Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2123
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen

Domkreuzgang zu Würzburg, Wilhelm von Eyb

Diese Platte im Würzburger Domkreuzgang ist für den am 30.9.1452 geborenen und am 14.11.1496 verstorbenen Domherrn Wilhelm von Eyb d. J.. Er bekam 1467 ein Domkanonikat in Bamberg, resignierte es aber 1469. Er studierte ab 1475 in Ingolstadt. Er wurde 1478 Domizellar in Würzburg. Er stieg bis zu seinem Tod nicht weiter in der Würdenskala auf. Sein Onkel war der fränkische Humanist Albrecht von Eyb. Sein Stein ist schlicht und trägt außer der Inschrift nur einen einzigen Wappenschild, dessen obere Ecken jeweils schneckenförmig nach unten eingerollt sind und dessen Rand mehrfach eingekerbt und dazwischen ausgerundet ist. Trotz Namensgleichheit ist er nicht identisch mit dem Domherrn Wilhelm von Eyb d. Ä. (-14.4.1453), der uns auf dem Schlußstein des Kreuzgangs und in der Sepultur begegnet. Die Schlichtheit des Steines hängt vielleicht mit der Jugend des Betreffenden zusammen. Er wurde durch einen Unfall beim Bogenschießen aus dem Leben gerissen. In den wenigen Schmuckformen deutet sich die Renaissance an.

 

Die Inschrift im oberen Teil der Platte lautet: "AN(N)O D(OMI)NI M III 9 6 DIE LVNE XIIII MENSIS NOVEMBRIS OBIIT VENERABILIS VIR D(OMI)N(VU)S WILHEL(MVS) DE EIIB CAN(ONI)C(VS) H(VIVS) ECCL(ES)(I(A)E C(VIVS) ANIMA REQVIESCAT IN PACE AME(N)." Der zentrale Wappenschild ist derjenige der fränkischen von Eyb, die Erbkämmerer des Fürstentums Ansbach und Erbschenken des Bistums Eichstätt waren, und zeigt in Silber drei (2:1) rote Jakobsmuscheln (Pilgermuscheln). Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein wachsender blauer Pfauenhals mit goldenem Halsring zwischen zwei silbernen Flügeln (Siebmacher Band: Bad Seite: 49 Tafel: 30, Band: Bay Seite: 33 Tafel: 30, Band: ThüA Seite: 55 Tafel: 42, Band: Wü Seite: 7 Tafel: 8, Scheiblersches Wappenbuch Folio 202, Wolfert Tafel 52 Seite 116, 186). Diese Platte enthält keinerlei Ahnenprobe, dennoch seien hier die Vorfahren angegeben, unter deren Angabe er aufgeschworen wurde:

Eltern:
  • Martin von Eyb
  • Margarethe Fuchs von Dornheim
Großeltern:
  • Martin von Eyb
  • Elisabeth von Schweiningen (zweite Frau, falsch bei Salver: Anna von Stetten = erste Frau)
  • Wilhelm Fuchs von Dornheim
  • Kunigunde Esel von Altenschönbach

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk wie angegeben
Beschreibung in: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler
http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 319.
Bistum Würzburg:
http://www.bistum-wuerzburg.de/
St. Kilians-Dom:
http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Scheiblersches Wappenbuch (Bayerische Staatsbibliothek Cod. icon. 312 c)
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983
von Eyb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eyb_(Adelsgeschlecht)
Fee Freifrau von Eyb, Eugen Schöler: Adelsfamilie Eyb, in: Historisches Lexikon Bayerns
http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45335
Heinrich Grimm: Eyb, fränkisches Adelsgeschlecht, in: Neue Deutsche Biographie, Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 705
http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016320/images/index.html?seite=721
Die Deutschen Inschriften, hrsg. von den Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Mainz, München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, 27. Band, Münchener Reihe 7. Band, Die Würzburger Inschriften bis 1525, auf der Grundlage des Nachlasses von Theodor Kramer, unter Mitarbeit von Franz Xaver Herrmann, bearbeitet von Karl Borchardt, Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1988, S. 165-166, Nr. 351

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