso gezungter Greif.
Franz Klaudius (Claudius) Kröll (12.4.1657-16.4.1716) stammte aus Wolfsberg in Kärnten. Er erfuhr seine Ausbildung am Collegium Germanicum in Rom. Er wurde am 21.10.1700 mit 42 gegen 7 Stimmen gewählt und am 3.4.1701 in Passau infuliert, nachdem seine Wahl am 17.1.1701 vom Passauer Fürstbischof bestätigt worden war. Er amtierte als Propst bis 1716 und vollendete die von seinem Vorgänger begonnene Erneuerung der Stiftsbasilika. Beide Wappen sind Arbeiten von Leonhard Sattler.
Dieser Propst vollendete nicht nur die barocke Stiftsbasilika, sondern während seiner Amtszeit entstand 1712-1713 auch das prächtige Stiftsportal in der Mitte der 204 m langen, mit weiß gegen den cremefarbenen Untergrund abgesetzten Pilastern gegliederten Westseite, deren Fenster im ersten Obergeschoß mit kunstvollen schmiedeeisernen Gittern geschmückt sind. Durch dieses Portal gelangt man in den großen Stiftshof. Den Entwurf fertigte Jakob Prandtauer an, Giovanni Battista Bianco änderte diesen noch einmal ab. Vom 30.5.1712 datiert der Vertrag mit letzterem, gegen 1150 fl. die Architektur des Portals zu verfertigen. Die Bildhauerarbeiten stammen von Leonhard Sattler. Vom 12.5.1712 datiert der Vertrag mit besagtem Bildhauer, aus den von Eggenburg gebrachten Steinen die Bildhauerarbeit der Telamoniden, Fratzenköpfe, Virtutes und Wappen für das Portal gegen Kost für sich und seine Gesellen für 600 fl. zu liefern (am 12.12.1719 bekam er einen weiteren Vertrag, für 220 fl. fünf Statuen im Prälatengarten herzustellen, am 1.3.1721 einen weiteren Vertrag für 9 zusätzliche Garten-Statuen, jede für 40 fl.). Das weit in den Raum vor der Fassade ausladende Portal trägt im ersten Obergeschoß einen Balkon mit steinerner Balustrade und im zweiten Obergeschoß einen Balkon mit schmiedeeisernem Geländer. Die Portalachse wird nicht nur durch die sich über drei Stockwerke erstreckende Gestaltung hervorgehoben, sondern vor allem auch durch den in der gleichen Achse aus dem Dach ragenden Bläserturm.
Der Balkon wird von zwei Muskelprotzen auf den Schultern getragen, Atlanten, deren Nacken sich unter der Last krümmen. Auf dem Balkon sind seitlich paarweise Allegorien der Tugenden aufgestellt, die innere Figur jeweils größer wirkend als die hintere, so daß sich beim frontalen Blick insgesamt eine Staffelung zur Mitte hin ergibt. Beim seitlichen Blick wirken beide Figuren gleich hoch, so daß hier die Auskragung der Szene nach vorne betont wird. Links sehen wir Standhaftigkeit und Tapferkeit als Tugenden des Hauspatrons Sankt Florian, rechts Glaube und Beredsamkeit als Tugenden des Ordensvaters Augustinus. Im ersten Obergeschoß ist das Motiv der den Balkon tragenden Muskelmänner wieder aufgegriffen worden, aber zugleich reduziert: Es sind keine vollständigen Atlanten mehr, sondern nur noch Hermen, also oberhalbe Männer. Außerdem ist die Last reduziert, denn während unten die mittleren Atlanten von vieren noch beide Arme brauchen, um den schweren Balkon zu stemmen, nehmen die Hermen nur noch den jeweils äußeren Arm, während der innere Arm ans Hüfttuch greift. Diese Pose erlaubten sich unten nur die äußeren Atlanten, mit gleicher Armstellung, denn auch dort stützt der äußere Arm, der innere hälft das Tuch an der Hüfte. Es ist also nicht nur eine Reduzierung der Anzahl, sondern auch eine weniger kraftvolle Pose weiter oben an der Fassade. Der zweite Balkon ist wesentlich kleiner und ruht auf einem muschelartigen Unterbau. Seitlich des Geländers werden die tragenden Pilaster von je einer Urne mit Widderköpfen und Girlanden bekrönt. Die Henkel der Urnen werden von Schlangen umwunden. Ganz oben sieht man im zweiten Obergeschoß eine Vase im gesprengten Giebel, auf dessen geschweiften Seitenteilen zwei trompetende Putten sitzen.
Das Wappen von Propst Franz Klaudius (Claudius) Kröll ist auch über dem Stiftsportal angebracht. Der Aufbau folgt dem bei der Kirchenfassade Gesagten. Das Gebälk, das hier über dem tunnelartigen Durchgang in den großen Stiftshof sowohl nach oben als auch nach vorne gezogen ist, trägt in vergoldeten Majuskelbuchstaben die mehrfach geknickte und verkröpfte Inschrift "FRANCISCVS CLAVDIVS KRÖLL MDCXIII PRAEPOSITVS AD S(ANCTVM) FLORIANVM".
Ein weiteres Wappen von Propst Franz Klaudius (Claudius) Kröll ist über einem Marmorportal der Prälatur zu finden. Das hellgraue Wappen ist vom Rotmarmor des Portalgewändes abgesetzt. Man findet die gleichen Elemente wie zuvor beschrieben wieder, allerdings in eigenartiger Anordnung. Adler und Kreuz, in anderen Darstellungen gleichberechtigte Inhalte übereinander in geteiltem Schild oder in zwei separaten Kartuschen, werden hier dergestalt verwendet, daß das Kreuz ein separates Schildchen füllt, auf dem der Adler steht. Das Kreuzmotiv wird zum Schild im Schild. Der Greif heraldisch links ist unverändert, seine Position im Schild und die Ausarbeitung sind künstlerisch wenig überzeugend.
Das Wappen über einem anderen Marmorportal der Prälatur gehört zu Johann III. Baptist Födermayr, Propst 1716-1732: Unter einem von zwei Flügeln eingerahmten Engelskopf, der die Inful trägt, hinter der ein Krummstab schräglinks emporragt, werden die drei Inhalte 2:1 verbunden: Die beiden oberen Felder tragen die Klostersymbole Adler und Tatzenkreuz, das untere Feld ist reserviert für den persönlichen heraldischen Inhalt, ein mit drei sechszackigen Sternen belegter Balken, aus dem oben ein Bauer mit drei Ähren in der Hand emporwächst. Nicht dargestellt ist die zugehörige Helmzier, ein Stern vor einem Straußenfederbusch.
Im Wappenbuch der Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände (Kremsmünster, CC Cim. 18: Linz 1716) ist eine Farbabbildung zu sehen (Nr. 65): Der Bauer ist blau gekleidet, die Ähren sind golden, das Feld ist rot, der Balken ist silbern, die Sterne sind golden. Der Adler wird erstmals in silbernem Feld dargestellt, golden gekrönt und ebenso bewehrt. Also insgesamt: geviert, Feld 1: in Silber ein schwarzer, golden bewehrter und gekrönter Adler, Feld 2: in Rot ein wachsender blau gekleideter Bauer, in der rechten Hand drei goldene Ähren emporhaltend, die Linke eingestemmt, Feld 3: silbern-rot gespalten mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in verwechselten Farben, Feld 4: rot mit silbernem Schildhaupt, darin drei goldene Sterne.
Johann III. Baptist Födermayr (18.5.1677-11.8.1732), stammt aus Pfaffenhofen in der Nähe des Stifts, das Stiftsbesitz war. Seine Wahl erfolgte am 26.5.1716, und er amtierte als Propst bis zu seinem Ableben im Jahre 1732. Sein Wappen ist auch an der für Besucher normalerweise unzugänglichen "Prälatenglocke" oder "Großen Glocke" oder auch "Angstglocke" aus dem Jahre 1717 zu finden. Außerhalb von St. Florian ist sein Wappen an Schloß Hohenbrunn angebracht (siehe entsprechendes Kapitel).
Im Chorgestühl finden wir noch ein relativ junges Wappen, dasjenige von Josef Sailer, Propst 1901-1920: das Tatzenkreuz von St. Florian bewinkelt von vier goldenen Lilien, ein Bezug auf den hl. Josef als Namenspatron (Wunder des blühenden Lilienzweiges oder Lilienstabes, Lilie auch als Symbol der Reinheit und Keuschheit), keine Helmzier bekannt. Josef Sailer (9.9.1839-29.1.1920) stammte aus Linz. Er war außerdem 1907-1920 Generalabt der österreichischen Augustiner-Chorherrenkongregation.
persönliche
Wappen weiterer Pröpste (ohne Abb.):
Ein grundlegender Wandel der
Propstwappen ist am Anfang des 17. Jh. zu beobachten: Tatzenkreuz
und Adler werden heraldisch erheblich besser dargestellt und
entsprechend weit besser dem heraldischen Stil als früher
Darstellungen. Dazu tritt jetzt erstmals ein weiterer Schild oder
ein weiteres Feld mit dem persönlichen heraldischen Symbol des
jeweiligen Propstes auf. Kleinode werden nur bis 1854 geführt,
danach sind nur noch Mitra und Krummstab üblich.
Propstliste
von St. Florian (Ausschnitt):
unter Hervorhebung der hier
mit einem Wappen vertretenen oder erwähnten Pröpste mit Wappenfundstellen:
Literatur,
Links und Quellen:
Lokalisierung auf Google Maps:
https://www.google.de/maps/@48.20709,14.3782813,17.75z - https://www.google.de/maps/@48.20709,14.3782813,377m/data=!3m1!1e3
Stift St. Florian auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Sankt_Florian
Marktgemeinde St. Florian auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Florian_(Linz-Land)
Johann Holzinger, Friedrich Buchmayr (Hrsg.):
Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, mit Beiträgen von Karl
Rehberger, Ferdinand Reisinger, Thomas Korth, und Klaus
Sonnleitner, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2009,
Große Kunstführer Nr. 239, 64 S., ISBN 978-3-7954-2130-4
Christoph Wagner: Augustinerchorherrenstift St. Florian, hrsg.
von Joachim Klinger, Österreich im Bild, Verlag Christian
Brandstätter, 2. Auflage 1986, ISBN 3-85447-184-X
Rupert Baumgartner: Stiftsbasilika St. Florian, Kunstverlag
Hofstetter, Ried im Innkreis, 2015, 35 S.
Thomas Korth: Stift St. Florian, die Entstehungsgeschichte der
barocken Klosteranlage, Verlag Hans Carl, Nürnberg 1975
Karl Rehberger: Stift St. Florian, Kunstverlag Hofstetter, 1994
Franz Linninger: Führer durch das Chorherrenstift St. Florian,
Verlag Stiftsbibliothek St. Florian, 1962
Ferdinand Reisinger, Katharina Brandes: St. Florian, in: Die
ehemaligen Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich und
Südtirol, hrsg. vom Propst-Gebhard-Koberger-Institut für die
Erforschung der Geschichte der Augustiner-Chorherren unter der
Leitung von Floridus Röhrig, Klosterneuburg 2005, ISBN
3-902177-22-5, S. 337-384
Bernd Euler: Die kunstgeschichtliche Bedeutung der Stiftskirche
von St. Florian, in: Stiftskirche St. Florian, Festschrift 1996
Johannes Hollnsteiner: Das Stiftswappen von St. Florian, eine
heraldisch-historische Studie, in: Mittteilungen des
Oberösterreichischen Landesarchivs, 3. Band, Festschrift Ignaz
Zibermayr, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Graz und Köln, 1954,
S. 74-86 https://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/mooela_03_0074-0086.pdf
Thomas Korth: Der Brunnen im Stiftshof von St. Florian, in:
Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 1974, S. 119
ff. https://www.zobodat.at/pdf/JOM_119a_0121-0129.pdf
Thomas Korth: Stift St. Florian - die Entstehungsgeschichte der
barocken Klosteranlage, Erlanger Beiträge zur Sprach- und
Kunstwissenschaft 49, Nürnberg 1975
Glocken: http://www.stift-st-florian.at/stift-st-florian/stiftsbasilika/glocken.html
hl. Florian: https://de.wikipedia.org/wiki/Florian_von_Lorch - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Florian.html
hl. Augustinus: https://de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_von_Hippo
Auswertung der Urkundenverzeichnisse auf Monasterium.net von https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASF/StFlorianCanReg/fond?block=1 bis https://www.monasterium.net/mom/AT-StiASF/StFlorianCanReg/fond?block=167
Webseite des Stifts: http://www.stift-st-florian.at/start.html - Prunkräume: http://www.stift-st-florian.at/besucherinfo/prunkraeume.html - Florianer Chorherren: http://www.stift-st-florian.at/die-chorherren/die-st-florianer-chorherren.html - Hausgeschichte: http://www.stift-st-florian.at/die-chorherren/die-st-florianer-chorherren/hausgeschichte.html
Benediktinerstift Kremsmünster, CC Cim. 18: Wappenbuch der
Verordneten der 4. Obderennsischen Landstände, Linz 1716: http://manuscripta.at/diglit/AT5100-Cim18/0001 - Übersicht: http://manuscripta.at/diglit/AT5100-Cim18/0001/thumbs?sid=2c33c1dfbb19deee66690a25460b1944#current_page - https://manuscripta.at/hs_detail.php?ID=8623
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