Bernhard
Peter
Galerie:
Photos schöner alter Wappen Nr. 2108
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen
Domkreuzgang zu Würzburg, Johann Joseph Heinrich Ernst von Würtzburg
Diese Platte im Würzburger Domkreuzgang ist für den am 28.7.1722 in Mitwitz geborenen und am 3.1.1800 in Würzburg im Alter von 77 Jahren verstorbenen Freiherrn Johann Joseph Heinrich Ernst von Würtzburg. Mit noch nicht einmal 10 Jahren bekam er am 13.1.1732 die Tonsur, und im Alter von 14 Jahren immatrikulierte er sich am 25.11.1736 an der Universität Würzburg. Er wurde am 15.10.1736 in St. Burkard Domizellar, war 1732-1800 Domherr in Würzburg (er hatte am 1.2.1732 die Präbende des verstorbenen Bruders Franz Karl Joseph Wilhelm von Würtzburg bekommen und wurde am 31.5.1760 Mitglied des Domkapitels) und 1747-1800 Domherr in Bamberg. In der Diözese Bamberg hatte er mehr und höhere Positionen im Klerus inne als in Würzburg, denn er war Oberpfarrer von Unserer Lieben Frau in Bamberg, von Buttenheim und von Königsfeld, 1773/74 war er Rektor der Universität Bamberg, er war im Fürstbistum Bamberg Generalvikar (Vicarius in Spiritualibus Generalis) und wurde ebenfalls 1765 Präsident des Geistlichen Rates in Bamberg. Die Niederen Weihen bekam er am 4.4.1755, die Subdiakonsweihe wenige Tage später am 9.4.1755, und 1766 wurde er in Bamberg zum Priester geweiht. Am 18.12.1779 resignierte er in St. Burkard.
Die Inschrift lautet: "MDCCC D(IE) III IANUARII IO(H)AN(NES) IOS(EPHUS) HENR(ICUS) ERN(ESTUS) L(IBER) B(ARO) A WÜRZBURG EC(CLESIAE) W(ÜRTZBURGENSIS) SEN(IOR) (CELL)ARIUS ET IUB(ILAEUS) LIN ULT C(UIUS) A(NIMA) R(EQIESCAT) I(N) P(ACE)."
Das zentrale Vollwappen ist das der Freiherren von Würtzburg, in Gold das Brustbild eines bärtigen Mannes, hier linksgewendet, schwarz gewandet mit silbernem Kragenaufschlag, auf dem Kopf eine spitze, nach hinten umgebogene schwarze Mütze mit silbernem Aufschlag, an der Spitze ein roter sechszackiger Stern, auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken ein Stoß Pfauenfedern, außen je zwei besonders tingierte umgebogene Straußenfedern, rechts golden und schwarz, links schwarz und golden, wobei hier die Federn darstellerisch nicht gut voneinander differenziert sind (Siebmacher Band: ThüA Seite: 92 Tafel: 73, Band: SchwA Seite: 36 Tafel: 25).
Die Ahnenprobe umfaßt insgesamt acht Schilde, je vier auf jeder Seite. Der erste Schild wiederholt das bereits zuvor beschriebene Würtzburg-Wappen und steht für den Vater, Freiherr Georg Heinrich Wilhelm von Würtzburg (10.7.1679-21.3.1724), Amtmann zu Iphofen, Oberamtmann zu Neustadt an der Saale, Geheimer Rat, den Großvater väterlicherseits, Freiherr Hans (Johann) Veit IV. von Würtzburg (21.12.1638-7.4.1703), sowie für dessen Vater, Freiherr Hans Veit III. von Würtzburg (1609-1647). Der zweite Schild auf der heraldisch rechten Seite steht für die Großmutter väterlicherseits, Maria Cordula von Redwitz-Wildenroth (-7.2.1696), Tochter von Georg Reinhard von Redwitz-Wildenroth (-1.2.1661). Das Wappen ist hier sechsmal (hier eine geringere Anzahl als sonst üblich) blau-silbern geteilt, darüber schrägrechts ein roter Wellenbalken. Der dritte Schild steht für die erste Urgroßmutter väterlicherseits, Sophie Magdalene Groß-Pfersfelder (-23.8.1645). Das Wappen der fränkischen Familie Pfersfelder ist von Silber und Blau gespalten und von einem roten Balken überdeckt. Die hier nicht dargestellte Helmzier zeigt ein Paar roter Büffelhörner, außen mit drei Büscheln schwarzer Hahnenfedern besteckt, Helmdecken rot-silbern (vgl. Siebmacher Band: PrA Seite: 59 Tafel: 44, Band: ThüA Seite: 67 Tafel: 52 etc.). Der letzte Schild der väterlichen Ahnenreihe steht für die zweite Urgroßmutter, Barbara Eva von Schaumberg. Der Schild ist geviert, Feld 1 und 4: gespalten, rechts in Gold eine schwarze Schafschere, links in Rot ein silberner Sparren, Feld 2 und 3: von Silber, Rot und Blau halbgespalten und geteilt.
Nun zu den Ahnen mütterlicherseits: Der oberste Schild der Reihe steht für die Mutter, Anna Theresia von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (10.9.1684-1760), den Großvater mütterlicherseits, Friedrich Hermann (Hartmann) von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (10.6.1650-), sowie für dessen Vater, Johann Georg von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (1610-). Der Schild zeigt in Schwarz zwei silberne Balken. Das hier nicht dargestellte Kleinod wäre auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein schwarzer Flug, beiderseits mit zwei silbernen Balken belegt (Wolfert Tafel 94 Seite 152, Gruber, Siebmacher Band: Pr Seite: 256 Tafel: 306, Zobel Tafel 218). Der nächste Schild steht für die Großmutter mütterlicherseits, Freiin Anna Maria Fuchs von Dornheim (1650-1727), Tochter von Freiherr Julius Gottfried Fuchs von Dornheim. Deren Schild zeigt in Gold einen aufspringenden, roten Fuchs, das hier nicht dargestellte Kleinod wäre auf dem Helm mit rot-goldenen Decken auf einem roten, silbern gestulpten Turnierhut der rote Fuchs sitzend. Der dritte Schild steht für die dritte Urgroßmutter des Klerikers, Magdalena Margaretha von Thüngen (-1655). Der Schild zeigt in Silber einen mit drei goldenen, nach links ausgebogenen Pfählen belegten, roten Balken. Der vierte und letzte Schild der mütterlichen Seite steht für die vierte und letzte Urgroßmutter, Anna Barbara von Oberstein. Sie führt in Silber einen golden gekrönten, roten Löwen. Die hier nicht dargestellte Helmzier wäre zu rot-silbernen Decken ein roter, golden gekrönter Löwenrumpf wachsend zwischen zwei silbernen Federstößen (Gruber, Wolfert Tafel 39 Seite 142, 147, 148, Zobel Tafel 248).
Eltern:
Großeltern:
|
Urgroßeltern:
|
Literatur,
Links und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk wie
angegeben
Beschreibung in: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen
Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 713, 716.
Bistum Würzburg: http://www.bistum-wuerzburg.de/
St. Kilians-Dom: http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Alfred Wendehorst, Germania sacra, NF 40 - Die Bistümer der
Kirchenprovinz Mainz, das Bistum Würzburg 6, die
Benediktinerabtei und das Adelige Säkularkanonikerstift St.
Burkard in Würzburg, Berlin/New York 2001, S. 329. Online: http://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0005-745C-F, http://rep.adw-goe.de/bitstream/handle/11858/00-001S-0000-0005-745C-F/NF%2040%20Wendehorst%20St.%20Burkhard.pdf, http://personendatenbank.germania-sacra.de/books/view/54, http://personendatenbank.germania-sacra.de/index/browse/index:vorname/search:basic/term:Würtzburg
Philipp Clarin, Die Freiherren von Würtzburg in der Mitwitzer
Linie: http://www.von-wuertzburg.de/ - http://www.von-wuertzburg.de/p3.htm - http://www.von-wuertzburg.de/p2.htm#i1299 - http://www.von-wuertzburg.de/p2.htm#i1300 - http://www.von-wuertzburg.de/p13.htm#i1953 - http://www.von-wuertzburg.de/p13.htm#i1952
Dr. Wilhelm Hotzelt, Familiengeschichte der Würtzburg,
Stammbaumtafel.
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung
des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V.,
Aschaffenburg 1983
Otto Gruber: Wappen des mittelrheinisch-moselländischen Adels,
Trier 1962-1965, incl. Nachtrag Trier 1967, ebenfalls
veröffentlicht in verschiedenen Jahrgängen der
'landeskundlichen Vierteljahresblätter'
Rolf Zobel: Wappen an
Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009,
ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.
Ortsregister - Namensregister - Regional-Index
Zurück zur Übersicht Heraldik
©
Copyright / Urheberrecht an Text, Graphik und Photos: Bernhard
Peter 2014
Impressum