Bernhard Peter
Galerie: Photos schöner alter Wappen Nr. 2104
Würzburg - ein heraldischer Leckerbissen

Domkreuzgang zu Würzburg, Franz Wilhelm Heinrich Karl Zobel von Giebelstadt

Diese Platte im Würzburger Domkreuzgang ist für den am 30.10.1726 geborenen und am 28.8.1750 verstorbenen Domherrn Franz Wilhelm Heinrich Karl Zobel von Giebelstadt. Er wurde am 1.2.1738 in den Kreis der Würzburger Domherren aufgenommen, nachdem er die freigewordene Stelle von Wilhelm Jakob von Reinach bekommen konnte.

 

Die Inschrift lautet: "ANNO D(IMI)NI 1750 die 28va MENSIS AUGUSTI HORA SEXTA MATUTINA PIISSIME OBIIT PLUR(IMUM) R(EVEREN)DUS ET PERILLUST(RIS) D(OMINUS) D(OMI)NUS FRANCISCUS WILhELMUS HEINRICUS CAROLUS ZObEL A GIEbELSTATT HUJATIS ECCL(ESIA)E CATH(EDRALIS) CAN(NONICUS) DOMICEL(L)ARIS AETATIS SUAE 23 ANN(ORUM) 9 MENS(ORUM) 28 bIERUM CUJUS A(N)I(M)A R(EQUIESCAT) I(N) P(ACE)." Eine zweite Inschrift auf dem rechteckigen äußeren Rand erinnert an einem am 21.2.1484 verstorbenen "Gangolphus Dinstmann can(onicus) huius Eccl(esiae)".

Das zentrale Vollwappen ist das der Zobel von Giebelstadt und zeigt in Silber einen roten, schwarz gezäumten Pferdekopf, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken wachsend ein roter, schwarz gezäumter Pferdekopf (Wolfert Tafel 44 Seite 104, 219, Münchener Kalender 1918, Siebmacher Band: Bad Seite: 17 Tafel: 12, Band: Bay Seite: 65 Tafel: 70, Band: Erg Seite: 21, Band: ÖSchl Seite: 111 Tafel: 58, Zobel Tafel 381).

     

Die Ahnenprobe umfaßt insgesamt acht Schilde, je vier auf jeder Seite. Der erste Schild wiederholt das bereits zuvor beschriebene Zobel-Wappen und steht für den Vater, Gottfried Ludwig Zobel von Giebelstadt (1.1.1695-), würzburgischer Geheimer Rat, Oberamtmann zu Röttingen, den Großvater väterlicherseits, Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt (1666-1740), würzburgischer Geheimer Rat, Oberstallmeister und Obrist, Oberamtmann zu Grünsfeld , sowie für dessen Vater, Johann (Hans) Wilhelm Zobel von Giebelstadt (1617-1695), kaiserlicher Oberst und Oberamtmann zu Röttingen. Der zweite Schild auf der heraldisch rechten Seite steht für die Großmutter väterlicherseits, Marie Juliana Sophia Freiin von Franckenstein (-1714), Tochter von Johann Friedrich von Franckenstein. Ihr Wappen besitzt eine Form, die ab 1706 benutzt wurde, und ist gespalten und zweimal geteilt mit Herzschild: Feld 1 und 6: in Gold drei mit den Stielen dreipaßförmig zusammengestellte Kleeblätter oder herzförmige Blätter (von Cleen), Feld 2 und 5: in Blau ein silberner Helm, Helmzier ein silberner Schwan mit ausgebreiteten Flügeln, Feld 3 und 4: in Gold ein roter Balken, oben von drei roten Rosen begleitet, Herzschild: in Gold ein schräggestelltes rotes Axteisen mit quergestellter Stielöffnung, aber ohne Stiel (Stammwappen Franckenstein). Der dritte Schild steht für die erste Urgroßmutter väterlicherseits, Maria Susanna von Rosenbach. Ihr Schild ist von Silber und Schwarz geteilt, oben aus der Teilung hervorkommend ein schwarzer, rotgezungter, golden gekrönter Löwe. Maria Susanna war die Tochter von Weiprecht von Rosenbach (-1630) und dessen Frau Scholastica von Falkenstein. Und sie war erst in zweiter Ehe mit Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt verheiratet; zuvor hatte sie eine Ehe mit Georg Friedrich Zorn von Bulach geführt. Der letzte Schild der väterlichen Ahnenreihe steht für die zweite Urgroßmutter, Anna Margaretha Voit von Salzburg. Sie führt in Silber einen schwarzen Zickzackbalken mit 5 Spitzen.

     

Nun zu den Ahnen mütterlicherseits: Der oberste Schild der Reihe steht für die Mutter, Elisabetha Maria Esther Freiin von Guttenberg (14.8.1697-), den Großvater mütterlicherseits, Johann Christian Erhard von Guttenberg, sowie für dessen Vater, Gottfried Wilhelm von Guttenberg. Sie führen in Blau eine goldene Rose mit goldenem Butzen. Der nächste Schild steht für die Großmutter mütterlicherseits, Maria Anna Fuchs von Dornheim, Tochter von Johannes Fuchs von Dornheim, und zeigt in Gold einen aufspringenden, roten Fuchs; das nicht dargestellte Kleinod wäre zu rot-goldenen Decken auf einem roten, silbern gestulpten Turnierhut der rote Fuchs sitzend. Der dritte Schild steht für die dritte Urgroßmutter des Klerikers, Maria Kunigunda Ursula von Guttenberg. Dies ist das erste von zwei doppelt in der Ahnenprobe vorkommenden Wappen. Der vierte und letzte Schild der mütterlichen Seite steht für die vierte und letzte Urgroßmutter, Maria Johanna von Rosenbach (-1696); das Wappen wurde bereits auf der anderen Seite der Platte bei den väterlichen Vorfahren beschrieben.

Eltern:
  • Gottfried Ludwig Zobel von Giebelstadt (1.1.1695-)
  • Elisabetha Maria Esther Freiin von Guttenberg (14.8.1697-)

Großeltern:

  • Johann Wilhelm Zobel von Giebelstadt (1666-1740)
  • Marie Juliana Sophia Freiin von Franckenstein (-1714)
  • Johann Christian Erhard von Guttenberg
  • Maria Anna Fuchs von Dornheim
  Urgroßeltern:
  • Johann (Hans) Wilhelm Zobel von Giebelstadt (1617-1695)
  • Maria Susanna von Rosenbach
  • Johann Friedrich von Franckenstein
  • Anna Margaretha Voit von Salzburg
  • Gottfried Wilhelm von Guttenberg
  • Maria Kunigunda Ursula von Guttenberg
  • Johannes Fuchs von Dornheim
  • Maria Johanna von Rosenbach (-1696)

Literatur, Links und Quellen:
Siebmachers Wappenwerk wie angegeben
Beschreibung in: Joh. Octavian Salver, Proben des hohen deutschen Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler
http://books.google.de/books?id=ZONWAAAAcAAJ S. 705, 718-719.
Bistum Würzburg:
http://www.bistum-wuerzburg.de/
St. Kilians-Dom:
http://www.dom-wuerzburg.de/index.php?r=t/
Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Aschaffenburg 1983
Otto Hupp, Münchener Kalender 1918
Rolf Zobel: Wappen an Mittelrhein und Mosel, Books on Demands GmbH, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5292-3, 527 S.

Die Entwicklung des Wappens der von Franckenstein

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