Bernhard
Peter
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Photos schöner alter Wappen Nr. 2124
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen
Domkreuzgang zu Würzburg, Vitus Theodor (Veit Dietrich) von Erthal
Diese Platte im Würzburger Domkreuzgang ist für den am 23.12.1686 verstorbenen Würzburger Domherrn Vitus Theoderich (Veit Dietrich) von Erthal. Zuvor hatte sein eigener Bruder Julius Gottfried von Erthal die Dompräbende besessen, und er bekam sie von diesem im Jahr 1640 abgetreten. Vitus Theoderich wurde 1653 Kapitularherr, danach Domkustos, und 1685 Jubiläus. Er hatte noch ein weiteres Eisen im Feuer, nämlich in Bamberg, wo er ebenfalls Domherr und Propst zu St. Gangolf war.
Die Inschrift lautet: "Anno 1686 23. Decem(bris) circa medium 9 vespertinae piissime in D(omi)no obiit Adm. R(everen)dus Praenob(ilis) et Gratiosus D(omi)nus, D(omi)nus Vitus Theodoricus ab Erthal Ecclesiarum Imperialis Bamb(ergensis) et Cath(edralis) Herbip(olensis) Custos, Jubilaeus et resp. Senior, nec non Ecclesiae Collegiatae as S(anctum) Gangolphum Bambergae Praepositus, aetatis suae Ann(orum) 58 Mens(orum) 7, Cuius animae requiem aeternam et felicem a mortuis resurrectionem Misericors Deus donare dignetur. VaDe VIator Mea VestIgIa parI LVCtV InseqVerIs." Diese letzte Zeile birgt ein Chronistichon: V + D + V + I + M + V + I + I + I + L + V + C + V + I + V + I = 5 + 500 + 5 + 1 + 1000 + 5 + 1 + 1 + 1 + 50 + 5 + 100 + 5 + 1 + 5 + 1 = 1686, das Sterbejahr.
Ganz unten befindet sich eine weitere Inschrift rechts und links eines Wappens der von Eyb mit drei (2:1) roten Pilgermuscheln in silbernem Feld, diese erinnert an den zuvor hier begrabenen, 1466 verstorbenen Wilhelm von Eyb, ebenfalls Würzburger Kapitularkanoniker.
Das zentrale Vollwappen ist das der von Erthal, es ist geviert, Feld 1 und 4: in Rot zwei silberne Balken, Feld 2 und 3: ledig und blau, auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-silbernen und links blau-silbernen Decken ein Paar geteilter Büffelhörner, rechts oben rot mit zwei silbernen Balken, unten blau, rechts umgekehrt. Das Kreuz gehört nicht mehr zum Kleinod, sondern zum weiteren Dekor der Platte.
Die Ahnenprobe umfaßt insgesamt acht Schilde, je vier auf jeder Seite. Der erste Schild wiederholt das bereits zuvor beschriebene Erthal-Wappen und steht für den Vater, Johann Christoph von Erthal, den Großvater väterlicherseits, Georg Eyrich von Erthal, sowie für dessen Vater, Christoph Heinrich von Erthal. Der zweite Schild auf der heraldisch rechten Seite steht für die Großmutter väterlicherseits, Regina Kunigunde von Rosenberg, Tochter von Johann Konrad von Rosenberg. Der Schild ist von Rot und Silber geteilt und 5x gespalten. Der dritte Schild steht für die erste Urgroßmutter väterlicherseits, Maria Rosina von Fuchs. Der Schild zeigt in Gold einen aufspringenden roten Fuchs. Der letzte Schild der väterlichen Ahnenreihe steht für die zweite Urgroßmutter, Walburga Geyer von Giebelstadt. Ihr Schild ist blau mit einem silbernen Bocksrumpf mit goldenen Hörnern.
Nun zu den Ahnen mütterlicherseits: Der oberste Schild der Reihe steht für die Mutter, Maria Gertraud Echter von Mespelbrunn, den Großvater mütterlicherseits, Valentin Echter von Mespelbrunn (21.5.1550-24.9.1624), 1556-1572 Kanoniker an St. Burkard, resignierte und heiratete 1577, Amtmann in Aschach, Kissingen und Volkach, fürstlich-würzburgischer Rat und Reichshofrat in Wien, 1623 in den Freiherrenstand erhoben, sowie für dessen Vater, Peter Echter von Mespelbrunn (1520-21.1.1576), Amtmann zu Prozelten, kurmainzischer Geheimer Rat, Reichstagsgesandter. Ihr Wappen ist blau mit einem silbernen, mit drei blauen Ringen belegten Schrägrechtsbalken. Der nächste Schild steht für die Großmutter mütterlicherseits, Ottilia Rau von Holzhausen, Tochter von Adolph Rau von Holzhausen. Der Schild ist bis zur Unkenntlichkeit abgewittert, er wäre silbern mit einem roten Balken. Der dritte Schild steht für die dritte Urgroßmutter des Klerikers, Gertrud (Gertraud) von Adelsheim (1525-1583). Der Schild zeigt in Silber ein silbern-schwarz geteiltes, gewundenes Widderhorn (Steinbockshorn). Der vierte und letzte Schild der mütterlichen Seite steht für die vierte und letzte Urgroßmutter, Agnes Schutzbar gen. Milchling, und er zeigt in Silber drei (2:1) dreipaßförmig zusammengestellte und miteinander verbundene, schwarze Kugeln.
Eltern:
Großeltern:
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Urgroßeltern:
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Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk wie
angegeben
Beschreibung in: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen
Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 565, 582-583.
Bistum Würzburg: http://www.bistum-wuerzburg.de/
von Erthal: http://de.wikipedia.org/wiki/Erthal_(Adelsgeschlecht)
Biedermann: Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren
Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts Baunach http://books.google.de/books?id=ayZRAAAAcAAJ
Biedermann: Geschlechts-Register der Reichs-Frey unmittelbaren
Ritterschafft Landes zu Francken, löblichen Orts Steigerwald http://books.google.de/books?id=5tJDAAAAcAAJ
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