Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2212
Oppenheim (Landkreis Mainz-Bingen)
Die Rathofkapelle in Oppenheim
In der Rathofstraße 21 ist vom Eberbacher Klosterhof noch die Rathofkapelle aus dem 13. Jh. erhalten. Das im Rheingau und in Rheinhessen reich begüterte Kloster hatte schon in Oppenheim Besitz, als dieses noch nicht zur Stadt erhoben war. Die Kapelle war vor ihrer Umwidmung eine mittelalterliche Synagoge, wurde aber 1394 an das Kloster Eberbach verkauft. Heute liegt an der Stelle des einstigen Eberbacher Hofes in der Nähe des früheren Dienheimer Tores das Weingut Dahlem. An alter Bausubstanz sind neben der Kapelle noch die Keller zu nennen, die hauptsächlich aus dem 18. Jh. stammen. Die Kapelle wird heute vom Weinrestaurant als Raum für Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt.
Das straßenseitig angebrachte und anläßlich eines barocken Umbaus entstandene Wappen gehört zum Eberbacher Abt Adolph I. Dreimühlen, der im Jahre 1727 zum Nachfolger von Michael Schnock gewählt worden war. Als dieser Stein datiert wurde, befand er sich im vierten Amtsjahr. Adolph Dreimühlen lebte und amtierte als 55. Abt des Klosters bis zum 22.3.1737. Er starb im 61. Lebensjahr, im 42. Jahr seiner Profeß, im 35. Jahr seines Priestertums und im 10. Jahr seines Abtsamtes, wie seine Grabplatte in der Basilika des Klosters Eberbach angibt. Abt Adolph Dreimühlen führte drei (1:2) Zinnentürme. Die Farben sind mir unbekannt, Hinweise willkommen, lt. Held sind die Türme golden auf Silber, unter Verweis auf Düll (Held S. 53). Auf der Kartusche ist heraldisch rechts die schräg nach außen gestellte Inful zu sehen; auf der linken Seite ragt der Krummstab hinter der Kartusche hervor. Unter der Datierung auf das Jahr 1731 ist ein weiteres Feld für die Inschrift: "R(everendissi)mus Dominus, Do(minus) Adolphus Dreymüllen de Atavilla (= aus Eltville) Abbas Eberbacensis".
Liste der Äbte von Kloster Eberbach unter Hervorhebung des hier beschriebenen Wappenbesitzers:
Literatur,
Quellen und Links:
Äbteliste: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Eberbach/Äbteliste - http://kloster-eberbach.de/kloster/historie/abts-chronologie.html -
Kloster Eberbach: http://www.kuladig.de/Objektansicht.aspx?extid=P-TB-20100918-0017
Kloster Eberbach: http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Eberbach
Wolfgang Einsingbach, Wolfgang Riedel: Kloster Eberbach im
Rheingau, Deutscher Kunstverlag Berlin München, 2. Auflage 2009,
ISBN 978-3-422-02166-2
Wolfgang Einsingbach, Wolfgang Riedel: Kloster Eberbach,
DKV-Kunstführer Nr. 267, Deutscher Kunstverlag Berlin München,
20. Auflage 2014, ISBN 978-3-422-02242-3
Yvonne Monsees, Grabmäler im Kloster Eberbach, ein Rundgang,
hrsg. vom Freundeskreis Kloster Eberbach e. V., Eltville 2009,
ISBN 978-3-00-027060-4
Dagmar Söder: Klosterlandschaft Eberbach. Das Kloster Eberbach
als Wirtschaftsbetrieb und seine Spuren in der Rheingauer
Landschaft. In: Meier, Johannes (Hrsg.): Klöster und Landschaft.
Das kulturräumliche Erbe der Orden. Schriftenreihe des
Westfälischen Heimatbundes, Münster, 2010, S. 39-59. Vgl. auch:
http://p7115.typo3server.info/fileadmin/alumni/CampusLandschaft2006/CL_Klosterlandschaft_Eberbach.pdf
J. Söhn: Geschichte des wirtschaftlichen Lebens der Abtei
Eberbach im Rheingau, J. F. Bergmann, Wiesbaden 1914.
Gabriele Schnorrenberger: Wirtschaftsverwaltung des Klosters
Eberbach im Rheingau, Selbstverlag der Historischen Kommission
für Nassau, Wiesbaden 1977.
Eberbacher Hof: http://www.regionalgeschichte.net/rheinhessen/oppenheim/kulturdenkmaeler/eberbachscher-hof.html
Synagoge in Oppenheim: http://www.alemannia-judaica.de/oppenheim_synagoge.htm
H. Licht (Hrsg.): Oppenheim, Geschichte einer alten Reichsstadt,
Oppenheim 1975.
Dieter Krienke: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland,
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.3: Kreis
Mainz-Bingen. Hrsg. vomn Landesamt für Denkmalpflege, Worms
2011.
Weingut Dahlem: http://www.weingut-dahlem.de/?page_id=1&mid=9
Martin Held: Oppenheimer Wappenbuch, Eigenverlag, Oppenheim 2011
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