Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2180
Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim)
Schloß Hohenaschau
Schloß Hohenaschau liegt weithin sichtbar auf einem sich ca. 50 m über den Talboden erhebenden Felsrücken im Süden des Ortes Aschau. Der Besucher gelangt zunächst zum auf das Jahr 1561 datierten Unteren Tor und der dahinter liegenden Wehranlage (Bastei). Das Tor wird von zwei Bastionen aus dem 16. Jh. geschützt. Das Mittlere Tor führt in den Kapellenhof mit der aus dem 17. Jh. stammenden Schloßkapelle. Das sogenannte Rittertor führt schließlich in den oberen Bereich des Schlosses. Das Hochschloß setzt sich aus vier verschiedenen baulichen Einheiten zusammen. Im Westen befindet sich der Turm (Bergfried) mit dem daran vorbeiführenden Hauptzugang, südlich angrenzend der Vogelbau neueren Datums mit den Privaträumen der letzten privaten Eigentümer. Auf der oberen Ebene schließt sich östlich an den Turm der langgestreckte Hof des Preysingbaus an, der im Norden zweistöckig, im Süden dreistöckig gebaut ist und der historischen Burg entspricht. Im Süden befindet sich der tiefer gelegene, durch schmale Verbindungsbauten mit dem Vogelbau einerseits und dem Preysingbau andererseits in Verbindung stehende Cavalierbau ebenfalls neueren Datums mit einem großen, niedrigen Rundturm. Es ist ein vorburgartiger Gästetrakt, der einen weiteren Innenhof einschließt. Die westliche Verbindung ist ein der Hangneigung folgender Treppenbau, die östliche Verbindung stellt eine Brücke dar, die zu einem polygonalen Treppenturm mit eingebautem Aufzug führt.
Das Schloß hat in seiner Geschichte vier Ausbauphasen erlebt. In der ersten Phase entstand eine mittelalterliche Burg, von der noch der quadratische Bergfried erhalten ist, der eine Grundfläche von 10,8 m x 10,6 m besitzt und in den unteren Bereichen 2 m starke Mauern hat. Die beiden obersten Geschosse und das Satteldach stammen jedoch aus dem 17. Jh. Die zweite Phase fand unter Pankraz von Freyberg in der Mitte des 16. Jh. statt, die dritte unter Johann Max II. Graf von Preysing (1672-1687), während der die Burg zum barocken Wohnschloß umgebaut wurde, und die vierte Bauphase schließlich unter Freiherr Theodor II. von Cramer-Klett (1905-1908) war die ergänzende und erweiternde Wiederherstellung des verfallenen Schlosses im Stil der Zeit, und dabei entstanden auch der anachronistische Cavalierbau und der ebensolche Vogelbau.
Der älteste Teil der Burg ist der vom Ende des 12. Jh. stammende, aber später umgebaute Bergfried. Der älteste erhaltene Wohnraum des Schlosses befindet sich im Erdgeschoß des Nordflügels und stammt aus dem 16. Jh. Die Prunkräume des Schlosses, die bemalte Tafelstube (Laubensaal), der von italienischen Stukkateuren ausgestattete Ahnensaal und die anderen Preysingsäle, die beiden Vorsäle, etc. stammen alle aus der Barockzeit oder sind noch später wie das Prunktreppenhaus.
Auf Hohenaschau folgten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter als Besitzer, immer auf dem Weg der Erbheirat. Die ersten Herren von Aschau und Erbauer einer Burg auf diesem strategisch interessant gelegenen Hügel waren Konrad und Arnold von Hirnsberg, Untervögte der Grafen von Falkenstein-Neuburg über salzburgische Besitzungen im Chiemgau. Sie verlegten um ca. 1165-1170 ihren Stammsitz von Hirnsberg hierher und nannten sich seitdem nach Aschau. Im Codex Falkensteinensis wird 1170 ein "Castrum Aschawe" genannt. Um 1300 teilte sich die Familie; die Inneraschauer blieben, die Außeraschauer zogen zurück nach Hirnsberg. Die von den ersten Aschauern erbaute Burg umfaßte einen Palas, eine Ringmauer und einen Turm. Von 1328 bis 1374 besaßen die Mautner von Burghausen die Burg. Sie kamen auf dem Heiratsweg an den Besitz, denn Anna von Aschau, Tochter von Otto von Aschau, hatte Friedrich Katzenberger, Mautner von Burghausen, geheiratet. Er war bürgerlich, aber die abgebrannte Familie hatte nicht mehr viele Optionen.
1374 folgten als Besitzer die Herren von Freyberg. Konrad von Freyberg hatte die Tochter des letzten Mautners von Burghausen auf Hohenaschau geheiratet und wurde so Mitbesitzer. Die Mautner waren zuletzt völlig verarmt. So ganz reibungslos verlief der Übergang nicht, denn die übergangenen Verwandten der Frau stürmten 1374 die Burg, aber vergebens, denn Geld war immer noch keines da. Die salzburgischen Besitzungen wurden 1529 von Pankraz von Freyberg gekauft, und so wurde aus einem erzbischöflich-salzburgischen Lehen ihr Eigenbesitz. Die Herren von Freyberg blieben bis 1608 im Besitz der Burg.
Schließlich folgten die 1608-1853 die Freiherren und 1664 in den Grafenstand erhobenen von Preysing. Johann Christoph Freiherr von Preysing (-1632), zu Altenpreysing und Kopfsberg auf Hubenstein, 1615-1624 Obersthofmarschall und Vizedom zu Landshut, 1612-1620 Pfleger zu Wasserburg, 1620-1632 Pfleger zu Bärnstein, Sohn von Hans Thomas Freiherr von Preysing (-1591) und Maria von Closen (-1579), hatte Eva Benigna Freiin von Freyberg (1584-26.3.1620) geheiratet, die Tochter von Wilhelm von Freyberg, Enkelin von Pankraz von Freyberg und Erbin von Hohenaschau, und kam so auf dem Heiratsweg an das Schloß. Die bedeutendsten Veränderungen erfuhr Hohenaschau unter dieser Familie. Die Burg wurde unter Max II. Graf von Preysing zum barocken Wohnschloß ausgebaut, aber in der Mitte des 19. Jh. war sie trotzdem vernachlässigt und dem Verfall nahe. Im Spanischen Erbfolgekrieg war Hohenaschau 1704 durch österreichische Truppen belagert und beschossen worden, danach wurden die Möbel geklaut, die Räume geplündert und die Verteidigungsanlagen zerstört. Zu Beginn des 19. Jh. wurde das mittlerweile wieder angeschaffte Mobiliar verkauft, der Inhalt der Rüstkammer wurde eingeschmolzen. 1860 wurde das Schloß versteigert.
Am Unteren Burgtor begegnet dem Besucher das Wappen des Pankraz von Freyberg (1508-24.12.1565), durch die verschränkten Initialen PVF zu identifizieren. Er war es, der ab 1546 den wirtschaftlichen und baulichen Aufschwung der Burg und durch Beteiligung an den Erzgruben und Eisenhütten in Bergen/Achthal und in Hammerau auch der Eisenindustrie und der Hammerwerke in Aschau einleitete. 1546 bekam er das Bergrecht an der Kampenwand. Durch diesen Hintergrund ist zu erklären, daß diese Wappentafel aus Gußeisen angefertigt wurde. Pankraz von Freyberg ließ die Burg im Stil der Renaissance umbauen. Das Wappen ist gespalten, rechts silbern-blau geteilt, unten drei (2:1) goldene, fünfstrahlige Sterne (Freyberg, eine Variante der Linie zu Aschau, in anderen Linien Kugeln, nur die bayerische Linie hatte Sterne), links in Schwarz ein goldener Dreiberg (von Aschau). Zu dieser Wappenvereinigung bekam er 1536 das Recht. Das Wappen wird beschrieben im Siebmacher Band: GfA Seite: 9 Tafel: 10, Siebmacher I. 78. Das Wappen wird hier ohne Helme dargestellt, das wären zwei, Helm 1 (rechts): auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken fünf silberne Straußenfedern (von Freyberg), Helm 2 (links): auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein gekrönter, goldener Adler (von Aschau). Neben dieser gespaltenen Variante gibt es auch ein geviertes Wappen mit gleichen Inhalten. Das Wappen der erloschenen von Aschau wird beschrieben im Siebmacher Band: BayA1 Seite: 127 Tafel: 133. Das oben genannte Bergen/Achthal führt heute ein Kommunalwappen, das das Freyberg-Wappen mit den Sternen um zwei schräggekreuzte Hämmer im oberen Feld ergänzt.
Pankraz von Freyberg machte zuerst eine militärische Karriere unter Georg von Frundsberg. Mit ihm zusammen kämpfte er in den Feldzügen des Kaisers Karl V. gegen Frankreich. 1530 kehrte er nach Hohenaschau zurück, welches er 1535 erbte. Er heiratete 1538 Maria Kitzscher von Elkofen. 1544-1548 war er Pfleger in Aibling. 1550 wurde er Geheimer Kammerrat und lebte fortan bei Hofe, während seine Frau sich um die Herrschaft Hohenaschau kümmerte. Er war ab 1553 Hofmarschall unter dem bayerischen Herzog Albrecht V. Damit war er der einflußreichste Hofbeamte Bayerns. Sein Schicksal aber war, daß er tolerant und aufgeschlossen war und die Toleranz des Protestantismus in Bayern propagierte. Mit eine Rolle hatte dabei wohl gespielt, daß seine Mutter, Helena von Münichau (-1540), Anhängerin radikal-reformatorischer Lehren war und von Herzog Wilhelm IV., dem Vater seines Arbeitgebers, verfolgt worden war. Er selbst blieb aber zeitlebens katholisch. Einen Verleumdungsprozeß gegen den Propst von Herrenchiemsee, der ihn bezichtigt hatte, selbst evangelisch zu sein, gewann Pankraz von Freyberg zunächst. Geringe Reformen waren im Austausch gegen andere Zugeständnisse möglich. Er fiel aber später wegen seiner Ansichten zur Religionsfreiheit beim Herzog in Ungnade. 1561 erhielt er nach einer erneuten Verleumdung die erbetene Entlassung von Herzog Albrecht. Als 1563 die Freigabe der Confessio Augustana gefordert wurde, wurde er der Verschwörung bezichtigt, flog in München in den Kerker und starb 1565 in der Verbannung auf seiner Burg Hohenaschau. Tatsächlich war in seinem Prozeß 1564 allein Beleidigung des Herzogs als Vorwurf haltbar. Es war vielmehr ein symbolischer Schlag des Herzogs gegen unbequeme Ansichten.
Ein weiterer Wappenstein auf der Südseite des Schlosses, über der erhöhten Eingangstür in den Cavalierbau neben dem dicken Rundturm, führt in die neuere Geschichte des Schlosses. Die Herrschaft Hohenaschau und das zugehörige, aber verfallene Schloß, die zwischenzeitlich der Gewerkschaft Achthal-Hammerau gehörten, wurden 1875 von Theodor Cramer-Klett (27.9.1817-5.4.1884) erworben. Der vermögende Industrielle wollte vor allem eine sichere und prestigeträchtige Vermögensanlage in Immobilien tätigen und gab dem Besitz die Rechtsform eines Fideikommisses. Zum Schloß gehörten auch noch eine Brauerei, eine Eisenindustrie und ein großes Revier in den Chiemgauer Bergen. Da der Kauf nur ein Jahr nach der Geburt seines Stammhalters stattfand, darf in dem Kauf das Bemühen um Schaffung eines so repräsentativen wie sicheren Erbes gesehen werden. Die im Revier vorhandene Eisenindustrie paßte zudem zu seiner Firma. Etliche Zukäufe und Ablösungen von bestehenden Rechten in den Folgejahren arrondierten den Besitz.
Theodor Cramer-Klett ließ das Schloß wiederherrichten, aber er selbst hat es nie bewohnt, vielmehr hielt er sich bei seinen Aufenthalten im Chiemgau stets im Aschauer Gutshaus auf. Für ihn war das Schloß ein Wochenend- und Ferienhaus im Sommer, sicher das größte seiner Art. Denn eigentlich wohnte er in München im Palais Schönborn in der Ottostraße. Erst sein Sohn, der den Besitz als Zehnjähriger erbte, baute das Schloß weiter aus und wohnte dort.
Das Ehewappen im Bogenfeld über der Tür gehört zu Frhr. Theodor von Cramer-Klett (18.8.1874-30.5.1938), Sohn von Theodor Cramer (27.9.1817-5.4.1884) und Elisabeth Curtze (25.9.1844-26.3.1913). Er hatte am 8.11.1903 Freiin Annie Chariklia Regina von Würtzburg (22.10.1876-12.1.1952) geheiratet, die Tochter von Freiherr Ludwig Veit von Würtzburg (24.9.1845-11.1.1922, letzter im Mannesstamm) und Regina Charikla Philon (26.10.1855-4.1.1919, griechische Hofdame bei Königin Amalie), und sie war die letzte ihres Geschlechts. Sie brachte nach ihres Vaters Tod den würtzburgischen Familienbesitz in Oberfranken mit Schloß Mitwitz an die Familie Cramer-Klett. Theodor von Cramer-Klett war wie sein Vater ein deutscher Industrieller. Im Königreich Bayern war er Reichsrat. Er war ein tiefreligiöser Mensch, trat zum katholischen Glauben über und wurde zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Von seinem Vater erbte er 1884 das Schloß und die Herrschaft Hohenaschau. Er förderte in erheblichem Ausmaße den Benediktinerorden, und durch seine Spenden wurden die Wiederbegründungen einiger Klöster erst möglich, darunter Kloster Ettal (er hatte es 1898 vom Graf zu Pappenheim erworben und den Benediktinern zu Scheyern geschenkt), Kloster Plankstetten (1904 gekauft und als Priorat des Klosters Scheyern wiederbegründet, 1917 wieder Abtei) und Kloster Wessobrunn (er hatte das Kloster gekauft und 1913 den Missions-Benediktinerinnen aus Tutzing geschenkt).
Das Paar hatte vier Kinder, Elisabeth Regina Maria Scholastika Benedicta Magdalena Antoinette Freiin von Cramer-Klett (17.8.1904-13.10.1927), Ludwig Theodor Benediktus Maria Anton Sebastian Maurus Placidus Anselm Gregorius Hildebrand Freiherr von Cramer-Klett (21.3.1906-15.8.1985), der als Schloßherr nachfolgte und als Jagdschriftsteller bekannt wurde, Regina Maria Scholastika Carolina Elisabeth Rosalia Antonia Benedikta Theophano Freiin von Cramer-Klett (4.9.1907-7.1.1977) und Anna Maria Scholastika Eusebia Felicitas Perpetua Antoinette Freiin von Cramer-Klett (5.3.1910-17.3.1992).
Das Wappen der Freiherren von Cramer-Klett ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot ein silberner Balken, darüber eine schwarze Hausmarke, bestehend aus einem Dreieck, dessen oben verlängerte Schenkel abwärts gewinkelt und gekreuzt sind, und zwischen denen ein Kreuzkopfschaft auf die Dreieckspitze gesetzt ist, Feld 2: in Schwarz auf einem goldenen Dreiberg ein grüner Strauch mit silbernen Blüten wachsend, Feld 4: in Schwarz auf einem goldenen Dreiberg ein silbernes, golden geflügeltes Rad. Ein Oberwappen wird nicht dargestellt.
Das Stammwappen der bürgerlichen Nürnberger Familie wird im Siebmacher Band: Bg2 Seite: 38 Tafel: 63 dokumentiert, dort beschrieben als ein silbernes Handelszeichen in Form eines Dreiecks mit darüber schwebendem Kreuz in rotem Feld. Das Stammkleinod zu rot-silbernen Decken ist ein Flug mit den Schildfiguren. Der Nürnberger Unternehmer Theodor Cramer (27.9.1817-5.4.1884), Eigentümer der Maschinenbau Actiengesellschaft Nürnberg und eine der wichtigsten Pioniere des Eisenbahnbaus, hatte 1847 in erster Ehe Emilie Klett (-1866) geheiratet, die Tochter des Unternehmers Johann Friedrich Klett und Erbin einer Nürnberger Maschinenfabrik (Maschinenfabrik und Eisengießerei J. F. Klett), und durch Vereinigung der beiden Namen wurde 1880 die Familie Cramer-Klett begründet. Diese erste Ehe blieb kinderlos, und seine erste Ehefrau starb mit nur 41 Jahren. Am 5.10.1866 heiratete er in zweiter Ehe in Worms Elisabeth Curtze, die Tochter eines Wormser Apothekers. Theodor Cramer-Klett (27.9.1817-5.4.1884), der Vater des hier relevanten Frhr. Theodor von Cramer-Klett (18.8.1874-30.5.1938), bekam den Zivilverdienstorden verliehen und wurde 1869 in den persönlichen bayerischen Adelsstand erhoben. 1876 wurde er in den bayerischen Freiherrenstand erhoben, nun nicht mehr ad personam, sondern erblich. Eine faktische Voraussetzung war der in Hohenaschau erworbene Besitz hinlänglicher Größe, auch wenn die offizielle Begründung von Anerkennung seiner wirtschaftlichen Leistungen und der Bemühungen um die Wohlfahrt seiner Arbeiter sprach. Sein gleichnamiger Sohn, dessen Wappen wir hier sehen, führte bis 1923 die im Jahre 1898 durch Zusammenschluß des väterlichen Betriebes mit der 1840 gegründeten Maschinenfabrik Augsburg AG entstandene Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN).
Das heraldisch linke Wappen ist das der Freiherren von Würtzburg, in Gold das Brustbild eines bärtigen Mannes, in der korrekten Tingierung schwarz gewandet mit silbernem Kragenaufschlag, auf dem Kopf eine spitze, nach hinten umgebogene schwarze Mütze mit silbernem Aufschlag, an der Spitze ein roter sechszackiger Stern. Die nicht dargestellte Helmzier wäre auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein Stoß Pfauenfedern, außen je zwei besonders tingierte umgebogene Straußenfedern, rechts golden und schwarz, links schwarz und golden (Siebmacher Band: ThüA Seite: 92 Tafel: 73, Band: SchwA Seite: 36 Tafel: 25).
Frhr. Theodor von Cramer-Klett (18.8.1874-30.5.1938), der 1905-1908 die Anlage beträchtlich ausbaute und erweiterte, wurde ein Opfer der Hyperinflation der Jahre 1922 und 1923, in deren Verlauf er den größten Teil seines Vermögens einbüßte. Sein Vater hatte zwar in weiser Voraussicht in Grundbesitz investiert, doch der konnte nicht mehr gehalten werden. Der Ostteil des Tales wurde an den bayerischen Staat verkauft. Theodors Sohn Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett (21.3.1906-15.8.1985) war dadurch gezwungen, den Familiensitz Schloß Hohenaschau im Jahr 1942 an das Deutsche Reich zu veräußern. Nur die barock ausgestattete Schloßkapelle wurde nicht mitverkauft und ist heute noch in Familienbesitz. Das Schloß selbst wurde vom Reich bis zum Kriegsende als Erholungsheim der Kriegsmarine genutzt. Heute ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) Eigentümerin des Schlosses. Die Nutzung ist gemischt, der größte Teil ist seit 1960 an das Sozialwerk der Bundesfinanzverwaltung vermietet, welche hier ein Erholungsheim betreibt. Nur wenige Räume sind im Rahmen von Führungen durch den Heimat- und Geschichtsverein Aschau im Chiemgau zu besichtigen. Im Rahmen der Führung kommt man in die Kapelle, in den barocken Laubensaal und in mehrere andere Räume des Nordflügels (selbiger oben im Bild), wo eine Dokumentation zur Herrschafts- und Baugeschichte zu sehen ist, ferner über das neobarocke Prunktreppenhaus in die Preysingsäle des Südflügels. Der genannte Verein betreibt auch das Priental-Museum im ehemaligen Benefiziatenhaus (Mesnerhaus), wo eine Ausstellung in der ersten Etage den Freiherren Theodor I., Theodor II. und Ludwig Benedikt von Cramer-Klett gewidmet ist, während im Erdgeschoß die Geschichte der Eisenindustrie in der Region dargestellt wird. Die Villa Elisabeth in Hohenaschau, die Theodor Freiherr von Cramer-Klett sen. für seine Ehefrau als Witwensitz hatte errichten lassen und die nach Verlust des Schlosses von der Familie bewohnt worden war, befindet sich seit 1979 nicht mehr in Familienbesitz.
Literatur,
Links und Quellen:
Herrschaft
Hohenaschau: http://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Hohenaschau
Schloß Hohenaschau: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenaschau
Burgschloß Hohenaschau: http://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0039 - http://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0039&topic=baugeschichte - http://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0039&topic=baubestand
Burg Hohenaschau: http://burgenseite.de/html/hohenaschau.html
Schloß Hohenaschau: http://www.natur-chiemsee.de/html/schloss-hohenaschau.html
Schloß Hohenaschau: http://derchiemgauer.de/Cityguide/lkrrosenheim/Aschau/einrichtungen.htm
Grundriß: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hohenaschau#mediaviewer/File:Schloss_Hohenaschau_Grundriss.jpg
von Freyberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Freyberg_(Adelsgeschlecht)
Pankraz von Freyberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Pankraz_von_Freyberg_zu_Hohenaschau
Peter von Bomhard: Pankraz von Freyberg, in: Neue Deutsche
Biographie, Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961,
ISBN
3-428-00186-9, S. 422 - online: http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016321/images/index.html?seite=438 und http://www.deutsche-biographie.de/sfz17153.html
Pankraz von Freyberg: http://bavarikon.de/en/bookviewer/kpbO-UBR-BOS-0000P237XTB00007
Pankraz von Freyberg: http://www.geschichtsverein-aschau.de/index.php/pankrazvonfreyberg.html
Geschichtsverein Aschau: http://www.geschichtsverein-aschau.de/
Schloß Hohenaschau: http://www.geschichtsverein-aschau.de/index.php/Tabelle/schloss-hohenaschau/
Theodor von Cramer-Klett: http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_von_Cramer-Klett und http://www.hdbg.de/parlament/content/persDetail.php?id=2682
Theodor II. von Cramer-Klett: http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_von_Cramer-Klett_junior
Dr. Wilhelm Hotzelt, Familiengeschichte der von Würtzburg
Stammbäume: Genealogische Seite über die von
Würtzburg von
Philipp Clarin: www.von-wuertzburg.de
Genealogie Cramer-Klett/Würtzburg: http://www.von-wuertzburg.de/p1.htm - http://www.von-wuertzburg.de/p1.htm#i145
Wappen Cramer-Klett: Gerd Zimmermann in: Altfränkische Bilder
und Wappenkalender, 89. Jg, 1990, S. 9
Wappen Cramer-Klett: http://fraenkische-wappenrolle.kleeberg.biz/c/c041.html
Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett: http://www.jagd-bayern.de/fileadmin/_BJV/Jagd_In_Bayern/jib_2008_04/JiB_4_08_Cramer_Klett.pdf und http://www.wildhueter-st-hubertus.de/html/cramer-klett.html - http://www.jagdkultur.de/main.php?page=literarisches_kabinett--benedikt_freiherr_von_cramer_klett
Max Ziegmann: Aschau wie es früher war, Verkehrsverein Aschau,
1964.
Hartmut Platte: Die Herrschaft Hohenaschau im Chiemgau und ihre
adeligen Besitzer, 1. Auflage 2003, Börde-Verlag Theresia
Platte
Werl,
ISBN 978-3-9809107-2-9
Schloß Hohenaschau, Führungen: http://www.aschau.de/de/schloss-hohenaschau-fuehrung
Schloß Hohenaschau, Geschichte: http://www.natur-chiemsee.de/html/schloss-hohenaschau.html
Christian Walter: Steinerne Zeugen des Mittelalters: Eine Auswahl
der schönsten Wanderungen zu Burgen und Burgruinen von der
Wendelsteinregion bis ins Chiemgau, Verlag Books on Demand, 1.
Auflage 2014, ISBN-10: 3734719445, ISBN-13: 978-3734719448, S.
45-47.
Schloß Hohenaschau, Geschichte: http://www.burgenwelt.de/hohenaschau/ge.htm
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