Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2182
Lohr am Main (Main-Spessart-Kreis, Unterfranken)
Das alte Rathaus von Lohr
Das alte Rathaus von Lohr, das an der Hauptstraße frei auf dem Marktplatz steht, wurde 1599-1601 von Michael Imkeller (ca. 1560-1610) errichtet. Er war ein Baumeister der Renaissance, welcher 1598/99 auch das Rathaus von Rothenfels und wahrscheinlich auch das Portal des Gasthauses "Zur Krone" an der Lohrtorstraße 2 in Lohr geschaffen hat. Das Erdgeschoß mit seinen heute verglasten Arkaden war ursprünglich eine offene Markthalle. Bemerkenswert ist der reiche Bauschmuck mit einer Vielzahl von Köpfen und Fratzen sowie Karyatiden. In der Mitte der nördlichen Längsseite befindet sich ein polygonaler Treppenturm. Im Jahre 1804 wurde der bauzeitliche Renaissancegiebel durch eine klassizistische Lösung mit einem flachen Dreiecksgiebel vor dem steilen Dach ersetzt. Seit 1989 sind hier ein Kultur- und Bildungszentrum untergebracht, die Geschäftsstelle der örtlichen Volkshochschule, die Sing- und Musikschule sowie die Stadtbibliothek.
Auf der Nordseite ist eine Kartusche mit dem Stadtwappen von Lohr angebracht, das etwas von der heute geführten Form abweicht. In seiner gegenwärtigen Form ist das Stadtwappen neunmal rot-golden geteilt und überdeckt von einem blauen Schrägwellenbalken. Die Basis des Wappens ist dasjenige der Grafen von Rieneck, die seit 1296 hier belegt sind und den Ort zu ihrem Hauptsitz machten. Die Grafen besaßen Lohr bis zu ihrem Erlöschen im Jahr 1559, danach kam Lohr, das seit 1333 Stadtrechte besaß, an Kurmainz. Das Rieneck-Wappen wurde durch den Schrägwellenbalken ergänzt, den man als Symbol für den Lohrbach interpretiert. Das Bild ist durch Siegelabdrücke seit dem frühen 15. Jh. überliefert. Die Tinkturen Rot und Gold waren durch das Rieneck-Wappen vorgegeben, die Tinktur des Wellenschrägbalkens war Änderungen unterworfen, mal war er grün, mal blau. Die Festlegung auf eine blaue Farbe erfolgte durch Ministerialentschließung vom 4.6.1957.
Etliche weitere Kommunalwappen in Unterfranken von Orten aus dem ehemaligen Herrschaftsgebiet der Grafen von Rieneck greifen ebenfalls das Motiv der rot-goldenen Teilungen auf, wie z. B.:
Literatur,
Links und Quellen:
Lohr am Main: http://de.wikipedia.org/wiki/Lohr_am_Main
Stadtwappen: http://www.hdbg.eu/gemeinden/web/index.php/detail?rschl=9677155
Altes Rathaus: http://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_(Lohr_am_Main)
Altes Rathaus: http://www.lohr.de/sites/gensite.asp?SID=cms25022012204120927698&Art=1136
Michael Imkeller: http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Imkeller
Adolf Bayer: Der Steinmetz Michael Imkeller, Baumeister der
Rathäuser in Lohr und Rothenfels am Main ca. 1560-1610, F.
Schöningh, Würzburg, 1960.
Klemens Stadler: Deutsche Wappen, Bd. 4, Bremen 1965, S. 98
Eugen Schöler, Fränkische
Wappen erzählen Geschichte und Geschichten, Verlag Degener 1992,
ISBN 3-7686-7012-0, Neustadt a.d.Aisch
1992, S. 155, 156
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